Causa St. Pölten
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schmitz-backes
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http://www.bild.t-online.de/BTO/news/20 ... ungen.htmlDie deutschen liebste Zeitung zeiht nun auch noch den Unfall dieses Spätberufenen in die Sache mit rein, mir kommt dass nur alles recht spanisch vor, aber wie sollte es denn nur bei der Bildzeitung auch sein?
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner
Ja, aber es kommt auch darauf an, wie mit der Wahrheit dann umgegangen wird. Dass sich Leute nicht mit Ruhm bekleckern, wenn sie versuchen zu vertuschen, was nicht mehr zu vertuschen geht, da sind alle einhelliger Meinung.josephus hat geschrieben: Ich kann nur sagen - abseits jeder Vorverurteilung möglicherweise betrofffener Personen: Nur die Wahrheit macht frei!
Aber andererseits ist unserer Mediengesellschaft völlig die Einsicht abhanden gekommen, dass nicht jede Wahrheit in die Öffentlichkeit gehört und dort ausgetragen werden muss, eben weil sie es gar nicht kann ohne aufzuhören, Wahrheit zu sein.
Das verstehe ich nicht, musst du erklären.Jojo hat geschrieben:Aber andererseits ist unserer Mediengesellschaft völlig die Einsicht abhanden gekommen, dass nicht jede Wahrheit in die Öffentlichkeit gehört und dort ausgetragen werden muss, eben weil sie es gar nicht kann ohne aufzuhören, Wahrheit zu sein.
Und so nebenbei, ich kann schon verstehen warum sich die Presse gerade auf einen Pöltener Skandal stürzt. Wenn Bischof Krenn jemand ist, der bei anderen "Sünde nennt, was Sünde ist" (hab ich in einem Kommentar gelesen, weiß nicht mehr wo), dann muß er sich auch mal an die eigene Nase fassen lassen, wenn in seinem Haus allem Anschein nach nicht alles in Ordnung ist.
wobei Homosexualität in einem Seminar ja nichts ungewöhnliches ist, in Paderborn, wo ich studierte, kam das häufiger vor, warum sollte es woanders anders sein?
Kinderpornographie ist natürlich damit nicht zu vergleichen. Das sollte man nicht einen Topf werfen.
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)
- mr94
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Außerdem sollte man das Sommerloch nicht vergessen. Besser als Nessie ist doch so ein handfester Skandal allemal. Schlechtes Timing für Krenn. Ein professioneller Medienberater hätte das vielleicht rechtzeitig erkannt und dafür gesorgt, dass das Thema zu einer günstigeren Zeit an die Öffentlichkeit gekommen wäre.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
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unter
http://www.oecumene.radiovaticana.org/r ... 00_r_1.ram
kann man die aktuellen Nachrichten von Radio Vatican zur Causa "St. Pölten - Krenn" hören.
http://www.oecumene.radiovaticana.org/r ... 00_r_1.ram
kann man die aktuellen Nachrichten von Radio Vatican zur Causa "St. Pölten - Krenn" hören.
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Geronimo
Mod on
Die Diskussion ist bis jetzt erfreulich sachlich und differenziert verlaufen - danke an alle Beteiligten! Um dieses Niveau zu behalten, musste jetzt ein unsachlicher Beitrag (Thierry) dran glauben; sowie zwei Antworten auf denselbigen, die dann keinen rechten Sinn mehr ergaben.
Nochmals vielen Dank für Eure Beiträge bisher!
mod off
Die Diskussion ist bis jetzt erfreulich sachlich und differenziert verlaufen - danke an alle Beteiligten! Um dieses Niveau zu behalten, musste jetzt ein unsachlicher Beitrag (Thierry) dran glauben; sowie zwei Antworten auf denselbigen, die dann keinen rechten Sinn mehr ergaben.
Nochmals vielen Dank für Eure Beiträge bisher!
mod off
Durchblick?
Hallo zusammen, wie ist die Lage in St.Pölten denn nun nach den vorliegenden Fakten insgesamt objektiv zu beurteilen. MaW: schuldig oder nicht schuldig? Danke für die Beurteilungen!
SANCTA SANCTE!
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schmitz-backes
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Die Seminarleitung schuldig; Seine Exzelenz muss wohl die Konsequenzen tragen, sprich gehn. Was die Seminaristen anbelangt werden alle, die in irgend einem Zusammenhang mit der Sache standen entlassen werden müssen, ich denke ein neuer bischof wird dann auch die übrigen Seminaristen prüfen müssen, ob sie tauglich sind Priester der Kirche zu sein!
Weiß jemand was mit dem Diakon ist der am 29. Juni nicht geweiht wurde?
Man sollte für den Bischof beten, dass er das tut was für die hl. Kirche das Beste ist.
Weiß jemand was mit dem Diakon ist der am 29. Juni nicht geweiht wurde?
Man sollte für den Bischof beten, dass er das tut was für die hl. Kirche das Beste ist.
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner
schmitz-backes hat geschrieben:
Weiß jemand was mit dem Diakon ist der am 29. Juni nicht geweiht wurde?
Ist das laut Medienberichten nicht derjenige, der auch jetzt der Hauptverdächtige in der Kinderpornoaffäre ist? Ich glaube das gelesen zu haben... aber wer weiß, ob die Medien das wissen...
Im news ist ja noch ein Bild von Probst Küchl aufgetaucht, wo man sieht, dass er vollkommen betrunken ist.
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schmitz-backes
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Es wird ja auch von regelmäßigen gelagen in Eisgarn berichtet, die Frage ist nur, hat dass was mit Kinderpornographie oder Homosexualität zu tun?
Wieso das noch zusätzlich da mit rein gerührt wird weiß der Teufel! Gut, ein priesterseminar stellt man sich anders vor, es hatte praktisch keine Leitung, nur ein traditioneller Schein wurde nach außen gewahrt, die Weihrauchschwaben haben vielen die Sicht auf die Wirklichkeit vernebelt!
Aber mit dem homosexuellen Ehepaar; leck mich in de´ Täsch!
Der arme Krenn. Sein Abschied wird nicht schön werden.
Wieso das noch zusätzlich da mit rein gerührt wird weiß der Teufel! Gut, ein priesterseminar stellt man sich anders vor, es hatte praktisch keine Leitung, nur ein traditioneller Schein wurde nach außen gewahrt, die Weihrauchschwaben haben vielen die Sicht auf die Wirklichkeit vernebelt!
Aber mit dem homosexuellen Ehepaar; leck mich in de´ Täsch!
Der arme Krenn. Sein Abschied wird nicht schön werden.
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Micha
Du beantwortest dir die Frage selbst. Die Presse stürzt sich darauf, es wird in der Öffentlichkeit breitgetreten. Dann sind alle informiert. Wie schön. Nur ist das dann die Wahrheit? Oder sind das nicht eher hundertfach gefilterte, durch Journalistenbrillen interpretierte Informationen?Wise Guy hat geschrieben:Das verstehe ich nicht, musst du erklären.Jojo hat geschrieben:Aber andererseits ist unserer Mediengesellschaft völlig die Einsicht abhanden gekommen, dass nicht jede Wahrheit in die Öffentlichkeit gehört und dort ausgetragen werden muss, eben weil sie es gar nicht kann ohne aufzuhören, Wahrheit zu sein.![]()
Und so nebenbei, ich kann schon verstehen warum sich die Presse gerade auf einen Pöltener Skandal stürzt. Wenn Bischof Krenn jemand ist, der bei anderen "Sünde nennt, was Sünde ist" (hab ich in einem Kommentar gelesen, weiß nicht mehr wo), dann muß er sich auch mal an die eigene Nase fassen lassen, wenn in seinem Haus allem Anschein nach nicht alles in Ordnung ist.
Aufklärung von Straftaten ja. Aber bitte nicht anhand von Meinungen, Gerüchten, Spekulationen durch die Mediengesellschaft.
Warum geht ein Aufschrei durch's Volk? Weil unter denjenigen, die am lautesten bestimmte Moralvorstellungen propagieren, schwarze Schafe geortet wurden, die diese unterlaufen. Empörung gemischt mit ein wenig Schadenfreude. Es ist die selbe Gesellschaft, die jetzt empört nach St. Pölten mit dem Finger zeigt, in der es möglich ist, dass Kinderpornos tagtäglich unter Ladentischen und per Internet verschoben werden. Millionenfach. Und ohne Medienrummel.
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schmitz-backes
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Mir gefällt die Polemik des Artikels nicht so besonders. Wenn ich auch prinzipiell nichts gegen Tacheles habe, bei manchen Themen sollte man behutsamer formulieren.schmitz-backes hat geschrieben:Ein Kommentar von Guido Horst/DT:
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... sp?ID=9910
Es geht hier um Kreuze, die einzelnen auferlegt wurden, da könnte ein Minimum an "sentire" nix schaden.
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Micha
Das war doch schon vor Tagen in den Meldungen, dass PAK Grundschülerinnen sexuell belästigt haben sollen.FioreGraz hat geschrieben:NA Super jetzt kommt Missbrauch auch noch dazu
Wenn die Schranke im Gehirn einmal durchbrochen ist, fallt es schwer, nicht auch mal den "Tastsinn" daran teilhaben zu lassen
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schmitz-backes
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Zum Teil sind die Fakten auch nicht korrekt, so der Umgang mit Homosexuellen in Priesterseminaren, zumindest in Köln hat man sich gedanken gemacht!Petra hat geschrieben:Mir gefällt die Polemik des Artikels nicht so besonders. Wenn ich auch prinzipiell nichts gegen Tacheles habe, bei manchen Themen sollte man behutsamer formulieren.schmitz-backes hat geschrieben:Ein Kommentar von Guido Horst/DT:
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... sp?ID=9910
Es geht hier um Kreuze, die einzelnen auferlegt wurden, da könnte ein Minimum an "sentire" nix schaden.
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- cathol01
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Da ist man ja auch besonders mit dem Problem konfrontiert...schmitz-backes hat geschrieben:Zum Teil sind die Fakten auch nicht korrekt, so der Umgang mit Homosexuellen in Priesterseminaren, zumindest in Köln hat man sich gedanken gemacht!
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
(Diogenes Laërcius)
- Mariamante
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Umgang mit den Skandalen und Bischof Krenn
Was die Vorgänge in St.Pölten betrifft, kann man m.E. nicht einer Person die Schuld geben (z.B. Bischof Krenn). Für die Aufklärung ist es wenig dienlich mit Schuldzuweisungen und Feindbildern zu antworten- wie es z.B. von den Medien z.B. getan wird, indem die Sexualmoral oder der Zölibat verantwortlich gemacht werden für Skandale in der Kirche.
Bischof Dr. Kurt Krenn hat sich bei manchen Kreisen ja seit jeher keiner großen Beliebtheit erfreut - ob man darin jetzt Treue zur Kirche und den Worten Jesu sieht oder konservative Einstellung des Genannten ist eine Frage der Sichtweise.
Kaum ein Bischof hat es z.B. gewagt noch von Busse und Bekehrung zu sprechen. Bischof Krenn tat es - manchmal auch in deftigen Worten. Wer beobachtet, wie sich gewisse Medien auf Bischof Krenn eingeschossen haben wird sich menschlicherweise sicher fragen, wie jemand die dauernden negativen Berichte unbeschadet übersteht.
Wenn nun gewisse Kreise ("Wir sind Kirche" , Udo Fischer) erneut stark machen und für eine Absetzung von Bischof Krenn einsetzen so sollte hier beachtet werden, dass die Kompetenz in Rom liegt.
Meines Erachtens kann weder ein Udo Fischer noch sonst eine Gruppe on Gläubigen über seinen Verbleib in St. Pölten oder eine Abdankung entscheiden. Sich in dieser Hinsicht vor allem an den Medien orientieren, für die Skandale in der Kirche ein gefundenes Fressen sind, scheint mir nicht die objektivste Betrachtungsweise.
