Saddam Hussein: Todesurteil und Hinrichtung

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Domine miserere ei.

Et miserere homicidis ejus.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Im übrigen will ich noch einmal klarstellen:

Saddam Hussein ist nicht wegen seiner Ver-
gehen oder aufgrund eines Verfahrens oder
irgendwelcher Gesetze hingerichtet worden,
sondern weil er sich gegen die Herren der
Welt aufgelehnt hat.

Slobodan Milosevic lebt auch nicht mehr. Das-
selbe Schicksal könnte Alexander Lukaschenko,
Hugo Chavez, Machmud Achmedi-Nedschad
oder Baschar el-Assad ereilen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

sofaklecks
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Und jetzt

Beitrag von sofaklecks »

Und jetzt?

Geht es uns allen besser?

Haben wir das Hochgefühl befriedigter Rache, das wir als erhabenes Gefühl praktizierter Gerechtigkeit verkaufen werden?

Ist irgendetwas besser jetzt?

Hat es etwas genutzt?

Sind jetzt alle einsichtig?

Merke: Ein gerade vollzogenes Todesurteil ist das beste Argument gegen die Todesstrafe. Selbst das gegen Saddam.


sofaklecks

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Saddam Hussein ist nicht wegen seiner Ver-
gehen oder aufgrund eines Verfahrens oder
irgendwelcher Gesetze hingerichtet worden,
sondern weil er sich gegen die Herren der
Welt aufgelehnt hat.
Sehe ich auch so. In anständigeren Zeiten sind unerträgliche Staatsoberhäupter schließlich ins Exil geschickt worden und das war gut so - nicht, weil damit ihre Taten gerecht bestraft worden wären, sondern weil anerkannt wurde, daß ein gerechtes Verfahren sowieso nicht durchführbar sein würde.

Jetzt sind wir wieder zurück beim antiken System, wo Besiegte durch die Straßen geschleift, vom Volk verhöhnt und abschließend geköpft wurden.

Die Wiedereinführung der Schauprozesse durch die Aliierten, auf die sich "das internationale Recht" heute so viel einbildet, war wahrlich kein Fortschritt.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Re: Und jetzt

Beitrag von Peregrin »

sofaklecks hat geschrieben: Ist irgendetwas besser jetzt?
Im Irak gibt es sicher viele, die jetzt schon ein großes Gefühl der Genugtuung haben.
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Udalricus
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Folgen von Saddams Hinrichtung

Beitrag von Udalricus »

Ich sehe die Hinrichtung Saddams mit gemischten Gefühlen:
Einerseits bin von der inneren Überzeugung her ein Gegner der Todesstrafe auch in diesem Falle.

Irgendwie spüre ich aber schon eine gewisse Genugtuung und kann die Genugtuung vieler Iraker verstehen.

Mit vielen anderen bezweifle ich aber, dass durch die Hinrichtung etwas besser wird im Irak, ich befürchte eher, dass sich die Fronten noch mehr verhärten.

Wenn man aus der Hinrichtung Saddams noch irgend etwas Gutes machen könnte, dann wäre es der Umstand, dass es die letzte Hinrichtung war. Die Abschaffung der Todesstrafe durch die irakische Regierung wäre ein gute Zeichen. Dann könnte man durch die Hinrichtung Saddams einen Schlussstrich gezogen haben und jetzt signalisieren: Ab nun beginnt eine menschlichere Zeit für unser Land.

So ähnlich hat man wohl auch in Deutschland nach den Nürnberger Prozessen oder in Rumänien nach der Hinrichtung Ceausescus gedacht. Außerdem wäre die Abschaffung der Todesstrafe im Irak ein positives Signal an viele andere Länder.

Aber ich glaube, ich bin ein kleiner Träumer, oder?

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Saddam Hussein ist nicht wegen seiner Ver-
gehen oder aufgrund eines Verfahrens oder
irgendwelcher Gesetze hingerichtet worden,
sondern weil er sich gegen die Herren der
Welt aufgelehnt hat.
Sehe ich auch so. In anständigeren Zeiten sind unerträgliche Staatsoberhäupter schließlich ins Exil geschickt worden und das war gut so - nicht, weil damit ihre Taten gerecht bestraft worden wären, sondern weil anerkannt wurde, daß ein gerechtes Verfahren sowieso nicht durchführbar sein würde.

Jetzt sind wir wieder zurück beim antiken System, wo Besiegte durch die Straßen geschleift, vom Volk verhöhnt und abschließend geköpft wurden.

Die Wiedereinführung der Schauprozesse durch die Aliierten, auf die sich "das internationale Recht" heute so viel einbildet, war wahrlich kein Fortschritt.
Der Rückfall in die Barbarei war schon offenkundig, als man die geschundenen Köpfe der ermordeten Söhne Saddam Husseins der Öffentlichkeit präsentierte.

Saddam Hussein ist ein weiteres Opfer der alliierten Sieger-"Justiz"; die derzeitigen Herren dieser Welt dulden es nicht, wenn man sich ihren räuberischen und zersetzenden Anschlägen widersetzt. Er mußte sterben.

Saddam Hussein ist jetzt ein Märtyrer für die Sache der arabischen Ehre und Unabhängigkeit. Sein Tod war nicht umsonst.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ewald Mrnka hat geschrieben: Der Rückfall in die Barbarei war schon offenkundig, als man die geschundenen Köpfe der ermordeten Söhne Saddam Husseins der Öffentlichkeit präsentierte.
Leichenschändung soll jetzt auch hier noch dazukommen. Sein Leichnam wird, wie man heute liest, nicht der Familie übergeben, sondern irgendwo anonym verscharrt.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Der Rückfall in die Barbarei war schon offenkundig, als man die geschundenen Köpfe der ermordeten Söhne Saddam Husseins der Öffentlichkeit präsentierte.

Saddam Hussein ist ein weiteres Opfer der alliierten Sieger-"Justiz"; die derzeitigen Herren dieser Welt dulden es nicht, wenn man sich ihren räuberischen und zersetzenden Anschlägen widersetzt. Er mußte sterben.

Saddam Hussein ist jetzt ein Märtyrer für die Sache der arabischen Ehre und Unabhängigkeit. Sein Tod war nicht umsonst.
Ja Ewald, ich empfinde da nicht anders, besonders Deinen letzten Absatz möchte ich unterstreichen. Jetzt hat man sogar zugeben müssen, daß der Löwe von Bagdad nicht gezittert hat vor seinen vermummten Henkern in den amerikan. Bomberjacken.
Zuletzt geändert von Cosimo am Samstag 30. Dezember 2006, 15:08, insgesamt 3-mal geändert.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Der Rückfall in die Barbarei war schon offenkundig, als man die geschundenen Köpfe der ermordeten Söhne Saddam Husseins der Öffentlichkeit präsentierte.
Leichenschändung soll jetzt auch hier noch dazukommen. Sein Leichnam wird, wie man heute liest, nicht der Familie übergeben, sondern irgendwo anonym verscharrt.
Die Demütigung gehört für die Alliierten dazu. Das ist aber typisch für rabiate Menschenrechtsexporteure und anglo-amerikanische Demokraten. Das hat man nach 1945 hierzulande auch erlebt; da haben sie sich im Namen der "Gerechtigkeit" das Mütchen gekühlt.

Saddam Hussein ist gefaßt und würdig gestorben.

Ein Video:

http://iptv.orf.at/
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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Jenseits aller Moral bleibt mir nur nüchtern festzuhalten:

a) In einer Zeit, in der in den USA laut über den Nichtgewinnbaren Irak-Krieg und damit einer Niederlage Bushs öffentlich debattiert wird, konnte man es nicht abwarten, so schnell als möglich, Hussein hinzurichten. Ein zeitlicher Zufall?

b) Noch bevor der Prozess über den Giftgaseinsatz gegen ein kurdisches Dorf im Irak aufgerollt werden konnte, wurde nicht nur der Hauptangeklagte hingerichtet, sondern auch ein Mensch mit Insiderwissen, zum Beispiel, mit Wissen darüber, wer den Irak mit C-Waffen ausrüstete oder das nötige Know How zur Verfügung stellte.

Bush bezeichnet das als fair. Fair für wen?
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

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(Foto: AFP)
Wenn man schon von "Fairness" redet...
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Das ist mir völlig egal. Jede Minute sterben viele Menschen unverschuldet im Straßenverkehr und kriegen keine Nachrichtensendung, ist den wahrscheinlich auch egal. Eben wurde in den N24 Nachrichten berichtet, dass Julia Roberts zum 3. Mal Schwanger ist. Was hat diese Nachrichtenmeldung im deutschen Rundfunk verloren? Am Montag haben wieder alle Lebensmitteldicounter geschlossen, letzte Woche waren die auch schon mehrere Tage zu. Das betrifft mehr als wenn irgendwo ein Mensch stirbt und keiner etwas davon mitbekommt.

Christian
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Beitrag von Christian »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Im übrigen will ich noch einmal klarstellen:

Saddam Hussein ist nicht wegen seiner Ver-
gehen oder aufgrund eines Verfahrens oder
irgendwelcher Gesetze hingerichtet worden,
sondern weil er sich gegen die Herren der
Welt aufgelehnt hat.

Slobodan Milosevic lebt auch nicht mehr. Das-
selbe Schicksal könnte Alexander Lukaschenko,
Hugo Chavez, Machmud Achmedi-Nedschad
oder Baschar el-Assad ereilen.

Das Urteil spricht von einem Massaker an 148 Schiiten. Wohlweislich wurden andere Sachen (Angriff auf den Iran , Gaseinsätze etc.) nicht mit verhandelt. Das Saddam heute (Opferfest) hingerichtet wurde hat er aber nicht den Amerikanern , sondern dem irakischen Präsidenten zu verdanken.

Im Gegensatz zu Nürnberg und Den Haag sehe ich hier aber eine Rechtsgrundlage gegeben.

Gruß ,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Ich denke: " Die Zeit wird erst zeigen, was die Hinrichtung Saddam Husseins an Bedeutung haben wird."- Nur , dass die Machthaber in den USA und in Russland Ihm selbst mal in den "Sattel" geholfen haben,obwohl sie wußten was für ein Mensch er war, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Offenbar ist der Termin des Purim-Festes flexibel.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Pit
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Beitrag von Pit »

Ja, wenn ich mich nicht vollkommen täusche, ist der Termin des Purim-Festes flexibel, da der jüdische Mondkalender eben ein wenig von unserem Sonnenkalender abweicht.

Aber was hat die Hinrichtung Saddam Husseins mit dem jüdischen Purim-Fest zu tun?

Gruß, Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben:Offenbar ist der Termin des Purim-Festes flexibel.
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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Peregrin hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Der Rückfall in die Barbarei war schon offenkundig, als man die geschundenen Köpfe der ermordeten Söhne Saddam Husseins der Öffentlichkeit präsentierte.
Leichenschändung soll jetzt auch hier noch dazukommen. Sein Leichnam wird, wie man heute liest, nicht der Familie übergeben, sondern irgendwo anonym verscharrt.
Erfreulicherweise erlaubt man es den Angehörigen und Gefolgsleuten offenbar doch noch die sterbliche Hülle Saddams morgen, möglicherweise in seinem Heimatort Tikrit, zu bestatten.
http://de.news.yahoo.com/30122006/12/sa ... setzt.html
Zuletzt geändert von Cosimo am Samstag 30. Dezember 2006, 23:43, insgesamt 2-mal geändert.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Nun, den Leichnam eines Verstorbenen würdevoll beisetzen zu können (und zu dürfen) sollte so oder so erlaubt sein, unabhängig davon, was für ein Mensch der Verstorbene war. Das sage ich nicht aus politischen Motiven, sondern als Christ auf Grund meiner Grundüberzeugung. Ich hofffe lediglich, daß das Grab Saddam Husseins jetzt nicht zu einer Art "Pilgerort" für radikale Anhänger wird.
Denn so eine Art "Märtyrer"-Kult wäre mit das Letzte, was der Irak und seine Bevölkerung gebrauchen könnte.

Gruß, Pit
Cosimo hat geschrieben:
Erfreulicherweise erlaubt man es den Angehörigen und Gefolgsleuten doch noch die sterbliche Hülle Saddams morgen in seinem Heimatort Tikrit zu bestatten.
http://de.news.yahoo.com/30122006/12/sa ... setzt.html
carpe diem - Nutze den Tag !

Christian
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Beitrag von Christian »

Cosimo hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Der Rückfall in die Barbarei war schon offenkundig, als man die geschundenen Köpfe der ermordeten Söhne Saddam Husseins der Öffentlichkeit präsentierte.
Leichenschändung soll jetzt auch hier noch dazukommen. Sein Leichnam wird, wie man heute liest, nicht der Familie übergeben, sondern irgendwo anonym verscharrt.
Erfreulicherweise erlaubt man es den Angehörigen und Gefolgsleuten offenbar doch noch die sterbliche Hülle Saddams morgen, möglicherweise in seinem Heimatort Tikrit, zu bestatten.
http://de.news.yahoo.com/30122006/12/sa ... setzt.html
Vielleicht hätte man Saddam durch ein Schiiten oder Kurdengebiet laufen sollen , dann hätte er seine gerechte Strafe statt seiner Henkerei ........
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WiTaimre
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ein Punkt ist gesetzt

Beitrag von WiTaimre »

Oj, soviel zartes Mitgefuehl - das "gibt" einem ja richtig was.

Diese Todesstrafe wurde ja eigens nochmals fuer diesen Prozess eingefuehrt, denn im jetzigen Irak wird es sie ja auch nicht weiter geben, soweit ich weiss. Ich gebe zu, mein Gemuet ist weniger edel-pazifistisch geschult als das einiger anderer hier - aber habt Ihr auch daran gedacht, dass ein solcher Polizeistatt, wie es der Irak unter ihm war, eins der grauenhaftesten Dinge ist, die Menschen Menschen antun ?
Wo hat er es den Insassen seiner Massengraeber gewaehrt, still und wuerdig betrauert zur Ruhe zu kommen? Wo tat es ihm jemals leid, die eignen Schwiegersoehne inns Land zurueck zu komplimentieren, um sie hinrichten zu koennen? Sass einer von Euch an den Krankenbetten (oder was man so nennt) der gasvergifteten Kurden, als sie Dorg um Dorf ohne Veretidiger, ohne letztes Wort fuer unsere Tagesschau pauschal vernichtet wurden?
War einer voller Feinsinn fuer die Menschenwuerde der uralten Sesshaftenkultur der Euphrat-Delta-Schiiten dabei, als diese aus ihren Gebieten verjagt wurden, um dann von Staats Gnaden als ungelernte Arbeiter unter Fremden Brot zu suchen?
Wie viele sind dabei verreckt ohne 1 gutes Wort aus Europa fuer sie! Wieviele GeStaPos und GPUs nach unserm und der Sowjets schlimmsten Mustern (er hatte 7 davon aufgebaut, damit sie auch einander kontrollierten) sind nachts an Haeusern aufgetaucht und pruegelten die Nacht-Verschreckten nach Abu Ghreib zum Verhoeren oder dergleichen, und man sah sie nie wieder? Das regte nur die wenigsten auf, denn es wurde ja noiemals der Presse gezeigt.

Wieviele Iraker sassen im Ausland, auch hier noch in Panik, er koenne sie finden und toeten. Wie schlimm ist dies Volk nun auch noch durch diese Attentatswellen geschuettelt, eine ganze Generation, die im Lande unter ihm nur Hass oder Angst erlernt hat.

Und dieser Krieg mit Iran, 1 Million Tote zusammen - hat ihn das je geschert, wie das sein Volk verkraftet hat? Sie walzten eintraechtig die Staetten der fruehesten schreibenden Menschheitsgeschichte zusammen mit ihren Panzern und verminten sie derartig, dass man da praktisch gar nicht mehr arbeiten kann.

Gewiss, er sass auf Oel mit wenigen Getreuen auf sehr viel Oel, und er genoss es, dass man ihn hofierte, er war stolz, ein "2. Nasreddin, der Schalk" zu sein, der auch aus Tikrit stammte, dem Listigkeit viel hoeher stand als jegliche Moral. Das zeeigte er ja auch im Krieg, dem unpassendsten Ort fuer derbe Spaesse, wenn er wissen liess, der Regierungsstab sei in einem bestimmten Haus, jedoch dann schnell Passanten holen liess, bis der Angriff kaeme, dass man dann "tote Zivilisten" hat, und wie "schoen" wurden diese armen Betrogenen als Tote sodann aller Welt anklagend praesentiert, als sei der Krieg ausschliesslich gegen kleine Leute.

Ihn wird man, wenn auch anonym gewiss nicht karrenweise in so Massengraeber schuetten wie es zu seiner Zeit im Lande dem Volk zu Hunderten zugleich und viel zu oft geschah
- oh doch, deren Angehoerige haben es durchaus als richtig empfunden, dass er nichtmal seinen Wunsch erfuellt bekam, wie ihre oft gleich als Sippen ermordeten Familien erschossen zu werden. Er stammt aus solchen Regionen und wusste daher stets genau, wie er sie am tiefsten erniedrigen konnte, um seine Macht durchzusetzen.

Als das Embargo war, da liess er dem Volk auch nichtmal das Erlaubte zukommen, doch das zuhandene Oel verkauften seine Getreuen dann eben schwarz und litten an keinerlei Mangel. Fuer das Gewissen der Welt liess er aber die Armen so richtig doll arm sein. Und das waren fast alle, etwa 3% herrschte in Freuden, aber einer des anderen Wolf auch da.

Dass er den 1.Golfkrieg um Kuwait verloren hatte, hat seine Propaganda stets den eigenen Buergern ganz andersrum mitgeteilt: sie haetten die vereinigten Armeen der UN aus dem Lande getrieben.

Dass er Auslandsbeihilfen zur Massenvernichtungswaffen bekam, dafuer braeuchte man keinen der 3 Hingerichteten zum Zeugen, denn die, die man in ihren Heimatlaenden damals erwischte, die sitzen teils doch noch im Knast, denn sie haben geliefert und wurden verurteilt.

Der "2.Nasreddin" machte aber daraus eine so grosse Show, dass sogar alle Nachbarlaender sich wirklich sehr davor fuerchteten, weshalb sie ganz verbluefft waren, dass der 2.Golfkrieg derartig schnell mit dem Land fertig war. Ich hab all diese Nachrichten durchaus verfolgt, weil mir das Volk im Irak so leid tut. Es ist falsch, jetzt zu sagen, die USA alleine habe das uebertrieben gesehn.

Die Al Qaida, seinerzeit, als Bin Laden noch amtierte, die gab nix auf den Irak, denen war der Mann zu schlecht und zu untreu. Denn wenn auch sich beide gerne von CIA Hilfen und ausbilder liehen und sich so gaben, als hielten sie jemals ihr Wort, so hielt das Nobelkind, der Milliardaer Bin Laden doch Leute wie Saddam fuer Strauchdiebe und haetten ihnen nichts anvertraut - ebenso umgekehrt. Saddam ist doch auch aus der Baath Partei sozialistuisch und aud Hobby auch nationalsozialistisch zustande gekommen, "von der Pike auf" Revolutionaer.

Er sprang erst spaet auf den islamistischen Trend mit auf, indem er seinem Namen auf einmal ein dezentes vielsagendes "Said" einfuegte, was besagt, unter seinen Vorfahren sei Mohammed persoenlich, aber er gab sich nicht religioes oder so. Er gab sich lieber als "Vaeterchen Stalin", um den Kennern zu vermitteln, dass ein Laecheln seines gemuetlichen Schnauzbartes denen, die er nicht grad liebt, die kalten Schauer den Ruecken runter jagt, und denen, die er grad liebt, auch nichts fuer morgen verspricht.

