Deutschlands Zukunft in Europa

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Teutonius
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Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Hat sich mal jemand von euch Gedanken gemacht, was in Deutschland / in Europa vielleicht schon in 10-20 Jahren) los ist, wenn der demografische "Wandel" so weitergeht? - Alle wollen hundert Jahre alt werden, und dicke Renten kassieren, aber kaum jemand von denen denkt daran, daß die (hohen) Rentenansprüche von der folgenden Generation (idealerweise eigenen Kindern!) finanziert werden muß (aber das machen ja schon die dummen "Anderen"...)
Ja sind denn alle "unsere" Politiker völlig blind, oder ist es denen völlig gleichgültig, ob wir alle schon bald nur noch Kanaksprach (nennen die deutsch-Türken selber so!) reden und Muezime mit Megafonen vom Minarett zum Gebet rufen, und (nicht nur die häßlichen) Frauen alle in Burkas rumlaufen?
Bin ich da zu pessimistisch? Wie ist da eure Sicht der Dinge?
Ich werde das Gefühl nicht los, daß Deutschland nicht wirklich souverän ist, und die "Wiedervereinigung" nur unter der Bedingung genehmigt wurde, daß Deutschland in der Europäischen Union "aufgehen" soll!? (Einwanderung und Anglisierung)
Außerdem stört mich dieses "Toleranz"- und "Multikulti"-Getue, was doch im Grunde nichts anderes hervorbringt als Gleichgültigkeit und Beliebigkeit!?

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Granuaile
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Granuaile »

Teutonius, du sprichst berechtigte Fragen an. Doch glaube ich, dass du etwas zu sehr den Teufel an die Wand malst. Die deutsche / westeuropäische Kultur lässt sich nicht innert weniger Jahre, auch nicht innert 20 Jahren, beseitigen. Wer die westliche Kultur nicht nur kennt, sondern auch lebt, wird tendenziell immer gegenüber denjenigen Menschen aus fremden Kulturen im Vorteils sein; auf dem Arbeitsmarkt und im Sozialleben. Integration von Menschen aus fremden Kulturen ist nicht bloss Gleichschalterei, Gutmenschentum, sondern auch eine grosse Anforderung an die Menschen von draussen. Und es ist Chance der Einheimischen, ihre Kultur und ihr Denken weiterzugeben. Diese Chance zu nutzen bringt meines Erachtens mehr, als darüber zu weinen, dass wieder einige Menschen mehr im Land leben, deren Vorfahren nicht bereits im Deutsch-französischen Krieg von 1870/71 auf deutscher Seite gekämpft haben.

Eine gewisse Offenheit gegenüber fremden Menschen kann auch bereichernd sein, sofern man die eigene Kultur nicht vergisst. Die Angst vor der Anglisierung teile ich zudem nicht. Die weltanschauliche Kultur der USA und Grossbritaniens ist trotz der anderen Sprache doch sehr nahe der Kultur der deutschsprachigen Staaten. Wir müssen auch aufpassen, dass wir uns nicht aus lauter Angst vor Neuem hinter "Altbewährtem" verstecken und die Augen gegenüber interessantem Fremden verschliessen.

(Bitte entschuldige, dass ich als Schweizer, also als Ausländer, geantwortet habe. Deine Argumentationsweise ist mir aber aus meinem eigenen Land sehr bekannt, so dass ich glaube, dass genügend Ähnlichkeiten zwischen den Wünschen und Ängsten vieler Deutscher und vieler Schweizer bestehen, um aus meiner Sicht antworten zu können.)

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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Du sprichst von deutscher/westeuropäischer Kultur? Was meinst Du damit genau? Döner, Pommes, Pizza essen, mit dem Hund Gassi gehen, Bild "lesen", Atheist sein, Kirche doof finden, Fernsehen... etwa so?
Die Kultur, die Du (wahrscheinlich) meinst, gibt es allenfalls noch auf dem Dorf und in ganz kleinen Nischen in den Großstädten!
Toleranz bringt nichts, wenn Dein Nächster nicht auch tolerant ist (vgl. Moscheebau in Deutschland und Kirchenbau in der Türkei!)
Was können wir von Moslems positives in unser (christliches) Wertesystem übernehmen?
Was können wir von Rumänen lernen ... wie mans n i c h t machen soll!?

Chrysostomus
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Chrysostomus »

Deutsche Kultur drückt sich nicht in Dirndl und Volkstanz aus. Das ist und bleibt vornehmlich Brauchtum, wohl aber wert, bewahrt zu werden.

Das, was du ansprichst, Teutonius, ist eine Frage der Mentalität. Dass Mentalitäten von Mensch zu Mensch variieren, ist vollkommen normal und gut so. Trotzdem denke ich, kann man eine deutsche Mentalität als großen gemeinsamen Nenner auch noch immer in unserem Land feststellen (und wird man weiterhin), die problemlos Döner und Pizza integrieren kann, ohne ihr innerstes Deutschsein - damit meine ich eine gewisse Grundhaltung im Leben - aufzugeben (denn das hängt nicht an Weißbier und Knödeln - und wenn doch, dann wundert es mich keineswegs, wenn es untergeht. Wäre es so, würde ich dem nicht einmal nachtrauern).

Kultur als Kultur lebt nicht nur auf dem Dorf, sondern in jeder Stadt. In moderner Form genauso wie in der Althergebrachten. Im Stadtleben einen reinen Verfall zu sehen, wo in Städten Schulen und Universitäten stehen, wo Schauspiel- und Konzerthäuser sind, Museen und Gallerien, halte ich für gewagt. Deutschlands Klassiker in Kunst, Musik und Schriftstellerei (die Schauspielbühne eingeschlossen) leben fort in ihrer ständigen Rezitation - und damit lebt auch ein Teil sichtbarer deutscher Kultur. Ich möchte gerne darauf hinweisen, dass Kultur in dieser Form - die höchster Ausdruck ist einer Gesinnung, einer Mentalität, sozusagen die Quintessenz einer Kultur - noch nie Sache der breiten Masse war. Früher aß die Bevölkerung Haferschleim und Pellkartoffeln, heute isst sie Pizza und Döner. Waren die mit Haferschleim und Pellkartoffeln gefütterten Kinder mehr deutsch? Früher arbeiteten die Kinder auf den Feldern, statt zur Schule zu gehen, wo sie noch immer mit ein wenig Kultur und Bildung traktiert werden. Waren deswegen die früheren Kinder mehr deutsch?

Was du vielleicht eher meinst: Eine Krise hat die Kirche allemal, und damit sind die christlichen Fundamente unserer deutschen Kultur in Gefahr. Um diese Krise zu bewältigen, müssen wir nicht muslimische Werte integrieren, sondern unsere eigenen einfach wieder vertreten. Ich denke, wir Christen haben immer noch das bessere Wertesystem an der Hand und brauchen uns auf diesem Gebiet (wenn man die reine christliche Lehre nimmt und nicht die moderne Politik) auch vom Islam nichts erzählen lassen. Aber: Für eine Krise der deutschen Kirche die zugewanderten Muslime verantwortlich zu machen, halte ich doch für eine Art Verleumdungstheorie.

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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Also: mit deutscher Kultur meine ich (als Norddeutscher in Berlin) natürlich nicht bayrisch-dörfische Lebensart.
Natürlich soll man sich als deutscher Europäer ruhig auch mal ein Weizenbier oder eine Pizza gönnen!
Wa ich meine, ist tatsächlich der Werteverfall: d.h. einerseits Gottlosogkeit, Kirchenfeindlichkeit, Sektiererei und Religionsübertritte!
Wenn die meisten Europäer - wie eigentlich früher auch nicht anders - einfach nur unreligiös wären und ansonsten ihrer Arbeit nachgingen, wäre wohl alles in Ordnung. Aber heutzutage ist es ja Mode, Gott und alles christliche blöd zu finden und das auch zu leben! Natürlich bin ich nicht dafür, Hexer/n-Verbrennungen wieder einzuführen, aber ich frage ich ganz ernsthaft, wieso stattdessen rein gar nichtsgegen Fanatismus und Sektenbildug (in allen Religionen / pol. Bewegungen) unternommen wird!?
Wieso Neonazis Polizei-Eskorten bekommen, und das leider nicht, um geschlossen abgeführt zu werden!
Wieso auf Hundefutter verminderte MWSteuersatz gilt, auf Kindernahrung aber nicht!?
...
Dafür gebe ich nicht den Moslems die Schuld! Sondern Typen, wie dem Reda, der Sein Kind hier Jihad genannt, hat und der hier bei uns in Europa deutsche Jugendliche zu Terroristen macht! Wieso werden solche Leute nicht sofort verhaftet, oder besser noch, abgeschoben!?
Ein System, das sich derart vorführen lassen muß, hat keine Zukunft!
Aber, wie gesagt Deutschland ist meiner Meinung nach auch nicht souverän, und ein Grundgesetz, das den Täterschutz über die Opferhilfe stellt könnte perverser nicht [Punkt]

Paul Heliosch
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Paul Heliosch »

Teutonius hat geschrieben:...Muezime mit Megafonen vom Minarett zum Gebet rufen, und (nicht nur die häßlichen) Frauen alle in Burkas rumlaufen? ...
Also ich find's prima, daß bei uns die Bischöfe mit Glocken zum Gebet rufen. Was - und das meine ich im ernst - noch fehlt, ist die adäquate Bekleidung der Mädels wenigstens beim Baden... und siehe da - da wurde ich doch glatt bei den Muslimen fündig: Ich find die muslimische Bademode einfach super! :huhu: :daumen-rauf:
Guckst Du hier: http://www.ahiida.com/index.php?a=subcats&cat=2

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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Das Glockengeläute geht mir ehrlich gesagt auch ziemlich auf die (Gehör-)Nerven, besonders wenn man pünktlich (10 vor) zur Messe kommt, muß man immer "mittendurch"!
Den mosl. Schwimmanzug sollte man eventuell für Frauen und Männer mit "Problemzonen" zu Pflicht machen! :umkuck:

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Lioba
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Lioba »

Also- die Bademode ist gar nicht übel! Ehrlichgesagt ist mir seit ungefähr meinem 50- ten Geburtstag die Lust am Schwimmen vergangen, weil ich mich im engen Lycraoutfit einfach blöd fühle- auch wenn ich noch einigermassen passabel aussehe unter meinen Altersgenossinnen.
In mancher Hinsicht ist der bedecktere Kleidungsstill frauenfreundlicher als eine Mode, die jede kleine Unvollkommenheit erbarmungslos der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Noch igendwelche Meinungen dazu, was so alles deutsch ist, und welche Zukunft wir damit in Europa haben?

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pierre10
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von pierre10 »

Da ich seit 50 Jahren in Frankreich lebe, habe ich einen vielleicht etwas anderen Blick auf das was Deutsch ist. Erstaunlich die deutschen Touristen, die sich allerdings nur in der Gruppe doch sehr eigenartig benehmen. Manchmal sitze ich in einem Strassencafé, mit einer französischen Zeitung und höre mit, was die Deutschen um mich herum so alles von sich geben. Ist diese Art von oft negativer Kritik der anderen nun typisch deutsch?

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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overkott
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von overkott »

Gut, da ich gerade frische Eindrücke aus Belgien mitgebracht habe, frage ich mich, braucht es in Belgien nicht mehr deutsch-französische Freundschaft, also, wenn man die Flamen mal als Plattdeutsche betrachtet. Ich meine, die nicht-französisch-sprachige Mehrheit hatte dort ja lange Zeit nichts zu lachen. Aber wäre es nicht schade, wenn beim Zusammenwachsen Europas die Belgier ihre Einheit nicht auf die Reihe bekämen?

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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Das wäre gar nicht schade. Wieso auch? Das entspricht doch genau dem Konzept des Europa der Regionen!
Das interessante daran wird sein, wie man gedenkt, mit den benachteiligten Regionen umzugehen:
- wird "man" (Deutschland!?) sie durch Beihilfen "künstlich" am Leben erhalten? Wozu?
- oder sie dem natürliche Lauf der Dinge (i h r e r, europäischen Geschichte) überlassen?
Ich habe jedenfalls keine Lust, räuberische Piratentümer mit durchzufüttern...
Was passiert eigentlich mit der Schweiz, wenn die diskreten Transferlei(s)tungen trocken gelegt werden?
Wie will sich der Kosovo jemals behaupten?
...

Marcus Hamburgensis
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@ Paul Heliosch & Teutonius

Beitrag von Marcus Hamburgensis »

@ Paul Heliosch
>>Ich find die muslimische Bademode einfach super! :huhu: :daumen-rauf:
Guckst Du hier: http://www.ahiida.com/index.php?a=subcats&cat=2<<

... also mich erinnern die jungen Damen eher an die Schlümpfe! ;-)

@ Teutonius
Grundsätzlich teile ich Deine Befürchtungen!
Was die Rentenkassen angeht, so wird es vermutlich sehr eng. Wahrscheinlich werden die Renten dem Hartz IV Niveau angenähert. Wenn man die Unlust Kinder in die Welt zu setzten beklagt, muss man aber auch 'mal Fragen, wo die sicheren, anständig bezahlten Arbeitsplätze sind, mit denen unsere Kinder unsere Renten zahlen sollen.
Hinsichtlich der Einwanderung glaube ich, dass Kanak-Sprak auf Migranten und deutsche Unterschichten beschränkt bleiben wird. Burkas für deutsche Frauen - ausgenommen Konvertitinnen- sehe ich nicht.
Es wird in den nächsten Jahren bestimmt zu einer stärkeren sozialen Trennung kommen: Deutsche 'bürgerliche Kreise' werden sich sowohl gegen Einwanderermilieus als auch Unterschichten abgrenzen und versuchen, Lebensstandard und Bildungsniveau - so gut es eben geht - zu halten.
Tatsächlich sind unsere Politiker von der "Deutschen Schuld" geprägt und ziehen daraus die Folgerungen, dass man möglichst viel Souveränität an die EU oder andere supranationale Gremien abgeben soll. Gleichzeitig öffnet man sich Einwanderung und Globalisierung, was auch den Interessen der Unternehmerlobbies entspricht. Die deutsche Außenpolitik möchte das Land, nachdem es Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts zweimal der Böse Bube war, als Musterschüler des westlichen Lagers präsentieren und auf internationaler Bühne ganz oben mitspielen. Nachteile, die der deutschen Bevölkerung dabei entstehen, werden großzügig in Kauf genommen.
Das von Dir kritisierte Toleranz- und Multi-Kulti-Getue ist nur die Soße, die alles zudeckt!

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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Habe mir jetzt mal den "Ethik"-Rahmenplan reingezogen... das Einzige, was die Kinder / jungen Leute da lernen(sollen), ist "Fragen stellen" und "Toleranz" üben - Orientierungshilfen bietet der Lehrplan aber nicht, seinen eigenen Standpunkt soll/kann sich dann selber aussuchen, wer Lust hat = also eine Abart der leidigen Gesellschaftskunde-Gehirnwäsche von früher, nur jetzt mit "modernem" Weichspüler eben!
Wie ist das eigentlich, wenn man da die eigenen Kinder nicht hinläßt? Werden die dann von der Polizei abgeholt?

Bei Interesse evtl. einen "Ethik"-Strang aufmachen...

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Robert Ketelhohn
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Teutonius hat geschrieben:Bei Interesse evtl. einen "Ethik"-Strang aufmachen...
viewtopic.php?f=1&t=8786&start=32
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cantus planus
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von cantus planus »

Teutonius hat geschrieben:Habe mir jetzt mal den "Ethik"-Rahmenplan reingezogen... das Einzige, was die Kinder / jungen Leute da lernen(sollen), ist "Fragen stellen" und "Toleranz" üben - Orientierungshilfen bietet der Lehrplan aber nicht, seinen eigenen Standpunkt soll/kann sich dann selber aussuchen, wer Lust hat = also eine Abart der leidigen Gesellschaftskunde-Gehirnwäsche von früher, nur jetzt mit "modernem" Weichspüler eben!
Die "weltanschaulich neutrale" Weichspülerei ist ja das erklärte Ziel dieses Unterrichts. Kinder sollen ja bewußt von Religion ferngehalten werden. Daher ist dieser Unterricht für einen Christen nicht hinnehmbar. (Übrigens für Juden oder Muslime auch nicht. Ich bin erstaunt, dass es da noch keine klareren Wortmeldungen gab.)
Teutonius hat geschrieben:Wie ist das eigentlich, wenn man da die eigenen Kinder nicht hinläßt? Werden die dann von der Polizei abgeholt?
Ja. Es besteht ja die Pflicht zum Schulbesuch. Eine elterliche Entschuldigung für ein bestimmtes Fach ist auf Dauer unter diesen Vorraussetzungen nicht hinnehmbar. Das sehen wir ja auch beim Schwimmunterricht für muslimische Mädchen. (Wobei da in der Praxis durchaus Ausnahmen zugelassen werden.)
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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Teutonius hat geschrieben:Bei Interesse evtl. einen "Ethik"-Strang aufmachen...
viewtopic.php?f=1&t=8786&start=32
Ähm..., das ist der Proreli-Strang!?

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Teutonius
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Teutonius »

cantus planus hat geschrieben:
Teutonius hat geschrieben:Wie ist das eigentlich, wenn man da die eigenen Kinder nicht hinläßt? Werden die dann von der Polizei abgeholt?
Ja. Es besteht ja die Pflicht zum Schulbesuch. Eine elterliche Entschuldigung für ein bestimmtes Fach ist auf Dauer unter diesen Vorraussetzungen nicht hinnehmbar. Das sehen wir ja auch beim Schwimmunterricht für muslimische Mädchen. (Wobei da in der Praxis durchaus Ausnahmen zugelassen werden.)
Auch beim Ethik Unterricht? Hat das schon mal jemand probiert?

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cantus planus
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von cantus planus »

Das weiss ich nicht. Aber der Schulbesuch gilt m. E. inklusive aller Fächer. Eine Dispenz für einzelne Fächer kann nur aufgrund besonderer Vorraussetzungen gegeben werden, z. B. beim Sportunterricht bei bestimmten körperlichen Einschränkungen oder so.

Das wäre ja interessant, wenn man quasi aus dem Fächerkatalog wählen könnte.
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Paul Heliosch
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Paul Heliosch »

Was würde denn passieren, wenn ein Schüler im Ethikunterricht seinen katholischen Glauben bekennen würde? Ich nehme an: Nichts, ...zumindest nichts Auffälliges, ...ausser, daß vielleicht der eine oder andere "Ethiker" neugierigerweise (oder endlich wieder) beim nächsten Sonntagsgottesdienst erscheint... :)

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lifestylekatholik
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von lifestylekatholik »

Paul Heliosch hat geschrieben:Was würde denn passieren, wenn ein Schüler im Ethikunterricht seinen katholischen Glauben bekennen würde? Ich nehme an: Nichts, ...zumindest nichts Auffälliges, ...ausser, daß vielleicht der eine oder andere "Ethiker" neugierigerweise beim nächsten Sonntagsgottesdienst erscheint... :)
Nee, Paule, du hast das Ziel des Ethikunterrichts noch nicht verstanden. Der katholische Schüler ist ja in der Regel noch kein glaubensfester Katholik, sondern hat durchaus noch Fragen, wird beeinflusst. Der wird es sehr schwer haben, einem geschulten Lehrer gegenüber klar Position zu vertreten, zumal bei schwierigen Themen. Im Ethikunterricht wird ihm eingebimst, dass alle Religionen gleichwertig seien und er sie von einer höheren, objektiven Warte (säkularer Humanismus) aus beurteilen (verurteilen) und einschätzen (abschätzen) könne.

Da im "Ethik"-Unterricht Christentum gleichrangig mit Islam, Buddhismus etc. dargestellt werden muss und alle diese Religionen/Ismen vor den Richterstuhl des politisch-korrekten Humanismus gestellt werden, ist dieser Unterricht die direkte Verführung in den Glaubensabfall und den Relativismus.

Lehrplan (PDF)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Paul Heliosch
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Paul Heliosch »

Der Fokus meiner Eingabe liegt auf der sich seit Sonntag verschärften Elternverantwortung: hierzu benötigen wir inhaltlich gefestigte (und festigende) Kinderkatechese, Eltern- und Katechetenzusammenschluß, - ausbildung, etc...
Ich kenne einige Kinder und Jugendliche, denen kannst Du ruhig probieren etwas vom Mann im Mond zu erzählen - die pfeiffen Dir was ... :ja: - anscheinend haben die Eltern da irgendwas richtig gemacht...

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lifestylekatholik
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von lifestylekatholik »

Paul Heliosch hat geschrieben:anscheinend haben die Eltern da irgendwas richtig gemacht...
Ja.

Dir ist aber hoffentlich klar, dass sie damit nicht das Lernziel des "Ethik"-Unterrichts erfüllen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Paul Heliosch »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Paul Heliosch hat geschrieben:anscheinend haben die Eltern da irgendwas richtig gemacht...
Ja.

Dir ist aber hoffentlich klar, dass sie damit nicht das Lernziel des "Ethik"-Unterrichts erfüllen.
:umkuck:

Paul Heliosch
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Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Paul Heliosch »

lifestylekatholik hat geschrieben:... Im Ethikunterricht wird ihm eingebimst, ...
Der Einfluss dessen, dessen Fest wir in einigen Wochen feiern, ist erheblich grösser als alles (pseudo)pädagogische Gebimse.

Raphael

Re: Deutschlands Zukunft in Europa

Beitrag von Raphael »

Zu Deutschlands Zukunft gehören neben den ethischen Fragen sicherlich auch volkswirtschaftliche Entwicklung.
Deshalb folgende Frage:
Sind die Briten und Franzosen klüger als die Deutschen?

Begründung:
Briten bauen neue Atomkraftwerke
Auch wenn deutsche Unternehmen als Ersteller dieser Kraftwerke benannt worden sind, werden die Briten (und schon seit langem auch die Franzosen) in den Genuß des preisgünstigen Atomstroms kommen, während in Deutschland die Atomfrage ideologisiert wurde und wird. Wir werden Energieimporteur werden. :hmm:

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