Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

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sternchen
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Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Das Ereignis:

EZB hilft Banken mit billigem Geld aus

Die Gründe:

Es kommt der Tag der Abrechnung Die Entwicklung in der amerikanischen Wirtschaft war vorhersehbar - Von Joseph E. Stiglitz Nobelpreisträger für Ökonomie.

Immobiliencrash auf europäischer Tagesordnung

Die Ursachen, die ich erkennen kann:

Das System des wirtschaftsliberalen Kapitalismus benötigt fortlaufendes Wachstum dieses Wachstum wurde in den USA zuletzt durch niedere Zinsen erzielt. Viele Personen erfüllten sich den Traum einer eigenen Immobilie das führte zum einen zum Absinken der Immobilienpreise und zum anderem zu höheren Zinsen. Die Folge ist das immer mehr Verbraucher ihre Hypotheken nicht mehr bedienen können und die Immobilien durch das Absinken der Immobilienpreise nicht vermarktbar sind.

Viele werden nun sagen nur wer Bonität nachweisen kann erhält Immobilienhypotheken.
Ja im Prinzip ist das so, aber wenn man Wachstum generieren muss, werden auch Hochrisiko Immobilienhypotheken vergeben dieses hohe Risiko war aber nur den Geber der Immobilienhypotheken im Einzelnen bekannt. Den Immobilienfonds die diese Immobilienhypotheken aufkauften war das hohe Risiko vieler Immobilienhypotheken nicht bekannt. So wurden vieler dieser Immobilienfonds von Analysten mit AAA bewertet und viele Banken und Fonds stiegen in das Geschäft ein.

Wie viele Immobilienhypotheken von den Kreditnehmern nicht bedient (bezahlt) werden können weiss keiner deshalb weiss niemand wie viel Geld die Zentralbanken für die Finanzmärkte zur "Selbstheilung der Liquidität" bereitstellen müssen.

Die Folgen die eintreten können:


Die entstandenen Verluste werden sozialisiert das merkwürdige ist das jene die immer von Eigenverantwortung vom erwachsen werden und von Freiheit der Märkte sprechen, jetzt den Eingriff der Zentralbanken als selbstverständlich erachten. Diesmal wären ja sie die Verlierer und nicht die Hartz IV Empfänger.

Dieser Eingriff wird nicht folgenlos bleiben eine dauerhafte Ausweitung der Geldmenge führt zwangsläufig zu einer höheren Inflation. Die Allgemeinheit zahlt durch Kaufkraftverlust die Spekulationsverluste der Eigenverantwortlichen und erwachsenen Hedge Fonds Spekulanten und die "Selbstheilung der Liquidität" der Märkte.

Meine Erkenntnis:

Es zeigt sich das sich der Markt nicht selbst reguliert, das viele ohne wunderbare Geldvermehrung samt Eigenverantwortung und Bildung demnächst auf Hartz IV angewiesen wären.
Ich glaube nicht, dass die Ideologie vom freien Markt die nur auf Gewinn und Profit setzt durch eine wunderbare Geldschöpfung gesunden kann. Der freie und globale Markt fordert jetzt seinen Preis. ich behaupte der Finanzmarkt kann nur durch eine globale Regulierung gesunden die Ideologie des freien und globalen Marktes hat sich augenscheinlich selbst ad absurdum geführt.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Christian
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Beitrag von Christian »

@ sternchen : Im Grundsatz kann ich dir nur zustimmen.

Jeder kleine Kaufmann weiß das nur Geld ausgegeben werden kann das man hat. Verbilligte Kredite ,um die Wirtshaft anzukurbeln, entspannen nur kurzfristig den Markt . Irgendwann können die Schuldner die Kredite nicht mehr zurückzahlen ( die ARD sprach am Samstag von 50%-75% der betroffenden Haushalte).

Eigenverantwortung und Verantwortung vor Gott ist leider in der Wirtschaft der Großkapitalisten nur ein schönes Beiwort. Seit spätestens Ackerman und VW - Affäre weiß jeder das das Großkapital und seine Handlanger sich mit anderen moralischen Grundsätzen ausgerüstet sehen als der normalsterbliche, der Mammon wird bedient und angebetet das Volk wird auf seinen Altar geopfert.

Der freie Markt kann funktionieren, wenn sich die Führer der großen Kapitalgesellschaften an moralisch festgelegte Prinzipien halten, welche sie jederzeit vor Gott rechtfertigen können. Rücksichtsloses Gewinnstreben auf dem Rücken vieler kann nur der Untergang und der Offenbarungseid des herschende Wirtschaftssystems sein.

Gruß,

Christian

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Der freie Markt kann funktionieren, wenn sich die Führer der großen Kapitalgesellschaften an moralisch festgelegte Prinzipien halten, welche sie jederzeit vor Gott rechtfertigen können. Rücksichtsloses Gewinnstreben auf dem Rücken vieler kann nur der Untergang und der Offenbarungseid des herschende Wirtschaftssystems sein.
Was ist von folgender etwas ketzerischer Idee zu halten:
Jeder Markt, frei oder unfrei ist hier nicht die Frage, kann funktionieren, wenn sich die Führer der großen Kapitalgesellschaften, eingeschlossen auch der Staatsmonopolkapitalismus, an festgelegte Prinzipien halten, die moralisch sein könnten, aber nicht sein müssen und deshalb in der Regel auch nicht moralisch sind und welche vor niemandem gerechtfertigt werden. Rücksichtsloses Gewinnstreben ist grundsätzlich das angestrebte Ziel, zum Nachteil der Massen, die nicht diesem Kreis der Entscheider angehören.
Es passiert überhaupt nichts, weder ein Offenbarungseid noch ein Zusammenbruch, wenn sich die wenigen Entscheider weltweit einig sind und die Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die Unzufriedenen an der kurzen Leine zu halten.

Diese Vorstellung geht über die mögliche Entwicklung der derzeitigen Situation hinaus. Wer glaubt denn daran, dass es in den USA zu einem Zusammenbruch kommt, wenn ein solcher bewirkt, dass mehr als die halbe Welt durch einen solchen Zusammenbruch mit betroffen und im Strudel der Ereignisse ebenfalls hinabgezogen werden würde?!

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Die Zentralbanken haben sehr geschickt agiert. Die Banken haben normalerweise nur eine bestimmte Quote an verfügbaren Mitteln, welche üblicherweise ausreicht, um alle täglichen Geschäfte abzuwickeln. Reichen die Mittel einmal kurzfristig nicht aus, dann leihen sich die Banken untereinander Geld, um es wenige Tage später wieder zurückzuzahlen.
Durch die gestiegenen Risiken im Immobiliensektor in den USA scheuen sich die Banken nun, anderen Geld zu leihen, weil sie nicht genau wissen, wie hoch die Risiken bei anderen Banken sind.
Dadurch ist es zu einem Liquiditätsengpass gekommen, den die Zentralbanken aufgefangen haben. Dabei werden die Geldsummen nur kurzfristig, u.U. nur für einen einzigen Tag bereitgestellt. Die 47,66 Milliarden Euro des heutigen Tages werden also bereits morgen wieder zzgl. Zinsen (ca. 4%/a entspricht 4,8 Mio Euro) bei der EZB sein.
Die einzige Ausnahme wäre, wenn sich eine Bank bei der EZB bedienen würde und dann Konkurs anmelden würde; dann bliebe die EZB auf ihrer Rückforderung sitzen.
Da die ganze "Krise" aber größtenteils auf Hysterie beruht, wird dieser Fall kaum eintreten.

Nicht auszudenken ist jedoch was passiert wäre, hätten die Zentralbanken nicht eingegriffen. Eine auf purer Hysterie beruhende Erschütterung der Weltmärkte hätte mittelfristig für zahlreiche Hartz IV Empfänger gesorgt.

Kritisch hinterfragen sollte man also weniger die Aktion der Zentralbanken, als die überbordende Kreditfinanzierungspraxis im us-amerikanischen Immobilienmarkt.

Stockkonservative Banken (jene, denen man manchmal mangelnde Kundenorientierung nachsagt), haben übrigens mit dieser Krise nichts am Hut, weil sie zu Recht auf solche Zockereien verzichten.

Das heisst im Umkehrschluss, dass es nicht-konservative Banken auch in der nächsten Zeit ordentlich erwischen kann. Die Entwicklung wurde übrigens schon seit langem prophezeit:

Subprime Brutalität (von 1.7. 2007) u. viele andere Quellen seit Monaten und Jahren.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Kurt hat geschrieben:Die einzige Ausnahme wäre, wenn sich eine Bank bei der EZB bedienen würde und dann Konkurs anmelden würde; dann bliebe die EZB auf ihrer Rückforderung sitzen.
Wohl nicht nur die EZB, sondern oft auch die privaten Bankkunden, die bei der Bank Geld angelegt haben. Diese Gelder sind nicht bei allen Banken zu 100 % gesichtert z.B durch den sog. Feuerwehrfond oder wie sich der nennt. Das habe ich erst vor kurzem erfahren und wusste es bisher auch nicht.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Edi hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Die einzige Ausnahme wäre, wenn sich eine Bank bei der EZB bedienen würde und dann Konkurs anmelden würde; dann bliebe die EZB auf ihrer Rückforderung sitzen.
Wohl nicht nur die EZB, sondern oft auch die privaten Bankkunden, die bei der Bank Geld angelegt haben. Diese Gelder sind nicht bei allen Banken zu 100 % gesichtert z.B durch den sog. Feuerwehrfond oder wie sich der nennt. Das habe ich erst vor kurzem erfahren und wusste es bisher auch nicht.
Als Faustregel kann man sagen: Wenn jemand in irgendeiner Weise schnellen Reichtum verspricht, sollte man schnell weitergehen. Es ist etwas faul!

Die Ursache für diese Desaster ist in der Regel Gier, am stärksten ausgeprägt bei den Banken selbst.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Es gibt zuviel (demokratisches) Papiergeld. Die Blase wird platzen. Man weiß nur nicht genau wann. Der Crash wird kommen. Mit Sicherheit. Bald.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Kurt hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Die einzige Ausnahme wäre, wenn sich eine Bank bei der EZB bedienen würde und dann Konkurs anmelden würde; dann bliebe die EZB auf ihrer Rückforderung sitzen.
Wohl nicht nur die EZB, sondern oft auch die privaten Bankkunden, die bei der Bank Geld angelegt haben. Diese Gelder sind nicht bei allen Banken zu 100 % gesichtert z.B durch den sog. Feuerwehrfond oder wie sich der nennt. Das habe ich erst vor kurzem erfahren und wusste es bisher auch nicht.
Als Faustregel kann man sagen: Wenn jemand in irgendeiner Weise schnellen Reichtum verspricht, sollte man schnell weitergehen. Es ist etwas faul!

Die Ursache für diese Desaster ist in der Regel Gier, am stärksten ausgeprägt bei den Banken selbst.
Die IKB wäre jetzt auch ohne Unterstützung anderer Banken auch hops gegangen. Am Ende zahlt der kleine Mann das Ganze, die Vorstände gehen meist mit Abfindungen ab. Ein Teil der Bankbelegschaft wird, um zu sparen, irgendwann erntlassen. Man hats doch bei Daimler gesehen, wo der Schrempp Milliarden in den Sand gesetzt hat mit seinen sinnlosen Aufkäufen. Gier wie du richtig sagst.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Es gibt zuviel (demokratisches) Papiergeld. Die Blase wird platzen. Man weiß nur nicht genau wann. Der Crash wird kommen. Mit Sicherheit. Bald.
Nö, es gibt zu viel (billiges) Öl. Man kann davon ausgehen, dass es in den nächsten 2 - 4 Jahren zu einem dramatischen Anstieg der Preise für fossile Energieträger kommt, da der Bedarf unverändert steigt, aber die Fördermengen nicht mehr erhöht werden können Peak-Oil.

Die Bewältigung dieser Krise wird wohl nicht mehr so warmherzig zu bewerkstelligen sein, wie Schröder es mit der sog. Agenda 2010 versucht hat. Wir werden sehen, wie tragfähig unsere Wohlfühlgesellschaft dann noch sein wird. Vertrauen wir sie der gnädigen Fürsprache unserer Gottesmutter Maria an.

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Peregrin
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Peregrin »

rotes sternchen hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass die Ideologie vom freien Markt die nur auf Gewinn und Profit setzt durch eine wunderbare Geldschöpfung gesunden kann. Der freie und globale Markt fordert jetzt seinen Preis. ich behaupte der Finanzmarkt kann nur durch eine globale Regulierung gesunden die Ideologie des freien und globalen Marktes hat sich augenscheinlich selbst ad absurdum geführt.
Was haben staatliches Geldmonopol, Manipulation der Zinsen durch staatsnahe Zentralbanken und wundersame Geldvermehrung durch dieselben denn mit "freiem Markt" zu tun? Nichts. Deine "globale Regulierung" durch das System der Notenbanken erleben wir gerade, und sie führt natürlich zu einer Umverteilung von unten nach oben. Daß an dieser massiven staatlichen Manipulation der Märkte schon wieder die "Wirtschaftsliberalen" schuld sein sollen, die - entgegen der Behauptung - von derlei Eingriffen natürlich überhaupt nichts halten, ist hochgradig lächerlich.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Kurt hat geschrieben: Dadurch ist es zu einem Liquiditätsengpass gekommen, den die Zentralbanken aufgefangen haben.
Liquiditätsengpässe hab ich auch schon gelegentlich gehabt, aber mir gibt die EZB da keinen billigen Kredit.
Dabei werden die Geldsummen nur kurzfristig, u.U. nur für einen einzigen Tag bereitgestellt. Die 47,66 Milliarden Euro des heutigen Tages werden also bereits morgen wieder zzgl. Zinsen (ca. 4%/a entspricht 4,8 Mio Euro) bei der EZB sein.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Dank fractional reserve banking können die Geschäftsbanken aus den 150 Mrd. flugs 1500 Mrd. machen, aus denen zahlen sie die 150 Mrd. leicht zurück und mit dem Rest machen sie Reibach.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Peregrin hat geschrieben:Liquiditätsengpässe hab ich auch schon gelegentlich gehabt, aber mir gibt die EZB da keinen billigen Kredit.
Die Auswirkungen eines Engpasses auf das Gemeinwesen sind normalerweise auch vernachlässigbar. Etwas anderes ist es bei einer Insolvenz: Hier zahlt ein anderer kleiner Mann.

Letztlich wäre es aber wohl in der Tat pädagogisch klüger, die Banken nicht zu unterstützen.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Dank fractional reserve banking können die Geschäftsbanken aus den 150 Mrd. flugs 1500 Mrd. machen, aus denen zahlen sie die 150 Mrd. leicht zurück und mit dem Rest machen sie Reibach.
Ja, die Gier. (Wenn es so einfach wäre).

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Maya
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Beitrag von Maya »

Kurt hat geschrieben:

Ja, die Gier. (Wenn es so einfach wäre).
Dazu gebe es auch einen anderen Strang - nämlich den"Katholische Wege aus der Krise- Grundeinkommen", was passiert nämlich, wenn die Märkte nach langem Frieden absolut gesättigt sind? - Bezügl. Immobilien und auch all dem anderem Kram, - ja Kram! - In diesem Strang steht z.B., dass jeder, aber auch jeder vernünftige Mensch diese Entwicklung versteht - hier im Forum verstehen das verwunderlicherweise wenige - obgleich doch die Arbeit am Reiche Gottes wichtiger wäre als die Arbeit im Reiche der Börse - die immer mehr an den Rand der Kathastrophe gerät (aufgrund oben beschriebener Problematik)- oder nicht ?

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Maya
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Beitrag von Maya »

Peregrin hat geschrieben: ...Dabei werden die Geldsummen nur kurzfristig, u.U. nur für einen einzigen Tag bereitgestellt. Die 47,66 Milliarden Euro des heutigen Tages werden also bereits morgen wieder zzgl. Zinsen (ca. 4%/a entspricht 4,8 Mio Euro) bei der EZB sein. ...
aber verarscht fühlt sich dabei niemand ?


Ich [Punkt]

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Maya
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Beitrag von Maya »

[/quote="peregrin"]Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Dank fractional reserve banking können die Geschäftsbanken aus den 150 Mrd. flugs 1500 Mrd. machen, aus denen zahlen sie die 150 Mrd. leicht zurück und mit dem Rest machen sie Reibach.[quote]

Ich kenn mich da nicht aus (und in Wahrheit hab ich an meiner ersten Arbeitsstelle im Sinne des Herrn auf die Frage - was ich mir für ein Gehalt vorstelle geantwortet ich will kein Geld für meine Arbeit - ich tue das aus Idealismus, - in der Zwischenzeit hat sich die Situation einwenig verändert - ohne jemals Gehaltsverhandlungen geführt zu haben! - ich verdiene über 2000 €/Monat, dann hab' ich noch den 13. und den 14. (habe eine Wohnung und zusätzlcih 2 Häuser am Land (alles geerbt - versteht sich ...) usw...


mir ist das ziemlich egal - der Reibach aber fehlt doch auch einigen -oder nicht ?

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Maya
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Beitrag von Maya »

Maya hat geschrieben:
peregrin hat geschrieben:Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Dank fractional reserve banking können die Geschäftsbanken aus den 150 Mrd. flugs 1500 Mrd. machen, aus denen zahlen sie die 150 Mrd. leicht zurück und mit dem Rest machen sie Reibach.
Ich kenn mich da nicht aus (und in Wahrheit hab ich an meiner ersten Arbeitsstelle im Sinne des Herrn auf die Frage - was ich mir für ein Gehalt vorstelle geantwortet ich will kein Geld für meine Arbeit - ich tue das aus Idealismus, - in der Zwischenzeit hat sich die Situation einwenig verändert - ohne jemals Gehaltsverhandlungen geführt zu haben! - ich verdiene über 2000 €/Monat, dann hab' ich noch den 13. und den 14. (habe eine Wohnung in der Stadt und zusätzlich 2 Häuser am Land (alles geerbt - versteht sich ...) usw...

... und dann kommt noch dazu, dass meine Frau nochmals dasselbe verdient - entweder sind das die Fische aus dem See oder wir sind zusammen eine Sau ....


Mir ist das alles (im Zitat) ziemlich ( überhaupt nicht) egal - der Reibach aber fehlt doch auch einigen -oder nicht ?

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Maya hat geschrieben:obgleich doch die Arbeit am Reiche Gottes wichtiger wäre als die Arbeit im Reiche der Börse - die immer mehr an den Rand der Kathastrophe gerät (aufgrund oben beschriebener Problematik)- oder nicht ?
Ich würde durchaus vom Reich des Bösen sprechen.

Ich denke auch, dass die heutigen gesellschaftlichen Probleme durchaus gravierender sind als jene zur Zeit der Herrschaft Seiner Pestilenz.

Aber auch der Apostelfürst Paulus hat sich der Frage gestellt:
1 Kor 9,3ff hat geschrieben: Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Ehefrau mit uns zu führen wie die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, nicht zu arbeiten? Wer zieht denn in den Krieg und zahlt sich selbst den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und ißt nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? Rede ich das nach menschlichem Gutdünken? Sagt das nicht auch das Gesetz? Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben (5. Mose 25,4): «Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.» Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? Oder redet er nicht überall um unsertwillen? Ja, um unsertwillen ist es geschrieben: Wer pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und wer drischt, soll in der Hoffnung dreschen, daß er seinen Teil empfangen wird. Wenn wir euch zugut Geistliches säen, ist es dann zuviel, wenn wir Leibliches von euch ernten?

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Maya hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Das war Kurt.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Maya
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Beitrag von Maya »

Du warst der schärfste Kritiker - nun argumentiere !

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kurt hat geschrieben:Kritisch hinterfragen sollte man also weniger die Aktion der Zentralbanken
… als vielmehr die Umſtände, deren Symptom ſie lediglich iſt. Die allerdings müſsen angeſichts ſolcher Eingriffe ernſt ſein. (Nicht umſonſt hat man auch längſt Maſsnahmen zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit [der Sicherheit der Herrſchenden] geprobt.)
Kurt hat geschrieben:Die Entwicklung wurde übrigens schon seit langem prophezeit
Teils ſeit Jahren ſchon.
Kurt hat geschrieben:Nö, es gibt zu viel (billiges) Öl. Man kann davon ausgehen, dass es in den nächsten 2 - 4 Jahren zu einem dramatischen Anstieg der Preise für fossile Energieträger kommt, da der Bedarf unverändert steigt, aber die Fördermengen nicht mehr erhöht werden können
Abgeſehen vom Steuerantheil bleibt ein Groſstheil der Verbraucherpreiſes an den Zwiſchenhändlern kleben. Die Preisgeſtaltung durch Manipulationen der Händler an den Spotmärkten iſt das Übel, dem es den Garaus zu machen gilt. Öl iſt noch lange genug da. Der Club of Rome prophezeite ſchon vor dreiſsig Jahren das Ende. Unfug. Die Kerle haben immer nur für die Intereſsen der Herren des Geldes gearbeitet. Wie die ganze Ökofaſchobrut.
Peregrin hat geschrieben:
Sternchen hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass die Ideologie vom freien Markt die nur auf Gewinn und Profit setzt durch eine wunderbare Geldschöpfung gesunden kann. Der freie und globale Markt fordert jetzt seinen Preis. ich behaupte der Finanzmarkt kann nur durch eine globale Regulierung gesunden die Ideologie des freien und globalen Marktes hat sich augenscheinlich selbst ad absurdum geführt.
Was haben staatliches Geldmonopol, Manipulation der Zinsen durch staatsnahe Zentralbanken und wundersame Geldvermehrung durch dieselben denn mit "freiem Markt" zu tun? Nichts. Deine "globale Regulierung" durch das System der Notenbanken erleben wir gerade, und sie führt natürlich zu einer Umverteilung von unten nach oben. Daß an dieser massiven staatlichen Manipulation der Märkte schon wieder die "Wirtschaftsliberalen" schuld sein sollen, die - entgegen der Behauptung - von derlei Eingriffen natürlich überhaupt nichts halten, ist hochgradig lächerlich.
Hochgradig lächerlich iſt zunächſt und vor allem dein Glaube, die Centralbanken ſeien ſtaatsnah. Sie ſind im Gegentheil ausführende Organe der Herren des Geldes. Nähe zu Regierungen kommt allenfalls indirekt dadurch zuſtande, daſs dieſe ebenſo Handlanger ſind.

Gegen Sternchen würde ich allerdings einwenden, daſs wir »globale Regulierung« längſt haben. Merkſt du das nicht? Fragt ſich nur, wer da reguliert. Was ſtatt deſsen noth thut, iſt nationale Regulierung, Schutz der einzelnen Nationalökonomien vor der Fünften Internationale (des Mammons) und ſodann zwiſchenſtaatliche Vereinbarungen (endlich wieder) ſouveräner Staaten.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Was die Banken zusammen mit den Zentralbanken machen, das ist Wechselreiterei.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Der künftige "Berater" der Deutschen Bank spricht mal ausnahmsweise Tacheles:


"Wenn die Erzeugung von Geld (Ansprüchen) im Verhältnis zur Erzeugung von realen Gütern in der Wirtschaft zunimmt, müssen die Preise früher oder später steigen"
- Alan Greenspan -

"Gold und wirtschaftliche Freiheit"
- von Alan Greenspan -

Eine geradezu hysterische Feindschaft gegen den Goldstandard verbindet Staatsinterventionisten aller Art. Sie spüren offenbar klarer und sensibler als viele Befürworter der freien Marktwirtschaft, daß Gold und wirtschaftliche Freiheit untrennbar sind, daß der Goldstandard ein Instrument freier Marktwirtschaft ist und sich beide wechselseitig bedingen. Um den Grund ihrer Feindschaft zu verstehen, muß man zunächst die Rolle des Goldes in einer freien Gesellschaft verstehen.

Geld ist der gemeinsame Maßstab aller wirtschaftlichen Transaktionen. Es ist der Rohstoff, der als Tauschmittel dient, der von allen Teilnehmern einer Tauschgesellschaft als Bezahlung ihrer Güter und Dienstleistungen akzeptiert wird und der von daher als Bewertungsmaßstab und zur Wertaufbewahrung für das Sparen dient. Die Existenz eines solchen Rohstoffes ist Voraussetzung für eine arbeitsteilige Wirtschaft. Wenn die Menschen keinen objektiv bewertbaren Rohstoff hätten, der allgemein als Geld akzeptiert werden kann, so wären sie auf primitiven Naturaltausch angewiesen oder gezwungen, autark auf Bauernhöfen zu leben und auf die unschätzbaren Vorteile der Arbeitsteilung zu verzichten. Wenn die Menschen kein Mittel zur Wertaufbewahrung, d.h. zum Sparen hätten, wären weder eine langfristige Planung, noch ein Austausch möglich.

Welches Tauschmittel von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiert wird, kann nicht willkürlich bestimmt werden. Zunächst sollte das Tauschmittel dauerhaft sein. In einer primitiven Gesellschaft mit geringem Wohlstand könnte Weizen ausreichend „dauerhaft" sein, um als Tauschmittel zu dienen, da alle Tauschvorgänge nur während der Ernte oder unmittelbar danach stattfinden würden, ohne daß große Werte gelagert werden müßten. Aber sobald Wertaufbewahrung bedeutsam wird, wie in zivilisierten und reicheren Gesellschaften, muß das Tauschmittel ein dauerhafter Rohstoff sein, üblicherweise ein Metall.

Ein Metall wird üblicherweise deshalb gewählt, weil es gleichartig und teilbar ist. Jede Einheit ist die gleiche wie jede andere und es kann in beliebiger Menge verformt und vermischt werden. Wertvolle Edelsteine z.B. sind weder gleichartig noch teilbar. Noch wichtiger ist: der als Tauschmittel gewählte Rohstoff muß ein Luxusgegenstand sein. Das menschliche Bedürfnis nach Luxus ist unbegrenzt und deswegen werden Luxusgüter immer nachgefragt und auch immer akzeptiert. Weizen ist ein Luxusgut in einer unterernährten Gesellschaft, aber nicht in einer Wohlstandsgesellschaft. Zigaretten würden normalerweise nicht als Geld dienen, aber nach dem 2. Weltkrieg wurden sie in Europa als Luxusgut betrachtet. Der Begriff Luxusgut beinhaltet Knappheit und hohen Wert pro Einheit. Da es einen hohen Wert pro Einheit besitzt, läßt sich solch ein Gut leicht transportieren. Eine Unze Gold z.B. hat den Wert von 1/2 Tonne Eizenerz.

Auf den ersten Stufen einer sich entwickelnden Geldgesellschaft mögen mehrere Tauschmittel benutzt werden, da zahlreiche Rohstoffe die jeweiligen Anforderungen erfüllen können. Mit der Zeit wird jedoch ein Rohstoff alle anderen verdrängen, weil er größere Akzeptanz findet. Die Vorliebe für das, was der Wertaufbewahrung dienen soll, wird sich auf den am meisten verbreiteten Rohstoff konzentrieren, was diesen wiederum noch mehr Akzeptanz finden läßt. Diese Entwicklung wird sich verstärken, bis dieser Rohstoff zum einzigen Tauschmittel wird. Der Gebrauch eines einzigen Tauschmittels hat große Vorteile, und zwar aus den gleichen Gründen wegen deren eine Geldwirtschaft einer Naturaltauschwirtschaft überlegen ist. Es ermöglicht einen Austausch in ungleich größerem Umfang. Ob dieses eine Medium nun Gold ist, Silber, Muscheln, Vieh, oder Tabak, ist beliebig und abhängig von dem Umfeld und der Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft. In der Tat wurde dies alles zu verschiedenen Zeiten als Tauschmittel verwendet. Sogar in unserem Jahrhundert wurden zwei bedeutende Rohstoffe, nämlich Gold und Silber, als internationales Tauschmittel benutzt, wobei Gold das beherrschende wurde. Gold, das sowohl künstlerischen als auch funktionalen Gebrauch findet und relativ knapp ist, wurde immer als Luxusgut betrachtet. Es ist dauerhaft, leicht zu transportieren, gleichartig, teilbar und hat deshalb bedeutende Vorteile gegenüber allen anderen Tauschmittel. Seit Beginn des 1. Weltkrieges ist es praktisch der einzige internationale Tauschstandard.

Wenn alle Güter und Dienste in Gold bezahlt werden müßten, wären große Zahlungenschwierig zu bewerkstelligen und dies wiederum würde bis zu einem gewissen Grade den Umfang der Arbeitsteilung und Spezialisierung einer Gesellschaft begrenzen. Die logische Fortsetzung der Entwicklung eines Tauschmediums ist es daher, ein Banksystem und Kreditinstrument (Banknoten und Einlagen) zu entwickeln, die als Stellvertreter funktionieren, aber in Gold umtauschbar sind. Ein freies, auf Gold gegründetes Banksystem ist in der Lage, Kredit zu gewähren und so Banknoten (Währung) und Guthaben zu schöpfen, entsprechend der Produktionserfordernisse der Wirtschaft. Individuelle Goldbesitzer werden durch Zinszahlungen dazu gebracht, ihr Gold in einer Bank einzulegen, worauf sie Schecks ziehen können. Und da in den seltensten Fällen alle Einleger ihr Gold zur gleichen Zeit abziehen wollen, muß der Bankier nur einen Teil der gesamten Einlage in Gold als Reserve vorhalten. Dies ermöglicht es dem Banker, mehr als seine Goldanlagen auszuleihen (d.h., er hält Forderungen auf Gold statt wirkliches Gold als Sicherheit für seine Einlagen). Aber der Umfang der Ausleihung, die er vornehmen kann, ist nicht willkürlich. Er muß es in ein Gleichgewicht zu seinen Reserven und dem aktuellen Stand seiner Investionen bringen.

Wenn Banken Geld ausleihen, um produktive und profitable Unternehmen zu finanzieren, werden die Ausleihungen rasch zurückgezahlt und Bankkredit ist weiterhin allgemein verfügbar. Aber, wenn die mit Bankkredit finanzierten Geschäfte weniger profitabel sind und nur langsam zurückgezahlt werden, spüren die Banker schnell, dass ihre ausstehenden Darlehen zu hoch sind im Verhältnis zu ihren Goldreserven und sie fangen an, mit neuen Ausleihungen zurückhaltender zu sein, üblicherweise, indem sie höhere Zinsen berechnen. Dies begrenzt die Finanzierung neuer Unternehmungen und erfordert von den bestehenden Schuldnern, daß sie ihre Gewinnsituation verbessern, bevor sie Kredite für weitere Expansionen bekommen können. Daher wirkt unter dem Goldstandard ein freies Banksystem als Hüter von ökonomischer Stabilität und ausgeglichenem Wachstum.

Wenn Gold von den meisten oder gar allen Nationen als Tauschmittel akzeptiert wird, so begünstigt und fördert ein ungehinderter freier Goldstandard weltweit die Arbeitsteilung und einen umfangreichen internationalen Handel. Obwohl die Tauscheinheiten (Dollar, Pfund, Franc etc.) von Land zu Land uneinheitlich sind, so funktionieren die Wirtschaften der einzelnen Länder doch wie eine einheitliche Wirtschaft, wenn die Einheiten alle in Gold definiert sind und sofern es keine Behinderungen für Handel und freie Kapitalbewegungen gibt. Kredite, Zinsen und Preise reagieren dann nach gleichartigen Mustern in allen Ländern. Wenn zum Beispiel die Banken in einem Land zu großzügig Kredit gewähren, gibt es in diesem Land eine Tendenz zu fallenden Zinsen, was die Goldbesitzer veranlasst, ihr Gold zu Banken in anderen Ländern zu verlagern, wo es höhere Zinsen bringt. Dies wird unmittelbar zu einer Knappheit an Bankreserven in dem Land mit den lockeren Kreditbedingungen führen, was wieder zu strengeren Kreditbedingungen und zu einer Rückkehr zu wettbewerbsgerechten höheren Zinsen führt.

Ein vollkommen freies Banksystem und ein damit übereinstimmender Goldstandard wurde bisher noch nie verwirklicht. Aber vor dem 1. Weltkrieg war das Banksystem in den Vereinigen Staaten (und dem größten Teil der Welt) auf Gold gegründet, und obwohl die Regierungen zuweilen intervenierten, war das Bankgeschäft doch überwiegend frei und unkontrolliert. Gelegentlich hatten sich die Banken, aufgrund zu schneller Kreditexpansion, bis an die Beleihungsgrenzen ihrer Goldreserven exponiert, worauf die Zinssätze scharf anzogen, neue Kredite nicht gewährt wurden und die Wirtschaft in eine scharfe, aber kurze Rezession fiel (im Vergleich zu den Depressionen von 1920 und 1932 waren die Konjunkturabschwünge vor dem 1. Weltkrieg in der Tat milde). Es waren die begrenzten Goldreserven, die eine ungleichgewichtigte Expansion der Geschäftstätigkeit stoppten, bevor sie sich zum Desaster entwickeln konnte, wie es nach dem ersten Weltkrieg geschah. Die Korrekturphasen waren kurz und die Wirtschaft fand schnell wieder eine gesunde Basis für weitere Expansion.

Aber der Heilungsprozess wurde als Krankheit fehlinterpretiert. Wenn der Mangel an Bankreserven einen Konjunkturabschwung bewirkte - so argumentierten die Wirtschaftsinterventionisten - warum finden wir dann nicht einen Weg, um den Banken zusätzliche Reserven zur Verfügung zu stellen, so daß sie nie knapp werden müssen. Wenn die Banken unbegrenzt fortfahren können, Geld zu verleihen - so wurde behauptet - muß es keine Konjunkturrückschläge mehr geben. Und so wurde 1913 das Federal Reserve System organisiert. Es bestand aus 12 regionalen Federal Reserve Banken, die nominal zwar privaten Bankern gehörten, die aber in Wirklichkeit vom Staat gefördert, kontrolliert und unterstützt wurden. Von diesen Banken geschöpfter Kredit wird praktisch (nicht gesetzlich) von der Steuerkraft der Bundesregierung unterlegt. Technisch blieben wir beim Goldstandard; Privatpersonen war es noch erlaubt, Gold zu besitzen und Gold wurde auch noch als Bankreserve benutzt. Aber jetzt konnte zusätzlich zum Gold auch noch von den Federal Reserve Banken geschöpfter Kredit (Papiergeldreserven) als legales Zahlungsmittel dienen, um die Einleger zu befriedigen.

Als die Konjunktur in den Vereinigten Staaten 1927 einen leichten Rückschlag erlitt, schöpften die Federal Reserve Banken zusätzliche Papiergeldreserven in der Hoffnung, damit jeder Knappheit von Bankreserven zuvorzukommen.

Katastrophaler jedoch war der Versuch der Federal Reserve, Großbritannien zu helfen, welches Gold an uns verloren hatte, weil die Bank von England sich weigerte, die Zinsen steigen zu lassen, wie es der Markt erfordert hätte (dies war politisch unerwünscht). Die Argumentationslinie der beteiligten Instanzen war wie folgt: Wenn die Federal Reserve massiv Papiergeldreserven in die amerikanischen Banken pumpt, würden die Zinsen in den Vereinigten Staaten auf ein Niveau fallen, das mit dem in Großbritannien vergleichbar ist. Dies würde dazu führen, daß die englischen Goldabfluesse gestoppt würden und politische Unannehmlichkeiten, die mit einer Zinsanhebung verbunden sind, so vermieden würden. Die "Fed" hatte Erfolg: Sie stoppte die Goldverluste, aber gleichzeitig zerstörte sie fast die Weltwirtschaft. Der übertriebene Kredit, den die Fed. in die Wirtschaft pumpte, floß in den Aktienmarkt - und löste einen fantastischen spekulativen Aktienboom aus. Verspätet versuchten die Federal Reserve Beamten die Überschußreserven abzusaugen und es gelang ihnen schließlich, den Boom zu brechen. Aber es war zu spät: 1929 war das spekulative Ungleichgewicht so überwältigend, daß dieser Versuch einen scharfen Rückgang noch beschleunigte mit einem daraus folgenden Zusammenbruch des Geschäftsvertrauens. Im Ergebnis brach die amerikanische Wirtschaft ein.

Großbritannien ging es noch schlechter und statt die vollen Konsequenzen der vorherigen Fehlentscheidungen zu akzeptieren, verließ es 1931 den Goldstandard komplett und zeriss so völlig das Netz von Vertrauen, das noch geblieben war, was zu einer weltweiten Serie von Bankzusammenbrüchen führte. Die Weltwirtschaft verfiel in die große Depression der 30er Jahre.

Mit der gleichen Logik, der sich auch die vorangehende Generation bediente, argumentierten die Interventionisten, daß in erster Linie der Goldstandard verantwortlich war für das Debakel, das zur großen Depression führte. Wenn der Goldstandard nicht existiert hätte, so argumentierten sie, hätte Englands Abgehen von Goldzahlungen in 1931 nicht die Bankzusammenbrüche in der ganzen Welt verursacht. (Die Ironie dabei war, daß wir seit 1913 keinen Goldstandard mehr hatten, sondern so etwas wie einen "gemischten Goldstandard", gleichwohl wurde die Schuld aufs Gold geschoben)

Aber die Gegnerschaft gegen den Goldstandard in jeder Form - durch eine wachsende Zahl von Wohlfahrtsstaat-Befürwortern - wurde von einer viel subtileren Erkenntnis gespeist - nämlich der Erkenntnis, daß der Goldstandard unvereinbar ist mit chronischen Haushaltsdefiziten (dem Wahrzeichen der Wohlfahrtsstaaten). Wenn man den akademischen Sprachschleier einmal wegzieht, erkennt man, daß der Wohlfahrtsstaat lediglich ein Mechanismus ist, mit welchem die Regierungen Vermögen der produktiven Mitglieder einer Gesellschaft konfiszieren, um zahlreiche Wohlfahrtsprojekte zu finanzieren (unterstützen). Ein großer Teil der Vermögenskonfiskation erfolgt durch Steuereinziehung. Aber die Wohlfahrtsbürokraten haben schnell erkannt, daß die Steuerlast begrenzt werden mußte, wenn sie an der Macht bleiben wollten und daß sie auf massives deficit spending ausweichen müssen, d.h. sie müssen Geld borgen, indem sie Staatsanleihen auflegen, um im großen Stil Wohlfahrtsausgaben zu finanzieren.

Unter einem Goldstandard wird der Kreditumfang, den eine Wirtschaft verkraften kann, von den realen Sachwerten der Wirtschaft begrenzt, weil jedes Kreditverhältnis letztlich ein Anspruch auf einen realen Sachwert ist. Aber Staatsanleihen sind nicht durch reale Sachwerte unterlegt, sondern nur durch das Regierungsversprechen, aus künftigen Steuereinnahmen zu bezahlen. Sie können daher nicht ohne weiteres von den Finanzmärkten aufgenommen werden. Eine große Menge neuer Staatsanleihen kann der Öffentlichkeit nur zu ständig steigenden Zinssätzen verkauft werden. Deshalb ist staatliche Schuldenfinanzierung unter einem Goldstandard eng begrenzt. Die Abschaffung des Goldstandards ermöglichte es den Verfechtern des Wohlfahrtsstaates, das Banksystem für eine unbegrenzte Kreditexpansion zu mißbrauchen. In Form von Staatsanleihen haben sie Papiervermögen erzeugt, welches die Banken, nach einer komplexen Folge von Schritten, wie Realvermögen als Sicherheit akzeptieren, gleichsam als Ersatz für das was früher eine Einlage in Gold war. Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwerte vorhanden sind.

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage läßt sich nicht aufheben. Wenn das Angebot an Geld (Ansprüchen) im Verhältnis zum Angebot von realen Guetern in der Wirtschaft steigt, müssen die Preise unweigerlich steigen. Das heißt, Erträge, die von den produktiven Teilen der Gesellschaft erspart wurden, verlieren in Gütern ausgedrückt an Wert. Unter dem Strich der Bilanz ergibt sich dann, daß dieser Verlust genau den Gütern entspricht, die von der Regierung zu Wohlfahrts- und anderen Zwecken erworben wurden mit dem Geld aus Staatsanleihen, die über Kreditexpansion der Banken finanziert wurden.

Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.

Alan Greenspan (Originalartikel 1966)

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Der künftige "Berater" der Deutschen Bank spricht mal ausnahmsweise Tacheles:
Bevor er sich kaufen ließ. Was er heute wohl denkt, wenn er seine Jugendwerke liest?
Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.
Irgendwie ironisch, daß sternchen jetzt gegen die Macheloikes der Zentralbanken herzieht und behauptet, die Liberalen steckten dahinter. Da muß wer zur Ideologienachschulung.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Der künftige "Berater" der Deutschen Bank spricht mal ausnahmsweise Tacheles:
Bevor er sich kaufen ließ. Was er heute wohl denkt, wenn er seine Jugendwerke liest?

Irgendwie ironisch, daß sternchen jetzt gegen die Macheloikes der Zentralbanken herzieht und behauptet, die Liberalen steckten dahinter. Da muß wer zur Ideologienachschulung.
Der Herr Grünspan denkt heute so wie früher - schließlich ist der Mann hochintelligent - Tacheles und Schmonzes vermag der auseinanderzuhalten - ganz im Gegensatz zu gutmenschlichen Sterntalerchen, die ihre Kopfgeburten mit der Realität gleichsetzen (verwechseln).
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Der Herr Grünspan denkt heute so wie früher - schließlich ist der Mann hochintelligent -
...
Sehr richtig!

Und ist das nicht jener Greenspan, der bei Einführung des € jenem keine Chance bescheinigte und gegenüber dem $ jede erdenkliche Schwäche herbeiredete?

Wird er sich beherrschen?
Wird er sich hüten, diesen "Vauxpas" wiedergutzumachen.
Wird er sich hüten die Planken der Deutschen Bank zum Bau eines stattlichen Pferdes zu verwenden.

Bleibt nur zu hoffen, daß ich mich irre und sich der Rest der Sage nicht erfüllt:
'...Geschwächt durch den Krieg und durch die Schicksalsschläge zurückgestoßen, im Verlauf von schon so vielen Jahren, erbauten die Anführer der Danaer ein Pferd so groß wie ein Berg, mit Hilfe der göttlichen Kunst der Pallas, und verkleiden mit Brettern aus Tannenholz die Rippen; sie täuschten vor, es sei ein Weihegeschenk für die Rückkehr; dieses Gerede, das sich verbreitete. Hier hinein schlossen sich nach dem Los heimlich erlesene Helden, in die finstere Flanke (des Pferdes), und füllen die ungeheuren Höhlungen des Bauches gänzlich mit bewaffneten Soldaten. Da gibt es im Gesichtskreis (von Troja) Tenedos, eine wegen ihres Rufes sehr bekannte Insel, reich an Schätzen, solange des Priamos Reich Bestand hatte, jetzt (ist sie) nur eine Bucht und ein wenig zuverlässiger Ankerplatz für Schiffe: nachdem sie dorthin gefahren sind, verbargen sie sich am verlassenen Strand; wir haben geglaubt, sie wären weggefahren und mit günstigem Wind nach Mykene weggesegelt. Daher löste sich Troja von langer Furcht; es öffnen sich die Tore, und es freut (uns) zu gehen und das dorische Lager und die aufgegeben Stellungen zu sehen und den verlassenen Strand. Hier lagerte die Schar der Doloper, hier der grimmige Achill; hier (war) der Platz für die Flotten, hier kämpften sie gewöhnlich in der Schlachtreihe. Ein Teil bestaunt das verderbenbringende Geschenk für die Jungfrau Minerva, und sie bewundern den Riesenbau des Pferdes. Und als erster fordert sie Thymoetes auf, (es) innerhalb der Mauern zu ziehen und in der Burg aufzustellen, sei es aus Arglist, sei es, daß es schon Trojas Schicksal so fügte. Doch Capys und die, deren Sinn eine bessere Einsicht hatte, heißen das Trugwerk der Danaer und die verdächtigen Geschenke ins Meer zu werfen oder mit darunter gelegten Flammen zu verbrennen oder die hohlen Verstecke des Bauches zu durchbohren und zu durchforschen. Es spaltet sich das unschlüssige Volk in gegenteilige Wünsche. Da eilte als erster vor allen anderen von einer großen Schar begleitend Laokon erregt vom höchsten Teil der Burg herab und rief schon von weitem: "O ihr bedauernswerten Bürger, welch großer Wahnsinn ist das? Glaubt ihr, daß die Feinde (schon) weggefahren sind? Oder glaubt ihr, daß irgendein Geschenk der Danaer frei ist von List? So ist euch Odysseus bekannt? Entweder verstecken sich die Achäer in diesem Holz eingeschlossen, oder das ist ein Werkzeug das gegen unsere Stadt hergestellt wurde, um in unsere Häuser hinein zuschauen und um von oben über unsere Stadt zu kommen, oder es verbirgt sich darin irgendeine Täuschung; vertraut dem Pferd nicht, Teukrer. Was auch immer es ist, ich fürchte die Griechen auch wenn sie Geschenke bringen." Nachdem er so gesprochen hatte, schleuderte er mit voller Kraft einen riesigen Speer in die Seite und in den runden Bauch des Ungeheuers (wilden Tieren). Jener blieb zitternd stecken und die Hohlräume dröhnten und gaben ein Stöhnen/Ächzen von sich nachdem der Bauch erschüttert worden war. Aber wenn der Beschluß der Götter, wenn unser Sinn/Verstand nicht verkehrt gewesen wäre, hätte er uns dazu gebracht, das griechische Versteckt mit dem Schwert zu durchstechen und Troja würde noch stehen und du hohe Burg des Priamus wärest noch Bestand."'
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Natürlich ist Grünspan ein Trojanisches Pferd, eine Laus im Pelz, ein Maulwurf, ein U-Boot - man kann sich die Metaphern aussuchen; der Mann versteht jedenfalls sein Geschäft vorzüglich. Ein echter Experte.

Er hat den Ruin des US-$ - und damit aller anderen Währungen entscheidend beschleunigt und er wird dafür sorgen, daß, bevor es zum Crash kommen wird, einige Auserwählte mittels bedruckten Papieren weiterhin an reale Werte kommen. Es gilt nämlich den Zusammenbruch gut zu überstehen und hinterher reicher zu sein als vorher. So einfach ist das.

Er wird in der Deutschen Bank (und für den EURO) ungefähr so segensreich und uneigennützig wirken, wie Ron Sommer (Aaron Lebowitsch) seinerzeit für die Telekom.

Aber wer weiß, vielleicht hat man die Deutsche Bank auf subtile Weise genötigt, Herrn Greenspan als "Berater" einzustellen. Die gutbezahlten Herren von der Deutschen Bank sind auch nicht mehr Herr ihrer Entscheidungen - genau wie die "Währungshüter" in CH, die man gezwungen hatte die größten Anteile der Goldvorräte in der Schweiz zu verschleudern.

Die Goldvorrate der Deutschen Bundesbank sind jedenfalls in den USA gebunkert; dort sind sie gut aufgehoben :mrgreen: .

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Guter Beitrag, Ewald Mrnka

Spricht jedenfalls für meine Theorie, dass alles seinen Sinn hat, zumindest für diejenigen, die entscheiden und es spricht auch dafür, dass es sich nicht um eine Ansammlung von allein für sich stehende örtliche Erscheinungen/Entscheidungen handelt, sondern dass global gedacht und gehandelt wird.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ewald Mrnka hat geschrieben: Er hat den Ruin des US-$ - und damit aller anderen Währungen entscheidend beschleunigt und er wird dafür sorgen, daß, bevor es zum Crash kommen wird, einige Auserwählte mittels bedruckten Papieren weiterhin an reale Werte kommen. Es gilt nämlich den Zusammenbruch gut zu überstehen und hinterher reicher zu sein als vorher. So einfach ist das.
Wie das gehen soll, zeichnet sich auch schon ab. Die nordamerikanische Währungszone und mit ihr eine neue Währung, der "Amero", nehmen ja bereits seit einiger Zeit Gestalt an. So Währungsumstellungen sind ja immer eine gute Gelegenheit, altes Geld unauffällig in großem Maßstab aus der Welt zu schaffen. Man denke nur an den gigantischen Diebszug etlicher europäischer Nationalbanken nach der Euroeinführung (nicht die Deutsche Bundesbank, sei hier lobend erwähnt. Mark sind unbefristet umtauschbar, aber das ist die große Ausnahme.)
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

ad_hoc hat geschrieben:Guter Beitrag, Ewald Mrnka

Spricht jedenfalls für meine Theorie, dass alles seinen Sinn hat, zumindest für diejenigen, die entscheiden und es spricht auch dafür, dass es sich nicht um eine Ansammlung von allein für sich stehende örtliche Erscheinungen/Entscheidungen handelt, sondern dass global gedacht und gehandelt wird.

Gruß, ad_hoc
Ab einer bestimmten Ebene kann heute nur noch global gedacht und gehandelt werden; das ist zunächst wertfrei, moralisch-indiffenet zu betrachten.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
So Währungsumstellungen sind ja immer eine gute Gelegenheit, altes Geld unauffällig in großem Maßstab aus der Welt zu schaffen. Man denke nur an den gigantischen Diebszug etlicher europäischer Nationalbanken nach der Euroeinführung (nicht die Deutsche Bundesbank, sei hier lobend erwähnt. Mark sind unbefristet umtauschbar, aber das ist die große Ausnahme.)
Papiergeld ist in seinem Wesen stets eine raffinierte Form von Diebstahl, offener Enteignung, Manipulation, Betrug und Versprechungen, die man nicht einzuhalten gedenkt. Das liegt in seinem Wesen begründet.

Daher gehört Papiergeld zu den unverzichtbaren Strukturelementen von Demokratien, Revolutionen und totalitären Systemen.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Die heutige Zinssenkung ist ein äußerst problematischer Schritt und letztlich auf Greenspan zurückzuführen, der gesteuerte Liquiditätserhöhung als Rezept gegen Rezessionen ansieht.

Das ist vordergründig auch richtig, denn durch niedrigere Zinsen wächst die Bereitschaft, Kredite aufzunehmen; das sie billiger sind.

In diesem Fall aber klingt es wie Hohn und Spott: Die Folge billigen Geldes ist ein erhöhter Vertriebsdruck für Kredite. Die Kriterien der Kreditvergabe müssen sinken, um das erhöhte Angebot zu befriedigen. Das führt tendenziell zu fauleren Krediten und dadurch künstlich erhöhten Preisen, aktuell auf dem US-Immobilienmarkt (nicht mehr) sichtbar.

Das heisst: Die Kreditnehmer werden zunehmend insolvent - der Markt kollabiert. Und nun senkt die FED die Zinsen.

Wenn der Topf aber nun ein Loch hat, lieber Allan, lieber Allan...

(Siehe in diesem Zusammenhang auch: Ölflecktheorie

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Und wieder sind wir dem unvermeidbaren Crash ein Stück näher gekommen. Ein Glück nur, daß niemand wirklich am Zusammenbruch Interesse haben kann, weil so gut wie alle verlieren und die Gewinnler zumindest gefährdet sein werden. So bleibt uns eine (hoffentlich lange) Galgenfrist.

Im WKII pflegte man zu sagen: "Kinder, genießt den Krieg, der Friede wird fürchterlich sein."

Für viele Deutsche traf das für einige Jahre in der Tat zu; von wegen "Befreiung" (aber ich bin wieder mal vom Thema abgewichen :mrgreen: ).

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