Heilige des Tages

Allgemein Katholisches.
HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. August: Hl. Timotheus und hl. Apollinaris, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Timotheus et Apollinaris, M. M. (23. Aug.). Das Martyrium dieser heil. Martyrer wird in das dritte Jahrh. gesetzt, wo sie zu Rheims unter dem Präfecten Lampadius, Ersterer wegen Ausbreitung des christlichen Glaubens, der Andere als von ihm Bekehrter nach mehrfachen Foltern enthauptet wurden. (IV. 573–579.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

23. August: Hl. Victor, Bischof von Vita
Vollständiges Heilligenlexikon hat geschrieben:S. Victor (23. Aug.), ein Bischof und Bekenner von Vita in der Provinz Byzacium in Africa (Africa propria), blühte in der Mitte des 5. Jahrh. Als er im J. 487 von dem Könige Hunerich des Glaubens wegen in's Exil verwiesen wurde, zog er nach Constantinopel, in welcher Stadt er, wie man allgemein annimmt, die Geschichte der Vandalischen Verfolgung in fünf Büchern verfaßt hat. Das Jahr und der Ort seines Todes sind nicht bekannt. In dem Mart. Rom. wird er unterm 23 Aug. nach altüblicher, aber nicht historisch genauer Bezeichnung als Bischof von Utica (Episc. Uticensis statt Vitensis) angeführt. (IV. 628.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Bartholomäus, Apostel
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bartholomæus, Apostolus (24. al. 25. Aug.) Hebr. Bar-Tholmai = Sohn des Tholmai oder Thalmai (des Furchenreichen, oder nach Hieronymus des über den Wassern schwebenden). – Der hl. Bartholomäus war einer der zwölf Apostel, welche der Herr sich auserwählt hatte, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß er identisch sei mit Uathanael (Geschenk Gottes), von dem der Herr bei Joh. 1, 47 sagt: »Dieser ist ein wahrer Israelite, in welchem kein Falsch ist.« Die Ansichten darüber waren nicht immer die gleichen, indem sowohl der hl. Augustin (Tract. 7. in Joh.) als auch der hl. Gregor der Große (In Job. lib. 33, c. 16) dafür halten, Nathanael sei kein Apostel gewesen, sondern habe höchstens den 72 Jüngern des Herrn angehört. Allein die genaue Untersuchung der Stelle bei Joh. 1,41–47, verglichen mit Matth. 10, 3 und Joh. 21, 1 ff. im Zusammenhalte mit der allg. Ueberlieferung sowohl der morgen- als abendländischen Kirche legt unwiderleglich dar, daß der hl. Nathanael der Apostel gewesen, welcher bei Johannes mit seinem eigentlichen Namen, bei den übrigen Evangelisten aber mit seinem Beinamen Bartholomäus aufgeführt wird (Mtth. 10, 3; Marc. 3,18; Luc. 6,14; Apstg. 1, 13). Wie aus Joh. 21,2 hervorgeht, war der hl. Bartholomäus aus Kana in Galiläa gebürtig; ob er aber auch, wie einige andere Apostel, das Fischerhandwerk, oder ein anderes Gewerbe – etwa wie einige Griechen wollen, das eines Landmanns oder Gärtners – betrieben habe, ist ebenso wenig gewiß, als es ungewiß ist, wer seine Eltern gewesen. Nach Joh. 21, 2 war er übrigens einer von denen, welche auf die Einladung des Petrus mit ihm zum Fischen gingen, wo ihnen dann Jesus am Meere von Tiberias erschien. Die Legende hat nicht verfehlt, unserm hl. Apostel eine vornehme Abkunft zu geben. Er soll der Sohn des syrischen (sollte doch heißen, ägyptischen) Königs Ptolomäus gewesen seyn, weßhalb er auch einen Purpurmantel getragen haben soll. Da habe ihm der Herr einst, als er die eitle Zier nicht ablegen wollte, vorausgesagt, er werde einmal seine eigene Haut als blutigen Mantel umlegen. Derlei Erdichtungen existiren viele, die mehr oder minder von einem Pseudo-Abdias herrühren, der sich für einen Bischof von Babylon ausgab und von den Aposteln selbst consecrirt seyn wollte (Vgl. Bellarm. de Script. Eccles. pag. 69. edit. 1613). Diese Dichtung von der edlen Abkunft unsers Heiligen ist offenbar aus der falschen Namensdeutung entstanden (man nahm Tholmai für Ptolomäus) und entbehrt allen Grundes, wie nicht minder die andere, die sich bei griechischen Schriftstellern findet, sein Vater habe Sosthenes und seine Mutter Urinia geheißen. Einige, wie z.B. der hl. Augustin, halten ihn im Hinblick auf Joh. 1, 41 ff. für einen Gesetzeskundigen, und das war er wohl auch, nur nicht in dem Sinne vom »schriftgelehrt«, und es dürfte sehr wahrscheinlich seyn, daß er vor seiner Berufung dem Schülerkreise des hl. Täufers Johannes angehört habe. Der wievielte unter den zum Apostolate Berufenen er gewesen sei, ist nicht mit Bestimmtheit anzugeben; wenn die Apostel der Reihenfolge nach aufgezählt werden, erscheint er immer als der sechste (Matth. 10, 3; Marc. 3, 18; Luc. 6, 14) und nur Apstg. 1, 13 als der siebente. Von Einigen wird er als der vierte der Berufenen angesehen. Von seiner Berufung bis zu jenem Ereignisse am See Tiberias nach der Auferstehung Christi (Joh. 21,2) lesen wir nichts mehr von ihm in der hl. Schrift; denn daß er Einer der zwei Jünger war, die nach Emmaus gingen, ist rein aus der Luft gegriffen. Nach der Himmelfahrt seines Herrn und Meisters blieb er mit den übrigen Aposteln 12 Jahre lang in Palästina und predigte den Juden das Evangelium; dann aber theilten sich die Apostel und unser Heiliger kam in die fernsten Gegenden des Orients. So gewiß dieses ist, so unsicher sind die Angaben über die Länder, in welche der hl. Bartholomäus die Leuchte des Evangeliums getragen hat. Halten wir an den übereinstimmenden Ueberlieferungen fest, so tauchen vorzüglich drei Länder als Schauplatz seiner apostolischen Thätigkeit hervor, nämlich Indien, Phrygien mit Lykaonien und Großarmenien. Was die letzten zwei betrifft, so ist ihre Bezeichnung von selbst klar, nicht so aber die des ersten; denn unter Indien verstanden die Alten nicht blos das Land innerhalb des Ganges (das heutige Vorderindien, das bei ihnen India orientalis war), sondern auch Arabien und zuweilen Persien, das daher India inferior seu interior hieß. Sehen wir uns aber in Bezug auf unseren Apostel die Nachrichten über Indien recht an, so hat es den Anschein, als ob beide gemeint seyen, jedoch so, daß das eigentliche Indien oder India orientalis vorzüglich darunter verstanden wird. Denn man liest bei Eusebius, daß der hl. Pantänus, als er zu Anfang des 3. Jahrhunderts nach Indien kam, um die Braminen zu widerlegen, daselbst noch frische Spuren des Christenthums fand, und daß man ihm eine Abschrift des Matthäus-Evangeliums in hebräischer Sprache vorzeigte, mit der Versicherung, es sei vom hl. Bartholomäus in dieses Land gebracht worden, als er daselbst den Glauben gepredigt habe. Wenn wir uns eine Route seiner apostol. Reisen auf Grund jener sichern Ueberlieferung und anderweitiger Nachrichten von andern Ländern, wie Arabien, Huziten, Nabathäa u.s.w., welche er durchzogen haben soll, bilden; so dürfte sie höchst wahrscheinlich im Folgenden bestehen: Nach seiner Trennung von den übrigen Aposteln zog er südlich von Palästina nach Nabathäa, welche das wüste und peträische Arabien umfaßte, hinab in das glückliche Arabien zu den Homeriten (einst Saba), an der Südspitze dieses Landes, überall das Evangelium verkündend, doch ohne besondern Aufenthalt. Von da schiffte er über in das eigentliche Indien, und daß er hier länger verweilt habe, zeigt obige Stelle aus Eusebius vom hl. Pantänus; denn die frischen Spuren des Christenthums in diesem Lande, welche dieser Heilige nach fast 300 Jahren noch fand, lassen schließen, daß hier der Apostel eine wohlgegliederte Gemeinde gegründet habe, was aber in kurzer Zeit nicht möglich gewesen wäre. Nachdem er aber längere Zeit in Indien thätig gewesen, wendete er seinen Lauf wieder nordwestlich nach Kleinasien hinauf, wo er in Hieropolis (Phrygien) mit dem aus Scythien kommenden Philippus zusammentraf, wie bestimmte Nachrichten verbürgen, und zwar, wie zu vermuthen steht (die armenischen Schriftsteller behaupten es ganz bestimmt), durch das Land der Huziten am persischen Golf (Sinus persicus), durch Persien, Babylonien, Mesopotamien, Assyrien und Kleinasien. In Verbindung mit Philippus predigte er nun einige Zeit in Phrygien, wurde mit diesem gefänglich eingezogen und ans Kreuz geschlagen, aber durch die Gläubigen wieder befreit, während sein hl. Gefährte den Martyrtod starb. Von da zog er durch Lykaonien und Kleinarmenien nach Großarmenien, bekehrte diese Völkerschaften, gründete Kirchen und setzte Bischöfe ein; aber hier ward seiner Thätigkeit auch ein Ziel gesetzt. Nach dem Brev. Rom. war die Veranlassung seines Martyrtodes diese: Die Bekehrung des Königs Polymius und seiner Gemahlin, so wie überdieß von 12 Städten (Civitates), erregte den Neid der Götzenpriester, die den Bruder des Königs, Astyages mit Namen, wider den Apostel so einnahmen, daß dieser den Befehl gab, demselben bei lebendigem Leibe die Haut abzuziehen und ihn dann zu enthaupten. Nach den Mittheilungen unserer Gewährsmänner läßt sich diese Angabe des röm. Breviers, soweit sie den König und überhaupt die Veranlassung betrifft, nicht historisch rechtfertigen, und so gewiß es sich erweisen läßt, daß in der Hautabziehung und der Enthauptung seine Marter bestanden habe (die Griechen behaupten, er sei gekreuzigt worden), so wahrscheinlich ist es nach Allem, daß er nicht eigentlich in Armenien, wo er so viel gethan für die Ausbreitung und Befestigung des Reiches Gottes, gemartert worden, sondern im Gebiete von Albana, Albanien (heutige Kaukasus-Provinz am kaspischen Meere) und zwar in der Stadt Albanopolis. Wie so Manches im Leben unseres Heiligen, ist auch die Zeit seines Martyrtodes ungewiß; man hält es jedoch für wahrscheinlich, daß er denselben im Jahre 71 n. Chr. erlitten habe. – Schriften sind von ihm nicht auf uns gekommen, doch hat man ehemals unter seinem Namen ein Evangelium gehabt (Hieron. Prol. in Script.), das aber vom Papst Gelasius zu den Apokryphen gerechnet worden. Ein Ausspruch bei Dionysius Areopagita: Hac ratione divus Bartholomæus ait, et copiosam esse theologiam et minimam, atque Evangelium magnum et amplum, et rursus concisum (Dionys. Areop. edit. Corder. tom. 2. p. 3.) hat einige kathol. Theologen auf die Vermuthung geführt, der hl. Bartholomäus habe auch Schriften oder Briefe verfaßt; was übrigens wohl möglich gewesen wäre. – Seinen hl. Leib betreffend, wurde er von den Gläubigen in Albanopolis zur Erde bestattet, und kam etwa i. J. 507 oder 508 nach Dara (Anastasiopolis) in Mesopotamien, wohin sie Kaiser Anastasius, der Gründer dieser Stadt, brachte und wo später Kaiser Iustin einen prachtvollen Tempel erbaute. Als aber später die Perser unter Kosroes in's Reich einfielen und die Stadt Dara eroberten, schleppten sie den heil. Leib mit sich fort und warfen ihn ins Meer, auf welchem er wunderbarer Weise auf eine der äolischen Inseln (zwischen Sicilien und Italien) und zwar auf die Insel Lipara kam. Was das Meerwerfen anbelangt, so ist allerdings in Mesopotamien, wo der heil. Leib zuletzt war, kein Meer, in das sie ihn hätten werfen können; allein von gleichzeitigen Schriftstellern wissen wir, daß die Perser unter ihrem Könige Kosroes bis Antiochia und das Mittelmer vordrangen, wo sie denn allerdings ein Meer vor sich hatten, um ihre Rache an den Reliquien des hl. Bartholomäus auszulassen. Auf der Insel Lipara blieb der heil. Leib bis zum Jahre 839, wo die Saracenen sich der Insel bemächtigten und die Reliquien unseres Heiligen zerstreuten. Aber sie wurden auf wunderbare Weise gesammelt, indem der heil. Apostel einem Mönche erschien und die Orte zeigte, wo sie zerstreut lagen, und kamen in demselben Jahre nach Benevent, wo sie mit eigenen Kirche, später in der Kathedrale, beigesetzt wurden. Wo die heil. Gebeine jetzt sind, ob zu Benevent, oder zu Rom, wohin sie nach Baronius (dem Mart. Rom. et Brev.) im J. 983 kamen, darüber besteht zwischen beiden Städten schon seit langem ein Streit und vielleicht heut zu Tage noch. Die Römer behaupten, Kaiser Otto II. (nach Andern, z.B. röm. Brev., Otto III.) habe den heil. Leib den Beneventanern genommen und nach Rom gebracht, wo er auf einer Insel der Tiber beigesetzt wurde. Die von Benevent läugnen nicht, daß der Kaiser den heil. Leib von ihnen verlangt habe, aber sie behaupten zugleich, daß sie den Kaiser getäuscht und ihm die Gebeine des hl. Paulinus von Nola statt der des hl. Bartholomäus gegeben haben. Die Bolland., welche die Ansichten beider Parteien einer genauen, höchst einläßlichen Untersuchung unterwerfen, kommen zum Resultate, daß beide Parteien recht haben dürften, indem sowohl in Rom als in Benevent Reliquien des hl. Apostels sich finden mögen. In der Folge erhielten mehrere andere Orte Englands, Spaniens und Deutschlands Reliquien. So sollen auf dem Berge Andechs in Bayern vom heil. Bartholomäus ein Arm und einige Gebeine seyn (Buc. Sacrarium Benedictinum, pag. 22). Was die Verehrung desselben anbelangt, so ist sie eine allgemeine in der ganzen Kirche; nur wird sein Andenken von verschiedenen Völkern an verschiedenen Tagen gefeiert. Die Armenier feiern sein Fest am 25. Febr. und 8. Dec.; die Kopten und Aethiopieram 18. Juni; die Griechen zugleich mit dem des hl. Barnabas am 11. Juni, und halten diesen Tag für seinen Todestag; dagegen feiern sie am 25. Aug. seine Uebertragung nach der Insel Lipara; die Lateiner endlich feiern es bald am 24. bald am 25. Aug. (im Mart. Rom. am 24. Aug., und im Brevier wird bemerkt, daß sein Fest zu Rom am 25. August gefeiert werde), wahrscheinlich als dem Tage der Uebertragung auf die äolische Insel Lipara. Was die Beneventaner angeht, so feiern sie das Andenken der Uebertragung der heil. Ueberreste am 25. Oct. und zwar mit einer Octav. – Der Pseudo-Abdias beschreibt in seiner Apostg. VIII, 2. den hl. Bartholomäus als einen schwarz- und krausköpfigen Mann im weißen Gewande mit Purpurstreifen (was auf seine erdichtete Abkunft Bezug haben möchte). Nach Schröckh's Kirchengeschichte (28. 206) gilt der hl. Bartholomäus als Patron oder Advocatus der Sünder; denn der unter allen Martyrern das Grausamste und Schmerzlichste erlitten, übe die erhabenste Großmuth, indem er vor allem für die Sünder bitte. Noch sei der sonderbaren Deutung des Kalendertags unseres Heiligen erwähnt, die demselben hie und da gegeben werden will. »Da dieser Kalendertag (24. Aug.)«, schreibt Menzel (I. 112), »mit dem 14. Sonntage nach Trinitatis als dem ›Sonntage der Dankbarkeit‹, dem großen Dankfeste nach der vollendeten Aerndte, zusammenfällt, haben Einige unziemlich die abgezogene Haut des Heiligen zum Sinnbild des abgeschnittenen Getreides, welches der Erde durch die Sichel gleichsam abgezogen werde, machen wollen.« Endlich wird er auf kirchlichen Gemälden etc. dargestellt mit einem Messer in der Hand, als dem Werkzeuge, womit er geschunden wurde.

Gott, unser Herr, der Apostel Bartholomäus hat mit aufrichtigem Herzen deinem Sohn die Treue gehalten. Stärke auf seine Fürsprache auch unseren Glauben und mache deine Kirche zum wirksamen Zeichen des Heiles für alle Völker.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Omnípotens sempitérne Deus, qui huius diei venerándam sanctámque lætítiam in beáti Apóstoli tui Bartholomaei festivitáte tribuísti: da Ecclésiæ tuæ, quaesumus; et amáre quod crédidit, et prædicáre quod dócuit.
Per Dominum.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Dado, Bischof von Rouen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Dado (Audoënus), (24. Aug. al. 14. Mai), frz. St-Ouen, Bischof von Rouen (Rotomagum) in der Normandie, der den Beinamen Audoënus hatte (nach Andern soll Dado sein Beinamen gewesen seyn), war der Sohn des fränkischen Edlen Authar und der Aiga, die in Brie (Braja) im nördlichen Frankreich ansäßig waren, und der Bruder des Ado (S. Ado) und Rado. Beide Brüder, Ado und Dado, empfingen als Kinder den Segen des hl. Columban, der ihren Vater besuchte, und kamen an den Hof Clotars II., wo sie den hl. Eligius, nachmaligen Bischof von Noyon (1. Dec.), fanden und durch ihn zur Verachtung der Welt und zum eifrigen Dienste Gottes angeleitet wurden. Während Ado sich in das von ihm gestiftete Kloster Jouarre (Jotrum) zurückzog, blieb der hl. Dado am Hofe und stand bei den Königen Clotar II. und Dagobert I. in so hohem Ansehen, daß er von Letzterem zum Kanzler und Siegelbewahrer erhoben wurde. Er erhielt auch vom Könige ein Grundstück im Walde bei Brie, wo er im Jahre 634 das Kloster Resbac oder Rebais baute und demselben auf den Rath des hl. Bischofs Faro von Meaux den hl. Agil (S. S. Agilus), einen Schüler des hl. Columban, vorsetzte. Obgleich der hl. Dado und der oben erwähnte hl. Eligius Laien waren, so wurden sie doch wegen ihrer Frömmigkeit und Wissenschaft von den Bischöfen zu Rathe gezogen, und der Nachfolger Dagoberts II., Clodwig II., hegte für unsern Heiligen so große Hochachtung, daß er nur mit Mühe seine Zustimmung gab, als derselbe sich entschloß, die geistliche Tonsur zu empfangen. Nicht lange darnach wurde der hl. Dado zum Nachfolger des hl. Romanus (23. Oct. 12. Nov.) auf den bischöflichen Stuhl von Rouen erwählt und mit seinem Freunde Eligius, der zum Bischof von Noyon erhoben worden war, im Jahre 640 zu Rheims geweiht. Mit ganzer Kraft arbeitete nun der hl. Dado an der Ausrottung der Simonie und anderer Mißbräuche, und suchte auf alle Weise die Zucht wieder herzustellen, was er besonders in der im Jahre 644 zu Chalons gehaltenen Synode bewies. Auch Theodorich III. über. trug ihm viele wichtige Geschäfte, und wählte ihn zur Beilegung gewisser Irrungen, welche große Unruhen nach sich ziehen konnten. Nachdem es ihm gelungen war, zwischen Neustrien und Austrasien den Friedenherzustellen, brachte er die Nachricht davon dem Könige, der damals zu Clichi bei Paris auf einer Versammlung der Großen des Reiches sich aufhielt, wurde aber daselbst von einem Fieber befallen, das seinem Leben bald ein Ende machte. Vor seinem Tode, der am 24. Aug. 683 erfolgte, drückte er den Wunsch aus, es möchte der hl. Abt Ansbert von Fontanelle (s. S. Ansbertus) zu seinem Nachfolger gewählt werden, was auch geschah; sein Leichnam aber ward nach Rouen gebracht und daselbst in der Kirche des hl. Petrus begraben. In der Folge geschahen mehrere Uebertragungen und soll ein Theil seiner Reliquien nach England gekommen seyn. Am 14. Mai wird seine und des hl. Eligius Ordination gefeiert. Im Mart. Rom. steht unser Heiliger am 24. Aug. unter dem Namen Audoënus.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Émilie de Vialar, Jungfrau, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Émilie de Vialar (* 12. September 1797 in Gaillac; † 24. August 1856 in Marseille) war eine französische Mystikerin und Ordensgründerin. Sie wird von der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.

Émilie de Vialar wurde als älteste Tochter der vier Kinder der wohlhabenden Eheleute Baron de Vialar und Antoinette Portal geboren. Nach dem Besuch der Grundschule in Gaillac wechselte sie auf ein Mädchenpensionat in Paris. Nach Beendigung ihrer Schulbildung und dem Tod ihrer Mutter kehrte sie nach Hause zurück und übernahm die Erziehung ihres jüngsten Bruders. Eine Eheschließung lehnte die fromme junge Frau trotz heftiger Streitigkeiten mit ihrem Vater ab. Sie widmete sich karitativen Werken und nutzte ein von ihrem Großvater ererbtes Vermögen um 1832 ein Haus in Gaillac zu erwerben. Dort gründete sie die Kongregation der „Soeurs de St.-Joseph de l´Apparition“ (Schwestern von St. Joseph der Erscheinung), die 1835 die bischöfliche Approbation erhielt. Die Schwestern widmeten sich der Kranken- und Armenpflege, sie reisten beispielsweise nach Algerien um bei einer Choleraepidemie die Pflege der Kranken zu übernehmen.

Die Kongregation wurde insbesondere vom Bischof von Marseille unterstützt, das veranlasste Émilie de Vialar das Mutterhaus 1852 dorthin zu verlegen. In den 24 Jahren, in denen die Gründerin den Orden leitete breitete er sich in über 40 Niederlassungen in Westeuropa, im Mittelmeerraum, auf dem Balkan, sowie im Nahen und Fernen Osten aus. Bei ihrem Tode im Jahre 1856 wurde die erste Niederlassung in Australien gegründet.

Papst Pius XII. sprach die Ordensfrau am 18. Juni 1939 selig, die Heiligsprechung folgte am 24. Juni 1951. [...]
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Eutyches
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Eutyches (Eulychus, Eutychius), (24. Aug.), ein Schüler des hl. Apostels Paulus und des hl. Evangelisten Johannes; vielleicht jener Jüngling von Troas, der während der Rede des hl. Paulus am Fenster saß, in tiefen Schlaf sank, dann von ihm überwältigt vom dritten Stockwerk hinabfiel und todt aufgehoben, aber von dem Apostel wieder ins Leben gerufen wurde (Ap.-Gesch. 20, 9–13.) Nach dem Mart. Rom. hat er in verschiedenen Gegenden das Evangelium gepredigt und dafür Kerker und Bande, Ruthenstreiche und Feuerpeinen erdulden müssen, ist aber dann im Frieden des Herrn entschlafen. (IV. 751.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Johanna Antida Thouret, Jungfrau, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Johanna Antida Thouret (* 27. November 1765 in Sancey-le-Long, Frankreich; † 24. August 1826 in Neapel, Italien) war eine französische Ordensgründerin. Sie wird in der katholischen Kirche als Heilige verehrt.

Johanna schloss sich 22-jährig den Vinzentinerinnen an, musste aber wegen der Revolution Frankreich verlassen. Sie versuchte vergeblich, ein Kloster in Deutschland zu gründen. 1799 gründete sie in Besançon die Ordensgemeinschaft der Töchter der Liebe von Besançon, die auch als die Grauen Nonnen bekannt sind. Der Orden, der 1818 päpstlich bestätigt wurde, kümmert sich um junge Mädchen und andere caritative Werke.

Johanna wurde von Papst Pius XI. 1926 selig- und 1934 heiliggesprochen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Maria Michaela vom heiligen Sakrament Desmaisières, Jungfrau, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Maria Michaela Desmaisières (* 1. Januar 1809 in Madrid, Spanien; † 24. August 1865 in Valencia, Spanien) war eine spanische Gräfin und Ordensgründerin. Sie ist eine Heilige der katholischen Kirche.

Maria Michaela, die aus dem spanischen Hochadel stammte, kümmerte sich schon früh um Bedürftige und lehrte Kindern den Katechismus. 1845 eröffnete sie ein Heim für gefährdete Mädchen und gründete 1859 die Kongregation der "Dienerinnen des heiligsten Sakraments und der Liebe", die 1866 endgültig päpstlich anerkannt wurde. Das Institut widmet sich der Anbetung der eucharistischen Gaben sowie Werken der Nächstenliebe. Maria starb an der Cholera, die sie sich bei der Pflege von Kranken zugezogen hatte.

Sie wurde von Papst Pius XI. 1925 selig- und 1934 heiliggesprochen. [...]
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Patricius, Abt zu Nevers
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Patricius, Abb. (24. Aug.). Dieser hl. Abt zu Nevers (Nivernum, Noviodunum) in Frankreich war in einem ungenannten Orte der Auvergne geboren. Anfänglich Mönch bei St. Portianus, ging er mit Erlaubniß seines Abtes in die Einsamkeit, zog Schüler an sich und erbaute ein Kloster, welchem er als Abt zugleich vorstand und vorleuchtete. Durch das Zeichen des hl. Kreuzes und durch Salbung mit geweihtem Oele gab er Blinden Licht, Lahmen Kraft, Kranken Gesundheit. Er starb voll der Verdienste um die Mitte des 6. Jahrh. Sein Fest wird zu Nevers am 24. August gefeiert, an welchem Tage sein Name auch bei Usuardus und im Mart. Rom. vorkommt. (IV. 781.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hl. Ptolomaeus, Bischof, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ptolomaeus (24. Aug.), ein Jünger des hl. Petrus, Bischof und Martyrer von Nepi, wird von Baronius (notationes) genannt. Mit ihm wird bei den Boll. noch ein anderer Bischof dieser Stadt, der hl. Romanus aufgeführt. Dieser war ein Philosoph daselbst und vom hl. Ptolomäus bekehrt worden. Bald wurden sie aber mit dreißig andern Christen vom Statthalter Aspasius vor Gericht gezogen, gefoltert und enthauptet. Ihre hl. Leiber wurden unter Papst Paul III. neuerdings aufgefunden und feierlich erhoben. (VI. 744–750.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

24. August: Hll. Rigomerus, Priester, und Tenestina, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Rigomerus et Tenestina (24. Aug. al. 17. Jan.). Der hl. Priester und Missionär Rigomerus, welcher auch Rigomerus, Ricmirus und Richimirus heißt, wirkte im 6. Jahrh. im Bisthum Mans. Der Ort seiner Geburt trägt gegenwärtig seinen Namen (St. Rigomer des Bois) und liegt in der Landschaft Sonnois. (Andere nennen die Gegend von Tours als Geburtsort: Turonici pagi indigena) Der Bischof Innocenz (nach Andern Gilbert) ertheilte ihm die Priesterweihe, etwa im J. 540. Als ihm der Bischof einen schönen und wohlgebauten Ort schenken wollte, wo er zu wohnen hätte, weigerte er sich, ihn anzunehmen. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die noch vorhandenen Reste des heidnischen Aberglaubens vollends zu beseitigen. Er löste dieselbe vollständig. So wurde z. B. an der Stelle, wo gegenwärtig die Stadt Mamers steht, ein noch bestandener Götterhain durch das Volk selbst zerstört und eine christliche Kirche an dessen Stelle errichtet. Unter den von ihm Bekehrten wird die Jungfrau und Einsiedlerin Tenestina als Heilige verehrt. Sie erbaute sich an der Sarthe, wo jetzt das Dorf Gourdaine steht, ein Klösterchen, in welchem sie voll heiliger Gottesliebe ihre Tage beschloß. Auch der hl. Rigomerus starb als Einsiedler zu Souligné-sous-Vallon (Subligniacum), wo ihm eine fromme Wittwe ein Stück Land geschenkt hatte, um d. J. 550. Ihre heil. Leiber wurden lange Zeit in der Abtei Maillezais (Malleaca) in Poitou aufbewahrt und verehrt. Es muß noch beigefügt werden, daß der hl. Rigomerus stets geweihtes Oel bei sich trug, um mit demselben die Kranken zu heilen. Andere Wunder, welche die Boll. erzählen, sind wegen der sie begleitenden Umstände merkwürdig. So heilte er einen Blinden, nachdem dieser auf sein Zureden vorher gebeichtet hatte; einem von einer giftigen Natter Gebissenen gab er geweihtes Wasser zu trinken und half ihm auf diese Weise; einen seiner Mönche heilte er von einem schweren Augenleiden durch Salbung mit dem Oele, das vor dem Allerheiligsten brannte; einen andern, der tödtlich erkrankt war, machte er gesund, indem er ihm von den Eulogien zu essen gab. Als er eines Tags die Gefangenen besuchen wollte, öffnete er sich den Zugang durch das hl. Kreuzzeichen, worauf aber die Gefangenen entflohen. Sein Leben war äußerst streng und abgetödtet. Es war ihm nicht genug, daß er in der Seelsorge arbeitete; auch Handarbeit hielt er für Pflicht; er buck sich selbst das Brod und rieb sich selbst das Mehl, das er dazu verwendete. (IV. 783-794.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Josef von Calasanz, Priester, Ordensgründer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Josephus Calasanctius, [...], auch Josephus a Matre Dei genannt, der Stifter des Piaristen-Ordens, wurde am 11. Sept. 1556 geboren in dem zum span. Königreiche Arragonien gehörigen Städtchen Petralta de la Sal, wo sein Vater, Don Pedro von Calasanz, Statthalter war. Seine Mutter hieß Donna Maria von Gaston. Der unweit Petralta gelegene Stammsitz seines Hauses, Calasanz (Calasanza), ist ein Flecken mit einem festen Bergschloß, welches Fortun, der tapfere Feldherr des Königs Peter I. von Aragonien, am 25. Aug. 1098 den Saracenen abgenommen und dann von seinem Könige als Belohnung zum Geschenke erhalten hatte. Dieser Fortun war nun der Gründer des Geschlechtes, von welchem unser hl. Joseph abstammte. Seine Eltern, namentlich die Mutter, erzogen ihn zu aller Tugend und Gottesfurcht. Er und sein Bruder Philipp zeigten wirklich schon früh kindliche Frömmigkeit, große Liebe zum Gebete und Milde gegen die Armen. Bis in sein 15. Jahr blieb Joseph in Estadilla, einem nahe bei seinem Geburtsorte gelegenen Städtchen der Provinz Huesca, wo er einen sehr gediegenen Lehrer hatte, nämlich den Antonius Nebrissensis aus dem Orden des hl. Franciscus. Der Vater wollte ihn nun der militärischen Laufbahn zuführen; allein Joseph bat sich das friedlichere Studium der Rechte aus und bezog zu diesem Zwecke die Universität zu Lerida, wo er unverderbt blieb von bösen Beispielen so mancher dortiger Studierender, Gute an sich zog und den Spott der Schlechten mit Würde zu ertragen wußte. Ja er wußte bei Einführung einer strengeren Disciplin die darüber Aufgebrachten zur Besonnenheit und zur Unterwerfung unter die Forderungen des Lehrkörpers zu bringen. Mit dem Doctorate geschmückt, verließ er die Universität, aber mit sehr verminderter Neigung für den Beruf der Rechtspflege. Vielmehr fand er sich zum priesterlichen Dienste des Herrn, als seinem Ziele, hingetrieben. Als der Vater nach langem Zaudern auf die dringensten Bitten der Mutter dem Sohne in dieser Beziehung nachgegeben, empfing Joseph zu seiner hohen Freude am 11. April 1575 die niedern Weihen durch den Bischof von Urgel, welcher bei Butler (XI. 594) Don Juan Dismas von Loris heißt. Dann begab er sich nach Valencia zum Studium der Theologie. Da aber dort eine junge schöne Wittwe durch ihre Neigung und das Verlangen ihn zu ehelichen dem frommen Jünglinge lästig fiel, wendete er sich nach Alcala, wo er sehr abgetödtet lebte. Da war ein neuer Kampf für Joseph rege geworden. Die Mutter war gestorben, sein Bruder Philipp in der Schlacht gefallen; da beschwor ihn der Vater, den berühmten Stamm nicht untergehen zu lassen. Aber Joseph konnte seiner edlern Bestimmung, im Reiche der unsterblichen Seelen für den Himmel zu zeugen und zu pflanzen, dem Verlangen des noch so inständig flehenden Vaters gegenüber, nicht untreu werden. Sein zartes Herz litt in der heftigen Spannung, in die ihn der Kampf nach doppelter Seite versetzte, und der gute Sohn Joseph erkrankte aufs Bedenklichste. Da bat der bereits von den Aerzten Aufgegebene den weinend am Bette stehenden Vater, er möchte ihm nur seines Herzens Wunsch gestatten, und es war in den Worten das Vertrauen ausgedrückt, daß er dann genesen werde. Der Vater gewährte es endlich, und Joseph wurde wirklich wieder sichtbar besser und genas dann völlig. Von nun an hemmte der Vater die heilige Absicht des Sohnes nicht mehr; er beschenkte die Armen vor Freude über die Genesung Josephs und ging in seinen Gedanken ein. So empfing dann Joseph von dem Bischofe Ambrosius Moncada die Priesterweihe in Urgel am 17. Dec. 1583. Nun wollte er sich ganz dem beschaulichen Leben widmen. Allein der Bischof von Albarracin, Caspar von Figuera, machte ihm Vorstellungen, wie viele verlassene Seelen eines guten Hirten bedürftig wären, und gab ihm dann eine Anstellung auf diesem Felde. Als dann derselbe das größere Bisthum Lerida erhalten hatte, nahm er den Joseph dahin mit sich. Der nachfolgende Bischof von Lerida wollte ihn zu seinem Secretär machen; aber Joseph äußerte den Wunsch, seinem alten Vater die Augen zudrücken zu dürfen, was der Bischof auch gewährte. So blieb denn Joseph bis zum Tode seines Vaters und auch nachher noch einige Zeit im päterlichen Hause, namentlich liebreich für seine Schwestern sorgend, denen er sein eigenes Erbtheil zuwendete. Einige Zeit nach des Vaters Hinscheiden berief ihn der Bischof von Urgel, Don Andreas Capiglia, zu sich und übergab ihm zur Seelsorge den sogenannten Trempischen Bezirk (Tremp ist ein Flecken in Spanien bei Lerida), der nach Vogel (II. 517) an 72 Pfarreien und mehr als 300 Flecken in sich schloß. In kurzer Zeit hatte Joseph die Bewohner dieses Striches ganz umgewandelt. Auch jene Thäler der Pyrenäen, die heut zu Tage das Bisthum Solsona bilden, erhielten durch ihn neues christliches Leben. Der Bischof machte ihn jetzt auch zu seinem Generalvicar. Aber eine stille Sehnsucht trieb ihn nach Rom. Der gennante Bischof von Urgel gewährte ihm die Erlaubniß, und so schiffte sich Joseph im Frühjahr 1592 nach Italien ein. Sein erster Gang war zu den Gräbern der heil. Apostel, in deren Schutz er sich empfahl. In Rom führte er ein wirklich heiligmäßiges Leben. Seine Zeit theilte er zwischen Uebungen der Andacht, Selbstverläugnung und Nächstenliebe. Er besuchte die Armen, die Kranken, die Gefangenen, Trost und Hilfe ihnen spendend, so sehr er konnte. Am liebsten widmete er sich Unwissenden, die er mit Freude unterrichtete. Er betete während der Nacht eifrigst und besuchte gewöhnlich in nächtlichen Stunden die 7 Hauptkirchen in Rom. Vier Bruderschaften gehörte er als Mitglied an, und namentlich war er thätig in jener der christlichen Lehre. Als zu jener Zeit eine Pest in Rom ausgebrochen war, verband sich der Heilige mit dem hl. Camillus, mit welchem er alle Sorgen theilte in Pflege der Kranken, im Beistande der Sterbenden, in Begrabung der Todten etc. Joseph trug auf seinen Schultern die Kranken in die Spitäler und die Todten zum Friedhofe. Eine von der in Rom gemachten Wahrnehmungen war es, die dem hl. Joseph gar so sehr zu Herzen ging, daß nämlich eine Menge Kinder ohne Unterricht blieben, eine Menge Waisen hilflos herumirrten. Er machte sich also viel mit dem Gedanken zu schaffen, wie er unentgeltlichen Unterricht gewähren könnte. Die Schullehrer Rom's wollten sich, als er sie mit einer solchen Bitte anging, dazu nicht verstehen. Er besprach sich nun mit dem Pfarrer Anton Brendani, in dessen Pfarrbezirk die meisten armen Kinder sich befanden. Dieser, ein sehr würdiger Priester, fand sich mit Freude bereit und gab sogleich 2 Zimmer für die Schule her. Auch Papst Clemens VIII. billigte das Beginnen des Heiligen und verhieß ihm seinen Schutz. So konnte denn der Heilige im Herbste des J. 1597 seine Schulen eröffnen. Außer unserm hl. Joseph selbst waren die Lehrer der eben genannte Pfarrer Anton Brendani und noch 2 Weltgeistliche. Die Kinder, deren sich täglich mehr einfanden, bekamen unentgeltlichen Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen, sowie in den Anfangsgründen der lateinischen Grammatik und vor allem in der Religionslehre. Bücher, Schreibmaterialien, selbst auch manchmal Kleider, wurden ihnen geschenkt. Doch fand die Schule auch Anfechtung, und bald hatten die beiden Weltpriester sich ihr entzogen. Joseph und Anton aber bemühten sich nur um so eifriger und hatten bald 2 andere tüchtige Priester für die verlassenen Lehrstellen gewonnen. Neben der Schule besorgte aber der Heilige noch ebenso väterlich stets das Wohl der Armen. So namentlich, als im J. 1598 die Tiber eine furchtbare Ueberschwemmung Rom's anrichtete. Mit Liebe hingen die Kinder an Joseph, welcher sich von ihnen nicht mehr trennen ließ; denn er schlug ein Canonicat, und dann auch ein Bisthum aus, als ihm der König von Spanien, Philipp III., diese Würden hatte anbieten lassen, und wollte ganz nur seinen Zöglingen zu Diensten leben. Schon Papst Clemens VIII. hatte im J. 1600 dem frommen Unternehmen seinen Schutz zugesagt; neue Gönner fand es dann in den Cardinälen Sylvius Antonianus und Cäsar Baronius, welche ihm ergiebige Spenden zufließen ließen. Ermuthigt durch den Segen und Beifall, welchen sein Werk auf sich zog, bemühte sich nun der Heilige ihm die Form eines eigentlichen Ordens zu geben. Unterdessen sah er 2 ausgezeichnete Priester ihm beitreten, den Doctor Ghellius Ghellini aus Vicenza und Caspar Dragonetti aus Lentini in Sicilien. Letzterer war ein ehrwürdiger Greis von 93 Jahren, welcher aber noch volle 10 Jahre bis zu seinem Tode, der ihn im 103. Lebensjahre traf, als Lehrer unermüdet wirkte. Besonders begünstigt wurde das fromme Werk von Papst Paul V., welcher der Schule in dem Cardinal Giustiniani einen eigenen Protector gab, so wie auch die St. Pantaleonskirche einräumte, die an die Schule stieß, in welcher Joseph um das J. 1606 mit 18 Gehilfen lehrte. Im J. 1612 zählte die Schule des Heiligen bereits 1200 Kinder. Nachdem unser Heilige eine kurze und nur theilweise Vereinigung mit der Congregation des sel. Johannes Leonardi auf den Rath des Cardinals eingegangen hatte, erhob dann Papst Paul V. im J. 1617 die Genossenschaft dieser Lehrpriester zu einer eigenen selbstständigen Congregation unter dem Namen: »Paulinische Genossenschaft der regulirten Kleriker unter dem Schutze der Mutter Gottes von den frommen Schulen (scholarum piarum)«, woher sie dann kurz den Namen der »Piaristen« erhielten. Zugleich erlaubte ihnen der Papst, die einfachen Gelübde abzulegen. Am 25. März 1617 wurde Joseph zum Obern der Congregation ernannt und mit 14 Mitgliedern von dem Cardinal Giustiniani feierlich eingekleidet. Neben den 3 Ordensgelübden hatten sie noch das vierte besondere des unentgeltlichen Unterrichts der armen Jugend. Am 22. April 1622 verlieh Papst Gregor XV. der verdienstvollen Congregation nun auch die Würde eines förmlichen geistlichen Ordens. Unser hl. Joseph aber bot als General überall das schönste Beispiel für seine Schaar. Manche harte Prüfungen, die jetzt den frommen Greis trafen, läuterten nur noch mehr seine Tugend. Derselbe hatte sich in die Nothwendigkeit ergeben müssen, bei dem vielfachen Verlangen um Schulbrüder auch Laienbrüder zu Lehrern anzunehmen; nun forderten diese mit Ungestüm die Priesterweihe. Da ihnen dieses nach den vorliegenden Umständen nicht zugestanden werden konnte, auch Güte beden Uebermüthigen keine Frucht wirkte, mußten sie endlich ausgestoßen werden. Aber noch schwerer wurde das Herz des Heiligen verwundet durch 2 ehrgeizige Priester seines Ordens, Stephan und Marius, welche demselben viele Trübsale bereiteten und durch ihre Ränke es endlich dahin brachten, daß dem Heiligen in einem Alter von 84 Jahren die Vorstandschaft über den Orden abgenommen, und Stephan anstatt seiner Ordens-General wurde. Unter diesem sank aber der früher so blühende Orden immer mehr, so daß ihm Papst Innocenz XI. am 16. März 1646 die früheren Privilegien nahm und ihn zu einer bloßen Versammlung ohne Gelübde nach Art jener des hl. Philippus Nerius herabsetzte etc., wie Papst Benedict XIV. in seinem Werke De Canonix. (l. 3. c. 30. nr. 17. 18) näher ausführt. Doch auch diese bitteren Stunden, welche ihm nach den Boll. (Oct. VII. 764. nr. 17) die hl. Theresia vorausgesagt hatte, ertrug unser Heiliger mit christlichem Heldenmuthe, und er hatte noch den Trost, daß der mit dem Aussatze befallene Stephan versöhnt starb, während der Priester Marius, welchen eben diese Krankheit heimgesucht hatte, unversöhnt aus der Welt gegangen war. Ueberhaupt hatte der hl. Joseph eine große Verehrung für die hl. Theresia und las gerne ihre Schriften. Vor Allem aber hatte er eine kindliche Verehrung gegen die seligste Jungfrau Maria, weßwegen er auch den Namen »Joseph von der Mutter Gottes« annahm, wie er denn von Papst Benedict XIV. immer so genannt wird. Nun aber hatte der Heilige im Dienste Gottes lange genug gearbeitet, Tausende von Kindern väterlich unterrichtet, unzählige Seelen gerettet. Die Stunde des Heimganges zu seinem Herrn nahte. Zu Anfang des Augusts im J. 1648 hatte ihn ein heftiges Fieber befallen, das bald tödtlich wurde. Er empfing mit inniger Andacht die heil. Sacramente, bat demüthig Alle um Verzeihung für allenfallsige Beleidigungen, empfahl ihnen die Furcht Gottes, die Verehrung der seligsten Jungfrau und Treue in ihrem Berufe. Dann tröstete er die Seinigen mit der Versicherung, daß die Stürme sich wieder legen und der Orden wieder aufblühen werde. Am 22. August 1648 verschied endlich der 92jährige hl. Joseph unter Anrufung der Namen Jesus und Maria. Seine irdischen Ueberreste kamen in die Kirche der »frommen Schulen« bei St. Pantaleon. Viele Wunder, sowohl bei der Leiche als am Grabe, bewogen den Papst Benedict XIV., den frommen Diener Gottes nach reiflicher Prüfung selig zu sprechen am 7. Aug. 1748. Im Jahr 1767 versetzte ihn Papst Clemens XIII. unter die Heiligen. Sein Werk besteht noch fort. In Italien, Oesterreich, Spanien, Ungarn und Polen gibt es Häuser seines Ordens. Auch in Bayern hat es früher einige gegeben. Schon bald nach seinem Tode wurden die Geschicke seiner Stiftung wieder freundlicher, wie er es vorausgesagt hatte. Schon im J. 1656, also 10 Jahre nach jenem harten Schlage, erklärte Papst Alexander VII. die »frommen Schulen« wieder für eine reguläre Congregation mit 3 Gelübden und gab ihnen das Generalat und Noviziat zurück. Im J. 1669 stellte Papst Clemens IX. den Orden mit den feierlichen Gelübden wieder her und bestätigte dessen Privilegien. An den Päpsten Innocenz XI., Alexander VIII. und Clemens XII. fanden die Piaristen huldreiche Gönner; Letzterer verlieh ihnen auch das Recht, die freien Künste und die höheren Wissenschaften zu lehren. Nach Vogel mochte sich im J. 1855 die Zahl der Piaristen auf etwa 2000 belaufen, die in beiläufig 200 Häusern sich befinden. Die meisten zählt Oesterreich. [...]

Gütiger Gott, du hast den heiligen Josef von Calasanz zu einem Lehrer der Weisheit gemacht und ihn befähigt, sich mit Liebe und Geduld der Erziehung der Jugend zu widmen. Steh uns bei, wenn wir nach seinem Vorbild uns bemühen, junge Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui per sanctum Ioséphum Confessórem tuum, ad erudiéndam spíritu intellegéntiæ ac pietátis iuventútem, novum Ecclésiæ tuæ subsídium providére dignátus es: præsta, quaesumus; nos, eius exémplo et intercessióne, ita fácere et docére, ut praemia consequámur ætérna.
Per Dominum.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Ludwig, König von Frankreich
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ludovicus, (25. Aug.), König von Frankreich. Der hl. Ludwig IX. wurde am 25. April d. J. 1215, oder wahrscheinlicher, wie auch Stilting will, 1214 auf dem Schlosse Poissy (Pisciacum seu Pinciacum) im heutigen Departement Seine-Oise geboren und in der Pfarrkirche dieses Ortes getauft. Seine Eltern waren Ludwig VIII., König von Frankreich, und die fromme Königin Blanca, die Tochter des Königs Alphons IX. von Castilien. Die Ehe war mit neun Sprossen, nämlich sieben Söhnen und zwei Töchtern gesegnet, von welchen sich außer unserm Ludwig auch Elisabetha (B. Isabella) durch Frömmigkeit auszeichnete. Blanca pflanzte in das Herz des lieben, blondlockigen Sohnes mit bestem Erfolge die innigste Frömmigkeit. Schon früh (im J. 1226) verlor der hl. Ludwig seinen Vater, und noch in demselben Jahre ließ Blanca, um bei der widerspenstigen Gesinnung vieler Großen des Reiches Verwirrungen und Empörungen möglichst vorzubeugen, den 11 jährigen Ludwig am 29. Nov. in Rheims zum Könige von Frankreich krönen und durch Jacob von Bazoches, Bischof von Soissons, salben, eine Ceremonie, die er mit größter Andacht an sich vollziehen ließ. Damals konnte sie schon an den ersten Blüthen und Keimen der Frömmigkeit, die sie ihrem Sohne frühzeitig in's Herz gelegt hatte, sich erfreuen. Der junge König vergaß nicht die mütterlichen Worte: »Gott weiß, wie ich dich liebe; aber lieber würde ich dich zur Stunde todt vor mir liegen, als je in eine schwere Sünde willigen sehen: besser der Leib stirbt, als daß die Seele getödtet werde.« Sie hatte die große Kunst verstanden, nicht einen Mönch – wie böse Zungen sie beschuldigten – sondern einen guten, gerechten, weisen und tapfern König zu erziehen. Der König selbst liebte in seinen spätern Jahren zu erzählen, wie sie ihn gelehrt hätte, sich mit dem Kreuze zu bezeichnen, bevor er zu sprechen beginne, um den Namen Gottes und die Hilfe des heiligen Geistes anzurufen. Als er das Alter von vierzehn Jahren erreicht hatte, gab sie ihm einen besondern Lehrer, um ihn auch in den Wissenschaften zu unterrichten, in welchen er bald gute Fortschritte machte, so daß er später mit Vergnügen die Schriften der heiligen Väter las und sie denen, die kein Latein verstanden, mit Leichtigkeit in französischer Sprache zu erklären vermochte (Scholten, II. 221.). Nur unter unverkennbarem Beistande Gottes überwanden Ludwig und Blanca, die von ihrem kranken Gemahle während der Minderjährigkeit des Sohnes zur Regentin bestellt worden war, die vielen gefährlichen Feinde, die sogleich sich erhoben. Der hartnäckigste aller Gegner, Heinrich III., König von England, welcher wegen Ansprüche auf verlorenes, ehemals englisches Gebiet in Frankreich mit dieser Krone haderte, mußte sich nach verschiedenen öfters erneuten Kämpfen im J. 1243 zur Beendigung der Feindseligkeiten bequemen. Eine große Niederlage hatte Ludwig den Engländern namentlich bei Taillebourg im Departement Charente infère im J. 1242 beigebracht. Der eigentliche Friede aber zwischen Frankreich und England erfolgte erst im J. 1259. Auch die übrigen Gegner, nämlich Peter Mauclerc, Graf von der Bretagne, Graf Philipp von Boulogne, Hugo von Lusignan, Graf von der Marche, Graf Theobald von Champagne, der hernach König von Navarra wurde, Heinrich Graf von Bar, mehrere Große von Poitiers, sowie Graf Raymund von Toulouse und dessen Vasall, Graf Roger von Foix, nebst den Albigensern konnten ihre feindseligen Absichten gegen Ludwig nicht durchsetzen. Sie wurden Alle, mehrere zu wiederholten Malen, von Ludwig und den französischen Heeren überwunden. – Alles, was einen guten Fürsten ausmacht, fand man an unserm heiligen Könige. Da er frühzeitig einsehen gelernt hatte, daß es weniger schlimm für ein Volk sei, einen schlechten König zu haben, als wenn er selbst schlechte Rathgeber habe, so umgab er sich mit einsichtsvollen, erfahrenen Männern, um in wichtigen Fällen deren Stimme beizuziehen. Er gab weise Gesetze und übte strenge Gerechtigkeit. Wenn es galt, das Recht zum Vollzuge kommen zu lassen, war er ungewöhnlich streng. Er war der anerkannte Wächter der Gerechtigkeit: wem Recht versagt wurde, fand es bei ihm. Dagegen hat er, ein Feind des Aberglaubens, die altfränkischen Gottesgerichte abgeschafft. Die gesetzlichen Bestimmungen, welche unter ihm für das Heil des Landes erschienen, sind unter dem Namen: Etablissements de St. Louis bekannt. Selbst fleckenlos, konnte er es unternehmen, strenge Verordnungen gegen Unterschleif, Bestechung, Wucher, Lüderlichkeit und Frevel aller Art zu erlassen und durchzuführen. Auch den geringsten seiner Unterthanen hörte er mit Wohlwollen und Milde. Sein Haushalt, sein Tisch, seine Kleidung waren einfach. Im Reden war er sehr vorsichtig, vermied alle zotenhaften und ausgelassenen Worte, noch mehr aber jede Lüge und Verleumdung, ja er enthielt sich auch im gewöhnlichen Leben und Umgange aller, einem Christen nicht geziemenden starken Betheurungen. Er besaß in schwierigen Angelegenheiten große Einsicht und Entscheidungsgabe. Damit die Richter der Gerechtigkeit um so besser freien Lauf gewähren möchten. erklärte er ihnen, sie dürften durchaus nicht fürchten, ihn dadurch zu beleidigen, wenn sie den seinigen entgegengesetzte Ansichten aussprächen. Außer seinen Beichtvätern, die er gerne in seiner Nähe sah, hatte er auch einigen Freunden aufgetragen, seine Fehler ihm zu voll und gelassen an. Seine Ehe, die er in einem Alter von neunzehn Jahren im J. 1234 am 28. Mai mit Margaretha, der ältesten Tochter des Grafen Raymund VII. von der Provence einging, war sehr glücklich. Sie war ihrem königlichen Gatten durch das ganze Leben eine treue, liebende, selbst in den größten Gefahren unzertrennliche Gefährtin. Dem Ordensleben und den Ordensleuten war Ludwig außerordentlich geneigt. Er schätzte die Kirche hoch und ehrte ihre Diener. Die kirchlichen Pfründen, die er zu vergeben hatte, besetzte der hl. König nach bestem Wissen und Wollen nur mit Würdigen, und wachte sorgfältig, daß keine Häufung derselben in einer Person statt fand. Verdemüthigungen seiner selbst und Abtödtungen jeder Art blieb er stets treu und hold. Wenn er gebeichtet hatte, was er jeden Freitag that, während er die hl. Communion nur ungefähr sechsmal im Jahre empfing, ließ er sich jedesmal von seinem Beichtvater die Disciplin geben; zu diesem Zwecke hatte er in einem eigenen Büchschen eiserne Kettchen; und auch seinen Kindern und vertrauten Freunden verehrte er zu diesem Behufe solche Büchschen mit solchen Kettchen. An gewissen Tagen trug er ein Cilicium, was er später aufgab, da es ihn, wie er seinem Beichtvater entdeckte, allzusehr angriff. Zum Altare ging er beim Empfang des hl. Sacraments nicht, sondern schob sich zu demselben auf den Knieen hin. Er beobachtete ein strenges Fasten, sowohl an den kirchlich bestimmten Tagen, als an selbstgewählten. Wein trank er nur mit viel Wasser vermischt und zwar nur von einer ziemlich geringen Sorte. Erbsen, Bohnen und andere grobe Gerichte waren seine gewöhnliche Speise. Als er einmal zu Chalis im Refectorium speiste und man ihm auf einer silbernen Schüssel ein ausgewähltes Gericht vorsetzte, schickte er dieß einem alten Mönche und ließ sich selbst die hölzerne Schüssel holen, die dessen gewöhnliche Portion enthielt. In der von ihm nach der letztwilligen Bestimmung seines Vaters im J. 1228 gegründeten und reich ausgestatteten Cistercienser-Abtei Royaumont (Regalis Mons) bediente er oft die bei Tische sitzenden Mönche und trug ihnen in Gemeinschaft mit den wenigen den Tisch bedienenden Mönchen vom Küchenfenster weg die Speisen zu. Sein Wohlthätigkeitssinn und seine demüthige Liebe zu den Armen bewies er in verschiedener Weise, theils durch persönliche Tröstung und Freundlichkeit, theils durch regelmäßige und auch außerordentliche mildreiche Spenden, dann aber auch durch umfassende Stiftungen. Rührend ist es zu lesen, daß der hl. König, nachdem er das Kreuz genommen, die königlichen Gewänder abgelegt und das Pilgergewand angezogen hatte, das natürlich, wenn es abgetragen war und den Armen gegeben wurde, den Werth jener nicht erreichte, seinem Almosenier auftrug, durch Geld diesen Ausfall auszugleichen, damit ja die Armen durch jene Aenderung keinen Nachtheil erlitten. Ueberall, wo Hilfe Noth that, ließ er seine Freigebigkeit walten. Als im J. 1262 in der Normandie starke Hungersnoth herrschte und ein großes Sterben sich einstellte, sandte Ludwig viel Geld zur Erleichterung der Bedrängniß dahin ab; und auch in andern Provinzen seines Reiches ließ er bei solchen Nothständen Geldspenden austheilen. Als er bei seinem ersten Kreuzzuge aus der Gefangenschaft der Saracenen entlassen war, war er noch vier Jahre hindurch mit Loskaufung solcher christlichen Gefangenen beschäftigt, die schon vor seiner Expedition gefangen worden waren, denen er dann nebst der Freiheit Geld und Kleider schenkte. Noch mehr Mühe kostete ihn die Befreiung der Gefangenen seines eigenen Heeres, welche die Saracenen trotz des Vertrages nicht herausgeben wollen. Der Dominicaner Gaufridus von Beaulieu (Bellus Iocus), der 20 Jahre sein Beichtvater gewesen, bezeichnet die Mildthätigkeit des Heiligen mit den Worten: »Uebrigens war das Erbarmen mit ihm aufgewachsen« (Porro ab infantia creverat secum miseratio). Täglich erquickte er mehr als 120 Arme in seinem Palaste mit Brod, Wein und Fleisch. In der Fasten, waren es noch mehr. Oft bediente er sie auch selbst beim Essen. Auch ein Almosen in Geld reichte er ihnen. Jeder bekam noch zwei Brode zum Mitnehmen. Ein früherer König, Philipp August II., hatte zu Anfang der Fastenzeit alljährlich eine bestimmte beträchtliche Summe Geldes unter die Armen austheilen lassen. Ludwig sorgte nun durch eine ausdrückliche bekräftigende Urkunde für die Fortdauer dieser Spende. Täglich, sowohl Mittags als Abends, aßen drei arme Greise an einem Tische in seiner Nähe, denen er von seinen Speisen liebevoll mittheilte und am Ende des Mahles ein Geldgeschenk gab. Am Samstage wusch er auch drei Armen, am liebsten Blinden, die Füße und küßte sie, reichte ihnen dann Wasser zum Reinigen der Hände, küßte dieselben, und beschenkte sie, worauf sie zu den andern Armen an den Tisch gesetzt wurden. Konnte er diese fromme Uebung nicht selbst vornehmen, so ließ er sich durch seinen Beichtvater vertreten, und dann mußte auch der Almosenier dabei seyn. Am Gründonnerstage wusch der fromme König 13 Armen die Füße, gab ihnen einen Almosen in Geld und diente ihnen bei der Ausspeisung. Seine Söhne mußten, wenn sie an diesem Tage bei ihm waren, gleichfalls 13 Armen alles dieses thun. Klöstern, Spitälern, milden Anstalten spendete er fortwährend reichliche Summen. Armen Rittern ließ er oft einen Beitrag zur Aussteuer ihrer Töchter geben. In Werken wahren Mitleids, in Ertheilung von Gnaden an Würdiae, sah er einen großen Schatz; alle überflüssigen Ausgaben aber zu unnöthigen Verschönerungen seiner Paläste hielt er für verloren. Er führte überhaupt ein solches Leben, daß man mit Recht von ihm sagen konnte, daß Gott ihn seiner Kirche gegeben habe, damit er zu einem Musterbilde diene für alle Stände und Personen. Er schlief wenig und wachte viel, damit ihm keine Stunde unbenützt verlaufe. Nachdem er aus dem Morgenlande zurückgekehrt war, ruhte er immer in einem hölzernen Bette, welches mit einer einfachen Matratze bedeckt wurde. Obwohl er die Großen nicht durch Begabungenan sich zu ziehen sich beeiferte, ehrten ihn doch alle, weil Redlichkeit, Gerechtigkeit, Heiligkeit all' sein Thun bezeichnete. Mit Kranken hatte der hl. König das größte Mitleid. So oft er in die Abtei Royaumont kam, besuchte er das Krankenzimmer, fragte die darin liegenden Kranken, wie es ihnen gehe, zog die Aerzte zu Rathe, die er bei sich hatte, ließ ihnen Speisen von seiner eigenen Küche, und alles zum Zwecke der Gesundheit Dienliche reichen. Er rührte die leidenden Stellen an und zwar Geschwüre mit Vorliebe. Es befand sich im Kloster ein aussätziger Mensch, Leodegar mit Namen, der in einem gänzlich abgesonderten Gebäude lag, welcher, da die Krankheit die Augen angegriffen hatte, nichts mehr sah. Auch seine Nase war ihm abgefressen, die Lippen geschwollen und gespalten, und er sah äußerst eckelhaft aus. Eines Tages besuchte der König auch diesen Kranken, da er gerade Schweinefleisch aß. Der hl. König kniete sich vor ihn hin, schnitt ihm das Fleisch zurecht und gab ihm die einzelnen Bissen in den Mund. Er ließ ihm dann, als er ihn gefragt, ob er gerne Hühner und Rebhühner speisen möchte, aus seiner Küche solche bringen, und gab ihm die geschnittenen Bissen in den Mund, sorgsam nach dem Salzen die Salzkörner immer abwischend, damit sie nicht seine Lippen verwundeten. Dann fragte er ihn, welchen Wein er habe, und als der Kranke antwortete »guten«, schenkte ihm der König ein und brachte den Becher an seinen Mund. Zuletzt bat er den Kranken, für ihn zu beten. Häufig besuchte der gute König die Krankenhäuser zu Paris, Compiegne, Pontoise, Vernon, Orleans, versah die Kranken, namentlich die Aermeren, mit Fleisch, Fischen, Brod, wie es je nöthig war, schenkte ihnen auch einiges Geld, reichte ihnen in seiner eigenen Küche bereitete Speisen u. s. w. War Einer vor den Andern schwach und krank, so diente er ihm um so zärtlicher, brachte ihm nicht nur die Speise zum Mund, sondern unterstützte ihn auch, wischte ihm sogar mit dem Tuche, das er hatte, den Mund ab. Seine Bediensteten konnten oft nicht mehr bleiben, so eckelhaft waren einige Kranke; er aber hielt den übeln Geruch sammt der ungesunden Ausdünstung ruhig aus. So machte er es auch im Krankenhause zu Rheims. Zuweilen riß sein Beispiel den Einen oder den Andern aus seinem Gefolge zu ähnlicher Dienstesleistung hin. Im Krankenhause zu Compiegne setzte sich Ludwig an das Bett eines Kranken, der an zwei Stellen des Gesichts häßliche, eiternde Beulen hatte, eine Art Scorbut. Der König schnitt ihm eine Birne vor, deren Stücke er ihm in den Mund gab. Während er das that, drang garftiges Eiter aus dessen Wunden, so daß der König zweimal die Hand waschen mußte, mit der er ihm die Labung reichte, bis die ganze Birne verzehrt war. Er ließ auch Rosenwasser bringen und besprengte damit das Gesicht des Kranken. Als das Krankenhaus zu Compiegne fertig war, trugen er und sein Schwiegersohn, der König Theobald von Navarra, auf einem seidenen Tuche den ersten Kranken in das neugebaute Haus und legten ihn auf das frisch bereitete Bett. Zwei seiner Söhne, Ludwig und Philipp, thaten ein Gleich es mit dem 2. Kranken und so thaten das Weitere einige anwesende Große. Auf seinem ersten Zuge zur Befreiung des hl. Landes half er eigenhändig mit bei der Beerdigung der schon verwesten Leichname, da einige Zeit zuvor eine Menge Christen bei Sidon (Seide, Seida) von den Saracenen überfallen, getödtet und unbeerdigt liegen gelassen worden. Ludwig ließ die Leichname in Säcke packen und beerdigen. Viele seines Gefolges wandten sich mit Abscheu weg, als der König einmal vor einem Todten, dessen Eingeweide neben dem Leichname auf der Erde lagen, sich zur Erde beugte, das Eingeweide mit bloßen Händen aufhob und in den Sack steckte. – Was die Andacht des frommen Königs betrifft, so pflegte er um Mitternacht aufzustehen, um der Matutin und den Laudes beizuwohnen, die er in seiner Capelle singen ließ; nach der Matutin verweilte er längere Zeit betend am Altare oder auch an seinem Bette, wenn er an einem Orte war, wo sich keine Capelle befand. Er betete dann allein, das Haupt und den Körper bis zur Erde gebogen, was ihn so erschöpfte, daß er zuweilen, wenn er aufstand, kaum im Stande war, zu sehen und sein Bett wieder zu finden. Zuweilen gab er seinen Kammerdienern ein Stück von einer Kerze, damit sie ihn wieder aufweckten, wenn dieses ausgebrannt sei, damit er die Prim besuchen könne. Als aber das viele Wachen seiner Gesundheit bedeutend zusetzte, ließ er sich endlich bestimmen, Prim, Messe und Horen bald nach der Mette zu hören, und zu diesem Zwecke tu danach bemessener Stunde aufzustehen. Nach der Prim hörte er eine oder auch mehrere Messen. Um die Zeit des Mittagsmahles ließ er in seiner Capelle die Terz und Sext singen. Nach Tische las er in der hl. Schrift oder in den Kirchenvätern oder ließ sich daraus vorlesen, bis er sich zu einem kurzen Mittagsschlafe auf sein Bett legte, wie das in jener Zeit Sitte war. Die Gottesdienste an Festtagen ließ er möglichst feierlich, an einigen Festen aber für fast jeden Andern ermüdend lang halten. Am Charfreitage betete er vor Tags wie gewöhnlich die Matutin, zog sich dann nach einem kurzen Gebete in sein Schlafzimmer zurück, wo er mit seinem Kaplan andächtig und aufmerksam das ganze Psalterium betete. Kurz hernach begab er sich um Tages Anbruch barfuß mit weniger Begleitung auf den Weg durch die Straßen der Stadt oder des Ortes, wo er war, um die Kirchen zu besuchen und darin zu beten. Dabei begleitete ihn der Almosenier, der reichlich allen Armen Almosen gab, während auch der König eigenhändig viel schenkte. Zurückgekommen, hörte er die Predigt über das Leiden des Herrn und wohnte der weitern gottesdienstlichen Feier bei. Der König hörte sehr gerne Predigten, auch wohl an andern Tagen, nicht blos an Sonn- und Feiertagen. Gefiel ihm eine Predigt, so behielt er sie sehr getreu im Gedächtnisse, so daß er sie Andern trefflich wiederzugeben wußte. Auf dem Rückzuge aus dem hl. Lande ließ er sich wöchentlich dreimal eine Predigt halten. Auch den Schiffsleuten ließ er, wenn das Meer ruhig und also keine so dringende Thätigkeit von ihrer Seite erforderlich war, Christenlehren halten und hielt sie zum Beichten an. Frommen Gebräuchen, namentlich kirchlichen Ceremonien, widmete er eine zarte Aufmerksamkeit. Das Zeichen der Erlösung, das er gleich mehrerer seiner Vorgänger, insbesondere auch zur Heilung der Kröpfe machte, ehrte er überall hoch. Namentlich scheute er sich, über Grabsteine zu gehen, worauf es war; daher er denn auch auf dem Concil von Paris im J. 1261 verordnen ließ, man möchte kein Kreuz da anbringen, wo es verunehrt werden könnte. Die Gewohnheit einiger Orden, daß während des Amtes beim Credo in unum Deum und Et homo factus est der ganze Chor sich tief verneigte, führte er auch in seiner Capelle ein, sowie in mehreren andern Kirchen. Es mißfiel ihm, daß man Kreuze, Bilder und Gemälde, sogleich wenn sie fertig waren, ohne kirchliche Segnung in der Kirche verehrte; er stellte diesen Mißbrauch ab. Da man in den Dominicanerklöstern nur die Zahl der gestorbenen Mönche angab ohne die Namen, machte der König auf einem Ordens-Capitel zu Orleans den nachher vom ganzen Orden gutgeheißenen und zum Gesetze erhobenen Vorschlag, daß die Namen der verstorbenen Brüder sollen genannt werden. Der fromme König gab als Grund an, daß man so leichter Anregung habe, ihnen mit geistlicher Hilfe beizuspringen. Zu Clairvaux wohnte er einmal dem sogenannten Mandatum, d.i. der Fußwaschung der Mönche bei; gerne hätte er diese selbst den Mönchen erwiesen, wäre es ihm nicht wegen einiger, ihm minder befreundeter Großen an seiner Seite widerrathen worden. Im Jahre seiner Rückkehr aus Palästina 1254 kam der fromme König schon sehr früh Morgens in die Cistercienser-Abtei Royaumont, um der Ankündigung der Geburt Christi im Capitel beizuwohnen. Es war dabei üblich und im ganzen Orden eingeführt, daß die Mönche nach den Worten der Ankündigung sich auf den Boden legten und eine Zeit lang betend so verblieben, bis der Abt sich aufrichtete. Der hl. Ludwig machte an der Seite des Abtes die auferbauliche Handlung mit. Nicht leicht versäumte der König eine bedeutende kirchliche Feier, bei der es die Ehre irgend eines Heiligen oder heiliger Reliquien, die er immer sehr hochschätzte, galt, wie er auch im Leben gerne mit Männern frommen und heiligmäßigen Wandels verkehrte. Er wohnte im J. 1247 der Uebertragung des hl. Erzbischofs Edmundus von Canterbury bei, dem er bereits bei dessen Lebzeiten um das J. 1240 Aufnahme in seinen Staaten gewährt hatte. Im J. 1256 finden wir ihn bei der Translation des hl. Furseus in Peronne. Im J. 1257 erhielt er auf seine Bitte vom Erzbischofe Thomas von Rheims Reliquien des hl. Bischofs Nicasius. – Im nämlichen Jahre wurde durch seine Anwesenheit das Fest der Uebertragung der hhl. Quintinus, Victoricus und Cassianus in St. Quentin (Augusta Viromanduorum) geschmückt. Bei der Translation des hl. Bischofs Anianus von Orleans im J. 1259 trug der König auf seinen Schultern den Schrank (theca). Im J. 1260 bekam der hl. König auf sein Verlangen vom Erzbischofe Konrad von Köln den Leib einer hl. Jungfrau aus der Gesellschaft der hl. Ursula, nämlich der hl. Berga. Mit gewohnter Frömmigkeit nahm Ludwig im J. 1261 bei der Uebertragung der hhl. Lucianus und zwei anderer Heiligen zu Beauvais Antheil. Mit besonders großer Feierlichkeit wurde aber im J. 1262 in Senlis (Silvanectum) die Uebertragung von ungefähr 24 hhl. Leibern aus der Thebäischen Legion vollzogen, welche der König von der Abtei St. Maurice (Agaunum) in der Schweiz erhalten hatte, wobei er nebst seinem Schwiegersohne, dem Könige Theobald von Navarra, den letzten Schrank trug, während mehrere Große und Ritter die vorhergehenden trugen. Er baute dann in Senlis ein dem Kloster St. Maurice in der Schweiz ähnliches Kloster nebst Kirche für Augustiner-Chorherren. Einen dieser hhl. Leiber schenkte der König der Abtei St. Denis. Das J. 1267 führte den hl. Ludwig nach Vezeley (Vezeliacum) in Burgund, wo man den Leib einer Heiligen gefunden hatte, den man für den Leib der hl. Maria Magdalena hielt. In seinem Beiseyn wurde der hl. Leib erhoben. Nicht zu übersehen ist hier der ehrwürdigste Religuienschatz, welchen Balduin II. zuerst den Venetianern verpfändete, dann aber dem hl. Ludwig schenkte, damit dieser ihn von den Venetianern auslöse, nämlich die Dornenkrone unsers Herrn, wozu zwei Jahre später ein Theil des hl. Kreuzes und andere kostbare Reliquien kamen. In Sens empfing der hl. König und sein Bruder Robert, beide barfuß und in einfachem Gewande, am 11. Aug. 1239 die hl. Last und trugen sie auf ihren Schultern in die dortige St. Stephanskirche. Tags darauf und die folgenden Tage setzte der König unter schallenden Lobgesängen seinen Zug gegen Paris fort. Es war bereits der 8. Tag, als bei der Kirche St. Antonius außerhalb der Mauern ein hohes Gerüst aufgeschlagen wurde, auf welchem dann der kostbare Schrank ausgestellt wurde. Hierauf trugen denselben Ludwig und sein Bruder, beide barfuß und in einfachem Gewande, in die Stadt Paris. Prälaten, Geistliche, Ritter in großer Anzahl zogen sämmtlich barfuß vor ihnen einher. Die kostbare hl. Reliquie wurde dann in der dem hl. Nicolaus geweihten königlichen Capelle aufgestellt. Mit möglichst noch größerer Feierlichkeit trug nachmals der hl. König in aller Demuth und Herzensandacht barfuß und mit entblößtem Haupte, ohne persönlichen Schmuck oder Prunk, am Kreuzerhöhungsfeste des Jahres 1242 das gleichfalls von Balduin geschenkte hl. Kreuz in Procession in die Stadt Paris hinein. Edelleute unterstützten die Arme des hl. Königs und seiner Brüder, die ihrerseits die hl. Dornenkrone trugen, damit ihnen nicht vor Ermüdung die hl. Kleinodien entfallen möchten. Es waren aber außer jenem Theile des hl. Kreuzes und der Dornenkrone unter den von Balduin geschenkten Reliquien noch andere von höchstem Werthe, nämlich die hl. Lanze, der Schwamm, womit dem leidenden Christus Essig gereicht wurde, u. andere. Der König ließ für diese hl. Reliquien eine neue prachtvolle Capelle, die hl. Capelle genannt, bauen, die im J. 1248 am 26. April eingeweiht wurde und an welcher der König zur Feier des Gottesdienstes Canoniker und Kapläne anstellte. Wenn man ihm vorwarf, daß er zu viel Geld und Zeit auf Gegenstände verwende, die seiner eigentlichen Bestimmung nicht so nahe lägen, pflegte er mit sanftem Lächeln zu erwidern: »Würden denn meine närrischen Tadler vorziehen, daß ich die auf gottgefällige Werke verwendeten Summen in Spiel, Jagd und Tafelfreuden oder in unerlaubten Handlungen vergeude, meine freien Stunden, statt in Gebet und Buße, in frivolen Lustbarkeiten zubringe?« Von frommen Männern, mit denen der König in Berührung kam, findet sich unter andern aus seinen Lebensbeschreibungen insbesondere zu erwähnen der sel. Bartholomäus de Bragantia, ein Dominicaner, welchem er einen Dorn von der Krone des Herrn schenkte, als er einmal gelegenheitlich bei ihm in Paris war. Auch der hl. Thomas v. Aquin und der hl. Bonaventura waren oft seine werthen Gäste. Ganz zu Ende seines Lebens empfing er in Tunis im J. 1270 an der Spitze einer Gesandtschaft vom griechischen Kaiser den frommen Johannes Veccus oder Beccus, nachmaligen Patriarchen von Constantinopel. Die Gesandtschaft erreichte übrigens wegen einiger ungünstigen Vorfälle, nämlich des Todes des römischen Legaten, der die Sache auf sich gehabt hatte, und der schweren Krankheit Ludwigs, wenigstens einen ihrer Zwecke – die Fortsetzung der Verhandlungen wegen Wiedervereinigung der griechischen mit der römischen Kirche – nicht. Ein Besuch des hl. Königs in Perugia beim sel. Aegidius, einem der ersten Jünger des hl. Franciscus, liegt nach dem Bollandisten Stilting außer historischer Glaubwürdigkeit. – Auch in Stunden, die dem Könige von seiner Andacht und seinen Staatsgeschäften übrig blieben, auch in diesen häuslichen und zurückgezogenen Augenblicken war es, und namentlich bei Erziehung seiner Kinder, vorzugsweise nur Erbauliches und Religiöses, was zur Geltung kam. Die Vesper wurde in seiner Capelle gesungen, ebenso nach der Abendmahlzeit das Completorium. Der König verfehlte nicht, so oft er konnte, mit größter Andacht beizuwohnen. Darauf ging er in sein Zimmer, begleitet von seinen Kindern, und einer seiner Hausgeistlichen besprengte sein Bett und das übrige Zimmer mit Weihwasser. Hierauf mußten sich die Kinder um Ludwig herumsetzen, und er gab ihnen dann, bis sie sich verabschiedeten, gute Lehren. Hernach verweilte er noch lange Zeit im Gebete, wobei er fünfzigmal niederknieen und sich wieder zu erheben pflegte. Dann legte er sich zu Bette, ohne vorher noch einen Trunk zu sich zu nehmen, wie es damals gebräuchlich war. Insbesondere schrieb Ludwig an seine geliebte Tochter, die Königin Elisabeth von Navarra, sehr herzliche, eindringliche Ermahnungen, sowie auch an seinen Sohn und Nachfolger, Philipp III. Er wies diesen zur Gottesfurcht hin, zur Flucht und Furcht vor der Sünde, zum fleißigen Gebrauch der hhl. Sacramente, der Beichte und Communion, zum Empfang der Ablässe, zur freudigen und wohlgesammelten Andacht im Hause des Herrn, zur Einschreitung gegen alle Gotteslästerung, zur Nächstenliebe, zur unpartheiischen Gerechtigsliebe, zum Frieden und zur Liebe gegen geistliche Personen, zur gewissenhaften Wachsamkeit über die von ihm aufgestellten Gerichtspersonen, zum Gehorsam gegen die römische Kirche und ihr Haupt, zur guten Regelung und Mäßigung seiner Ausgaben, zur Hilfeleistung für seine Seele, wenn er ihn einmal hingenommen wisse. Ein herzlicher Segen beschloß diesen treugemeinten Erguß des väterlichen Herzens. – Er liebte es, selbst gute Bücher zu haben und zu lesen, und theilte solche auch Andern mit. So unterstützte er z.B. den gelehrten Dominicaner Vincentius von Beauvais reichlich mit Büchern, als dieser das umfassende encyclopädische Werk »der Spiegel« verfaßte. – Namentlich sammelte und las er mit Vorliebe die Werke der Kirchenväter, eines hl. Augustinus, Ambrosius, Hieronymus, Gregorius u. Anderer. Auch die hl. Schrift mit einer Uebersetzung und Erklärung war ihm eine angenehme Lesung. Bisweilen ließ er zu sich einen Ordensmann oder sonst einen gesetzten rechtschaffenen Mann kommen, und dann führte er mit ihnen ein Gespräch über Gott, seine Heiligen, deren Thaten, auch wohl über die hl. Geschichte und das Leben der Väter. Auch zog er gerne, wenn es seyn konnte, ehrenwerthe Männer oder Religiosen zu Tisch, um über ähnlichen Inhalt geistliche Gespräche, als Ersatz der in Klöstern üblichen Tischlesung, mit ihnen zu führen. Aus dem Grunde liebte er dabei keine Große, sondern hatte nur etliche wohlvertraute Ritter und Bedienstete an seiner Seite. Auch hörte er öfters in Royaumont bei den Cisterciensern oder in Compiegne bei den Predigerbrüdern den Schulvorlesungen zu. – Nachdem wir nun den frommen König in seinen Werken der christlichen Barmherzigkeit, der Andacht, des Unterrichts, der Erziehung etwas näher kennen gelernt haben, werden wir nun die Anstalten nennen, wodurch er für dieselben gesorgt und sie des Weitern gefördert hat, indem er die meisten derselben als ihr Gründer errichtete und sehr reich begabte, andere aber als milder Spender beisteuernd unterstützte. In seinem im J. 1269 vor seinem zweiten Kreuzzuge errichteten Testamente bedachte er sowohl die hier anzugebenden, wie noch viele andere mit bestimmten Geldsummen. Die früheste Stiftung des hl. Königs Ludwig war die Abtei der Cistercienser in Royaumont im J. 1227. Sie war die Lieblingsstiftung Ludwigs und das selbstständige Werk seines eigenen Antriebes, nicht bloß durch das Testament seines Vaters, wie Einige wollen, unter Andern auch Butler, dazu bestimmt. – Im J. 1229 steuerte der hl. Ludwig zu dem von einigen Rittern angelobten und zu bauen angefangenen Augustinerpriorate Val des Ecoliers (auch Notre Dame du Val des Ecoliers genannt) eine höchst bedeutende Summe bei. – Einen namhaften Beitrag zur Restauration der Klosterkirche in St. Denis gab Ludwig im J. 1231. Im J. 1239 gründete Blanca und dotirte Ludwig das Kloster der Cistercienser-Nonnen in Maubuisson (Malus Dismas). Zu Carcassone gründete Ludwig den Dominicanern ein Haus im J. 1247. Im J. 1248 am 26. April feierte er die Einweihung der bereits erwähnten hl. Capelle zu Paris. Den Minoriten ließ er während seines Aufenthaltes im hl. Lande in Jaffa im J. 1252 ein Kloster nebst Kirche bauen. Den Carmeliten baute er im J. 1254 ein Kloster (wenigstens wurde es größtentheils durch seine Hilfe zu Stande gebracht), und zwar weil sie Freunde der Einsamkeit sind, nicht in der Stadt, sondern in deren Nähe, an der Seine, an einem Platze, wo damals wenige oder gar keine Häuser waren. Im J. 1256 fertigte der Heilige die Gründungsurkunde für das Minoritenkloster in Falaise, im Dep. Calvados in der Normandie. In dem nämlichen Jahre gründete er das Krankenhaus zu Vernon. Um das J. 1257 entstand durch ihn ein Kloster und eine Kirche der Dominicaner in Compiegne (Compendium). Durch seine Freigebigkeit bekamen im nächsten Jahre 1258 die Serviten vom weißen Mantel (Weißmäntel–Albi Mantelli–Blancs-Manteaux genannt), andere also als die toscanischen Serviten, in Paris ein Kloster. Im J. 1259, wo nach langjährigem Kriege der Friede mit England geschlossen wurde, bot sich wieder mehr Ruhe und Sicherheit dar, um sogleich den bisher gleichsam zurückgehaltenen Eifer des frommen Königs für geistliche Stiftungen in volle Thätigkeit zu setzen, und so nennt der Bollandist für dieses Jahr nicht weniger als acht geistliche Institute, denen damals Ludwig entweder Vater oder Pathe ward. In diesem Jahre 1259 wurde der Stiftungsbrief der Carthäuserabtei Vallis Viridis bei Paris ausgefertigt, das Krankenhaus in Fontainebleau (Fons Bliaudi) nebst dem Kloster der es besorgenden Trinitarier gestiftet; es wurden das Krankenhaus in Pontoise, mehrere Gebäude (Schlafsaal und Schulen) bei den Dominicanern in Paris, eine große schöne Kirche der Minoriten in Paris und das Krankenhaus in Compiegne gebaut. Der fromme König legte auch in diesem Jahre den Grundstein zur Clarissenabtei Longchamp (longus Campus) bei Paris, zu deren Bau er die meisten Kosten bestritt, während seine sel. Schwester Elisabeth den andern Theil beitrug und sich den Namen der Gründerin erwarb. Um diese Zeit, wenn schon das Jahr nicht sicher angegeben werden kann, mag auch das Kloster der Dominicaner in Caen vom hl. Ludwig gegründet worden seyn, vielleicht auch das Krankenhaus jener Stadt. Im J. 1260 wurde das Haus für die Blinden in Paris fertig, gleichfalls eine Stiftung des hl. Ludwig. Es war schon etliche Jahre früher angefangen worden und war auch eine Capelle dabei. Ursprünglich war es für 300 (quinze-vingts = fünfzehnmal zwanzig) Blinde bestimmt, daher manchmal bei den Franzosen kurzweg les quinze-vingts genannt. Das Jahr 1261 brachte den Trinitariern zu Mortain (Mauritania, Mortara) in der Normandie ein Kloster dem hl. Remigius geweiht. Die Dominicaner bekamen in diesem Jahre das Haus St. Matthäus in Rouen, und ebenso wurden auch die Sacciten, Sackbrüder, auch Büßer Jesu Christi genannt (Vgl. W.W. II. 99), in diesem Jahre mit einem Kloster in Paris beschenkt. Für sie soll vom hl. Ludwig auch zu Caen ein Haus gegründet worden seyn, bei welchem aber der Bollandist kein Stiftungsjahr angibt. In das nächste Jahr 1262 fällt die Gründung der Augustinerabtei St. Maurice in Senlis, obwohl der König den Stiftungsbrief erst im J. 1265 erließ. Nebst diesen in der Zeitfolge aufgezählten findet man vom Bollandisten noch einige andere Stiftungen des hl. Ludwig ohne ein sicher bekanntes Entstehungsjahr angegeben. Diese sind: Ein Kloster der Augustiner-Eremiten in Paris, das um das J. 1250 gegründet zu seyn scheint; ein Beghuinenhaus zu Paris; ein Kloster der Töchter Gottes (filiae Dei – filles-Dieu), welches im J. 1232 schon gegründet gewesenseyn muß, und fürnahrungslose, sittlich gefährdete Frauenzimmer bestimmt war. Der hl. Ludwig ist neben Robert auch Mitbegründer der Sorbonne; das Stiftungsjahr dieser Hochschule, nach gewöhnlicher Annahme 1240, wagt aber der Bollandist nicht zu bestimmen. – Obwohl nun das Bild, welches hier vom hl. Ludwig entworfen ist, nur eine schwache Skizze seines Lebens darbietet, so erkennt man doch leicht, daß in ihm beides – der Heilige und der König – nahezu vollkommen war. Auch bei den Fürsten und Völkern der Nachbarländer galt er als der weiseste, gerechteste König, dessen Schiedsgericht sie gerne anriefen, dessen Entscheidungen und Rathschläge sie annahmen und durchführten. Namentlich half er seinem frühern Gegner, Heinrich III. von England, mit seltener Uneigennützigkeit, unter gewissenhafter Beobachtung der geschlossenen Verträge, die Zerwürfnisse mit seinen Vasallen beizulegen. Ferne von Ländergier und Ehrsucht, hatte er die seltene Enthaltsamkeit, daß er seinem Bruder Karl von Anjou verbot, die ihm von Papst Gregor IX. im Kampfe mit Friedrich II. angebotene deutsche Reichskrone anzunehmen, da er abgesehen von Erwägungen, welche sein Rechtsgefühl ihm eingaben, die Gefahren wohl voraus sah, welche hieraus entspringen konnten. Auch später, als der Kampf zwischen Kaiser und Papst immer heftiger entbrannte, verhielt er sich ruhig, vermittelnd, besänftigend. Ein gehorsamer, eifriger Sohn der Kirche, war er gleichwohl eifersüchtig auf seine landesherrlichen Rechte, und bemühte er sich, wo sich eine Zwistigkeit ergab, dieselbe alsbald mit Milde und Gerechtigkeit auszugleichen. So hob er im J. 1246 in Folge eines Beschlusses seines Rathes die schon ertheilte Erlaubniß zur Erhebung der päpstlichen Steuern wieder auf, indem er nicht zugeben könne, daß man die Kirchen seines Reiches arm mache, um gegen Christen Krieg zu führen. Damals hatte der hl. Ludwig bereits den Entschluß gefaßt, einen Kreuzzug zu unternehmen. Palästina befand sich im beklagenswerthesten Zustande: zu der Verwirrung der christlichen Fürsten und Ritter unter sich, kam der Einfall barbarischerer Horden, als je zuvor das heilige Land heimgesucht hatten. Im Sept. des J. 1244 eroberten die Chorawesmier Jerusalem, zerstörten das heilige Grab, und warfen die Gebeine der Könige in's Feuer. Die Christen vereinigten sich in ihrer Noth mit den Saracenen von Damascus und Emessa, aber die Schlacht bei Gaza gegen die Chorawesmier fiel so unglücklich aus, daß fast 700 Johanniter und Templer und überhaupt 16,000 Christen und Saracenen geblieben seyn sollen. Gerade in der Zeit, wo die Nachricht von diesen Verwüstungen in Europa ankam, lag der hl. Ludwig in Pontoise todtkrank darnieder. Er hatte eine Erscheinung, welche ihn aufforderte, sie zu rächen. Der König, äußerst bewegt, als er von dieser Vision wieder zur Besinnung kam, ließ den Bischof von Paris kommen, ihm das Kreuz für einen hl. Zug zu reichen. Knieend baten ihn Mutter und Gemahlin, abzuwarten, bis er genesen wäre. Aber vergebens, Ludwig sagte, er werde weder Speise noch Trank nehmen, bis er das Kreuz habe. Der Bischof wagte nun, auf eine neue Forderung Ludwigs hin, nicht mehr ihm zu widerstreben, und gab ihm das Kreuz unter vielen Thränen. Der König erkrankte noch heftiger, so daß die Aerzte ihn aufgaben. Da bat Blanca den Abt Odo von St. Denis, er möchte die Reliquien der hhl. Rusticus und Eleutherius erheben, wie es bei schweren Krankheiten der französischen Könige üblich war. Es geschah; sie wurden erhoben, auf den Altar gestellt und dann in Procession herumgetragen; der König fühlte sich von Stunde an erleichtert und genas bald völlig. Darauf sandte Ludwig Mannschaft und Geld und die Nachricht, daß er selbst kommen werde, in's hl. Land. Er ließ auch das Kreuz durch den päpstlichen Legaten Odo von Chateau roux (Castrum Radulphi) in Frankreich predigen. Er ließ ferner in den nächsten Jahren in Cypern große Speisevorräthe aussammeln, Aigues-Mortes befestigen und dort einen Leuchtthurm bauen. Dieser Ort war damals ein Hafen, nachmals eine Stadt, ist heut zu Tage aber ziemlich weit vom Meere entlegen. Im J. 1247 ließ er bekannt machen, wer immer durch des Königs Leute oder Beamte beschädigt worden, solle sich zum Ersatze melden. Es war dieß überhaupt Gewohnheit vor dem Antritt von Kreuzfahrten. Auch vor dem zweiten Kreuzzuge suchte der Heilige gewissenhaft derlei Vergütungen zu veranlassen. Da nun Alles eingeleitet war und eine sehr große Menge französischer Ritter und Großen das Kreuz genommen hatten, versuchte Blanca es nochmal, ihrem geliebten Sohne das schwere, folgenreiche Unternehmen auszureden. Sie nahm den Bischof von Paris zu Hilfe. Dieser stellte Ludwig die bedrohte Lage des Reiches vor, es habe ihm das Bewußtsein gefehlt, als er sein Gelübde machte, der Papst werde gerne dispensiren. Ludwig erwiderte, das Kreuz gebe er zurück, wie sie wollten, weil eine Trübung seiner Besinnung allerdings obgewaltet haben könnte. Alle freuten sich. Aber Ludwig sprach: »Sehet, nun bin ich bei Vernunft, gebt mir das Kreuz wieder, ich werde nichts mehr essen, bis ich es wieder habe«. Und darauf wagte Niemand einen Widerspruch mehr. Der König besuchte noch einige Klöster und empfahl sich in frommes Gebet. Am 12. Juni 1248, Freitag nach Pfingsten, hörte er bei Notre-Dame die hl. Messe, dann ging er barfuß nach St. Antoine, wo er sein Roß bestieg. Von Paris begab er sich nach Corbeil (Corbolium), wo er seiner Mutter die Reichsverwaltung übertrug. In Lyon beichtete er dem Papste. Zu Ende August 1248 schiffte er sich mit dem Kreuzheere, bei welchem auch seine Brüder Karl, Alphons und Robert sich befanden, in Aigues-Mortes ein mit Schiffen, die von Genua für die Ueberfahrt bestellt worden waren. Auch seine Gemahlin Margaretha zog mit ihm. Im September 1248 landete das Kreuzheer auf Cypern, wo Ludwig bis Mai 1249 blieb und während dieser Zeit sein gewohntes, gesegnetes Wirken entfaltete. Er befreite und bekehrte viele Saracenen-Sklaven und sorgte für Arme und Kranke. Einmal warf er die Würfel in's Meer, mit welchen sein Bruder Karl von Anjou und einige Gefährten sich unterhielten. Nach einigen Schwierigkeiten und Unfällen geschah am 4. Juni 1249 die Landung zu Damiette in Aegypten. Am 6. Juni wurde Damiette genommen, und die dortige Moschee in eine Marienkirche umgewandelt. Nachdem Ludwig das Fallen des Nils abgewartet hatte, richtete er seinen Marsch nach Kairo, als seinem eigentlichen Zielpunkt. Auf dem Wege dahin liegt die Stadt Mansurah, südwestlich von Damiette. Ehe die Christen dahin gelangen konnten, mußte über den Nil gesetzt werden. Dieser war an jener Stelle zu tief, als daß man ihn ohne Weiteres hätte passiren können; den Damm aber, den die Franzosen aufzuführen bemüht waren, zerstörten die Saracenen immer wieder durch Anschwellen des Wassers, tödteten viele von den bei dem Bau Beschäftigten mit Pfeilen und vernichteten die hölzernen Gallerien, unter denen die Arbeitsleute waren, mit griechischem Feuer und durch Werfen großer Steine aus Maschinen. Endlich zeigte ein Beduine gegen Geld eine Furt. Der Fluß wurde überschritten, die Christen stürmten vorwärts und nahmen das Lager der Saracenen. Ein Theil drang hierauf mit großer Haft, getrennt von dem andern Heere, in die Stadt vor. Nicht gar lange darnach hatten die bisher fliehenden Saracenen die richtige Lage der Dinge bemerkt, sie stellten sich wieder zum Kampfe, und überdieß empfingen die Einwohner der Stadt ihre Gegner in den engen Straßen mit einem Hagel von Steinen, Ziegeln und Staubgerölle. Da die Saracenen auch nun vom Rücken her gegen die Eingedrungenen sich aufstellten und denselben gänzlich die Flucht abschnitten, so fielen gegen 300 der edelsten und tapfersten Ritter und gegen 280 Templer, namentlich des hl. Königs Bruder Robert, Graf von Artois. Am andern Tage hatte der König selbst einen sehr hitzigen Kampf mit den Saracenen zu bestehen, die er auf's Tapferste zurückschlug. Jetzt zeigten sich aber, weil die Saracenen die Zufuhr sperrten, im christlichen Heere Mangel und Krankheiten. Die ungesunden Fische des von den vielen Todten verpesteten Nils, hauptsächlich eine darin häufig vorkommende Art Aale, welche gerne von Aesern sich nähren und die zur Fastenzeit den Kriegern zur Nahrung dienen mußten, waren die Ursache dieser Krankheiten. Auch für die Pferde war fast kein Futter mehr vorhanden. Unter diesen Umständen angeknüpfte Friedensunterhandlungen fruchteten nichts, weil die Franzosen ihren König nicht als Geisel geben wollten, wie es die Saracenen forderten. In dieser Lage hielt es Ludwig für das Gerathenste, nach Damiette den Rückzug zu nehmen. Dieser begann am 4. April 1250 Nachts. Am andern Tage, d.i. am 5. April, griffen aber die Saracenen mit überlegenen Kräften die ohnehin abgematteten Franzosen an. Ein großer Theil wurde niedergehauen, der andere gefangen. Ludwig selbst gerieth mit seinen Brüdern Karl und Alphons in Gefangenschaft. Sein dritter Bruder Robert von Artois war an seiner Seite gefallen. Er hätte sich, wie auch einige Große ihm riethen, auf einem Schiffe nach Damiette retten können, wie der päpstliche Legat und Andere thaten, welche wirklich den Feinden entrannen. Aber er wollte sich nicht von seinem Heere trennen. Sowohl Ludwigs Mutter Blanca als der Papst Innocenz vernahmen die schmerzliche Kunde mit tiefster Betrübniß. Margaretha aber gebar in jenen Tagen zu Damiette einen Sohn, Johann, dem sie wegen dieser traurigen Erlebnisse den Beinamen Tristan gab. Der fromme König benahm sich als Gefangener mit großer und und unbesiegbarer Standhaftigkeit. Nach verschiedenem Drohen und Drängen von feindlicher Seite, um den Löspreis hinauf zu schrauben, war endlich ein Abfinden zu Stande gekommen. Es lautete ungefähr so: Der König gibt Damiette zurück und zahlt 800,000 Byzantiner; die Christen behalten ihren Besitz im Reich Jerusalem. Der Feind gibt die Gefangenen zurück, und das geschieht auch von den Christen. Alle Geräthschaften und Güter in Damiette sollen unangetastet bleiben, bis man sie wegbringen kann. Die kranken Christen in Damiette sollen sicher und unbehelligt seyn, eben so die Kaufleute; sie sollen sich wegbegeben können, wann es ihnen je beliebt, und es soll ihnen der Sultan bei ihrem Heimzug sicheres Geleit geben. Als hierauf der Tod des Sultans Muattam, welcher von den Mamelucken ermordet worden war, eine beiderseitige Erneuerung des Vertrages nothwendig gemacht hatte, geschah dieses in allen wesentlichen Punkten. Einige Zeit danach wurde Damiette übergeben, der König und einige Große frei. Jedoch mußte wegen des noch nicht ganz bezahlten Lösegeldes des Königs Bruder Alphons als Bürge für den Rest in Gefangenschaft bleiben. Die Saracenen waren übrigens weit entfernt, das Ausgemachte zu halten; sie gaben von Sachen nichts, von den Gefangenen statt 12,000 nur 400 zurück, und selbst für diese mußte wieder Geld gegeben werden. Die bei den Saracenen noch zurückgebliebenen Gefangenen erfuhren harte Behandlung. Damit nun die Lage der Gefangenen und die Sache des hl. Landes nicht noch übler sich gestalten möchte, blieb der hl. Ludwig im Oriente zurück. Seine Brüder Alphons und Karl aber entließ er nach Frankreich. Der hl. König war kurz zuvor nach Akkon (St. Jean d'Acre) gekommen, wo in einer Versammlung der Vornehmsten, die um ihn waren, Rath gepflogen worden war, worauf dann Ludwig sich in genannter Weise entschieden hatte. Während des Aufenthaltes im Oriente wirkte der König sehr vortheilhaft für die Auslösung der Gefangenen. Im J. 1251 ließ er Kaisarieh (Cäsarea in Palästina) befestigen. Er war von St. Jean d'Acre, das er gleichfalls befestigt hatte, im März des J. 1251 ausgezogen, hatte dann Nazareth als frommer Wallfahrer besucht, wo der päpstliche Legat Odo am Tage Mariä Verkündigung in seiner Gegenwart den Gottesdienst feierte. In Frankreich trieb sich damals die Secte der Pastoureaux herum, die wahrscheinlich das Hinderniß waren, warum ein geringer Succurs, der damals höchst nützlich gewesen wäre und um den Ludwig schrieb, ausblieb. Im J. 1252 baute der hl. König die Stadt Jaffa wieder auf, die er mit starken Befestigungen versah, da von derselben nichts mehr, als ein festes Schloß übrig gewesen war. Noch mit dem Bau beschäftigt, erhielt er die Nachricht von dem Tode seiner im J. 1252 am 1. Dec. verlebten frommen Mutter Blanca. Tief erschüttert rief er aus: »Du weißt es, mein Gott, daß ich unter allen deinen Geschöpfen meine Mutter am meisten geliebt: doch dein Name sei gepriesen in alle Ewigkeit.« Dann aber überließ er sich dem vollen Laufe seiner Thränen. Sie hatte zwei Cistercienser-Nonnenklöster gestiftet, nämlich Maubuisson bei Pontoise und Lys in der Diöcese Sens bei Melun. Die Saracenen eroberten 1253 Saide (Sidon), wo sie ein großes Blutbad anrichteten. Nach etwa drei Wochen kam der hl. König selbst dahin, und sorgte, wie bereits oben angegeben worden, für das Begräbniß der Getödteten. Saide bante er hernach wieder auf. Unterdessen aber ließ er durch den größern Theil seines Heeres Belnias, wie damals Cäsarea Philippi hieß, erobern. Nun wollte aber der König nicht mehr länger in Palästina weilen. Der Stand seines Reiches war sehr gefährdet, seitdem seine Mutter Blanca nicht mehr lebte. Nachdem er viel Kriegsvolk und Geld zum Schutze des hl. Landes zurückgelassen, zog er von Saide nach Jean d'Acre, wo er eine Besatzung ließ und sich mit Margaretha am 25. April 1254 einschiffte. Nicht fern von Cypern stieß das Schiff auf einen Felsen und war dem Untergang nahe. Des Königs inbrünstigem Gebete schrieben die Matrosen ihre Rettung zu. Am 10. Juli landete man in Hyères (Olbia) in der Provence. Während seiner Expedition hatte der Heilige auch Gesandtschaften von den Tartaren angenommen und ihnen solche entgegengesendet, aber ohne ihre Bekehrung, wie er gehofft hatte, zu erreichen. In der Residenz angekommen, ließ er in der Kathedrale von St. Denis einen feierlichen Dankgottesdienst halten, worauf er die weitern dreizehn Jahre dazu verwendete, das Wohl des Landes durch eine Reihe bewunderungswürdiger Handlungen zu fördern, so daß er schon bei Lebzeiten als der Schutzpatron Frankreichs gepriesen wurde. Bei Siciliens Besitznahme, welches schon Innocenz IV. als päpstliches Lehen dem Bruder des hl. Ludwig, Karl von Anjou, angetragen hatte, das hernach Urban IV. dem hl. Ludwig selbst zu Gunsten eines seiner Söhne anbot, zuletzt aber im J. 1265 Clemens IV. wirklich auf Karl von Anjou übertrug, war es der hl. Ludwig, welcher, einer Anwandlung von Schwäche nachgebend, diesem, indem er ihm ein stattliches Heer sendete, das Unternehmen sicherte. Der Unterhalt dieses Heeres wurde von dem kirchlichen Zehenten bestritten, welcher dem Karl vom Papste Urban IV. auf drei Jahre war zugesprochen worden und in Frankreich vom päpstlichen Legaten gesammelt wurde, indem er zugleich gegen Manfred, den Inhaber der sicilischen Krone, das Kreuz predigte. – Die letzte bedeutende That Ludwigs war sein zweiter Kreuzzug. Immer waren noch seine Gedanken auf das hl. Land gerichtet, wohin er häufig Unterstützungen sandte. Ersparungen im Hofhaushalte, Aufrechthaltung des Friedensstandes in Frankreich, der Bau einer Stadt bei dem bereits bestehenden Hafen und Leuchtthurm zu Aigues-Mortes, dieß und Aehnliches war auf dieses Ziel berechnet. Am 24. März 1267 nahm er im Parlament zu Paris nebst vielen Großen, die er, mit der Dornenkrone des Erlösers in der Hand, beschworen hatte, ihm zu folgen, das Kreuz. Er zeigte dem Papste Clemens IV. sein Beginnen an, und erhielt auf drei Jahre den begehrten Zehent von den geistlichen Gütern. Vor dem Antritt des Kreuzzuges machte er im Februar 1270 sein Testament, worin er Klöster und Arme reichlich bedachte. In diese Zeit (1269) müßte die s. g. »pragmatische Sanction« fallen, wenn dieselbe überhaupt erlassen worden ist. Sie ist oft gedruckt und ihre Aechtheit eben so oft angestritten als vertheidigt worden. (Vgl. in neuester Zeit: Rösen, die pragm. Sanction, Münster 1855, und gegen ihn Soldan, hist.-theol. Zeitschr. 1856 III.) Sie enthält (W.-W. K.-L. VIII. 638.) sechs Artikel: 1. Alle Patrone, Prälaten und Verleiher von Beneficien sollen in ihren Rechten ungekränkt bleiben. 2. Die Wahlen der Kathedral- und anderer Kirchen sollen frei und deren Wirkung aufrecht erhalten bleiben. 3. Das Verbrechen der Simonie soll vertilgt werden. 4. Alle geistlichen Würden und Stellen sollen nach den Bestimmungen des gemeinen Rechts, der Concilien und Väter verliehen werden. 5. Die vom römischen Hofe geforderten Geldabgaben sollen nicht weiter erhoben werden, und Ausnahmen hievon nur bei wirklichen Nothfällen, in gegründeter, frommer, sehr dringender Sache stattfinden, und dann nur mit Einwilligung des Königs und der Kirche Frankreichs. 6. Alle Freiheiten, Immunitäten, Prärogativen, Rechte und Privilegien, welche von den Königen den Kirchen, Klöstern, Religiosen, kirchlichen Personen etc. verliehen worden, sollen bestätigt und bekräftigt seyn. – Die Reichsverwaltung während seiner Abwesenheit übertrug er dem Abte Matthäus von St. Denis und Simon von Nesle (Nigella). Bei allenfallsigem Abgang des Einen stellte er für Matthäus den Bischof von Evreux, für Simon den Grafen Johann von Ponthiou auf. Die Verleihung der Kirchenpfründen übergab er dem Bischofe von Paris; sollte dieser sterben, so trat für ihn der Abt von St. Denis ein. Er ließ für den glücklichen Ausgang von den Mönchen und Leprosen Gebete verrichten. »Ich will,« sprach er zu seinem ältesten Sohne, »dir und deinen Brüdern ein Beispiel geben, damit auch ihr künftig für den Schutz und das Wohl des katholischen Glaubens Alles hingebet, weder der Gemahlin, noch der Kinder, noch des Reiches schonet.« In Aigues-Mortes, dem Sammelplatze des Kreuzheeres, mußte er noch lange zuwarten, weil die Genuesen zur bedungenen Zeit die Schiffe nicht gestellt hatten. Er vertheilte also das Heer in die umliegenden Ortschaften. Um diese Zeit empfing er eine griechische Gesandtschaft des Kaisers Michael Paläologus, welcher einen von Karl von Anjou beabsichtigten Angriff auf Consiantinopel abwenden wollte. Michael versprach Rüeckkehr zur katholischen Kirche. Nachdem noch im Lager eine arge Zänkerei zwischen den Kreuzfahrern entstanden war, wobei über 100 fielen, langten endlich die genuesischen Schiffe an, und die Abfahrt erfolgte am 1. Juli 1270. Ludwigs ältester Sohn Philipp und zwei andere Söhne waren ebenfalls beim Zuge. Nach ziemlich stürmlicher Fahrt gelangte man nach Cagliari in Sardinien. Man wollte nach gehaltenem Kriegsrathe auf Drängen Karls von Anjou, dem zu folgen selbst Clemens IV. abgemahnt hatte, zuerst auf Tunis losgehen. Am 15. Juli lief die Flotte von Cagliari aus. Am 17. Juli langte man vor Tunis an und landete daselbst am folgenden Tage ohne allen Widerstand. Man überzeugte sich bald von der ungünstigen Lage, theils wegen großen Mangels an süßem Wasser, theils wegen Treulosigkeit der Saracenen. Es ward das Schloß Karthago genommen; die Saracenen waren, als sie einen Angriff auf die Franzosen gemacht hatten, in die Flucht geschlagen worden. Da hemmten nun Anfangs August eintretende Seuchen die weiteren Fortschritte der Christen. Die Schuld lag an dem bereits besagten Mangel an Süßwasser, der Entbehrung gesunder Nahrungsmitel, sowie dem ungewohnten Klima. Es fiel als eines der ersten Opfer Ludwigs Sohn, Johannes Tristan, hierauf der päpstliche Legat und mehrere wackere Männer. Der älteste Sohn Ludwigs, Philipp, erkrankte. Der hl. Ludwig selbst aber bekam einen Durchfall, hernach ein anhaltendes Fieber, und bald mußte er, nachdem er auf dem Krankenbette eine Gesandtschaft vom griechischen Kaiser mit Wohlgefallen angehört hatte, seine letzte Stunde gekommen sehen, in der er seine Söhne rufen ließ und an sie einige, ganz vom wahrhaft christlichen Geiste durchdrungene Ermahnungen richtete, welche ein Wiederhall derjenigen waren, die er seinem Nachfolger eigenhändig geschrieben hinterließ. Wir können uns nicht versagen, einige derselben (aus Andlaw, sieben heilige Fürsten, S.72, welcke Schrift wir überhaupt öfter zur Vervollständigung dieses merkwürdigen Lebens benutzt haben) herzusetzen; sie gehören nothwendig zu seinem Lebensbilde: »Liebe Gott über Alles, und fürchte, ihn durch eine schwere Sünde zu beleidigen. Laß dich im Glücke nicht durch Stolz aufblähen, in Widerwärtigkeiten verliere nicht den Muth, opfere sie geduldig Gott auf und denke, daß du Strafe verdient hast. Gebrauche oft die heiligen Sacramente der Buße und des Altars, vernachlässige nicht den Gottesdienst, diene deinem Herrn mit Herz und Mund. Höre gern Gottes Wort und bewahre es in deinem Innern. Ehre die Kirche und ihre Diener, lasse sie nicht berauben. Sei mild und freigebig gegen Kranke und Arme, meide den Umgang mit bösen Menschen, verbanne die Unsittlichkeit aus dem Lande; laß das heilige Meßopfer für mich darbringen, im Geiste auch mich an deinen guten Werken theilhaftig werden. Mache dich durch Tugenden bei deinem Volke beliebt: besser wäre es, ein ganz fremder König herrschte über Frankreich, als daß dein Betragen tadeluswerth, schlecht wäre u. s. w.« Auch seiner Tochter, der Königin Elisabeth hinterließ er ähnliche schriftliche fromme Ermahnungen. Die Krankheit hatte nur drei Wochen gedauert. Der fromme heilige König hatte noch bei vollem Bewußtseyn mit inniger Andacht auf seinem mit Asche bedeckten Strohlager im Zelte knieend, die heiligen Sakramente empfangen und starb auf die gottseligste Weise im 56. Jahre seines Alters, im 44. seiner Regierung, am 25. Aug. 1270 Nachmittags 3 Uhr. Seine letzten Worte waren: »Ich werde eingehen, o Herr, in dein Haus, und anbeten dich, o mein Gott, in deinem Tempel.« Nach seinem Tode sah er so lieblich aus, als wäre er nie krank gewesen, und schien zu lächeln. Der hl. König Ludwig war, wie sein Vater, von schwächlichem Körperbau gewesen, was ihn jedoch, wie wir gesehen haben, weder von den Mühen des Krieges, noch von strengen Abtödtungen zurückhielt. Sonst lobt man seine schöne Gestalt, die bei der großen Bescheidenheit, welche ihn auszeichnete, alle Gemüther an ihn fesselte. Seine geistigen Anlagen standen im Einklange mit der Liebenswürdigkeit seiner äußern Erscheinung, er galt für den Weisesten seines gan zen Rathes. Während im Lager Alles über den Tod in Trauer war, kam der König Karl von Sicilien mit einem mächtigen Heere. Der Leib Ludwigs wurde nach dem Gebrauche jener Zeit zerschnitten, und das Fleisch abgekocht. Dieses nebst den Eingeweiden nahm Karl mit sich nach Sicilien und setzte es in der Kirche von Monreale unter großen Feierlichkeiten bei. Die Gebeine wurden abgewaschen, in Seide eingewickelt und in einen Schrein gelegt, um nach Frankreich hinübergeführt zu werden. Der König Philipp wollte dieselben sogleich dorthin bringen lassen, aber das Heer äußerte den Wunsch, diese theuern Ueberreste bei sich zu behalten, indem die Gegenwart des Verstorbenen ein so großes Vertrauen gebe, wie die Anwesenheit des Lebenden gab. In Sicilien wirkten diese ehrwürdigen Reliquien in Bälde Wunder. Da bei Tunis eben so unter den Saracenen wie unter Christen Krankheiten wütheten, und Karl den Saracenen in drei siegreichen Gefechten eine große Niederlage beigebracht hatte, bat der König von Tunis um Frieden, welcher am 30. Oct. 1270 geschlossen wurde. Am 18. Nov. 1270 wurde die Rückfahrt angetreten. Die Könige kamen glücklich zu Trapani (Drepanum) in Sicilien an. Die Flotte der Christen aber büßte durch einen Sturm achtzehn große und mehrere kleine Schiffe und gegen 4000 Menschen ein. – Philipp kam durch Sicilien, Italien und Frankreich am 21. Mai 1271 in Paris an. Auf dem Wege verherrlichte der Herr die Reste seines dahingeschiedenen Dieners durch mehrere Wunder. In Reggio wurde ein Lahmer, in Parma ein am Krebse leidendes Mädchen geheilt. Ein drittes Wunder geschah ungefähr zwei Stunden von Paris zwischen Boissy und Créteuil an einem kranken Kinde. In Paris wurden diese nach Notre-Dame gebracht, wo eine Todtenfeier bei denselben abgehalten wurde, und die ganze Nacht hindurch abwechselndes Chorgebet stattfand. Am andern Tage, 22. Mai, Morgens trug der König unter Anwohnung einer überaus großen Volksmasse auf seinen Schultern in feierlicher Procession, gebildet von den Ordensleuten, Prälaten und den Großen, den Schrank mit den kostbaren Gebeinen seines Vaters nach St. Denis; eine Stunde Wegs vom Kloster kamen die Conventualen in prächtigen Chorkleidern, Wachskerzen in der Hand, zum Empfang der geweihten Reste entgegen. So ward der Heilige nach seinem Tode derselben Ehren theilhaftig, die er im Leben so oft und gern den Heiligen erwiesen hatte. In der Kirche wurde hernach das Todtenofficium und die feierliche Seelenmesse gehalten, worauf sodann die Beisetzung geschah. Später wurde ein schönes Monument über dem Grabe errichtet, von Gold und Silber, mit ausgezeichneten Darstellungen von den geschicktesten Meistern. Eine weit herrlichere Ausstattung aber bildeten die großartigen und zahlreichen Wunder, welche von der Heilung einer Blinden an, die am Tage des Begräbnisses geschah, fortwährend dort stattfanden. Er überlebte die ihm unvergeßliche Mutter um sechszehn Jahre. Sie war in der von ihm gestifteten Abtei Maubuisson bestattet, wo der ihr Andenken ehrende Sohn oft in stiller Andacht betete. Die königliche Wittwe Margaretha widmete ihr Leben fortan nur wohlthätigen Werken, und starb zu Paris im J. 1285 in einem von ihr gegründeten Nonnenkloster eines gottseligen Todes. Dieser musterhaften Ehe waren zehn Kinder, fünf Söhne und fünf Töchter, entsprossen, von denen noch sechs lebten. – Zeitig begann der canonische Proceß bezüglich der Heiligsprechung des frommen Königs. Schon um das J. 1273 ließ Papst Gregor X. auf vielseitige Bitten die erste einleitende Untersuchung anstellen. Im J. 1278 erholte sich Papst Nicilaus III. eine weitere Information. Im J. 1282 ließ Martin IV. auf Bitten vieler Bischöfe Frankreichs eine Untersuchung des Lebens und der Wunder vornehmen. Die Canonisationsbulle aber erließ Bonifaz VIII. im J. 1297 zu großem Jubel Frankreichs. Im darauffolgenden Jahre wurde der hl. Leib erhoben, blieb jedoch in St. Denis. Der nämliche Papst bestimmte das Fest des Heiligen in ganz Frankreich auf den 25. August. In diesem Jahre (1298) führten die Cistercienser und Dominicaner die Feier für ihren ganzen Orden ein, letztere mit einem eigenen Officium. Im J. 1299 wurde auf dem Concil von Bézieres die Feier des Festes als duplex für die ganze Diöcese Narbonne bestimmt. Im J. 1300 führten die Augustiner-Eremiten das Fest für ihren ganzen Orden ein und zwar als semiduplex. Die Feier des Festes, als Patrons und Protectors Frankreichs, machte aber daselbst noch größere Fortschritte. Das Concil von Soissons im J. 1324 verordnete das Fest als einen Feiertag mit Enthaltung selbst von Feldarbeiten (carrucae). (Es gab nämlich Feste, wo zwar Handwerksbetrieb verboten, Feldarbeit aber erlaubt war.) Endlich wurde es auf Bitte Königs Ludwig XIII., der sich schon früher und namentlich im J. 1613 durch einen eigenen Abgesandten deßhalb nach Rom wendete, zu einem Feste für die ganze Kirche durch Papst Gregor XV. und zu einem Hauptfeste Frankreichs erholen. Im J. 1306 am 17. Mai wurde das Haupt, mit Ausnahme des Kinnes und der Kinnlade, und eine Rippe nach Paris, ersteres in die hl. Capelle, die Rippe nach Notre-Dame übertragen. Im J. 1392 geschah eine Uebertragung aus dem bisherigen in einen neuen mit Gold überzogenen Schrein. Der König Karl VI. spendete bei dieser Gelegenheit, mit derartigen Bitten angegangen, mehreren Großen und Prälaten einige Reliquien. Im J. 1418 wurde dieser Schrank bei großer Noth des Reiches ausgemünzt und zu den Vertheidigungsmitteln gegen die Engländer und Burgunder verwendet. In der Folge wurde jedoch ein neuer prachtvoller Schrank angeschafft. Es wäre zu weitläufig, die verschiedenen Kirchen und Capellen in Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, England zu erwähnen, wohin im Verlaufe der Zeiten Reliquien des hl. Königs, seien es Gebeine oder Utensilien, gekommen sind. Nur des Zahnes und des Fingers wollen wir noch erwähnen, welche Kaiser Karl IV. im J. 1355 geschenkt erhielt und nach Prag sendete. Eine Abbildung des hl. Königs wird bei Scholtenu. im treffenden Bande der Bollandisten gefunden. Im Mart. Rom. steht der Name des hl. Königs Ludwig am 25. Aug. (V. 275–758).

Gott, du hast den heiligen König Ludwig aus der Verantwortung für sein Land in das himmlische Reich gerufen. Seine Fürsprache helfe uns, die irdischen Pflichten so zu erfüllen, dass wir zum Himmelreich gelangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui beátum Ludovícum Confessórem tuum de terréno regno ad coeléstis regni glóriam transtulísti: eius, quaesumus, méritis et intercessióne; Regis regum Iesu Christi, Fílii tui, fácias nos esse consórtes:
Qui tecum vivit et regnat.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Ebba, Jungfrau, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ebba V. et Abbat. (25. Aug.) Diese hl. Ebba, von den Engländern gewöhnlich die hl. Tabbs genannt, stammte aus königlichem Geblüte und war eine Schwester des hl. Königs Oswald von Northumberland. Getrieben von dem Verlangen nach christlicher Vollkommenheit, nahm Ebba den Schleier aus den Händen des hl. Bischofs Finan von Lindisfarne. Die Ehe mit Eadan, einem schottischen Fürsten, schlug sie aus, und entfloh ihrer Sicherheit wegen nach Coldingham, wo sie sich ganz dem Herrn weihte und bald Abtissin wurde. Von ihrem Bruder unterstützt, gründete sie das Kloster Ebchester (Ebbecastre – castrum Ebbae), und starb mit reichen Verdiensten im J. 683. An ihrem Grabe geschahen viele Wunder. (Aug. V. 194.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Genesius, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Genesius, (25. Aug.), ein Martyrer von Arles, war unter dem Kaiser Maximianus Herculius Notar und sollte die Blutgesetze gegen die Christen niederschreiben. Die Mitwirkung zu dieser Ungerechtigkeit empörte sein rechtliches Gemüth dergestalt, daß er voll Unwillen dem Richter die Schreibtafel zu Füßen warf und die Flucht ergriff. Darauf erging der Befehl, ihn überall, wo man jhn fände, zu tödten. Genesius mußte also von einem Versteck ins andere flüchten, um der Versuchung zum Abfalle, der er nicht gewachsen zu seyn fürchtete, auszuweichen. Endlich ward er doch ergriffen und getödtet und empfing so, da er noch Katechumenus war, die Bluttaufe. Die Zeit seines Martyriums ist mit Bestimmtheit nicht zu ermitteln; jedenfalls fällt es in den Anfang des 4. Jahrhunderts. Im Mart. Rom. findet sich sein Name ebenfalls am 25. August. (V. 123.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Genesius, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Genesius, M. (25. Aug.) Dieser hl. Genesius war ein berühmter, gern gesehener Mimiker zu Rom. Obwohl von christlichen Eltern geboren, trug er doch seinen Haß gegen das Christenthum öffentlich zur Schau. Die heil. Gebräuche der Christen brachte er auf die Bühne, um sie dem Gespötte des Volkes preiszugeben und sich das Wohlgefallen des Kaisers Diocletian zu erwerben. Eines Tages wollte er die Taufe lächerlich machen; er übernahm die Rolle eines kranken Katechumenen und rief: »Kommt mir zu Hilfe! o mir ist so schwer! gebt mir Erleichterung!« »»Wie sollen wir dich leicht machen? für was hältst du uns? meinst du, wir sind Zimmerleute, daß wir dich auf die Hobelbank legen?«« »Narren ihr! ich verlange als Christ zu sterben,« sprach Genesius »»Und warum?«« »Damit ich an jenem Tage als ein Ueberläufer zu Gott erfunden werde.« Es trat also ein Priester, von einem Exorcisten begleitet, auf die Bühne. Neues Gelächter! »»Mein Kindlein! warum hast du nach uns geschickt?«« Aeußerlich blieb die Scene, innerlich war aber Genesius von jetzt an durch den Strahl der göttlichen Gnade umgewandelt; darum entgegnete er ernst und feierlich: »Ich verlange die Gnade Christi zu empfangen, damit ich, durch dieselbe neu geboren, von dem Untergange und den Trümmern meiner Ungerechtigkeit errettet werde.« Er empfing die Taufe und wurde im weißen Kleide dem Kaiser und dem Volke vorgestellt. Aber nun bekannte sich Genesius als einen wirklichen Christen, widerrief seine Aergernisse, die er gegeben, bat um Verzeihung wegen des Verdrusses, den er seinen christlichen Eltern durch seine Gottlosigkeit gemacht, und forderte alle Anwesenden auf zum Glauben an den Erlöser, der »das Licht und die Wahrheit und die Versöhnung« sei. Anfangs glaubten die Zuschauer, dieß gehöre zu seiner Rolle; aber als er endlich den Kaiser und alle Anwesenden versicherte, daß ihm vollkommen Ernst sei, und daß er in dem Augenblicke, wo das Wasser über ihn gegossen worden, gesehen habe, wie ein Engel seine auf eine große Tafel geschriebenen vielen Sündenschulden ausgelöscht habe, da wurde er sogleich in Ketten gelegt und dem Präfecten Plautinus zur Folterung übergeben. Die Gnade aber hatte in ihm so vollständig gesiegt, daß er ausrief: »Eure Martern können mir den Mund verschließen, aus dem Herzen können sie mir Christum nicht reißen.« Endlich wurde er am 25. August 286 enthauptet. Im Proprium des Chores von Augsburg wird der hl. Genesius am 25. Aug. commemorirt mit einer 9. Lection. Seine Reliquien ruhen nach Piazza (II. 198) zu Rom theils in St. Giovanni della Pigna, theils zu St. Susanna ai Termini, theils in der Laurentius-Capelle. Abbildungen des Heiligen stellen ihn entweder auf dem Theater oder in seinem Martyrium dar. Nach Migne sieht man in einer Kirche von Mailand seine Statue als Patron der Musikanten mit einer Violine. Seinen Namen enthält am 25. August auch das Mart. Rom. (V. 119.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Gregorius, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gregorius, Abb. (25. Aug. al. 5. Juni, 21. Dec.) Dieser hl. Gregor, Abt und Bisthumsverweser von Utrecht, war der beständige und treue Begleiter des hl. Bonifacius. Er wurde im Gebiete von Trier (nach Migne im J. 712) geboren. Seine Großmutter war die hl. Adela, die Tochter des Königs Dagobert II., welche nach dem Tode ihres Gemahls Alberich in dem von ihr gestifteten Kloster Pfalzel (Palatiolum) bei Trier den Schleier nahm und die erste Abtissin wurde. Sein Vater scheint ebenso wie sein Großvater Alberich geheißen zu haben; wenigstens finden wir diesen Namen bei mehreren Schriftstellern. Seine Mutter Vastrada, welche nach Butler (XX. 122) als »Selige« verehrt wird, beschloß ihre Tage in dem vom hl. Willibrord im J. 714 gestisteten Nonnenkloster Süsteren im Herzogthum Jülich. Unser hl. Gregor wurde mit dem hl. Bonifacius in dem Kloster Pfalzel bekannt, wo er als Knabe von 14–15 Jahren bei seiner Großmutter sich befand. Diese hatte ihm einmal aufgetragen, ihren Nonnen etwas vorzulesen und dann in der Landessprache zu erklären. Da er sich mit dem Mangel der hiezu erforderlichen Fähigkeiten entschuldigte, übernahm der eben anwesende hl. Bonifacius selbst die Erklärung des Gelesenen und fügte so salbungsvolle Unterweisungen zur Tugend bei, daß der hl. Gregor, hiedurch gerührt, sich alsbald entschloß, der Welt zu entsagen und dem heil. Apostel Deutschlands zu folgen. Nach Butler (XI. 548) scheinen seine Verwandten und Freunde ihm kein Hinderniß gesetzt zu haben; doch glaubt man, daß er noch einige Zeit in dem Kloster Ohrdorf (Ohrdruf) zugebracht habe, um dort seine Studien zu vollenden. Gewiß ist, daß er noch sehr jung war, als ihn der hl. Bonifacius mit sich nahm und zum Gefährten seiner Reisen machte, wobei er ihn stets wie seinen Sohn liebte. Nachdem Gregor ihn einige Zeit auf seiner apostolischen Laufbahn begleitet hatte und ihm bei seinen Missionen beigestanden war, machte ihn der hl. Bonifacius zum Abte eines von ihm gestifteten Klosters in Utrecht (Ultrajectum), wo sein Gefährte, der hl. Eoban, die bischöfliche Verwaltung führte. Nachdem dieser mit dem hl. Bonifacius am 5. Juni 755 den Martertod erlitten hatte, und somit die Kirche von Utrecht verwaist war, übernahm der hl. Abt Gregor auf Andringen des Papstes Stephanus III. und des Königs Pipin die Verwesung des Bisthums. Deßhalb führt er in einigen Martyrologien (auch in dem römischen) den Titel Bischof, obgleich er die bischöfliche Weihe nie empfangen hat. Seine Wirksamkeit war äußerst gesegnet. Einer seiner berühmtesten Schüler war der hl. Marchelmus. Vornehme und Geringe hörten mit vieler Freudigkeit aus seinem Munde die Lehren des Evangeliums, so daß nach der Aeußerung der Bol landisten (Jul. III. 704) die Kirche Gottes einen reiblichen Zuwachs nicht blos an äußern Bekennern, sondern auch an thatkräftigen Vollziehern des Glaubens erhielt. Seine Milde zeigte er besonders, als ihm von der Stadtobrigkeit die Mörder seiner zwei Brüder zugeschickt wurden, damit er selbst über ihre Todesart entscheide. Anstatt aber von seinem Reau Gebrauch zu machen, entließ er dieselben, nachdem er ihnen eine Unterstützung und weise Belehrung über die Sühnung ihres Verbrechens gegeben hatte. (But. XI. 549). Nachdem er die Kirche von Utrecht fast 22 Jahre verwaltet hatte, starb er am 25. Aug. 776 (nach Migne 775). Seine Reliquien wurden immer in großen Ehren gehalten. Eine Translation wird nach den Bollandisten (Jun. I. 270) am 5. Juni begangen. Auf Bildern sieht man Scenen aus seinem Leben, meist Handlungen der Wohlthätigkeit. Sein Leben wurde von dem hl. Bischof Ludger von Münster, seinem Schüler, geschrieben. Am 25. Aug. finden sich über ihn Abhandlungen von dem Bollandisten P. Stilting. (V. 241.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Hunegundis, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hunegundis V. (25. Aug. al. 6. Oct. 7. Nov.) Vom Altd. hun (cun) = kühn, und gund = Mädchen etc. – Die bei den Bollandisten enthaltene Lebensgeschichte dieser Heiligen wurde von dem Abte Bernerus von Hombtieres (Humbliers) etwa 300 Jahre nach ihrem Tode nach den Erzählungen der Gläubigen verfaßt, woher es kam, daß viel Wahres mit Irrigem sich vermischte, welches nun nicht mehr wohl gesichtet werden kann. Wir wollen einen kurzen Auszug aus ihrem Leben, welches in ähnlicher Weise auch bei Saussayus sich findet, mit eben dem Vorbehalte geben, der bei den Bollandisten in obigen Worten ausgesprochen ist. Die hl. Hunegundis, welche in verschiedenen alten Martyrologien vorkommt, wurde in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts zu Lembais (Lambais), einem kleinen Flecken im Landstriche Vermandois in der Picardie von ansehnlichen Eltern geboren, die mit dem hl. Eligius, nachmaligem Bischofe von Noyon, in nahen Beziehungen gestanden seyn müssen, da er als Taufpathe ihrer Tochter bezeichnet ist. Dieselben verlobten sie noch in der Wiege mit einem vornehmen und reichen Herrn, welcher aber bald starb. Als sie erwachsen war, wurde sie von ihren Eltern genöthigt, sich mit einem andern reichen Herrn, Namens Eudaldus, zu vermählen. Sie willigte scheinbar ein, machte je doch dabei den festen Vorsatz, in beständiger Keuschheit zu leben und in ein Kloster zu gehen. Zu diesem Zwecke beredete sie ihren Bräutigam, dem sie bereits angetraut war, vor dem Antritte der Ehe eine Wallfahrt nach Rom zu machen und dort sich des Himmels Segen zu erflehen. Nach einiger Widerrede willigte derselbe ein, ja er drang sogar selbst auf die Reise, um die ersehnten Gnaden zu erlangen. In Rom angekommen, nahm er sogleich die Pracht der Gebäude und besonders der Kirchen in Augenschein; die Jungfrau aber, von welcher er glaubte, daß sie von den Beschwerden der Reise ausruhe, besuchte in der Stille nur die St. Peterskirche, dann aber auch mehrere Oratorien, wobei sie sich verschiedene Abtödtungen und andern frommen Werken widmete. Endlich erhielt sie die erbetene Audienz beim heil. Vater, als welcher von Einigen der hl. Papst Martinus I. (649–654), von Andern aber der hl. Papst Vitalianus (657–672) bezeichnet wird, machte vor ihm das Gelübde der Jungfräulichkeit und erbat sich den Schleier, den sie auch erhielt. Als nun Eudaldus dieses vernommen, ergrimmte er sehr und ging mit dem Gedanken um, seine Braut mit dem Schwerte niederzustoßen. Doch vor dem Morde zurückbebend und aus Achtung vor der jungfräulichen Gesinnung, begnügte er sich, ihr den Scheidegruß zu schicken und alle Mitel zur Rückkehr ins Vaterland vorzuenthalten. Die Jungfrau empfahl sich nun dem Schutze des Allerhöchsten und machte im Vertrauen auf ihn ganz allein unter vielen Entbehrungen den Weg nach Frankreich. Obwohl Eudaldus sich sehr beeilte, zuerst nach Frankreich zu kommen, um die Güter seiner Braut zu veräußern, kam diese doch noch vor ihm an und stiftete mit ihrem Vermögen das Kloster Hombtieres (Humbleria, Humolaria) bei St. Quentin (Quintinopolis) im Herzogthum Vermandois. Als Eudaldus nachkam und den Sachverhalt erfuhr, verwandelte sich sein Zorn in Bewunderung der Jungfrau, der er sich sofort als Verwalter anbot und für den Fall seines Ablebens all sein Vermögen zusprach. Wirklich leitete er das Hauswesen und sorgte für alle Bedürfnisse der Jungfrau, während er selbst in dem von ihm errichteten Pilgrimhause (xenodochium) wohnte. Als er dort den Tod des Gerechten gestorben, ließ ihn die Jungfrau im Kloster begraben; sie selbst aber setzte ihre frommen Uebungen in demselben fort und heiligte sich von Tag zu Tag immer mehr. Eines Tages wurde sie während des Gebetes von einer großen Schwäche befallen, empfing die heil. Wegzehrung und die letzte Oelung und gab dann nach einigen Stunden ihren Geist in die Hände ihres Schöpfers am 25. Aug., nach Mabillon im J. 690. Am 6. Oct. 9.46 wurde ihr Leib erhoben und auf einer Synode vom J. 954 unter dem Vorsitze des Bischofs Rudolph von Noyon ihr Sterbetag als Feiertag erklärt. Nach Mabillon fanden in den Jahren 1051 und 1378 neue Erhebungen statt. Bucelin setzt eine solche am 7. November. Als das von ihr gestiftete Kloster Hombtieres (Hombliers) um die Mitte des 10. Jahrhunderts in Verfall gerieth, wurde es den Benedictinern übergeben, deren Alt Bernerus dann ihr Leben beschrieb. Im Mart. Rom. steht sie nicht, doch ist ihre Ver. ehrung unbezweifelt. Die Bollandisten behandeln sie ausführlich am 25. Aug. und führen viele Wunder an, die Gott auf ihre Fürbitte wirkte. (V. 223–240.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Maginus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Maginus (Maximus), M. (25. al. 29. Aug.) Dieser hl. Maginus oder Maximus, vom Volke St. Magi geheißen, litt beiläufig im J. 235 unter der Verfolgung des Kaisers Maximinus Thrax. Nach der Volkssage predigte er mit dem besten Erfolge eine Zeit lang das Evangelium. Durch den Ausbruch der Verfolgung war er genöthiget, sich in eine bei Tarragona gelegene Höhle zu verstecken, wurde aber entdeckt und hingerichtet. In den älteren spanischen Martyrologien und Brevieren findet sich Nichts von ihm. (V. 118 u. 119.) Seine Grabstätte, also wohl auch der Ort seines Martyriums, liegt in der Pfarrei Rocamora. Alle nähern Angaben über ihn, z.B. daß er in dem unfern Tarragona gelegenen ager Palfurianus geboren worden sei, insbesondere aber die Einzelnheiten seiner Leidensgeschichte, sind zweifelhaft. Daß mit ihm noch Andere gelitten haben, wie Mariana u. Morales sagen, ist sicher unrichtig. Sein Cultus ist gewiß, denn auch das Mart. Rom. enthält ihn zum 25. Aug. (Esp. Sagr. XXV. 170–180).
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

25. August: Hl. Patricia, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Patricia (Patritia), V. (25. al. 26. Bug., 13. März). Das Andenken dieser hl. Jungfrau wird in Neapel seit unvordenklicher Zeit mit großer Feierlichkeit begangen. Sie lebte zu der Zeit des Kaisers Constantinus d. Gr. und machte mit ihrer Amme und mehreren Dienern eine Wallfahrt von Constantinopel, wo sie zu Hause war, nach Rom, um die Gräber der hhl. Apostel zu verehren, starb aber auf dem Wege zu Neapel. So erzählt kurz Baronius. Nach der Legende bestand ihre Begleitung in Aglais, ihrer Amme, fünf Eunuchen und fünf Kammerfräulein. Die Abreise wurde durch das Drängen eines vornehmen Freiers, welcher um ihre Hand warb, während sie bereits dem göttlichen Erlöser verlobt war, veranlaßt. Sie landeten zu Neapel, wo sie die Kirchen besuchten, beteten und Almosen spendeten, und dann wieder zu Schiff stiegen, um nach Rom zu segeln. Daselbst besuchten sie die Gräber der hhl. Apostel, empfingen den hl. Schleier und fuhren dann nach Constantinopel zurück. Dort verkaufte die heil. Patricia ihre Güter, und schaffte aus dem erlösten Geld goldene Kelche und Becher, viele Leinwand und seidene Stoffe an, nahm hierauf Abschied von ihren Verwandten und Freunden undreiste mit Aglais und ihren frühern Reisegefährten nach Neapel zurück. Hier angekommen, erkrankte sie schwer, und verschied, nach Empfang der hhl. Sacramente, selig im Herrn. Der Leichnam wurde von ungezähmten Stieren in die Kirche der hhl. Marcianus und Nikander gebracht. Bei ihrem Grabe enstand ein Frauenkloster. Als einmal ein Wallfahrer, der um die Erlaubniß gebeten hatte, an dieser Stätte die Nacht zubringen zu dürfen, den Stein über dem Grabe hinweghob, und dem hl. Leibe einen Zahn herauszog, floß sogleich Blut, und der Ort, wo das hl. Haupt lag, ward ganz mit frischem Blute übergossen. Der Dieb erschrack und war ganz betäubt; wie eine Statue stand er unbeweglich da, als die Klosterfrauen zur Matutin sich in der Kirche einfanden, und brauchte lange, bis er; der Sprache mächtig wurde, worauf er seinen Frevel gestand und den ausgezogenen Zahn und das frische Blut zeigte. Mit diesem füllten die Jungfrauen zwei gläserne Gefäße an, und legten den Zahn in eine silberne Kapsel, worauf sie Anzeige bei dem Bischofe machten. Ob das Wunder sich wirklich zugetragen hat, oder ob hier nur eine Nachahmung des Januarius-Wunders für das weibliche Geschlecht vorliegt, können wir nicht untersuchen. Die Erzählung fügt nämlich bei und das Martyrologium der Basilianer-Mönche bestätiget, daß dieses Blut sich im gestockten Zustande befinde, sobald aber der Zahn in die Nähe gebracht, oder wenn am Freitag die hl. Messe zu Ehren der Heiligen gelesen werde, fange es zu sieden an und werde ganz flüssig. Unzählige Wunder sind im Kloster der heil. Patricia aufgezeichnet, welche auf ihre Fürbitte gewirkt wurden. Im J. 1549 ward der Leib der hl. Jungfrau in die neuhergestellte große St. Patricia-Kirche aus seiner Grabstätte in der Kirche der hhl. Nikander und Marcianus übertragen und in einer Kapelle aufgestellt; am 9. September 1551 aber auf dem Hochaltar der großen Kirche beigesetzt. Ihr Fest wird in der Kirche der Klosterfrauen am 25., sonst aber in der Diöcese Neapel am 26. August gefeiert. Im Mart. Rom. ist der Name der heil. Patricia am 25. August erwähnt. Abbildungen kennzeichnen sie als heilige Pilgerin. (V. 199–223)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hll. Abundius und Irenäus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Abundius et Soc. MM. (26. Aug.) Die hhl. Abundius und Irenäus, zwei Martyrer zu Rom unter Kaiser Valerian, wurden in die nämliche Cloake geworfen, aus welcher sie den Leib der hl. Concordia gezogen hatten, und zwar darum, weil sie ihr diesen christlichen Dienst geleistet hatten. Ihre Leiber wurden vom Priester Iustin herausgezogen und neben der Kirche des hl. Laurentius zur Erde bestattet. – Im Proprium des Chores der Domkirche zu Augsburg ist ein eigenes Officium für das Fest des hl. Abundius.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hl. Adrian, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Adrianus, M. (26. Aug.) Der hl. Martyrer Adrian in Nikomedien war ein Sohn des Kaisers Probus und begleitete seiner hohen Geburt wegen einen ausgezeichneten Rang beim Militär, der ihm freien Zutritt zum damaligen Kaiser Licinius verschaffte. Als er einmal dem Kaiser seine Ungerechtigkeit und Grausamkeit vorwarf, womit er die Christen verfolgte, wurde er auf des Letztern Befehl sogleich ergriffen, gefangen gesetzt und, als weder Drohungen noch Schmeicheleien ihn vom Glauben abwendig machen konnten, getödtet – im J. 320. Sein Oheim von väterlicher Seite, Domitius mit Namen, Bischof von Byzanz, bestattete seinen Leib auf das Ehrenvollste zu Argyropolis zur Erde.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hl. Alexander, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Alexander, M. (26. Aug.) Der hl. Alexander diente als ein ausgezeichneter Soldat bei der thebaischen Legion und wurde am fünfzehnten Tage nach seiner Bekehrung bei dem Kaiser Maximian als Christ angeklagt. Dieser, ein Todfeind des christlichen Namens, ließ ihn sogleich zu sich rufen und hieß ihn an einem dazu bereiteten Opfertische seine Religion verläugnen und den Göttern opfern. Alexander aber wies dieses Ansinnen mit größtem Abscheu zurück und erinnerte den Tyrannen an seine Gräuelthaten. Schäumend vor Wuth, befahl der Kaiser seinen Soldaten, den Frevler mit Gewalt zum Opfer zu zwingen; er aber stieß den Tisch um und zertrümmerte mit den Füßen die Götzen sammt den Opfergeräthen, die dazu bereit standen. Da schrie der Kaiser seinen Trabanten zu: »Durchbohrt ihn mit dem Schwerte.« Wie aber einer derselben seinen Befehl vollziehen wollte, erstarrte seine Hand und entfiel ihm zum Erstaunen Aller das Schwert. Auf die Frage, wie das komme, gab er nachmals zur Antwort: das Haupt des Heiligen sei ihm so groß vorgekommen wie wenn ein Berg vor ihm stehe, und es sei ihm daher unmöglich gewesen, den Streich zu führen. Als aber Andere auf ihn losstürzten, ließ er sich freudig auf seine Kniee nieder und empfing den Todesstreich im J. 297. Dieß geschah zu Bergamo, einer Stadt in Italien am Fuße der Alpen. Eine fromme christliche Matrone, Gratia mit Namen, erhielt nach einigen Tagen den Leichnam des Martyrers und beerdigte ihn auf ihrem Landgute nahe bei der Stadt. An seinem Grabe geschahen viele Wunder. Im Mart. Rom. wird sein Andenken am 26. Aug. gefeiert. Auf Kirchengemälden wird der hl. Alexander dargestellt als ein römischer Soldat, der einen Opfertisch neben sich hat, den er aber Angesichts des Kaisers umstößt, ein Schwert in der Rechten. Er ist Patron von Freiburg im Breisgau.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hl. Alexander, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Alexander, M. (26. Aug.) Der hl. Alexander war ein Martyrer zu Brescia in Italien und stammte von vornehmen christlichen Eltern ab, die ihn auf's Sorgfältigste in der christlichen Religion erzogen. Zum Jüngling herangewachsen, begab er sich nach Marseille zum hl. Lazarus, der damals (zur Zeit der Verfolgung des Kaisers Claudius) Bischof in jener Stadt war, und später nach Aix zum hl. Bischof Maximinus. Im Glauben wohl befestigt und voll des glühendsten Eifers, für Jesus Christus zu sterben, kehrte er in seine Vaterstadt zurück, verkaufte Alles, was er hatte, und gab es den Armen, ging dann voll Verlangen nach dem Martyrium in den Tempel der Göttin Diana und zerstörte dort die Götzenbilder. Gefangen genommen und vor den Richter geführt, bekannte er vor demselben auf das Freimüthigste seinen Glauben, worauf das Urtheil, das sich der Richter vom Kaiser Nero erbeten hatte, dahin lautete, Alexander habe entweder zu opfern oder sei mit den ausgesuchtesten Martern zu belegen. Hierauf in den Tempel des Mars geführt, kniete Alexander nieder, gleichsam als wollte er dem Götzen opfern; allein er that dieß nur, um zum Herrn zu flehen, daß er die Götzen zu Schanden mache. Sein Gebet ward erhört, denn alsogleich stürzte der Götze herab und wurde in Staub verwandelt. Auf's Höchste darüber ergrimmt, ließ ihn der Statthalter mit Riemen schlagen und heißes, mit Pech und Schwefel vermischtes Oel in seinen Mund gießen. Als er aber dadurch nicht den mindesten Schaden erlitt, ließ er ihm die Hände durchbohren, durch die Oeffnungen Stricke ziehen und ihn so, an den Hals eines ungezähmten Stieres gebunden, durch die Stadt schleifen; sodann ließ er ihm die Hände abhauen, die Zunge ausreißen und ihn endlich enthaupten. Ueber seinem Leibe erschienen vier brennende, hellleuchtende Fackeln, bei deren Anblick Viele zum christlichen Glauben sich bekehrten. Sein hl. Leib wurde vom Bischofe Anathalon begraben und die Einwohner von Brescia erbauten über seinem Grabe später eine Kirche, die ihm zu Ehren eingeweiht wurde. [...]
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hl. Jeanne Elisabeth Marie Lucie Bichier des Ages, Jungfrau, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Jeanne Elisabeth Marie Lucie Bichier des Ages (* 5. Juli 1773 auf Château des Âges bei Le Blanc, Berry, Frankreich; † 26. August 1838 in La Puye, Vienne, Poitou-Charentes) ist eine französische Ordensgründerin und Heilige.

