Stirbt das Stundengebet aus?

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.

Wo bin ich dem Stundengebet erstmals begegnet?

Umfrage endete am Samstag 31. Januar 2009, 12:36

Gemeinde
3
8%
Orden/Kloster
27
68%
Bekannte/Freunde
3
8%
Bücher/Literatur
2
5%
Medien/Fernsehen/Radio
2
5%
Internet
2
5%
Stundengebet sagt mir nichts
1
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 40

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Seraph
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Seraph »

marcus-cgn hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Germanus hat geschrieben:Der Stundengottesdienst war in den alten Zeiten (ich rede hier vom lat. Bereich) das Gebet der ganzen Kirche. Gruß G.
Man sollte die unterschiedlichen Frömmigkeitsformen nicht gegeneinander ausspielen. Das Stundengebet verlangt zB eine gewisse Vorbildung. Das Magnificat mag aus sich heraus verständlich sein, aber schon bei den Sonntagspsalmen tauchen erste Schwierigkeiten auf.
Ach quak. Man muß es nun auch nicht komplizierter machen als es ist. Es erfordert nicht die geringste Vorbildung, einen Psalm zu beten.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
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Juergen
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:
Senensis hat geschrieben:würde vielleicht die Anzahl völlig unfähiger Laiinnen und Laien, die sich in solche Ämter drängen, etwas minimieren...
Das glaubst Du doch selber nicht. Wer damit Probleme hat, läßt es doch einfach bleiben - siehe Klerus.
Ein Priester erzählte mal, daß er mit dem Stundengebet nicht viel anfangen könne und tagsüber sowieso für sowas keine Zeit habe, aber er sei halt dazu verpflichtet; er stehe also am Morgen früh genug auf, damit er alle Horen auf einmal herunterbeten könne.
Gruß Jürgen

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Linus
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Linus »

marcus-cgn hat geschrieben: Ich bin altmodisch und würde sagen beim Gebet ist das wichtigste Andacht, Andacht, Andacht...wer das allein am besten verwirklichen kann soll das tun.

Ist das nicht genau die devotio moderna?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Fragesteller
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Fragesteller »

Senensis hat geschrieben:Deine Kategorien sind diesseitig... wenn jemand allein, aber mit allen Engeln und Heiligen für die Armen Seelen oder für den Heiligen Vater einen Rosenkranz betet, dann ist das sicher nicht unkirchlich. Innerlichkeit ist niemals unkirchlich, sofern sie sich auf die Dreifaltigkeit richtet. Die Kirche ist der Leib Christi und somit verlangt Kirchlichkeit zuallererst die Vereinigung mit Ihm (durch die Sakramente, die durch die Kirche gespendet werden). Umgekehrt kann ein Chorgebet sehr äußerlich vollzogen werden...

Protestantoid finde ich die Diskussion, weil ihr nicht auf die (Gottes-)Liebe schaut, die das Band ist, das alles zusammenhält. Hochkirchler würden genau dieselben äußerlichen Kategorien anlegen. Ich erkenne das einfach wieder, ohne es genau definieren zu können. Natürlich ist das Stundengebet das Brautlied der Kirche. Aber das bedeutet nicht, daß man andere Gebetsformen abqualifizieren soll. Jeder tue das, zu dem er berufen ist.
Es ist richtig, dass man mehr auf die Liebe schauen muss, als aus irgendwelchen Prinzipien eine Rangliste zu erstellen, wozu ich tendiert habe. Aus der Perspektive der Liebe hat jede Gebetsform ihren Eigenwert, klar.

Allerdings gehört zum Eigenwert des Stundengebets, denke ich, die besondere Nähe zur sichtbaren Kirche, die es aufgrund seines Alters, aufgrund seiner liturgischen Strukturierung und eben auch aufgrund seiner gemeinschaftlichen Ausführung hat. Wo der letzte Punkt wegfällt, wird zugleich der zweite Punkt abgeschwächt, sodass ein Teil des besonderen Charismas verloren geht (wobei dafür ein Bonus an Konzentration dazukommt, das macht die Sache nochmal schwieriger).

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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

Linus hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben: Ich bin altmodisch und würde sagen beim Gebet ist das wichtigste Andacht, Andacht, Andacht...wer das allein am besten verwirklichen kann soll das tun.

Ist das nicht genau die devotio moderna?
Ja, ganz richtig du hast mich durchschaut... :)

Bis zum II. Vaticanum war die devotio modern immerhin das Leitbild katholischer Frömmigkeit und hat Persönlichkeiten wie Johannes XXIII. hervorgebracht. Ich kann nicht erkennen, dass die unausgesprochene Abkehr der devotio moderna der Kirche viel genutzt hätte...

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Linus
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Linus »

ich wollte deine Aussage, du seist ein altmodischer Mensch nur etwas konterkarieren.... :pfeif:
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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

Seraph hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Germanus hat geschrieben:Der Stundengottesdienst war in den alten Zeiten (ich rede hier vom lat. Bereich) das Gebet der ganzen Kirche. Gruß G.
Man sollte die unterschiedlichen Frömmigkeitsformen nicht gegeneinander ausspielen. Das Stundengebet verlangt zB eine gewisse Vorbildung. Das Magnificat mag aus sich heraus verständlich sein, aber schon bei den Sonntagspsalmen tauchen erste Schwierigkeiten auf.
Ach quak. Man muß es nun auch nicht komplizierter machen als es ist. Es erfordert nicht die geringste Vorbildung, einen Psalm zu beten.

So steht es immerhin im Katechismus. Viele Beter der Psalmen stellen sich zB die Frage, was habe ich mit den Königen von Basan zu tun, darf man darum beten, dass Gott die Feinde vernichte, hat er meine Finger den Krieg gelehrt, ist es nicht heuchlerisch zu sagen, dass ich meine Hände rein bewahrt habe, darf ich darum beten, dass der Weg meiner Widersacher glatt und rutschig ist wenn der Engel des Herrn sie jage, warum verteilt die Herrin des Zeltes Beute, welches Gebräu ist in dem schäumenden Kelche der bis zur Hefe getrunken wird...

Das Stundengebet ist mehr als nur Psalm 23

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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

Linus hat geschrieben:ich wollte deine Aussage, du seist ein altmodischer Mensch nur etwas konterkarieren.... :pfeif:
Heute dürfte es aber altmodisch sein beim Gebet bzw beim Gottesdienst Andacht einzufordern... :)

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Juergen
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Juergen »

marcus-cgn hat geschrieben:…Viele Beter der Psalmen stellen sich zB die Frage, was habe ich mit den Königen von Basan zu tun, darf man darum beten, dass Gott die Feinde vernichte, hat er meine Finger den Krieg gelehrt, ist es nicht heuchlerisch zu sagen, dass ich meine Hände rein bewahrt habe, darf ich darum beten, dass der Weg meiner Widersacher glatt und rutschig ist wenn der Engel des Herrn sie jage, warum verteilt die Herrin des Zeltes Beute, welches Gebräu ist in dem schäumenden Kelche der bis zur Hefe getrunken wird...
Bezüglich der Psalmen empfehle ich das dort verlinkte Video: viewtopic.php?f=3&t=14867
Gruß Jürgen

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Seraph
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Seraph »

marcus-cgn hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Ach quak. Man muß es nun auch nicht komplizierter machen als es ist. Es erfordert nicht die geringste Vorbildung, einen Psalm zu beten.
Das Stundengebet ist mehr als nur Psalm 23
(Loriot): Ach?! (/Loriot) Indes hatte ich nicht postuliert, es wäre nicht mehr als Psalm 23, sondern, daß jeder Mensch ohne Vorbildung einen Psalm beten kann. Natürlich kann er dazu auch Fragen oder Ideen haben - immerhin dienen die Psalmen auch der Meditation. Zu behaupten, das Stundengebet an sich verlange "ein gewisses Maß an Vorbildung" halte ich trotzdem aus gleich mehreren Gründen für falsch.
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Juergen
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Juergen »

Drück jemandem, der sowas noch nie in der Hand hatte, ein Stundenbuch in die Hand und sage ihm, er solle nun mal die Vesper beten…
Gruß Jürgen

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Seraph
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Seraph »

Juergen hat geschrieben:Drück jemandem, der sowas noch nie in der Hand hatte, ein Stundenbuch in die Hand und sage ihm, er solle nun mal die Vesper beten…
Das wiederum ist eine ganz andere Frage, jedenfalls keine der Vorbildung. Jedermann der in ein Kloster kommt, das den Gästen römische Stundenbücher aushändigt, kann die Vesper mitbeten, ohne Vorbildung, einfach so.

