Junge Union: Aufstand gegen Merkel

[cantus planus]

Bericht in der FAZ: http://www.faz.net/s/Rub4D6E624294714 ... ntent.html
Auch andere Zeitungen berichteten.

[Epiklese]

Ach, ein "Aufstand" sieht für mich anders aus...

Vorallem: es ist leider falsch, davon auszugehen, daß nur Merkel oder eine kleine Clique das eigentlich ja kantige Profil der Union verwässert habe. Einige JU'ler, Christen, Konservative, Reaktionäre usw. scheinen jedenfalls zu denken, daß sich die Union christianisieren würde, wenn nur die Merkel verschwinden und so ein Guttenberg zum Kanzler würde. Aber ich glaube das nicht.
Schon weil diejenigen, denen ein mehr an "Profil" attestiert wird, nur "Neokonservative" sind, die sich mehr Deregulierung, weniger Arbeitnehmerschutz etc. wünschen, und dann ein zurechkastriertes Pseudochristentum als tröstenden Lückenbüßer einsetzen wollen. Ein Pseudochristentum, welches dann so falsch wäre, wie die falschen Zustände, die es am Leben erhält.

Weiterhin glaube ich, daß es leider falsch ist, davon auszugehen, ein mehr an "Profil" würde die Union für breite Wählerschichten attraktiv(er) machen. Denn das, was die Union, was unser Land! so dringend bräuchte, ist für die Mehrheit dieser MenschInnen ein Ärgernis und Torheit zugleich. Der "kleinen Kirche" entsprechend, würde ich also auch eine kleine, aber kräftig-mutige Partei vorziehen ... wobei es natürlich auch hier große Hindernisse gibt, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Jedenfalls sollten Christen die Union möglichst schnell vergessen und sich nicht durch seltene Äußerungen, die ohne Folgen bleiben, an der Nase herumführen lassen.

[cantus planus]

Ja, mit dieser Analyse könntest du durchaus recht haben! Aber wichtig ist, dass es überhaupt noch Kritik in der Partei gibt. Dass CDU und CSU überhaupt dahin kommen konnten, wo sie heute sind, ist schlimm genug.

(Und damit herzlich willkommen im Kreuzgang! )

[Epiklese]

(Und damit herzlich willkommen im Kreuzgang! )

Danke und Hallo, auch!

[pierre10]

Vielleicht dumme Frage, aber:

Ist es richtig, Religion und Politik zu vermischen?

Religion hat mit Glauben, mit hehren Gedanken und Taten zu tun, Politik ist da wohl eher das Gegenteil.

Pierre

[Sempre]

Ist es richtig, Religion und Politik zu vermischen?

Nein, sicher nicht. Richtig ist es, Politik an der wahren Religion auszurichten.

Gruß
Sempre

[Lioba]

Herzlich willkommen, Epiklese. Grüss mir die schöne Lahn und den Dom!

[Niels]

Liebe(r?) Epiklese, willkommen im Kreuzgang!

[Epiklese]

Ist es richtig, Religion und Politik zu vermischen?

Religion hat mit Glauben, mit hehren Gedanken und Taten zu tun, Politik ist da wohl eher das Gegenteil.

Pierre

Die entsprechende Religion, und die aus ihr abzuleitenden Werte, sind ja entweder die Wahrheit, oder sie sind nicht die Wahrheit. Glaubt man, daß sie die Wahrheit sind, dann können sie nicht einfach als Eigenschaft (wie etwa die Nikotinabhängigkeit) behandelt werden, denen man sich privat zwar hingeben darf, aber die man aus dem gesellschaftlichen Leben heraushalten sollte, um niemanden zu belästigen. Ein Gläubiger müsste auf den Vorschlag, Religion und Politik nicht zu vermischen, im Grunde also noch heftiger reagieren als ein moderner Humanist auf den Vorschlag, Menschenrechte und Politik voneinander zu trennen.

Die Unterschiede, auf die du abzielst, ergeben sich aus der Natur der Sache, sind aber kein Grund, um diese Bereiche voneinander zu trennen, weil das Gegenteil von Trennung die Orientierung an spezifischen Werten ist, nicht die Orientierung an bestimmten Praktiken, wie der Verwendung von eindrucksvollen Gebetsformeln statt derjenigen von trockenen Gesetzestexten.

Natürlich sollte Politik pragmatisch sein, und sie darf insofern auch langweilig sein. Das radikale, große, einfache - der Weltenbrand - der ist in der Kunst dann besser aufgehoben. Trotzdem ist es ja so, dass jede Epoche bestimmte Werte und bestimmte Tabus kennt. Es ist ja nicht so, dass nur die Wahl zwischen Freiheit und Unfreiheit bestünde. Die Wahl besteht eher in der jeweiligen Form der Unfreiheit. Die meisten Menschen dieser Gesellschaft bilden sich z.B. viel darauf ein, dass sie wegen Gotteslästerung nicht mehr bestraft werden. Gleichzeitig nehmen sie es völlig selbstverständlich hin, dass sie wegen der Leugnung eines historischen Massenmordes härter bestraft werden könnten, als wegen eines Gewaltdelikts. Man freut sich, dass kein Druck mehr besteht, katholisch zu denken - nimmt aber den gewaltigen Druck hin, politisch völlig korrekt zu sein. Also "wenn ich König von Deutschland wär'", dann würde ich Gotteslästerer vermutlich nicht so hart bestrafen, wie heute Holocaustleugner bestraft werden - trotzdem wäre mir eine Gesellschaft, die Gottesleugner bestraft, sympathischer als eine Gesellschaft, die sie hofiert und gleichzeitig versucht, einen Bishop Williamson hinter Gittern zu bringen.

(Ich selbst bin übrigens kein Holocaustleugner, aber ich halte das für das ideale Beispiel eines modernen Gedankenverbrechens.)

[Epiklese]

Hallo Niels und hallo Lioba.
Ich bin ein "er" und komme leider selten zur Lahn - ich grüß' aber mal den Main, wenn's recht ist.

[Niels]

Hallo Niels und hallo Lioba.
Ich bin ein "er" und komme leider selten zur Lahn - ich grüß' aber mal den Main, wenn's recht ist.

[Lioba]

Der Main ist auch ganz nett, aber die Lahn ist einfach schöner um Kanufahren- zumindest war sie es früher mal.

[pierre10]

Ist es richtig, Religion und Politik zu vermischen?

Nein, sicher nicht. Richtig ist es, Politik an der wahren Religion auszurichten.

Gruß
Sempre

Meine Antwort ist logisch: wahre Religion?

Pierre

[pierre10]

Hallo Epiklese,

Mir geht es eher um die Frage, in wie weit die religiösen Grundsätze(gleich welcher Religion) in die Politik einfließen dürfen. Logisch, dass bisher in unseren Breiten die christliche Religion während langer Zeit einen großen Einfluss auf die Politik hatte. Nur sind heute in unseren Ländern eine ganze Anzahl anderer Religionen aktiv sind, sodass es automatisch Dissonanzen geben wird.

Pierre

[Epiklese]

Hallo Epiklese,

Mir geht es eher um die Frage, in wie weit die religiösen Grundsätze(gleich welcher Religion) in die Politik einfließen dürfen. Logisch, dass bisher in unseren Breiten die christliche Religion während langer Zeit einen großen Einfluss auf die Politik hatte. Nur sind heute in unseren Ländern eine ganze Anzahl anderer Religionen aktiv sind, sodass es automatisch Dissonanzen geben wird.

Pierre

Gerade wenn es um den Einfluß religiöser Grundsätze geht, sollte man erwähnen, daß die Probleme des alten Europas weniger auf den Gegensatz von Christen und Muslimen zurückzuführen sind, denn auf die Spannung zwischen Menschen, die an einen Gott glauben und Menschen, die an den Menschen glauben. Es geht also, zumindest hierzulande, weniger um die Dissonanzen zwischen den Religionen, sondern um die Dissonanzen zwischen transzendenten Religionen und immanenten Ersatzreligionen. Und was hier zur Zeit vorherrschend ist, ist eine totalitäre, antichristliche Ersatzreligion, deren Vertreter mit einem Katholiken im Grunde weniger gemeinsam haben, als der Katholik mit einem Moslem.

[pierre10]

Und was hier zur Zeit vorherrschend ist, ist eine totalitäre, antichristliche Ersatzreligion, deren Vertreter mit einem Katholiken im Grunde weniger gemeinsam haben, als der Katholik mit einem Moslem.

Ob es wirklich eine Ersatzreligion ist sei dahin gestellt. Und ob es antichristlich ist???? Anti = gegen??
Ich denke dass viele Menschen in den klassischen Religionen nicht finden was sie suchen. Das liegt am Zeitgeist, aber auch an den oft nicht sehr "menschennahen" Geistlichen. Ich kann darüber Einiges berichten. Vielleicht sollten wir alle lernen, nicht immer nur von glorreichen Zeiten der Vergangenheit zu träumen sondern sich auf die Zukunft vorzubereiten.

Mir fällt auf, dass immer mehr Menschen mir (hat vielleicht mit meinem Alter zu tun )von ihren Bemühungen sprechen, Gott zu finden, oft nicht in den etablierten Kirchen....

Pierre

[Petra]

Und was hier zur Zeit vorherrschend ist, ist eine totalitäre, antichristliche Ersatzreligion, deren Vertreter mit einem Katholiken im Grunde weniger gemeinsam haben, als der Katholik mit einem Moslem.

Ob es wirklich eine Ersatzreligion ist sei dahin gestellt. Und ob es antichristlich ist???? Anti = gegen??
Ich denke dass viele Menschen in den klassischen Religionen nicht finden was sie suchen. Das liegt am Zeitgeist, aber auch an den oft nicht sehr "menschennahen" Geistlichen. Ich kann darüber Einiges berichten. Vielleicht sollten wir alle lernen, nicht immer nur von glorreichen Zeiten der Vergangenheit zu träumen sondern sich auf die Zukunft vorzubereiten.

Mir fällt auf, dass immer mehr Menschen mir (hat vielleicht mit meinem Alter zu tun )von ihren Bemühungen sprechen, Gott zu finden, oft nicht in den etablierten Kirchen....

Pierre

Die Geistlichen sind sehr "menschennah". Was "menschenfern" ist, das sind die Versuche der Medien, das Christentum als schräg daneben oder als die Heimat von Unvernünftigen darzustellen. Daneben gibt es auch gute Berichterstattungen, aber sie sind nicht so spektakulär oder werden von der großen Masse nicht wahrgenommen.
Mein Glaube findet in den Medien meist nicht statt (also Bücher wie da Vinci , Zeitungen, Fernsehen, Kino, Internet). Wenn die etwas über das Christentum bringen, dann ist das Thema entweder Sex (Zölibat, außerehelicher Sex, Homosexualität etc) und neuerdings wegen Williamson (und vorher wegen Ratzinger) der Nationalsozialismus. In den letzten Jahren durch die Eso-Ecke auch noch Aberglaube und Magie. Die evangelische Kirche, die keines dieser Themen hat, findet in den Medien so gut wie überhaupt nicht statt, die orthodoxe Mangels Masse auch nicht. Die Evangelikalen sind zum Teil mit ihren Vorstellungen zur Evolution mit dabei.

Über das eigentliche Christentum erfährt man so gut wie nichts, wenn man sich nicht selbst auf den Weg macht und geeignete Infos sucht und sich aneignet. Das kann durchaus auch mit dem Gang zur Ortgemeinde beginnen. Dies ist meist der beste Start.

[pierre10]

Die Geistlichen sind sehr "menschennah".

Wäre interessant zu wissen, wo Du lebst, muss eine ganz besondere Gegend sein.

Natürlich gibt es einige menschennahe Priester in allen Religionen, aber sie scheinen sich gut zu verstecken....

Pierre, manchmal ein wenig sarkastisch

[Linus]

Ist es richtig, Religion und Politik zu vermischen?

Nein, sicher nicht. Richtig ist es, Politik an der wahren Religion auszurichten.

Gruß
Sempre

Meine Antwort ist logisch: wahre Religion?

Pierre

Lies bei Augustinus nach: Über die wahre Religion