Johanna Elisabeth gründete zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter Mitwirkung des heiligen Andreas Hubert Fournet die Kongregation der „Kreuztöchter“ (Congrégation des Filles de la Croix; auch „Andreas-Schwestern“, jedoch nicht zu verwechseln mit der auch in Taizé wirkenden Gemeinschaft). Dieser Orden widmet sich bis heute dem Unterricht sowie der Pflege von Armen und Kranken. Er ist heute vor allem in Frankreich, Italien, Spanien und Kanada aktiv. 1867 wurde er von Papst Pius IX. bestätigt. Sie übte entscheidenden Einfluss auf den Hl. Michael Garicoits, um diesen zur Gründung einer Priestervereinigung zu bewegen, die sich der christlichen Erziehung widmen sollte.

Johanna Elisabeth Bichier des Ages wurde am 13. Mai 1934 durch Papst Pius XI. selig- und am 6. Juli 1947 durch Papst Pius XII. heiliggesprochen. [...]
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hll. Justus, Orontius und Fortunatus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Justus, Orontius et Fortunatus, (26. Aug.), drei Martyrer, welche als Patrone zu Lecce (Lycium, Aletium), zwischen Otranto und Brindisi, verehrt werden. Nach einer uralten Tradition der Stadt Lecce soll der hl. Justus vom hl. Apostel Paulus während seines Aufenthaltes zu Korinth nach Rom geschickt worden seyn und an den Kisten von Lecce gelandet haben. Dort habe er sich als Gast bei einem gewissen Orontius aufgehalten, den er dann sammt dem Fortunatus und mehreren Verwandten derselben zum kath. Glauben bekehrte und taufte. Von hier aus ging er nach Rom, und als er dort seine Aufträge besorgt, sich wieder nach Lecce zurückbegeben und Vielen, welche inzwischen von Orontius unterrichtet worden, die Taufe ertheilt hatte, reiste er mit Orontius und Fortunatus nach Korinth zurück, wo der hl. Paulus den Orontius zum Bischof von Lecce weihte und ihm den Justus selbst als Gehilfen in Verkündigung des Evangeliums mitschickte. Zu Lecce angekommen, verbreiteten sie in der ganzen Provinz den katholischen Glauben, bis endlich Justus und oroulius in der Neronianischen Verfolgung am 26. Aug. 68 nach verschiedenen Qualen mit dem Marterthum gekrönt wurden. Fortunatus folgte dem oroulius auf dem bischöflichen Stuhle und starb ebenfalls als Martyrer. – So die uralte Tradition der Stadt Lecce, wo diese drei Heiligen seit unfürdenklichen Zeiten (mit Ausnahme weniger Jahre) hoch verehrt wurden, weßwegen denn auch die heil. Riten-Congregation unterm 13. Juli 1658 gestattete, daß dieselben auch ferner als Hauptpatrone von Lecce verehrt werden dürfen, dagegen aber nicht erlaubte, daß die oben erwähnte Lebensgeschichte der Heiligen in die Lectionen des Breviers aufgenommenen werde, weil sie, wie der Bollandist Pinius nachweist, nicht als vollkommen zuverlässig erkannt werden konnte. Auch im Mart. Rom. kommen ihre Namen nicht vor. Später wurden die Leiber dieser Heiligen verborgen und nicht wieder gefunden. Doch gibt es Reliquien von ihnen an mehreren Orten, und in Lecce werden sie noch immer als Hauptpatrone verehrt. Bei den Bollandisten sind sehr viele Wunder angeführt, die auf ihre, namentlich des hl. oroulius, Fürbitte an verschiedenen Kranken geschahen. (V. 764–776).
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hl. Teresa von Jesus Jornet y Ibars, Jungfrau, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Teresa Jornet y Ibars (* 9. Januar 1843 in Aytona, Katalonien, Spanien; † 26. August 1897 in Liria (bei Valencia, Spanien) war eine spanische Klarissin und wurde von der katholischen Kirche heiliggesprochen.