Wogegen ich mich so sträube, ist die Idee, das Stundengebet wiederum quasi als etwas elitäres hinzustellen, das nicht für jeden ist und das nicht jeder kann. Eben das sieht die Kirche nicht so und so ist es nicht gedacht. Jeder kann das Stundengebet beten, das die Stimme der Kirche selbst ist, jeden lädt die Kirche dazu ein. Manche Lebensformen sehen halt vor, daß derjenige es auf jeden Fall tut, das ist alles.
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Germanus
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Germanus »

Das Stundengebet ist dem Wesen nach ein Gebet der Gemeinschaft. Deshalb hatte es vor Jahrhunderten die Form erhalten, die bis zur Reform von 1969 mehr oder weniger üblich war. Dass daraus eine etwas holprige verpflichtende Privatfeier wurde, sollte eigentlich dabei helfen, die ursprüngliche gemeinschaftliche Form zu erkennen und dann auch vorzuziehen - deshalb wurde ja bei der letzten Reform auch soviel weggekürzt: Um der Holprigkeit (beim Privatgebet) wenigstens etwas abzuhelfen und um das Stundengebet leichter in Gemeinschaft feiern zu können.
Gruß G.
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Linus
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Linus »

marcus-cgn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:ich wollte deine Aussage, du seist ein altmodischer Mensch nur etwas konterkarieren.... :pfeif:
Heute dürfte es aber altmodisch sein beim Gebet bzw beim Gottesdienst Andacht einzufordern... :)
Das kommt drauf an. Wenn du mit KLM fliegst, bedanken sie sich nach den Sicherheitsinstruktionen für die Andacht, die man hatte.... :breitgrins: :breitgrins:
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Reinhard
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Reinhard »

Linus hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Heute dürfte es aber altmodisch sein beim Gebet bzw beim Gottesdienst Andacht einzufordern... :)
Das kommt drauf an. Wenn du mit KLM fliegst, bedanken sie sich nach den Sicherheitsinstruktionen für die Andacht, die man hatte.... :breitgrins: :breitgrins:
:breitgrins: Na ja, das ist mehr die aandacht, für die Du da bedankt wirst. :breitgrins:
Diese Aufmerksamkeit, in ihrer ganzen niederländischen Fülle , würde aber beim Gebet auch nicht schaden ! :pfeif:

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incarnata
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von incarnata »

Im Gegensatz zur Klerikalisierung der Laien durch Ausübung diverser Ämter vom Lektor bis zum Kommunionhelfer während der Eucharistiefeier halte ich die Anregung der Laien zum Stundengebet für einen sinnvollen "Modernismus".Sicher-Pflicht soll es für die
Geweihten bleiben-und primär in Gemeinschaft und nicht im stillen Kämmerlein gebetet werden.Für Laien,die im täglichen Berufsleben stehen, bieten aber gerade moderne Möglichkeiten wie Radio horeb,Stundengebet Apps oder das Beten mit Hilfe von Heftchen wie "Magnificat" zu bestimmten Tageszeiten die Chance Teil einer grossen Gebetsgemeinscheft zu sein-die auch sinnlich erfahrbar wird-und darum gehtś doch letztlich .Und gerade das Wiederholen bestimmter Psalmen,die immer rgelmässig wiedekehren führt -egal ob Vorbildung da ist oder nicht nach nd nach zu tieferem Verstandnis.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

babavaria
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Re: Re:

Beitrag von babavaria »

Linus hat geschrieben:
babavaria hat geschrieben:Im Moment hab ich dazu wirklich noch -deshalb hat der eine oder andere auch schon komisch geguckt- mein dickes Stundenbuch dabei. Das wird sich jetzt aber bald ändern. Denn ich leg mir die "Stundenbuch-App" zu :)

Gruß
Barbara OFS
Dann schauen sie in der Kirche komisch. Ich bet nurmehr übers Smartphone (inklusive Dankgebet nach der Kommunion vom Aquinaten - wenn man nach dem Kommuniongang das Smartphone auspackt schuen einige argwöhnisch :D )
Nu ja. In der Kirche greif ich dann doch lieber auf das gute alte Stundenbuch zurück. Aber in der Trambahn is so eine App gar nicht so unpraktisch. Außerdem seh ich mich dann nicht immer in der Zwickmühle wenn es im Evangelium heißt:

"Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten." (Mt 6,5-6)

:)

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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

Seraph hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Ach quak. Man muß es nun auch nicht komplizierter machen als es ist. Es erfordert nicht die geringste Vorbildung, einen Psalm zu beten.
Das Stundengebet ist mehr als nur Psalm 23
(Loriot): Ach?! (/Loriot) Indes hatte ich nicht postuliert, es wäre nicht mehr als Psalm 23, sondern, daß jeder Mensch ohne Vorbildung einen Psalm beten kann. Natürlich kann er dazu auch Fragen oder Ideen haben - immerhin dienen die Psalmen auch der Meditation. Zu behaupten, das Stundengebet an sich verlange "ein gewisses Maß an Vorbildung" halte ich trotzdem aus gleich mehreren Gründen für falsch.
Vielleicht ist der Begriff "Vorbildung" ein bißchen hochgegriffen, aber ich ärgere mich oft über die Oberflächlichkeit die irgendwann in den 70er Jahren im kirchlichen Leben Einfluss erhalten hat (und die ich jetzt an dem Statement festgemacht habe, man brauche für das Beten 3000 Jahre alter Texte keine Vorbildung). Wenn ich (anhand zahlreicher Bücher und Texte) betrachte mit welcher Leidenschaft in den 40er, 50er und 60er Jahre versucht wurde, theologische oder auch biblische Sachverhalte einem größeren Publikum zu erklären und wie man eine Wissbegierde von Laien vorausgesetzt hat, dann kann man schon frustriert sein, dass heute in Predigten oder Kirchenzeitungen die Ansicht vorherrscht, niemanden geistig zu überforden. Da macht man sich gar nicht mehr die Mühe etwas zu erklären oder zu erläutern. Wer gerne das Stundengebet mitsprechen möchte, von dem kann man doch erwarten, dass er sich auch für die Auslegung oder historische Einordnung der Psalmen interessiert und vielleicht dazu ein Buch liest oder zumindest die Psalmenkatechesen von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Wir leben doch in einer Zeit wo Wissen so leicht zugänglich ist wie noch nie, warum wird ein schwer verständlicher (aber theologisch hoch wichtiger Psalm wie (lat.) 108 gestrichen, anstatt ihm eine kurze Erklärung und mögliche Interpretation beizufügen...Religiöse Bildung einzuforden scheint zuviel verlangt.

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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

Gibt es eigentlich nicht mehr die Verpflichtung der Priester unter schwerer Sünde zur Verrichtung des Stundengebets? Ist für die Priester eine bestimmte Fassung des Breviers vorgeschrieben?

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lifestylekatholik
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von lifestylekatholik »

marcus-cgn hat geschrieben:Wer gerne das Stundengebet mitsprechen möchte, von dem kann man doch erwarten, dass er sich auch für die Auslegung oder historische Einordnung der Psalmen interessiert und vielleicht dazu ein Buch liest oder zumindest die Psalmenkatechesen von Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
Generell gilt ja, dass niemand die Bibel ohne gute Kommentare lesen sollte. Ja. Also auch die Psalmen mit Kommentar/Erläuterungen.

Dennoch kann ich selbstverständlich ohne jede Vorkenntnisse herangehen und die Psalmen beten. Wenn dann im Verlauf Fragen auftreten, kann ich die bei Gelegenheit lösen (Lektüre, jemanden fragen), die betreffenden Stellen aber auch erstmal als vorläufig unklar akzeptieren. In dieser Herangehensweise sehe ich nicht notwendigerweise ein Problem.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

lifestylekatholik hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Wer gerne das Stundengebet mitsprechen möchte, von dem kann man doch erwarten, dass er sich auch für die Auslegung oder historische Einordnung der Psalmen interessiert und vielleicht dazu ein Buch liest oder zumindest die Psalmenkatechesen von Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
Generell gilt ja, dass niemand die Bibel ohne gute Kommentare lesen sollte. Ja. Also auch die Psalmen mit Kommentar/Erläuterungen.
Wo steht das? Ab wann spricht man denn von einem Kommentar? Ich benutze meist den von Miller/Beck, mit der Übersetzung Stenzel/Kürzinger.

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lifestylekatholik
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von lifestylekatholik »

marcus-cgn hat geschrieben:Wo steht das?
Ich denke, das entspricht dem gesunden Menschenverstand.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

lifestylekatholik hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Wo steht das?
Ich denke, das entspricht dem gesunden Menschenverstand.
Es gibt auch die Ansicht - nicht meine - die Bibel dürfe nur aus dem Geist gelesen werden und dem widersprechen Kommentare...
In den meisten protestantischen Bibelausgaben gibt es ja auch keine Erläuterungen...

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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von lifestylekatholik »

marcus-cgn hat geschrieben:Es gibt auch die Ansicht - nicht meine - die Bibel dürfe nur aus dem Geist gelesen werden und dem widersprechen Kommentare...
Ah so. So richtig praxistauglich scheint mir das nicht zu sein. :hmm:

Nach katholischem Verständnis legt die Kirche mit göttlichem Beistand die Bibel wahr aus. Es gibt einige schwierige Stellen, an denen sich Missverständnisse und in der Folge Häresien entzünden, aus denen man allein nur schwer wieder herauskommt. Da gilt dann die autoritative Auslegung der Kirche. Die Kommentare erläutern diese dann an den entsprechenden Stellen, quasi als Leitplanken für den Leser.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

lifestylekatholik hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Es gibt auch die Ansicht - nicht meine - die Bibel dürfe nur aus dem Geist gelesen werden und dem widersprechen Kommentare...
Ah so. So richtig praxistauglich scheint mir das nicht zu sein. :hmm:

Nach katholischem Verständnis legt die Kirche mit göttlichem Beistand die Bibel wahr aus. Es gibt einige schwierige Stellen, an denen sich Missverständnisse und in der Folge Häresien entzünden, aus denen man allein nur schwer wieder herauskommt. Da gilt dann die autoritative Auslegung der Kirche. Die Kommentare erläutern diese dann an den entsprechenden Stellen, quasi als Leitplanken für den Leser.
Ich weiß das, aber du brauchst dir nur mal verschiedene US-amerikanische Ansichten zu bestimmten Bibelstellen ansehen, dann sieht man, was dabei rauskommt, wenn man Hinz und Kunz die Bibel auslegen lässt, etwa dass die Sklaverei schon in den Uranfängen festgelegt sei usw.

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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Germanus »

marcus-cgn hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Es gibt auch die Ansicht - nicht meine - die Bibel dürfe nur aus dem Geist gelesen werden und dem widersprechen Kommentare...
Ah so. So richtig praxistauglich scheint mir das nicht zu sein. :hmm:

Nach katholischem Verständnis legt die Kirche mit göttlichem Beistand die Bibel wahr aus. Es gibt einige schwierige Stellen, an denen sich Missverständnisse und in der Folge Häresien entzünden, aus denen man allein nur schwer wieder herauskommt. Da gilt dann die autoritative Auslegung der Kirche. Die Kommentare erläutern diese dann an den entsprechenden Stellen, quasi als Leitplanken für den Leser.
Ich weiß das, aber du brauchst dir nur mal verschiedene US-amerikanische Ansichten zu bestimmten Bibelstellen ansehen, dann sieht man, was dabei rauskommt, wenn man Hinz und Kunz die Bibel auslegen lässt, etwa dass die Sklaverei schon in den Uranfängen festgelegt sei usw.
Genau aus diesem Grunde war es verhängnisvoll, dass das liturgische Leben aufgrund von verschiedenen Faktoren vom geistlichen Leben der Gläubigen abgetrennt wurde: Die Vermittlung von Glaubenswissen und der Fähigkeit, die Bbel geisterfüllt zu lesen, geschieht auch und vor allem im vollen liturgischen Leben der Kirche.
Gruß G.
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Peregrin
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Peregrin »

lifestylekatholik hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Es gibt auch die Ansicht - nicht meine - die Bibel dürfe nur aus dem Geist gelesen werden und dem widersprechen Kommentare...
Ah so. So richtig praxistauglich scheint mir das nicht zu sein. :hmm:

Nach katholischem Verständnis legt die Kirche mit göttlichem Beistand die Bibel wahr aus. Es gibt einige schwierige Stellen, an denen sich Missverständnisse und in der Folge Häresien entzünden, aus denen man allein nur schwer wieder herauskommt. Da gilt dann die autoritative Auslegung der Kirche. Die Kommentare erläutern diese dann an den entsprechenden Stellen, quasi als Leitplanken für den Leser.
Ob der Kommentar der Einheizübersetzung das allerdings leistet? Dort steht doch hauptsächlich, daß das jeweilige Buch von irgendwem anderen als dem benannten Autor geschrieben sein muß.
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

Peregrin hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben:Es gibt auch die Ansicht - nicht meine - die Bibel dürfe nur aus dem Geist gelesen werden und dem widersprechen Kommentare...
Ah so. So richtig praxistauglich scheint mir das nicht zu sein. :hmm:

Nach katholischem Verständnis legt die Kirche mit göttlichem Beistand die Bibel wahr aus. Es gibt einige schwierige Stellen, an denen sich Missverständnisse und in der Folge Häresien entzünden, aus denen man allein nur schwer wieder herauskommt. Da gilt dann die autoritative Auslegung der Kirche. Die Kommentare erläutern diese dann an den entsprechenden Stellen, quasi als Leitplanken für den Leser.
Ob der Kommentar der Einheizübersetzung das allerdings leistet? Dort steht doch hauptsächlich, daß das jeweilige Buch von irgendwem anderen als dem benannten Autor geschrieben sein muß.
Ich denke mal, dass der übliche Kommentar zur Einheitsübersetzung nur einen Minimalstandart bietet, wer mehr will muss sich dann eben eine andere - deutlich teurere - Bibelausgabe anschaffen, wo dann auch mehr drin steht: Jerusalemer Bibel oder Herder-Übersetzung mit Kommentar...

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Seraph
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Seraph »

marcus-cgn hat geschrieben: Vielleicht ist der Begriff "Vorbildung" ein bißchen hochgegriffen, aber ich ärgere mich oft über die Oberflächlichkeit die irgendwann in den 70er Jahren im kirchlichen Leben Einfluss erhalten hat (und die ich jetzt an dem Statement festgemacht habe, man brauche für das Beten 3000 Jahre alter Texte keine Vorbildung). Wenn ich (anhand zahlreicher Bücher und Texte) betrachte mit welcher Leidenschaft in den 40er, 50er und 60er Jahre versucht wurde, theologische oder auch biblische Sachverhalte einem größeren Publikum zu erklären und wie man eine Wissbegierde von Laien vorausgesetzt hat, dann kann man schon frustriert sein, dass heute in Predigten oder Kirchenzeitungen die Ansicht vorherrscht, niemanden geistig zu überforden. Da macht man sich gar nicht mehr die Mühe etwas zu erklären oder zu erläutern. Wer gerne das Stundengebet mitsprechen möchte, von dem kann man doch erwarten, dass er sich auch für die Auslegung oder historische Einordnung der Psalmen interessiert und vielleicht dazu ein Buch liest oder zumindest die Psalmenkatechesen von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Wir leben doch in einer Zeit wo Wissen so leicht zugänglich ist wie noch nie, warum wird ein schwer verständlicher (aber theologisch hoch wichtiger Psalm wie (lat.) 108 gestrichen, anstatt ihm eine kurze Erklärung und mögliche Interpretation beizufügen...Religiöse Bildung einzuforden scheint zuviel verlangt.
Das alles hat allerdings mit meinem Statement auch nicht das geringste zu tun, möchte ich doch anmerken. Hier noch ein schöner Passus aus SC, der mir dazu in den Sinn gekommen ist:
Das Stundengebet ist nach alter christlicher Überlieferung so aufgebaut, daß der gesamte Ablauf des Tages und der Nacht durch Gotteslob geweiht wird. Wenn nun die Priester und andere kraft kirchlicher Ordnung Beauftragte oder die Christgläubigen, die zusammen mit dem Priester in einer approbierten Form beten, diesen wunderbaren Lobgesang recht vollziehen, dann ist dies wahrhaft die Stimme der Braut, die zum Bräutigam spricht, ja es ist das Gebet, das Christus vereint mit seinem Leibe an seinen Vater richtet.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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marcus-cgn
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von marcus-cgn »

Seraph hat geschrieben:
marcus-cgn hat geschrieben: Vielleicht ist der Begriff "Vorbildung" ein bißchen hochgegriffen, aber ich ärgere mich oft über die Oberflächlichkeit die irgendwann in den 70er Jahren im kirchlichen Leben Einfluss erhalten hat (und die ich jetzt an dem Statement festgemacht habe, man brauche für das Beten 3000 Jahre alter Texte keine Vorbildung). Wenn ich (anhand zahlreicher Bücher und Texte) betrachte mit welcher Leidenschaft in den 40er, 50er und 60er Jahre versucht wurde, theologische oder auch biblische Sachverhalte einem größeren Publikum zu erklären und wie man eine Wissbegierde von Laien vorausgesetzt hat, dann kann man schon frustriert sein, dass heute in Predigten oder Kirchenzeitungen die Ansicht vorherrscht, niemanden geistig zu überforden. Da macht man sich gar nicht mehr die Mühe etwas zu erklären oder zu erläutern. Wer gerne das Stundengebet mitsprechen möchte, von dem kann man doch erwarten, dass er sich auch für die Auslegung oder historische Einordnung der Psalmen interessiert und vielleicht dazu ein Buch liest oder zumindest die Psalmenkatechesen von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Wir leben doch in einer Zeit wo Wissen so leicht zugänglich ist wie noch nie, warum wird ein schwer verständlicher (aber theologisch hoch wichtiger Psalm wie (lat.) 108 gestrichen, anstatt ihm eine kurze Erklärung und mögliche Interpretation beizufügen...Religiöse Bildung einzuforden scheint zuviel verlangt.
Das alles hat allerdings mit meinem Statement auch nicht das geringste zu tun, möchte ich doch anmerken.
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Na ja, ein Thread entwickelt sich eben wie ein Gespräch und wenn wir dann auf das Thema Bildung kamen haben ich den Ball aufgegriffen und allgemein kritisiert, dass die aus dem kirchlichen Leben zunehmend verbannt wird und einem Vereinfachungsdenken Platz gemacht wird. Dein Statement "Quark, um einen Psalm zu beten braucht man doch keine Vorbildung" schien mir geeignet da einzuhaken...

Aber natürlich fragt man sich, warum enthält zB das Kleine Stundenbuch keine Worterklärung bzw. historisch motivierte Anleitung zum christlichen Psalmengebet, wie es für Psalterien oder Laienbreviere der 40er oder 50er Jahre üblich war?
Ist es die Scheu, ein jüdisches Gebet zu verchristlichen, so dass man sich mit Erklärungen zurückhält und lieber schweigt.

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Irenaeus
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Irenaeus »

Juergen hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Senensis hat geschrieben:würde vielleicht die Anzahl völlig unfähiger Laiinnen und Laien, die sich in solche Ämter drängen, etwas minimieren...
Das glaubst Du doch selber nicht. Wer damit Probleme hat, läßt es doch einfach bleiben - siehe Klerus.
Ein Priester erzählte mal, daß er mit dem Stundengebet nicht viel anfangen könne und tagsüber sowieso für sowas keine Zeit habe, aber er sei halt dazu verpflichtet; er stehe also am Morgen früh genug auf, damit er alle Horen auf einmal herunterbeten könne.

Hmmm...., wie früh muß er dann aufstehen, um alle Horen zu schaffen? Würde mich mal sehr interessieren.... und betet er die lange Version?

Andererseits finde ich so ein Vorgehen zwar Verständlich, bei dem Arbeitspensun, das tagsüber anfällt, aber sinnvoll finde ich das nicht.... Schade für diesen Priester. Vielleicht sollte man da über eine Alternative nachdenken. Gut, daß das Stundengebet in den Klöstern wenigsten so gehalten wird, wie es gedacht ist.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

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Senensis
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Re: Stirbt das Stundengebet aus?

Beitrag von Senensis »

Also, ich müßte jetzt nochmal nachschauen, wem das widerfahren ist - aber irgendeine heilige Person hatte mal die Begegnung mit einer Armen Seele, die ein sehr guter Priester war, aber im Fegfeuer dafür büßen mußte, daß sie das Stundengebet auf diese Weise gebetet hat...
et nos credidimus caritati

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