Und wenn ich mich erinnere, 2001, als das WTC ueber einer nie gesehenen Menge argloser Menschen zusammenbrach, nachdem die Moerder voll besetzte, voll getankte Flugzeiuge kidnapten und da hinein jagten - die ganze welt erschrak - wenn nicht sofort, so doch, als dieses Ausmass an Unrecht ihnen dann daemmerte - da stell6te er sich froehlich winkend vor die Kameras und schrie als einziger ein Lob heraus, so sei es recht und moege wiederholt werden. Wenn ich also seh, dass den Amerikanern diese Hinrichtug auch selber am Herzen lag, dann doch spaetestens wegen dieser Gemeinheit. - Sogar Persien, wahrhaftig kein Freund der USA hatte einen Trauerfackelzug fuer die Toten in der Hauptstadt gestattet und durchgefuehrt. Aber er lachte, er hoehnte.

Sicher steht die Todesstrafe nicht auf Hohn und Worte, doch Hohn und Worte sind Veranlasser zu Morden und Veranlassung steht vor der Gerechtigkeit noch schwerwiegender als Schuldigkeit da als eine Tat. Auch auf dem Sektor uebertraf er alle bisher bekannten regierenden Krokodile.
Er sicherte reiche Spenden aus seines Landes Oelmilliarden den Suizidbombern der seit der Intifada II ganz sicher armen Palis zu, es gab 25'000 Euro mit schriftlicher Urkunde, wenn es ein Suizid-Bomber "zuenftig" geschafft hatte, maximal viele Mensch schwerst zu verletzen und viele zu toeten. Also er kaufte den Muettern die Kinder ab, sie seinen Zielen, Grauen um sich zu verbreiten, als Menschenopfer zu bringen, Iran und Saudi Arabien hielten das eher symbolisch, Iran schickte der hinterbliebenen paar Wolldecken fuer die Zeit bis zum naechsten Haus unter UN-Obhut, Saudis gewaehrten den Eltern einen kostenlosen Mekka-Besuch. Aber das klare Bargeld, genau so bemessen, dass es die Kinder verfuehrt, sich wie grossartige Spender zu fuehlen, wenn sie den einen Schritt ins Nichts nur tun - das war die staerkste Verfuehrung und scheint, wie man sieht, im eignen Lande bei ihm noch zu funktionieren.

Da liegt die Hinterlist auch doppelt: denn diese jungen, etwas grosszuegigen, hilfsbereiten Menschen, die es tun, um ihren Lieben etwas aufzuhelfen - die sind damit ja auch erschlagen und nicht mehr.
Das mit den schoenen Fraeuleins und dem Paradiese - das ist mehr was fuer die Angehoerigen, zu glauben, denen sei nun wohl.
Dem strikten Islam nach ist dafuer doch kein Lohn bereitet, sich moerderisch an Nicht-Kombatanten jeden Alters, insbesondere Babies und Muettern zu vergehen.

Auch ist der Suizid nicht erlaubt und bedeutet im Islam eben auch nicht, man habe mit dem eignen Leben fuer das getane Morden anderer "gesuehnt". Wodurch sich Schuld suehnt, entscheidet doch G0TT und nicht irgendsoein Instruktor.
Das gilt auch nicht fuer einen Kampfplan, der bereits drauf basiert, dass man auf Garantie nur andere morden kann, wenn man auf das eigene Leben von vornherein verzichtet, und wenn es von vornherein keine aktuelle Bedrohung durch die zu morden Beabsichtigten gibt. Der Suizid darin ist eine Toetung ohne Gerichtshof, die ist allen Monotheisten nie erlaubt gewesen. .

Er wusste doch, dass unter Arafats Obhut der ganze Nachwuchs seitens Al Fatah und PLO sehr saekular erzogen ist, auch in Syrien und Aegypten sind doch saekulare Parteien aus der Sowjet-Aera volksausbildend lange am Werke gewesen. .

Die Frage besteht aber doch:
Woher haben denn all seine jetzigen Kleinmoerder im Irak all diese Munition, damit die Mitbuerger in die Luft zu jagen? Sie toeteten ja inzwischen mehr Menschen als im Krieg gefallen waren, kleine Leute, Mitbuerger, Glaubensgefaehrten im Koran.

Das kann man auch eine "Massenvernichtungswaffe" nennen, wie es ein modernerer "2.Nasreddin" sich listig dachte - von wegen hochmoderne Systeme, gegen die es Gegenwaffen doch schon gibt - der Partisan setzt auf mobile flinke stark gestreute kleine aber viele Feuer - aber man sollte allein mal die dadurch vertane Sprengstoffmenge zusammenrechnen
- und wir umweltbewussten Europaeer verbieten den Schafen das Pupsen - aus Sorge um die Atmosphaere am Erdball

- aber was die da unter seinem Beifall und nach seinem Beispiel zu treiben gelernt haben, da koennten wir ruhig auch wieder unsere Katalysatoren weglassen
- auch bezueglich der Rache-Verbrennung der kuwaitischen Oelquellen. Was sind daran anfangs an Menschen und Tieren krepiert, und was kam da fuer ein Muell in die Luft, ungefiltert, und wieviele Ressourcen, die man spaeter gern haette, sind unwiederbringlich davon!

Diesem Mann war sowas alles nur ein Mittel zum Zweck - und was den Nachruhm betrifft - da hat er sich dennoch verrechnet. Man sieht ja, Ihr hier, die ihn so feinsinnig in das Jenseits geleiten, ihr habt doch entweder nicht wahrgenommen oder laengst wieder vergessen, was das fuer ein Alptraum fuer den ganzen Vorderen Orient gewesen war. Da weint ihm niemand wirklich nach.

In dem Fall war's auch angemessen, es zu zeigen, dass es er ist und er wirklich tot da lag, damit sie sicher sind, anders als im Fall Bin Laden, den man durch Medientechnik ja immer ganz geheimnisvoll noch weiter "leben" lassen kann, solange keiner seinen toten Koerper findet.

Saddam war ja auch anfangs so ein privaterer Bombenleger, nur huetete er dabei "erstens" sich. Als das gefiel er linken Intellektuellen, und dadurch kam er erst infrage, dass sich arglos Diplomaten sagten: "Ein grosser Strassenraeuber, und auf unserer Seite, das muesste Frieden garantieren, weil die kleinen Strassenraeuber stellt er sicher ruhig." - dasselbe, was dem Arafat in seinen Sattel half. Da brauchen wir nicht mit dem nachten Finger auf die USA zu zeigen, denn auch unsere Schreibtisch-Revoluzzer hielten zu ihm und seiner rauhen kleinen Crew anstatt zu diesem armen Volk dort.

Da scchwingt Romantik mit "Die Reichen vorzufuehren und arg zu beschaemen" - doch hat ein solcher jemals wirklich einen armen Mann befreit und dem geholfen?

- Die Reicheren zu beschaemen, nun, das schaffte er nochmal im Sterben, denn so allein, ein Mensch - ach - sollte man nicht jeden ehrenwerter schonen, wenn er so endlich wehrlos vor der Schlinge steht? Sollte man es nicht lieber hinschieben, bis all die Vorwuerde, die es gegen ihn gibt, im Einzelnen gueltig abgeklopft sind?

Und wie schrecklich: es gibt doch auch Fehlurteile, aber der tot ist, bleibt trotzdem dan tot! Am Ende hat er irgendetwas doch gar nicht selber getan, oder seine Eltern haben was falsch gemacht und der ist nur das Ergenbis! - Wirklich, Alles, was man sonst gegen Todesstrafen beruecksichtigen kann, wird jetzt schon auf ihn projiziert???

Wenn man es so nimmt, dann kann man doch ueberhaupt drauf verzichten, jemanden seiner eigenen Taten anzuklagen, denn vielleicht - rechnet man die fehlbar gewesenen Eltern alle rueckwaerts zusammen, und jeder bekaeme einen Anwalt zur Seite - es bliebe auf Adam und Eva haengen
- also das ist die "Erbsuende", endlich hab ich's kapiert:
es darf niemand suehnen und keiner bestraft werden, denn seine toten Eltern und erst recht deren Eltern usw.koennen ja immer die wesentlich Schuldigeren gewesen sein! - Das ergibt auch eine tolle Praedestinationslehre: so einer konnte nicht anders, ihn trieben verdraengte Konflikte!

Aber was ist nun betreffs aller Opfer von solchen - sind die denen diese "Kleinigkeit", zu Tode regiert worden zu sein in einem Staat, der sich instaendig preisen liess, aber 97% aller Einnahmen nicht an die Buerger weiterleiten liess, sondern in die Ruestung steckte - es deshalb schon "schuldig", dass ihre zig-tausende von eigenen Leben einem solchen nichts wert waren und bei Euch auch keinen so einzelnen Nachruf bekaemen?

Und wieso ist es "falsch", in diesem Mann eine erkannte Quelle grossen Unrechts gesehen und abgestellt zu haben, aber "richtig", einem einfach nur gewaehlten amerikanischen Praesidenten keinerlei Gnade zuzugestehen und den zu verdammen, der einen solchen Massenmoerder stellte? Wenn es solche Maechte auch nicht mehr gaebe, was wird dann aus uns kleinen Leuten, Buergern irgendwelcher Staaten, die dann vielleicht nett klingende Gesetze haben, aber keinen, der es durchsetzt, dass so Saddams, Stalins, Hiltlers und deren kleine Crews uns nach Instinkt und Trieb zuhauf verschlingen?

Ich weiss ja nicht, wie hoch und sicher die wohnen, die auch schon der Versuch, einen Diktator abzustellen, schon zur Verteidigung von deren Rechten und Wuerden als "Menschen" bewegt - ich erinnere mich durchaus an die Foren, als jener 2.Irakkrieg lief - mit welchem Recht ist der Boese am meisten wert, ihn zu schuetzen, indem man hier feinsinnig den Frevler vom Frevel unterscheidet, auch waehrend dieser es durchaus noch tut - und der von ihm Geschlachtete, wird ab einer gewissen Anzahl egal?

Die arabische Staatenwelt sah es kuehl, keineswegs heulten da gelenkte Demos durch den Orient, weil ein irakisches Gericht einen irakischen Volksfeind hingerichtet hat. Es haette doch auch mit der Sunna-Sharia nicht anders ausgehen koennen. Dass man es auf dem Wege nicht schon vor 30 Jahren tat, lag einfach dran, dass es keiner geschafft hatte, solche Leute wie ihn vor einen irdischen Gerichtshof zu bringen. die haben sich immer bestens gehuetet. .
Aber diese ganze Epoche laeuft aus, wo so jemand noch gross genug dazu werden konnte.

Es ist einseitig und oede und mit nichts zu kaschieren, dass ein freches Staatsoberhaupt einfach ein historischer Unfall ist, aber kein Held. Er bringt nur Elend und keine Lagerfeuer-Geschichten.
Eher versteht uns der Orient in diesem Punkt ueberhaupt nicht: was wir daran stellvertretend zu jammern haben.

Lieber veruebelt man es ja heute schon G=TT, dass die Hl.Schriften auch Todes-Strafen nennen, als duerfe auch ER sowas nicht.

Aber ER gibt das Leben, nicht wir. In Seinem Konzept ist der Tod nur eine Ablieferung der Portion biologischer Zeit, aber der Mensch war man vorher und bleibt sie person auch darueber hinaus. Ein Saddam, falls er sein Urteil voraussah und akzeptierte, steht ab der Vollstreckung als vorlaeufig damit Gerechtfertigter da. Die Nachricht sagte, er habe noch ein Gebet gesagt. Hoffentlich war das nicht auch noch der "2.Nasreddin", sondern einen Moment doch mal ehrlich ein kleiner Versuch, sich G0TT anzuvertrauen.

Es war dies ja sowieso nicht sein letztes Gericht.

All Eure zaudernden Hoffnungen, dass er vielleicht doch mal an irgendwas nicht schuldig war, wird G0TT Sich ja gern noch einmal anhieren, falls Euch seine Seele soviel Wert sein sollte, Da wird auch weder der Anklaeger noch der Verteidiger noch der Richter erschossen. Da wird genug Zeit sein und jeder wird sein Urteil begreifen zu zustimmen. Daraus besteht fuer meine Begriffe schon der endgueltige Himmel.

Aber das kann man nicht fuer diese Welt schon erreichen!

Also wenn den schon nichtmal der Schlag treffen wollte, als schon 9/10 seines Volkes taeglich darum betete, dann ist halt nun ein Punkt gesetzt.

Er hatte seine Regierung als Personenkult gestaltet, und nach aller Erfahrung waechst einem solchen Krokodil nicht gleich ein naechstes nach.
Ich bin ganz sicher, dass den Attentaten hiermit fuer kuenftig diese Spitze abgebrochen wurde. Zuviele hatten doch noch die Angst, die europaeisch-internationalen Rechtsnormen wuerden den glattwegs ueberhaupt gar wieder laufen lassen und er kaeme dann schlimmer als vorher noch einml zur Macht - und sei es aus einem Knast heraus -

Jemanden wie den anonym zu begraben ist uebrigens durchaus etwas anderes als das, was man Leichenfledderei nennt. Die Medien, die werden ihn ad acta legen, denn Neues kommt von ihm nicht mehr.

So soll es auch sein
G0TT ist der Gerechte Richter.
Auf Erden, wir, wir koennen nur vorlaeufig einen Punkt setzen.

In diesem Sinne: ein gutes Neues Jahr 2007
Schalom und Pax den Lebenden !
mfG WiT

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Der Anti-Amerikanismus unter euch Deutschen finde ich empörend. Ich bin mir bewusst der masonistischen Beherrschung der USA, aber deren Schritte sind weit besser als die von Saddam.

Wenn z.B. Ewald hier sogar Saddam als Märtyrer für die Freiheit der Arabischer Völker anpreist, vergeht mir der Spass.... Warum? Saddam hat zwar die christliche Minderheit geschützt (wegen Tariq Aziz), aber seine Arabisch-sozialistische, eher sekular-Arabisch-nationalistische, Ba'ath-Partei hat viele Grausamkeiten begangen.

Die Amerikaner weit weniger. Ja, es war Siegerjustiz. Wie 1946 in Nürnberg es auch Siegerjustiz war. Aber bessere Siegerjustiz als die Siegerjustiz der Nationalsozialisten und der Ba'ath 1941 in Minsk, 1944 in Warschau, und 1988 in Kurdistan. Nur weil Stalin und Roosevelt Rache suchten und sich um Bürgeropfer (etwa im Falle der Vertreibung der Ostdeutschen) nicht kümmerten - wie Churchill es im Bombenkrieg egal war wieviele Deutsche umkamen - waren Rosenberg, Göring und Streicher noch keine Engel.

