Wer bleibt eigentlich am Ende noch übrig? Ne 4 Staaten-EU?
Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Das kann ja noch heiter werden...
Wer bleibt eigentlich am Ende noch übrig? Ne 4 Staaten-EU?
Wer bleibt eigentlich am Ende noch übrig? Ne 4 Staaten-EU?
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Die Mitglieder der Spaßgesellschaft haben offenbar auch in Slowenien den Ernst der Lage noch nicht erkannt.Die Presse hat geschrieben:Nach Auszählung von rund zwei Drittel der Stimmen lagen die Gegner der Reform, die das Budget des kriselnden EU-Staates um mehrere Milliarden Euro entlasten sollte, uneinholbar voran. Demnach stimmten 72,2 Prozent der Stimmbürger gegen die Reform, 27,8 Prozent dafür. Die Beteiligung lag bei 35,5 Prozent.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Die Finanzkrise führt zu einer Entfremdung der Völker. Deutschland wird in Griechenland als der Hauptschuldige an der Misere dargestellt:
Auch der Ausblick ist nicht erfreulich - aber im Grunde schon lange bekannt:Es ist derzeit nicht leicht, als Deutscher in Griechenland zu leben. Die Deutschen tragen nämlich, da ist sich zumindest der boulevardeske Teil der griechischen Medien einig, die Hauptschuld an der Krise des Landes. Ein seit Monaten in leichten Variationen von Zeitungen und Fernsehsendern immer wieder vorgebrachtes Argument lautet sinngemäß, dass die Griechen und ihr Staat in den vergangenen Jahrzehnten schließlich für ihre sauer verdienten Drachmen deutsche Autos, Kühlschränke, Maschinen, Panzer oder Unterseeboote gekauft, den Deutschen also viele Milliarden D-Mark und später Euro beschert haben.
(...)
Knapp zitiert aus Umfragen, laut denen Deutschland in Griechenland vom einst beliebtesten zum mit Abstand unbeliebtesten Land geworden ist.
(...)
Der „böse Deutsche“ hat sogar ein Gesicht - es ist das von Angela Merkel, die in manchen Berichten als neokoloniale Gewaltherrscherin porträtiert wird.
http://www.faz.net/artikel/S31325/griec ... 32448.htmlAuch der Ausblick auf das kommende Jahr gebe kaum Anlass zu Hoffnung auf Besserung, vermutet Knapp: „Ob Schuldenschnitt, Austritt aus der Eurozone, Verlängerung der Rückzahlungsfristen - im Ergebnis ist es für den Mann auf der Straße immer dasselbe: Griechenland hat eine lange Durststrecke vor sich, der Lebensstandard der Griechen wird weiter zurückgehen.“
Keine dieser Lösungen ändert zudem etwas an dem strukturellen Ungleichgewicht in der Eurozone, in der Staaten wie Griechenland oder Portugal kaum mehr sind als Absatzmärkte für die exportorientierten und leistungsfähigen Mitgliedstaaten im Nordwesten Europas.
(...)
„Griechenland benötigt allein für die Zeit zwischen 212 und 213 mehr als 84 Milliarden Euro.“ Wenn es tatsächlich einen neuerlichen Kredit von der EU und dem Weltwährungsfonds über bis zu 65 Milliarden Euro erhalten sollte, fehlten also immer noch 2 Milliarden. Selbst wenn diese Summe durch Privatisierungen aufgebracht werden kann, werde die eigentliche Bewährungsprobe erst 214 folgen, wenn die Belastung durch die in den vergangenen Jahren angehäuften Schulden nochmals steigen wird. Am Ende werden einige Medien dann womöglich behaupten, „die Deutschen“ trügen die Verantwortung für Griechenlands Staatsbankrott - so wie es zum Teil jetzt schon zu lesen ist.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Daraus:Gamaliel hat geschrieben:Deutliches Nein zu Pensionsreform in Slowenien
Haben die EU-Bürokraten noch nicht gemerkt, daß sie mit ihrem Auftreten allenfalls Negativwerbung bei der Bevölkerung betreiben?Dieses liegt derzeit bei 61 Jahren für Frauen und 63 Jahren für Männer, einem der niedrigsten Werte in der EU. Mit der Pensionsreform sollte es schrittweise auf 65 Jahre angehoben werden. Im Endspurt der Referendumskampagne hatten auch EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker sowie die deutsche Bundesregierung offen für die Reform geworben.
Mit einer "explodierten" Staatsschuld iHv 43,3% des BIP liegt Slowenien doch viel, viel besser als D. - trotzdem konnte es sich die Bundesregierung mal wieder nicht verkneifen, als Lehrmeister aufzutreten.
Nach diesem Ergebnis wird sich auch Slowenien schwertun, zusätzlichen Hilfspaketen für Griechenland zuzustimmen.....
- Yeti
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Ich habe angesichts dieser Situation und dieser Stimmungslage in Griechenland (und angesicht eines solchen Vorspiels mit immer wieder denselben ermüdenden Zwischentönen persönlich keinerlei Lust, irgendwelchen südwesteuropäischen heruntergewirtschafteten Staaten auch nur einen Euro hinterherzuwerfen und dafür laufend als Nazi beschimpft zu werden. Wie kann man nur so doof sein, ständig die Hand zu beißen, die einen füttert. Dies nur zu den Eindrücken, die wahrscheinlich jeden deutschen Steuerzahler wütend machen. Wie ein Teil der - demokratisch übrigens fragwürdig legitimierten - Finanzspritzen dort verwendet wird, fliegt ja auch immer wieder mal auf. Wenn die griechische Bevölkerung bis jetzt nicht gemerkt hat, dass sie die EU - und Deutschland und damit die deutsche Bevölkerung - zum überleben brauchen, also von ihnen abhängig sind, bin ich für eine zwangsweise Ausgliederung nicht nur Griechenlands, sondern sämtlicher betroffener Staaten in Südeuropa. Das ist keine Missachtung der europäischen Solidarität, sondern die Wahrung des Subsidiaritätsgedankens, denn zuerst müsste sich anscheinend ganz grundlegend die Mentalität der Bevölkerung verändern. Was bis jetzt auf den Straßen sichtbar wird, ist ein ganz großmäuliger Stolz, wie er in dieser Ecke Europas und Himmelsrichtung leider nicht selten ist.
#gottmensch statt #gutmensch
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Das heißt, wir zahlen.Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama zeigten in den USA ihre Entschlossenheit, gemeinsam die weltweite Krise einzudämmen. Obama wies Merkel und Deutschland unter anderem bei der Rettung Griechenlands eine entscheidende Rolle zu. Der „Verantwortung für die Weltwirtschaft bewusst“ zeigte sich dabei Deutschlands Bundeskanzlerin.
USA: Obama hofft auf Merkels Unterstützung gegen weltweite Krise
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Wenn andere Länder (NL, Finnland) nicht die Notbremse ziehen - ja!Haiduk hat geschrieben: Das heißt, wir zahlen.
Hattest Du etwas anderes erwartet?
- Ewald Mrnka
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- Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Die Satrapen von MultiSchulti-Absurdistan können und wollen nicht anders; der "Souverän" wird für die Interessen U$raels in Schuldhaft genommen.Caviteño hat geschrieben:Wenn andere Länder (NL, Finnland) nicht die Notbremse ziehen - ja!Haiduk hat geschrieben: Das heißt, wir zahlen.
Hattest Du etwas anderes erwartet?
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
EU Sparprogramm zeigt Wirkung - Griechenlands Arbeitslosenquote steigt auf Rekordhoch
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Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Wow - jetzt geht es aber rapide in den Abgrund
Der neoliberale Finanzkapitalismus stösst an die Grenzen des Naturrechts.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"
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Raphael
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Ein Neoliberaler ist einer, der mit Geld umgehen kann!Ewald Mrnka hat geschrieben:Peregrin hat geschrieben:Immer diese Neoliberalen.Wer ist, bitteschön, ein Neoliberaler?
- Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Wie kommst Du darauf, daß ich mit Geld umgehen kann?Raphael hat geschrieben:Ein Neoliberaler ist einer, der mit Geld umgehen kann!Ewald Mrnka hat geschrieben:Peregrin hat geschrieben:Immer diese Neoliberalen.Wer ist, bitteschön, ein Neoliberaler?
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Raphael
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Wer Bücher von John Seymour empfiehlt, kennt den Wert des Geldes!Ewald Mrnka hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, daß ich mit Geld umgehen kann?Raphael hat geschrieben:Ein Neoliberaler ist einer, der mit Geld umgehen kann!Ewald Mrnka hat geschrieben:Peregrin hat geschrieben:Immer diese Neoliberalen.Wer ist, bitteschön, ein Neoliberaler?
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"
- lifestylekatholik
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Da stimmt was nicht.sternchen hat geschrieben:[/b]
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Stimmt, die sind jeden Cent wert. Ich konnte meinem Vater damit im letzten Jahr zu seinem 78. eine große Freude machen.Raphael hat geschrieben:Wer Bücher von John Seymour empfiehlt, kennt den Wert des Geldes!Ewald Mrnka hat geschrieben:[Wie kommst Du darauf, daß ich mit Geld umgehen kann?
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Anfang Juli soll die mündliche Verhandlung i.S. Griechenland-Hilfe vor dem BVerfG stattfinden.
http://www.faz.net/artikel/S31147/bunde ... 3597.html
Viel Hoffnung habe ich nicht, da hoffe ich schon mehr auf die Hilfe der Niederländer oder Finnen - das ist doch paradox.
http://www.faz.net/artikel/S31147/bunde ... 3597.html
Viel Hoffnung habe ich nicht, da hoffe ich schon mehr auf die Hilfe der Niederländer oder Finnen - das ist doch paradox.
- Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Das ist keineswegs paradox, denn als Deutscher kann man schon lange nicht mehr hoffen, daß die "deutsche" Nomenklatura deutsche Interessen vetritt (s. Rollstuhlfahrer & Mehrkohl).Caviteño hat geschrieben:Anfang Juli soll die mündliche Verhandlung i.S. Griechenland-Hilfe vor dem BVerfG stattfinden.
http://www.faz.net/artikel/S31147/bunde ... 3597.html
Viel Hoffnung habe ich nicht, da hoffe ich schon mehr auf die Hilfe der Niederländer oder Finnen - das ist doch paradox.
Ausländer setzen sich gelegentlich und weil es ihnen selbst nützt für deutsche Belange ein.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Sehr gutes Essay von Prof. Lucke zur Griechenland-Krise.
Er warnt vor einer Fortschreibung des Rettungsschirmes und der Einführung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und sieht folgendes Grundproblem:
Am Beispiel der Lateinamerika-Krise in der 8'iger Jahren weist er auf Lösungsmöglichkeiten hin.
Über seine letzte Frage (und die Antwort) sollte die CDU nachdenken:
Einer der besten Artikel in der letzten Zeit - wahrscheinlich leider ohne viel Wirkung.
Er warnt vor einer Fortschreibung des Rettungsschirmes und der Einführung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und sieht folgendes Grundproblem:
Erpressung durch einen "Partner" - ob Herr Schäuble daran denkt, wenn er verhandelt?Die Durchsetzungsfähigkeit der Geberländer wird umso schwächer, je mehr ESM-Kredite ausgereicht wurden. Denn während die Geberländer die Kredite verbürgen, tun die Empfängerländer genau das nicht. Niemand kann Letztere hindern, einseitig und trotz empfangener Kredite eine Staatsinsolvenz zu erklären, wenn die Auflagen härter erscheinen als eine Einstellung des Schuldendienstes.
Da die Insolvenz eines ESM-Staates für die Geberländer zu milliardenschweren Verlusten führte, ist abzusehen, dass deren verantwortliche Politiker sich dem Ansinnen, Auflagen oder Sanktionen zu mildern, empfänglich zeigen werden. Oder, um es weniger diplomatisch zu sagen: Je mehr Kredite die Geberländer im ESM verbürgen, desto erpressbarer sind sie. Mit jedem Kredit begeben sich die wirtschaftlich soliden Staaten stärker in die Abhängigkeit ihrer überschuldeten Partner.
(...)
In Griechenland haben Regierung und Opposition in den vergangenen Wochen mustergültig mit Zuckerbrot und Peitsche operiert. So ist zu fürchten, dass der ESM bald keineswegs Kredite unter Auflagen gewährt: Eher werden überschuldete Staaten sich bereit erklären, weiterhin ESM-Kredite in Anspruch zu nehmen, falls die Auflagen hinreichend milde sind.
Dies ist schon jetzt erkennbar: Irland und Griechenland haben trotz steigender Risikoprämien niedrigere Zinsen für EU-Kredite durchgesetzt. Irlands Unternehmensteuern bleiben konkurrenzlos niedrig, obwohl viele kreditgewährende EU-Partner ärmer sind. Und Portugals Parlament hat vor dem Bittgang nach Brüssel wirtschaftlichen Reformen ostentativ die Zustimmung verweigert. Wie wird Portugal sich verhalten, wenn die ESM-Kredite ihm weitere Trümpfe in die Hand spielen?
Am Beispiel der Lateinamerika-Krise in der 8'iger Jahren weist er auf Lösungsmöglichkeiten hin.
Anschließend erläutert er, welche Fehler dort gemacht wurden und was schließlich zum Erfolg geführt hat.Da der ESM oft pauschal als alternativlos bezeichnet wird, hilft die Lateinamerika-Krise, zu rekapitulieren, wie vielfältig Schuldenkrisen begegnet werden kann. Dabei wird ersichtlich, wie extrem es ist, auf die Beteiligung privater Gläubiger vollständig zu verzichten und stattdessen alle Risiken koordinierter Rettungsaktionen allein der öffentlichen Hand aufzubürden.
Über seine letzte Frage (und die Antwort) sollte die CDU nachdenken:
http://www.faz.net/artikel/S3638/wirts ... 3611.htmlIst unser politisches System stabil genug, um - im ungünstigsten Fall - Verluste aus dem ESM-Engagement in dreistelliger Milliardenhöhe zu verkraften?
Der letzte Punkt ist in der öffentlichen Debatte bisher kaum gewürdigt worden. Ein Scheitern des ESM hätte für Deutschland politisch bedrohliche Konsequenzen, weil das Vertrauen der Bürger in die Fähigkeit zu verantwortlicher Führung erschüttert würde. Das Parteiensystem könnte vor ähnlichen Umbrüchen stehen, wie sie Italien aus anderen Gründen in den neunziger Jahren durchlebte.
Betrachten wir exemplarisch die Union: Sie hat in den letzten Jahrzehnten die meisten ihrer profilbildenden Charakteristika verflachen lassen oder verloren: Den demokratischen Nationalismus, die kirchliche Prägung, den Antikommunismus, die atlantische Orientierung, das Bekenntnis zu Familie und Bildungsbürgertum, das Eintreten für das gegliederte Schulwesen, die umwelt- und energiepolitische Kompetenz. Was bleibt, ist das Erbe Ludwig Erhards, der Mythos des Wirtschaftswunders und das tiefwurzelnde Ressentiment vieler Wähler, Sozialisten könnten nicht mit Geld umgehen.
Ein Scheitern des ESM würde CDU und CSU in ihrer letzten Kernkompetenz, dem wirtschaftlichen Sachverstand, desavouieren.
(...)
Beim ESM wird die wirtschaftliche Kompetenz der die Regierung tragenden Parteien heute gerade aus der Wirtschaftswissenschaft in Frage gestellt. Sollte dies nicht Anlass sein, die wirtschaftlichen und politischen Gefahren eines Scheiterns eingehender zu bedenken?
