Papst Franz I. - 2. Akt

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martin v. tours
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von martin v. tours »

Lupus, ich glaube nicht das sich der Papst an deinem neuen Polo stören würde. Es kommt ja auch darauf an in welchem Umfeld man lebt,
In Deutschland ist wahrscheinlich ein neuer Polo ganz o.k. in einem bitter armen Land vielleicht nicht.

Aber ansonsten finde ich das der Papst recht hat. Auch ich ertappe mich zu oft dabei das mein Herz an zu vielen irdischen Dingen hängt.
Und heisst es nicht auch: wo euer Schatz ist, ist auch euer Herz ?
Umso mehr sollte das für Priester gelten.
Wir hatten es ähnliches schon mal bei dem Thema Priesterkleidung/Kleider machen Leute.
Gerade bei Priestern macht eben auch ein Auto einen Eindruck und der sollte schon zur Botschaft passen.

Von einem 150 Kilo schweren, kettenrauchenden Arzt lass´ich mir auch keine Ratschläge zu gesunder Lebensführung geben.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Peti
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Peti »

Papst Franziskus erschüttert über Flüchtlingsschicksale:

"Der Papst feierte die Messe als Bußgottesdienst. Er wolle Gott um Vergebung für die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Flüchtlinge bitten."
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 75123.html
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

Niemand beweine die toten Bootsflüchtlinge, die Mütter, die mit ihren Kindern auf den Barken über das Mittelmeer setzten. [...] Nur zwei Stunden vor der Ankunft des Papstes auf Lampedusa erreichte ein Flüchtlingsboot die Insel. Die 166 Insassen an Bord, darunter vier Frauen, waren von der nordafrikanischen Küste aufgebrochen. Nach amtlichen Angaben hielten sich 114 Flüchtlinge im Aufnahmelager von Lampedusa auf; 75 davon seien minderjährig.
Der typische Flüchtling ist vermutlich männlich und zwischen 16 und 3 Jahren(?) alt. Das konkurrenzfähigste Subjekt, auf dem die Hoffnungen einer ganzen Sippe ruhen, oder das für sich allein die Kraft und die Mittel besitzt, sich auf den Weg zu machen. Und der Zustand, in dem sie in Europa, bspw. auf Lampedusa ankommen(wenn sie ankommen), der entspricht der Chance, den sie hier im Wettbewerb haben. Ihr einziger Vorteil liegt darin, als Arbeitskraft konkurrenzlos billig zu sein. Zum Beispiel im Gemüseanbau in Spanien oder Italien.

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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

Torsten hat geschrieben:Der typische Flüchtling ist vermutlich männlich und zwischen 16 und 30 Jahren(?) alt. Das konkurrenzfähigste Subjekt, auf dem die Hoffnungen einer ganzen Sippe ruhen, oder das für sich allein die Kraft und die Mittel besitzt, sich auf den Weg zu machen. Und der Zustand, in dem sie in Europa, bspw. auf Lampedusa ankommen(wenn sie ankommen), der entspricht der Chance, den sie hier im Wettbewerb haben. Ihr einziger Vorteil liegt darin, als Arbeitskraft konkurrenzlos billig zu sein. Zum Beispiel im Gemüseanbau in Spanien oder Italien.
mit welcher emotionalen Kälte Du die Situation beschreibst, ist schon erstaunlich.
"Die Hoffnung der ganzen Sippe" ..... in Deutschland wird Familienpolitik eingefordert ......

Die Hoffnung stirbt zuletzt ... darum machen sich menschen auf diesen lebensbedrohenden Weg - und wir in Deutschland bezeichnen sie völlig lieblos als "Wirtschaftsflüchtlinge" .. dabei soll angeblich "Armut" ein besonders diskutiertes Thema in Deutschland sein.
Im 19. Jahrhundert war Deutschland ein Auswanderungsland für "Wirtschaftsflüchtlinge" nach Südamerika und in die USA und Kanada....... es waren [Punkt] Ich habe Verwandte als Nachkommen dieser Flüchtlinge in den USA ..... Redemptoristen!

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

umusungu hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:Der typische Flüchtling ist vermutlich männlich und zwischen 16 und 30 Jahren(?) alt. Das konkurrenzfähigste Subjekt, auf dem die Hoffnungen einer ganzen Sippe ruhen, oder das für sich allein die Kraft und die Mittel besitzt, sich auf den Weg zu machen. Und der Zustand, in dem sie in Europa, bspw. auf Lampedusa ankommen(wenn sie ankommen), der entspricht der Chance, den sie hier im Wettbewerb haben. Ihr einziger Vorteil liegt darin, als Arbeitskraft konkurrenzlos billig zu sein. Zum Beispiel im Gemüseanbau in Spanien oder Italien.
mit welcher emotionalen Kälte Du die Situation beschreibst, ist schon erstaunlich.
Ja. Es hätte eigentlich heißen sollen:"der entspricht der Chance, die sie hier im Wettbewerb haben."
So ganz unberührt war ich also scheinbar nicht.

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Tritonus hat geschrieben:Der verlinkte Artikel inklusive der Überschrift verfälscht m.E. seinen Ton. Es geht nicht um "neue" oder "alte" Autos. Die Webseite des Vatikan zitiert ihn so:
Einige sagen vielleicht: Die Freude entspringt dem, was man hat. So kommt es, dass wir das neuste Smartphonemodell brauchen, den schnellsten Motorroller, das schicke Auto… Aber ich sage euch, ganz ehrlich: Mir tut es weh, wenn ich einen Priester oder eine Schwester mit dem neuesten Automodell sehe: Das geht doch nicht! Das geht nicht! Ihr denkt vielleicht, Padre, sollen wir jetzt Fahrrad fahren? Das Fahrrad ist gut! Mons. Alfred [Xuereb, sein Sekretär, adr] fährt auch Fahrrad. Ich denke, wir brauchen Autos für die Arbeit, wenn wir unterwegs sind… Aber nehmt bitte ein bescheideneres Modell, ja?

( http://de.radiovaticana.va/news/213/7 ... ted-7834 )
In den wiedergegebenen Zitaten finden sich übrigens tatsächlich viele gute Ratschläge auch für Nicht-Priester oder Seminaristen bzw Ordensleute, etwa, was die Beichte angeht, die persönliche Bescheidenheit. Doch manches finde ich persönlich arg simplifiziert.

Beispiel: Ein Priester guckt sauertöpfisch, also hat er ein Problem mit dem Zölibat. Daher soll er der Gemeinde ein besserer Vater sein, sonst ist die traurig. Echt? Kann ein Priester nicht aus völlig anderen Gründen entnervt und sauertöpfisch sein? Und einfach der Gemeinde ein besserer Vater sein? Woher nimmt der Papst denn die Sicherheit, dass Gemeinden das überhaupt wollen? Viele Gemeinden sind doch froh, wenn sich der Pfarrer den tonangebenden Gemeindemitgliedern und möglichst wenig dazwischenfunkt.

Noch ein Beispiel: Das schlimmste Seminar ist angeblich immer noch besser als kein Seminar. Weil dieses Gemeinschaftsleben wichtig ist. Also ich persönlich könnte auf ein schlimmes Gemeinschaftsleben gut verzichten, das macht nämlich auf Dauer jeden kaputt; im Falle eines Priesterseminars ist es außerdem nicht unwahrscheinlich, dass das Glaube der Seminaristen leidet. Auch wäre einmal interessant zu erfahren, warum dieses Gemeinschaftsleben so eminent wichtig ist. Schließlich findet der Priester später ein solches Gemeinschaftsleben nicht mehr vor. Er ist dann im Regelfall alleine. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin nicht für die Abschaffung von Seminaren, ihre Existenzberechtigung verdanken sie nach meiner Auffassung aber als letztes der Tatsache, dass man dort ein Gemeinschaftsleben führt.

Und schließlich: Der materielle Reichtum richtet in unserer Zeit viel Übel an. Den Satz finde ich persönlich fragwürdig. Reich sein an sich richtet kein Übel an. Übel entstehen aus der Art des Eigentumerwerbs und der Art der Verwendung des Eigentums. Der materielle Wohlstand unserer Gesellschaft dagegen macht beispielsweise unser Kranken- und Sozialsystem überhaupt erst möglich. Deswegen streben auch andere Nationen nach solchem Wohlstand und auch die Armen in den brasilianischen Slums wollen nicht arm bleiben, sondern eine sicheres Leben zu dem auch materielle Sicherheit gehört. Bei einem Ordensmann kommt die materielle Sicherheit vom Orden, bei einem Slumbewohner dagegen von niemandem. Er ist auf sich gestellt, niemand besitzt stellvertretend für ihn Dinge, die ihm dann zugewendet werden. Das ist eine ganz andere Art von Armut und ihre Überwindung war letztendlich auch das erklärte Ziel der Befreiungstheologie. Der Papst dagegen diversifiziert seinen Armutsbegriff an keiner Stelle, er scheint immer dasselbe zu meinen, aber das ist es nicht. Es ist nunmal ein Unterschied, ob ich nichts besitze, aber jeden Abend im Refektorium das Essen auf dem Tisch steht, oder ob ich unter eine Brücke hausen muss und nicht weiß, wann ich wieder etwas zu beißen bekomme und ob mich nicht die Polizei von meinem Schlafplatz vertreibt, verprügelt oder einsperrt. Wäre ich Stadtstreicher, so würde ich darüber lachen, wenn sich ein Mönch mir gegenüber als arm bezeichnen würde. Ein Mönch ist nicht arm, er ist besitzlos (wenn überhaupt), ein Weltpriester kann nichtmal das sein, weil auch er niemanden hat, der stellvertretend für ihn besitzen könnte.

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

Maurus hat geschrieben:Reich sein an sich richtet kein Übel an. Übel entstehen aus der Art des Eigentumerwerbs und der Art der Verwendung des Eigentums.
Der erste Satz ist vollkommen richtig. Der erste Halbsatz des zweiten Satzes bestätigt das, und am Schluss bleibt nur die eine Forderung.

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

der Art der Verwendung des Eigentums.
Es verwenden, um reicher zu werden, oder den Armen zu geben.
Übel entstehen aus der Art des Eigentumerwerbs
Da bleibt keine Wahl.

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

Gute Nacht,

und ich freue mich schon auf die Erklärung von Maurus, welche Art des Eigentumerwerbs denn nun Segen erzeugt. Einen himmlischen Schatz.

So sie denn kommt ..

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Torsten hat geschrieben:Gute Nacht,

und ich freue mich schon auf die Erklärung von Maurus, welche Art des Eigentumerwerbs denn nun Segen erzeugt. Einen himmlischen Schatz.

So sie denn kommt ..
Mein Satz hätte besser gelautet: "Übel können aus der Art des Eigentumerwerbs entstehen." Denn das ist natürlich nicht unbedingt so. Wenn der Art meines Eigentums ein rücksichtsloses Gewinnstreben zugrunde liegt, dann wird er sich so oder so irgendwo schädlich auswirken. Wenn aber ein Fliesenlegermeister durch seine geschickte Arbeit jedes Jahr ein auskömmliches Einkommen erzielt, das ihm erlaubt, ein Haus zu bauen und seine Frau und vier Kinder zu ernähren, dann wüsste ich nicht, was an dieser Art des Eigentumerwerbs in irgendeiner Weise schädlich sein sollte.

Raphael

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Raphael »

Maurus hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:Gute Nacht,

und ich freue mich schon auf die Erklärung von Maurus, welche Art des Eigentumerwerbs denn nun Segen erzeugt. Einen himmlischen Schatz.

So sie denn kommt ..
Mein Satz hätte besser gelautet: "Übel können aus der Art des Eigentumerwerbs entstehen." Denn das ist natürlich nicht unbedingt so. Wenn der Art meines Eigentums ein rücksichtsloses Gewinnstreben zugrunde liegt, dann wird er sich so oder so irgendwo schädlich auswirken. Wenn aber ein Fliesenlegermeister durch seine geschickte Arbeit jedes Jahr ein auskömmliches Einkommen erzielt, das ihm erlaubt, ein Haus zu bauen und seine Frau und vier Kinder zu ernähren, dann wüsste ich nicht, was an dieser Art des Eigentumerwerbs in irgendeiner Weise schädlich sein sollte.
Der von Torsten geäußerten Kritik liegt - zumindest verstehe ich ihn so, aber das mag auch ein Mißverständnis sein - der Gedankengang zugrunde, daß der Eigentumserwerb des Einen immer mit dem Eigentumsverlust beim Anderen einhergeht. Der Erwerb von Eigenem wird daher nicht goutiert, denn es macht ja den Anderen logischerweise (immer auch) ärmer.

Dieser Gedankengang verkennt jedoch, daß es sich bei den Erwerbsprozessen in einer Marktwirtschaft in aller Regel um Tauschvorgänge handelt. Diese Tauschvorgänge dienen der Bedürfnisbefriedigung des jeweiligen Wirtschaftssubjektes und kommen zustande, weil es bei den Wirtschaftssubjekten unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten gibt.
Die Tauschvorgänge werden erst dann unmoralisch, wenn der Wert des hingegebenen Tauschgutes zu sehr von dem Wert des empfangenen Tauschgutes abweicht.
So äußert sich zumindest die katholische Soziallehre, die Eigentumserwerb nicht generell verdammt.

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Linus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Linus »

Lupus hat geschrieben:Nun ja, der Ton macht eben die Musik! Wer hat denn den Heiligen Vater selber reden gehört?
Ich habe seit Weihnachten einen niegelnagelneuen VW Polo.
Viel zu groß, du solltest deinem Namen entsprechend einen VW Lupo fahren. :D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

michaelis
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von michaelis »

Ich kenne Hochwürden zwar nur virtuell, aber bei einer auch nur geringfügig "pastoralen Figur" wird er beim Ein- und Aussteigen in besagtes Auto einen Schuhlöffel benötigen.

Pilgerer
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pilgerer »

Peti hat geschrieben:Papst Franziskus erschüttert über Flüchtlingsschicksale:

"Der Papst feierte die Messe als Bußgottesdienst. Er wolle Gott um Vergebung für die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Flüchtlinge bitten."
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 75123.html
Die Wurzel des Problems ist die mangelnde Staatlichkeit und Rechtsstaatlichkeit in den afrikanischen Staaten. Wenn das besser wäre, würde auch der Wohlstand automatisch genug wachsen, um großes Elend zu vermeiden. Wenn es etwa überall Kleinbauern gibt, die ihr Land fest besitzen und sich daraus ernähren können ohne ausgeplündert zu werden, gibt es die typischen Schreckensbilder aus Afrika nicht mehr, die Anlass zur illegalen Auswanderung bieten.

Trotzdem ist das Mitgefühl mit den Menschen eine christliche Tugend: "Freut euch mit den Lachenden und weint mit den Weinenden" oder "Was ihr einem dieser geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" oder "in Jesus Christus ist die Menschenliebe Gottes offenbart". Da Jesus Christus mit Gott versöhnt, der in der Schöpfung und den Menschen zugegen ist, versöhnt Jesus auch mit den leidenden Menschen, macht solidarisch mit ihnen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Raphael hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:Gute Nacht,

und ich freue mich schon auf die Erklärung von Maurus, welche Art des Eigentumerwerbs denn nun Segen erzeugt. Einen himmlischen Schatz.

So sie denn kommt ..
Mein Satz hätte besser gelautet: "Übel können aus der Art des Eigentumerwerbs entstehen." Denn das ist natürlich nicht unbedingt so. Wenn der Art meines Eigentums ein rücksichtsloses Gewinnstreben zugrunde liegt, dann wird er sich so oder so irgendwo schädlich auswirken. Wenn aber ein Fliesenlegermeister durch seine geschickte Arbeit jedes Jahr ein auskömmliches Einkommen erzielt, das ihm erlaubt, ein Haus zu bauen und seine Frau und vier Kinder zu ernähren, dann wüsste ich nicht, was an dieser Art des Eigentumerwerbs in irgendeiner Weise schädlich sein sollte.
Der von Torsten geäußerten Kritik liegt - zumindest verstehe ich ihn so, aber das mag auch ein Mißverständnis sein - der Gedankengang zugrunde, daß der Eigentumserwerb des Einen immer mit dem Eigentumsverlust beim Anderen einhergeht.
Schön. Dieser Satz ist Quatsch, da sind wir uns ja einig.
Raphael hat geschrieben:Dieser Gedankengang verkennt jedoch, daß es sich bei den Erwerbsprozessen in einer Marktwirtschaft in aller Regel um Tauschvorgänge handelt. Diese Tauschvorgänge dienen der Bedürfnisbefriedigung des jeweiligen Wirtschaftssubjektes und kommen zustande, weil es bei den Wirtschaftssubjekten unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten gibt.
Die Tauschvorgänge werden erst dann unmoralisch, wenn der Wert des hingegebenen Tauschgutes zu sehr von dem Wert des empfangenen Tauschgutes abweicht.
So äußert sich zumindest die katholische Soziallehre, die Eigentumserwerb nicht generell verdammt.
Eben. Es gibt sogar moralisch korrekten Eigentumserwerb ohne Tauschgut. So erwirbt der Bauer Eigentum an den von ihm gezogenen Feldfrüchten.

Caviteño
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben: Eben. Es gibt sogar moralisch korrekten Eigentumserwerb ohne Tauschgut. So erwirbt der Bauer Eigentum an den von ihm gezogenen Feldfrüchten.
Für die Kirche dürfte wohl der Eigentumserwerb durch Erbschaften eine nicht unbedeutende Rolle spielen - ebenfalls ohne Tauschgut.

Im übrigen verstehe ich nicht, warum der Papst von Priestern Bescheidenheit bei materiellem Besitz fordert, wenn gleichzeitig - auch den Ländern der sog. Dritten Welt - die Kirche zu den reichsten Institutionen zählt. Ich beziehe mich hier nicht auf die Kirchengebäude, Kunstgegenstände uä und auch nicht auf die Schulen und Universitäten, die von der Kirche betrieben werden, obwohl diese aufgrund des erhobenen Schulgeldes als gewerbliche Unternehmen einzustufen sind.

