
Kurze Fragen - kurze Antworten II
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Benedikt hat geschrieben:Lacrimosa = die Träne.

die Träne = lacrima
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Galilei hat geschrieben:Benedikt hat geschrieben:Lacrimosa = die Träne.![]()
die Träne = lacrima

Mein schönes Latinum, wo ist es hin. Überdeckt durch Latinisierungen in der Popkultur.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Wie wird denn da „exsilium“ übersetzt? Die übliche Wiedergabe mit „Elend“ scheint mir nicht besonders glücklich.Deo iuvante hat geschrieben:In einem Gebetsbuch des Bistum Regensburg welches Ende des 19 Jahrhunderts erschien (weiß es leider nicht mehr genau, aber war um 1890 rum) hieß es "uns elende Kinder Evas in diesem Tale der Zähren"
Nun meine Frage, handelt es sich dabei um einen alten Ausdruck für Tränen? Oder sind die Tränen eine neuerung und Zähren steht für was ganz anderes?
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
ich hab mir nur das Zähren notiert. Das Büchlein liegt in einer kleinen Kapelle neben einer Wallfahrtskirche.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.
- Berolinensis
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Warum nicht?Galilei hat geschrieben:Wie wird denn da „exsilium“ übersetzt? Die übliche Wiedergabe mit „Elend“ scheint mir nicht besonders glücklich.Deo iuvante hat geschrieben:In einem Gebetsbuch des Bistum Regensburg welches Ende des 19 Jahrhunderts erschien (weiß es leider nicht mehr genau, aber war um 1890 rum) hieß es "uns elende Kinder Evas in diesem Tale der Zähren"
Nun meine Frage, handelt es sich dabei um einen alten Ausdruck für Tränen? Oder sind die Tränen eine neuerung und Zähren steht für was ganz anderes?
- Robert Ketelhohn
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Das Wort ist aus der Alltagssprache (abgesehen von dialektalem Gebrauch) zwar weitestgehend geschwunden, aber in der Litteratur doch völlig geläufig (und keineswegs barock). Vgl. übrigens engl. tear u. a., das Wort ist in fast allen germanischen Sprachen vorhanden. Lat. lacrima (‹ *dacrima) und griech. δάκρυ sind urverwandt.cantus planus hat geschrieben:Das sind Tränen. Dieser alte Ausdruck kommt auch bei Bach schonmal vor.
Lacrima. Lacrimosus, -a, um ist ein Adjektiv dazu.Benedikt hat geschrieben:Lacrimosa = die Träne.
Das ist aber genau die Grundbedeutung von „Elend“ (‹ ahd. elilenti „Fremde, Exil“). Es handelt sich um eine Substantivbildung zum Adverb elilenti „im fremden Land, exiliert“; der zweite Wortteil ist der erstarrte Lokativ von „Land“ (mit Stammumlaut), den ersten bildet die im Germanischen sonst untergegangene Wurzel *alja- „ander, fremd“ (vgl. lat. alius).Galilei hat geschrieben:Wie wird denn da „exilium“ übersetzt? Die übliche Wiedergabe mit „Elend“ scheint mir nicht besonders glücklich.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Ich vermute, Benedikt hat sich an das Requiem erinnert: "Lacrimosa dies illa"
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Vielen Dank hierfür, cantus.cantus planus hat geschrieben:Das bestreite ich nicht. Es will mir nur, z. B. in der Frage des unwürdigen Kommunionempfangs, nicht in den Kopf, dass jemand hier Skrupel empfindet, der selbst nicht im Stand ist, die heilige Kommunion zu empfangen. Nicht alles muss im Kirchenrecht stehen - was für eine typisch römische Aussage!. Es gibt auch eine Logik des Glaubens. Das Kirchenrecht bestimmt ja ohnehin nicht den Glauben, sondern regelt nur bestimmte Vollzüge.
Es existiert manchmal schon die Auffassung, dass der Römer mehr am Kirchenrecht hängt, als am Geist der eigentlich dahinter und darüber steckt.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Berolinensis hat geschrieben:Warum nicht?Galilei hat geschrieben:Wie wird denn da „exsilium“ übersetzt? Die übliche Wiedergabe mit „Elend“ scheint mir nicht besonders glücklich.Deo iuvante hat geschrieben:In einem Gebetsbuch des Bistum Regensburg welches Ende des 19 Jahrhunderts erschien (weiß es leider nicht mehr genau, aber war um 1890 rum) hieß es "uns elende Kinder Evas in diesem Tale der Zähren"
Nun meine Frage, handelt es sich dabei um einen alten Ausdruck für Tränen? Oder sind die Tränen eine neuerung und Zähren steht für was ganz anderes?
