stephaniemariaalexandra hat geschrieben:ich bin mir nicht ganz sicher, was du meinst, daher frage ich mal lieber nach. Was ist für dich das Wahre, das Schöne und das Gute in der Musik...
Geht es dir jetzt dabei um den Text oder auch um die Musik (im Sinne von Melodie, Klang...)?
Bei Calvin Russell ist mir besonders der Text aufgefallen, während die Musik vergleichsweise (und nur vergleichsweise) harmlos ist.
Allgemein geht es natürlich um den Text und um die Musik. Um nur ein Kriterium zu nennen: Bei wahrer, schöner und guter Musik bilden Melodie, Harmonie und Rhythmus eine hierarchische Ordnung. Die Melodie spricht zuerst den Kopf, die Harmonie das Herz und der Rhythmus die Beine an. Dabei ist der Rhythmus dem Irdischen und die Melodie dem Geistigen am nächsten. Bei Rock- und Blues-Musik steht diese Ordnung auf dem Kopf. Der Rhythmus bestimmt alles, ihm folgt alles. Melodie und Harmonie folgen dem Rhythmus und nicht umgekehrt. Die Melodie ist meist extrem primitiv, wenn nicht gar fast bedeutungslos. Dementsprechend zappelt und zuckt das Haupt des typischen Hörers und benimmt sich wie ein gemeines Glied.
stephaniemariaalexandra hat geschrieben:Denn auch in der Klassik gibt es ja genügend (wunderschöne) sehr traurige, schwermütige Stücke. Und ich würde sie schon als erhaben und ästhetisch bezeichnen (oder aus einem anderen Bereich: Was wäre mit der klassischen antiken Tragödie?)
Es geht mir nicht darum, dass Musik nicht auch traurig gestimmt sein dürfe. Um der Wahrheit willen ist es aber erforderlich, dass beklagt wird, was tatsächlich beklagenswert ist. Calvin Russell schwelgt dagegen - wie in der Bluesmusik üblich - in Selbstmitleid und zusätzlich in Rachsucht.
stephaniemariaalexandra hat geschrieben:Meinst du damit, dass man nur .... na sagen wir, erbauliche Musik hören/produzieren sollte? Also allgemeiner formuliert, Musik, die einen positiv, zuversichtlich stimmt?
Ja, auch Musik, die Beklagenswertes beklagt, sollte letztlich Zuversicht und Hoffnung wecken und nicht etwa düster enden.
stephaniemariaalexandra hat geschrieben:Oder nur Musik, die sich genuin auf die christliche Botschaft bezieht?
Sollte man sich mit dem Thema Tod und Trauer, Schmerz, Verzweiflung etc. lieber nicht in der Musik beschäftigen? Das Thema Tod und Trauer ist ja auch wahr...nur nicht unbedingt schön und ob gut hängt wohl von den Umständen und der Perspektive ab.
Tod, Trauer und Schmerz sind uns vom Herrn auferlegt und dienen uns selbst. Sie geben nicht wirklich Grund zur Verzweiflung. Musik, die bloß Verzweiflung ausdrückt, sollte man vermeiden.
Gruß
Sempre