Marcus hat geschrieben:Jetzt ist die Welt lt. Spiegel Online um 2,5 Billionen Dollar ärmer. Geld, das zunächst einmal den institutionellen Anlegern (i.d.R. Banken, Investmentgesellschafte) verlorengeht und später nicht mehr in Form von Darlehen, Anleihenkäufen der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden kann.
Das sind doch nicht realisierte Gewinne oder Verluste - je nach Sichtweise. Solange er seine Aktien jetzt nicht verkauft hat, ist dem Einzelnen noch kein Schaden entstanden.
Marcus hat geschrieben:
Ich gehe daher davon aus, dass wir uns nach 2008 und 2009 in Richtung einer weiteren größeren Weltwirtschaftskrise bewegen werden. Sollten die Chinesen jetzt noch auf die Idee kommen, Dollar-Anleihen zu Gunsten von Euro-Anleihen zu verkaufen und damit den Euro aufwerten, wird das unsere exportorientierte Wirtschaft erst richtig abwürgen. In der Schweiz klagt man bereits schon jetzt über die Folgen der Investitionen in Schweizer Franken.
Ob die Chinesen in großem Umfang in eine Währung investieren, deren dauerhafter Bestand nicht gesichert ist, erscheint mir fraglich. Wer will schon mit Sicherheit sagen, ob und ggfs. in welcher Form wir in drei, fünf, zehn Jahren noch den Euro haben?
Im übrigen bringt ein höherer Außenwert neben den Nachteilen des Exports auch preiswertere Importe (Benzin, sofern nicht staatlicherseits die Gelegenheit zur Abzocke genutzt wird), billigere Auslandsurlaube und günstigere Investitionsmöglichkeiten im Ausland. Es ist zwar politisch beliebt, nur auf den Export zu schielen und aus dieser Sichtweise alle Euro-Hilfen zu rechtfertigen, aber das ist nur eine Seite der Medaille.
Die Schweiz ist auch ein gutes Beispiel, wieviel uns der Euro gekostet hat:
Man begann mit einem Kurs von 1:1,5, inzwischen nähert man sich mit Riesenschritten der Parität - also eine Euro-Abwertung von 30%! Man stelle sich einmal vor, der Kurs des richtigen Geldes (DM) zum Schweizer Franken läge bei 1 sfr = 1,95 DM.
Die Klagen (= der Gruß des Kaufmanns) über zu hohe Wechselkurse hatten wir zur Zeiten der DM doch auch immer - man sollte das nicht überbewerten, zumal es von den Politikern jetzt gerne als "warnendes" Beispiel benutzt wird, um der steigenden Menge der Skeptiker die angeblichen Vorteile des Euros schmackhaft zu machen.