Etymologisch gesehen mögen „Elend“ und „exsilium“ zusammenhängen. In der heutigen Bedeutung entspricht „Elend“ jedoch nicht dem „exsilium“, das ja eher „Verbannung“, „Leben fern der Heimat“ bedeutet.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist aber genau die Grundbedeutung von „Elend“ (‹ ahd. elilenti „Fremde, Exil“). Es handelt sich um eine Substantivbildung zum Adverb elilenti „im fremden Land, exiliert“; der zweite Wortteil ist der erstarrte Lokativ von „Land“ (mit Stammumlaut), den ersten bildet die im Germanischen sonst untergegangene Wurzel *alja- „ander, fremd“ (vgl. lat. alius).Galilei hat geschrieben:Wie wird denn da „exilium“ übersetzt? Die übliche Wiedergabe mit „Elend“ scheint mir nicht besonders glücklich.
Die Herausgeber des Gotteslobs hielten es auch für nötig, der Übersetzung des Salve Regina die Erklärung »Elend bedeutet Leben in der Fremde« anzuschließen.
- Berolinensis
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Du meinst also, man sollte in allen alten Texten Wörter, die heute nicht mehr jedem auf Anhieb in ihrer angestammten Bedeutung verständlich sind, ersetzen? Es wird dich wenig überraschen, daß ich das völig anders sehe.Galilei hat geschrieben:Berolinensis hat geschrieben:Warum nicht?Galilei hat geschrieben:Wie wird denn da „exsilium“ übersetzt? Die übliche Wiedergabe mit „Elend“ scheint mir nicht besonders glücklich.Deo iuvante hat geschrieben:In einem Gebetsbuch des Bistum Regensburg welches Ende des 19 Jahrhunderts erschien (weiß es leider nicht mehr genau, aber war um 1890 rum) hieß es "uns elende Kinder Evas in diesem Tale der Zähren"
Nun meine Frage, handelt es sich dabei um einen alten Ausdruck für Tränen? Oder sind die Tränen eine neuerung und Zähren steht für was ganz anderes?Etymologisch gesehen mögen „Elend“ und „exsilium“ zusammenhängen. In der heutigen Bedeutung entspricht „Elend“ jedoch nicht dem „exsilium“, das ja eher „Verbannung“, „Leben fern der Heimat“ bedeutet.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist aber genau die Grundbedeutung von „Elend“ (‹ ahd. elilenti „Fremde, Exil“). Es handelt sich um eine Substantivbildung zum Adverb elilenti „im fremden Land, exiliert“; der zweite Wortteil ist der erstarrte Lokativ von „Land“ (mit Stammumlaut), den ersten bildet die im Germanischen sonst untergegangene Wurzel *alja- „ander, fremd“ (vgl. lat. alius).Galilei hat geschrieben:Wie wird denn da „exilium“ übersetzt? Die übliche Wiedergabe mit „Elend“ scheint mir nicht besonders glücklich.
Die Herausgeber des Gotteslobs hielten es auch für nötig, der Übersetzung des Salve Regina die Erklärung »Elend bedeutet Leben in der Fremde« anzuschließen.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Hierzu würde ich gerne folgendes wissen:
1.) Kennen die Katholiken das Jesusgebet? Mit "kennen" meine ich nicht, ob man davon schon mal was gehört hat, sondern ob es auch in der RKK existiert.
2.) Kann ein Katholik das Jesusgebet auch mit dem Rosenkranz beten?
Vielen Dank.
P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...
1.) Kennen die Katholiken das Jesusgebet? Mit "kennen" meine ich nicht, ob man davon schon mal was gehört hat, sondern ob es auch in der RKK existiert.
2.) Kann ein Katholik das Jesusgebet auch mit dem Rosenkranz beten?
Vielen Dank.
P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
1. Ja. Gibt auch Kurse in Klöstern darüber...Nassos hat geschrieben:Hierzu würde ich gerne folgendes wissen:
1.) Kennen die Katholiken das Jesusgebet? Mit "kennen" meine ich nicht, ob man davon schon mal was gehört hat, sondern ob es auch in der RKK existiert.
2.) Kann ein Katholik das Jesusgebet auch mit dem Rosenkranz beten?
Vielen Dank.
P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...
2. Ja. Also ich "kann" es. Die drei Perlen zu Beginn lasse ich dann weg.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Nein. Falsches Forum. Entweder man lest hier mit, oder man bleibt unwissend.Nassos hat geschrieben:P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Das Salve Regina singe ich eh nur auf Latein. Wenn man aber übersetzt, dann doch wohl mit dem Ziel der Allgemeinverständlichkeit, sonst könnte man sich die Übersetzung auch sparen.Berolinensis hat geschrieben:Du meinst also, man sollte in allen alten Texte, Wörter, die heute nicht mehr jedem auf Anhieb in ihrer angestammten Bedeutung verständlich sind, ersetzen? Es wird dich wenig überraschen, daß ich das völig anders sehe.
Aber wenn Du Spaß dran hast, kannst Du selbstverständlich gern alle Gebete in althochdeutschen Übersetzungen verwenden.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Dito.Benedikt hat geschrieben: 1. Ja. Gibt auch Kurse in Klöstern darüber...
2. Ja. Also ich "kann" es. Die drei Perlen zu Beginn lasse ich dann weg.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
1. Seit neuem ja, aber nicht traditionell.Benedikt hat geschrieben:1. Ja. Gibt auch Kurse in Klöstern darüber...Nassos hat geschrieben:Hierzu würde ich gerne folgendes wissen:
1.) Kennen die Katholiken das Jesusgebet? Mit "kennen" meine ich nicht, ob man davon schon mal was gehört hat, sondern ob es auch in der RKK existiert.
2.) Kann ein Katholik das Jesusgebet auch mit dem Rosenkranz beten?
Vielen Dank.
P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...
2. Ja. Also ich "kann" es. Die drei Perlen zu Beginn lasse ich dann weg.
2. Kann schon, es ist dann halt nicht mehr der Rosenkranz. Der Rosenkranz ist ja nicht vor allem die Schnur mit den Perlen (das ist die abgeleitete Bedeutung) sondern des Gebet der Avemaria und Paternoster unter Betrachtung der Geheimnisse.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Galilei, bist DuGalilei hat geschrieben:Das Salve Regina singe ich eh nur auf Latein. Wenn man aber übersetzt, dann doch wohl mit dem Ziel der Allgemeinverständlichkeit, sonst könnte man sich die Übersetzung auch sparen.Berolinensis hat geschrieben:Du meinst also, man sollte in allen alten Texte, Wörter, die heute nicht mehr jedem auf Anhieb in ihrer angestammten Bedeutung verständlich sind, ersetzen? Es wird dich wenig überraschen, daß ich das völig anders sehe.
Aber wenn Du Spaß dran hast, kannst Du selbstverständlich gern alle Gebete in althochdeutschen Übersetzungen verwenden.

Das hat Bero doch offensichtlich gar nicht gemeint! Und ich befürchte, das weißt Du auch...

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Klar. Aber die Schnur lässt sich eben auch für das Jesusgebet verwenden.Berolinensis hat geschrieben:2. Kann schon, es ist dann halt nicht mehr der Rosenkranz. Der Rosenkranz ist ja nicht vor allem die Schnur mit den Perlen (das ist die abgeleitete Bedeutung) sondern des Gebet der Avemaria und Paternoster unter Betrachtung der Geheimnisse.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Du kannst gerne polemisieren (wobei das gerade vom Verwender des Lang-s natürlich etwas seltsam anmutet), aber die Übersetzungen sind nicht beliebig, und die gibt es auch nicht erst seit gestern. Wenn es eine seit alter Zeit eingeführte Verdeutschung gibt, die darüber hinaus noch deutsches Sprachgut bewahrt, das unserer immer mehr verflachenden Sprache abhanden gekommen ist, dann sehe ich keinerlei Grund, diese zu ändern. Das Rumgepfusche am Vaterunser und Avemaria war schon schlimm genug.Galilei hat geschrieben:Das Salve Regina singe ich eh nur auf Latein. Wenn man aber übersetzt, dann doch wohl mit dem Ziel der Allgemeinverständlichkeit, sonst könnte man sich die Übersetzung auch sparen.Berolinensis hat geschrieben:Du meinst also, man sollte in allen alten Texte, Wörter, die heute nicht mehr jedem auf Anhieb in ihrer angestammten Bedeutung verständlich sind, ersetzen? Es wird dich wenig überraschen, daß ich das völig anders sehe.
Aber wenn Du Spaß dran hast, kannst Du selbstverständlich gern alle Gebete in althochdeutschen Übersetzungen verwenden.
- Berolinensis
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Sicher, das meinte ich ja mit "kann schon".Benedikt hat geschrieben:Klar. Aber die Schnur lässt sich eben auch für das Jesusgebet verwenden.Berolinensis hat geschrieben:2. Kann schon, es ist dann halt nicht mehr der Rosenkranz. Der Rosenkranz ist ja nicht vor allem die Schnur mit den Perlen (das ist die abgeleitete Bedeutung) sondern des Gebet der Avemaria und Paternoster unter Betrachtung der Geheimnisse.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Det is doch keen Forum... genauso wenig wie orthpedia ein Forum ist...Niels hat geschrieben:Nein. Falsches Forum. Entweder man lest hier mit, oder man bleibt unwissend.Nassos hat geschrieben:P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Hierzu würde ich gerne folgendes sagen: 


Es steht im Gotteslob, dem offiziellen Gebetbuch der deutschen und österreichischen Katholiken zumindest drin.Nassos hat geschrieben:Hierzu würde ich gerne folgendes wissen:
1.) Kennen die Katholiken das Jesusgebet? Mit "kennen" meine ich nicht, ob man davon schon mal was gehört hat, sondern ob es auch in der RKK existiert.
Ich kenne eine Frau, die das macht. Ich allerdings nicht…die Rosenkränze, die ich zur Zeit in Verwendung habe, sind lange, gekettelte Dinger, die mit zwei Händen bedient werden wollen, und ich habe beim Jesusgebet gerne die rechte Hand frei. Außerdem mag ich meinen kleinen Komboskini zu gerne…Nassos hat geschrieben:2.) Kann ein Katholik das Jesusgebet auch mit dem Rosenkranz beten?
Mein Vorschlag…melde Dich an und editiere den Artikel selbst…Nassos hat geschrieben:P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...

???
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Das Problem ist doch nicht nur, dass Begriffe ungebräuchlich werden, sondern auch, dass sie sich in ihrer Bedeutung ändern. Aus diesem Grund ist es für die Liturgie ja auch am besten, wenn eine "tote" Sprache verwendet wird. Dann ändern sich die Bedeutungen auch nicht.Berolinensis hat geschrieben:Du kannst gerne polemisieren (wobei das gerade vom Verwender des Lang-s natürlich etwas seltsam anmutet), aber die Übersetzungen sind nicht beliebig, und die gibt es auch nicht erst seit gestern. Wenn es eine seit alter Zeit eingeführte Verdeutschung gibt, die darüber hinaus noch deutsches Sprachgut bewahrt, das unserer immer mehr verflachenden Sprache abhanden gekommen ist, dann sehe ich keinerlei Grund, diese zu ändern. Das Rumgepfusche am Vaterunser und Avemaria war schon schlimm genug.Galilei hat geschrieben:Das Salve Regina singe ich eh nur auf Latein. Wenn man aber übersetzt, dann doch wohl mit dem Ziel der Allgemeinverständlichkeit, sonst könnte man sich die Übersetzung auch sparen.Berolinensis hat geschrieben:Du meinst also, man sollte in allen alten Texte, Wörter, die heute nicht mehr jedem auf Anhieb in ihrer angestammten Bedeutung verständlich sind, ersetzen? Es wird dich wenig überraschen, daß ich das völig anders sehe.
Aber wenn Du Spaß dran hast, kannst Du selbstverständlich gern alle Gebete in althochdeutschen Übersetzungen verwenden.
Am vorliegenden Beispiel wird das ja deutlich. Elend ist heute ein Synonym für Leid, während der ursprüngliche Sinn eher synonym für Verbannung ist.
Es ist natürlich die Frage, wie man das bei einer volkssprachlichen Liturgie handhabt. In Leseheften für die Verwendung bei Latein kann man ja mit Anmerkungen arbeiten, aber wenn die Texte in der Liturgie Verwendung finden, wird es problematisch. Natürlich ist es gut, wenn die Kirche Begriffe gleichsam "verteidigt" (dringend nötig wäre das momentan beim Begriff "Sünde"), damit das theologische Verständnis nicht verloren geht, aber wenn es sich um Begriffe handelt, die als Bild gebraucht werden, gibt es meines Erachtens weniger Gründe, an altertümlichen Bedeutungen festzuhalten.
Zum Salve Regina: Wer betet oder singt das überhaupt auf deutsch? Habe ich erst einmal erlebt.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
aber ganz neuBerolinensis hat geschrieben:1. Seit neuem ja, aber nicht traditionell.Benedikt hat geschrieben:1. Ja. Gibt auch Kurse in Klöstern darüber......Nassos hat geschrieben:Hierzu würde ich gerne folgendes wissen:
1.) Kennen die Katholiken das Jesusgebet? Mit "kennen" meine ich nicht, ob man davon schon mal was gehört hat, sondern ob es auch in der RKK existiert.
2.) Kann ein Katholik das Jesusgebet auch mit dem Rosenkranz beten?
Vielen Dank.
P.S. Kann jemand den Leuten von kathpedia.com sagen, dass "chotki" russisch ist und "kombosini" griechisch (und nicht andersrum)...

Wiki schreibt
Wenn ich das richtig sehe war das mal nur für MöncheIn Russland entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein Buch mit dem Titel Aufrichtige Erzählungen eines Pilgers, seinem geistlichen Vater mitgeteilt, das in viele Sprachen übersetzt wurde und so die Tradition des Jesusgebetes weltweit verbreitete, auch im deutschsprachigen Raum, wo es unter dem Titel Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers erschien. Insbesondere durch dieses Buch fand das Jesusgebet Anhänger in allen christlichen Konfessionen, sodass heute schon von einer „Ökumene des Jesusgebetes“ gesprochen werden kann.
Kann man normal beten auch in einem Kurs lernen? Oder ist dieses Gebet was ganz was besonderes?
Zuletzt geändert von Marion am Donnerstag 7. Oktober 2010, 23:59, insgesamt 1-mal geändert.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Ich habe Beten nicht in einem "Kurs" gelernt. Fand diese Kurse - gibt auch Kurse fürs Rosenkranzbeten, Psalmenbeten, Stundengebet, etc. - auch meist recht unerquicklich. Einen Kurs zum Jesusgebet habe ich nie besucht, nur mal einen Vortrag gehört.Marion hat geschrieben:Wenn ich das richtig sehe war das mal nur für Mönche
Kann man normal beten auch in einem Kurs lernen? Oder ist dieses Gebet was ganz was besonderes?
Allerdings gibt es Menschen, denen das Gebet so fremd, dass regelrechte Gebetsschulen, also Vorträge, Schweigen, Gelegenheit zur praktischen Umsetzung des Gehörten, durchaus sinnvoll sind.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Oh, Madame waren schneller....anneke6 hat geschrieben:Guckst Du hier:
viewtopic.php?f=21&t=12319
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Vielleicht doch ganz kurz: man sollte sich nicht wegen eines Interesses an "Mystizismus" auf das Jesusgebet konzentrieren.
Ein Gebet ist kein Mantra (werfe ich keinem vor, ich weise nur darau hin).
Der Herr hat uns ein Gebet beigebracht und ein Heiliges Konzil das Glaubensbekenntnis. Freilich darf dies nicht aus dem Fokus geraten.
Ein Gebet ist kein Mantra (werfe ich keinem vor, ich weise nur darau hin).
Der Herr hat uns ein Gebet beigebracht und ein Heiliges Konzil das Glaubensbekenntnis. Freilich darf dies nicht aus dem Fokus geraten.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
Bei uns in der Kirche wird das nach dem Rosenkranz gelegentlich auf deutsch gebetet. Textsicher bin ich aber auch eher in der lateinischen Version.Benedikt hat geschrieben:Zum Salve Regina: Wer betet oder singt das überhaupt auf deutsch? Habe ich erst einmal erlebt.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten II
naja die Johannesgemeinschaft steht geradezu für eine aktuelle Thomas-Rezeption.Thomas_de_Austria hat geschrieben:"Engel, Wunder und Dämonen, Phänomene zwischen Himmel und Erde" von P. Denis Borel aus dem Sankt Ulrich Verlag. Es ist zwar nicht so gelehrt-sachlich, umfangreich und anerkannt wie die Genannten, aber es ist zumindest auch nicht ganz unlesenswert (vor allem, da St. Thomas gar nicht so selten zu Rate gezogen und zitiert wird, was für ein modernes Buch zu diesem Thema - gerade auch in Theologenkreisen, wie man ja auch hier im Kreuzgang sieht - doch recht bemerkenswert ist).
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein