kennst du dich etwas mit der "normalen" Fünf-Linien-Notation aus?
Das Prinzip ist - jetzt grob gesagt - das Gleiche. Jedes schwarze Quadrat (daher: Quadratnotation) ist ein Ton. Steigen die Noten auf, wird auch höher gesungen.
Etwas komplizierter sind die Zeichen, die mehrere Töne darstellen (siehe mein Bildchen links).
Beim Podatus (auch Pes genannt) singt man zuerst den unteren Ton, und danach den oberen.
Bei der Clivis ist es genau umgekehrt.
Beim Torculus singt man den Ton unten links, den mittleren höheren und dann den letzten rechts, der wieder tiefer ist. Der Porrectus ist wiederum die genau umgekehrte Bewegung. Man singt von oben nach unten und wieder nach oben.
Wichtig ist hierbei, dass die dicke Linie kein Glissando darstellt. Der Ton wird also nicht schön jazzig runtergeschliffen, auch wenn man das gerne mal hört (und es die Graphik auch irgendwie nahelegt...)
Alle anderen Zeichen sind für den Anfang nicht so wichtig, man gewöhnt sich sehr schnell daran.
Wichtig ist, dass es keinen festen Takt oder Rhythmus gibt. Man lässt die Melodie einfach ruhig fließen (wobei die neueren Forschungsergebnisse der Semiologie uns hier ein anderes Bild vermitteln - aber im klösterlichen Stundengebet wird meistens sehr gleichförmig gesungen.)
Wenn du tiefer in die Materie einsteigen willst, empfehle ich dir, dich mal als Gasthörer für die Einfühung in die Gregorianik an der Hochschule für Kirchenmusik bei euch in Regensburg anzumelden.
Ansonsten kannst du mir auch 'ne PM senden. Falls ich mehr als 10 PMs kriege, organisiere ich hier ein Wien einen Einführungskurs für die Kreuzgängler.
