Mel Gibson - The Passion of the Christ

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Vielleicht kommen Christen ja durch diesen Film aus ihrer Devensive in der Öffentlichkeit raus.

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lancelot
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Re: Mel Gibson als Jesus?

Beitrag von lancelot »

Wise Guy hat geschrieben: Auch Kardinal Lustiger, Erzbischof von Paris, (der als Jude geboren wurde) äußert sich sehr sehr zurückhaltend über den Film.
Aber nach dem, was in der FAZ stand, hat er eher grundsätzliche Bedenken gegenüber Passions- oder Jesus-Filmen als speziell zu diesem Film.

Edith
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Beitrag von Edith »

Habe heute im Deutschlandfunk ein Fragment eines beitrags über den Film gehört.

handelt es sich denn da um einen "Jesus-Horror-Film"?
Der soll so brutal sein, daß man ihn in eine Reihe mit Brutalo-Horror stellt.
In dem Magazin bemerkte die Dame... es sei irgendwie ein perspektivloser Qual-Film. Mel Gibson mache in jedem seiner Filme Gewalt-Anleihen (Braveheart). Es sei nirgends von Vergebung, Erlösung oder so die Rede. Der Film handle lediglich von Verhaftung bis qualvollstem Tod.... und blende die eigentliche Mission Jesu komplett aus.
Ein Film, der einem mit einem Rache-Gefühl zurücklasse. Wer rächt diesen Jesus?
Bedenklich......

War etwas erstaunt über diese starke Kritik.
Hat jemand eine Ahnung, wer da interviewt wurde... oder ob man das irgendwo nachlesen kann?

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Edith hat geschrieben:Habe heute im Deutschlandfunk ein Fragment eines beitrags über den Film gehört.

handelt es sich denn da um einen "Jesus-Horror-Film"?
Der soll so brutal sein, daß man ihn in eine Reihe mit Brutalo-Horror stellt.
In dem Magazin bemerkte die Dame... es sei irgendwie ein perspektivloser Qual-Film. Mel Gibson mache in jedem seiner Filme Gewalt-Anleihen (Braveheart). Es sei nirgends von Vergebung, Erlösung oder so die Rede. Der Film handle lediglich von Verhaftung bis qualvollstem Tod.... und blende die eigentliche Mission Jesu komplett aus.
Ein Film, der einem mit einem Rache-Gefühl zurücklasse. Wer rächt diesen Jesus?
Bedenklich......

War etwas erstaunt über diese starke Kritik.
Hat jemand eine Ahnung, wer da interviewt wurde... oder ob man das irgendwo nachlesen kann?
Ich habe die Rezension gehört, halte sie aber für ein Beispiel dafür, wie weit die Leute vom christlichen Glauben schon entfernt sind. Aber selbstverständlich ist der Film brutal. So brutal wie die Passion in den Evangelien. Nur sind wir 1.) daran gewöhnt und 2.) sagt ein Bild mehr als tausend Worte und ein Film noch tausend mal mehr. Es war sicherlich nicht so, wie es der Film zeigt. Aber die Grausamkeit der Passion, die war.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Ralf

Beitrag von Ralf »

Bezeichnend fand ich übrigens folgende "Kritik" aus dem New Yorker, gefunden bei perlentaucher.de (Hervorhebungen nur von mir, im Netz anders):

"Gibson ist natürlich frei, die unvergleichliche Glorie von Jesu Charakter zu ignorieren und sich allein Jesu Qual und Märtyrertum in den letzten zwölf Stunden seines Lebens zu widmen. Aber als Zuschauer bin ich ebenso frei zu sagen, dass der Film, den Gibson aus seinen persönlichen Obsessionen gemacht hat, ein widerlicher Todestrip ist, eine finster unerbauliche Abfolge von Verrat, Schlägen, Blut und Agonie."

Ja, genau das war es ja [Punkt]

Die Jünger sind abgehauen, erbaulich fanden die das auch nicht gerade. Seine Freunde haben gelitten und waren verzweifelt danach - da war noch nichts von Erbauung und dem Wissen um Gottes Vergebung. "Sind wir, ist Er, gescheitert?" (und Angst auch zu sterben) war wohl eher die Frage als unmittelbare Reaktion denn ein Lobpreis der Jünger des gemarterten Jesu.

Die Passion war ein riesen Leiden! kein zuckerschlecken, kein Piep,Piep.

Insofern halte ich diese Kritik nicht für eine solche, sondern für eine treffende Beschreibung der Kreuzigung Jesu (und wohl auch der anderer): widerlich, unerbaulich, mit Schlägen, Verrat, Blut und Agonie.

Vielleicht für einen Wohlstandsmenschen etwas schwerlich zu verdauen.

Petra
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Beitrag von Petra »

Tschäh nun, es geht eben nicht um das gemütliche „das-Leben-ist-schön“, oder die „Gott hat uns alle lieb und verspricht uns auf Erden schon das Paradies - Geschichte“. Es geht um die Wahrheit und die ist für viele Menschen auch heute noch brutal, voll Leid und Schmerzen oder der pure Horror. Das muss die Lebensfroh-Propagandisten sämtlicher Glaubensrichtungen schon extrem schocken.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Petra hat geschrieben:Das muss die Lebensfroh-Propagandisten sämtlicher Glaubensrichtungen schon extrem schocken.
...wenn dann wieder über Christus gesprochen wird, kann das nur hilfreich sein.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich bin einfach gespannt wie ein Flitzebogen und werde mich weiter erst äußern, wenn ich den Film gesehen habe. Falls ich dann noch Worte finde.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Als ich nach meiner ungläubigen Zeit zum ersten mal mit vollem Ernst in einem Kloster in einer Gruppe die Kar- und Osterliturgie feierte, war mir der Karfreitag fast unerträglich. Wenn ich nicht an die Auferstehung geglaubt hätte, ich glaube, ich wäre davon gelaufen, ich hätte es nicht ausgehalten.

Was erwartet Ihr von Menschen, die nicht an die Auferstehung glauben, dass sie empfinden, wenn sie diesen Film sehen?
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

Edith
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Beitrag von Edith »

Julia Wolf hat geschrieben: Was erwartet Ihr von Menschen, die nicht an die Auferstehung glauben, dass sie empfinden, wenn sie diesen Film sehen?
ja schon.... aber in dem Interview, das ich leider nuch teilweise hörte, hatte ich den Eindruck, die Sprecherin vermisste eben gerade den Hinweis darauf, WEIL die Auferstehung dem ganzen erst Sinn gibt. Ich hatte den Eindruck, die Dame war Theologin.

Zur Brutalität allgemein: Kreig ist auch brutal - dennoch will ich nicht jedes Detail im TV sehen.....

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

"Die Dame war Theologin" - das muß aber heute auch mal überhaupt gar nichts heißen. Die Zeiten ist lange vorbei :( wo "Theologe" ein richtiger Ehrentitel war...


Heute ist die FAZdran mit einer großen Besprechung:

"In Mel Gibsons Verfilmung der Leidensgeschichte Christi ist der Schmerz Anfang und Ende, Grundmotiv und am Ende einziger Inhalt der Geschichte."

Ähnliche Bedenken wie die oben angeführten, aber kundiger vorgetragen.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Julia Wolf hat geschrieben:Als ich nach meiner ungläubigen Zeit zum ersten mal mit vollem Ernst in einem Kloster in einer Gruppe die Kar- und Osterliturgie feierte, war mir der Karfreitag fast unerträglich. Wenn ich nicht an die Auferstehung geglaubt hätte, ich glaube, ich wäre davon gelaufen, ich hätte es nicht ausgehalten.

Was erwartet Ihr von Menschen, die nicht an die Auferstehung glauben, dass sie empfinden, wenn sie diesen Film sehen?
Im Angesicht des maßlosen Leids in der Welt, in einer Zeit der Verniedlichung der Gewalt gerade in der Filmbranche erwarte ich, daß die Leute auch hier nicht die Augen verschließen und zumindest in Erwägung ziehen, daß die Rede vom Kreuzestod und der Erlösung ein Nein zur menschlichen Gewalt darstellt.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wann kommt der Film den jetzt nach Deutschland?

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Kordian hat geschrieben:Wann kommt der Film den jetzt nach Deutschland?
Gründonnerstag. In Österreich Karfreitag.
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Stefan

Beitrag von Stefan »

Zenit hat geschrieben:SYDNEY, 25. Februar 2004 (ZENIT.org). - Als „zeitgenössisches Meisterwerk“ sowohl in künstlerischer als auch technischer Hinsicht bezeichnete der Erzbischof von Sydney, Kardinal George Pell, den Film „The Passion of the Christ“. Es sei nicht absurd, den Streifen „aufgrund seiner Schönheit und seiner Dramatik mit den Bildern des italienischen Meisters Caravaggio zu vergleichen“, schreibt er in einem Kommentar, den der „Sunday Telegraph“ veröffentlichte. Der Film sei von unverfälschter Spiritualität.

„The Passion“ sei ein Film des 20. Jahrhunderts, dem „grausamsten der Geschichte“. Auf der Ebene der Gewalt sei der Streifen mit Gibsons Film „Braveheart“ zu vergleichen, stellt Pell fest: „Die Zuseher müssen gewarnt werden.“ Der Kardinal bezeichnete den Film als „Gegenmittel für jene, die denken, die Kreuzigung sei wie ein Teekränzchen am Nachmittag gewesen. Jesus wird weder banal noch sentimental dargestellt.“

Der Film sei keine literarische Transkription der Evangelien, sondern „ein Kunstwerk, das den schrecklichen Konflikt zwischen Gut und Böse symbolisch illustriert“. Das Böse werde von einer grausamen androgynen Figur einer Frau dargestellt, die eine Männerstimme sowie eine entsetzliche kinderartige Gestalt habe.

Pell würdigt die herausragende Gestaltung der Rolle der Maria durch die jüdische rumänische Schauspielerin Maja Morgenstern. Sie sei „stark und schön in ihrem Leiden und ihrer Sanftheit“.

James Caviezel spiele seine Rolle als Jesus gut, stellte Pell fest. Er komme der Person Christi „näher als ein anderer, den ich jemals in dieser Rolle gesehen habe“.

„Der Film ist nicht antisemitisch, weil die Helden Jesus und Maria Juden sind“, stellt der Kardinal fest: „Wir werden Zeugen eines schrecklichen Streites innerhalb der palästinensisch-jüdischen Kommunität. Weder Jesus noch jemand sonst ruft nach Rache. Er erklärt, dass seine Angreifer nicht wissen, was sie tun.“ Der Film mache nicht die jüdische Nation für den Tod Jesu verantwortlich, erklärt Pell.

Der Hohepriester Kajaphas und seine Getreuen seien keine „angenehmen Leute“, niemand verurteile jedoch ein ganzes Volk wegen ein paar Schurken. Pell: „Dieser Film ist für Antisemiten nicht angenehm. Keiner hat den Film beschuldigt, anti-römisch zu sein, obwohl die Römer am schlechtesten von allen abschneiden. Die erfolglosen Versuche des Pilatus, Jesus zu befreien, werden deutlich gezeigt. Die römischen Soldaten, oder einige von ihnen, sind sadistische Scheusale, die nicht nur ihren Job tun, sondern sich an ihrer Grausamkeit ergötzen.“

Der Film werde „populär“ werden, „konfrontierend und kontrovers“, prognostiziert der Kardinal. Und er stellt fest: „Er ist Lichtjahre entfernt von ,Jesus Christ Superstar’.“

Manche Gläubige werden vor den Kopf gestoßen sein, vermutet Pell. Bei vielen werde der Glaube gestärkt werden; Nicht-Gläubige würden den Film „fesselnd“ finden, als „elementaren Kampf zwischen Gut und Böse“. Pells Wunsch: Alle Oberstufenschüler in katholischen Schulen sollten den Film sehen.

Der Film werde Außenstehenden begreiflich machen, „warum es so viele Märtyrer gegeben hat, die bereit waren, für Christus zu sterben (im 20. Jahrhundert mehr als in allen zuvor), und warum das Christentum nach 2000 Jahren einen so tiefen Einfluss auf viele verschiedenen Kulturen hat“, schreibt der Kardinal.

Die beste Predigt über Christus habe er einst von einem englischen Laien gehört, von Malcolm Muggeridge, erklärte Pell. Aber selbst diese verblasse angesichts des Films: „Generationen von Gläubigen werden Mel Gibsons ,The Passion’ als Klassiker sehen. Aber es ist starke Kost. Nichts für schwache Gemüter.“
ZG04022505

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Torsten
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Beitrag von Torsten »

Ralf hat geschrieben:Die Passion war ein riesen Leiden! kein zuckerschlecken, kein Piep,Piep.
Warum war sie das? Weil die Wahrheit in demjenigen, weil die Botschaft desjenigen, der sie durchleiden musste, auch finster, blutig und kein Zuckerschlecken ist?

Wenn ihr euch den Film anschaut, dann vergesst bitte nicht, das all das Leid, Blut und der Schmerz, das da vor eurem Auge flimmert, Zeugnis der Krankheit des Menschen ist.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Genau deswegen, Torsten, hat Gibson nach eigener Aussage diesen Film gedreht. Damit wir genau das nicht vergessen.

Außerdem weiß ich noch gar nicht, ob ich mir den Film ansehe. Mal sehen sozusagen.

beth
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Beitrag von beth »

Meine Sicht zu dem Film: „The Passion of the Christ“

Nach den unterschiedlichsten Berichten und Kommentaren zufolge, die bisher in den verschiedenen Medien verbreitet wurden, möchte ich nur sagen, dass dieses filmische Monsterwerk, nichts wirklich zu einer Veränderung der Welt zum Besseren beitragen wird.

Es ist eben ein Hollywood-Produkt wie es viele gibt und schon vorher gab, mit allen cineastischen Mitteln der heutigen Zeit, das die religiös fundamentalistische Inbrunst des Regisseurs ausleben lässt, produziert. Sicher ein toller Magnet, um die Menschen mit einer Brutalo-Emotionsspritze in die Kinos zu ziehen. Und was die brutale Darstellung der Gewaltanwendung an Jesus im Film angeht, die oft als authentisches singuläres Ereignis dargestellt wird, kann die Auschwitzschärgen auch nicht überbieten. Der Film soll innerhalb einer Woche allein in Amerika die Produktionskosten eingespielt haben, soweit Medienberichten zufolge.

Der Film wird aufgrund der fundamentalistischen Gesinnung und Realisierung, des Regisseurs Mel Gibson, im Gegenteil, einer Polarisierung zwischen Christen und Juden noch mehr Vorschub leisten. Zu einer echten Glaubensvertiefung im biblischen Sinne, wird er nicht führen.

Was die Kirche seit der Zeit Papst Johannes XXIII. und dem 2. Vatikanum (soweit in den Medien berichtet, lehnt er dieses ab) langsam und mühsam versucht, den historisch gewachsenen Antijudaismus abzubauen, wird dies vor allem unter dem einfachen Kirchenvolk, aber nicht nur da, wieder den uralten Antijudaismusgiftbeutel füllen. Der Film ist ein religiöses Machwerk der negativen Art und historisch eine Fehlinterpretation. Übrigens, die Evangelien sind keine historischen Aussagen sondern theologische.

Der Schatz liegt wo anders, wie schon immer, offen und verborgen.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Etwas zur historischen Berichterstattung der Evangelien:

Im Zusammenhang mit dem Brand Roms zur Zeit des Kaisers Nero berichet Tacitus auch über die Christen (sie wurden von Nero fälschlich als Brandstifter bezeichnet) und schreibt, daß “der Stifter dieser Sekte, Christus...unter der Regierung des Tiberius durch den Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden” ist (Tacitus, Annalen XV, 44). Das ist eine präzise Übereinstimmung mit der Überlieferung des Neuen Testaments.

Und da gibts noch so viel mehr ...Das beste ist, man guckt sich bei unabhängigen Historikern oder Lateinern um.

Geronimo

Ralf

Beitrag von Ralf »

beth hat geschrieben:Meine Sicht zu dem Film: „The Passion of the Christ“

Nach den unterschiedlichsten Berichten und Kommentaren zufolge, die bisher in den verschiedenen Medien verbreitet wurden, möchte ich nur sagen, dass dieses filmische Monsterwerk, nichts wirklich zu einer Veränderung der Welt zum Besseren beitragen wird.

Es ist eben ein Hollywood-Produkt wie es viele gibt und schon vorher gab, mit allen cineastischen Mitteln der heutigen Zeit, das die religiös fundamentalistische Inbrunst des Regisseurs ausleben lässt, produziert. Sicher ein toller Magnet, um die Menschen mit einer Brutalo-Emotionsspritze in die Kinos zu ziehen. Und was die brutale Darstellung der Gewaltanwendung an Jesus im Film angeht, die oft als authentisches singuläres Ereignis dargestellt wird, kann die Auschwitzschärgen auch nicht überbieten. Der Film soll innerhalb einer Woche allein in Amerika die Produktionskosten eingespielt haben, soweit Medienberichten zufolge.

Der Film wird aufgrund der fundamentalistischen Gesinnung und Realisierung, des Regisseurs Mel Gibson, im Gegenteil, einer Polarisierung zwischen Christen und Juden noch mehr Vorschub leisten. Zu einer echten Glaubensvertiefung im biblischen Sinne, wird er nicht führen.

Was die Kirche seit der Zeit Papst Johannes XXIII. und dem 2. Vatikanum (soweit in den Medien berichtet, lehnt er dieses ab) langsam und mühsam versucht, den historisch gewachsenen Antijudaismus abzubauen, wird dies vor allem unter dem einfachen Kirchenvolk, aber nicht nur da, wieder den uralten Antijudaismusgiftbeutel füllen. Der Film ist ein religiöses Machwerk der negativen Art und historisch eine Fehlinterpretation. Übrigens, die Evangelien sind keine historischen Aussagen sondern theologische.

Der Schatz liegt wo anders, wie schon immer, offen und verborgen.
Vielleicht sollte man ihn sich vor solch einem Urteil ansehen. Und danach mit dem Evangelium vergleichen. Und dann den "Schuldigen" suchen.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Ralf hat geschrieben:Und dann den "Schuldigen" suchen.
Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit ihm!
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Zum ganzen Antisimitismus muss man sagen, dass die Juden die Bibel selbst antisemitisch empfinden. Auf der anderen Seite finde ich ihre Religion antichristlich, somit hat jeder das seine.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kordian hat geschrieben:»Zum ganzen Antisemitismus muß man sagen, dass die Juden die Bibel selbst antisemitisch empfinden.«
Oder antijüdisch, oder wie immer man es nennt. Ja, in der Tat trifft die Evangelien regelmäßig dieser Vorwurf.
Kordian hat geschrieben:»Auf der anderen Seite finde ich ihre Religion antichristlich, somit hat jeder das seine.«
Das bedarf wohl einer klarstellenden Interpretation, bevor sich wieder die falsche Debatte daraus entwickelt. – Erstens ist mein Gott der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, also der Gott der Juden. Also bin ich Jude nach dem Glauben. Zweitens hat aber ein Teil der Juden Jesus Christus nicht als den Messias anerkannt, verharrt also in einer buchstäblich antichristlichen Haltung.

Das ist die heutige Synagoge, die mit Blindheit geschlagen ist, während diejenigen Juden, die Christus erkennen, in die Kirche eintreten. Vergessen wir darüber aber nicht, was der Apostel auch sagt: Ganz Israel wird gerettet werden, wenn die Fülle der Heiden eingegangen ist.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: was der Apostel auch sagt: Ganz Israel wird gerettet werden, wenn die Fülle der Heiden eingegangen ist.
Wo steht das in der Bibel? Hört sich interessant an.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Paulus (Römer 11) hat geschrieben:»1 Ich frage nun: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, aus dem Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin.
2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor ersehen hat! Oder wisset ihr nicht, was die Schrift bei der Geschichte von Elia spricht, wie er sich an Gott gegen Israel wendet:
3 «Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben!»
4 Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? «Ich habe mir siebentausend Mann übrigbleiben lassen, die kein Knie gebeugt haben vor Baal.»
5 So ist auch in der jetzigen Zeit ein Rest vorhanden, dank der Gnadenwahl.
6 Wenn aber aus Gnade, so ist es nicht mehr um der Werke willen, sonst würde die Gnade nicht mehr Gnade sein; wenn aber um der Werke willen, so ist es nicht mehr aus Gnade, sonst wäre das Werk nicht mehr Werk.
7 Wie nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; die Auswahl aber hat es erlangt, die übrigen aber wurden verstockt,
8 wie geschrieben steht: «Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis zum heutigen Tag.»
9 Und David spricht: «Ihr Tisch werde ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung;
10 ihre Augen sollen verfinstert werden, daß sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge allezeit!»
11 Ich frage nun: Sind sie denn darum gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall wurde das Heil den Heiden zuteil, damit sie diesen nacheifern möchten.
12 Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Heiden geworden ist, wieviel mehr ihre volle Zahl!
13 Zu euch, den Heiden, rede ich (da ich nun eben Heidenapostel bin, rühme ich mein Amt,
14 ob ich nicht etwa meine Volksgenossen zum Nacheifern reizen und etliche von ihnen erretten könnte);
15 darum sage ich: Wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt geworden ist, was würde ihre Annahme anderes sein, als Leben aus den Toten?
16 Ist aber der Anbruch heilig, so ist es auch der Teig, und ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige.
17 Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist,
18 so rühme dich nicht wider die Zweige! Rühmst du dich aber, so wisse, daß nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich!
19 Nun sagst du aber: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde!
20 Gut! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!
21 Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, so wird er wohl auch dich nicht verschonen.
22 So schaue nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge an denen, die gefallen sind; die Güte aber an dir, sofern du in der Güte bleibst, sonst wirst auch du abgehauen werden!
23 Jene dagegen, wenn sie nicht im Unglauben verharren, sollen wieder eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wohl wieder einzupfropfen.
24 Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wieviel eher können diese, die natürlichen Zweige, wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!
25 Denn ich will nicht, meine Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt bleibe, damit ihr euch nicht selbst klug dünket, daß Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist, bis daß die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird
26 und also ganz Israel gerettet werde, wie geschrieben steht: «Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden»,
27 und: «das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde».
28 Nach dem Evangelium zwar sind sie Feinde um euretwillen, nach der Erwählung aber Geliebte um der Väter willen.
29 Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich.
30 Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht gehorcht habt, nun aber begnadigt worden seid infolge ihres Ungehorsams,
31 so haben auch sie jetzt nicht gehorcht infolge eurer Begnadigung, damit auch sie begnadigt würden.
32 Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich aller erbarme.
33 O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege!
34 Denn «wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?
35 Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß es ihm wiedervergolten werde?»
36 Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge; ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.«
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wieso dauert es eigentlich so lange, bis der Film in Deutschland serviert wird? Der wird doch nicht Zensiert, weil irgendeine Macht zu christlich findet.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Why Mel Owes One To The Jews
February 12, 2004

By Rabbi Daniel Lapin
President, Toward Tradition


Two weeks before Mel Gibson's Passion flashes onto two thousand screens, online ticket merchants are reporting that up to half their total sales are for advance purchases for Passion. One Dallas multiplex has reserved all twenty of its screens for The Passion. I am neither a prophet nor a movie critic. I am merely an Orthodox rabbi using ancient Jewish wisdom to make three predictions about The Passion.

One, Mel Gibson and Icon Productions will make a great deal of money. Those distributors who surrendered to pressure from Jewish organizations and passed on Passion will be kicking themselves, while Newmarket Films will laugh all the way to the bank. Theater owners are going to love this film.

Two, Passion will become famous as the most serious and substantive Biblical movie ever made. It will be one of the most talked-about entertainment events in history, it is currently on the cover of Newsweek and Vanity Fair.

My third prediction is that the faith of millions of Christians will become more fervent as Passion uplifts and inspires them. Passion will propel vast numbers of unreligious Americans to embrace Christianity. The movie will one day be seen as a harbinger of America's third great religious reawakening.

Those Jewish organizations that have squandered both time and money futilely protesting Passion, ostensibly in order to prevent pogroms in Pittsburgh, can hardly be proud of their performance. They failed at everything they attempted. They were hoping to ruin Gibson rather than enrich him. They were hoping to suppress Passion rather than promote it. Finally, they were hoping to help Jews rather than harm them.

Here I digress slightly to exercise the Jewish value of "giving the benefit of the doubt" by discounting cynical suggestions growing in popularity, that the very public nature of their attack on Gibson exposed their real purpose-fundraising. Apparently, frightening wealthy widows in Florida about anti-Semitic thugs prowling the streets of America causes them to open their pocketbooks and refill the coffers of groups with little other raison d'être. But let's assume they were hoping to help Jews.

However, instead of helping the Jewish community, they have inflicted lasting harm. By selectively unleashing their fury only on wholesome entertainment that depicts Christianity, in a positive light, they have triggered anger, hurt, and resentment. Hosting the Toward Tradition Radio Show and speaking before many audiences nationwide, I enjoy extensive communication with Christian America and what I hear is troubling. Fearful of attracting the ire of Jewish groups that are so quick to hurl the "anti-Semite" epithet, some Christians are reluctant to speak out. Although one can bludgeon resentful people into silence, behind closed doors emotions continue to simmer.

I consider it crucially important for Christians to know that not all Jews are in agreement with their self-appointed spokesmen. Most American Jews, experiencing warm and gracious interactions each day with their Christian fellow-citizens, would feel awkward trying to explain why so many Jewish organizations seem focused on an agenda hostile to Judeo-Christian values. Many individual Jews have shared with me their embarrassment that groups, ostensibly representing them, attack Passion but are silent about depraved entertainment that encourages killing cops and brutalizing women. Citing artistic freedom, Jewish groups helped protect sacrilegious exhibits such as the anti-Christian feces extravaganza presented by the Brooklyn Museum four years ago. One can hardly blame Christians for assuming that Jews feel artistic freedom is important only when exercised by those hostile toward Christianity. However, this is not how all Jews feel.

From audiences around America, I am encountering bitterness at Jewish organizations insisting that belief in the New Testament is de facto evidence of anti-Semitism. Christians heard Jewish leaders denouncing Gibson for making a movie that follows Gospel accounts of the Crucifixion long before any of them had even seen the movie. Furthermore, Christians are hurt that Jewish groups are presuming to teach them what Christian Scripture "really means." Listen to a rabbi whom I debated on the Fox television show hosted by Bill O'Reilly last September. This is what he said, "We have a responsibility as Jews, as thinking Jews, as people of theology, to respond to our Christian brothers and to engage them, be it Protestants, be it Catholics, and say, look, this is not your history, this is not your theology, this does not represent what you believe in."

He happens to be a respected rabbi and a good one, but he too has bought into the preposterous proposition that Jews will reeducate Christians about Christian theology and history. Is it any wonder that this breathtaking arrogance spurs bitterness?

Many Christians who, with good reason, have considered themselves to be Jews' best (and perhaps, only) friends also feel bitter at Jews believing that Passion is revealing startling new information about the Crucifixion. They are incredulous at Jews thinking that exposure to the Gospels in visual form will instantly transform the most philo-Semitic gentiles of history into snarling, Jew-hating predators.

Christians are baffled by Jews who don't understand that President George Washington, who knew and revered every word of the Gospels, was still able to write that oft-quoted beautiful letter to the Touro Synagogue in Newport, offering friendship and full participation in America to the Jewish community.

One of the directors of the AJC recently warned that Passion "could undermine the sense of community between Christians and Jews that's going on in this country. We're not allowing the film to do that." No sir, it isn't the film that threatens the sense of community; it is the arrogant and intemperate response of Jewish organizations that does so.

Jewish organizations, hoping to help but failing so spectacularly, refutes all myths of Jewish intelligence. How could their plans have been so misguided and the execution so inept?

Ancient Jewish wisdom teaches that nothing confuses one's thinking more than being in the grip of the two powerful emotions, love and hate. The actions of these Jewish organizations sadly suggest that they are in the grip of a hatred for Christianity that is only harming Jews.

Today, peril threatens all Americans, both Jews and Christians. Many of the men and women in the front lines find great support in their Christian faith. It is strange that Jewish organizations, purporting to protect Jews, think that insulting allies is the preferred way to carry out that mandate.

A ferocious Rottweiler dog in your suburban home will quickly estrange your family from the neighborhood. For those of us in the Jewish community who cherish friendship with our neighbors, some Jewish organizations have become our Rottweilers. God help us.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Ralf hat geschrieben:
Die Passion war ein riesen Leiden! kein zuckerschlecken, kein Piep,Piep.

Insofern halte ich diese Kritik nicht für eine solche, sondern für eine treffende Beschreibung der Kreuzigung Jesu (und wohl auch der anderer): widerlich, unerbaulich, mit Schlägen, Verrat, Blut und Agonie.

Vielleicht für einen Wohlstandsmenschen etwas schwerlich zu verdauen.

Ich weiß nicht, ob Du Dich da nicht sehr täuscht. Schließlich sitzt man ja wohlig im Sessel des Kionsaals und weiß, dass einen das heute nicht so schnell trifft. Eine gewisse Gänsehaut kann ja auch lustbetont sein.

Und Gewalt in den Medien nimmt ja zu, da schauen sich sehr viele sehr realistische Szenen an. Da gibt es viel Schlimmeres als das, was unsere Fernsehanstalten zeigen - und es wird zunehmend konsumiert. Ich vermute, da ist der Passionsfilm dagegen harmlos.

Da gibt es z.B. Snuff-Videos, da wird gefilmt (real), wie Kinder bis zum Tod mißbraucht und mißhandelt werden. Gewalttätige Kinder-Pornos nehmen im Internet rasant zu. Die Produzenten und Konsumenten kommen oft aus ganz ehrbaren Gesellschaftskreisen.

Es gibt ernstzunehmende Untersuchungen, die vermuten, dass heutzutage jedes 3.-4. Mädchen und jeder 7.-8. Junge mißbraucht wird.

Ich habe eher das Gefühl, dass die Lust an der Gewalt in unserer Gesellschaft zunimmt. Und daher wird ein Gewalt zeigender Film bestimmt ein Erfolg, egal ob religiösen Inhalts oder nicht. Mit religiösem Inhalt wirds natürlich noch prickelnder. (Die grausamsten Dinge, die ich je in meinem Leben überhaupt gehört - bzw. über e-mail gelesen - habe, habe ich von einer Frau erfahren, die Opfer rituellen Mißbrauchs wurde, was sie erleben und mit ansehen musste ist so schrecklich, dass ich kaum darüber reden kann und auch nicht will.)

Mir fällt auf, dass die Diskussion über diesen Film sehr viel über die dargestellte Gewalt läuft, über negative, düstere Aspekte des Lebens, aber wenig über Liebe, Feindesliebe, Erlösen usw. Das gibt mir zu denken.
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Julia Wolf hat geschrieben:Mir fällt auf, dass die Diskussion über diesen Film sehr viel über die dargestellte Gewalt läuft, über negative, düstere Aspekte des Lebens, aber wenig über Liebe, Feindesliebe, Erlösen usw. Das gibt mir zu denken.
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"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Julia Wolf hat geschrieben:
Mir fällt auf, daß die Diskussion über diesen Film...
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
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T. Boesche-Zacharow

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Julia Wolf hat geschrieben:
Julia Wolf hat geschrieben:
Mir fällt auf, daß die Diskussion über diesen Film...
Liebe Julia, das liegt nicht zuletzt an deinen eigenen Beiträge – oder?
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