Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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SpaceRat
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von SpaceRat »

St. Martin
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Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Debora
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Debora »

Rücktritt von Bischof Mixa - Ist der Sündenbock gefunden? (23.04.2010)

Irgendjemand muss die Schuld auf sich nehmen und vor die Tore der Stadt tragen.

So beschreibt es das 3. Buch des Moses, das für die Leviten, in dem die Riten zusammengestellt sind. Man lädt auf einen Ziegenbock, der damit zum Sündenbock wird, die Schuld der Gemeinschaft und treibt ihn in die Wüste.

In der Aufdeckung der Missbrauchsfälle hatte man lange versucht, ein prominenteres Opfer zu finden, nämlich den Papst. Irgendeinen Fehler musste in den Jahren, in denen er ein Leitungsamt ausgeübt hatte, zu finden sein. Aus dem Fehler hätte man eine Schuld konstruieren können, um ihn dann „in die Wüste zu schicken“. Das Wort hat sich in unserem Sprachgebrauch erhalten. Ein Bischof ist dann in der Hierarchie der Opferprominenz der nächste. Eigentlich waren es die Orden, die durch die Vertuschung von Missbrauchsfällen in die Medien geraten waren. Zuerst waren es die Jesuiten mit ihrer Schule in Berlin. Aber weder der Jesuitenprovinzial noch ein Benediktinerabt schienen der Öffentlichkeit prominent genug, um die Schuld wegzutragen.

Allerdings erstaunen zwei Dinge im Zusammenhang mit dem Rücktritt des Augsburger Bischofs. Einmal, dass es in der aufgeklärten Bundesrepublik weiter Opferriten gibt und dass einer als Sündenbock ausgewählt wurde, der gar nichts mit Missbrauchsfällen zu tun hatte.



Die Opferriten funktionieren weiter

Die aufgeklärte, d.h. von der Vernunft und nicht von mythologischen Vorstellungen geleitete moderne Gesellschaft, verlangt offensichtlich Opfer. Betrieben wird das von den Agenten der Aufklärung. Deren Sprachrohr ist wohl nach allgemeiner Überzeugung nicht die Frankfurter Allgemeine oder das ZDF, sondern seit Jahrzehnten der Spiegel. Die Süddeutsche Zeitung sieht sich auch in der Rolle, nicht nur für Vernunft zu plädieren, sondern Schuld aufzudecken und die Schuldigen „an den Pranger“ zu stellen, um so die Schuld „auszumerzen“. Es ist wie eine Jagd. Sie wird von den Medien so lange betrieben, bis „das Opfer zur Strecke“ gebracht ist.

Der Opferritus, der hier am Modell des Sündenbocks beschrieben wird, wurde von René Girard entdeckt. Er hat die über die ganze Welt verbreiteten Opferriten in „Das Heilige und die Gewalt“ beschrieben. Nun werden die Journalisten, die seit Wochen recherchieren, sich nicht in der Rolle von Opferpriestern fühlen. Aber was in regelmäßigen Abständen als Hatz auf die Politiker stattfindet und diesmal die katholische Kirche trifft, entspringt der menschlichen Grundgegebenheit, die offensichtlich nicht von der Vernunft abgeschafft wurde. Die Zustände sind trotz 200 Jahren vernunftgeleiteter Gesellschaft immer noch so, dass die regulären Entschuldungsmechanismen und Institutionen, nämlich die Gerichte und die Rechtsprozesse, nicht ausreichen. Die Medien halten sich weiterhin an den Sündenbock. Wenn er gefunden ist, dann muss er „geopfert“ werden. Das geschieht nicht mehr als buchstäbliche Hinrichtung, sondern durch soziale „Enthauptung“, nämlich durch Verlust des Amtes. Dabei ist es weniger von Bedeutung, dass dieser im juristischen Sinn wirklich schuldig ist.

Dass die Opferriten weiter wirksam sind, zeigt sich auch an der Zahl der Krimis die wöchentlich ausgestrahlt werden. Offensichtlich häuft sich im Laufe der Woche so viel Schuld an, dass am Wochenende ein Opfer gefunden werden muss. Die Schuldgefühle werden dadurch weggebracht, dass man den Mörder ausfindig macht. Aber warum wurde gerade Bischof Mixa zum Sündenbock, der die Schuldgefühle wegtragen soll?



Ohrfeigen und finanzielle Ungereimtheiten

Bisher hat kein Journalist Bischof Mixa mit sexuellem Missbrauch in Verbindung gebracht. Es waren Ohrfeigen oder andere körperlichen Strafen sowie Geldbeträge, die nicht entsprechend dem Stiftungszweck des Schrobenhausener Waisenhauses verwendet worden waren. Das ist schon erstaunlich, denn auch wenn sich die Vorwürfe erhärten, sie haben allenfalls mit Kindern zu tun, werden aber nicht als sexueller Missbrauch gedeutet. Hier könnte ein weiteres Ergebnis der Forschungen von René Girard weiterhelfen. Das dumpfe Gefühl, dass Schuld herausgeschafft werden muss, braucht eine gewisse Zeit, bis das Opfer ausgemacht ist, das dann auch in der Lage ist, die Schuld aus der Mitte der Gemeinschaft herauszutragen. Dazu ein Indiz: Der Sprecher von „Wir sind Kirche“ fordert vom Papst, das Rücktrittsgesuch des Bischofs schnell zu bearbeiten, weil den Katholiken im Bistum in Augsburg ein langes Warten nicht zuzumuten sei. Der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Alois Glück verlangt dagegen, dass man sich Zeit lassen müsse; seine Begründung: Man müsse den Opfern durch genaue Aufklärung gerecht werden. Also: Die Sache weiter „köcheln“. Für „Wir sind Kirche“ ist Bischof Mixa der geeignete Sündenbock, für das Zentralkomitee noch nicht.

Nun müsste dem Laienkatholizismus der Rücktritt eines Bischofs eigentlich als Genugtuung ausreichen, zumal gerade dieser Bischof für das bisherige Priesterverständnis der katholischen Kirche eingetreten ist und kein Verbündeter des Zentralkomitees zur Abschaffung des Zölibats war. Aber gestürzt hat der Präsident des Zentralkomitees den Bischof nicht. Alois Glück warnt am Freitag vor falscher Mythenbildung. Als langjähriger Politiker, der sicher an den Opferriten der CSU, d.h. an den Intrigen zur Absetzung nicht nur von Edmund Stoiber beteiligt war, weiß er: Der Ritus wirkt nur, wenn das Opfer wirklich mit der Schuld beladen werden kann.



Die Auswahl des Sündenbocks in der „aufgeklärten“ Bundesrepublik

Wie ist es nun dazu gekommen, dass Bischof Mixa für die dumpfen, aggressiven, verwirrenden Gefühle im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen ausgewählt wurde. Die Veröffentlichung von lange zurückliegenden Fehlgriffen gegenüber Kindern hat frühere Bewohnerinnen des Waisenhauses in Schrobenhausen motiviert, ihre Verletzungen, die offensichtlich noch keine Möglichkeit bekamen, zu heilen, in die Öffentlichkeit zu tragen. Bischof Mixa hat die Vorwürfe durch seinen Pressesprecher kategorisch abstreiten lassen. Dieser hat von einer gezielten Kampagne gegen den Bischof gesprochen. Das weckte natürlich die Frage, wer Recht hat. Die ehemaligen Bewohner des Waisenhauses gaben eidesstattliche Erklärungen ab. Schritt für Schritt musste der Bischof von seiner Strategie Abstand nehmen und schließlich um Verzeihung bitten. Die Stiftung des Waisenhauses beauftragte einen Rechtsanwalt, der dann auch finanzielle Ungereimtheiten entdeckte.

Der Augsburger Bischof hätte einfach der katholischen Tradition folgen müssen. Wenn Schuld oder Versagen vorhanden ist, muss sie bekannt werden, damit sie geheilt und nach katholischem Verständnis, verziehen werden kann. Mit dieser Haltung hätte sich Bischof Mixa, ausgestattet mit der Tugend der Tapferkeit, durchaus auch den Medien stellen können. Nichts anders wollen die Medien erst einmal. Das kann das Amt kosten, aber nicht das Ansehen und die Würde.

Bischof Mixa aber hat sich in den Sündenbockmechanismus verstrickt und sich nicht der katholischen Praxis anvertraut. Der Sündenbockmechanismus verläuft nach den Beobachtungen von René Girard so: Es ist meist der Zufall, der den Sündenbock auswählt. Wenn jemand als Sündenbock angefragt wird und er sich nicht wehrt, dann sammeln sich um ihn, ohne Rücksicht auf die Fakten, alle negativen Gefühle. In diesem Fall die Wut über das Unrecht an Kindern, der Ärger über eine strenge Sexualmoral, Rache- und Hassgefühle über klerikale Selbstherrlichkeit und fragwürdige Personalentscheidungen. Der Druck dieser Gefühle führte schließlich dazu, dass ein Rücktritt unausweichlich wurde. Der Rücktritt ist erst einmal eine Niederlage, aber es gibt eine interessante neue Entwicklung.



