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Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Donnerstag 17. Januar 2008, 22:30
von overkott
Noch hat die CDU die Nase vorn. CDU und SPD liefern sich in Hessen jedoch ein knappes Rennen. Sagt der HR. Doch mit Zahlen wird Politik gemacht. Zwei Prozent rauf und runter in einer Woche (real oder nur auf dem Papier?) signalisiert Unsicherheit. Wird es für Schwarz-Gelb reichen oder droht Rot-Rot-Grün? Werden die Kleinen den Wahlausgang beeinflussen? Was meint ihr? Was ist gekocht?

Verfasst: Donnerstag 17. Januar 2008, 22:33
von Großinquisitor
Das ist ziemlich egal; egal wer an der Spitze der Pyramide steht, Hauptsache die Pyramide steht. :mrgreen:

Verfasst: Donnerstag 17. Januar 2008, 22:38
von cantus planus
Großinquisitor hat geschrieben:Das ist ziemlich egal; egal wer an der Spitze der Pyramide steht, Hauptsache die Pyramide steht. :mrgreen:
Mitunter muss man auch da stark sein. :mrgreen:
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Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 05:57
von Ewald Mrnka
overkott hat geschrieben:Noch hat die CDU die Nase vorn. CDU und SPD liefern sich in Hessen jedoch ein knappes Rennen. Sagt der HR. Doch mit Zahlen wird Politik gemacht. Zwei Prozent rauf und runter in einer Woche (real oder nur auf dem Papier?) signalisiert Unsicherheit. Wird es für Schwarz-Gelb reichen oder droht Rot-Rot-Grün? Werden die Kleinen den Wahlausgang beeinflussen? Was meint ihr? Was ist gekocht?
Ach, das ist doch völlig gleichgültig. Diese sogenannten Wahlen verlieren zunehmend an Unterhaltungswert; es gehen folglich ja auch immer weniger "Wahlberechtigte" zum Ankreuzen.

Wichtig sind die "Wahlen" doch nur für die Nomenklatura; da geht es nämlich um Diäten, Dienstwagen, lukrative Posten und Chancen sich schmieren zu lassen, also um handfeste Dinge.

Nebenbei: Wird der Rollstuhlfahrer demnächst auch die Wahlkabinen überwachen lassen? Würde gut in sein "Terrorbekämpfungskonzept" passen.

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 07:04
von Linus
Ich bilde mir ein, so etwas bereits im TV gehört zu haben (dem Satelliten sei dank kann ich jetzt auch andere Birnenweichkocher empfangen als FS1/2 (ORF)

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 14:11
von Edi
Ewald Mrnka hat geschrieben:Wichtig sind die "Wahlen" doch nur für die Nomenklatura; da geht es nämlich um Diäten, Dienstwagen, lukrative Posten und Chancen sich schmieren zu lassen, also um handfeste Dinge.
Und die kleinen Leute werden geschröpft und entlassen, während die Gauner, die bei bestimmten Banken Milliarden verzockt haben, mit grossen Abfindungen davonkommen. Der Steuerzahler und der Bankunde darf dann die verzockten Beträge ersetzen. Offenbar kommen die Bankvorstände nicht einmal wegen Veruntreuung von Geldern dran in unserem sog. Rechtsstaat.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 15:23
von Ewald Mrnka
Edi hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Wichtig sind die "Wahlen" doch nur für die Nomenklatura; da geht es nämlich um Diäten, Dienstwagen, lukrative Posten und Chancen sich schmieren zu lassen, also um handfeste Dinge.
Und die kleinen Leute werden geschröpft und entlassen, während die Gauner, die bei bestimmten Banken Milliarden verzockt haben, mit grossen Abfindungen davonkommen. Der Steuerzahler und der Bankunde darf dann die verzockten Beträge ersetzen. Offenbar kommen die Bankvorstände nicht einmal wegen Veruntreuung von Geldern dran in unserem sog. Rechtsstaat.
Das bleibt abzuwarten. Wenn sich erst einmal die Masse incl. Mittelschicht um die Früchte ihrer Lebensarbeit betrogen sieht, wird die Wut auf die Heuschrecken und ihre Handlanger grenzenlos sein; dann könnten in der Tat Laternen zusätzliche Funktionen bekommen.

Ich vermute, daß der Rollstuhlfahrer diese Dinge im Auge hat, wenn er alles und jeden überwachen und die "Bürgerrechte" aushebeln will. "Terrorismus" ist doch nichts weiter als ein Phantom, Kinderschreck, etwas für die ganz Blöden & Naiven.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 16:43
von Pit
Das weiß ich nicht, aber da es Dir doch offensichtlich egal ist, wer unser Land regiert, dürfte es Dir doch auch egal sein, wie die Regierenden handeln, oder?

Gruß,Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Nebenbei: Wird der Rollstuhlfahrer demnächst auch die Wahlkabinen überwachen lassen? Würde gut in sein "Terrorbekämpfungskonzept" passen.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 17:16
von Ewald Mrnka
Pit hat geschrieben:Das weiß ich nicht, aber da es Dir doch offensichtlich egal ist, wer unser Land regiert, dürfte es Dir doch auch egal sein, wie die Regierenden handeln, oder?

Gruß,Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Nebenbei: Wird der Rollstuhlfahrer demnächst auch die Wahlkabinen überwachen lassen? Würde gut in sein "Terrorbekämpfungskonzept" passen.
Du störst und Du bist lästig.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 17:32
von Stephen Dedalus
Ewald Mrnka hat geschrieben: Du störst und Du bist lästig.
Weil er wagt, Deine ewiggleichen Tiraden nicht unwidersprochen hinzunehmen? Sei doch froh, daß überhaupt noch jemand das Zeug liest... :mrgreen:

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 17:32
von Pit
Da hast Du vollkommen Recht, Ewald, ich störe, und zwar hoffentlich die "Ruhe" einiger Bürger dieses Landes.
Mir ist bekannt, daß es in der Politik nicht immer zum Besten steht, daß es - auch hierzulande - korrumpierte Politiker gibt und das mancher Abgeordnete mehr an seine Diätenerhöhung als an die Interessen der Wähler denkt.
Aber ich kenne auch die andere Seite. Ein Freund von mir war etwa 6 Jahre lang Ratsmitglied hier vor Ort im Jugendausschuß und saß nicht selten noch abends um 20- 21/22.00 Uhr mit anderen Mitgliedern des Ausschußes zusammen, um vieleicht das eine oder andere Problem einer Lösung näher zu bringen.
Und man sollte auf Landes-und Bundesebene nicht die (zum Teil extem selbstverliebten) Minister mit den normalen Abgeorneten verwechseln.
Aber wie schon gesagt:
Ich bin sicher der Letzte, der der Meinung wäre, daß hierzulande alles Bestens wäre.
Nur versuche ich in dem kleinen Bereich, in dem ich Möglichkeiten habe, etwas zu verändern und mich aktiv für eine etwas (!) sozialere und menschlichere Gesellschaft einzusetzen.
Und das ist nicht machbar, wenn man sich hinsetzt und nur darüber lamentiert, wie schlecht doch alles ist.

Gruß, Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Du störst und Du bist lästig.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 17:37
von Pit
Stimmt schon, Stephen, aber wenn ich ehrlich bin, tun mir Menschen wie Ewald leid. Leid, weil sie so verbittert oder desillusioniert sind, daß sie angesichts des "verdorbenen", "verlotterten" und geradezu abgrundtief schlechten Volkes in Deutschland permanent in Selbstmitleid versinken.
Aber es ist schön, daß es Menschen in diesem Land gibt, die selber aktiv werden und nicht nur erwarten, daß andere etwas machen. Ironie:
Diejenigen, die oft aktiv werden, sind Jugendliche, die angesichts von hoher Jugendarbeitslosigkeit etc. de facto Recht auf Designation hätten. Aber die "Kids" sind nicht so weit, nur in Selbstmitleid zu versinken, Gott sei Dank!

Gruß, Pit
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Du störst und Du bist lästig.
Weil er wagt, Deine ewiggleichen Tiraden nicht unwidersprochen hinzunehmen? Sei doch froh, daß überhaupt noch jemand das Zeug liest... :mrgreen:

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 17:42
von Stephen Dedalus
Pit hat geschrieben:Stimmt schon, Stephen, aber wenn ich ehrlich bin, tun mir Menschen wie Ewald leid. Leid, weil sie so verbittert oder desillusioniert sind, daß sie angesichts des "verdorbenen", "verlotterten" und geradezu abgrundtief schlechten Volkes in Deutschland permanent in Selbstmitleid versinken.
Ach, Ewald weiß doch gar nicht, wovon er spricht, wenn er von "Volk" oder von der "autochthonen Bevölkerung" schwafelt.

Ich würde mir da keine Gedanken machen, Pit. Und leid tun muß er Dir auch nicht. Jeder hat das Recht, sich auf die ihm genehme Art zu diskreditieren. Und Ewald tut's mit Wonne. ;)

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 18:47
von Ewald Mrnka
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Du störst und Du bist lästig.
Weil er wagt, Deine ewiggleichen Tiraden nicht unwidersprochen hinzunehmen? Sei doch froh, daß überhaupt noch jemand das Zeug liest... :mrgreen:
Es gibt außer dem kranken Pit und Dir durchaus user, die meine Beiträge lesen.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 19:02
von Pit
Krank bin ich momentan ein wenig, allerdingst nur leicht verschnupft.

Gruß,Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Es gibt außer dem kranken Pit und Dir durchaus user, die meine Beiträge lesen.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 19:23
von Ewald Mrnka
Pit hat geschrieben:Krank bin ich momentan ein wenig, allerdingst nur leicht verschnupft.

Gruß,Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Es gibt außer dem kranken Pit und Dir durchaus user, die meine Beiträge lesen.
Verschnupfung wäre kein Problem. Bei Dir sitzt das Problem tiefer. :mrgreen: , substantieller. Der gute Dedalus liegt auf Deiner Ebene, aber er kompensiert das beser.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 21:57
von Botschafter Lukas
Ewald Mrnka hat geschrieben: Es gibt außer dem kranken Pit und Dir durchaus user, die meine Beiträge lesen.
Natürlich, man braucht ja schließlich was zum Lachen :ikb_baby:

B.L.

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 22:05
von Pit
Na, nicht lästern, Botschafter.
Und außerdem:
Ist es für einen Botschafter angemessen, sich solch eine Häme zu leisten. ;-)

Gruß,Pit
Botschafter Lukas hat geschrieben: ...
Natürlich, man braucht ja schließlich was zum Lachen :ikb_baby:

B.L.

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 22:44
von Linus
Pit, es sind potentiell Alle korrupt. Ich weiß wovon ich rede, ich saß schon mal im Bezirksparlament, ich kenne Politiker auf Landes und Bundesebene (Nationalräte). Ich hab in der Bundespartei Pressestelle (VP) gearbeitet. Nach annähernd zwei Jahren politischem Engagement auf Bezirks, Landes und Bundesebene weiß ich wie korrupt der Laden ist. (Über Parteigrenzen hinweg, es ist echt zum kotzen.)

Inzwischen bin ich ausgetreten aus Partei und Vorfeldorganisationen, ich zähl mich zur KAPO (Konservative Außerparlamentarischen Opposition.) :D

Re: Kopf an Kopf für Koch?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 22:54
von Robert Ketelhohn
Pit hat geschrieben:Aber ich kenne auch die andere Seite. Ein Freund von mir war etwa 6 Jahre lang Ratsmitglied hier vor Ort im Jugendausschuß und saß nicht selten noch abends um 20- 21/22.00 Uhr mit anderen Mitgliedern des Ausschußes zusammen, um vieleicht das eine oder andere Problem einer Lösung näher zu bringen.
Ich brauch’ zu solchen Erfahrungen nicht mal einen Freund anzuführen, ich habe sie selber. Reichlich. Soll ich Dir das alles mal auflisten? – Na ja, alles muß nicht sein. Aber ein bißchen was:
• Schulgruppe der Schüler-Union gegründet, Gründungsvorsitzender;
• Ortsvorsitzender der Jungen Union;
• 2 × Ortsvorstandsmitglied der CDU (an zwei verschiedenen Wohnorten, einmal in den frühen achtziger Jahren, dann nach längerer Unterbrechung in den späten);
• RCDS-Vorsitzender an der Uni (so etwa 1987/88 );
• 1988/89 Berliner RCDS-Landesvorsitzender;
• 2 ½ Jahre Akademischer Senator meiner Uni (1987-89).

Dann aus anderer Perspektive:
• jahrelang während des Studiums Redakteur beim Plenar- und Ausschußdienst des Berliner Abgeordnetenhauses (immer zum Sondereinsatz bei den Plenarsitzungen; ein halbes Jahr lang hab’ ich’s damals als Schwangerschaftsvertretung sogar in Vollzeit gemacht, auch für die Ausschußsitzungen – wo ich’s irgendwie immer wieder mit Renate Künast zu tun hatte, die regelmäßig mindestens 50 % einer Sitzung allein bestritt …);
• ebenfalls längere Zeit (ich denke, zwei Jahre oder so) neben dem Studium Assistent des stellvertretenden DGB-Bundesvorsitzenden.

Mitwirkung in diversen eher im Hintergrund und nicht direkt im Licht der Öffentlichkeit arbeitenden Vereinigungen übergehe ich hier.
:ikb_batman:
Kurz, ich hatte Gelegenheit, manchen Einblick zu gewinnen. Wenn du hier meine versammelten Betrachtungen liest, erfährst du von den Konsequenzen, die ich aus solchen Einblicken und Erfahrungen gezogen habe.
:ikb_angel:

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 23:23
von maliems
O Roberte,

nun die Gretchenfrage: alle korrupt? fast alle? das System korrupt? oder oder oder?

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 23:56
von Linus
Nicht unbedingt korrupt. Aber Widerchristlich.

Verfasst: Montag 21. Januar 2008, 23:58
von Edi
Wenn schon hier erzählt wird:
Ich war zwar nie in einer Partei und werde wohl auch nie in eine eintreten, hatte aber einen guten Bekannten, der im Laufe seines Lebens in mehreren Parteien war, CDU, FDP und auch bei einer Bürgerbewegung, die sich u.a. auch um ökologische Fragen kümmerte. Durch ihn habe ich genug mitgekriegt, wie sehr man ihm bei manchen guten Vorschlägen, die er gemacht hat, aus fadenscheinigen Gründen widerstand. Mit ihm zusammen war ich mal im Landwirtschaftsministerium in Stuttgart und bekam da zufällig ein Telefonat eines Mitarbeiters mit, der später irgendwo Landrat wurde. Den Inhalt des Gesprächs weiss ich nicht mehr genau (ist auch schon sehr lange her) und würde ihn hier auch nicht mitteilen, ich weiss aber noch, dass es sich um Mogelei und ähnliches handelte. Nach aussen versuchen Politiker immer ein gutes Bild abzugeben, aber innen sieht es ganz anders aus. Wenn man bei manchen mal Mäuschen spielen könnte, würde sich vielleicht einiges von dem bestätigen, was Ewald hier anführt.

Ein leitender Mitarbeiter bei der IHK sagte mir vor noch nicht langer Zeit, dass bei einem Unternehmertreffen, ein hochrangiger Politiker sich für bestimmte, durchaus sinnvolle und berechtigte Belange einiger Unternehmen einsetzen wollte und das vor versammelter Untenehmerschaft großspurig verkündete. Hernach aber stellte sich heraus, dass der Politiker für das entsprechende Sachgebiet gar nicht zuständig zuständig war und sich bei dem zuständigen Ministerkollegen auch nicht einsetzte, dass dem Anliegen entsprochen würde. Gewiss ist das nur ein Beispiel , es gibt deren aber weit, weit mehr.

Jetzt könnte man noch den geistlichen Hintergrund beleuchten, der oft zu kurz kommt. Pit hat hier das Wort verdorben benutzt, dieses Wort kann man in der Schrift oft genug finden, man braucht nur mal "verdorben" bei einer Bibelwebseite eingeben.
Röm 3,12: "Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer." Ohne Jesus Christus ist der Mensch wirklich verdorben, der eine mehr, der andere weniger und auch Christen haben noch den alten Adam in sich und mit ihm zu kämpfen. Je mehr eine Mensch Gott nahe kommt, desto mehr erkennt er solche Wahrheiten und findet sie bei sich selber wie auch bei andern und versucht umzukehren und nicht mit dem Haufen zu gehen, der uns ins ewige Verderben führt. Das kostet uns zwar etwas, aber führt uns in die ewige Herrlichkeit, die hier schon andeutungsweise erfahrbar ist.

http://www.kathtube.com/mediadetails.ph ... 53bc5294c0

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 07:36
von tam
maliems hat geschrieben:O Roberte,

nun die Gretchenfrage: alle korrupt? fast alle? das System korrupt? oder oder oder?
Das kommt darauf an, was man unter Korruption versteht. Beginnt diese bei Rabatten für Politiker, "kleinen“ Gefälligkeiten von Unternehmern, die mal eine Rechung vergessen oder großzügigen Geburtstagsgeschenken, dann sind so ziemlich alle Politiker irgendwann korrumpiert worden.

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 08:47
von Robert Ketelhohn
tam hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:O Roberte,

nun die Gretchenfrage: alle korrupt? fast alle? das System korrupt? oder oder oder?
Das kommt darauf an, was man unter Korruption versteht. Beginnt diese bei Rabatten für Politiker, "kleinen“ Gefälligkeiten von Unternehmern, die mal eine Rechung vergessen oder großzügigen Geburtstagsgeschenken, dann sind so ziemlich alle Politiker irgendwann korrumpiert worden.
Es geht sicher nicht um Saubermännertum, mani pulite und so weiter. Heute wird manchmal der moralische Stab gebrochen für Dinge, die auch im Alltag der stabbrechenden Pharisäer völlig normal sind. Solche „Gefälligkeiten“, oft nicht einmal als solche wahrgenommen, kennen wir nämlich alle. Wenn ich einen Auftrag zu vergeben habe, arbeite ich lieber mit jemandem zusammen, den ich kenne, als einen Unbekannten zu nehmen, der etwas billiger und ausweislich seiner Referenzen womöglich sogar etwas besser ist. Erst recht nehme ich lieber den Sohn vom Nachbarn oder gebe dem Junior eines Auftraggebers einen Ferienjob etc.

Hier von Korruption zu reden, wäre ganz daneben. Das ist normales Menschenleben. Auch in der Politik. Wenn ich als Bürgermeister die Dorfstraße asphaltieren lassen wollte, würde ich auch lieber die örtliche Baufirma beauftragen, wenn’s eine geben sollte und sie auch bezahlbar wäre, als etwa eine EG-weite Ausschreibung zu veranstalten.

Kritik am politischen System müßte also anderswo ansetzen. Aber das ist ein weites Feld.

Jeder Wahlgang macht schlank, im Portemonaie auf jedem Fall

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 10:59
von Simplex
Nein, die Politik ist nicht nur korrupt, sondern auch verlogen, selbstverliebt, undemokratisch.
Es ist egal was man wählt, es ist im Endeffekt alles der gleiche Misthaufen.
Achja, was die vor der Wahl so erzählen nicht so ernst nehmen, da erinnern die sich später sowieso nicht dran.
Es gibt Dinge die muss man ohne Wahlgang aussitzen.

Re: Jeder Wahlgang macht schlank, im Portemonaie auf jedem F

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 16:26
von Pit
Das glaube ich zwar nicht, aber was mich bei Ewald ganz konkret massiv stört, ist, daß er einerseits die Meinung vertritt, daß Wahlen unsinnig ist, und das es egal ist, wer regiert, er sich aber dann anschliessend lautstark beschwert, daß diese oder jene Partei regiert.
Wenn er konsequent wäre, müsste es ihm reichlich egal sein, ob Deutschland von Neofaschisten oder von Kommunisten regiert wird oder von demokratischen Parteien.

Gruß,Pit
Simplex hat geschrieben: ...
Es ist egal was man wählt, es ist im Endeffekt alles der gleiche Misthaufen.
...

Re: Jeder Wahlgang macht schlank, im Portemonaie auf jedem F

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 17:14
von Linus
Pit hat geschrieben:demokratischen Parteien.
Allein, daß die so heißen, und Demokratie so "toll" sein soll, macht sie verräterisch. Wohl nie Aristoteles "Politik" gelesen, was? (Auch wenn Demokratie damals mit heute nicht zu vergleichen ist. Allein, das man das Kind "Demokratie" taufte, sagt schon alles.)

Re: Jeder Wahlgang macht schlank, im Portemonaie auf jedem F

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 18:08
von Ewald Mrnka
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:demokratischen Parteien.
Allein, daß die so heißen, und Demokratie so "toll" sein soll, macht sie verräterisch. Wohl nie Aristoteles "Politik" gelesen, was? (Auch wenn Demokratie damals mit heute nicht zu vergleichen ist. Allein, das man das Kind "Demokratie" taufte, sagt schon alles.)
Ja, Begriffe, Sprache kann entlarvend sein und die eigentliche Intention verraten. Bei Platon findet sich auch einiges.

Wie wäre es mit "Dönerkratie"? Klingt immerhin freundlicher, zeitnäher und dabei weniger gewalttätig :mrgreen:

Re: Jeder Wahlgang macht schlank, im Portemonaie auf jedem F

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 19:55
von Simplex
Pit hat geschrieben:Das glaube ich zwar nicht, aber was mich bei Ewald ganz konkret massiv stört, ist, daß er einerseits die Meinung vertritt, daß Wahlen unsinnig ist, und das es egal ist, wer regiert, er sich aber dann anschliessend lautstark beschwert, daß diese oder jene Partei regiert.
Wenn er konsequent wäre, müsste es ihm reichlich egal sein, ob Deutschland von Neofaschisten oder von Kommunisten regiert wird oder von demokratischen Parteien.

Gruß,Pit
Simplex hat geschrieben: ...
Es ist egal was man wählt, es ist im Endeffekt alles der gleiche Misthaufen.
...
Weil du mich zitiert will ich auch mal darauf antworten, wenn ich mit diesem System nicht einverstanden bin und nicht mehr zur Wahl gehe muss ich noch lange kein Ersatzsystem vorschlagen. Das geringste Übel muss ich auch nicht wählen und ein gewisser Anteil von Rechts oder Linksradikalen wird auch kein Nazi oder Internaziregime hervorbringen.
Kritik darf ich als Nichtwähler auch üben, es sind so gut wie alles korrupte machtgeile Lügner da oben, von denen es keiner verdient hat sich unmäßig mit Diäten Vollzustopfen.

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 20:38
von Edi
Wenn hier von Demokratie die Rede ist:
Heute haben wir doch eine Vorauswahl der Parteikandidaten. Lasse sich doch einmal jemand aufstellen ohne in einer Partei zu sein, das geht ja gar nicht. In einer wirklichen Demokratie müsste so etwas aber ohne Weiteres möglich sein. Die Parteien setzen die Leute auf ihre Listen, die ihn genehm sind, dazu noch die auf die ihre Landeslisten, andere werden geschaßt oder nicht mehr aufgestellt. Daher spiegelt die sog. Demokratie nie und nimmer den gesamten Volkswillen wider. Wenn man dann noch den Lobbyisteneinfluss und die Finanzierung durch Lobbyisten bedenkt, was bleibt dann vom Volkswillen übrig? Politiker lassen sich auch kaufen, sei es direkt wie schon geschehen oder auch indirekt.

Andererseits: Was wir bräuchten wäre eine Herrschaft der in einem umfassenenderen Sinne Besten, aber wie das zu bewerkstelligen wäre, weiss ich auch nicht. Es wird wohl für immer Illusion bleiben.

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 20:50
von tam
Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Es geht sicher nicht um Saubermännertum, mani pulite und so weiter. Heute wird manchmal der moralische Stab gebrochen für Dinge, die auch im Alltag der stabbrechenden Pharisäer völlig normal sind. Solche „Gefälligkeiten“, oft nicht einmal als solche wahrgenommen, kennen wir nämlich alle. Wenn ich einen Auftrag zu vergeben habe, arbeite ich lieber mit jemandem zusammen, den ich kenne, als einen Unbekannten zu nehmen, der etwas billiger und ausweislich seiner Referenzen womöglich sogar etwas besser ist. Erst recht nehme ich lieber den Sohn vom Nachbarn oder gebe dem Junior eines Auftraggebers einen Ferienjob etc.

Hier von Korruption zu reden, wäre ganz daneben. Das ist normales Menschenleben. Auch in der Politik. Wenn ich als Bürgermeister die Dorfstraße asphaltieren lassen wollte, würde ich auch lieber die örtliche Baufirma beauftragen, wenn’s eine geben sollte und sie auch bezahlbar wäre, als etwa eine EG-weite Ausschreibung zu veranstalten.

Kritik am politischen System müßte also anderswo ansetzen. Aber das ist ein weites Feld.
Die Sichtweise bestimmt der Standpunkt des Betrachters. Ich habe nichts gegen Kungelrunden, solange ich dazugehöre. Steht man hingegen im Regen kann, kann der ganz schön sauer werden, wenn man trotz besserer Angebote nie den Handschlag für kommunale Projekte bekommt.

Man mag es Kooperation nennen, doch sind solche bündischen Männerfreundschaften höchst selten uneigennützig, selbst dann nicht, wenn sie ein notwendiges soziales Netzwerk in Kommunen bilden. Ich will das nicht denunzieren, aber aus solchen Biotopen wuchert mit Vorliebe die stinknormale Korruption und sie ist keineswegs so unüblich, wie man uns weismachen will.

Die Grenzen zwischen den von ihnen beschriebenen Verhaltensweisen und der Korruption sind fließend und nicht jeder der Beteiligten ist ein Caesar, der genau weiß, wann er den Rubikon überschreitet. Viele von denen, die ich persönlich kenne, können aufgrund ihrer moralischen Defizite nicht mehr zwischen richtig und falsch, gut oder schlecht unterscheiden, ganz einfach deshalb, weil die moralischen Wertmaßstäbe in diesem Land zur Habgier, Raffsucht und Egoismus verschoben sind.

Die sozialen Verhaltensweisen, die Sie beschreiben, können in einem solchen Umfeld nur noch entarten und es ist genau das, was ich zu beobachten glaube. Die Verfilzung zwischen Politik und Ökonomie zum Schaden des Gemeinwesens, man traut sich kaum noch dieses Wort zu gebrauchen, hat, wieder nur für mich, einen bedrohlichen, die Gesellschaft zersetzenden Grad erreicht und die Metastasen dieses Krebes reichen längst von der kleinsten Kommune am Fördertopf der EU bis nach Brüssel oder Gazprom.