Das Erzbistum Manila gehört wahrscheinlich zu den "reicheren" Bistümern der Welt. Allein sein Anteil an der zweitgrößten phil. Bank (Bank of the Philippine Islands) hatte 211 einen Wert von 17 Mrdn PHP (= ca. 31 Mio €). Aufgrund der Kurssteigerungen in den letzten beiden Jahren hat sich der Wert dieses Aktienpakets auf jetzt knapp 5 Mio € erhöht. Auch an Getränkekonzernen (San Miguel), Grundstücksgesellschaften (Ayala) und Bergbauunternehmen ist das Erzbistum beteiligt

Quellen:
http://www.pinoymoneytalk.com/de/church ... nt-page-2/

Die Zahlen aus 213 kann man hier nachsehen:
BPI - Platz Nr. 5 - Anteile 31 Mio Aktien je. ca. 9 PHP - Gesamtwert knapp 5 Mio €; jährliche Dividende ca. 1 Mio €.
San Miguel - Plätze 12, 22, 26, 28

Auch bei anderen Gesellschaften wird man unter den Top-1-Aktionären immer katholische Einrichtungen finden.

Wie glaubwürdig ist die Forderung nach Armut, wenn gleichzeitig große Aktienpakete gehalten werden und der übrige Besitz bzw. die übrigen Beteiligungen nicht bekannt sind? :hmm:
Sind die Unterschiede im materiellen Besitz zwischen dem Erzbistum Manila und dem Erzbistum Buenos Aires tatsächlich so groß? :achselzuck:

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cantus planus
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Äusserst subjektive Anmerkung

Beitrag von cantus planus »

(Mir geht das beifallheischende und oberflächliche Geschwätz des Heiligen Vaters täglich mehr auf die Nerven. Kein Wunder, dass er eine hervorragende Presse hat. Wer seine Reden jedoch nicht nur nach bestimmten Wörten und Signalen abklopft, sondern sie wirklich anhört und durchdenkt, bekommt innerhalb kürzester Zeit das Hirnreissen...)
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Lupus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lupus »

(Liebe "Sonnenblume", tief durchatmen!)


Wie sagt man in Sportlerkreisen doch so treffend?

"Den Ball flach halten!"

Die Homilien des Papstes während der täglichen hl. Messe in Santa Marta sind für den jeweiligen Kreis der mitfeiernden Gläubigen im Vatikan als Ermunterung gedacht, nicht einfach in den Tag hinein zu leben, sondern aus der Kraft des gefeierten Sakraments für das persönliche Leben Anregungen mitzunehmen und sie in die Tat umzusetzen.
Wie ich gelesen habe, sollten sie eigentlich nicht mitgeschrieben und groß veröffentlicht werden (Lombardi im Pressesaal).

Allzu schnell werden sie sonst nämlich als, wenn auch kleine, "Äußerungern des Lehramts" ausgegeben.
Das aber sind sie nicht und wollen sie auch nicht sein, sie sind, wenn ich das so sagen darf, persönliche, wenn auch vorbereitete, kurze Ansprachen aus persönlichen Einsichten von Jorge Mario Bergoglio.

Sie wollen anregen zum Nachdenken.
Ich könnte auch sagen:"Er hat gut über Armut zu reden, wo er sich doch in keiner Weise um den täglichen Mittagstisch oder seine Wellblechbaracke kümmern muss. Er äußert einen Wunsch und sein Präfekt des päpstlichen Hauses (Gänswein) ist zur Stelle."
Aber darum geht es doch gar nicht.
Mit Angelus Silesius könnte er auch sagen: "Mensch werde wesentlich, ...!"

Beherzigen! Damit ist am besten geantwortet!

+L.
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Lupus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lupus »

Übrigens.
Von noch keinem deutschen Bischof habe ich jemals eine ähnliche tägliche Homilie gehört oder gelesen!
Die basteln lieber an den Strukturen!
+L.
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Gallus
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Re: Äusserst subjektive Anmerkung

Beitrag von Gallus »

cantus planus hat geschrieben:(Mir geht das beifallheischende und oberflächliche Geschwätz des Heiligen Vaters täglich mehr auf die Nerven. Kein Wunder, dass er eine hervorragende Presse hat. Wer seine Reden jedoch nicht nur nach bestimmten Wörten und Signalen abklopft, sondern sie wirklich anhört und durchdenkt, bekommt innerhalb kürzester Zeit das Hirnreissen...)
Beifallheischend finde ich seine Predigten und sonstigen Ansprachen gerade nicht. Der Papst pflegt doch eine sehr deutliche Sprache und scheint mir oft eine einfache, auch altmodische Volksfrömmigkeit zu vertreten. Man erinnere sich daran, daß er bereits am Tag nach seiner Wahl zu einer Marien-Wallfahrtskirche gepilgert ist. Oder daß er sich nicht scheut, auch den Gegenspieler in seinen Predigten zu erwähnen.

Das ist eine ursprüngliche Volksfrömmigkeit, bei der dem pastoralsprechenden ZDK-Katholiken die Haare zu Berge stehen. Und ich bin froh, daß der Papst sich nicht scheut, diese weiterhin zu pflegen und zu praktizieren. Das schreibe ich als jemand, der Benedikt gerne noch viele weitere Jahre im Amt erlebt hätte.

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Lupus hat geschrieben:(Liebe "Sonnenblume", tief durchatmen!)


Wie sagt man in Sportlerkreisen doch so treffend?

"Den Ball flach halten!"

Die Homilien des Papstes während der täglichen hl. Messe in Santa Marta sind für den jeweiligen Kreis der mitfeiernden Gläubigen im Vatikan als Ermunterung gedacht, nicht einfach in den Tag hinein zu leben, sondern aus der Kraft des gefeierten Sakraments für das persönliche Leben Anregungen mitzunehmen und sie in die Tat umzusetzen.
Wie ich gelesen habe, sollten sie eigentlich nicht mitgeschrieben und groß veröffentlicht werden (Lombardi im Pressesaal).
Das macht doch Radio Vatikan höchstselbst! Sollen sie das halt lassen. Andernfalls muss sich der Papst vergegenwärtigen, dass das was er sagt, anderswo auf der Welt für kirchenpolitische Zwecke ausgeschlachtet wird. Ein Papst kann halt nicht irgendwas dahererzählen.
Allzu schnell werden sie sonst nämlich als, wenn auch kleine, "Äußerungern des Lehramts" ausgegeben.
Eben. Das geschieht ständig und der Pressesaal unternimmt dagegen nichts, sondern scheint das zu befördern.

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Lupus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lupus »

Päpstliche Verlautbarungen haben ja den Vorteil, dass sie ausdeutbar sind. Das erleben wir immer wieder in der Geschichte, dass ein und die Selbe Aussage eines Papstes, egal wie hochoffiziell und präzise sie war, immer wieder von allen möglichen Gruppen angewendet und umgewendet wird, solange, bis jeder das reinlesen kann, was ihm in den Kram passt. Das macht päpstliche Aussagen so attraktiv, weil man sich bequem auf sie berufen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass einen der Verfasser anruft und einen zusammenfaltet, weil man grandios an seiner Intention vorbei interpretiert hat.

Besonders leicht ist es momentan mit den Predigten von Papst Franziskus, die dieser mehr oder weniger spontan hält. Da diese nicht in einen klassischen lehramtlichen Kontext eingebunden sind , bedarf es für sie eines bestimmten hermeneutischen Schlüssels. Dieser ist allerdings relativ einfach zu finden. Franziskus geht es um die konkrete Erbauung der Zuhörer. Sie sollen einen spirituellen Impuls erhalten. Der Inhalt, der darüber hinaus über die Medien an die Welt geht, soll diesen Impuls auch für die restliche katholische Welt erreichbar machen. Anders als der Dogmatiker Benedikt, dem zuzutrauen war, selbst in spontanen Predigten noch Feinheiten von größerer Tragweite unterzubringen, ist Papst Franziskus eher für die Momentaufnahme großer Linien zu haben. Was Franziskus sagt, müsste man daher ganz lesen, um daraus ein Programm abzuleiten.

Ein gutes Beispiel für diese Problematik ist das Wort von Franziskus:

"Im christlichen Leben, auch im Leben der Kirche, gibt es alte Strukturen, hinfällige Strukturen: es ist notwendig, sie zu erneuern."

Wie soll man das jetzt verstehen.

Konservative lesen daraus etwa:
Wir dürfen nicht stehenbleiben und uns auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Vielmehr müssen wir uns im Licht des Glaubens der Väter immer wieder mit dem Neuen auseinandersetzen, den Glauben der Kirche fruchtbar machen für die Gegenwart und müssen uns dabei teilweise auch von alten Strukturen und Pfründen trennen.

Die Liberalen lesen hingegen:
Der Papst findet das "Memorandum" gut und will das Frauenpriestertum, die Abschaffung des Zölibats und die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen und die Orientierung des Glaubensgutes an unseren heutigen Bedürfnissen und Notwendigkeiten.

Das Letztere ist natürlich Unsinn und widerspricht ausdrücklich früheren Aussagen von Papst Franziskus, ja der ganzen Linie, die er als Erzbischof und als Papst immer gehabt hat.

Vergleichen wir hierzu nurmal die aktuelle Enzyklika:
Jede Epoche macht die Erfahrung, dass einzelne Aspekte des Glaubens leichter oder schwieriger angenommen werden können: Deswegen ist es wichtig, wachsam zu sein, damit das ganze Glaubensgut weitergegeben wird (vgl. 1 Tim 6,20), damit in angemessener Weise auf allen Aspekten des Bekenntnisses des Glaubens bestanden wird. Insofern die Einheit des Glaubens die Einheit der Kirche ist, heißt etwas vom Glauben wegnehmen in der Tat etwas von der Wahrheit der Gemeinschaft wegnehmen.
Die erste Interpretation mag hingegen etwas harmlos sein und die Radikalität der Aussage abmildern.

Dennoch handelt es sich bei den Predigten des Hl. Vaters zunächst nicht um kirchenpolitische, sondern geistliche Reden, die den einzelnen Christen betreffen und ihn mit der Radikalität der Botschaft des Evangeliums konfrontieren wollen. Wenn er also von Strukturen spricht, meint er wohl am ehesten die Strukturen unseres eigenen Lebens, die wir durchbrechen und vom Hl. Geist erleuchten lassen sollen. Damit steht er dann auch voll in der Tradition der geistlichen Väter. Und das ist in der Katholischen Kirche immer ein guter Hinweis, dass man richtig liegt.

Vielleicht sollten wir bedenken, dass Papst Franziskus aus der seelsorglichen Praxis Lateinamerikas kommt. Er ist freilich nicht der ehemalige Theologieprofessor wie Joseph Ratzinger, respektive Benedikt XVI. Als Praktiker, so mag es uns erscheinen, überrumpelte er uns mit seinen täglichen Homilien, die nicht geschliffen und poliert sind. Das sind wir von einem Papst nicht gewohnt. Trotzdem sollten wir uns vornehmen, zunächst einmal einfach zu zu hören und die Adhortationes des Heiligen Vaters, - und das ist er doch für uns alle-, einfach versuchen, soweit als möglich in die Tat umzusetzen, oder doch wenigstens "im Herzen zu bewahren und darüber nachzudenken!" Maria, die uns darin Vorbild ist, wird uns, auf unsere Bitten hin, sicher dabei helfen!

(unter Veränderung eines wo anders gelesenen Textes ergänzt)

+L.
Zuletzt geändert von Lupus am Mittwoch 10. Juli 2013, 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
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holzi
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von holzi »

Lupus hat geschrieben:[...] Das macht päpstliche Aussagen so attraktiv, weil man sich bequem auf sie berufen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass einen der Verfasser anruft und einen zusammenfaltet, weil man grandios an seiner Intention vorbeiinterpretiert hat.
Obwohl gerade dieser Papst in der letzten Zeit gerne mal selbst zum Telefon gegriffen hat! ;D

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Athanasius0570
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Athanasius0570 »

In einem Jahr interessiert kaum mehr jemanden, was der Papst in der Früh gepredigt hat. Da sind dann schon alle Seiten enttäuscht, weil sich genausowenig nach ihren Wünschen geändert hat, wie unter den vorigen Päpsten. In einzelnen Punkten wird man trefflich weiterstreiten, in der einen Diözese bekommen die "Konservativen" ihren Kandidaten als Bischof, in der anderen die "Progressiven", die Priester und Laien sind weiter ungehorsam und die Leitung merkt weiter nicht, dass die "Gläubigen" längst von dem abgefallen sind, was sie nicht mehr als den Glauben der Kirche zu vermitteln verstehen.
Der Papst wird am Petersplatz weiter umjubelt, wie der vorige und der nächste.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

Eremit1994
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Eremit1994 »

Papst Franziskus zum Thema Reichtum u. Armut:
«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.
Messe u. Zusammenkunft mit Seminaristen

Genau zu diesem Thema habe ich vor Kurzem hier etwas geschrieben, das ein paar Usern hier nicht gefallen hat, sinngemäß: keine teuren Autos u. Limousinen. Ein gebrauchtes, kleines Auto bringt einen auch von A nach B. Das kann man nicht verantworten, solange so viele Menschen im Elend leben u. verhungern.

Jetzt lasse ich zu diesem Thema hier nur noch den Papst sprechen.

Der Eremit
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von HeGe »

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Linus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Linus »

Eremit1994 hat geschrieben:Papst Franziskus zum Thema Reichtum u. Armut:
«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.
..sagte er, und bestieg sein neues Papavelocipäd um aufs neue Papamobil umzusteigen.....


http://www.ksta.de/motorwelt/-papst-fra ... 5252.html

Sosehr ich seine Aussagen die ich mitbekomm durrchaus schätze, so sehr find ich seine Auffassung von Armut und Demut fragwürdig...
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Didymus »

Eremit1994 hat geschrieben:Papst Franziskus zum Thema Reichtum u. Armut:
«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.
Messe u. Zusammenkunft mit Seminaristen

Genau zu diesem Thema habe ich vor Kurzem hier etwas geschrieben, das ein paar Usern hier nicht gefallen hat, sinngemäß: keine teuren Autos u. Limousinen. Ein gebrauchtes, kleines Auto bringt einen auch von A nach B. Das kann man nicht verantworten, solange so viele Menschen im Elend leben u. verhungern.

Jetzt lasse ich zu diesem Thema hier nur noch den Papst sprechen.

Der Eremit

Dann müssen eben die Laien sich Neuwagen kaufen, die sie dann nach einigen Jahren als Gebrauchtwagen an Priester und Ordenshäuser weiterverkaufen können. :roll:

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Reinhard
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Re: Papst Franziskus

Beitrag von Reinhard »

Linus hat geschrieben:..sagte er, und bestieg sein neues Papavelocipäd um aufs neue Papamobil umzusteigen.....

http://www.ksta.de/motorwelt/-papst-fra ... 5252.html

Sosehr ich seine Aussagen die ich mitbekomm durrchaus schätze, so sehr find ich seine Auffassung von Armut und Demut fragwürdig...
Das Papavelo hat er geschenkt bekommen, und beim Papamobil "wird nicht über Geld gesprochen" - es gehört also zumindest auch zur Imagepflege von Daimler.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass PP Franziskus nicht unbedingt Wert legt auf den neuesten Papa-Daimler.
Eigentlich fühlt er sich im Mannschaftsbus viel wohler ...

Darin sehe ich also nichts Fragwürdiges oder Widersprüchliches.
Manches sind halt einfach Gegebenheiten, die man als Promi so hat. Und im Rahmen dieser Vorgaben lebt er sehr wohl das was er predigt, oder ?

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Tritonus hat geschrieben:Der verlinkte Artikel inklusive der Überschrift verfälscht m.E. seinen Ton. Es geht nicht um "neue" oder "alte" Autos. Die Webseite des Vatikan zitiert ihn so:
Einige sagen vielleicht: Die Freude entspringt dem, was man hat. So kommt es, dass wir das neuste Smartphonemodell brauchen, den schnellsten Motorroller, das schicke Auto… Aber ich sage euch, ganz ehrlich: Mir tut es weh, wenn ich einen Priester oder eine Schwester mit dem neuesten Automodell sehe: Das geht doch nicht! Das geht nicht! Ihr denkt vielleicht, Padre, sollen wir jetzt Fahrrad fahren? Das Fahrrad ist gut! Mons. Alfred [Xuereb, sein Sekretär, adr] fährt auch Fahrrad. Ich denke, wir brauchen Autos für die Arbeit, wenn wir unterwegs sind… Aber nehmt bitte ein bescheideneres Modell, ja?

( http://de.radiovaticana.va/news/213/7 ... ted-7834 )
Nun bekommt der Thread über die Besoldung deutscher Priester neue Nahrung, oder?
Ist das gut oder schlecht, dass er nur von Priestern und Schwestern spricht? Was ist mit den Referentinnen und Pastoralassies?

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Lupus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lupus »

Pst, vorsichtig Stefan!
Assis und Passis sind doch LaiInen und die dürfen Dir beim nächsten Zusammtreffen das Fell gerben! Kapläne, ehrwürdige Mütter und Väter, sowie andere geistliche Gefäße dürfen das nämlich nicht; das könnte als Missbrauch ausgelegt werden!! :breitgrins:

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

Mir tut es weh, wenn ich einen Priester oder eine Schwester mit dem neuesten Automodell sehe: Das geht doch nicht! Das geht nicht! Ihr denkt vielleicht, Padre, sollen wir jetzt Fahrrad fahren? Das Fahrrad ist gut! Mons. Alfred [Xuereb, sein Sekretär, adr] fährt auch Fahrrad. Ich denke, wir brauchen Autos für die Arbeit, wenn wir unterwegs sind… Aber nehmt bitte ein bescheideneres Modell, ja?
Es wirkte prollig und gewöhnlich, wenn ein Priester oder eine Schwester stolz mit dem neuesten und nicht gerade billigsten Modell vorfährt. Man könnte auf die Idee kommen, dass die wohl auch keine anderen Sorgen haben. Sowas kann einem als Vorgesetzten dann schon weh tun. Im Sinne von:"Autsch!"

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