Einer der besten Artikel in der letzten Zeit - wahrscheinlich leider ohne viel Wirkung.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Staatspleite Griechenlands laut Bundesbankpräsident möglich - Eine Gefährdung für den Euro sieht er bei einer Pleite Griechenlands nicht.
Eine Staatspleite Griechenlands könnte aber einen Dominoeffekt (ich denke an die Pleite der Lehman Brothers) auslösen.
Eine Staatspleite Griechenlands könnte aber einen Dominoeffekt (ich denke an die Pleite der Lehman Brothers) auslösen.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Das kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Die Börsen haben eine Umschuldung wahrscheinlich schon eingepreist und die Banken haben die von ihnen gehaltenen griechischen Staatsanleihen schon lange an die EZB verkauft.sternchen hat geschrieben: Eine Staatspleite Griechenlands könnte aber einen Dominoeffekt (ich denke an die Pleite der Lehman Brothers) auslösen.
Die größere Gefahr ist wohl, daß bei einer Umschuldung oder Zahlungseinstellung Griechenland mit "D" (= default) geratet wird. Folglich wird kein Investor mehr griechische Staatsanleihen (auch neue) kaufen. Woher soll dann das Geld kommen, das das Land braucht?
Zwar kann man für eine kurze Zeit mit "Hilfskredite" von den übrigen den übrigen Eurostaaten rechnen. Einer dauerhaften Alimentierung dürfte(n) (das Papier) der Schengen-Verträge und vor allem die Stimmung in den Bevölkerungen entgegenstehen. Bei einem default weiß man nicht, wie lange den Griechen der Kapitalmarkt verschlossen sein wird. Argentinien hatte seinen Staatsbankrott vor fast zehn Jahren und ist noch immer nicht zurückgekehrt. Niemand glaubt doch ernsthaft, daß die übrigen Eurostaaten gewillt und in der Lage sind, über einen solchen Zeitraum ein Land mit zweistelligen Milliardenbeträgen jährlich (!) über Wasser zu halten. Und andere Länder könnten folgen........
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Argentinien braucht keine Kredite mehr. Die wurden alle restlos zurückgezahlt!
http://www.faz.net/artikel/C3563/argen ... 39365.html
http://www.faz.net/artikel/C3563/argen ... 39365.html
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Daraus:holzi hat geschrieben:Argentinien braucht keine Kredite mehr. Die wurden alle restlos zurückgezahlt!
http://www.faz.net/artikel/C3563/argen ... 39365.html
Und was ist mit den Privatgläubigern und dem gegenwärtigen Stand?16. Dezember 25
mos. BUENOS AIRES, 16. Dezember. Argentinien will noch in diesem Jahr alle ausstehenden Schulden gegenüber dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen.
http://www.faz.net/artikel/C3164/staat ... 25527.html25. Januar 211
Argentinien ist mit seinen Gläubigern in der Vergangenheit wenig zimperlich umgegangen. Die Folgen des Staatsbankrotts von 21, als 82 Milliarden Dollar Anleiheschulden notleidend wurden, sind noch immer nicht ausgestanden.
(...)
Im Dezember führte Argentinien zwei weitere Umschuldungsaktionen durch, um Restbestände der seit dem Jahr 21 nicht mehr bedienten Altanleihen zu restrukturieren. Damit sind inzwischen rund 93 Prozent der 21 notleidend gewordenen Anleiheschulden umgeschuldet. Die Regierung hofft nun, dass jene Altgläubiger, die weiterhin auf volle Rückzahlung ihrer Forderungen pochen, mit ihren Pfändungsklagen bei Richtern kein Gehör mehr finden. Noch immer wird vor Gerichten in aller Welt um Gesamtforderungen von mehr als 4 Milliarden Dollar gestritten.
(...)
Vollständig ist Argentiniens Comeback auf dem internationalen Kapitalmarkt bisher freilich nicht. Außer den für die Umschuldung emittierten Anleihen hat das Pampaland seit der Zahlungskrise 21 bis heute keine neuen Anleihen am internationalen Kapitalmarkt begeben.
Oder hier eine Meldung vom April 21:
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 64421.htmlArgentinien hat die Bedingungen für die Umschuldung unbedienter Staatspapiere bekanntgegeben. Ziel ist die Rückkehr auf den internationalen Kapitalmarkt.
(...)
Die Regierung verspricht sich von der Aktion die Öffnung des internationalen Kapitalmarktes, welcher dem Land seit dem Default weitgehend verschlossen gewesen war.
Es wird doch noch immer gestritten und Argentinien blieb nur der Umweg über Venezuela, um Gelder des intern. Kapitalmarktes anzuzapfen.
Im übrigen war die Rückzahlung an den IWF auch mehr taktisch bedingt:
(Hervorhebung von mir)Die Statuten des Pariser Clubs fordern ein Abkommen mit dem IWF als Voraussetzung für eine Umschuldung. Argentinien verweigert dagegen jegliche Beaufsichtigung durch den Währungsfonds, den die Regierung für die früheren Krisen Argentiniens verantwortlich macht. Im Jahr 26 hatte Argentinien fast 1 Milliarden Dollar Schulden an den IWF vorzeitig zurückgezahlt, um sich fortan jegliche Einmischung des Fonds zu verbitten. Anfang September des Jahres 28 hatte Staatschefin Kirchner angekündigt, auch die Schulden gegenüber dem Pariser Club auf einen Schlag zu begleichen. Nach dem Ausbruch der globalen Finanzkrise durch die Insolvenz der amerikanischen Bank Lehman Brothers zwei Wochen später hatte Argentinien jedoch einen Rückzieher gemacht.
http://www.faz.net/artikel/C3164/staat ... 445.html
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Griechenland das erhoffte Wunder bleibt aus...
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Das Problem löst sich offensichtlich nicht von alleine, aber jede Lösung birgt ein grosses Risiko.
Die neoliberalen Zauberlehrlinge rufen nach dem Meister...
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Solange denen, die für solche Riesenschulden verantwortlich sind, nichts passiert, wird es so weiter gehen. Den kleinen Mann sperrt man wegen eines geringen, wiederholten Diebstahls ein, die grossen Diebe aber haben keinerlei Einschränkungen zu fürchten.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Dass man die Großen laufen lässt, zeigt sich an der Zwischenlagerung der Glosse über Eberhard im Glück und das Bankenspiel an der Spree. Mysteriöse Bedenken gegen diese Glosse deuten auf politische Zensur. Denn sonst hätte man auch schlicht argumentieren können. Dass der Bazi beim Länderfinanzausgleich etwas mehr zahlen muss, als der (zensiert) kassiert, deutet nur auf einen indirekten Zusammenhang mit der Milliardenzocke an der Spree.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Der Wert des Euros:
Abwertung gegenüber dem Schweizer Franken ca. 33%! Gibt es eigentlich ein stärkeres Mißtrauensvotum?
http://www.oanda.com/convert/classic?free=1Letzter Kurs vor der Währungsunion:
Donnerstag, 3. Dezember, 1999
1 Schweizer Franken = 1.21536 Deutsche Mark
Kurs gestern
Mittwoch, 15. Juni, 211
1 Schweizer Franken = .82476 Euro - entspricht 1,613 Deutsche Mark
Abwertung gegenüber dem Schweizer Franken ca. 33%! Gibt es eigentlich ein stärkeres Mißtrauensvotum?
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Ein Banker hat mir heute gesagt, einige seiner Kunden hätten vor etwa 2 Jahren Geld in Schweizer Franken angelegt zinzlos als Fremdwährungskonto (jederzeit in Euro umtauschbar) und dabei gute Gewinne erzielt. Sie hätten damals schon dem Euro nicht mehr allzusehr vertraut.Caviteño hat geschrieben:Der Wert des Euros:
http://www.oanda.com/convert/classic?free=1Letzter Kurs vor der Währungsunion:
Donnerstag, 3. Dezember, 1999
1 Schweizer Franken = 1.21536 Deutsche Mark
Kurs gestern
Mittwoch, 15. Juni, 211
1 Schweizer Franken = .82476 Euro - entspricht 1,613 Deutsche Mark
Abwertung gegenüber dem Schweizer Franken ca. 33%! Gibt es eigentlich ein stärkeres Mißtrauensvotum?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Die Finanzmärkte haben Griechenland aufgegeben:
Inzwischen weisen auch Banken darauf hin, welche Gefahr entsteht, wenn Griechenland nicht umschuldet. Im Falle einer Staatspleite werden swaps (=Tauschgeschäft, hier mit Kreditausfallversicherungen CDS) ausgelöst:Während Politiker und Notenbanker noch nach Rettungsmöglichkeiten für Griechenland suchen, haben die Finanzmärkte das Land weitgehend aufgegeben. Die Kreditabsicherungskosten für fünfjährige griechische Anleihen sind bis auf 225 Basispunkte (BP) angestiegen. Das bedeutet, dass für die Absicherung gegen den Ausfall eines 1 Mio. Euro schweren Pakets von fünfjährigen Staatsanleihen jährlich 2,25 Mio Euro fällig sind. Wenn man diesen Wert auf eine neue fünfjährige Laufzeit hochrechnet, sind die Absicherungskosten höher als der Nennwert der besicherten Anleihe. Die implizierte Wahrscheinlichkeit einer Staatspleite liegt bei mehr als 8 Prozent.
Und auch die dt-franz. Initiative vom gestrigen Tage (Schlagzeile in der FAZ heute: "Private Gläubiger sollen freiwillig Griechenland retten helfen müssen") ist für die Banken nicht ohne Gefahr:Nach Einschätzung von Analysten bei JPMorgan Chase und Bank of America Merrill Lynch entstünde dem Markt durch eine Umschuldung, die keine Swaps auslöst, ein viel größerer Schaden. Denn in diesem Fall säßen die Banken auf nicht abgesicherten Positionen und wären gezwungen, Anleihen zu verkaufen. Das würde die Finanzierungskosten der Staaten zwangsläufig in die Höhe treiben.
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:kre ... 66382.html"Tritt ein Kreditereignis ein, das nicht als solches bezeichnet wird, und die Ausfallswaps reagieren nicht, bedeutet das, die Banken sind ‘nackt'", sagt Christian Dinesen, Leiter Kreditanalyse International bei Bank of America Merrill Lynch. "Noch mehr nackte Banken will niemand", fügt er hinzu. Gesucht werde eine Methode, die privaten Gläubiger einzubeziehen, ohne dass dies als Zahlungsausfall gewertet werde, sagt Harpreet Parhar, Stratege bei Crédit Agricole: "Ich sehe nicht, wie das möglich sein soll."
(...)
Eine freiwillige "Reprofilierung", wie EU-Vertreter eine mögliche Laufzeitenverlängerung oder den Umtausch von griechischen Staatsanleihen bezeichnen, wäre nach Angaben der ISDA kein Kreditereignis. (...) "Ein Zahlungsausfall unter einer anderen Bezeichnung, der keine Swaps auslöst, bedeutet, dass die Banken nicht abgesichert sind", sagt Dinesen. "Das bringt die Banken in eine außerordentlich prekäre Lage", fügte er an.
- Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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- cantus planus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Wieso? Gibt es ein Finanzproblem?
Frau Merkel hat doch gerade wieder 100.000.000.000 Euro aus unserer unerschöpflichen und prallen Rücklage verschenkt.
Wir hams doch.
Frau Merkel hat doch gerade wieder 100.000.000.000 Euro aus unserer unerschöpflichen und prallen Rücklage verschenkt.
Wir hams doch.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken
Es gibt in der Tat kein Finanzproblem; Demokraten-Geld läßt sich unbegrenzt vermehren.cantus planus hat geschrieben:Wieso? Gibt es ein Finanzproblem?![]()
Frau Merkel hat doch gerade wieder 100.000.000.000 Euro aus unserer unerschöpflichen und prallen Rücklage verschenkt.
Wir hams doch.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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