Im Jahre 1872 trat sie unter dem Ordensnamen Theresia von Jesus in das Klarissenkloster in Saragossa ein und gründete noch im selben Jahr in Barbastro, Aragonien, das „Institut der Kleinen Schwestern für die verlassenen Greise“, das sie bis zu ihrem Tod leitete.

Ihre Seligsprechung erfolgte am 27. April 1958 durch Papst Pius XII., die Heiligsprechung am 27. Januar 1974 durch Papst Paul VI. [...]
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hl. Victor, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Victor, M. (26. Aug.). Dieser heilige Martyrer von Cerezo (Ceresum), (der Ort liegt am Tiron, einem Nebenflüßchen des Ebro, in Altcastilien, Bisthum Burgos), steht im Mart. Rom. Er wurde um das J. 950 von den Mauren aus Haß gegen den christlichen Glauben getödtet. Nachdem er 7 Jahre als Einsiedler in einer Höhle bei Occa gelebt hatte, begab er sich in das Maurische Heerlager, um Bekehrungsversuche zu machen. Bei diesem Liebeswerke wurde er ergriffen und von dem Befehlshaber zum Tode verurtheilt. Er erbat sich als Gnade aus, vor seiner Enthauptung gekreuziget zu werden, was ihm für drei Tage gewährt wurde. Sein Grab wurde das Ziel frommer Wallfahrer und durch mancherlei Wunder berühmt.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

26. August: Hl. Victor, Bischof von Le Mans
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Victor, Ep. Conf. (26. al. 25. Aug.) Dieser Heilige war vom J. 390–422 Bischof von Le Mans in Frankreich und erhielt von dem großen hl. Martinus von Tours die heil. Weihe. Nach der Legende arbeitete er eben in seinem Weinberge, als der heil. Martinus auf seiner Reise nach Le Mans an ihm vorüberkam. Er sollte fortan im Weinberge des Herrn arbeiten. Mit welchem Eifer er es that, beweist die ihm zu Theil gewordene Verehrung als eines Heiligen. Die Richtigkeit der weitern Angaben der Legende, der Heilige sei bereits Subdiacon gewesen, und habe seine Gattin Maura noch bei sich gehabt, ihr Sohn sei bereits 10 Jahre alt und noch nicht getauft gewesen, dürfen wir wohl bezweifeln. Der hl. Victor wurde in der Kirche St. Aposteln beigesetzt, wo auch sein Vorfahrer Liborius ruhte. Sein Sohn Victorius wurde sein Nachfolger. (V. 140.)
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

27. August: Hl. Monika, Mutter des hl. Augustinus
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Monica, Vid. [...]. Diese Heilige war die Mutter des großen hl. Augustinus, den sie, wie er selbst sagt, zweimal gebar; nach dem Fleische für dieses zeitliche Leben und mit dem Herzen für das Licht der Ewigkeit. Sie war geboren im J. 332 von christlichen und frommen Eltern. Ihre Erziehung war in der Furcht und Liebe des Herrn. Es lebte in ihrem heimatlichen Hause eine alte gar fromme Dienerin, die Monica's Vater, als er noch Kind war, getragen hatte. Aus dieser Ursache und wegen ihres Alters und ihres vorzüglich guten Betragens ward sie in diesem christlichen Hause sehr geehrt und wurde ihr die Aufsicht über die Töchter des Hauses übergeben. Hiebei bewies sie, wo es nothwendig war, eine heilige Strenge und zugleich wohl überlegte Klugheit. Monica's Lieblingsneigung war der Wein. Da sie öfter ganze Becher voll austrank, ward sie ernstlich gescholten und zu heilsamer Reue gebracht. Als sie erwachsen war, wurde sie an Patritius, einen Heiden von Tagaste, verheirathet. Sie diente ihm, »wie dem Herrn« und war emsig bemüht, ihn christlich zu machen. Sie trug die Ungemächlichkeiten des Ehebettes mit Geduld und zankte nie mit dem Gatten ob seiner Sinnlichkeit. War er zornig, so verstand sie sich so zu mäßigen, daß sie ihm nicht ein Wort entgegensagte. Erst wenn er durch ihre Sanftmuth überwunden und ruhig geworden war, gab sie ihm Red und Antwort. Auch ihre böse Schwiegermutter besiegte sie durch Gefälligkeiten. So lehrte sie auch Andere. Wenn Frauen die Spuren der Schläge zeigten und ihren Gatten anklagten, so sagte sie ihnen, sie möchten die Schuld nur ihrer eigenen Zunge beilegen, man dürfe den Männern nicht hochmüthig begegnen. Ueberhaupt versöhnte sie, wo sie immer nur konnte, alle entzweiten Gemüther. Sie gewann endlich im J. 370 ihren Gatten für das Christenthum; im folgenden Jahre starb er. Der durch die Bemühungen Monica's zuletzt ganz glücklichen Ehe waren drei Kinder entsprossen: Augustinus, Navigius und eine Tochter, deren Namen uns unbekannt ist. Wie sie als Mutter wirkte, hat uns Augustinus an sich selbst geschildert. Sie sprach oft zu ihm »vom ewigen Leben«, sie drückte ihm oft das heilige Zeichen der Erlösung auf die Stirne, sie trug die Geheimnisse des Glaubens wie ein süßes Lied zu den Ohren seines Geistes. Bekanntlich entsprach der Sohn dieser mütterlichen Liebe nicht; ihre Ermahnungen verachtete er als Weibergeschwätz (monitus muliebres mihi videbantur), dem zu folgen er sich geschämt haben würde. Da wendete sie sich von den Ermahnungen zum Gebete und zu Thränen. Sie weinte mehr über den Sohn als sonst Mütter über den Tod der Kinder zu weinen pflegen. Wo sie immer ein Gebet verrichtete, befeuchtete sie es mit ihren Thränen. Gott tröstete sie in einem Gesichte: sie sah ihren Sohn neben sich stehen! Sie war auch gewohnt, Bischöfe und Priester zu bitten, ihrem Sohne zuzusprechen. Einer von ihnen sagte: »Bitt' den Herrn für ihn!« Und als sie nicht aufhörte zu weinen, setzte er hinzu: »Sei getrost und fahre so fort, denn es kann nicht geschehen, daß der Sohn dieser Thränen verloren gehe.« Dieses Wort, sagt Augustinus, habe seine Mutter ergriffen, als wäre es eine Stimme vom Himmel gewesen. Um d.J. 383 ging Augustinus nach Nom. Die Mutter weinte bitter über die Trennung; sie lag ihm dringend an, nach Tagaste zurückzukehren vom Strande oder sie mitzunehmen. Da beredete er sie mit Mühe in einer dem hl. Cyprianus geweihten Capelle, unfern vom Meere, zu übernachten. Während aber die Mutter die Nacht durch zu Gott betete, daß Er die Fahrt verhindern möchte, schiffte der Sohn sich ein. Als Monica früh Morgens ans Ufer eilte, war das Schiff schon weit auf hoher See. Dieß war ihr ein großer Schmerz, für Augustinus aber ein großer Segen: »Du hast, o Gott,« ruft dieser aus, »nur das Ziel und Wesen ihrer Wünsche erhört, und hast nicht gethan, um was sie damals bat, damit du an mir thätest, was sie stets erbat.« Monica reiste ihm nach. Ihre Gegenwart war dem Sohne heilsam: er erkrankte schwer, genas aber wieder durch Gottes Hilfe und der guten Mutter Pflege. Bald ging er nach Mailand als Lehrer der Beredtsamkeit; hier erfolgte seine Bekehrung. Bemerkenswerth ist aus dem Aufenthalte zu Mailand die Gewissenhaftigkeit der hl. Monica in Beobachtung der kirchlichen Gebräuche, die hier andere waren als zu Rom und in Africa, so z.B. das Fasten am Samstag und die Opfergaben an den Gräbern. Auf der Rückreise erkrankte sie und erkannte bald, daß ihr Ende nahe. Schon fünf oder sechs Tage vorher hatte sie zu Augustinus gesagt: »Sohn, was mich betrifft, so hat nichts mehr in diesem Leben einen Reiz für mich. Was ich hier noch thun soll und weßhalb ich hier bin, weiß ich nicht, denn jede Hoffnung der Zeitlichkeit ist verzehrt. Eines war, weßhalb ich noch zu leben wünschte, daß ich dich als einen gläubigen Christen sehen möge, ehe ich sterbe. Dieß hat mir nun Gott über die Massen reichlich gewährt. Was thue ich hier noch?« Sie war ganz unbekümmert über ihre Grabstätte. »Nichts«, sprach sie, »ist ferne von Gott; auch ist nicht zu besorgen, daß Er am Ende der Zeiten nicht wissen sollte, wo Er mich aufwecken solle«; sie klagte nicht, daß sie fern vom vaterländischen Boden ihre Seele aushauchen müsse, sie hatte nur den einen Wunsch, daß ihrer am Altare des Herrn gedacht werde, wo das heilige Opfer gefeiert wird, durch welches »der Schuldbrief« unserer Sünden getilgt worden ist. »An dieses Geheimniß unsers Erlösungspreises band deine Magd ihre Seele durch das Band des Glaubens.« Sie verschied am 9. Tage ihrer Krankheit im 56. Jahre ihres Lebens zu Ostia. Auch Navigius, ihr zweiter Sohn, und ihr Enkel Adeodatus war bei ihrem Tode. Der Leichnam ward bestattet »und siehe! wir gingen und kamen ohne Thränen«. Erst zu Hause »vergoß ich die verhaltenen Thränen, daß sie flossen so viel sie wollten und legte sie meinem Herzen unter und dasselbe ruhete auf ihnen«, erzählt Augustinus. Ihre Reliquien wurden im J. 1162 von Ostia nach Arouaise (Aroasia) übertragen; ihr Haupt befindet sich im Douai, ein Theil der Hirnschale in Bologna. Eine zweite Uebertragung nach Rom unter Papst Martin V., von welcher auch Butler (VI. 137) berichtet, wird von Papebroche bestritten. Hier wird indessen in der schönen und viel besuchten Kirche St. Agostino ihre Uebertragung am 9. April begangen (sed falso, sagen die Boll.). Da Augustinus' Bekehrung am 5. Mai gefeiert wird, setzte man ihr Fest, zuerst in Aronaise, dann auch anderwärts auf den 4. Mai. Ihre Beisetzung soll nach Einigen am 28. April stattgefunden haben. Es ist dieß kaum möglich, wenn sie noch, wie allgemein angenommen wird, im J. 387 gestorben ist. Um Ostern dieses Jahres war sie noch in Mailand bei der Taufe ihres Sohnes. Auf diese folgte ein längerer Landaufenthalt, der jedenfallseinige Monate dauerte. Erst nachher wurde die Heimreise angetreten. Abbildungen stellen sie dar als Matrone, weinend und inständig betend, oder in einem Buche lesend, oder auf dem Krankenlager im Beiseyn ihres Sohnes, oder gleichsam in der Verzückung, die Bekehrung ihres Sohnes schauend u. dgl., öfter auch in dunklem Gewande, ein Kreuz in der Hand. Das Fest ihrer Uebertragung feiert man zu Arouaise am 20. April. (I. 473–492).

Allmächtiger Gott, du hast auf die Tränen der heiligen Monika geschaut; du hast ihr Flehen erhört und ihrem Sohn Augustinus die Gnade der Bekehrung geschenkt. Gib uns auf die Fürsprache dieser heiligen Mutter und ihres Sohnes die Gnade, dass wir unsere Sünden bereuen und bei dir Verzeihung finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, mæréntium consolátor et in te sperántium salus, qui beátæ Mónicæ pias lácrimas in conversióne fílii sui Augustíni misericórditer suscepísti: da nobis utriúsque intervéntu; peccáta nostra deploráre, et grátiæ tuæ indulgéntiam inveníre.
Per Dominum.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

27. August: Hl. Amadeus, Mönch, Bischof von Lausanne
Wikipedia hat geschrieben:Amadeus von Lausanne (* um 1110 auf Schloss Chatte westlich von Grenoble; † 27. August 1159 in Lausanne) war katholischer Bischof von Lausanne.

Er wurde als Grafensohn aus Savoyen geboren und trat nach dem Tod seiner Mutter 1119 ins Zisterzienserkloster Bonneval bei Orléans ein. 1121 wechselte er an die Benediktinerabtei Cluny dann an den Hof von Kaiser Heinrich V. 1125 kam er ins Kloster Clairvaux, wurde 1139 Abt in Hautecombe bei Aix-les-Bains und 1144 Bischof von Lausanne.

1710 wurde Amadeus von Lausanne heilig gesprochen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

27. August: Hl. Cäsarius, Bischof von Arles
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Caesarius, Ep. et Conf. (27. Aug.). Eines der glänzendsten Lichter in Frankreich während der ersten Hälfte des 6. Jahrh. war der hl. Cäsarius (frz. St-Césaire). Bischof von Arles (Arelate). Um das J. 469 oder 470 zu Chalons an der Saone aus vornehmer Familie geboren, zeigte er schon in seinem frühesten Knabenalter, daß er zu etwas Außerordentlichem berufen sei; denn in einem Alter von sieben Jahren glühte er schon von solcher Liebe zu den Armen, daß er sich, ihre Blöße zu bedecken, oft seiner eigenen Kleider beraubte und selbst halbentblößt nach Hause kam. Achtzehn Jahre alt, verließ er sein älterliches Haus und begab sich zu dem damaligen Bischofe Silvester von Chalons, der ihm die Tonsur gab und ihn in den Dienst der Kirche aufnahm. Um aber ganz in der Verborgenheit Gott zu dienen, und getrieben von dem Verlangen nach höherer Vollkommenheit, entfloh er nach zwei Jahren heimlich und begab sich unter die Leitung des Abtes Procarius im Kloster Lerin, wo ihm das Amt eines Kellermeisters übertragen wurde. Nachdem er aber von diesem beschwerlichen Amte befreit worden war, widmete er sich gänzlich den Uebungen der Buße und Beschauung, und bewies dabei eine solche Strenge, daß man wegen gänzlicher Entkräftung für sein Leben in Sorge kam. Deßhalb genöthigt, die Aerzte von Arles zu Rathe zu ziehen, fand er Gelegenheit, den hl. Bischof Aeonius daselbst (30. Aug.), der sein Verwandter war, zu sehen. Der hl. Oberhirte hatte an ihm ein besonderes Wohlgefallen, begehrte ihn von seinem Abte, ertheilte ihm das Diakonat und Presbyterat, und übertrug ihm einige Zeit nachher die Leitung eines auf einer Insel der Rhone in einer der Vorstädte von Arles erbauten Klosters. Nach Verfluß von drei Jahren fühlte der hl. Aeonius sich dem Tode nahe, und begehrte vor seinem Ende den Cäsarius zu seinem Nachfolger. Vergeblich ergriff dieser die Flucht und verbarg sich in den römischen Gräbern, deren Trümmer man noch jetzt bei Arles sieht; er wurde entdeckt und mußte den gemeinsamen Wünschen des Volkes und des Clerus nachgeben, die ihn im Jahre 502 (nach Butler 501) einstimmig zu ihrem Bischofe erwählten. Er war damals etwas mehr als 30 Jahre alt und verwaltete noch 40 Jahre das bischöfliche Amt mit wahrhaft apostolischem Eifer und Geiste. Nicht nur lag ihm Alles daran, seine Heerde in der Alles übertreffenden Erkenntniß Christi zu befestigen und zur Tugend und Vollkommenheit zu führen, sondern er war auch für das allgemeine Beste der Kirche thätig, indem er theils eingerissenen Mißbräuchen steuerte, theils dem überhandnehmenden Semipelagianismus durch Wort und Schrift, privat und auf Concilien entgegenwirkte. Das wichtigste dieser Concilien ist das von Orange (Arausio, Arausiacum), dem er vorstand und dessen Beschlüsse von ihm selbst verfertigt wurden. Auf dieser Versammlung, deren Beschlüsse von Papst Felix IV. bestätigt wurden, ward über die Ketzerei des Semipelagianismus das Verwerfungsurtheil ausgesprochen, und von ihr datirt es sich, daß die ganze Kirche die Halbpelagianer immer unter die Ketzer zählte. Doch im Leben dieses ausgezeichneten Dieners Gottes fehlte es nicht an Leiden, die übrigens mehr aus den politischen Zeitereignissen ihm zuflossen, die aber alle zur Ehre der Religion und zu seiner eigenen Verherrlichung ausschlugen. Zweimal ward er in die Verbannung geschickt, weil die jedesmaligen Regenten seines Gebietes Verdacht hatten, er wolle Verrath üben und das Land an seinen frühern Herrn (den Herzog von Burgund) wieder zurückbringen; allein jedesmal kam seine Unschuld an den Tag, und man überzeugte sich, daß sein Streben nur auf das Wohl der Seelen abzielte, und er sich in politische Händel nicht mische. Von Ravenna aus, wohin er zuletzt abgeführt wurde, begab er sich nach Rom, wo er vom Papste Symmachus, von der Geistlichkeit und dem ganzen Volke, die ihn sehnlichst kennen zu lernen wünschten, sehr ehrenvoll aufgenommen wurde. Der Papst gab ihm das Pallium und bestätigte – entgegen den Bestrebungen des Erzbischofs von Vienne – die Vorrechte der Kirche von Arles. Außerdem machte er ihn zum apostolischen Vicar und übertrug ihm die allgemeine Aufsicht über alle kirchlichen Angelegenheiten von Spanien und Gallien. Dieß geschah etwa im Jahre 513. Im darauffolgenden Jahre kehrte der hl. Cäsarius in sein Bisthum zurück, und fuhr mit demselben Eifer an der Heiligung seiner Heerde bis zu seinem 72. Lebensjahre zu arbeiten fort. Seine Gebrechlichkeit kündigte ihm endlich das Herannahen seiner letzten Stunde an, worauf er sich in das von ihm gegründete Frauenkloster bringen ließ, um seine geistlichen Töchter (er hatte ihnen nämlich eine eigene, von tiefer Weisheit zeugende Regel geschrieben) zum Voraus über den Schmerz zu trösten, den sie bei seinem Tode empfinden würden. Allein seine Worte vermehrten nur noch mehr ihre Betrübniß; darum ließ er sich in seine bischöfliche Kirche zurücktragen, wo er in Gegenwart mehrerer Bischöfe und Priester am Vorabende des Festes des hl. Augustin (27. Aug.) im J. 542 starb. Viele Wunder bezeugten vor und nach seinem Tode seine Heiligkeit. Von ihm sind noch mehrere Schriften vorhanden, die zum größten Theil Reden enthalten, von denen mehrere dem hl. Augustin und Ambrosius zugeschrieben werden. Diese Reden zeichnen sich durch liebliche Einfachheit und durch wahrhaft apostolischen Geist aus und sind ein sprechendes Zeugniß des frommen und erleuchteten Sinnes ihres Verfassers. Endlich kommt noch zu erwähnen, daß sein Name am 27. Aug. auch im Mart. Rom. vorkommt, wo er ein Mann von wunderbarer Heiligkeit und Frömmigkeit genannt wird.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema