civilisation hat geschrieben:Dazu gleich eine kleine Frage: Was hat der Bischof da für einen seltsamen Bischofsstab?
Den
restaurierten, elfenbeinernen Bischofsstab von Chur.
Genaueres in der "Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte", Heft 3, S. 170ff im Artikel: "
Pedum eburneum Curiense : der elfenbeinerne Bischofsstab von Chur".
Daraus (zur fehlenden Krümme):
Eine viel heiklere Angelegenheit war der Ersatz der verlorengegangenen Krümme. Wir dachten zuerst an eine solche aus Elfenbein, und ein Restaurator hatte in Anlehnung an die vorhandene hölzerne bereits einige Modelle gefertigt. Es zeigte sich aber, daß das Neue, trotz bester Arbeit Wertlosere, die alten, wertvolleren Teile übertönt und dem ehrwürdigen Bischofsstab eine unechte Note gegeben hätte. Wir sahen deshalb von einer Lösung auf diesem oder ähnlichem Wege ab und entschlossen uns, auf den Elfenbeinknauf ein schlichtes, silbervergoldetes Kreuz zu setzen, das nicht flächig, sondern nach allen Seiten als Volumen wirkt. Wir waren uns dabei bewußt, daß wir dadurch dem Pedum, dem Krummstab, etwas vorenthielten, was für gewöhnlich dazu gehört, nämlich die Krümme. Aber abgesehen davon, daß es in früheren und frühesten Zeiten Bischofsstäbe ohne Krümmen gegeben hat, war für uns entscheidend, den altehrwürdigen, feinen Elfenbeinstab nicht durch etwas Neues, Wuchtiges zu beeinträchtigen. Sicher ist die getroffene Lösung nicht die einzig mögliche, aber sie dürfte der Absicht, das Pedum in seiner Eleganz und Feinheit ungestört wirken zu lassen, einigermaßen nahegekommen sein.