Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Hallo miteinander,
mit Interesse beobachte ich die Situation der katholischen Schwester-Gemeinde in Stuttgart, in derem Gebiet ich lange wohnte.
Da sich der derzeitige "Konflikt" andernorts so oder so ähnlich auch abspielt oder abspielen könnte, möchte ich das Thema hier mal zur allgemeinen Diskussion stellen.
29 ging in Stgt-Sillenbuch der Pfarrer in den Ruhestand, seitdem ist die Pfarrstelle vakant. Es wurde ein neuer Pfarrer ernannt, aber dieser wurde wegen Verdachts auf sexuellen Mißbrauch wieder zurückgezogen.
Mit dem (vergleichsweise jungen) Pfarradministrator fremdelt die Gemeinde merklich. Ein neuer Pfarrer für die Gemeinde ist nicht in Sicht.
Nun ist der alte Pfarrer verstorben, und der Administrator hat ohne Rücksprache mit den entsprechenden Gemeindegremien einen Termin für den Trauergottesdienst angesetzt (was soll er auch machen, der Mann betreut glaube ich 7 oder noch mehr Gemeinden, soll er da jeden Termin immer mit jedem absprechen?). Das ist nun die Zündschnur, an der der Konflikt in die Öffentlichkeit, sprich Lokalpresse, getragen wird:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... 211-2-25
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... 211-2-25
Zitat:
"Und nun kommt hinzu, dass die Chemie zwischen der Gemeinde und Heiko Merkelbach nicht stimmt. In Pater Gottfried hatten sie 16 Jahre einen katholischen Geistlichen, der fortschrittlich dachte, der die Ökumene im Bezirk förderte, der eng mit der Gemeinde zusammenarbeitete. Das hat die Leute geprägt. Viele von ihnen wollen zu jenen Katholiken gehören, die sich vom Ewiggestrigen verabschieden. Viele von ihnen teilen die Kritik, dass sich die Oberen in Rom am Pflichtzölibat festklammern und Frauen vom Priesteramt ausschließen.
Merkelbach indessen gilt als einer, der für Tradition und Hierarchie steht. Dies hat bereits mehrfach zu Irritationen in Sillenbuch geführt."
Zitat Ende
Ich denke, dass diese Situation (älterer, "liberaler" Pfarrer geht, neuer, "konservativer" Pfarrer kommt) auch in anderen Gemeinden zu Konflikten führen könnte, denn die jüngeren Kleriker, DIE noch nachkommen, sind ja, zumindest auf katholischer Seite, wohl oft konservativer als ihre Vorgänger.
Wie soll man denn nun mit einer solchen Situation (die sich ja auch auf ganze Bistümer, siehe Chur) übertragen lässt, umgehen.
Ich als Protestant schüttle nur manchmal etwas verwundert den Kopf, wenn ich folgendes beobachte:
Aus der, nennen wir es einfach mal "katholisch-liberalen" Ecke kommt unentwegt die Forderung, dass der Zölibat fallen und die Frauenordination eingeführt werden müsse, weil man ja zuwenig Priester habe und man nicht mehr gewährleisten könne, dass die Eucharistie, die ja Mittelpunkt kirchlichen Lebens sei, überall gefeiert werden könne.
Leuten aus derselben Ecke ist nun aber jeder neue, junge Pfarrer, Bischof oder Priesteramtskandidat nicht gut genug, weil zu konservativ oder "zu papsttreu" (:hmm:) sind. Nach dem Motto: Wir jammern zwar dass wir keine Priester haben, aber die die wir noch bekommen, sind uns dann auch nicht recht. So groß kann die Sehnsucht nach Priestern dann ja auch nicht sein....
Ebenfalls werden aus derselben Ecke Wortgottesdienste gefördert und wird es Priestern untersagt, Eucharistiefeiern zu halten. So groß kann die Sehnsucht nach Eucharistiefeiern ja dann ebenfalls nicht sein.
Nochmal kurz zum Thema "zu papsttreu" - das hab ich wirklich mal in einem Presseartikel, in dem es um die Wiederbesetzung eines Bischofsstuhls ging, gelesen:
Sollte Papsttreue denn nicht ein Merkmal des Katholischen sein? Warum sollte der Papst nicht papsttreue Bischöfe ernennen? Würde der Chef eines Unternehmens Abteilungsleiter einstellen, von denen er weiss dass sie seine Anweisungen nicht befolgen und hinter seinem Rücken über ihn schimpfen würden?