Was die Kirche in Österreich, Bischof Krenn und alle Verantwortlichen brauchen ist unser Gebet. Es gab in der Kirche ja immer wieder Skandale und Krisen. Wenn sie einer Reform und Läuterung dienen, haben sie auch einen guten Effekt. Darauf wollen wir als Christen hoffen.
Bischof Dr. Kurt Krenn hat sich bei manchen Kreisen ja seit jeher keiner großen Beliebtheit erfreut - ob man darin jetzt Treue zur Kirche und den Worten Jesu sieht oder konservative Einstellung des Genannten ist eine Frage der Sichtweise.
Kaum ein Bischof hat es z.B. gewagt noch von Busse und Bekehrung zu sprechen. Bischof Krenn tat es - manchmal auch in deftigen Worten. Wer beobachtet, wie sich gewisse Medien auf Bischof Krenn eingeschossen haben wird sich menschlicherweise sicher fragen, wie jemand die dauernden negativen Berichte unbeschadet übersteht.
Wenn nun gewisse Kreise ("Wir sind Kirche" , Udo Fischer) erneut stark machen und für eine Absetzung von Bischof Krenn einsetzen so sollte hier beachtet werden, dass die Kompetenz in Rom liegt.
Meines Erachtens kann weder ein Udo Fischer noch sonst eine Gruppe on Gläubigen über seinen Verbleib in St. Pölten oder eine Abdankung entscheiden. Sich in dieser Hinsicht vor allem an den Medien orientieren, für die Skandale in der Kirche ein gefundenes Fressen sind, scheint mir nicht die objektivste Betrachtungsweise.
Was die Kirche in Österreich, Bischof Krenn und alle Verantwortlichen brauchen ist unser Gebet. Es gab in der Kirche ja immer wieder Skandale und Krisen. Wenn sie einer Reform und Läuterung dienen, haben sie auch einen guten Effekt. Darauf wollen wir als Christen hoffen.
Gelobt sei Jesus Christus
- Erich_D
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Ist es denn Polemik? (lässt ein nachdenklicher Erich nachfragen)Petra hat geschrieben:Mir gefällt die Polemik des Artikels nicht so besonders. Wenn ich auch prinzipiell nichts gegen Tacheles habe, bei manchen Themen sollte man behutsamer formulieren.schmitz-backes hat geschrieben:Ein Kommentar von Guido Horst/DT:
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... sp?ID=9910
Es geht hier um Kreuze, die einzelnen auferlegt wurden, da könnte ein Minimum an "sentire" nix schaden.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."
- Wächtersbach
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Meinung: Kein Bubenstreich, ein Bubenstück!
Anbei ein sehr gelungener Kommentar aus der PRESSE vom 14.07.2004. Endlich einmal eier der bemerkt, dass es nicht um Homosexualität als Abartigkeit geht, sondern die Doppelzüngigkeit verschiedener Würdenträger... DANKE, Herr Kramer!
Liebe Grüße, Wächtersbach
Meinung: Kein Bubenstreich, ein Bubenstück!
VON THOMAS KRAMAR (Die Presse) 14.07.2004
Gut, als Nicht-Katholik hat man's leichter in diesen Tagen. Aber man darf doch einmal - ganz ohne Häme - festhalten, was ohnehin auf der Hand liegt: Wenn eine Gemeinschaft ihren hohen Würdeträgern die Ehe untersagt, darf es nicht verwundern, wenn sich um diese Würden überdurchschnittlich viele Homosexuelle bemühen. Das spricht weder gegen die Gemeinschaft noch gegen die Würdenträger, ob sie nun homo- oder heterosexuell sind, und ob sie diese Neigungen praktizieren oder nicht.
Einsichtig ist auch, dass in einer Gemeinschaft, die Frauen von ihren hohen Würden fern hält, homoerotische Tendenzen begünstigt werden, die - vor allem in sublimierter Form - zum Zusammenhalt beitragen können. Wenn diese Gemeinschaft - so wie die katholische Kirche - in einer Gesellschaft erzieherische Funktionen ausübt, ist es möglich, dass die Homosexuellen unter ihren Lehrern und Erziehern versuchen, sich ihren Schülern und Zöglingen sexuell zu nähern. Es ist möglich. Es muss aber nicht sein. Sie müssen das nicht. Genauso wenig wie heterosexuelle Lehrer und Erzieher sich ihren andersgeschlechtlichen Schützlingen sexuell nähern müssen. Gottlob: Die meisten tun's nicht.
Ärgerlich an der Debatte über die Vorkommnisse in St. Pölten ist, wenn insinuiert wird, dass Homosexuelle einfach nicht anders könnten, als ihre Nächsten aktiv sexuell zu begehren oder gar zu belästigen. Dass sie gewissermaßen allesamt potenzielle Triebtäter seien. Und, noch ärgerlicher: Wenn die Grenzen zwischen Homosexualität und Päderastie, zwischen freiwilliger sexueller Betätigung zwischen Erwachsenen und sexuellem Missbrauch von Kindern verwischt werden.
Die Kirche trägt nolens volens dazu bei, wenn sie beides als "Sünde" rechnet. Die säkulare Gesellschaft, die sich - hoffentlich - nicht auf einen Begriff von "Sünde" einigen kann, muss streng unterscheiden: Homosexualität ist auch hinter den Mauern eines Klosters oder Priesterseminars weder ein Verbrechen noch eine Schande (wenn die Kirche das anders sieht, ist das ihre Sache). Kinderpornografie dagegen gilt in der Bevölkerung zu Recht als Verbrechen, sie kann Kindern schwer schaden; sexueller Missbrauch von Abhängigen ist zumindest ein Delikt, er kann langwierige seelische Störungen auslösen.
Diesen Unterschied zu verwischen - und damit zur Diskriminierung von Homosexuellen beizutragen - ist, um in der Diktion des St. Pöltner Bischofs zu bleiben, kein Bubenstreich, sondern zumindest ein Bubenstück.
thomas.kramar@diepresse.com
Homosexuelle Erzieher müssen sich ihren Schützlingen genauso wenig nähern wie heterosexuelle.
Liebe Grüße, Wächtersbach
Meinung: Kein Bubenstreich, ein Bubenstück!
VON THOMAS KRAMAR (Die Presse) 14.07.2004
Gut, als Nicht-Katholik hat man's leichter in diesen Tagen. Aber man darf doch einmal - ganz ohne Häme - festhalten, was ohnehin auf der Hand liegt: Wenn eine Gemeinschaft ihren hohen Würdeträgern die Ehe untersagt, darf es nicht verwundern, wenn sich um diese Würden überdurchschnittlich viele Homosexuelle bemühen. Das spricht weder gegen die Gemeinschaft noch gegen die Würdenträger, ob sie nun homo- oder heterosexuell sind, und ob sie diese Neigungen praktizieren oder nicht.
Einsichtig ist auch, dass in einer Gemeinschaft, die Frauen von ihren hohen Würden fern hält, homoerotische Tendenzen begünstigt werden, die - vor allem in sublimierter Form - zum Zusammenhalt beitragen können. Wenn diese Gemeinschaft - so wie die katholische Kirche - in einer Gesellschaft erzieherische Funktionen ausübt, ist es möglich, dass die Homosexuellen unter ihren Lehrern und Erziehern versuchen, sich ihren Schülern und Zöglingen sexuell zu nähern. Es ist möglich. Es muss aber nicht sein. Sie müssen das nicht. Genauso wenig wie heterosexuelle Lehrer und Erzieher sich ihren andersgeschlechtlichen Schützlingen sexuell nähern müssen. Gottlob: Die meisten tun's nicht.
Ärgerlich an der Debatte über die Vorkommnisse in St. Pölten ist, wenn insinuiert wird, dass Homosexuelle einfach nicht anders könnten, als ihre Nächsten aktiv sexuell zu begehren oder gar zu belästigen. Dass sie gewissermaßen allesamt potenzielle Triebtäter seien. Und, noch ärgerlicher: Wenn die Grenzen zwischen Homosexualität und Päderastie, zwischen freiwilliger sexueller Betätigung zwischen Erwachsenen und sexuellem Missbrauch von Kindern verwischt werden.
Die Kirche trägt nolens volens dazu bei, wenn sie beides als "Sünde" rechnet. Die säkulare Gesellschaft, die sich - hoffentlich - nicht auf einen Begriff von "Sünde" einigen kann, muss streng unterscheiden: Homosexualität ist auch hinter den Mauern eines Klosters oder Priesterseminars weder ein Verbrechen noch eine Schande (wenn die Kirche das anders sieht, ist das ihre Sache). Kinderpornografie dagegen gilt in der Bevölkerung zu Recht als Verbrechen, sie kann Kindern schwer schaden; sexueller Missbrauch von Abhängigen ist zumindest ein Delikt, er kann langwierige seelische Störungen auslösen.
Diesen Unterschied zu verwischen - und damit zur Diskriminierung von Homosexuellen beizutragen - ist, um in der Diktion des St. Pöltner Bischofs zu bleiben, kein Bubenstreich, sondern zumindest ein Bubenstück.
thomas.kramar@diepresse.com
Homosexuelle Erzieher müssen sich ihren Schützlingen genauso wenig nähern wie heterosexuelle.
Re: Meinung: Kein Bubenstreich, ein Bubenstück!
Eigentlich ein guter Kommentar. Nur mit dieser Stelle bin ich nicht ganz einverstanden. Wenn bei mir der Eindruck entstünde, dass Homosexuelle einfach nicht anders können, als andere sexuell zu begehren oder zu belästigen, dann würde sich dieser Eindruck mehr aus der Selbstdarstellung der Homosexuellen in der Öffentlichkeit ergeben (v.a. CSD-Paraden), denn aus den Vorkommnissen im Priesterseminar von St. Pölten. Aber ich kann da nur für mich persönlich sprechen...Wächtersbach hat geschrieben:Anbei ein sehr gelungener Kommentar aus der PRESSE vom 14.07.2004. Endlich einmal eier der bemerkt, dass es nicht um Homosexualität als Abartigkeit geht, sondern die Doppelzüngigkeit verschiedener Würdenträger... DANKE, Herr Kramer!
Liebe Grüße, Wächtersbach
Meinung: Kein Bubenstreich, ein Bubenstück!
VON THOMAS KRAMAR (Die Presse) 14.07.2004
Ärgerlich an der Debatte über die Vorkommnisse in St. Pölten ist, wenn insinuiert wird, dass Homosexuelle einfach nicht anders könnten, als ihre Nächsten aktiv sexuell zu begehren oder gar zu belästigen. Dass sie gewissermaßen allesamt potenzielle Triebtäter seien.
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Radio Vatikan hat geschrieben:Österreich: Polizei bestätigt den Fund von kinderpornografischem Material im Priesterseminar St. Pölten
Die Polizei bestätigt den Vorwurf, dass im Priesterseminar von St. Pölten kinderpornografisches Material gefunden wurde - offenbar sogar mehr als ursprünglich angenommen. Außerdem steht nun ein neuer Vorwurf im Raum: Es soll auch zu sexuellen Übergriffen gegenüber Minderjährigen gekommen sein. ... .
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
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Dieser Vorwurf beruht allerdings, wie man der Fairness halber anführen muss, auf einer anonymen Anzeige. Das derlei gleich an die Presse weitergegeben werden, halte ich - vom gegenwärtigen Fall vollkommen abgesehen - nicht unproblematisch. Wenn sich der Vorwurf als falsch herausstellt, wird keine Zeitung darüber berichten. In den Köpfen der Leute bleibt dann nur mehr die vage Erinnerung, dass es "da doch auch zu sexuellen Übergriffen gegenüber Minderjährigen gekommen sei".cathol01 hat geschrieben:Radio Vatikan hat geschrieben:Außerdem steht nun ein neuer Vorwurf im Raum: Es soll auch zu sexuellen Übergriffen gegenüber Minderjährigen gekommen sein. ... .
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."
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josephus
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Hier gibt es auch einen Kommentar:
http://www.stjosef.at/bischof.k.krenn/k ... heiten.htm
http://www.stjosef.at/bischof.k.krenn/k ... heiten.htm
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Micha
Der Bischof spricht ja auch nicht von den wirklich skandalösen Ereignissen, sondern nur von den Fotos:
Hat er denn die Vorwürfe verstanden?
(Interview in der Sonntags-Rundschau)Man will mich ein bisserl kaputt machen. Ich habe viel Stehvermögen. Die wollen mich abschießen.(...) Es ist ja gar nichts. Vielleicht waren irgendwie, irgendwo ein Homosexueller oder ein anderer schlimmer Bursche dabei. Mehr ist nicht bekannt. Der Rest ist alles Mache. Das ist die große Mache der Publizistik.
Hat er denn die Vorwürfe verstanden?
Wenn bereits im Eingangssatz "Homoerotische Seilschaft" mit "pädophilem Müll" verbunden wird, man beachte hier die ReihenfolgeErich Dumfarth hat geschrieben:Ist es denn Polemik? (lässt ein nachdenklicher Erich nachfragen)Petra hat geschrieben:Mir gefällt die Polemik des Artikels nicht so besonders. Wenn ich auch prinzipiell nichts gegen Tacheles habe, bei manchen Themen sollte man behutsamer formulieren.schmitz-backes hat geschrieben:Ein Kommentar von Guido Horst/DT:
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... sp?ID=9910
Es geht hier um Kreuze, die einzelnen auferlegt wurden, da könnte ein Minimum an "sentire" nix schaden.
Wenn Herr Horst meint, Männer hätten durch Homosexualität ein Weihehindernis, kann er das doch anders schreiben? Oder nicht?
Naja, für Kommentare gelten überall andere Regeln als für Berichterstattungen. Nur gefallen muss mir dieser Stil nicht, und nicht mehr habe ich in meinem Kommentar zu seinem Kommentar gesagt.
Ein interessanter Blick von außen von einem amerikanischen konservativen katholischen Publizisten für alle, die noch nicht genug zu lesen haben.
Interessant finde ich vor allem den zweiten Teil, die Einordnung der Geschichte in einen größeren Kontext der katholischen Skandale der letzten Zeit.
http://www.cruxnews.com/rose/rose-16july04.html
Interessant finde ich vor allem den zweiten Teil, die Einordnung der Geschichte in einen größeren Kontext der katholischen Skandale der letzten Zeit.
http://www.cruxnews.com/rose/rose-16july04.html
Re: Meinung: Kein Bubenstreich, ein Bubenstück!
Darf ich hier ergänzend hinzufügen, dass sich m.E. die Selbstdarstellung der Frauen in der Öffentlichkeit, man denke z.B. an TV und Musikbranche, Carneval in Rio oder an ihre Kleidung auf normalen Straßen unserer Städte, nur dahin interpretiert werden kann, dass sie gar nicht anders können, als andere sexuell zu begehren und zu belästigen. Aber da kann ich auch nur für mich persönlich sprechen....issja hier auch off-topic.Dirk hat geschrieben: Eigentlich ein guter Kommentar. Nur mit dieser Stelle bin ich nicht ganz einverstanden. Wenn bei mir der Eindruck entstünde, dass Homosexuelle einfach nicht anders können, als andere sexuell zu begehren oder zu belästigen, dann würde sich dieser Eindruck mehr aus der Selbstdarstellung der Homosexuellen in der Öffentlichkeit ergeben (v.a. CSD-Paraden), denn aus den Vorkommnissen im Priesterseminar von St. Pölten. Aber ich kann da nur für mich persönlich sprechen...
Die beiden Fotos von der „Party“ würden mich, wenn ich denn was zu sagen hätte, auf die Idee bringen, bei dieser Art von Gemeinschaftsveranstaltungen Alkohol strikt zu rationieren oder ganz zu verbieten. Bekanntlich sind es ja gerade solche promillereichen Vereinstreffen,
die bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen für ihren eigenen Nachwuchs sorgen.