Messbarkeit der Religiosität

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Raphaela
Beiträge: 5483
Registriert: Dienstag 11. September 2007, 17:53
Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F

Messbarkeit der Religiosität

Beitrag von Raphaela »

Ich wollte mal wissen, was ihr hier von haltet:
www.religionsmonitor.com/

Kann man überhaupt den Glauben und die Religiosität messen?

Manche Fragen sollen wohl für alle Religionen gestellt sein, treffen für mich dabei aber nicht unbedingt das Eigentliche.

Um alle Fragen zu sehen, muss man den Fragebogen mal durcharbeiten. - Das Ergebnis zeigt dann, wie groß in Deutschland die Religiosität ist und wie der eigene Glaube demgegenüber aussieht.

John Grantham
Beiträge: 1678
Registriert: Mittwoch 5. Juli 2006, 17:45
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: Messbarkeit der Religiosität

Beitrag von John Grantham »

Raphaela hat geschrieben:Kann man überhaupt den Glauben und die Religiosität messen?
Ich würde sagen ja, aber nur innerhalb einem gewissen Rahmen. Besonders präzise wird das Ergebnis nicht sein (erst recht wenn man Angaben aus verschiedenen Ländern und Kulturen vergleicht), aber auf Dauer wird man allgemeine Trends erkennen können, z.B. ob Religiösität in einem Land ab- oder zunimmt.

Also ganz sinnlos ist sowas nicht, aber man müßte m.E. die Fragen über einen Zeitraum stellen und diese abgleichen. Stichproben wären nicht besonders aussagekräftig, denn Menschen aus verschiedenen Kulturen werden die Fragen anders sehen und auch anders beantworten.

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
[ Alt-Katholisch/Anglikanisch in Hannover ]

Raphaela
Beiträge: 5483
Registriert: Dienstag 11. September 2007, 17:53
Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F

Re: Messbarkeit der Religiosität

Beitrag von Raphaela »

Raphaela hat geschrieben:Ich wollte mal wissen, was ihr hier von haltet:
www.religionsmonitor.com/
Und was haltet ihr von den Fragen des Fragebogens?

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich habe eben abgebrochen. Kann ich nicht beantworten. Die verwechseln „Religiosität“ mit Glauben. Ich habe schon zweimal geantwortet, ich sei gar nicht religiös. Parallel natürlich, was ich alles tue und was die vermutlich als „religiös“ einstufen. Das Ergebnis hätte mich interessiert.

Aber nun kommt so ein Murks wie Reinkarnation im Doppelpack mit Auferstehung daher, als sei das alles eine Sauce. Und zum Überfluß sollte ich auch noch angeben, wie stark sich „meine Religiosität“ auf die Erziehung meiner Kinder auswirke. Donnerwetter, da kann ich bloß antworten: Gar nicht! Habe keine! Siehe oben! Zweimal schon beantwortet!

Aber dann gerät die ganze Befragung endgültig auf die schiefe Bahn. Denn mein Glaube prägt die Erziehung meiner Kinder natürlich, und zwar durch und durch. Fast so sehr wie meine Neurosen. ;D
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Du hast ne religiöse Neurose, Robert, aber das ist nix neues.

:D :mrgreen:
Linus, im gleichen Verein. :kiss:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

John Grantham
Beiträge: 1678
Registriert: Mittwoch 5. Juli 2006, 17:45
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Beitrag von John Grantham »

Eigentlich müßte eine der Fragen lauten:

Sind Sie Robert Ketelhohn? (ja/nein/nicht sicher)

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
[ Alt-Katholisch/Anglikanisch in Hannover ]

Raphaela
Beiträge: 5483
Registriert: Dienstag 11. September 2007, 17:53
Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F

Beitrag von Raphaela »

Ich kann Robert gut verstehen, da braucht man keine Neurose. Mir ging es z. T. ähnlich.
Sollen von mir aus andere mich einschätzen, die Fragen sind schon etwas daneben....

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Hey, das sind sozialstatistiker. Wenn du denen mit "ich bin Charismatiker" kommst denken die in erster Linie - wenns gut geht, an die Weber'schen Herrschaftsformen (rationale/legale, traditionale und charismatische Herrschaft) Was will man mehr?(sekular ist die Welt von heute)

Linus, der mal einen Religionssoziologie - Studentenvortrag gehört hat über die Methodologen, (gemeint waren die Methodisten) sie seien eine (lutherisch-)protestantische Sekte
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

Robert beschreibt sehr gut das Dilemma einer solchen Studie, die in der Gefahr steht, durch die Art der Definitionen und Fragestellungen das Ergebnis zu präjudizieren und zu verfälschen.

Was ist denn eigentlich Glaube? Wie differenziert er sich in Theologie und Frömmigkeit? Wird andererseits in der Frömmigkeit die Einheit von Gebet und Nächstenliebe gesehen? Wird Nächstenliebe erfasst?

Denn wenn dies nicht erfasst wird, würde die Studie quasi die Botschaft Jesu Christi ausblenden, der eben auf diesen heilsnotwendigen Zusammenhang hingewiesen hat.

Entsprechende grundlegende Schwächen sind mir - bei aller Wertschätzung im Einzelnen - schon im Handbuch der Religionen von Mircea Eliade und Ioan P. Couliano aufgefallen.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema