Zollitsch als DBK-Vorsitzender

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EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Werner Wolff hat geschrieben:Nach vielen Jahren des zumindest treu gemeinten Dienstes in und an der Kirche nun kurz vor der Pensionierung stehend, machen mich die Aussagen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zutiefst traurig.

Ärgerlich finde ich, dass er seine Gedanken nicht zuerst wohlüberlegt und begründet in einem kirchlichen Presseorgan zur Diskussion stellt, ( er hat doch sein "Konradsblatt") sondern sich ausgerechnet im "Spiegel" äußert, zudem zu Fragen, die so abgedroschen sind, dass zumindest wir in Ehren (hoffentlich!) ergrauten Priester sie schon lange nicht mehr hören können. Wir leben den Zölibat, weil er uns frei macht für unsere Aufgaben für das Gottesvolk. Andere schwätzen ständig darüber!

Ich möchte fast wetten, dass, nachdem alle Welt den "Spiegel" genossen hat, alsbald in bekannter Manier auch von seiten des neuen Großen Vorsitzenden Stellungnahmen im Sinne von "falsch zitiert", "missverstanden", "aus dem Zusammenhang gerissen" deklamiert werden.
Aber wer die Federn aus einem Kissen in den Wind gestreut hat, wird es kaum fertig bringen, die Federn wieder einzufangen!

Werner Wolff
Lieber Werner,

für deinen treuen Dienst und Glaubenszeugnis ein herzliches Dankeschön oder besser Vergelt´s Gott.

Ja, auch ich bin traurig so etwas lesen zu müssen. Mir reicht nicht dass EB Zollitsch bereits nach 6 Jahren seinen Rücktritt einreichen muss, nein, jetzt ist die Stunde für unseren Herrn Jesus Christus Zeugnis abzulegen und an der wahren Lehre der Kirche festzuhalten.

Daher noch einmal meinen lieben persönlichen Dank für dein Engagement in unserer Mutter Kirche.

Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, ihrem Mann der Heilige Josef segne dich Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
Totus tuus

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Eine Änderung würde aber auch nichts bringen, denn bei den Evangelischen sackt der Glaube ebenso ab und die haben bekanntlich keinen Zölibat.
Stimmt, der Glaubensabfall hat nix mit irgendwelchen Zölibatgeschichten zu tun, sondern mit der Laschheit im Glauben zu tun. Wenn selbst die Bischöfe nurmehr die Belibigkeit predigen und einem Larifariglauben anhängen braucht man sich über den Verfall nicht zu wundern.
Was aber nicht heißt das man einige Dinge die Kinder ihrer jeweiligen Zeit sind nicht anpassen kann, nur werden sie das Problem nicht lösen, im Gegenteil wenn sie in dem derzeitgen Beliebigkeitkontext angepasst werden eher verstärken. Es braucht hier schon ganzheitliche Konzepte (am besten neue Bischöfe)

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Was habt Ihr denn?

Zollitsch hat doch weder seine Hoffnung ausgedrückt, dass in Deutschland noch mehr Moscheen gebaut werden, noch gesagt, dass der Zölibat falsch oder schlecht wäre.

Kann es sein, dass Ihr einfach Freude daran habt, ihm das Wort im Mund herumzudrehen, weil Ihr ihn sowieso nicht mögt??

Was ich in den verlinkten Artikeln bei Spiegel und Welt gelesen habe, ist:
1.Zollitsch bekennt sich zur Freiheit in unserem Land - sollen wir den Moscheebau etwa verbieten? Am Ende gar mit der Begründung, dass der Kirchenbau in Arabien auch nicht erlaubt ist??
Er möchte vielmehr, wenn schon Moscheen gebaut werden (müssen), dass sie wenigstens nicht so groß und hoch werden!

2.Zollitsch stellt die unbedingte Notwendigkeit des Zölibats für das Priesterum in Frage (tu ich auch). Er hält für möglich, dass man auch die Ehe als priesterliche Lebensform akzeptiert. Würde mich sehr freuen, wenn sich diese Haltung in der RKK durchsetzen würde. Nicht das eine gegen das andere ausspielen (wie leider meist bei uns Evangelischen), sondern die jeweils unterschiedliche Berufung anerkennen!

3.Zollitsch stellt mit Recht fest, dass in der Union die christliche Ethik und Soziallehre nicht mehr solche Bedeutung hat, wie früher, und dass manche (nicht: die meisten!) christlichen Positionen heute von SPD und Grünen besser vertreten werden, als von der CDU!
Traurig, aber wahr!

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Petur
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Beitrag von Petur »

EinChrist hat geschrieben:


Ja, auch ich bin traurig so etwas lesen zu müssen. Mir reicht nicht dass EB Zollitsch bereits nach 6 Jahren seinen Rücktritt einreichen muss, nein, jetzt ist die Stunde für unseren Herrn Jesus Christus Zeugnis abzulegen und an der wahren Lehre der Kirche festzuhalten.


EinChrist
Zumindest an das, was Du für die wahre Lehre der Kirche Christi haeltst...

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overkott
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Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: ...
Allerdings ist der Zölibat genauso gut und genauso schlecht theologisch begründbar wie das Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz.
Nun, der Pflicht(!)zölibat ist seinerzeit kirchenrechtlich festgelegt worden und könnte jederzeit vom Papst auch wieder aufgehoben werden.
Das sind olle Kamellen, die längst bekannt sind und nicht ewig wiederholt werden müssen.
Eine Änderung würde aber auch nichts bringen, denn bei den Evangelischen sackt der Glaube ebenso ab und die haben bekanntlich keinen Zölibat.
Tatsächlich ist der Pflichtzölibat eine Reformation der Kirche, mit der sich Priester zu besonderer Sittlichkeit verpflichten.

Dass es in der Praxis zuweilen anders aussieht, hängt mit der Erlösungsbedürftigkeit des Menschen zusammen. Durch das Sakrament der Vergebung ermöglicht die Kirche einen Neubeginn.

Anders sieht es jedoch mit dem Ablasshandel aus, der eine Variante der Simonie darstellt. Die Kritik Luther's daran erscheint aus heutiger Sicht berechtigt. Und von daher darf man den theologischen Zerfallsprozess im Gefolge der Reformation nicht allein Luther anlasten. Der theologische Zerfallsprozess war für Europa und Deutschland jedoch folgenreich. Er bereitete den Zerfall der politischen Einheit in die Kleinstaaterei vor, begleitete sie und verzögerte fast 500 Jahre die Entwicklung Europas.

Der theologische Zerfallsprozess ist jedoch kein Absacken des Glaubens. Wie die Kirche und jeder Staat, jede Gesellschaft und jede Wirtschaft beruht auch heute unser Gemeinwesen auf Glauben, das heißt auf dem Vertrauen in Werte, die nicht weiter hinterfragt werden. Diese Werte nennen wir auch Prinzipien oder Paradigmen.

Der Glaube wurde also nie durch das Denken abgelöst, aber verändert. Daher sprechen wir auch von Paradigmenwechsel. Sollte die Kirche den theologischen Zerfallsprozess zu ihrem Paradigma erheben, denkt sie sich selbst zu Ende.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Clemens hat geschrieben: 1.Zollitsch bekennt sich zur Freiheit in unserem Land - sollen wir den Moscheebau etwa verbieten? Am Ende gar mit der Begründung, dass der Kirchenbau in Arabien auch nicht erlaubt ist??
Er möchte vielmehr, wenn schon Moscheen gebaut werden (müssen), dass sie wenigstens nicht so groß und hoch werden!

2.Zollitsch stellt die unbedingte Notwendigkeit des Zölibats für das Priesterum in Frage (tu ich auch). Er hält für möglich, dass man auch die Ehe als priesterliche Lebensform akzeptiert. Würde mich sehr freuen, wenn sich diese Haltung in der RKK durchsetzen würde. Nicht das eine gegen das andere ausspielen (wie leider meist bei uns Evangelischen), sondern die jeweils unterschiedliche Berufung anerkennen!
Alles olle Kamellen, die bekannt sind. Welcher Bischof will denn unsere sog. freiheitlich-demokratisches System abschaffen? Warum also meint einer sich dazu bekennen zu müssen?

Ebenso olle Kamellen mit dem Zölibat, das nun die Weltkirche zu entscheiden hat und nicht ein Zollitsch. Daran ist aber derzeit nicht zu denken, also warum sich darüber zum hundertsten Male auslasssen?

Das alles bringt es den Glauben kein bisschen voran. Überall mangelt es am Glauben in der Kirche. Das wird aber weder thematisiert noch wird kaum etwas daran geändert. Weder wird wieder eine gute Katechese eingeführt, noch wird auch nur im Ansatz etwas gegen falsche Lehren in der Kirche getan.
Das erinnert einen an die Wölfe im Schafspelz, die Jesus genau beschrieben hat. Die tun immer so, wie wenn sie am Glauben interessiert wären, machen dies und das, aber gehen doch am Wesentlichen vorbei. Man gehe doch mal in eine durchschnittliche katholische Kirche und frage mal einen durchschnittlichen kath. Pfarrer. Die wenigsten halten sich an die Vorgaben der Kirche. Damit meine ich nicht die ausgesprochenen Irrlehrer, sondern jene, die eben so ihre Gottesdienste und ihr Programm herunterspulen, aber kaum etwas dazu beitragen, dass die Menschen den Glauben auch erfassen. Man kann routinemässig vieles äusserlich richtig machen und ist doch von einem echten Glauben weit entfernt. Dasselbe findet man ebenso sehr bei ev. Geistlichen. Wenn ein Bischof das nicht merkt und nichts dagegen unternimmt, ist er am falschen Platz, von den ev. Bischöfen reden wir gleich gar nicht.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Wir dürfen davon ausgehen, dass sich der Spiegel durch einseitige Akzentuierung sein eigenes Zollitsch-Bild malt.

Wir müssen den Spiegel jedoch nicht für das Evangelium halten.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Clemens hat geschrieben:Zollitsch hat doch weder seine Hoffnung ausgedrückt, daß in Deutschland noch mehr Moscheen gebaut werden, noch gesagt, daß der Zölibat falsch oder schlecht wäre.
Grundsätzlich sind seine Aussagen zu beiden Themen richtig. Man wird über das eine oder andere Detail diskutieren können. Aber darauf kommt es nicht an. Sondern darauf, was erstens bei den Leuten ankommt – dank medialer Vermittlung oder Verzerrung, was Zollitsch bekannt ist und womit er umgehen kann –, und zweitens, welche Prioritäten er so demonstrativ setzt.

Es kommt „rüber“, daß er sich als allererstes nach seiner Wahl – Wahl auf einen subalternen Hilfsposten übrigens, aber das kommt leider nicht rüber – um Moscheen für Muslime sorgt. Völlig aberwitzig. Wie gesagt, sachlich stimme ich seiner diesbezüglichen Aussage zu. Aber als erste öffentliche Äußerung nach seiner Wahl in ein in der Öffentlichkeit als herausragend wahrgenommenes Amt ist das eine blanke Katastrophe. Soll er sich doch als Mullah bewerben. Oder als tanzender Derwisch den Bundespresseball heimsuchen. Aber lasse er die Kirche Jesu in Ruhe.
Clemens hat geschrieben:Zollitsch stellt die unbedingte Notwendigkeit des Zölibats für das Priesterum in Frage (tu ich auch). Er hält für möglich, dass man auch die Ehe als priesterliche Lebensform akzeptiert. Würde mich sehr freuen, wenn sich diese Haltung in der RKK durchsetzen würde. Nicht das eine gegen das andere ausspielen (wie leider meist bei uns Evangelischen), sondern die jeweils unterschiedliche Berufung anerkennen!
Um das hier nicht eigens zu thematisieren, bloß zwei Zitate aus früheren Beiträgen (jeweils mit Verweis auf den Ursprungsstrang – ggf. kann dort zur Sache weiter gestritten werden):
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Behauptung eines Zusammenhangs zwischen Zölibat und
Berufungsquote wird von den schlichten Zahlen widerlegt. Ich
meine nicht bloß Zahlen aus der Vergangenheit, sondern aktuelle.
Die regionalen Unterschiede innerhalb des lateinischen Ritus sind
so gewaltig, daß offensichtlich die Gründe anderswo liegen müssen.
Schon mal auf die Idee gekommen, daß es eher am Schwund der
Glaubenssubstanz liegen könnte als am Zölibat?

Obgleich bei uns ohne Zweifel auch Priapus einen Teil der Verantwort-
ung trägt. Zu viele bilden sich ein, das Leben komme vom Fісkеn. Doch
das trifft faktisch schon nicht mal mehr für die Nachwuchsprogeneration
zu. Jedenfalls spricht eine priapeische Engführung der Vorstellungswelt
nicht eben für eine Eignung zum Priesteramt.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
In einer Krisensituation wie der unseren allerdings, fürchte ich, hätte
eine allgemeine Zulassung Verheirateter zum Priesteramt der lateini-
schen Kirche fatale Folgen. Denn unsern Priestern oder den tatsächli-
chen und potentiellen Kandidaten mangelt es doch in Wahrheit nicht
am Beischlaf, sondern am Glauben. Würden wir eine Blüte des Glau-
bens erleben, dann träte ich selber für eine Erleichterung der Zulas-
sung Verheirateter zur Weihe ein. Aber nicht in der heutigen Situation.
Es mangelt uns ja schon in den Seminarien an Regenten, die in der
Lage sind, echte Berufungen von fixen Ideen zu unterscheiden.
Clemens hat geschrieben:Zollitsch stellt mit Recht fest, dass in der Union die christliche Ethik und Soziallehre nicht mehr solche Bedeutung hat, wie früher, und daß manche (nicht: die meisten!) christlichen Positionen heute von SPD und Grünen besser vertreten werden, als von der CDU! Traurig, aber wahr!
Daß CDU- oder CSU-Politik mit Christentum nichts zu tun hat, wäre wahr – hätte er’s denn gesagt. Daß SPD oder Grüne »christlichen Positionen … besser vertreten«, ist gefährlicher Unfug. Vor allem aber lobt Zollitsch die merkel-leyensche Familienzerstörungspolitik. Das nehme ich ihm nicht bloß als Betroffener übel, damit verletzt er auf schwerwiegende Weise seine Amtspflicht.

Die Quintessenz des ganzen ist: Zollitsch zeigt durch seine Themensetzung, daß von ihm nichts Gutes, sondern nur Fortsetzung der lehmannschen Zerstörung zu erwarten ist. Wo der Staat christlichen Familien an den Kragen geht, signalisiert Zollitsch, daß er ihn darin unterstützt. Ansonsten kümmert er sich um Dinge, die entweder für die Nöte der Kirche völlig belanglos sind oder die in der gegenwärtigen Krisensituation nur weitere Verwirrung und Verunsicherung schaffen und kein Problem lösen können.
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Edi
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Beitrag von Edi »

overkott hat geschrieben:Wir dürfen davon ausgehen, dass sich der Spiegel durch einseitige Akzentuierung sein eigenes Zollitsch-Bild malt.
Wir müssen den Spiegel jedoch nicht für das Evangelium halten.
Ich glaube nicht, dass der Spiegel sich die Aussagen von Zollitsch aus dem Ärmel gesogen hat.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es kommt „rüber“, daß er sich als allererstes nach seiner Wahl – Wahl auf einen subalternen Hilfsposten übrigens, aber das kommt leider nicht rüber – um Moscheen für Muslime sorgt. Völlig aberwitzig....... Aber als erste öffentliche Äußerung nach seiner Wahl in ein in der Öffentlichkeit als herausragend wahrgenommenes Amt ist das eine blanke Katastrophe.
Genau das ist der Punkt, den ich auch im Forum von kath.net erwähnt habe.

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Petur
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Beitrag von Petur »

Liebe Erzrömer, wollt Ihr dem Herrn Erzbischof keine Chance geben?

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overkott
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Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wir dürfen davon ausgehen, dass sich der Spiegel durch einseitige Akzentuierung sein eigenes Zollitsch-Bild malt.
Wir müssen den Spiegel jedoch nicht für das Evangelium halten.
Ich glaube nicht, dass der Spiegel sich die Aussagen von Zollitsch aus dem Ärmel gesogen hat.
Ich weiß nicht, was du glaubst. Welche Aussagen hat Zollitsch denn über Jesus Christus gemacht? Kann man die zitierten Sprüche nur einseitig interpretieren?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nachtrag: Zollitsch sagte laut »Spiegel«, wie mir erst jetzt auffällt, auch: »Die evangelische Kirche „ist Kirche. Ich kann ihr das nicht absprechen.“«

Das ist nun schlechterdings häretisch.
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Edi
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Beitrag von Edi »

overkott hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wir dürfen davon ausgehen, dass sich der Spiegel durch einseitige Akzentuierung sein eigenes Zollitsch-Bild malt.
Wir müssen den Spiegel jedoch nicht für das Evangelium halten.
Ich glaube nicht, dass der Spiegel sich die Aussagen von Zollitsch aus dem Ärmel gesogen hat.
Ich weiß nicht, was du glaubst. Welche Aussagen hat Zollitsch denn über Jesus Christus gemacht? Kann man die zitierten Sprüche nur einseitig interpretieren?
Die Überschriften vom Spiegel zeigen ja schon die Linie und wenn du meinst der Spiegel bringe so ein Interview nicht richtig, dann sollte man als Bischof auch von solchen Abstand nehmen.

Es kam auch offenbar in Rom nicht gerade gut an und ist auch schon von http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=187076 veröffentlicht.

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Petur
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Beitrag von Petur »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nachtrag: Zollitsch sagte laut »Spiegel«, wie mir erst jetzt auffällt, auch: »Die evangelische Kirche „ist Kirche. Ich kann ihr das nicht absprechen.“«

Das ist nun schlechterdings häretisch.
Robert, lassen wir diese Haeresie-Sache! Auch Du vertrittst ketzerische Ansichten. (Die Dogmen des I. vatikanischen Konzils.)
Gibt es ein Dogma, das aussagt, dass derartige Gemeinschaften keine Kirchen sind? :hmm:

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overkott
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Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wir dürfen davon ausgehen, dass sich der Spiegel durch einseitige Akzentuierung sein eigenes Zollitsch-Bild malt.
Wir müssen den Spiegel jedoch nicht für das Evangelium halten.
Ich glaube nicht, dass der Spiegel sich die Aussagen von Zollitsch aus dem Ärmel gesogen hat.
Ich weiß nicht, was du glaubst. Welche Aussagen hat Zollitsch denn über Jesus Christus gemacht? Kann man die zitierten Sprüche nur einseitig interpretieren?
Die Überschriften vom Spiegel zeigen ja schon die Linie und wenn du meinst der Spiegel bringe so ein Interview nicht richtig, dann sollte man als Bischof auch von solchen Abstand nehmen.

Es kam auch offenbar in Rom nicht gerade gut an und ist auch schon von http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=187076 veröffentlicht.
Ich weiß immer noch nicht, was du glaubst. Und die Frage hast du auch nicht beantwortet.

Aber das Thema ist aktuell. Deshalb greifen wir es mal auf.

Die kna-Meldung hat ja eine nachrichtliche Nüchternheit, die man nicht in jedem RV-Beitrag findet.

maliems
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Beitrag von maliems »

Petur hat geschrieben:Liebe Erzrömer, wollt Ihr dem Herrn Erzbischof keine Chance geben?
Du meinst "eine 2. Chance". Die erste ist verpatzt.

Ich glaube die Sache mit den 100 Tagen Einarbeitungszeit gilt nur für die, die nicht allzu tollpatschig drauflosreden.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Du meinst "eine 2. Chance". Die erste ist verpatzt.

Ich glaube die Sache mit den 100 Tagen Einarbeitungszeit gilt nur für die, die nicht allzu tollpatschig drauflosreden.
Endlich mal eine konkrete Feststellung.

Ist es noch nicht aufgefallen? Zollitsch nutzt seine derzeitige plötzliche Popularität aus, um alle seine von der offiziellen Kirchenmeinung abweichenden Meinungen in der Öffentlichkeit breitzutreten. Zu allem und jedem hat er was zu sagen; neuerdings hat er auch Zumwinkel im Visier, dem er unmoralisches Verhalten vorwirft. Eigenartig, wie ein Bischof hier sich zu etwas äußert, hingegen bei wirklich drängenden Problemen seinen Mund nicht aufbekommt, sei es in seiner eigenen Diözese oder auch außerhalb.
Ansonsten scheint er sich zu einer Plaudertasche zu entwickeln. Von der zurückhaltenden Vornehmheit und Diskretion ist von ihm, aber auch von den meisten seiner derzeitigen Brüdern im Amte nichts zu verspüren.
Ich würde ja gerne die Feststellung treffen, dass er bereits die Kardinalswürde auf ewig verspielt hat. Aber das dachte man auch von Lehmann, der schließlich doch noch zum Kardinal kreiert wurde.

Dass der Kirche nicht mehr derjenige Respekt entgegengebracht wird, der ihr eigentlich zusteht, ist die notwendige Folge der Posten-und Ämterverteilung an Kirchenleute, die ihres Amtes in Wirklichkeit nicht würdig sind und vor allen Dingen den Aufgaben nicht gewachsen sind.
Zollitsch ist so einer!
Ich wiederhole nochmals, weil ich eigentlich schon darauf warte, wegen meiner Auffassung kritisiert zu werden, dass dies hier kein Thema ist, wo großartig und in aller Unbefangenheit diskutiert werden könnte, weil die Folgen keinerlei Auswirkungen haben würden, nein, es ist ein Thema, wo man sich für oder gegen die von Jesus Christus eingesetzte Kirche entscheiden muß.
"Wer nicht für mich ist, ist gegen mich" - das sagt doch schon alles.

Gruß, ad_hoc
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: ...
Allerdings ist der Zölibat genauso gut und genauso schlecht theologisch begründbar wie das Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz.
Nun, der Pflicht(!)zölibat ist seinerzeit kirchenrechtlich festgelegt worden und könnte jederzeit vom Papst auch wieder aufgehoben werden.

Gruß,Pit
Du Sprichst vom Kirchenrecht, Pit. Overkott von der Theologie.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nachtrag: Zollitsch sagte laut »Spiegel«, wie mir erst jetzt auffällt, auch: »Die evangelische Kirche „ist Kirche. Ich kann ihr das nicht absprechen.“«

Das ist nun schlechterdings häretisch.
Robert, lassen wir diese Haeresie-Sache! Auch Du vertrittst ketzerische Ansichten. (Die Dogmen des I. vatikanischen Konzils.)
Gibt es ein Dogma, das aussagt, dass derartige Gemeinschaften keine Kirchen sind? :hmm:
Kirche, ist ein Wort, dafür gibts keinen Plural. Es gibt die eine heilige katholische und apostolische von Jesus gegründete auf dem Petrus und den Aposteln stehende Hierarchie genannt Kirche. Alles was das nicht ist, ist nicht Kirche.
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Linus
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Beitrag von Linus »

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

sofaklecks
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Zitat

Beitrag von sofaklecks »

Zitat gefällig?

"Indem sie vor der Einsicht kapitulierte, dass die Manschen das nicht praktizierten, was sie lehrte, begann die Kirche, das zu lehren, was von den Menschen praktiziert wurde."


Nach Davila von mir aus dem Kopf zitiert.

sofaklecks

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Edi
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Beitrag von Edi »

"Unser heiliger Auftrag ist zu predigen, was Christus predigte"

http://www.kath.net/detail.php?id=19068

maliems
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Beitrag von maliems »

Linus hat geschrieben:Zollitsch in der Blöd am Sonntag
jetzt ist es also das das zurückrudern.

die 2. chance soll er haben.

Die erste Euphorie der Lehmann-Fraktion dürfte weg sein. Zu peinlich wars.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

jetzt ist es also das das zurückrudern.
Von wegen: der Mann kann gar nicht anders; er taktiert nur.

Überhaupt ein unkorrigierbares Verhalten, das zugleich tief blicken läßt, wenn man in der ersten Euphorie Dinge von sich gibt, die erst im Nachhinein aufgrund von entsprechenden Reaktionen erkennen lassen, dass man zu weit vorgeprescht ist und zu viel von seiner inneren wirklichen Einstellung hat nach Außen dringen lassen.
Damit ist vor allen Dingen seine Unglaubwürdigkeit zutage getreten.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

IKvU zu Zollitsch:
+ + + Pressemitteilung des Ökumenischen Netzwerkes Initiative Kirche von unten 01-2008 + + +


IKvu zur Wahl von Dr. Robert Zollitsch zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. - Ein kompetenter Architekt der Kirchenreform - allerdings von oben.



Die Wahl des Freiburger Erzbischofs Dr. Robert Zollitsch zum Vorsitzenden der DBK signalisiert vor allem dreierlei:



Dr. Zollitsch gilt als einer der Vordenker des strukturellen Umbaus in der römisch-katholischen Kirche in der Bundesrepublik. Gemeindefusionen, Stelleneinsparungen und Konzentration auf das Kerngeschäft macht er im Erzbistum Freiburg vor – allerdings finanziell komfortabler abgefedert als in ärmeren Bistümern. An zentraler Position im Verband der Deutschen Diözesen (VDD) verfügt er zudem über die nötigen Informationen und Überblick in der gesamtdeutschen Kirche. Insofern ist seine Wahl eine Entscheidung für einen kompetenten Bischof in schwieriger Zeit.



Zugleich gilt Dr. Zollitsch als Mann des Ausgleichs und der Integration. Mit seiner Wahl verbindet sich die Erwartung, dass er die moderierende Linie Kardinal Lehmanns weiterführt – angesichts der drängenden Probleme und der polarisierenden Antworten innerhalb der DBK eine schwierige Aufgabe.



Zuletzt ist die Wahl Zollitschs auch eine klare Absage an den agilen Protagonisten des streng konservativen Lagers, Erzbischof Dr. Reinhard Marx von München und Freising. Ob dessen Nichtwahl jedoch ein strategisch kluger Schritt war, bleibt abzuwarten. Als Vorsitzender der bayrischen Bischofskonferenz und Gastgeber des 2. Ökumenischen Kirchentages 2010 in München könnte er leicht zu einem schwierigen Gegenspieler des neuen Vorsitzenden werden und so die Polarisierung innerhalb der Bischofskonferenz vorantreiben.

[weiter im Link]
Herr, steh uns bei!
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die Frage muss lauten, wer es zu verantworten hat, dass solche Menschen wie der Erzbischof von Freiburg überhaupt ein Amt in der Kirche bekleiden? Nach seinen Aussagen hat sich der Erzbischof für jegliches Amt in der Kirche disqualifiziert. Ab ins Hartz IV mit dem!

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Petur
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Beitrag von Petur »

maliems hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Zollitsch in der Blöd am Sonntag
jetzt ist es also das das zurückrudern.

die 2. chance soll er haben.

Die erste Euphorie der Lehmann-Fraktion dürfte weg sein. Zu peinlich wars.
Was ist also die wirkliche erzbischöfliche Meinung über den Pflichtzölibat?

Es scheint mir gar nicht überzeugend zu sein, wenn er sich auf lateinamerikanische Bischöfe als Befürworter des Pflichtzölibats beruft. Ich glaube nicht, dass das der allgemeine Standpunkt des dortigen Episkopats waere.

Vielleicht geht es hier nur um Diplomatie und der Erzbischof ist tatsaechlich für den freiwilligen Zölibat, will aber deswegen keine Konflikte.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nachtrag: Zollitsch sagte laut »Spiegel«, wie mir erst jetzt auffällt, auch: »Die evangelische Kirche „ist Kirche. Ich kann ihr das nicht absprechen.“«

Das ist nun schlechterdings häretisch.
… Gibt es ein Dogma, das aussagt, daß derartige Gemeinschaften keine Kirchen sind? :hmm:
Ja. CDTDN § 175 (6b) Satz 3, 2. Halbsatz.

Aber im Ernst. Diese Dogmatafaselei kann ich nicht mehr hören. Als ginge es um Menschensatzungen, die in unserer Verfügung stünden. »Hör ma, ham wir dazu eijentlich schon ’n Dockma?« – »Weeß nich, jloobe nich.« – »Denn machen wir doch eens. Schreib ma ’n Entwurf, denn jeh’n wir damit zu Benne.«

Oder den: »Ey Kalle, mir jeh’n schon wieder so’n paar Tradis uffn Senkel, die unsere Mädchen als Ministranten nich abkönnen. Ick sach ihnen dauernd, daß dit so in Ordnung is und die Lehre der Kirche, aber die nörjeln immer weiter rum.« – »Ja, Robbi, dit kenn’ ick ooch. Nich ßum Aushalten.« – »Weeßte wat? Lassen wir uns doch die Mini-Mädchen dockmatisieren. Unterschriften kriejen wir haufenweise dafür, jede Wette! Denn müssen se dit als Dockma verkünden in Rom.« – »Ey klasse Mann, und wenn denn noch ma so’n Tradi dit Maul uffreißt, schmeißen wir’n einfach raus. Dockma jeleugnet, exkommuniziert. Voll die geile Idee. So machen wir’t. Dit schafft uns alle Probleme vom Hals.«
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Im übrigen habe ich nach der Lektüre weiterer aktueller Äußerungen
des Robert Zollitsch mittlerweile den Eindruck, daß sich mit ihm zwar
– wie oben gesagt – »der Apparat perpetuiert«, jedoch auf intellektuell
um Größenordnungen niedrigerem Niveau. Eben auf der Ebene eines
Apparatschiks. Das ist wenigstens keine Verschlechterung.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Petur
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Beitrag von Petur »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nachtrag: Zollitsch sagte laut »Spiegel«, wie mir erst jetzt auffällt, auch: »Die evangelische Kirche „ist Kirche. Ich kann ihr das nicht absprechen.“«

Das ist nun schlechterdings häretisch.
… Gibt es ein Dogma, das aussagt, daß derartige Gemeinschaften keine Kirchen sind? :hmm:
Ja. CDTDN § 175 (6b) Satz 3, 2. Halbsatz.

Aber im Ernst. Diese Dogmatafaselei kann ich nicht mehr hören. Als ginge es um Menschensatzungen, die in unserer Verfügung stünden. »Hör ma, ham wir dazu eijentlich schon ’n Dockma?« – »Weeß nich, jloobe nich.« – »Denn machen wir doch eens. Schreib ma ’n Entwurf, denn jeh’n wir damit zu Benne.«

Oder den: »Ey Kalle, mir jeh’n schon wieder so’n paar Tradis uffn Senkel, die unsere Mädchen als Ministranten nich abkönnen. Ick sach ihnen dauernd, daß dit so in Ordnung is und die Lehre der Kirche, aber die nörjeln immer weiter rum.« – »Ja, Robbi, dit kenn’ ick ooch. Nich ßum Aushalten.« – »Weeßte wat? Lassen wir uns doch die Mini-Mädchen dockmatisieren. Unterschriften kriejen wir haufenweise dafür, jede Wette! Denn müssen se dit als Dockma verkünden in Rom.« – »Ey klasse Mann, und wenn denn noch ma so’n Tradi dit Maul uffreißt, schmeißen wir’n einfach raus. Dockma jeleugnet, exkommuniziert. Voll die geile Idee. So machen wir’t. Dit schafft uns alle Probleme vom Hals.«
:jump:

Gute Parodie. Das einzige Problem: eben Ihr Erzrömer pflegt Euch immer an Dogmen und Haeresie zu berufen, wenn Ihr die Ansichten des "liberalen kirchlichen Lagers" kritisieren wollt.

In unserem Fall hast DU geschrieben, dass die Meinung des Erzbischofs haeretisch sei. Und ich wollte bloss darauf hinweisen, dass es nicht unbedingt elegant ist, jemanden der Haeresie zu bezichtigen, wenn auch der "Angreifer" manchmal problematische dogmatische Ansichten vertritt (aus römischer Sicht).

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ich habe auch schon mehrere Dogmen verfasst. Nun verstehe ich, warum sich dafür nie einer interessiert hat... :hmm:
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

cantus planus hat geschrieben:Ich habe auch schon mehrere Dogmen verfasst. Nun verstehe ich, warum sich dafür nie einer interessiert hat... :hmm:
Das hatte ich auch schon versucht:

1. Dogma: Ich habe immer recht.
2. Dogma: Sollte ich mich irren, so das 1. Dogma zu meinen Gunsten anzuwenden.

Bislang konnte ich mich damit aber irgendwie nicht durchsetzen. Woran das nur liegen mag...? :hmm:

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