Wie denkt ihr darüber?
Gruß Matze
mit Interesse beobachte ich die Situation der katholischen Schwester-Gemeinde in Stuttgart, in derem Gebiet ich lange wohnte.
Da sich der derzeitige "Konflikt" andernorts so oder so ähnlich auch abspielt oder abspielen könnte, möchte ich das Thema hier mal zur allgemeinen Diskussion stellen.
29 ging in Stgt-Sillenbuch der Pfarrer in den Ruhestand, seitdem ist die Pfarrstelle vakant. Es wurde ein neuer Pfarrer ernannt, aber dieser wurde wegen Verdachts auf sexuellen Mißbrauch wieder zurückgezogen.
Mit dem (vergleichsweise jungen) Pfarradministrator fremdelt die Gemeinde merklich. Ein neuer Pfarrer für die Gemeinde ist nicht in Sicht.
Nun ist der alte Pfarrer verstorben, und der Administrator hat ohne Rücksprache mit den entsprechenden Gemeindegremien einen Termin für den Trauergottesdienst angesetzt (was soll er auch machen, der Mann betreut glaube ich 7 oder noch mehr Gemeinden, soll er da jeden Termin immer mit jedem absprechen?). Das ist nun die Zündschnur, an der der Konflikt in die Öffentlichkeit, sprich Lokalpresse, getragen wird:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... 211-2-25
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... 211-2-25
Zitat:
"Und nun kommt hinzu, dass die Chemie zwischen der Gemeinde und Heiko Merkelbach nicht stimmt. In Pater Gottfried hatten sie 16 Jahre einen katholischen Geistlichen, der fortschrittlich dachte, der die Ökumene im Bezirk förderte, der eng mit der Gemeinde zusammenarbeitete. Das hat die Leute geprägt. Viele von ihnen wollen zu jenen Katholiken gehören, die sich vom Ewiggestrigen verabschieden. Viele von ihnen teilen die Kritik, dass sich die Oberen in Rom am Pflichtzölibat festklammern und Frauen vom Priesteramt ausschließen.
Merkelbach indessen gilt als einer, der für Tradition und Hierarchie steht. Dies hat bereits mehrfach zu Irritationen in Sillenbuch geführt."
Zitat Ende
Ich denke, dass diese Situation (älterer, "liberaler" Pfarrer geht, neuer, "konservativer" Pfarrer kommt) auch in anderen Gemeinden zu Konflikten führen könnte, denn die jüngeren Kleriker, DIE noch nachkommen, sind ja, zumindest auf katholischer Seite, wohl oft konservativer als ihre Vorgänger.
Wie soll man denn nun mit einer solchen Situation (die sich ja auch auf ganze Bistümer, siehe Chur) übertragen lässt, umgehen.
Ich als Protestant schüttle nur manchmal etwas verwundert den Kopf, wenn ich folgendes beobachte:
Aus der, nennen wir es einfach mal "katholisch-liberalen" Ecke kommt unentwegt die Forderung, dass der Zölibat fallen und die Frauenordination eingeführt werden müsse, weil man ja zuwenig Priester habe und man nicht mehr gewährleisten könne, dass die Eucharistie, die ja Mittelpunkt kirchlichen Lebens sei, überall gefeiert werden könne.
Leuten aus derselben Ecke ist nun aber jeder neue, junge Pfarrer, Bischof oder Priesteramtskandidat nicht gut genug, weil zu konservativ oder "zu papsttreu" (:hmm:) sind. Nach dem Motto: Wir jammern zwar dass wir keine Priester haben, aber die die wir noch bekommen, sind uns dann auch nicht recht. So groß kann die Sehnsucht nach Priestern dann ja auch nicht sein....
Ebenfalls werden aus derselben Ecke Wortgottesdienste gefördert und wird es Priestern untersagt, Eucharistiefeiern zu halten. So groß kann die Sehnsucht nach Eucharistiefeiern ja dann ebenfalls nicht sein.
Nochmal kurz zum Thema "zu papsttreu" - das hab ich wirklich mal in einem Presseartikel, in dem es um die Wiederbesetzung eines Bischofsstuhls ging, gelesen:
Sollte Papsttreue denn nicht ein Merkmal des Katholischen sein? Warum sollte der Papst nicht papsttreue Bischöfe ernennen? Würde der Chef eines Unternehmens Abteilungsleiter einstellen, von denen er weiss dass sie seine Anweisungen nicht befolgen und hinter seinem Rücken über ihn schimpfen würden?