Die katholische Striktheit in sexualethischen Fragen ist wieder mehrheitsfähig

Wenn der Sündenbock hingerichtet, sozial „enthauptet“ ist, ist seine Wirkungsgeschichte nicht zu Ende. Weil er die Schuld weggetragen hat, so René Girard, wird er plötzlich verehrt. Genau das erlebt die katholische Kirche. Nicht zuletzt wegen ihrer strikten Sexualmoral wird sie wegen Vertuschung von Missbrauchsfällen in eigenen Reihen an den Pranger gestellt. Zugleich aber wird wieder verurteilt, was Jesus schon aufs Korn genommen hat. Er sagt in der Bergpredigt: Ehebruch beginnt nicht erst da, wo er getan wird, sondern bereits, wenn einer die Frau eines anderen mit Begehren anblickt.

Kindesmissbrauch, so sehen es die Medien, indem sie Psychologen zitieren, beginnt schon dann, wenn ein Erwachsener mit erotischen Gefühlen ein Kind anschaut oder Jugendliche nach ihren sexuellen Erfahrungen ausfragt, um sich daran zu ergötzen.

Soviel Zustimmung zu den Grundsätzen der Sexualmoral, wie Jesus sie vertreten hat und wie die katholische Kirche sie versucht hat, weiter zu verkünden, gab es lange nicht. Offensichtlich ist das Zeitalter der sexuellen Revolution, mit der die katholische Kirche lange im Konflikt lag, gerade dabei, sich selbst an sein Ende zu bringen. Der Gleichklang der Psychologen mit der jesuanischen Deutung des erotischen Begehrens spricht auf jeden Fall dafür.



Eckhard Bieger S.J.

Redaktion kath.de
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Ein interessanter Kommentar
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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overkott
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von overkott »

Irgendwie haben sich die Jesuiten mit ihrer Debatte selbst vors Knie getreten. In Bonn musste der Rektor gehen, ohne dass es Vergewaltigungen gegeben hätte, von denen er gewusst haben könnte. Er war einfach nur Opfer der Jesuitenpolitik. Dabei war er bei den Schülern sehr beliebt und vermochte es, für seinen Reli-Unterricht zu begeistern. Wie können die Jesuiten das nur wieder gerade biegen?

LaudaSion870
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von LaudaSion870 »

taddeo hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Wird hier eine Trennung herbei geredet? - Als ob es für Laien so wichtig wäre, dass man die richtige "Partei" wählt.
Die Trennung braucht man nicht herbeireden, die besteht de facto schon längst.








Das ist richtig und ich denke, dass man in allernächster Zukunft das Ganze auch per jure durchziehen wird. Gerade in Deutschland wird es wegen des großen Kirchenvermögens so richtig interessant. Ich habe läuten hören, dass man selbst in Rom mittlerweile die Spaltung befürchtet. Römisch-katholisch und papsttreu werden wohl kaum mehr als 20% der Gesamtkatholiken bleiben. Manche Bistümer werden weniger betroffen sein, bei anderen wird es zum Massenabfall kommen.
Aber wie Du richtig sagst: Es wird nur etwas juristisch und kirchenpolitisch bereinigt, was schon lange ein Faktum ist.

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Niels hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Gibt es eigentlich einen deutschen (lebenden) Bischof, der von mehreren der Foranten geschätzt wird?
Warum Deine Frage? - Vielleicht nennst Du mal einen deutschen (lebenden) Bischof, den DU schätzt.
Erwartungsvoll
c.
Den Bischof von Rom. :blinker:
Civi, ich schreibe hier ja auch keine Mißfallensäußerungen zu Bischöfen.
Dann verstehe ich schon Deine Anfrage schon überhaupt nicht.
Mit Verlaub, ich auch nicht - und meine Anfrage ist in keiner Weise bösartig gemeint :neinfreu: , ich will's nur verstehen... :ja:
Warum versteht ihr das nicht? :hae?: - Seit Tagen wird hier über Bischöfe gesprochen, die die Mehrheit der Schreiber nicht besonders schätzt. (Und das teils sehr deutlich zum Ausdruck bringt.)
Nun ist es doch interessant, ob es auch geschätzte deutsche Bischöfe gibt und welche das sind.

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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

Petra hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Und die Zeit nutzen, eine Entscheidung über deine künftigen Loyalitäten treffen.
Wie bitte? :hae?:

Wie meenstn ditte?
Immer mehr unserer Bischöfe und Oberlaien entlarven sich derzeit zunehmend selbst. Da ist die Zeit reif, sich zu entscheiden, wem man loyal ist. Der Deutschen Bischofskonferenz oder Rom.
Wird hier eine Trennung herbei geredet? - Als ob es für Laien so wichtig wäre, dass man die richtige "Partei" wählt.
Zu diesem ganzen Trennungsgerede: ich nehme an, gemeint ist, daß man sich entscheiden müsse, wenn es zu einem formellen Schisma von Teilen der deutschen Kirche kommen sollte. Abgesehen davon, daß es da nichts zu entscheiden gäbe, weil selbstverständlich ist, daß man zur Kirche Christi und ihrem sichtbaren Haupt, dem Nachfolger Petri, halten muß, halte ich das - mit Verlaub, und ohne die, die davon gesprochen haben, beleidigen zu wollen - für reichlich unrealistisch, ja hysterisch. Daß die Situation in der deutschen Kirche katastrophal ist, ist uns ja allen klar (allerdings auch nicht schlimmer und teilweise besser als in vielen anderen westeuropäischen Ländern). Aber dafür, daß dies zu einem formellen Schisma führen könnte, sehe ich nicht die geringsten Anzeichen. Außerdem halte ich generell gar nichts davon, dauernd die kirchliche Apokalypse herbeizuraunen. Man soll in Ruhe seine Pflicht tun (und solange kein Schisma besteht und die deutschen Oberhirten nichts Verwerfliches befehlen, schulden wir auch unserem jeweilgen Bischof Gehorsam, egal was wir von seiner "Politik" halten), die Lage realistische und nüchtern betrachten, und dabei stets die unerschütterliche Hoffnung bewahren, da wir ja spe salvi sind.

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overkott
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von overkott »

LaudaSion870 hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Wird hier eine Trennung herbei geredet? - Als ob es für Laien so wichtig wäre, dass man die richtige "Partei" wählt.
Die Trennung braucht man nicht herbeireden, die besteht de facto schon längst.
Das ist allerdings weder im Geist Jesu, noch die Lehre Pauli, noch die des Johannes. Jesus hat sich nicht einmal von Judas getrennt. Er hat ihn nicht gerichtet und nicht einmal verdammt. Warum? Weil er durch das Gute das Böse überwinden wollte. Feindesliebe war für ihn nicht nur ein Wort. Hätte er sich das Kreuz nicht ersparen können? Sicher wäre er dann anders gestorben. Aber er wäre dann nicht in seiner Gemeinde als der Auferstandene erschienen. Trennung kam für Jesus nicht in Frage, weil das dem Wesen und Willen Gottes nicht entspricht.

LaudaSion870
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von LaudaSion870 »

overkott hat geschrieben:
LaudaSion870 hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Wird hier eine Trennung herbei geredet? - Als ob es für Laien so wichtig wäre, dass man die richtige "Partei" wählt.
Die Trennung braucht man nicht herbeireden, die besteht de facto schon längst.
Das ist allerdings weder im Geist Jesu, noch die Lehre Pauli, noch die des Johannes. Jesus hat sich nicht einmal von Judas getrennt. Er hat ihn nicht gerichtet und nicht einmal verdammt. Warum? Weil er durch das Gute das Böse überwinden wollte. Feindesliebe war für ihn nicht nur ein Wort. Hätte er sich das Kreuz nicht ersparen können? Sicher wäre er dann anders gestorben. Aber er wäre dann nicht in seiner Gemeinde als der Auferstandene erschienen. Trennung kam für Jesus nicht in Frage, weil das dem Wesen und Willen Gottes nicht entspricht.





Moment mal. Gibts da nicht die Stelle "für ihn wäre es besser, er wäre nie geboren worden".?

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overkott
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von overkott »

LaudaSion870 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
LaudaSion870 hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Wird hier eine Trennung herbei geredet? - Als ob es für Laien so wichtig wäre, dass man die richtige "Partei" wählt.
Die Trennung braucht man nicht herbeireden, die besteht de facto schon längst.
Das ist allerdings weder im Geist Jesu, noch die Lehre Pauli, noch die des Johannes. Jesus hat sich nicht einmal von Judas getrennt. Er hat ihn nicht gerichtet und nicht einmal verdammt. Warum? Weil er durch das Gute das Böse überwinden wollte. Feindesliebe war für ihn nicht nur ein Wort. Hätte er sich das Kreuz nicht ersparen können? Sicher wäre er dann anders gestorben. Aber er wäre dann nicht in seiner Gemeinde als der Auferstandene erschienen. Trennung kam für Jesus nicht in Frage, weil das dem Wesen und Willen Gottes nicht entspricht.





Moment mal. Gibts da nicht die Stelle "für ihn wäre es besser, er wäre nie geboren worden".?
Wie lautet denn die Grundform von besser?

LaudaSion870
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von LaudaSion870 »

Berolinensis hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Und die Zeit nutzen, eine Entscheidung über deine künftigen Loyalitäten treffen.
Wie bitte? :hae?:

Wie meenstn ditte?
Immer mehr unserer Bischöfe und Oberlaien entlarven sich derzeit zunehmend selbst. Da ist die Zeit reif, sich zu entscheiden, wem man loyal ist. Der Deutschen Bischofskonferenz oder Rom.
Wird hier eine Trennung herbei geredet? - Als ob es für Laien so wichtig wäre, dass man die richtige "Partei" wählt.
Zu diesem ganzen Trennungsgerede: ich nehme an, gemeint ist, daß man sich entscheiden müsse, wenn es zu einem formellen Schisma von Teilen der deutschen Kirche kommen sollte. Abgesehen davon, daß es da nichts zu entscheiden gäbe, weil selbstverständlich ist, daß man zur Kirche Christi und ihrem sichtbaren Haupt, dem Nachfolger Petri, halten muß, halte ich das - mit Verlaub, und ohne die, die davon gesprochen haben, beleidigen zu wollen - für reichlich unrealistisch, ja hysterisch. Daß die Situation in der deutschen Kirche katastrophal ist, ist uns ja allen klar (allerdings auch nicht schlimmer und teilweise besser als in vielen anderen westeuropäischen Ländern). Aber dafür, daß dies zu einem formellen Schisma führen könnte, sehe ich nicht die geringsten Anzeichen. Außerdem halte ich generell gar nichts davon, dauernd die kirchliche Apokalypse herbeizuraunen. Man soll in Ruhe seine Pflicht tun (und solange kein Schisma besteht und die deutschen Oberhirten nichts Verwerfliches befehlen, schulden wir auch unserem jeweilgen Bischof Gehorsam, egal was wir von seiner "Politik" halten), die Lage realistische und nüchtern betrachten, und dabei stets die unerschütterliche Hoffnung bewahren, da wir ja spe salvi sind.








Ausnahmsweise stimme ich Dir nicht zu. Denk mal an die Reformation- auch damals hätte ob der festgefügten kirchlichen Strukturen niemand an eine Spaltung gedacht- aber sie ist gekommen. Und was den Gehorsam betrifft : Du weißt selber wie schwierig diese Frage ist. Ich denke nur an das Credo und die Wandlungsworte. Der Wille und der ausdrückliche Befehl Roms in diesen Fragen sind unzweifelhaft, aber in einigen Bistümern bekommt der Priester, der das umsetzt sofort eins auf den Deckel vom Generalvikariat seiner Exzellenz/Eminenz. Und wieviele Priester werden gezwungen Liturgien zu halten, die von Rom ausdrücklich verboten sind. Weigerst Du Dich, bist Du ruck-zuck weg vom Fenster. Es soll mir auch keiner sagen, man könne sich doch weigern - haha ! Kaum ein Priester hält auf Dauer diesem Druck stand. Was denkst Du, wieviele Priester seelisch am Ende sind und nicht mehr weiterkönnen? Mit juristischem Denken kommt man nicht mehr weiter, weil das Kirchenrecht vielfach ausgehebelt ist und Du Dich auch nicht darauf berufen kannst. Das ist die Situation. Und sie wird zunehmend schlimmer.

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Petur
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petur »

Petra hat geschrieben:Gibt es eigentlich einen deutschen (lebenden) Bischof, der von mehreren der Foranten geschätzt wird?
Joachim Vobbe, Matthias Ring.

Raimund J.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raimund J. »

Petur hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Gibt es eigentlich einen deutschen (lebenden) Bischof, der von mehreren der Foranten geschätzt wird?
Joachim Vobbe, Matthias Ring.
So? Haben diese Herren ihre Weihe denn auch in apostolischer Sukzession empfangen?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Raphael

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben: ......... Aber du darfst dich über andere auch nicht erheben. (Joh 14,21-27)
Nichtsdestoweniger muß man die Stimme erheben und die katholische Lehre vertreten, und zwar unabhängig davon, ob diese Erhebung gelegen oder ungelegen ist!

conscientia
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von conscientia »

Voß ===> ?????
Komische Type.

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Peti
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Peti »

Berolinensis hat geschrieben: Aber dafür, daß dies zu einem formellen Schisma führen könnte, sehe ich nicht die geringsten Anzeichen. Außerdem halte ich generell gar nichts davon, dauernd die kirchliche Apokalypse herbeizuraunen. Man soll in Ruhe seine Pflicht tun (und solange kein Schisma besteht und die deutschen Oberhirten nichts Verwerfliches befehlen, schulden wir auch unserem jeweilgen Bischof Gehorsam, egal was wir von seiner "Politik" halten), die Lage realistische und nüchtern betrachten, und dabei stets die unerschütterliche Hoffnung bewahren, da wir ja spe salvi sind.
:daumen-rauf:
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Peti hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben: Aber dafür, daß dies zu einem formellen Schisma führen könnte, sehe ich nicht die geringsten Anzeichen. Außerdem halte ich generell gar nichts davon, dauernd die kirchliche Apokalypse herbeizuraunen. Man soll in Ruhe seine Pflicht tun (und solange kein Schisma besteht und die deutschen Oberhirten nichts Verwerfliches befehlen, schulden wir auch unserem jeweilgen Bischof Gehorsam, egal was wir von seiner "Politik" halten), die Lage realistische und nüchtern betrachten, und dabei stets die unerschütterliche Hoffnung bewahren, da wir ja spe salvi sind.
:daumen-rauf:
:daumen-rauf:

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Libertas Ecclesiae
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

conscientia hat geschrieben:Voß ===> ?????
Komische Type.
Oder Schlitzohr? Oder ... :auweia: ???
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Was ist eigentlich von Dr. Dirk Hermann Voß zu halten, dem entpflichetten Öffentlichkeitsreferenten der Diözese Augsburg? Er bleibt weiterhin Geschäftsführer des St.-Ulrich-Verlags und Herausgeber der Katholsichen SonntagsZeitung und ist damit ja auch nicht ohne Einfluss. Außerdem ist Voß Vizepräsident der Paneuropa-Union Deutschland.

Voß wird jetzt eine erhebliche Mitverantwortung an der ungeschickten "Salamitaktik" von Bischof Mixa zum Vorwurf gemacht.

Ein Schlitzohr ist er ja schon, der Voß. Welche Ziele verfolgt er wirklich? Hat er Bischof Mixa nur für seine eigenen kirchenpolitischen Zwecke vorgespannt?

Aber welche Rolle spielt da eigentlich die Paneuropa-Union? Die Pressesprecherin der Diözese Augsburg, Kathi Marie Ulrich, gehört ja auch zu diesem Verein. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich von dieser etwas kryptisch wirkenden Organisation halten soll. :hae?:

Interessant auch dieser Kommentar hier:

http://www.sueddeutsche.de/Z5p38j/33236 ... htung.html
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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overkott
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von overkott »

overkott hat geschrieben:
LaudaSion870 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
LaudaSion870 hat geschrieben:Die Trennung braucht man nicht herbeireden, die besteht de facto schon längst.
Das ist allerdings weder im Geist Jesu, noch die Lehre Pauli, noch die des Johannes. Jesus hat sich nicht einmal von Judas getrennt. Er hat ihn nicht gerichtet und nicht einmal verdammt. Warum? Weil er durch das Gute das Böse überwinden wollte. Feindesliebe war für ihn nicht nur ein Wort. Hätte er sich das Kreuz nicht ersparen können? Sicher wäre er dann anders gestorben. Aber er wäre dann nicht in seiner Gemeinde als der Auferstandene erschienen. Trennung kam für Jesus nicht in Frage, weil das dem Wesen und Willen Gottes nicht entspricht.
Moment mal. Gibts da nicht die Stelle "für ihn wäre es besser, er wäre nie geboren worden".?
Wie lautet denn die Grundform von besser?
Sicher muss man ergänzen, dass Jesus zwar dem wieder bekehrten Petrus verziehen und Judas nicht verdammt, Judas sich aber selbst gerichtet hat.

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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

Bishops of England and Wales call for Prayer of Reparation and Atonement.

Ist mir etwas entgangen, oder kommt so etwas unseren Oberhirten einfach nicht in den Sinn?

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Petur
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petur »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Gibt es eigentlich einen deutschen (lebenden) Bischof, der von mehreren der Foranten geschätzt wird?
Joachim Vobbe, Matthias Ring.
So? Haben diese Herren ihre Weihe denn auch in apostolischer Sukzession empfangen?
Ja, in dieser Weise.

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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

LaudaSion870 hat geschrieben:Der Wille und der ausdrückliche Befehl Roms in diesen Fragen sind unzweifelhaft, aber in einigen Bistümern bekommt der Priester, der das umsetzt sofort eins auf den Deckel vom Generalvikariat seiner Exzellenz/Eminenz. Und wieviele Priester werden gezwungen Liturgien zu halten, die von Rom ausdrücklich verboten sind. Weigerst Du Dich, bist Du ruck-zuck weg vom Fenster. Es soll mir auch keiner sagen, man könne sich doch weigern - haha ! Kaum ein Priester hält auf Dauer diesem Druck stand. Was denkst Du, wieviele Priester seelisch am Ende sind und nicht mehr weiterkönnen? Mit juristischem Denken kommt man nicht mehr weiter, weil das Kirchenrecht vielfach ausgehebelt ist und Du Dich auch nicht darauf berufen kannst.
Aber das ist doch nun wahrlich keine neue Erkenntnis, sondern so ists in weiten Teilen Deutschlands doch schon seit Jaaahren. Bislang kam aus Rom nichts Entscheidendes oder Wirksames dagegen. Warum sollte das also in absehbarer Zeit doch kommen?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Petur
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petur »


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Pilger
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Pilger »

Petra hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben: Aber dafür, daß dies zu einem formellen Schisma führen könnte, sehe ich nicht die geringsten Anzeichen. Außerdem halte ich generell gar nichts davon, dauernd die kirchliche Apokalypse herbeizuraunen. Man soll in Ruhe seine Pflicht tun (und solange kein Schisma besteht und die deutschen Oberhirten nichts Verwerfliches befehlen, schulden wir auch unserem jeweilgen Bischof Gehorsam, egal was wir von seiner "Politik" halten), die Lage realistische und nüchtern betrachten, und dabei stets die unerschütterliche Hoffnung bewahren, da wir ja spe salvi sind.
:daumen-rauf:
:daumen-rauf:
Der Urheber der Diskussion ist ZdK-Präsident Alois Glück – "Kirche steht an einem Scheideweg"

Auch wenn das nur belangloses Geschwätz des Augenblicks ist, sehe ich darin einen Grund zur Sorge.
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Pilger hat geschrieben:Der Urheber der Diskussion ist ZdK-Präsident Alois Glück – "Kirche steht an einem Scheideweg"

Auch wenn das nur belangloses Geschwätz des Augenblicks ist, sehe ich darin einen Grund zur Sorge.
Da tust du Glück einerseuts zuviel der Ehre an - Urheber sind da ganz andere. Und andererseits unteschätzt Du ihn - das ist kein belangloses Geschwätz.

Die Übergroße Mehrheit des ZK und die Mehrheit der Bischofskonferenz - viele sind keine Katholiken mehr so, wie er Papst einer ist - fahren einen objektiv schismatischen Kurs. Ob und wann ds zu einem formellen Schisma führt, steht auf einem anderen Blatt.

Die aktuellen Streitpunkte sind die Prärogativen zur Bischofseinsetzung und das Zölibat. Mit Wagner und jetzt Mixa signalisiert man dem Papst, daß seine Rechte und Pflichten nicht mehr anerkannt werden - wie er sich dazu stellen wird, wird man sehen. Frühr oder später ist hier Klarheit unerläßlich.

Beim Zölibat ist schon klar skizziert, wie es weitergehen wird: Man wird in größerem Umfang verheiratete Diakone zu Priestern weihen. Dabei kann Rom eine zeitlang gute Mine zum bösen Spiel - der Knackpunkt hier wird sein, wenn die Bistümer eine reguläre Laufbahn einrichten, die vom verheirateten Diakon zum verheirateten Priester führt. Das muß nicht kirchentrennend sein, würde aber den charakter der lateinischen Kirche tiefgreifend und gegen das Recht und gegen den Willen der Päpste verändern - und darin liegt kirchenttrennendes Potential.

NIcht auf der Tagesordnung steht derzeit die Frauenordination - da wird man sich mit der Aufwertung von "Gemeindeleiterinnen" begnügen. Die Frauen, die sich davon angezogen und herausgefordert sehen, werden sich damit freilich nicht begnügen - das gibt also eine schiefe Ebene.

Unter und hinter alledem wird sich die Entleerung der glaubensinhalte fortsetzen. Und eines häßlichen Tages wird sich ein Papst die Frage stellen müssen, ob er noch in Gemenschaft mit Bischöfen stehen kann, die nicht in voller Gemeinschaft mit ihm stehen.

Ich halte es nicht für übertrieben, zu vermuten, daß es in der deutschen Kirche Kräfte gibt, die darauf drängen, diesen Tag möglichst bals heraufziehen zu lassen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Linus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Gibt es eigentlich einen deutschen (lebenden) Bischof, der von mehreren der Foranten geschätzt wird?
Gregor Maria Hanke, Wolfgang Haas, Klaus Dick, Joachim Kardinal Meisner, Walter Mixa, Joseph Ratzinger
Klaus Küng.
Wirklich? :hmm:
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holzi
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von holzi »

cantus planus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Gibt es eigentlich einen deutschen (lebenden) Bischof, der von mehreren der Foranten geschätzt wird?
Gregor Maria Hanke, Wolfgang Haas, Klaus Dick, Joachim Kardinal Meisner, Walter Mixa, Joseph Ratzinger
Klaus Küng.
Wirklich? :hmm:
Klaus, nicht Hans Küng!

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Das habe ich schon richtig gesehn. So besoffen kann Linus gar nicht sein, Hans Küng vorzuschlagen. Aber Klaus Küng sehe ich auch mit einer gewissen Skepsis. Allerdings ist der ja erst nach meiner Österreich-Zeit richtig "prominent" geworden. Seine Auftragsarbeit bei der Aufklärung des St.-Pölten-Skandals hat bei mir eher gemischte Gefühle hinterlassen.
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Petur
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petur »

Pilger hat geschrieben:
Der Urheber der Diskussion ist ZdK-Präsident Alois Glück – "Kirche steht an einem Scheideweg"
Glück hat mMn absolut Recht. Die Erneuerung der Kirche ist unerlässlich. Aber nicht nur wegen des Skandals. Es wäre eigentlich traurig, wenn man die nötigen inneren Reformen bloß wegen eines Skandals einführte. Doch auch so wäre das besser als die Nichteinführung.

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Aber Reformen sind doch im vollen Gange: die Treue zur Tradition wird wieder betont, die Alte Messe ist wieder zugelassen, die akademische Lehre wird stärker auf ihre Treue zum Lehramt hinterfragt, das Trara mit der Frauenweihe ist endgültig vom Tisch, junge Priester tragen wieder Priesterkleidung, die privaten Frömmigkeitsformen beginnen langsam, ganz langsam wieder zu erblühen...

Die Kirche verändert sich. Man muss es nur sehen wollen!
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Siard
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Siard »

Bernado hat geschrieben:Die Übergroße Mehrheit des ZK und die Mehrheit der Bischofskonferenz - viele sind keine Katholiken mehr so, wie er Papst einer ist - fahren einen objektiv schismatischen Kurs. Ob und wann ds zu einem formellen Schisma führt, steht auf einem anderen Blatt.
Ich teile die Meinung vom gottseligen Erzbischof Johannes (Dyba) zum ZK... ;D

Raimund J.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raimund J. »

Siard hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Die Übergroße Mehrheit des ZK und die Mehrheit der Bischofskonferenz - viele sind keine Katholiken mehr so, wie er Papst einer ist - fahren einen objektiv schismatischen Kurs. Ob und wann ds zu einem formellen Schisma führt, steht auf einem anderen Blatt.
Ich teile die Meinung vom gottseligen Erzbischof Johannes (Dyba) zum ZK... ;D
Und wie war die?
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Torsten
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Torsten »

Petur hat geschrieben:Glück hat mMn absolut Recht. Die Erneuerung der Kirche ist unerlässlich. Aber nicht nur wegen des Skandals. Es wäre eigentlich traurig, wenn man die nötigen inneren Reformen bloß wegen eines Skandals einführte. Doch auch so wäre das besser als die Nichteinführung.
Genau genommen steht die Kirche - von Beginn an - für Erneuerung. Des Menschen. Ich will doch nicht die Kirche an mich anpassen. Sie nur als eine Begleitung sehen, die mir entgegenkommt. Es ist ein Fels, an dem ich mich wetze.

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