Papst Franz I. - 1. Akt

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Peti
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Peti »

Er bleibt ein Papst zum Anfassen. Und einer, der auch für ein Späßchen zu haben ist:
http://www.bild.de/politik/ausland/jorg ... .bild.html
:)
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Dieter
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Dieter »

Langsam vermisst man das intellektuelle benediktinische Niveau des Papstes Benedikt.

Die Franziskanisierung des Vatikans schreitet voran....

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engelswispern
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von engelswispern »

Hm. Als er zum neuen Papst gewählt wurde, war mir das noch ziemlich egal. Da war ich noch in meinem alten Lebensstil. Aber trotzdem hab ich das natürlich alles mitgekriegt und fand ihn von Anfang an furchtbar sympathisch.

Und ich rechne es ihm hoch an, dass er versucht, mehr oder weniger "arm" als Vorbild voranzugehen. Mich hat der ganze Prunk in der Kirche schon immer gestört. Wozu braucht ein Papst die teuersten Autos, wenn auch ein Kleinwagen reicht?
Ich hoffe, er behält diese Linie bei und bringt die Kirche dazu, sich wieder etwas auf das Wesentliche zu besinnen.
Wie viele Engel gibt es? - Einer, der unser Leben verändert, genügt völlig.

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

Das Tauschen des Pileolus ist eine ältere Tradition.
http://www.dieter-philippi.de/sammlung- ... eckungen-1

Scheitelkäppchen, Tonsurkäppchen, Pileolus, Soli Deo, Zucchetto, Kalotte, Calotta, Subbiretum, Submitrale

Zur Zeit Pius XII (Eugenio Pacelli, 12.3.1939 - 9.10.1958) war es ein Brauch, dass Pilger während der Audienz mit dem Papst den Zucchetto tauschten. Sie kauften sich bei den Schneidern einen Zucchetto und der Papst tauschte im Vorbeigehen. Pius XII war wohl der Papst mit den meisten Zucchetti auf seinem Haupt.

Bild

Hier tauschte Msgr. Dr. Georg Gänswein, der Privatsekretär des Papstes, auf Wunsch eines Audienzbesuchers am 30. September 2005 den Zucchetto des Papstes aus.
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Vir Probatus »

Nach meiner Kenntnis der Dinge steht es einem Priester nicht zu, sich derartiges Gedanken über seine Kommunikanten zu machen und es steht ihm erst gar nicht zu, daraus die Konsequenz zu ziehen, die Kommunion nicht auszuteilen.
Im übrigen ist das inkonsequent: Wenn er diese Gedanken hegt, sollte er dafür sorgen, daß die Kommunion auch nicht von anderen ausgeteilt wird.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Pilgerer
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pilgerer »

engelswispern hat geschrieben:Hm. Als er zum neuen Papst gewählt wurde, war mir das noch ziemlich egal. Da war ich noch in meinem alten Lebensstil. Aber trotzdem hab ich das natürlich alles mitgekriegt und fand ihn von Anfang an furchtbar sympathisch.

Und ich rechne es ihm hoch an, dass er versucht, mehr oder weniger "arm" als Vorbild voranzugehen. Mich hat der ganze Prunk in der Kirche schon immer gestört. Wozu braucht ein Papst die teuersten Autos, wenn auch ein Kleinwagen reicht?
Ich hoffe, er behält diese Linie bei und bringt die Kirche dazu, sich wieder etwas auf das Wesentliche zu besinnen.
Was ich mich dabei frage: Bereut Franziskus den Prunk früherer Päpste oder sieht er seine Amtsführung als eine mögliche neben der Luxus-Amtsführung?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:Im übrigen ist das inkonsequent:…
Das passt doch zum Franz.
Gruß Jürgen

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Lupus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lupus »

Leider kann ich den englischen Text wohl nur fehlerhaft übersetzen. Wenn ich es recht sehe, will der Papst verhindern, dass aus seinem Handeln irgendjemand ein Recht ableitet, so nach dem Motto: "Was wollt ihr denn; der Papst hat die Kommunion doch auch Leuten gereicht, die offensichtlich dazu nicht "berechtigt" waren!"
Das brächte nämlich viele Seelsorger in die mißliche Lage, es in Zukunft ebenso zu handhaben und das wäre ein weiterer Schritt hin zur vollständigen Verdunstung der Beichte!

Wie gesagt, so könnte ich mir das vorstellen, ob´s so ist, weiß ich nicht.

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

iustus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von iustus »

Vir Probatus hat geschrieben: Nach meiner Kenntnis der Dinge steht es einem Priester nicht zu, sich derartiges Gedanken über seine Kommunikanten zu machen und es steht ihm erst gar nicht zu, daraus die Konsequenz zu ziehen, die Kommunion nicht auszuteilen.
Nach meiner Meinung steht es einem Priester sehr wohl zu, sich darüber Gedanken machen, ob sich seine Kommunikanten das Gericht essen und wie er sie davor bewahren kann.
Vir Probatus hat geschrieben:Wenn er diese Gedanken hegt, sollte er dafür sorgen, daß die Kommunion auch nicht von anderen ausgeteilt wird.
Das stimmt allerdings.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von iustus »

engelswispern hat geschrieben: Und ich rechne es ihm hoch an, dass er versucht, mehr oder weniger "arm" als Vorbild voranzugehen. Mich hat der ganze Prunk in der Kirche schon immer gestört.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... pstar.html
Die bestickten Paramente, die er in seinen Messfeiern trug, stammten samt und sonders aus der päpstlichen Sakristei und von seinen Vorgängern. Benedikt trug sie, wie er schon als Bub in Traunstein die Hosen und Hemden seines älteren Bruders Georg auftrug. Die prachtvollsten seiner Gewänder stammten von dem Konzilspapst Johannes XXIII. Die roten päpstlichen Schuhe ließ er sich für wenig Geld von einem Indio im Borgo neben dem Vatikan fertigen. Seine Bescheidenheit ließ sich kaum übertreffen. Nur seine Messfeiern waren so reich, als hielte er sich dabei streng an das Testament des heiligen Franz von Assisi, in dem der heilige Bettler verlangt: "Die Kelche, den Altarschmuck und alles, was zum Opfer gehört, sollen die Priester in kostbarer Ausführung haben." Denn der Mensch, auch der arme Mensch, lebt nicht vom Brot allein. Er braucht nicht weniger das Kostbare und Kostbarste: das Heilige.
Zuletzt geändert von iustus am Mittwoch 15. Mai 2013, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Gallus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gallus »

Vermutlich ist sein Motiv pragmatischer: Nehmen wir an, ein prominenter und taufschein-katholischer Politiker, seines Zeichens Abtreibungsbefürworter oder öffentlicher Ehebrecher, ist zu Besuch in Rom, geht zu einer Papstmesse und empfängt vom arglosen Heiligen Vater – der ja nun nicht jeden derartigen Problemfall auf der Welt kennen kann – die Kommunion. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß davon Bilder in den Medien auftauchen und die Gläubigen verwirrt werden: Ach, wenn sogar Herr x die Kommunion vom Papst empfängt, von dem doch jeder weiß, daß er sich in der Hauptstadt eine Zweifamilie hält, dann hält das mit der Morallehre wohl nicht so genau.

Wenn unser Politiker dagegen ganz unauffällig die Kommunion von einem gewöhnlichen Priester empfängt, dann ist das keine Nachricht, taucht nicht in den Medien auf und stiftet auch keine Verwirrung. Ich glaube, es geht dem Papst nicht darum, sich selbst davor zu schützen, versehentlich jemanden kommunizieren zu lassen, der eigentlich nicht zugelassen ist. Es geht eher um die mediale Außenwirkung, die damit verbunden wäre.

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Pilgerer hat geschrieben:
engelswispern hat geschrieben:Hm. Als er zum neuen Papst gewählt wurde, war mir das noch ziemlich egal. Da war ich noch in meinem alten Lebensstil. Aber trotzdem hab ich das natürlich alles mitgekriegt und fand ihn von Anfang an furchtbar sympathisch.

Und ich rechne es ihm hoch an, dass er versucht, mehr oder weniger "arm" als Vorbild voranzugehen. Mich hat der ganze Prunk in der Kirche schon immer gestört. Wozu braucht ein Papst die teuersten Autos, wenn auch ein Kleinwagen reicht?
Ich hoffe, er behält diese Linie bei und bringt die Kirche dazu, sich wieder etwas auf das Wesentliche zu besinnen.
Was ich mich dabei frage: Bereut Franziskus den Prunk früherer Päpste oder sieht er seine Amtsführung als eine mögliche neben der Luxus-Amtsführung?
Bereuen kann man nur eigene Taten. Zudem lebt Franziskus so oder so im "Prunk", den ihm seine Vorgänger überlassen haben. Schließlich ist Franziskus wie jeder seiner Vorgänger ein Mensch mit eigenem Charakter, eigenen Vorlieben und eigenen Marotten. Zu seinem Charakter gehört insbesondere, dass er Ordensmann ist und daher ein einfaches Leben gewohnt. Es gibt aber sicher Ordensleute, denen selbst das noch zuviel ist, genauso wie es Ordensleute gibt, für die es ruhig ein bißchen mehr sein darf.

Man kann sich über den moralischen Impetus, mit dem der Lebenswandel von Klerikern beurteilt wird, nur wundern. Von der Energie, die darauf verwendet wird, könnte man meinen, der Gegensatz zwischen Askese und völliger Dekadenz werde diskutiert, dabei geht es in der Realität nur um Opel oder BMW. Ein bißchen wenig für's Moralisieren.

maliems
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von maliems »

Probleme, die s erst seit Pius X gibt :|

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Pit
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pit »

Maurus, hier in einer kath. Kirchengemeinde gab es vor wenigen Tagen eine Aktion in der Kirche, bei der 2 Stunden lang Besucher- Gemeindemitglieder aber auch andere Leute - in der Kirche sagen konnte, was ihnen zum Thema Kirche auf den Nägeln brennt,Kritik oder Lob oder beides,sozusagen "von der Kanzler herab" (im übertragenen Sinne).
Im Vorab an dem Abend berichtete das Lokalfernsehen des WDR ("Lokalzeit Münsterland") darüber und der Reporter befragte einige Besucher,auch einen älteren Herrn, was er denn so an Kritik äussern wolle,toll fand ich dessen Reaktion.
Er sagte,warum es immer Kritik sein müsse,er wolle einfach mal sagen, was für ihn die Kirche sei und warum sie wichtig sei!

Toll!!
carpe diem - Nutze den Tag !

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Libertas Ecclesiae
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Schönborn: Papstwahl war 'eine enorme Erfahrung des Heiligen Geistes'

Daraus:
„Der Heilige Geist lenkte uns zu diesem Mann, der in der hintersten Ecke der Sixtinischen Kapelle saß: Dieser Mann, er ist der Auserwählte.“
Schönborn erzählte, dass er nach der Messe zum Konklavebeginn am Petersdom lateinamerikanische Freunde getroffen habe. „Ich traf sie außerhalb der Basilika und ich fragte: ‚Ihr habt den Heiligen Geist, könnt ihr mir einen Rat geben für das Konklave, das in wenigen Stunden beginnen wird?‘“ Eine Frau habe ihm ins Ohr geflüstert: „‚Bergoglio‘, und das traf mich wirklich: Wenn diese Leute Bergoglio sagen, dann ist das ein Hinweis des Heiligen Geistes.“
Der Wiener Kardinal vermutete, „dass viele von uns während des Konklaves ähnliche Zeichen erhalten haben, sonst wäre diese Wahl nicht derart schnell erfolgt“. Schönborn wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass noch am Abend des 12. März, dem Tag des Konklavebeginns, keiner der Kardinäle gewusst habe, wer gewählt werden würde.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

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Pilgerer
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pilgerer »

http://www.kath.net/news/41319
Dabei verurteilte er eindeutig jene Ideologien, „die die absolute Autonomie der Märkte und die Finanzspekulation fördern“, sowie die weitläufige Korruption, die egoistische Steuerhinterziehung und die Verschuldung und das Kreditwesen, die die Länder von ihrer realen Wirtschaft und die Bürger von ihrer realen Kaufkraft entfernten: „Der Wille zur Macht und zum Besitz ist grenzenlos geworden“.
Das eigentliche Problem ist, dass aus der Marktwirtschaft ein Wirtschaftssystem des verantwortungslosen Kapitalismus entstanden ist. Die Trennung von Verantwortung (Arbeiter) und Verdienst (Manager, Vorstand, Aufsichtsrat, Besitzer) führt dazu, dass die Top-Entscheidungsträger nicht voll für eigene Entscheidungen haften und daher risikofreudiger werden. Sie nehmen langfristige Risiken für das Unternehmen und für die Mitarbeiter eher in Kauf, als wenn sie persönlich verantwortlich wären. Der Finanzmarkt ist besonders stark vom Prinzip des Verdiensts ohne Verantwortung geprägt.
Förderlich für die Gesellschaft wäre eine Rückkehr zur echten Marktwirtschaft, in der es (kleine bis mittelständische) Unternehmer gibt, die persönlich für ihre Entscheidungen und Unternehmensführung gerade stehen müssen. Grundsätzlich wäre es gut, wenn Verdienst immer nur mit Verantwortung (Haftbarkeit) zusammen fiele, in der Wirtschaft wie in der Politik.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Eremit1994
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Eremit1994 »

Es könnte noch einen anderen Grund dafür geben, dass Papa Francesco die Kommunion nicht austeilt:

Er will nicht, dass es Gottesdienstbesucher als etwas Besonderes empfinden, die Kommunion vom Papst ausgeteilt zu bekommen u. sich andere benachteiligt fühlen.

Deshalb soll er schon als Kardinal/Erzbischof die Kommunion nicht ausgeteilt haben.

Habe dieses Argument irgendwo gelesen, kann die Quelle aber jetzt nicht angeben.
https://christliche-gedichte-und-gebete.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-heilige.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-wallfahrtsorte.jimdosite.com/wallfahrtsorte/
https://gedichte-heroldsbach-altoetting-wigratzbad.jimdosite.com/

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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

Eine gute Entscheidung, die hl. Kommunion nicht selbst auszuteilen!
Es war eigentlich immer recht unwürdig: die wenigen Auserwählten .... besonders bekannte Leute ..... vorher anmelden .... bei Benedikt die Vorschrift: im Knien die Mundkommunion zu empfangen.

Das alles hatte mit dem Empfang der hl. Kommunion nur noch äußerlich zu tun .......

Ich halte diese priesterliche Arbeitsteilung für gut: Papst Franz predigt - andere Priester teilen die hl. Kommunion aus.

maliems
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von maliems »

Ich bin da penetrant: Ein Problem, das erst Pius X ermöglicht hat.

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

umusungu hat geschrieben:Eine gute Entscheidung, die hl. Kommunion nicht selbst auszuteilen!
Es war eigentlich immer recht unwürdig: die wenigen Auserwählten .... besonders bekannte Leute ..... vorher anmelden .... bei Benedikt die Vorschrift: im Knien die Mundkommunion zu empfangen.

Das alles hatte mit dem Empfang der hl. Kommunion nur noch äußerlich zu tun .......

Ich halte diese priesterliche Arbeitsteilung für gut: Papst Franz predigt - andere Priester teilen die hl. Kommunion aus.
Ach Umu!
Du würdest doch am liebsten einen großen Brotkorb auf dem Marktplatz aufstellen, aus dem sich jeder bedienen kann.

Verschon uns mit Deinem Gesabbel!
Gruß Jürgen

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Jean-Louis
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jean-Louis »

Ich finde es unmöglich, dass der Papst sich ziert, den Leib des Herrn persönlich auszuteilen. Keines der angeführten Argumente kann ich nachvollziehen. Zu den Aufgaben eines Papstes gehört es auch das Beispiel einer würdigen Kommunionspendung zu geben, wie das Papst Benedikt stets vorbildlich praktiziert hat. Und für einen Hirten wie Franziskus, der so auf die Menschen zugehen will, müsste es doch eine Freude sein, diesen Menschen selbst und persönlich das größte Geschenk überhaupt zu reichen. Wer die Leute umarmt und ihnen die Hände schüttelt, sollte sich auch nicht zu schade sein, ihnen die Heilige Kommunion zu spenden. Ich finde das alles etwas seltsam.

Eremit1994
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Eremit1994 »

Papst Franziskus über das Thema Geld u. kirchliche Amtsträger:

Ausschnitte aus einer Predigt, 15.5.13

"Der Heilige Augustinus spricht in seinem Kommentar zu Ezechiel von zwei Versuchungen: Der Reichtum, der zu Geiz werden kann und die Selbstgefälligkeit. Er sagt: ‚Wenn der Bischof , der Hirte, die Schafe für sich selbst ausnutzt, dann ist er kein Hirte mehr, kein Priester, kein Bischof für das Volk, sondern ein Priester und ein Bischof, der sich am Volk bereichert.’ Der Heilige Augustinus sagt: ‚Er isst das Opferlamm selbst, er nutzt es aus, er macht Geschäfte und wird vom Geld angezogen. Er wird geizig und verfällt zur Simonie. Oder er nimmt die Wolle für sich selbst, um sich damit zu schmücken.’“

Wenn also ein Priester oder Bischof hinter dem Geld her sei, „liebt ihn das Volk nicht, und das ist ein Zeichen. Doch er selbst wird ein böses Ende nehmen“. Der heilige Paulus rufe in Erinnerung: „Ihr wisst selbst, dass für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet haben“. Paulus „hatte kein Konto in einer Bank, er arbeitete. ...

Der Herr „verteidige uns vor den Versuchungen, damit wir nicht auf der Straße des Reichtums gehen. Denn: wenn wir auf der Straße der Eitelkeit gehen, werden wir Wölfe und keine Hirten, Hirten! Betet darum, lest dies und betet. Amen“. "

http://de.radiovaticana.va/news/2013/05 ... ted-692278

http://www.kath.net/news/41305
https://christliche-gedichte-und-gebete.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-heilige.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-wallfahrtsorte.jimdosite.com/wallfahrtsorte/
https://gedichte-heroldsbach-altoetting-wigratzbad.jimdosite.com/

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Eremit1994 hat geschrieben:Papst Franziskus über das Thema Geld u. kirchliche Amtsträger:

Ausschnitte aus einer Predigt, 15.5.13

"Der Heilige Augustinus spricht in seinem Kommentar zu Ezechiel von zwei Versuchungen: Der Reichtum, der zu Geiz werden kann und die Selbstgefälligkeit. Er sagt: ‚Wenn der Bischof , der Hirte, die Schafe für sich selbst ausnutzt, dann ist er kein Hirte mehr, kein Priester, kein Bischof für das Volk, sondern ein Priester und ein Bischof, der sich am Volk bereichert.’ Der Heilige Augustinus sagt: ‚Er isst das Opferlamm selbst, er nutzt es aus, er macht Geschäfte und wird vom Geld angezogen. Er wird geizig und verfällt zur Simonie. Oder er nimmt die Wolle für sich selbst, um sich damit zu schmücken.’“

Wenn also ein Priester oder Bischof hinter dem Geld her sei, „liebt ihn das Volk nicht, und das ist ein Zeichen. Doch er selbst wird ein böses Ende nehmen“. Der heilige Paulus rufe in Erinnerung: „Ihr wisst selbst, dass für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet haben“. Paulus „hatte kein Konto in einer Bank, er arbeitete. ...

Der Herr „verteidige uns vor den Versuchungen, damit wir nicht auf der Straße des Reichtums gehen. Denn: wenn wir auf der Straße der Eitelkeit gehen, werden wir Wölfe und keine Hirten, Hirten! Betet darum, lest dies und betet. Amen“. "

http://de.radiovaticana.va/news/2013/05 ... ted-692278

http://www.kath.net/news/41305
Wow! :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

Jean-Louis hat geschrieben:Ich finde es unmöglich, dass der Papst sich ziert, den Leib des Herrn persönlich auszuteilen.
Ich kann mich an historische Berichte erinnern, daß Päpste früher nicht einmal persönlich in der Öffentlichkeit zelebriert haben, sondern zB bei Besuchen anderer Kirchen gnädigst einer von einem Priester gelesenen Messe beizuwohnen geruhten, nachdem sie in einer Privatkapelle zuvor alleine eine Messe gelesen hatten.
Offenbar war es lange Zeit unüblich, daß Päpste überhaupt öffentlich als Zelebranten in Erscheinung traten. Von der öffentlichen Sakramentenspendung dürfte dasselbe gelten.

Eremit1994
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Eremit1994 »

Zur Pfingsvigil mit Papst Franziskus:

Ich finde Papa Francisco immer faszinierender!

Die Pfingstvigil war für mich der beeindruckenste Auftritt, emotional sehr bewegend. Er hat die größte Ausstrahlung, wenn er frei redet, wie bei der Vigil, als er die Fragen beantwortet hat u. in der täglichen Messe im Gästehaus. Leider kann man von diesen Predigten nur Zusammenfassungen lesen, als Franziskus-Perle bei kath.net u. manchmal Ausschnitte auf der Seite von Radio Vatikan, sowie ab u. zu kurze Videos auf kathtube u. romereports. Darüber freue ich mich sehr, würde mir aber wünschen, die Predigten in voller Länge lesen oder sehen zu können.

Er ist wirklich ein charismatischer Priester, der bescheiden, einfach, glaubwürdig, überzeugend, mit Intensität, mit Begeisterung, mit Liebe, manchmal fast kindlich, mit leuchtenden Augen spricht, die Menschen anspricht, auch mit Humor, romanischem Charme.

Ich kenne nicht viele Priester, die so eine Ausstrahlung u. Überzeugungskraft haben.
Ich kann mich dem, was der Papst sagt - mit der Autorität als Stellvertreter Christi auf Erden - nicht entziehen. Ich muss einfach tun, was er verkündet, mich wenigstens intensiv darum bemühen, mit der Hilfe des Heiligen Geistes.

Ich bin der Ansicht, er wird viele Menschen ansprechen, ihnen eine Beziehung zu Gott oder einen tieferen Glauben vermitteln können.

Der Eremit
https://christliche-gedichte-und-gebete.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-heilige.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-wallfahrtsorte.jimdosite.com/wallfahrtsorte/
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Vir Probatus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Vir Probatus »

http://www.faz.net/aktuell/politik/die- ... 87477.html

Ich bin gespannt, wann hier der/die erste den fehlenden Schleier bemängelt.

Ich könnte mir aber auch vorstellen, dieser Papst würde dann sagen: "Nehmen Sie doch bitte das Ding ab"
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

iustus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von iustus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dieser Papst würde dann sagen: "Nehmen Sie doch bitte das Ding ab"
:D Träum weiter!
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

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Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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veruschka
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von veruschka »

Jean-Louis hat geschrieben:Ich finde es unmöglich, dass der Papst sich ziert, den Leib des Herrn persönlich auszuteilen. Keines der angeführten Argumente kann ich nachvollziehen. Zu den Aufgaben eines Papstes gehört es auch das Beispiel einer würdigen Kommunionspendung zu geben, wie das Papst Benedikt stets vorbildlich praktiziert hat. Und für einen Hirten wie Franziskus, der so auf die Menschen zugehen will, müsste es doch eine Freude sein, diesen Menschen selbst und persönlich das größte Geschenk überhaupt zu reichen. Wer die Leute umarmt und ihnen die Hände schüttelt, sollte sich auch nicht zu schade sein, ihnen die Heilige Kommunion zu spenden. Ich finde das alles etwas seltsam.
In diesem schon vor einiger Zeit verlinkten Artikel http://catholicmoralsguy.blogspot.de/2 ... -ways.html wird von Franziskus ja ein deutliches Zitat gebracht:
For this reason, on some occasions I do not give communion, I stay back and let the assistants do it, because I do not want these persons to approach me for a photo.
Somanche Leute führen ein Doppelleben, und ein Photo, auf dem ihnen der Erzbischof die Kommunion reicht, macht sich halt gut zum Vermarkten. Und wenn das wirklich so war, dass der Papst nur einem ausgewählten Supersonderkreis die Kommunion reichte, dann wäre so ein Foto natürlich noch wertvoller.
Ich erinnere mich noch gut an den Aufschrei, als Benedikt XVI. Roger Schutz die Kommunion reichte. Ich dachte mir damals: Der hat den Roger Schutz nicht mal erkannt, da bin ich sicher, der konzentriert sich auf die Kommunionspendung, nicht auf die Leute vor ihm! Der Papst kann nicht jeden Menschen vor sich sooo genau anschaun. Und was wurde danach für ein Theater draus gemacht!

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Pit
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pit »

veruschka hat geschrieben: ....
Ich erinnere mich noch gut an den Aufschrei, als Benedikt XVI. Roger Schutz die Kommunion reichte. Ich dachte mir damals: Der hat den Roger Schutz nicht mal erkannt, da bin ich sicher, der konzentriert sich auf die Kommunionspendung, nicht auf die Leute vor ihm! ...

Das stimmte in dem Fall nicht,auch,wenn Papst Benedikt sich auf die Spendung des Sakramtes und nicht auf die Person vor ihm konzentrierte.
Es ist so,dass Frere Roger schon sehr lange das kath.Eucharistieverständnis teilte und Papst Benedikt das auch wusste.
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maliems
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von maliems »

taddeo hat geschrieben:
Jean-Louis hat geschrieben:Ich finde es unmöglich, dass der Papst sich ziert, den Leib des Herrn persönlich auszuteilen.
Ich kann mich an historische Berichte erinnern, daß Päpste früher nicht einmal persönlich in der Öffentlichkeit zelebriert haben, sondern zB bei Besuchen anderer Kirchen gnädigst einer von einem Priester gelesenen Messe beizuwohnen geruhten, nachdem sie in einer Privatkapelle zuvor alleine eine Messe gelesen hatten.
Offenbar war es lange Zeit unüblich, daß Päpste überhaupt öffentlich als Zelebranten in Erscheinung traten. Von der öffentlichen Sakramentenspendung dürfte dasselbe gelten.
höchst löblich :klatsch:

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