Drachensymbolik

Ostkirchliche Themen.
Bruder Alois
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Registriert: Dienstag 6. Juni 2006, 10:54
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Drachensymbolik

Beitrag von Bruder Alois »

Ich war am Wochenend bei einem Seminar im Kloster Beuron.
Das Thema war Buddha Amitabha, Buddha des Westens.
In der Orthodoxie gib viele Altare.
Das Kreuz in der mitte auf dem Schwanz von zwei Drachen. Und seitlich aus dem Munde der Drachen kommen die Bilder(Ikonen) von Maria und Johannes.
Was habe die Drachen zu bedeuten bei uns ist der der ja was schechtes und wird von Erzengel Michael oder vom Heiligen Georg getötet.
Im Buddhismus ist der Drache was Gutes.
Würde gerne ein Bild vom so einem Altar rein machen aber weiss nicht wie das geht.
Habe aber welche hier schon gesehen, und wie ein Referent gesagt hat von das in der Orthodoxie weit verbreitet sein.

Werde mich freuen über eine klare Auskunpft.

viele Grüße Bruder Alois

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Lieber Bruder Alois,

ich denke nicht, daß man Dir bei diesem Seminar allzuviel verwertbare Informationen über die Orthodoxie geliefert hat. Wer ist denn der "Buddha des Westens"?

Vielleicht waren es gar keine Drachen, ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Vielleicht waren es Ornamente. Vielleicht war es eine allegorische Dartstellung vom Tod der Alten Schlange, aber daß aus deren Maul Ikonen kommen? Ich möchte es nicht pauschal zu einer Täuschung erklären, aber typisch ist es sicher nicht.

Dazu aber der buddhistische Kontext. Die Frage geht sicher besser an Buddhisten.

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Edi
Beiträge: 11314
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Ich weiss nicht.... die sollten sich lieber mit christlicher Spiritualität befassen, damit hätten sie genug zu tun und nicht mit Vergleichen zwischen bestimmten Spielarten des Buddhismus und dem Christentum. Ich habe es mal auf deren Webseite nachgesehen.

Aber in Klöstern wird immer mehr östliche Meditation gemacht wie auch bei Willigis Jäger, den hat die Kirche aber aus dem Kloster entfernt.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Germanus
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Registriert: Dienstag 17. Oktober 2006, 20:39

Beitrag von Germanus »

Lieber Bruder Alois,
kann es sein, dass Du das Bild vom Bischofsstab im Kopf hast? So ein Stab kann in der Orthodoxie nämlich die Form eines Tau haben oder eben am oberen Ende mit zwei Schlangen versehen sein, die in der Mitte von einem Kreuz überragt werden. Nur mit den Ikonen kann ich Dir nicht weiterhelfen.
Mit dem Buddhismus hat das Thema aber wirklich nichts zu tun.
Gruß in XP, br. Germanus

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Walter
Moderator
Beiträge: 1506
Registriert: Mittwoch 25. Januar 2006, 13:56

Beitrag von Walter »

Bild
Der Patriarch Pavle (serbisch-orthodoxe Kirche) mit seinem Bischofsstab.

Die Schlange ist im Alten Testament ein Symbol für Sünde und Tod (Gen 3), aber auch für die Sündenvergebung und Heilung durch Gott und somit das Leben:
Mose (Num 21) hat geschrieben:4 Die Israeliten brachen vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut,
5 es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig.
6 Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen und viele Israeliten starben.
7 Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.
8 Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.
9 Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.
Der Bischofsstab mit den Schlangen soll also eine ähnliche Wirkung wie die Schlangenstange des Mose haben. Zudem ist die eherne Schlange auch ein Symbol für die Kirche und ihre heilenden Sakramente.

Die Schlangen auf dem Bischofsstab mit der Weltkugel in der Mitte symbolisieren zugleich die alte Ökumene (was ja "Gesamtheit der Christen" bedeutet): Die beiden Schlangen links und rechts symbolisieren die West- und die Ostkirche. Sie blicken zur Mitte auf die Weltkugel mit dem Kreuz, welche ein Symbol für den Kaiser ist (daher auch der sog. Reichsapfel). Der byzantinische Kaiser verstand sich als Schutzherr der kirchlichen Einheit, deshalb nahm er auch eine besondere Rolle bei den sieben ökumenischen Konzilen ein.

Ich denke, dass auch mit den Ikonen hervorbringenden Schlangen auf dem erwähnten Altar die Kirche gemeint ist oder damit auf die Wunderwirkung dieser Ikonen hingedeutet werden soll.

Mit Buddhismus hat das wie schon gesagt nichts zu tun. Allerdings gibt es eine Parallele zwischen Mose und dem griechischen Heilsgott Äskulap, dessen Stab auch die Verbindung zwischen Himmel und Erde symbolisiert, die Schlange darauf die Heilung.
γενηθήτω το θέλημά σου·

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