Schwarzgrün in Hamburg?

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overkott
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Schwarzgrün in Hamburg?

Beitrag von overkott »

Juniorpartner gesucht: Die CDU kann künftig nicht mehr alleine. Sie braucht einen Partner. Die Grünen böten sich an, aber sie zieren sich. Schwarzgrün wäre eine Premiere. Das hat es in einer Hansestadt noch nicht gegeben.

Die SPD käme ebenfalls in Frage. Doch große Koalitionen sind kein sinnvoller Dauerzustand. Profillosigkeit treibt Wähler auf Abwege. Dazu gehört auch mangelnde Abgrenzung von der Spalterkonkurrenz.

Linke Journalisten setzen auf Spaltung. Seit geraumer Zeit reden sie ein Fünf-Parteien-System herbei. Die Prophezeiungen haben sich selbst erfüllt. Die SPD ist in der Bredouille.

Am meisten Stimmen haben die Nichtwähler gewonnen. Auch sie leiden unter mangelnden Alternativen. Mit Schwarzgrün böte sich eine.

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Pit
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Re: Schwarzgrün in Hamburg?

Beitrag von Pit »

overkott hat geschrieben:Juniorpartner gesucht: Die CDU kann künftig nicht mehr alleine. Sie braucht einen Partner. Die Grünen böten sich an, aber sie zieren sich. Schwarzgrün wäre eine Premiere. Das hat es in einer Hansestadt noch nicht gegeben.
...
Und ich glaube, so als Nichthamburger und entsprechend aus der Ferne. daß Schwarz-Grün nicht das Schlechteste für Hamburg wäre.
Rot-Rot oder Rot-Rot-Grün wäre fatal, weil dann die Linkspartei mitregieren würde, eine Große Koalition wäre ein Wackelkandidat (siehe Berlin) und dabei würde die SPD kaum mitmachen.

Gruß,Pit
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich sehe überhaupt keinen Grund aus dieser Konstellation irgendein spektakuläres Ereignis zu machen. Worin soll eigentlich der Unterschied zwischen SPD und Grüne sein? Abtreibung, Homoehe Prostitution, was unterscheidet diese Parteien bei ihre unterstützenden Haltung zu diesen Punkten untereinader? Spektakulär ist höhstens dass sich die CDU der unterstützunden Haltung zur Abtreibung, Homoehe und Prostitution der SPD und Grüne annährt. Dass die anderen im Bundestag vertrenden und sich bundesweit zur Wahl stellenden Parteien auch unterstützend zu diesen Punkten verhalten sei mal nur am Rande erwähnt. Für mich ist momentan nur PRO NRW wählbar.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Zum Glück kandidieren die nicht in Hamburg.

tam
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Beitrag von tam »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich sehe überhaupt keinen Grund aus dieser Konstellation irgendein spektakuläres Ereignis zu machen. Worin soll eigentlich der Unterschied zwischen SPD und Grüne sein? Abtreibung, Homoehe Prostitution, was unterscheidet diese Parteien bei ihre unterstützenden Haltung zu diesen Punkten untereinader? Spektakulär ist höhstens dass sich die CDU der unterstützunden Haltung zur Abtreibung, Homoehe und Prostitution der SPD und Grüne annährt. Dass die anderen im Bundestag vertrenden und sich bundesweit zur Wahl stellenden Parteien auch unterstützend zu diesen Punkten verhalten sei mal nur am Rande erwähnt. Für mich ist momentan nur PRO NRW wählbar.
Er wäre, mittlerweile, tatsächlich vollkommen egal, wer mit wem paktiert. Nicht nur in Hamburg. Die politischen Positionen aller etablierten Parteien, einschließlich der "Linken", sind derart austauschbar, dass ihre Farbe, wie ihr Name praktisch bedeutungslos geworden ist.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Worin soll eigentlich der Unterschied zwischen SPD und Grüne sein? .
Die grünen sind wie Tomaten: Erst wenn sie reif sind, sind sie rot.
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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Schwarz-Grün ist scheinbar leider die einzig erträgliche Koalition.
Wobei es da auch einige schwerwiegende Differenzen gibt, wie beispielsweise das Kohlekraftwerk und die Elbvertiefung. Es wird auf jeden Fall sehr schwierig sich da einig zu werden.
Aber es ist auf jeden Fall besser als Rot-Rot-Grün.... Das wäre die reinste Katastrophe....
"Die Kirche würde die Liebe zu Gott und ihre Treue zum Evangelium verraten, wenn sie aufhörte, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben."
(Erzbischof Óscar Romero)

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Erheiternd war lediglich, wie die Triumphschwätzer der FDP am Ende von der Realität eingeholt und düpiert worden sind.

Der Unterhaltungswert der Hamburger Szene hält sich in Grenzen. Interessanter ist das Schmierenstück in Hessen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Pit
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Beitrag von Pit »

Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Erheiternd...
...
Unterhaltungswert der Hamburger Szene.... Interessanter ...das Schmierenstück in Hessen.
Tja, soviel zum Thema Politikverdrossenheit.

Gruß,Pit
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Pit hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Erheiternd...
...
Unterhaltungswert der Hamburger Szene.... Interessanter ...das Schmierenstück in Hessen.
Tja, soviel zum Thema Politikverdrossenheit.

Gruß,Pit
Ja, so ist es. In der Bundesrepublik macht sich Politikverdrossenheit breit. Der "Souverän" beginnt zunehmend seine Ohnmacht zu begreifen - "und das ist gut so."
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

tam
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Beitrag von tam »

Verdrossenheit entsteht, wenn man Erwartungen hegt, die nicht erfüllt werden. Ist man indes ohne Illusionen, kann man auch nicht enttäuscht werden. Ich gehe nicht wählen, bin deshalb aber nicht verdrossen und ich weiß nicht, ob man die man die Masse der Nichtwähler mit dem Verdrossenheitsbegriff richtig beschreibt, weil ihre Entscheidung, neben Desinteresse, eben oft auch eine Politische ist.

Man kennt diesen „Effekt“ aus den USA. Dort sind weite Teile der Bevölkerung, vor allen außerhalb großer Metropolen, von einem tiefen Misstrauen gegenüber jeder Regierung und jedem System erfüllt, das sie zu beherrschen sucht. Sie haben sich, wenn sie sich überhaupt jemals mit der demokratischen Ordnung identifiziert haben, derart von ihr entfremdet, dass sie nie auf die Idee kämen, sich an Wahlen zu beteiligen. Dass mag dort größtenteils einem diffusen Lebensgefühl entspringen, unpolitisch oder verdrossen hingegen ist es nicht.

Mir will scheinen, dass die „Politikverdrossenheit“ in Deutschland sich immer mehr aus ähnlichen Quellen speist und dass die Schar der „Protestwähler“ im zunehmenden Maße an die überzeugten „Nichtwähler“ verliert, jene wachsende Zahl von Menschen nämlich, die sich bloßes Opfer groß angelegter Manipulation begreift und deren Zahl seit dem 9.11. nicht abgenommen hat.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Nun, es ist die Entscheidung des Einzelnen, wählen zu gehen oder nicht, aber was ich persönlich für inkonsequent und heuchlerisch halte, ist es nicht (!) zu wählen und sich anschliessend zu beklagen, daß diese oder jene Partei im Parlament sitzt.
Also dürfte es denjenigen Bürgern, die bewusst nicht (!) wählen - vorausgesetzt, sie sind konsequent -, gleichgültig sein ob demokratische, links- oder rechtsradikale Parteien regieren.

Gruß,Pit
tam hat geschrieben:Verdrossenheit entsteht, wenn man Erwartungen hegt, die nicht erfüllt werden. Ist man indes ohne Illusionen, kann man auch nicht enttäuscht werden. Ich gehe nicht wählen, bin deshalb aber nicht verdrossen
...
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Nun, es ist die Entscheidung des Einzelnen, wählen zu gehen oder nicht, aber was ich persönlich für inkonsequent und heuchlerisch halte, ist es nicht (!) zu wählen und sich anschliessend zu beklagen, daß diese oder jene Partei im Parlament sitzt.
Also dürfte es denjenigen Bürgern, die bewusst nicht (!) wählen - vorausgesetzt, sie sind konsequent -, gleichgültig sein ob demokratische, links- oder rechtsradikale Parteien regieren.
Ich weiß ja nicht wo du lebst- aber den Leuten ist mehrheitlich egal von wen sie regiert werden.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Linus hat geschrieben: ...
Ich weiß ja nicht wo du lebst- aber den Leuten ist mehrheitlich egal von wen sie regiert werden.
Vieleicht habe ich mit Menschen zu tun, die nicht der Mehrheit entsprechen. Jedenfalls kenne ich nicht wenige, denen es nicht egal ist, wer sie regiert.
Und auch wenn es unwahrscheinlich klingt, aber gerade den Jugendlichen, mit denen ich so zu tun habe, ist es keineswegs egal, wer sie regiert.

Und wo ich lebe: In der (heimlichen) Hauptstadt Westfalens.

Gruß,Pit
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tam
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Beitrag von tam »

Pit hat geschrieben:Nun, es ist die Entscheidung des Einzelnen, wählen zu gehen oder nicht, aber was ich persönlich für inkonsequent und heuchlerisch halte, ist es nicht (!) zu wählen und sich anschliessend zu beklagen, daß diese oder jene Partei im Parlament sitzt.
Also dürfte es denjenigen Bürgern, die bewusst nicht (!) wählen - vorausgesetzt, sie sind konsequent -, gleichgültig sein ob demokratische, links- oder rechtsradikale Parteien regieren.

Gruß,Pit
Ich beklage mich nicht.

tam
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Beitrag von tam »

Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Nun, es ist die Entscheidung des Einzelnen, wählen zu gehen oder nicht, aber was ich persönlich für inkonsequent und heuchlerisch halte, ist es nicht (!) zu wählen und sich anschliessend zu beklagen, daß diese oder jene Partei im Parlament sitzt.
Also dürfte es denjenigen Bürgern, die bewusst nicht (!) wählen - vorausgesetzt, sie sind konsequent -, gleichgültig sein ob demokratische, links- oder rechtsradikale Parteien regieren.
Ich weiß ja nicht wo du lebst- aber den Leuten ist mehrheitlich egal von wen sie regiert werden.
Mir ist es schlicht egal. Die Unterschiede zwischen den Parteien sind marginal. Selbst die sogenannten Radikalen grunzen doch im Grunde nur um einen Platz am Futtertrog.

Politik ist bestenfalls Unterhaltung, wenn auch schlechte. In einer Demokratie lebt sie zudem von der Illusion angeblicher Mitbestimmung.
Zuletzt geändert von tam am Dienstag 26. Februar 2008, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Pit
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Beitrag von Pit »

tam hat geschrieben: ...
Politik ist bestenfalls Unterhaltung, wenn auch schlechte. ...
Ich möchte aber weder von Rechtsradikalen noch von Linksextremisten "unterhalten" werden.

Gruß,Pit
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:
tam hat geschrieben: ...
Politik ist bestenfalls Unterhaltung, wenn auch schlechte. ...
Ich möchte aber weder von Rechtsradikalen noch von Linksextremisten "unterhalten" werden.
Mir reicht auch schon Pooofalla, Merkel, Beck, Schwesterwelle, Roth und Co. Keiner von denen vertritt das, was ich für richtig halte.
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 26. Februar 2008, 19:16, insgesamt 4-mal geändert.

tam
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Beitrag von tam »

Pit hat geschrieben:
tam hat geschrieben: ...
Politik ist bestenfalls Unterhaltung, wenn auch schlechte. ...
Ich möchte aber weder von Rechtsradikalen noch von Linksextremisten "unterhalten" werden.

Gruß,Pit
Können Sie es verhindern?

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Pit
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Beitrag von Pit »

tam hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:
tam hat geschrieben: ...
Politik ist bestenfalls Unterhaltung, wenn auch schlechte. ...
Ich möchte aber weder von Rechtsradikalen noch von Linksextremisten "unterhalten" werden.

Gruß,Pit
Können Sie es verhindern?
Ja, und wie: durch wählen!
Konnten die Deutschen verhindern, daß 1933 die Nationalsozialisten an die Regierung kamen?
Oder war es unvermeidlich?

Gruß,Pit
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Pit
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Beitrag von Pit »

Edi hat geschrieben: ...
Mir reicht auch schon Pooofalla, Merkel, Beck, Schwesterwelle, Roth und Co.
Bitte, wenn Du etwas gegen CDU/CSU,SPD,FDP und Grüne/GAL hast, hindert Dich - sofern sie bei der entsprechenden Wahl antreten - niemand hierzulande daran, NPD,REPs, DKP,Linkspartei oder meinetwegen auch die APP zu wählen.

Gruß,Pit
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: ...
Mir reicht auch schon Pooofalla, Merkel, Beck, Schwesterwelle, Roth und Co.
Bitte, wenn Du etwas gegen CDU/CSU,SPD,FDP und Grüne/GAL hast, hindert Dich - sofern sie bei der entsprechenden Wahl antreten - niemand hierzulande daran, NPD,REPs, DKP,Linkspartei oder meinetwegen auch die APP zu wählen.
Die passen mir erst recht nicht. Das hättest du eigentlich wissen müssen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Edi hat geschrieben: ...
Die passen mir erst recht nicht. Das hättest du eigentlich wissen müssen.
Das würde mich auch sehr wundern.
Aber ich wollte nur verdeutlichen, daß wir durch Wahlen etwas ändern können.

Gruß, Pit
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: ...
Die passen mir erst recht nicht. Das hättest du eigentlich wissen müssen.
Das würde mich auch sehr wundern.
Aber ich wollte nur verdeutlichen, daß wir durch Wahlen etwas ändern können.
Was können wir denn ändern? Nur ein Beispiel: Ist denn die unsägliche Bürokratie, die manche Parteien seit Jahren selber - allerdings nur zum Schein - anprangern, vor allem die FDP, irgendwie zurückgefahren worden? Nein, sie hat zugenommen. Egal, wenn man wählt, es wird immer nur erzählt, was richtig sein könnte (natürlich auch viel Verkehrtes dabei) gemacht wird aber nichts. Es wird Firmen vorgeschrieben wie hoch im Waschraum das Waschbecken angebracht sein muss, als ob alle Leute gleich gross wäre und vieles andere mehr, das auch nur als ein einziges Beispiel, es gibt tausend andere.

Egal, wenn man wählt, es bleibt hier alles beim alten, von andern viel wichtigeren Dingen gar nicht zu reden. Wenn du wüsstest wer welchen Einfluss auf die Parteien nimmt, weil die viel zu wenig kompetente Leute haben, aber reichlich Schwafler, dann wärst nicht mehr so von ihnen überzeugt. Nicht einmal die Ministerien stimmen sich ab, der eine macht genau das Gegenteil, was der andere will. Beispiel der damalige Minister Klaus Töpfer, der Verpackungen sparen wollte, wogegen andere Gesetze eingeführt haben, die das faktisch eingeschränkt haben.

Das sind jetzt banalere Dinge, es gibt wie gesagt Wichtigeres, aber da versagen die Polis erst recht. Der vorige Papst hat nicht von ungefähr von einem Todeskult gesprochen. Manche werden wissen, was damit gemeint ist.

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Beitrag von Pit »

Edi hat geschrieben: ...
Was können wir denn ändern? Nur ein Beispiel: ...
...meinerseits:
Hier in meiner geliebten Heimatstadt haben es die Bürger schon mehrfach durch Bürgerbegehren und anschliessende Bürgerentscheide geschafft, daß politische Entscheidungen - besser: Überlegungen - noch einmal durchdacht werden mussten und die Projekte, die sowohl finanziell als auch sonst politisch schlecht gewesen wären, kippten.
Hätten die Leute damals jedes Mal gesagt:"Ich kann sowieso nichst ändern." sähe es anders aus.
Sicherlich kann ich nicht in dem Maße die Landes- oder gar Bundespolitik beeinflußen, aber auf kommunaler Ebene kann jeder (!) Bürger etwas bewegen und beeinflußen, und ich weiß, wovon ich rede, da ich auf Grund der ehrenamtlichen Tätigkeit im sozialen Bereich regelmäßig mit den Ämtern zu tun habe- und Ratssitzungen habe ich mehr als einmal miterlebt.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Das würde mich auch sehr wundern.
Aber ich wollte nur verdeutlichen, daß wir durch Wahlen etwas ändern können.
:D

Irgendwie mag ich so naive naturen, wie dich, das bringt mich regelmäßig zum Lachen- und das ist ja gesund. Angeblich.
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Beitrag von Linus »

Edi hat geschrieben:[Nur ein Beispiel: Ist denn die unsägliche Bürokratie, die manche Parteien seit Jahren selber - allerdings nur zum Schein - anprangern, vor allem die FDP, irgendwie zurückgefahren worden? Nein, sie hat zugenommen.
Das wusste schon der Godfather of Sociology Bürokratisierung kommt schon bei Max Weber vor.
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Beitrag von Pit »

Linus hat geschrieben: ...
Irgendwie mag ich so naive naturen, wie dich, das bringt mich regelmäßig zum Lachen- und das ist ja gesund. Angeblich.
Danke für das "Kompliment", aber ich habe immer noch vor, selber zu denken, und es mir nicht von anderen Menschen abnehmen zu lassen.
Sicherlich gibt es immer noch Deutsche, die einen "starken Mann" suchen, der ihnen sagt, was sie wann sagen, machen und denken sollen, aber sowohl Hitler und die NS-Ideologie als auch der stalinistische Kommunismus sind gescheitert.
Aber vieleicht wanderst Du ja einfach nach Nordkorea oder nach Kuba aus, da brauchst Du nicht nachdenken, wer regiert, sondern folgst einfach der Parteilinie, den Rest regelt der Staat.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: ...
Was können wir denn ändern? Nur ein Beispiel: ...
...meinerseits:
Hier in meiner geliebten Heimatstadt haben es die Bürger schon mehrfach durch Bürgerbegehren und anschliessende Bürgerentscheide geschafft, daß politische Entscheidungen - besser: Überlegungen - noch einmal durchdacht werden mussten und die Projekte, die sowohl finanziell als auch sonst politisch schlecht gewesen wären, kippten.
Das ist nichts Neues und anderswo auch schon geschehen. Dabei räumst du wenigstens ein, dass dies bei der Bundes- und Landespolitik anders ist.
Was ist mit den Preisen für Energie, wer bestimmt die denn? Die Regierung lässt doch zu, dass uns die Monopole dauernd abzocken und alle par Monate die Preise erhöhen, obwohl sie jetzt schon bereits horrend verdienen.
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 26. Februar 2008, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Edi »

Linus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:[Nur ein Beispiel: Ist denn die unsägliche Bürokratie, die manche Parteien seit Jahren selber - allerdings nur zum Schein - anprangern, vor allem die FDP, irgendwie zurückgefahren worden? Nein, sie hat zugenommen.
Das wusste schon der Godfather of Sociology Bürokratisierung kommt schon bei Max Weber vor.
Mit der unnötigen Bürokratie - eine gewisse Mindestbürokratie ist ja nötig und sinnvoll - wird das Volk nur geknechtet, damit andere umso mehr machen können, was sie wollen. Siehe Helmut Kohl, der sich nicht an die Gesetze gehalten hat, dem kleinen Mann aber schreibt man vor, dass er sich ja akribisch an die Gesetze halten und und wehe, wenn nicht kommt die Drohungen, Bussgelder usw. Einen kleinen Mann hätte man anstelle Kohls Beugehaft verschrieben, Kohl aber kam mit Geldbusse davon.

Ich warte nur noch auf den Tag, wo man sich per Fax oder per Mail beim Bundeskanzleramt melden muss, wann man aufs Klo gehen will, damit sie darüber auch noch eine Statistik machen können.
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 26. Februar 2008, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.

tam
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Beitrag von tam »

Pit hat geschrieben:
Ja, und wie: durch wählen!
Konnten die Deutschen verhindern, daß 1933 die Nationalsozialisten an die Regierung kamen?
Oder war es unvermeidlich?

Gruß,Pit
Daran glaube ich nicht.

Wenn ich meine Interessen durchsetzen will und dazu Genehmigungen oder Unterstützung brauche, dann wende ich mich an diejenigen, die darüber zu entscheiden haben oder mir helfen können. Politische Präferenzen sind da nur hinderlich und nach der Gesinnung meines Gegenüber frage ich genauso wenig, wie nach seinem Parteibuch. Wenn ich seine Ansichten kenne, dann unterdrücke ich meinen Ekel, wenn mir dessen politische Einstellungen zuwider sind, solange, wie ich mit ihm problemlos zusammenarbeiten kann oder muss.

Das alles hat nichts mit Demokratie zu tun, so wie politische Entwicklungen weder von Wahlen aufstoßen, noch von ihnen beeinflusst werden. Konkrete Macht üben konkrete Gesellschaften aus, die freilich mit der Politik verwoben ist, aber eben nicht demokratisch funktionieren. Wahlen ändern nichts, da die Menschen dieselben bleiben und nur ihre Funktionen wechseln. Demokratien haben allerdings ein paar hoch unangenehme Nebenwirkungen, die man schon bei den griechischen Klassikern nachlesen kann.

Ihren Hinweis auf 1933 halte ich übrigen für unrealistisch, denn weder droht Nationalsozialismus, Kommunismus oder die DDR 2.0, weil sich der Logik der sogenannten Globalisierung zur Zeit nichts und niemand entziehen kann. Nicht mal durch Wahlen in Hamburg und Hessen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Aber vieleicht wanderst Du ja einfach nach Nordkorea oder nach Kuba aus, da brauchst Du nicht nachdenken, wer regiert, sondern folgst einfach der Parteilinie, den Rest regelt der Staat.

Gruß,Pit
Du verstehst mich falsch. Weder Kommunismus noch Demokratie sind gangbare Wege. Es ist beides die Diktatur der Wenigen über die Dummen.
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