Die großen Karfreitags-Fürbitten

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

ar26 hat geschrieben:Ansonsten erscheint mir das recht seltsam. Vor einigen Tagen erklärt Msgr. Perl, daß dieses Problem vom Tisch ist und jetzt soll plötzlich wieder auf der Tagesordnung sein. Womöglich erleben wir hier die Draufsicht interner Machtkämpfe im Vatikan.
Das vermute – und hoffe! – ich auch. Allerdings ist Andrea Tornielli an sich in der Regel gut informiert und zuverlässig, und gewiß auch kein Kirchenfeind. Auch kein Parteigänger der Modernisten. Das gibt Anlaß zur Sorge.

Ferner hat Benedikt hinsichtlich seines Patriarchentitels eine potentiell verhängnisvolle, jedenfalls dumme und völlig ahistorische Fehlentscheidung getroffen. In bester, versöhnlicher Absicht natürlich. Darum besteht großer Anlaß zur Sorge, daß uns erneut eine schwerwiegende und diesmal wirklich verhängnisvolle Fehleinschätzung der Dinge bevorsteht.

Die „Blindheit“, welche den modernen Nachfolgern der gottesmörderischen Pharisäer und Hohenpriester besonders ein Dorn im Auge ist, ist ja kein später Einfall, sondern von Anfang an in Schrift und Tradition begründet und verwurzelt:
König David (Ps 68,24) hat geschrieben:σκοτισϑήτωσαν οἱ ὀϕϑαλμοὶ αὐτῶν τοῦ μὴ βλέπειν – obscurentur oculi eorum ne videant
Sankt Paul (Rm 11,25) hat geschrieben:πώρωσις ἀπὸ μέρους τῷ ᾽Ισραὴλ γέγονεν – cæcitas ex parte contigit in Israhel
Auf Verlangen jener modernen Nachfolger der Gottesmörder die Liturgie der Kirche zu ändern, und obendrein an einem so zentralen Punkt, wäre ein schmählicher Verrat am Glauben, den keine dreißig Millionen Silberlinge, Streicheleinheiten oder Visa fürs Heilige Land aufzuwiegen vermöchten.

Weshalb aber sind wenige Worte, die gar nicht notwendig da stehen müssen, ein »zentraler Punkt«? – Weil diese Worte nun einmal (und zwar angemessenerweise) da stehen. Tilgte man sie, suggerierte man, sie seien falsch gewesen, ein Irrtum. Damit würde nicht nur die uralte Tradition der Kirche desavouiert, sondern die heute längst schon verbreitete, ätzend giftige Häresie vom christusfreien Sonderheilsweg der Synagoge – wie sie etwa der unsägliche Karl Lehmann frech vertritt – würde weiter gefördert, ja mit dem Anschein höchsten kirchlichen Segens versehen und könnte um so frecher ihr Gorgonenhaupt erheben.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Overkott hat geschrieben:Und deshalb besagt mein Vorschlag der Fürbitte eben nicht, daß die Juden im Irrtum verharren, sondern für die Wahrheit offen bleiben sollen
Das ist doch gerade der Haken. Nicht „bleiben“, sondern „werden“. Öffnet einer sein Ohr und sein Herz, wird er ja ins wahre Israel finden, die Kirche, und heimkehren. Das geschah ja durchaus nicht nur in apostolischer Zeit, das geschieht fortwährend bis heute. Daß die Söhne der Synagoge aber ihr Herz öffnen, daß der abschirmende Schleier hinfortgenommen werde, daß die sehend werden wie der Blinde von Siloa: Darum hat die Kirche stets gebetet, das ist der Inhalt jener Karfreitagsfürbitte, das kann überhaupt kein Bischof rechtens abschaffen.

Dringend zu ändern wäre dagegen die in der Originalversion äußerst schwammige und häresiefördernde, in der deutschen Fassung offen häretische Karfreitagsbitte für die Juden im Ritus Pauls VI.
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Edi
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Beitrag von Edi »

http://www.kath-info.de/lehmann.html
Es wäre gut, wenn dieser unsägliche Lehmann wie Robert ihn zurecht so bezeichnet endlich abdanken würde.

Wer als Katholik immer noch der Meinung ist- offenbar sind das viele - das Innehaben einen hohen Amtes in der Kirche spreche auch für eine bestimmte Qualifizierung in Glaubensfragen und für einen echten persönlichen Glauben, der irrt sich. Beim Fratel Cosimo aus Italien hat einmal ein kath. Bischof eingeräumt, dass er über lange Zeit glaubensmässig nur einen äusseren Anstrich hatte und soweit ich mich noch recht erinnere erst beim Fratel eine echte Umkehr erfahren hat. Es wird gewiss nicht der einzige Bischof sein, der das dringend nötig hat.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nur geduld das ende ist absehbar

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:... modernen Nachfolgern der gottesmörderischen Pharisäer und Hohenpriester ...
... modernen Nachfolger der Gottesmörder
:hmm: :hmm: :hmm: :kratz: :kratz: :kratz:
(Und ich dachte immer, daß aus den Evangelien eindeutig hervorgeht, die Römer hätten Jesus gekreuzigt...?!? Und seit wann kann man einen Gott morden, der selber das Leben ist...?!? Diese Terminologie erschließt sich mir nicht ganz.)

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Edi
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Beitrag von Edi »

taddeo hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:... modernen Nachfolgern der gottesmörderischen Pharisäer und Hohenpriester ...
... modernen Nachfolger der Gottesmörder
:hmm: :hmm: :hmm: :kratz: :kratz: :kratz:
(Und ich dachte immer, daß aus den Evangelien eindeutig hervorgeht, die Römer hätten Jesus gekreuzigt...?!? Und seit wann kann man einen Gott morden, der selber das Leben ist...?!? Diese Terminologie erschließt sich mir nicht ganz.)
Haben die Römer denn Jesus auf eigenes Betreiben hin gekreuzigt oder wer hat ihnen den Mord an Jesus massiv aufgedrängt?

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Edi hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: :hmm: :hmm: :hmm: :kratz: :kratz: :kratz:
(Und ich dachte immer, daß aus den Evangelien eindeutig hervorgeht, die Römer hätten Jesus gekreuzigt...?!? Und seit wann kann man einen Gott morden, der selber das Leben ist...?!? Diese Terminologie erschließt sich mir nicht ganz.)
Haben die Römer denn Jesus auf eigenes Betreiben hin gekreuzigt oder wer hat ihnen den Mord an Jesus massiv aufgedrängt?
Pilatus war ein Machtmensch und korrupt! Er wollte weiterhin seine Macht erhalten, hat sich also sozusagen erpressen lassen.
Stell dir vor, dem Kaiser in Rom wäre zu Ohren gekommen, Pilatus würde jemanden, über den gesagt wird, er sei König der Juden frei sprechen, wo doch Rom die Herrschaft hat. - Da hätte Rom überlegt, ob sich Pilatus gegen Rom verschwört. Was geheißen hätte, dass Pilatus in absehbarer Zeit ein toter Mann gewesen wäre. - Damit hat er einfach versucht, sein Leben zu retten, anstatt ehrlich zu sein

sofaklecks
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Sieh an

Beitrag von sofaklecks »

Sieh an!

Was les ich da?

"Wer als Katholik immer noch der Meinung ist- offenbar sind das viele - das Innehaben einen hohen Amtes in der Kirche spreche auch für eine bestimmte Qualifizierung in Glaubensfragen und für einen echten persönlichen Glauben, der irrt sich."

Ich dachte immer, der Heilige Geist wache über seine Kirche, gerade bei der Wahl solcher führender Kirchenmänner.

Da wollen wir mit diesem von Edi dankenswerterweise aufgeklärten Irrtum auch unseren Gehorsam gegenüber diesen Inhabern hoher Kirchenämter ablegen. Am besten kollektiv. Schliesslich wissen wir, dass der Teufel nirgendwo gegenwärtiger ist als im Vatikan. Aus berufenem Munde, wie im Exorzismusstrang zu lesen.

sofaklecks

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Edi
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Beitrag von Edi »

Raphaela hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: :hmm: :hmm: :hmm: :kratz: :kratz: :kratz:
(Und ich dachte immer, daß aus den Evangelien eindeutig hervorgeht, die Römer hätten Jesus gekreuzigt...?!? Und seit wann kann man einen Gott morden, der selber das Leben ist...?!? Diese Terminologie erschließt sich mir nicht ganz.)
Haben die Römer denn Jesus auf eigenes Betreiben hin gekreuzigt oder wer hat ihnen den Mord an Jesus massiv aufgedrängt?
Pilatus war ein Machtmensch und korrupt! Er wollte weiterhin seine Macht erhalten, hat sich also sozusagen erpressen lassen.
Stell dir vor, dem Kaiser in Rom wäre zu Ohren gekommen, Pilatus würde jemanden, über den gesagt wird, er sei König der Juden frei sprechen, wo doch Rom die Herrschaft hat. - Da hätte Rom überlegt, ob sich Pilatus gegen Rom verschwört. Was geheißen hätte, dass Pilatus in absehbarer Zeit ein toter Mann gewesen wäre. - Damit hat er einfach versucht, sein Leben zu retten, anstatt ehrlich zu sein
Das sehe ich nicht so. Pilatus kannte die Worte Jesu: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" und er wusste auch, dass Jesus den Römern nicht die Herrschaft über die Juden absprechen wollte und er sagte auch, er finde keine Schuld bei Jesus. Der Mann war einfach wankelmütig und wollte seine Ruhe haben vor dem Begehren der jüdischen Religionsführer.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphaela hat geschrieben:Pilatus war ein Machtmensch und korrupt! Er wollte weiterhin seine Macht erhalten
… oder auch einfach nur sein Leben.
Raphaela hat geschrieben:Was geheißen hätte, dass Pilatus in absehbarer Zeit ein toter Mann gewesen wäre. - Damit hat er einfach versucht, sein Leben zu retten, anstatt ehrlich zu sein
Ach, da sagst du’s selber. Ja, genau.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

taddeo hat geschrieben:Und seit wann kann man einen Gott morden, der selber das Leben
ist...?!? Diese Terminologie erschließt sich mir nicht ganz.

viewtopic.php?p=87881#p87881
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Pit
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Beitrag von Pit »

Jesus wurde von den römischen Herrschern/Besatzungsmächten in Palästina hingerichtet.

Gruß,Pit
Edi hat geschrieben: ...
Haben die Römer denn Jesus auf eigenes Betreiben hin gekreuzigt oder wer hat ihnen den Mord an Jesus massiv aufgedrängt?
carpe diem - Nutze den Tag !

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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:Jesus wurde von den römischen Herrschern/Besatzungsmächten in Palästina hingerichtet.
Gruß,Pit
Edi hat geschrieben: ...
Haben die Römer denn Jesus auf eigenes Betreiben hin gekreuzigt oder wer hat ihnen den Mord an Jesus massiv aufgedrängt?
Das war mir aber bisher gänzlich unbekannt. :roll:
Pit, ich glaube du verstehst manchmal nicht richtig, was andere schreiben.

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Großinquisitor
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Re: Balken und Schleier

Beitrag von Großinquisitor »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
Der Text der Karfreitagsfürbitten lautet:
6. Für die Juden

Lasst uns auch beten für die Juden, zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat: Er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe zu seinem Namen, damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluss sie führen will.

(Beuget die Knie. - Stille - Erhebet euch.)



Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast Abraham und seinen Kindern

deine Verheißung gegeben.

Erhöre das Gebet deiner Kirche für das Volk,

das du als Erstes zu deinem Eigentum erwählt hast:

Gib, dass es zur Fülle der Erlösung gelangt.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Für andere Textversionen ist die Büßerzelle zuständig.
Das ist seit Jahrzehnten der offizielle Text der 6. Karfreitagsfürbitte.

Falls der Bedarf besteht, ältere Litugietexte zu besprechen, könnte der Thread in die Büßerzelle oder ins Skriptorium geschoben werden.

Wenn er hier bleibt, werde ich mir erlauben, in regelmäßigen Abständen den für kath. Gemeinden verpflichteten Text zu posten. Für den Fall, dass Gelegenheitsleser mit wenig Ahnung der Karfreitagsliturgie hier mitlesen.
Dieser Text ist in der deutschen Fassung offenkundig häretisch und darf von keinem Gläubigen, der bei Verstand und Sinnen ist, gebetet werden.

(Die lateinische Fassung ist schwammig und kann unter Umständen mit Mühe orthodox interpretiert werden.)
Aus diesem Grunde sollte man den Novus Ordo grundsätzlich meiden. Er erfüllt die Sonntagspflicht nicht, da er praktisch häretisch ist.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Der Karfreitag ist ja auch kein Sonntag… :)

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Großinquisitor
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Beitrag von Großinquisitor »

Das wollte ich ja auch nicht behaupten; freilich sollte man nicht vergessen, daß die neuen Fürbitten eben nicht isoliert als Ärgernis dastehen.
Und von daher stellt sich die Frage, ob man eine Liturgie besuchen darf, die zumindest de facto als häretisch einzustufen ist . Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Großinquisitor,

jetzt mal Butter bei die Fische. Was genau macht den NOM, den ich übrigens nach Möglichkeit ebenso meide, denn faktisch häretisch und nicht nur "häresiebegünstigent"?

Ich habe einmal hier im Forum die Frage gestellt, ob er denn unter gewissen Bedingungen zumindest als Notlösung annehmbar wäre. Ich hab leider keine brauchbare Antwort bekommen.

Meine Bedingungen waren folgende: Latein oder ein korrekte landessprachliche Fassung (etwa polnisch), keine Frauen im Altarraum, versus deum, keine Handkommunion, kein Stehen bei der Kommunion, Röm. Canon, keine Fürbitten, Asperges vor der Messe.

Vielleicht kannst Du etwas dazu beitragen.

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Großinquisitor
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Beitrag von Großinquisitor »

Bevor ich Dir die Frage beantworten, solltest Du erstmal den Unterschied zwischen de facto häretisch und häresiebegünstigend erklären.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

ar26 hat geschrieben:Großinquisitor,

jetzt mal Butter bei die Fische. Was genau macht den NOM, den ich übrigens nach Möglichkeit ebenso meide, denn faktisch häretisch und nicht nur "häresiebegünstigent"?

Ich habe einmal hier im Forum die Frage gestellt, ob er denn unter gewissen Bedingungen zumindest als Notlösung annehmbar wäre. Ich hab leider keine brauchbare Antwort bekommen.

Meine Bedingungen waren folgende: Latein oder ein korrekte landessprachliche Fassung (etwa polnisch), keine Frauen im Altarraum, versus deum, keine Handkommunion, kein Stehen bei der Kommunion, Röm. Canon, keine Fürbitten, Asperges vor der Messe.

Vielleicht kannst Du etwas dazu beitragen.
Pardon, wenn ich mich einmische, aber wozu braucht man denn dann überhaupt noch den NOM? Wäre es dann nicht einfacher, gleich auf das Original zurückzugreifen?

Ich halte den NOM übrigens nicht für häretisch, allerhöchsten für unnötig.

Und besteht das, was den NOM eigentlich ausmacht, nicht eben in der viel genutzten Chance des Weglassens?

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Großinquisitor
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Beitrag von Großinquisitor »

Eben; am besten gleich den ganzen NO weglassen.

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Walter
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Re: Balken und Schleier

Beitrag von Walter »

Großinquisitor hat geschrieben:...
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dieser Text ist in der deutschen Fassung offenkundig häretisch und darf von keinem Gläubigen, der bei Verstand und Sinnen ist, gebetet werden...
Aus diesem Grunde sollte man den Novus Ordo grundsätzlich meiden. Er erfüllt die Sonntagspflicht nicht, da er praktisch häretisch ist.
anneke6 hat geschrieben:Der Karfreitag ist ja auch kein Sonntag… :)
  • :ikb_thumbsup:
γενηθήτω το θέλημά σου·

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Großinquisitor
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Beitrag von Großinquisitor »

ar26 hat geschrieben:Großinquisitor,

jetzt mal Butter bei die Fische. Was genau macht den NOM, den ich übrigens nach Möglichkeit ebenso meide, denn faktisch häretisch und nicht nur "häresiebegünstigent"?

Ich habe einmal hier im Forum die Frage gestellt, ob er denn unter gewissen Bedingungen zumindest als Notlösung annehmbar wäre. Ich hab leider keine brauchbare Antwort bekommen.

Meine Bedingungen waren folgende: Latein oder ein korrekte landessprachliche Fassung (etwa polnisch), keine Frauen im Altarraum, versus deum, keine Handkommunion, kein Stehen bei der Kommunion, Röm. Canon, keine Fürbitten, Asperges vor der Messe.

Vielleicht kannst Du etwas dazu beitragen.
Siehe es doch mal so:

die Liturgie ist Ausdruck unseres Glaubens; folglich kann man sie auch wie ein Glaubensbekenntnis lesen. Wie hätten die Alten auf ein Symbolon reagiert, das auch nur an einer einzigen Stelle zumindest praktisch häretisch ist? Hätten sie es dann gebilligt?

hapaxlegomenon
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Re: Balken und Schleier

Beitrag von hapaxlegomenon »

Großinquisitor hat geschrieben: Aus diesem Grunde sollte man den Novus Ordo grundsätzlich meiden. Er erfüllt die Sonntagspflicht nicht, da er praktisch häretisch ist.
Wir feiern also seit mehreren Jahrzenten eine praktisch häretische Liturgie? Sind dann auch alle Päpste und der ganze Episkopat Häretiker, die den Novus Ordo entwickelt oder mitgetragen haben?

Ob sich der Heilige Vater in dieser Weise das gegenseitige Befruchten beider Formen des einen Ritus vorgestellt hat, wage ich mal zu bezweifeln...

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Pit
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Beitrag von Pit »

Mit Verlaub, aber dachtest Du konkret an eine Art tridentinische Messe mit Lesungen und Predigt in der Landessprache?

Gruß,Pit
ar26 hat geschrieben: ...
Ich habe einmal hier im Forum die Frage gestellt, ob er denn unter gewissen Bedingungen zumindest als Notlösung annehmbar wäre. Ich hab leider keine brauchbare Antwort bekommen.

Meine Bedingungen waren folgende: Latein oder ein korrekte landessprachliche Fassung (etwa polnisch), keine Frauen im Altarraum, versus deum, keine Handkommunion, kein Stehen bei der Kommunion, Röm. Canon, keine Fürbitten, Asperges vor der Messe.

Vielleicht kannst Du etwas dazu beitragen.
carpe diem - Nutze den Tag !

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Pit hat geschrieben:Mit Verlaub, aber dachtest Du konkret an eine Art tridentinische Messe mit Lesungen und Predigt in der Landessprache?

Gruß,Pit
Ich verstehe Deine Frage ehrlich gesagt nicht so recht. Ich habe lediglich eine bestimmte Art den NOM zu feiern skizziert und diejenigen hier im Forum, die dem NOM kritisch gegenüberstehen gefragt, ob das für den Fall, daß die Alte Messe nicht erreichbar ist, weil trotz SP dagegen gemauert wird, als obs die Pest selbst wäre, akzeptabel ist.

Ansonsten kenne ich, der regelmäßig den klassisch-römischen-Ritus nach dem MR 1962 besucht, keine anderen "tridentinischen" Messen, als die mit Predigt und Lesungen in der Landessprache (bei den Lesungen natürlich zuerst auf Latein).

Die Frage habe ich konkret nur eingestellt, weil ich mich gelegentlich ein einem Orte befinde, wo es Sonntags keine traditionelle Messe gibt, es mir aber möglich ist, in einem Kloster an einer Privatmesse eines Priestermönches im NOM auf Latein an einem Seitenaltar und ohne die übrigen Mißstände teilzunehmen (logischerweise aber auch ohne Asperges). Gegen Obolus wird die Messe in meinen Anliegen zelebriert.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich würde meinen, daß letzterer Fall (Privatmesse eines Priestermönchs) seltener zu finden ist als die TLM oder eine "neue" Messe, wie Du sie beschrieben hast. Eine solche war in meiner jüngeren Zeit eigentlich der Normalfall. Mit einigen Ausnahmen, allerdings. Fürbitten gab es bei "uns" schon so lange ich zurückdenken kann, und Asperges gab es nicht jeden Sonntag.
Mir liegt bei der Messe -- vor allem bei der Sonntagsmesse -- auch sehr viel an der Gemeinschaft, deshalb würde ich es vorziehen nicht eine Privatmesse zu besuchen.

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overkott
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Beitrag von overkott »

ar26 hat geschrieben:Ansonsten kenne ich, der regelmäßig den klassisch-römischen-Ritus nach dem MR 1962 besucht, keine anderen "tridentinischen" Messen, als die mit Predigt und Lesungen in der Landessprache (bei den Lesungen natürlich zuerst auf Latein).
Wie ist das in "tridentinischen" Messen mit Mundart, Dialekt oder regionaler Färbung in der Predigt? Wie ist das mit regionalen Färbungen bei der lateinischen Aussprache? Ist das erlaubt oder was muss man da beachten?

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Linus
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Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben:Ich würde meinen, daß letzterer Fall (Privatmesse eines Priestermönchs) seltener zu finden ist
Kommt aufs Kloster an.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Robert Ketelhohn
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David Rosen: neuer Direktor des päpstlichen Pressesaals?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Ansonsten erscheint mir das recht seltsam. Vor einigen Tagen erklärt Msgr. Perl, daß dieses Problem vom Tisch ist und jetzt soll plötzlich wieder auf der Tagesordnung sein. Womöglich erleben wir hier die Draufsicht interner Machtkämpfe im Vatikan.
Das vermute – und hoffe! – ich auch. Allerdings ist Andrea Tornielli an sich in der Regel gut informiert und zuverlässig, und gewiß auch kein Kirchenfeind. Auch kein Parteigänger der Modernisten. Das gibt Anlaß zur Sorge.

Ferner hat Benedikt hinsichtlich seines Patriarchentitels eine potentiell verhängnisvolle, jedenfalls dumme und völlig ahistorische Fehlentscheidung getroffen. In bester, versöhnlicher Absicht natürlich. Darum besteht großer Anlaß zur Sorge, daß uns erneut eine schwerwiegende und diesmal wirklich verhängnisvolle Fehleinschätzung der Dinge bevorsteht.

Die „Blindheit“, welche den modernen Nachfolgern der gottesmörderischen Pharisäer und Hohenpriester besonders ein Dorn im Auge ist, ist ja kein später Einfall, sondern von Anfang an in Schrift und Tradition begründet und verwurzelt:
König David (Ps 68,24) hat geschrieben:σκοτισϑήτωσαν οἱ ὀϕϑαλμοὶ αὐτῶν τοῦ μὴ βλέπειν – obscurentur oculi eorum ne videant
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Auf Verlangen jener modernen Nachfolger der Gottesmörder die Liturgie der Kirche zu ändern, und obendrein an einem so zentralen Punkt, wäre ein schmählicher Verrat am Glauben, den keine dreißig Millionen Silberlinge, Streicheleinheiten oder Visa fürs Heilige Land aufzuwiegen vermöchten.

Weshalb aber sind wenige Worte, die gar nicht notwendig da stehen müssen, ein »zentraler Punkt«? – Weil diese Worte nun einmal (und zwar angemessenerweise) da stehen. Tilgte man sie, suggerierte man, sie seien falsch gewesen, ein Irrtum. Damit würde nicht nur die uralte Tradition der Kirche desavouiert, sondern die heute längst schon verbreitete, ätzend giftige Häresie vom christusfreien Sonderheilsweg der Synagoge – wie sie etwa der unsägliche Karl Lehmann frech vertritt – würde weiter gefördert, ja mit dem Anschein höchsten kirchlichen Segens versehen und könnte um so frecher ihr Gorgonenhaupt erheben.
The Jerusalem Post (Feb 3, 2008) hat geschrieben: Pope rewrites prayer following Jewish protest

By GEORGE CONGER - LONDON

LONDON - Jewish leaders have welcomed Pope Benedict XVI's decision to reformulate the Catholic Church's traditional Good Friday prayers.

The removal of references to the "darkness" and "blindness" of the Jews for their refusal to recognize Jesus as the messiah was a sign the pope was "deeply committed to advancing the relationship with the Jewish Community," Rabbi David Rosen, chairman of the International Jewish Committee for Interreligious Consultations, told The Jerusalem Post.

The new text will drop all reference to the "blindness" of the Jews, Milan's Il Giornale newspaper reported on January 18. The pope has prepared a draft version of the new prayer, which will be released in time for Holy Week celebrations in March, the report said.

In July, Benedict issued a "Motu Proprio" edict permitting the use of the 1962 Latin Tridentine missal during prayers.

The Latin prayers for Good Friday ask Catholics to "pray also for the Jews that the Lord our God may take the veil from their hearts and that they also may acknowledge Our Lord Jesus Christ," and ask God not to "refuse your mercy even to the Jews; hear the prayers which we offer for the blindness of that people so that they may acknowledge the light of your truth, which is Christ, and be delivered from their darkness."

The move upset Jewish leaders, and prompted the Chief Rabbinate to write to the pope expressing their concern.

Abraham H. Foxman, US director of the Anti-Defamation League, said then he was "extremely disappointed and deeply offended" by the reintroduction of "insulting anti-Jewish language" that would "now permit Catholics to utter such hurtful and insulting words."

"This is a theological setback in the religious life of Catholics and a body blow to Catholic-Jewish relations," he said [weiter]
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Doriano
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Beitrag von Doriano »

Was soll eigentlich so verkehrt daran sein, für die Juden zu beten?
Sind wir denn nicht dazu angehalten, für die Bekehrung ALLER
Menschen zu beten? Und wenn ja, warum sollen die Juden davon
ausgenommen sein ?? Ich kann ja noch irgendwie nachvollziehen,
daß seinerzeit (wann war das eigentlich nochmal und wer hat's veranlaßt?) das 'perfides' heraus genommen wurde, aber die
völlige Streichung - das ginge nun wirklich zu weit!! Ich bete für
einen Aufstand der "Gemeinschaft der Heiligen"!

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Ewald Mrnka
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Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Neues vom Beckenrandschwimmer:

http://www.kreuz.net/article.6635.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es ist geschehen.

Der Stuhl von Rom wird von der treulosen, verblendeten Synagoge regiert. Der Greuel erhebt im Tempel sein Haupt.

Zum Hohn auf den Rest der Gläubigen hat zuerst einer vom Synhedrium die Botschaft verkündet, daß jeder verstehe, wer Herr ist und wer Knecht in dieser Welt.

Alles stürzt. Was ist Wahrheit? Was ist Trug?
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