Vorsicht, wenn wir damit anfangen, zunächst schlecht Erklärbares als "Sage" abzutun, könnten ja auch andere Schilderungen im AT ohne weiteres derartig qualifiziert werden.Clemens hat geschrieben:Wieso soll da nichts passiert sein? Immerhin entstanden so die Moabiter und Ammoniter! Wenn das nicht genug Strafe ist!Dornbusch hat geschrieben:Kein schlechtes Argument, das Du anführst (Gen. 19,30). Ich denke, dass der Inzest nötig war zur Erhaltung der Art (Familie). Sozusagen ein "Notstand-Inzest" und daher galten "mildernde Umstände"...phylax hat geschrieben: Zu deinem Beitrag: Wir müssen schon Gott das Urteil überlassen, sonst erheben wir uns über die anderen. Richtet nicht...
und: Mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugemessen werden.
NB: Gott hat nicht immer so gehandelt wie in Sodom: Dem Inzest der Lot-Töchter z.B. (Gen. 19,30 ff) folgte ..nichts.
Vielleicht kann ja jemand bei der Interpretation der Stelle helfen!
Die Erhaltung dieser Familie wäre (aus alttestamentlicher Sicht) überhaupt nicht nötig gewesen.
Im Gegenteil: Moabiter und Ammoniter belegen oberste Ränge auf der Skala der Lieblingsfeinde Israels. Die Sage über Lots Töchter dürfte daher in erster Linie der kultisch-religiösen Herabsetzung dieser beiden Völker gedient haben.
Solche dürfen NIE in die Gemeinde Gottes aufgenommen werden!
"Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht in die Gemeinde des HERRN kommen, auch nicht ihre Nachkommen bis ins zehnte Glied; sie sollen nie hineinkommen" (5.Mose 23,4)
Im Übrigen ist festzuhalten, daß die dem Inzest -so er also stattgefunden hat- folgenden Generationen für die Taten der früheren Generationen nichts können.
Im bei Matthäus stehenden Stammbaum Jesu ist Salomon erwähnt, der dem Ehebruch Davids entstammte. Was konnte Salomon selbst dazu? NIchts. Auch Perez, Sohn der Tamar (Gen 38) konnte nichts für seine Vorgeschichte. Gott stört das offenbar nicht.
Er sieht auf den Wert der einzelnen Person. Wie und unter welchen Umständen diese Person gezeugt wurde und von wem, ist offenbar weniger wichtig.