Norbert Scholl hat geschrieben:Und noch ein drittes Gebet des Priesters verstehe ich nicht: „Wir bitten dich, allmächtiger Gott: Dein heiliger Engel trage diese Opfergabe auf deinen himmlischen Altar vor deine göttliche Herrlichkeit.“ Einmal abgesehen davon, dass dieser Sprachstil aus einer uns heute nicht mehr vertrauten Welt stammt, frage ich mich, was hier mit „Opfergabe“ und wer mit „dein heiliger Engel“ gemeint ist.
Kann jemand für Herrn Scholl und alle Interessierten den "Erklärbär" machen?
Ist es der Hl. Erzengel Gabriel?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Norbert Scholl hat geschrieben:Und noch ein drittes Gebet des Priesters verstehe ich nicht: „Wir bitten dich, allmächtiger Gott: Dein heiliger Engel trage diese Opfergabe auf deinen himmlischen Altar vor deine göttliche Herrlichkeit.“ Einmal abgesehen davon, dass dieser Sprachstil aus einer uns heute nicht mehr vertrauten Welt stammt, frage ich mich, was hier mit „Opfergabe“ und wer mit „dein heiliger Engel“ gemeint ist.
Kann jemand für Herrn Scholl und alle Interessierten den "Erklärbär" machen?
Ist es der Hl. Erzengel Gabriel?
Da sind die Ansichten geteilt: nach Thomas v. Aquin und anderen ist das der Mittler Christus selbst, nach anderen ein besonderer Opferengel (vgl. Offb 8,3).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Es handelt sich bei dieser Stelle übrigens - jenseits der Frage nach dem Charakter des "Engels" - um ein funktionales Äquivalent zur Epiklese der ostkirchlichen Tradition und der neueren römischen Hochgebete.
In beiden Fällen geht es darum, daß die Gaben sozusagen in Kontakt mit Gott kommen - im einem Fall ausgedrückt durch das Bild des Herabsteigens Gottes, im anderen Fall im Bild des Hinaufreichens der Gaben.
Beide Bilder stehen dem Mißverständnis entgegen, der Priester bewirke, einem Magier gleich, sozusagen aus eigener Kraft heraus eine Wandlung durch das Sprechen einer Zauberformel.