Wie denkt ihr darüber?
Gruß Matze
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Ganz genauso wie Du!
Ergänzend vielleicht die Anmerkung, dass es mE für die jungen Pfarrer ratsam ist, ganz langsam vorzugehen und nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.
Und sind wir mal ehrlich: Diese Gremiengeschichte hat sich sowieso bald erledigt. Es kandidiert ja kaum noch einer. Im Bistum Limburg wird die Anzahl der PGR-Mitglieder flächendeckend verringert, weil sich nicht genug Kandidaten finden.
Pfarrer Nandkisore hat einmal gesagt: "Die Synodalordnung ist ein Produkt der 68er. Die Jüngeren haben damit wenig am Hut."
Freundlichkeit, auch gegenüber den ewiggestrigen Linkskatholiken, ist angesagt. Aber Härte in der Sache.

Ergänzend vielleicht die Anmerkung, dass es mE für die jungen Pfarrer ratsam ist, ganz langsam vorzugehen und nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.
Und sind wir mal ehrlich: Diese Gremiengeschichte hat sich sowieso bald erledigt. Es kandidiert ja kaum noch einer. Im Bistum Limburg wird die Anzahl der PGR-Mitglieder flächendeckend verringert, weil sich nicht genug Kandidaten finden.
Pfarrer Nandkisore hat einmal gesagt: "Die Synodalordnung ist ein Produkt der 68er. Die Jüngeren haben damit wenig am Hut."
Freundlichkeit, auch gegenüber den ewiggestrigen Linkskatholiken, ist angesagt. Aber Härte in der Sache.
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Man könnte allgemein die Frage stellen, inwiefern bürgerliche und kirchliche Gesinnung miteinander kompatibel sind.Moser hat geschrieben:Stgt-Sillenbuch
Zuletzt geändert von ad-fontes am Montag 28. Februar 2011, 00:52, insgesamt 1-mal geändert.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Warum denkst Du nicht über protestantische Gemeinden nach, führst diese ausführlich vor und schüttelst über die den Kopf?Moser hat geschrieben: Ich als Protestant schüttle nur manchmal etwas verwundert den Kopf ...
Wie denkt ihr darüber?
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Weil der Zustand römisch-katholischer Pfarrgemeinden ungleich bizarrer auf uns Beobachter wirkt?Petra hat geschrieben:Warum denkst Du nicht über protestantische Gemeinden nach, führst diese ausführlich vor und schüttelst über die den Kopf?Moser hat geschrieben: Ich als Protestant schüttle nur manchmal etwas verwundert den Kopf ...
Wie denkt ihr darüber?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Wahrscheinlich nicht. Moser könnte ja noch ein oder zwei protestantische Gemeinden aus den Medien fischen, in denen es bizarr zugeht und sie hier zur Beurteilung vorlegen.ad-fontes hat geschrieben:Weil der Zustand römisch-katholischer Pfarrgemeinden ungleich bizarrer auf uns Beobachter wirkt?
Stuttgarter Zeitung

Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Könnte er. Aber die grundsätzlich Frage finde ich durchaus interessant. Ich beobachte auch ein Fremdeln zwischen einigen sehr jungen Priestern und ihren Gemeinden. Einerseits wünschen sich viele Gemeinden einen neuen Pfarrer, aber dann "doch nicht so". Mein Eindruck ist schon der, dass die jungen Priester auf die Diskussionen, die ihnen die Gemeinden "zumuten" teilweise schlecht vorbereitet sind. Und die Gläubigen sind ja auch eine sehr heterogene Gruppe. Gläubige erwarten Antworten auf aus ihrer Sicht drängende Fragen. Und seelsorgerische Begleitung in einem Leben, das sie dem Pfarrer kaum begreiflich machen können, da ihrer Familienlebenswirklichkeit nur noch wenig mit den kirchlichen Erwartungen übereinstimmt. Und das gepaart mit einer Sehnsucht nach Spiritualität.Petra hat geschrieben:Moser könnte ja noch ein oder zwei protestantische Gemeinden aus den Medien fischen, in denen es bizarr zugeht und sie hier zur Beurteilung vorlegen.
Ich muss zugeben, dass ich auch etwas irritiert dastand, als mir neulich ein Jungpriester (in Soutane) das Sprechen im Kirchengebäude untersagte. Es sei schließlich ein Gotteshaus, da dürfe nur geflüstert werden. Nein, es war nicht zur Zeit eines Gottesdienstes. Wir übten nur musikalisch für den nächsten. Und haben uns in sehr moderater Lautstärke ausgetauscht, wo es im Stück gerade hakt. Typisch, dachte ich noch, weltfremd und Soutane. Ich weiß, dass das unfair ist. Aber manchmal kommt es einem einfach so vor.
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Hallo Petra,
ich finde gerechtfertigt, dass Moser da nachfragt.
Über die evangelischen Gemeinden, die bei ihm Kopfschütteln verursachen, würde er vermutlich nicht hier im Kreuzgang nach Erläuterungen fragen. Da hätte er wohl direktere Info-Quellen und intensivere eigene Erfahrungen.
Wenn ich über eine katholische Erscheinung erstaunt bin, ist auch meistens der Kreuzgang meine erste Adresse, um Fragen zu stellen und Aufklärungen zu empfangen.
Das finde ich legitim.
Gruß,
Clemens
ich finde gerechtfertigt, dass Moser da nachfragt.
Über die evangelischen Gemeinden, die bei ihm Kopfschütteln verursachen, würde er vermutlich nicht hier im Kreuzgang nach Erläuterungen fragen. Da hätte er wohl direktere Info-Quellen und intensivere eigene Erfahrungen.
Wenn ich über eine katholische Erscheinung erstaunt bin, ist auch meistens der Kreuzgang meine erste Adresse, um Fragen zu stellen und Aufklärungen zu empfangen.
Das finde ich legitim.
Gruß,
Clemens
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Hallo Clemens,Clemens hat geschrieben: ich finde gerechtfertigt, dass Moser da nachfragt.
Über die evangelischen Gemeinden, die bei ihm Kopfschütteln verursachen, würde er vermutlich nicht hier im Kreuzgang nach Erläuterungen fragen. Da hätte er wohl direktere Info-Quellen und intensivere eigene Erfahrungen.
Wenn ich über eine katholische Erscheinung erstaunt bin, ist auch meistens der Kreuzgang meine erste Adresse, um Fragen zu stellen und Aufklärungen zu empfangen.
Das finde ich legitim.
mich stört die Nennung von Namen und die Verlinkung dieser Pressemeldungen. Den Kernkonflikt "neuer Chef ist den Leuten nicht recht weil zu ...", den dürfte es sehr oft geben. Und gerade zu Gemeinden mit "liberalen" Priestern, die weniger liberale Nachfolger bekommen, könnte man eine Diskussion führen, ohne gleich die Adresse mitzuliefern. Niemand hier würde abstreiten, dass es solche Fälle gibt. Und nicht nur bei Katholiken sondern auch bei Protestanten.
(Der Priestermangel könnte ein wenig daran schuld sein, falls der Bischof eigentlich vorhat, liberalen Gemeinden entsprechende Priester zu schicken, mangels (entsprechenden) Geweihten jedoch passen muss.)
Gruß
Petrea
- berneuchen
- Beiträge: 342
- Registriert: Donnerstag 18. Juni 2009, 22:15
- Wohnort: Großherzogtum Baden
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Petra hat geschrieben:Hallo Clemens,Clemens hat geschrieben: ich finde gerechtfertigt, dass Moser da nachfragt.
Über die evangelischen Gemeinden, die bei ihm Kopfschütteln verursachen, würde er vermutlich nicht hier im Kreuzgang nach Erläuterungen fragen. Da hätte er wohl direktere Info-Quellen und intensivere eigene Erfahrungen.
Wenn ich über eine katholische Erscheinung erstaunt bin, ist auch meistens der Kreuzgang meine erste Adresse, um Fragen zu stellen und Aufklärungen zu empfangen.
Das finde ich legitim.
mich stört die Nennung von Namen und die Verlinkung dieser Pressemeldungen. Den Kernkonflikt "neuer Chef ist den Leuten nicht recht weil zu ...", den dürfte es sehr oft geben. Und gerade zu Gemeinden mit "liberalen" Priestern, die weniger liberale Nachfolger bekommen, könnte man eine Diskussion führen, ohne gleich die Adresse mitzuliefern. Niemand hier würde abstreiten, dass es solche Fälle gibt. Und nicht nur bei Katholiken sondern auch bei Protestanten.
(Der Priestermangel könnte ein wenig daran schuld sein, falls der Bischof eigentlich vorhat, liberalen Gemeinden entsprechende Priester zu schicken, mangels (entsprechenden) Geweihten jedoch passen muss.)
Gruß
Petrea

- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26022
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Mir scheint, ich könne bei uns das Gegenteil beobachten. Jüngerer, „konservativerer“ Priester – der „alte“ ist auch noch nicht so alt (ich werde so in der Mitte zwischen beiden sein), und ein richtiggehender Modernist ist er sicher auch nicht, bloß eben Canisiusschüler –: und die Gemeinde nimmt gern und problemlos an, wenn der neue Pfarrer behutsam auch an traditionellere Formen anknüpft oder auch sehr direkt, evangeliums- und lebensnah predigt und die Leute sozusagen beim Kragen packt. Wenigstens ist mir nichts Gegenteiliges aufgefallen oder zu Ohren gekommen.Irmgard hat geschrieben:Ich beobachte auch ein Fremdeln zwischen einigen sehr jungen Priestern und ihren Gemeinden.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Ich bin sehr dankbar für die Nennung von Namen und die Verlinkung der Pressemeldungen. Von solchen Fällen kann man schließlich lernen.Petra hat geschrieben: mich stört die Nennung von Namen und die Verlinkung dieser Pressemeldungen. Den Kernkonflikt "neuer Chef ist den Leuten nicht recht weil zu ...", den dürfte es sehr oft geben. Und gerade zu Gemeinden mit "liberalen" Priestern, die weniger liberale Nachfolger bekommen, könnte man eine Diskussion führen, ohne gleich die Adresse mitzuliefern. Niemand hier würde abstreiten, dass es solche Fälle gibt. Und nicht nur bei Katholiken sondern auch bei Protestanten.
(Der Priestermangel könnte ein wenig daran schuld sein, falls der Bischof eigentlich vorhat, liberalen Gemeinden entsprechende Priester zu schicken, mangels (entsprechenden) Geweihten jedoch passen muss.)
Und ich halte es für einen großen Segen, dass es immer weniger "liberalen Gemeinden entsprechende" Priester gibt.
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Ich hätte hier bei uns sehr gerne einen jungen, traditionelleren Priester. Super.
Und was die oben von Irmgard angesprochene Situation angeht. Ich war gestern selbst in der Lage, bei einer Buch-& CD-Vorstellung als Musiker mitzuwirken. Leider in einer Kirche. Kath. Das ewige Licht brannte, der Tabernakel war also bewohnt. Das ganze war für mich sehr unangenehm (als ich den Job zugesagt habe, wusste ich nicht, dass das in einer kath. Kirche stattfinden würde. Ich könnte wetten, dass ich von den über hundert Leuten da der einzige war, der eine Kniebeuge gemacht hat bzw. viel simpler: sich überhaupt der realen Gegenwart des Herrn im Tabernakel bewusst war.
Von Flüstern oder gehobener Lautstärke zu reden. Viel zu subtil. Da wurden anschließend (in der Kirche) Speisen und Getränke ausgschenkt, Musik vom Band usw.
Es war ganz klar ein stylischer Eventraum.
Da wären mir flächendeckende Pfarrer die sagen: "Ja, im Pfarrheim gerne, aber nicht in der Kirche." sehr lieb.
Und was die oben von Irmgard angesprochene Situation angeht. Ich war gestern selbst in der Lage, bei einer Buch-& CD-Vorstellung als Musiker mitzuwirken. Leider in einer Kirche. Kath. Das ewige Licht brannte, der Tabernakel war also bewohnt. Das ganze war für mich sehr unangenehm (als ich den Job zugesagt habe, wusste ich nicht, dass das in einer kath. Kirche stattfinden würde. Ich könnte wetten, dass ich von den über hundert Leuten da der einzige war, der eine Kniebeuge gemacht hat bzw. viel simpler: sich überhaupt der realen Gegenwart des Herrn im Tabernakel bewusst war.
Von Flüstern oder gehobener Lautstärke zu reden. Viel zu subtil. Da wurden anschließend (in der Kirche) Speisen und Getränke ausgschenkt, Musik vom Band usw.
Es war ganz klar ein stylischer Eventraum.
Da wären mir flächendeckende Pfarrer die sagen: "Ja, im Pfarrheim gerne, aber nicht in der Kirche." sehr lieb.
Zuletzt geändert von Kai am Sonntag 27. Februar 2011, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)
(Eric Sammons)
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Entschuldigung, gibt es irgendeinen Grund, mich hier so anzumachen? Ist es so um die Diskussionskultur in diesem Forum bestellt?Petra hat geschrieben:Warum denkst Du nicht über protestantische Gemeinden nach, führst diese ausführlich vor und schüttelst über die den Kopf?Moser hat geschrieben: Ich als Protestant schüttle nur manchmal etwas verwundert den Kopf ...
Wie denkt ihr darüber?
Dürfen wir unsere Beobachtungen der katholischen Seite hier nicht mehr diskutieren? Wahrscheinlich wäre es das beste, ich würde mich aus diesem Forum verabschieden.
Ich habe diese Angelegenheit nicht willkürlich "aus den Medien gefischt", sondern mir ist die Gemeinde, wie ich ja auch schrieb, bekannt.
Es mag durchaus sein, dass es auch auf evangelischer Seite Fälle gibt, wo Pfarrer und Gemeinde sich nicht mögen, momentan ist mir allerdings keiner bekannt. Aufgrund der Tatsache, dass der Kirchengemeinderat in der Regel den Pfarrer wählt, gibt es da denke ich von vorneherein weniger Konfliktpotential.
Und es stimmt durchaus, dass die Auseinandersetzungen in katholischen Bistümern, Gemeinden etc. manchmal durchaus sehr bizarr anmuten (z.B. Chur, Linz). Bei uns ist man sich zwar auch nicht immer einig, aber über die grundsätzliche Ausrichtung gibt es mE einen größeren Grundkonsens als auf kath. Seite.

- Berolinensis
- Beiträge: 4988
- Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Die Gründe dafür sind doch allseits bekannt und hier immer und immer wieder besprochen worden: Wie kann einen das noch wundern? Beklagenswert, sicher, aber verwunderlich?
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Nein, bleib! Selbst wenn Du diese Gemeinde aus den Medien gefischt hättest, es ist gut, diese Umstände anzusprechen und zu diskutieren.Moser hat geschrieben: Dürfen wir unsere Beobachtungen der katholischen Seite hier nicht mehr diskutieren? Wahrscheinlich wäre es das beste, ich würde mich aus diesem Forum verabschieden.
Ich habe diese Angelegenheit nicht willkürlich "aus den Medien gefischt", sondern mir ist die Gemeinde, wie ich ja auch schrieb, bekannt.
- Yeti
- Beiträge: 2843
- Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
- Wohnort: In the middle of the Ländle
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
iustus hat geschrieben:Ich bin sehr dankbar für die Nennung von Namen und die Verlinkung der Pressemeldungen. Von solchen Fällen kann man schließlich lernen.Petra hat geschrieben: mich stört die Nennung von Namen und die Verlinkung dieser Pressemeldungen. Den Kernkonflikt "neuer Chef ist den Leuten nicht recht weil zu ...", den dürfte es sehr oft geben. Und gerade zu Gemeinden mit "liberalen" Priestern, die weniger liberale Nachfolger bekommen, könnte man eine Diskussion führen, ohne gleich die Adresse mitzuliefern. Niemand hier würde abstreiten, dass es solche Fälle gibt. Und nicht nur bei Katholiken sondern auch bei Protestanten.
(Der Priestermangel könnte ein wenig daran schuld sein, falls der Bischof eigentlich vorhat, liberalen Gemeinden entsprechende Priester zu schicken, mangels (entsprechenden) Geweihten jedoch passen muss.)
Und ich halte es für einen großen Segen, dass es immer weniger "liberalen Gemeinden entsprechende" Priester gibt.

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- Yeti
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- Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
- Wohnort: In the middle of the Ländle
Re: Auseinandersetzung in einer Stuttgarter Kirchengemeinde
Und sowieso, solange die sowasiustus hat geschrieben:Nein, bleib! Selbst wenn Du diese Gemeinde aus den Medien gefischt hättest, es ist gut, diese Umstände anzusprechen und zu diskutieren.Moser hat geschrieben: Dürfen wir unsere Beobachtungen der katholischen Seite hier nicht mehr diskutieren? Wahrscheinlich wäre es das beste, ich würde mich aus diesem Forum verabschieden.
Ich habe diese Angelegenheit nicht willkürlich "aus den Medien gefischt", sondern mir ist die Gemeinde, wie ich ja auch schrieb, bekannt.


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