Maria ein Vorbild?

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Juergen
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Maria ein Vorbild?

Beitrag von Juergen »

"katholisch.de" schießt mal wieder den Vogel ab.
http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... orbild.php

Vorbild Maria?

Maria, die Mutter Gottes, begegnet uns in vielen Bildern - schön und lieblich, mütterlich und hingebungsvoll, ohne Fehl und Tadel. Ein Bild, mit dem sich moderne Mütter heute kaum noch identifizieren können. Die junge Mutter, die sich in einem ständigen Spagat zwischen Familie und Beruf befindet; das gepiercte und tätowierte junge Mädchen; die Frau, die sich von ihrem Mann getrennt hat: Mit dieser Lebensrealität hat die Mutter Gottes auf den ersten Blick nicht viel zu tun…
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…Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit. Eine solche Volksfrömmigkeit ist den meisten Menschen heute fremd geworden…
Achwas!

an einem Freitagnachmittag im Dezember 2012:
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Kerzen unter dem Kreuz und am Pfeiler bei der Pieta ist der Kerzenständer auch voll Kerzen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Maurus
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Maurus »

Juergen hat geschrieben:
…Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit. Eine solche Volksfrömmigkeit ist den meisten Menschen heute fremd geworden…
Achwas!
Das ist der umhergreifende Wahn, das subjektive Erleben und Empfinden zu objektivieren. Mir ist es fremd, also ist es allen fremd. Schlechte Voraussetzungen für Journalismus...

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Juergen
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Juergen »

Maurus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
…Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit. Eine solche Volksfrömmigkeit ist den meisten Menschen heute fremd geworden…
Achwas!
Das ist der umhergreifende Wahn, das subjektive Erleben und Empfinden zu objektivieren. Mir ist es fremd, also ist es allen fremd. Schlechte Voraussetzungen für Journalismus...
Ich befürchte ganz was anderes:

Wir wollen einen neuen Aufbruch wagen und alles wegwerfen, was Generationen lieb war und so werden mutwillig irgendwelche Behauptungen in die Welt gesetzt und am besten noch solange wiederholt, bis jeder glaubt, daß es so ist.

Journalisten sind heutzutage in großem Maße in ihrer Branche selbstreferenziell. Einer schreibt was, ein anderer schreibt es ab, Wikipedia zitiert den ersten und verweist auch auf den zweiten und da es in mind. zwei Qualitätsmedien stand, ist es höchstwahrscheinlich auch richtig. Der nächste schreibt aus der Wikipedia ab und damit hat diese wieder einen Beleg… usw.

Dies scheint sich – so habe ich den Eindruck – auch langsam in der Kirche durchzusetzen: Irgendwer behauptet was, ein anderer greift es auf, ein dritte (am besten ein Bischof) verwendet es in der Predigt, es wird wieder darüber berichtet und am Ende glaubt es jeder, selbst wenn er mit eigenen Augen feststellt, daß es bei ihm, in seiner Gemeinde, in seiner Stadt, in seinem Bekanntenkreis,… nicht so ist. Er wird sich sagen: "NOCH ist es bei uns nicht so weit, aber es kommt sicher auch bald zu uns." — — Noch werden Kerzen angezündet, aber nicht mehr lange; noch gehen die Leute in Maiandachten, aber nicht mehr lange; noch…

Und der Pfarrer kommt dem ganzen zuvor und sagt: „Selbst die Bischöfe sagen, daß heute keiner mehr was mit Maiandachten anfangen kann. Ich schaff' die mal vorsorglich ab.“ — …mission accomplished…

:aergerlich:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Didymus
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Didymus »

Also die "Lebensrealität" als Maßstab, ob und wie Heilige (in diesem Fall die Gottesmutter) verehrt werden... :roll:

1. Typisch anthropozentrische Pastoral: Um Maria interessant zu machen, wird versucht Maria dem gepiercten Mädchen, der geschiedenen Frau, der berufstätigen Frau usw. anzunähern. Nicht umgekehrt. Da ist das Scheitern vorprogrammiert.

2. Beschränkt sich unsere Beziehung zu Heiligen nicht auf den Aspekt des Vorbilds - Heilige sind u.a. auch Fürsprecher beim Herrn, eine "ganzheitliche" (der Begriff mußte jetzt einfach sein ;D ) Marienpastoral wird sich nicht auf die Katechese um das Vorbild beschränken, sondern gerade auch die Bitte um Fürsprache beinhalten.

3. Kommt es immer darauf an, was man sich zum Vorbild nehmen soll. Niemand verlangt, daß man Heilige komplett imitieren soll. Das Fiat Mariens ist grundsätzlich vorbildlich für Gläubige jeden Geschlechts und Standes, oder anders ausgedrückt: In jeder "Lebensrealität" gilt es, dem Willen Gottes zu folgen.

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Maurus
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Maurus »

Juergen hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
…Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit. Eine solche Volksfrömmigkeit ist den meisten Menschen heute fremd geworden…
Achwas!
Das ist der umhergreifende Wahn, das subjektive Erleben und Empfinden zu objektivieren. Mir ist es fremd, also ist es allen fremd. Schlechte Voraussetzungen für Journalismus...
Ich befürchte ganz was anderes:

Wir wollen einen neuen Aufbruch wagen und alles wegwerfen, was Generationen lieb war und so werden mutwillig irgendwelche Behauptungen in die Welt gesetzt und am besten noch solange wiederholt, bis jeder glaubt, daß es so ist.

Journalisten sind heutzutage in großem Maße in ihrer Branche selbstreferenziell. Einer schreibt was, ein anderer schreibt es ab, Wikipedia zitiert den ersten und verweist auch auf den zweiten und da es in mind. zwei Qualitätsmedien stand, ist es höchstwahrscheinlich auch richtig. Der nächste schreibt aus der Wikipedia ab und damit hat diese wieder einen Beleg… usw.

Dies scheint sich – so habe ich den Eindruck – auch langsam in der Kirche durchzusetzen: Irgendwer behauptet was, ein anderer greift es auf, ein dritte (am besten ein Bischof) verwendet es in der Predigt, es wird wieder darüber berichtet und am Ende glaubt es jeder, selbst wenn er mit eigenen Augen feststellt, daß es bei ihm, in seiner Gemeinde, in seiner Stadt, in seinem Bekanntenkreis,… nicht so ist. Er wird sich sagen: "NOCH ist es bei uns nicht so weit, aber es kommt sicher auch bald zu uns." — — Noch werden Kerzen angezündet, aber nicht mehr lange; noch gehen die Leute in Maiandachten, aber nicht mehr lange; noch…

Und der Pfarrer kommt dem ganzen zuvor und sagt: „Selbst die Bischöfe sagen, daß heute keiner mehr was mit Maiandachten anfangen kann. Ich schaff' die mal vorsorglich ab.“ — …mission accomplished…

:aergerlich:
Leider auch ein durchaus plausibles und denkbares Szenario :/.

iustus
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von iustus »

Juergen hat geschrieben:"katholisch.de" schießt mal wieder den Vogel ab.
…Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit. Eine solche Volksfrömmigkeit ist den meisten Menschen heute fremd geworden…
Achwas!

an einem Freitagnachmittag im Dezember 212:
(...)
Kerzen unter dem Kreuz und am Pfeiler bei der Pieta ist der Kerzenständer auch voll Kerzen.
Auch im Freiburger Münster (http://farm4.staticflickr.com/387/3169 ... cd42_m.jpg): Ich finde da jedesmal kaum einen freien Platz für ein Kerzchen!
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Marienkind
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Marienkind »

Juergen hat geschrieben:Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit.
In den MONITA SALUTARIA B.M.V. AD CULTORES SUOS INDISCRETOS. JUXTA EXEMPLAR GANDAVENSE. Gent (d'Erckel) 1673 mahnt die Gottesmutter:

"NOLI ME COLERE QUASI DEAM SUBALTERNAM" ("Man verehre mich nicht sozusagen als Untergöttin"); in gleichem Sinne auch S. 9 der nachdrückliche Appell: "NOLITE ME IN PARALLELO PONERE CUM DEO VEL CHRSTO" ("Stellt mich nicht auf eine Stufe mit Gott oder Christus");

>>> und auf S. 13 die besorgte Frage: "AN PUTATIS MIHI PLACERE QUOD SPLENDEANT LUMINARIBUS IMAGINES MEA?" ("Glaubt ihr mir denn dadurch zu gefallen, dass meine Bilder in Lichterglanz getaucht sind?"). <<<

Diese Belehrung von Maria ist kostenlos und ohne Registrierung downloadbar bei dem URL


http://reader.digitale-sammlungen.de/re ... 3309.html

Georg von Kappadokien
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Georg von Kappadokien »

Marienkind hat geschrieben:
Samstag 13. Januar 2018, 14:05
Juergen hat geschrieben:Hinzu kommt: Religiöse Gepflogenheiten wie Rosenkranzandachten und Kerzen vor dem Marienbild geraten immer mehr in Vergessenheit.
In den MONITA SALUTARIA B.M.V. AD CULTORES SUOS INDISCRETOS. JUXTA EXEMPLAR GANDAVENSE. Gent (d'Erckel) 1673 mahnt die Gottesmutter:

"NOLI ME COLERE QUASI DEAM SUBALTERNAM" ("Man verehre mich nicht sozusagen als Untergöttin"); in gleichem Sinne auch S. 9 der nachdrückliche Appell: "NOLITE ME IN PARALLELO PONERE CUM DEO VEL CHRSTO" ("Stellt mich nicht auf eine Stufe mit Gott oder Christus");

>>> und auf S. 13 die besorgte Frage: "AN PUTATIS MIHI PLACERE QUOD SPLENDEANT LUMINARIBUS IMAGINES MEA?" ("Glaubt ihr mir denn dadurch zu gefallen, dass meine Bilder in Lichterglanz getaucht sind?"). <<<

Diese Belehrung von Maria ist kostenlos und ohne Registrierung downloadbar bei dem URL


http://reader.digitale-sammlungen.de/re ... 3309.html
Mit Verlaub, eine gesunde Marienverehrung tut das gerade das nicht. (BTW: Dass die "Frau aus dem Volke" lateinisch spricht, finde ich sehr amüsant. ;) )

Marienkind
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Marienkind »

Georg von Kappadokien hat geschrieben:Dass die "Frau aus dem Volke" lateinisch spricht, finde ich sehr amüsant.
Aber bittsie: sie ist doch die von Gott gekrönte Himmelskönigin und spricht schon in dieser Funktion alle Sprachen!
.
Gut vermag sie sich auch in :bedrippelt: italienisch auszudrücken:

http://www.marienerscheinung.at

Georg von Kappadokien
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Georg von Kappadokien »

Marienkind hat geschrieben:
Montag 15. Januar 2018, 10:41
Georg von Kappadokien hat geschrieben:Dass die "Frau aus dem Volke" lateinisch spricht, finde ich sehr amüsant.
Aber bittsie: sie ist doch die von Gott gekrönte Himmelskönigin und spricht schon in dieser Funktion alle Sprachen!
.
Gut vermag sie sich auch in :bedrippelt: italienisch auszudrücken:

http://www.marienerscheinung.at
Mit dem Belgischen und Französischen - was in Gent angemessen wäre - scheint es dann aber doch zu happern. :achselzuck: :hae?: :hmm:

Marienkind
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von Marienkind »

Georg von Kappadokien hat geschrieben:Mit dem Belgischen und Französischen - was in Gent angemessen wäre - scheint es dann aber doch zu happern.
Mitnichten! Siehe

http://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/stil ... laube.pdf
und dort Anmerkung 30, Seite 13 ff.

RomanesEuntDomus
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Re: Maria ein Vorbild?

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Marienkind hat geschrieben:
Mittwoch 17. Januar 2018, 14:16
... dort Anmerkung 30, Seite 13 ff.
Umgekehrt, oder? Anmerkung 13 auf Seite 30 ff.

Aber da spricht sie auch weder flämisch noch französisch, sondern Latein, denn damals gab es die EU noch nicht.

Hier Maria vor der EU-Flagge:

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