Anderenfalls kann man aber sagen, dass die Sache so propagandisiert war, und z.B. ein kleiner Fisch wie Streicher mit seinen kindischen antijüdischen Parolen so wenig Einfluss ausübte, dass eine Todesstrafe nicht legitim sein konnte in jenem Ära.

Aber mit völliger Willkür traten damals die Amerikaner nicht auf. Auch heute im Irak nicht. Es wurde ex-Ba'ath-Mitgliedern und der Familie Saddams sogar erlaubt ihn islamisch zu beerdigen in seinem Heimatdorf.

Christian
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Beitrag von Christian »

Athanasius2 hat geschrieben:Der Anti-Amerikanismus unter euch Deutschen finde ich empörend. Ich bin mir bewusst der masonistischen Beherrschung der USA, aber deren Schritte sind weit besser als die von Saddam.

Wenn z.B. Ewald hier sogar Saddam als Märtyrer für die Freiheit der Arabischer Völker anpreist, vergeht mir der Spass.... Warum? Saddam hat zwar die christliche Minderheit geschützt (wegen Tariq Aziz), aber seine Arabisch-sozialistische, eher sekular-Arabisch-nationalistische, Ba'ath-Partei hat viele Grausamkeiten begangen.

Bis hierhin stimme ich Dir zu. Die Nürnbergergerprozesse waren jedoch von Haß,falschen Aussagen etc. geprägt . in Nürnberg wurde das weitergeführt was in Versailles begonnen wurde. Es ging in Nürnberg nicht um Gerechtigkeit , sondern um die Knechtung eines Volkes.

Gruß ,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Nun bei nicht wenigen im vorderen Orient scheint man das ganz anders zu sehen und so ist Ewalds Qualifikation Saddams gar nicht so abwegig, eben konnte ich auf arab. TV-Kanälen miverfolgen wie sehr etwa die Palästinenser die Ermordung [Hinrichtung, Mod] [/I]ihres langjährigen Wohltäters beklagen. Gerade auch die Aufnahmen der Exekution, die von Rufen schiitisch-iranischer Propaganda begleit wurde lässt bei vielen eben diese Ansicht zu. Daß man diese inszenierte Racheaktion dann als weitere Erniedrigung und Demütigung registrieren muß ist wiederum durchaus nachvollziehbar.
.

[Zensier doch wie es Dir nicht ins Konzept passt, "Moderator". Von Ermordung sprach selbst Padre Lombardi:
http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=110487
Was ist es denn im übrigen auch sonst wenn der Delinquent unmittelbar vor seinem Tode noch angepöbelt wird von seinen Feinden?
]

Das ist eigentlich unerheblich, wer diesen Fehler noch beging, Eine Hinrichtung ist keine Ermordung!

Entschuldigen möchte ich mich, dass ich meinen Eingriff nicht protokollierte, das vergaß ich. asderrix
Zuletzt geändert von Cosimo am Sonntag 31. Dezember 2006, 23:41, insgesamt 8-mal geändert.

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

wie sehr etwa die Palästinenser die Ermordung ihres langjährigen Wohltäters beklagen
Jaja, keine Dollarprämien mehr für erfolgreiche Terroranschläge. Das ist schon hart.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Mir ist völlig bewußt, daß Saddam Hussein kein Unschuldslamm war; seine Brutalität und seine offene Willkür sollte man jedoch nicht mit unseren Maßstäben und zivilisatorischen Standards messen. Im Orient sind die Dinge anders, da wird mit härteren Bandagen "Politik" gemacht und offenkundiger Herrschaft ausgeübt.

Saddam war, wenn man will, ein Verbrecher - aber das sind alle Herrschenden, wenn man genauer hinsieht. Macht auszuüben korrumpiert nun mal.

Aber der Prozeß und die Hinrichtung Saddam Husseins war blanke Rache, Siegerjustiz á la Nürnberg. Die Amerikaner (Engländer) sind eben eine mörderische, imperialistische und dabei verheuchelte Nation. Bevor sie killen, suchen und finden sie eine "Rechtfertigung"; das brauchen sie zur Beruhigung ihrer Gewissensresiduen.

Und daher ist Saddam ezum Opfer, zum Märtyrer der gerechten Sache der arabischen-islamischen Völker geworden. Seine Untaten sich weggewischt, er ist jetzt politisch-moralisch exkulpiert. Das ist so, auch wenn die Vasallen und die Satrapien Amerikas dagegen anjaulen. Entscheidend ist, wie die Araber Saddams Gestalt sehen.

Man kann sich halt nicht immer seine Märtyrer aussuchen - das sind eben nicht immer anämische Jungs in weißen Hemdchen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

@ Athanasius 2

Verzeih, aber hast Du bei Deinen Vorwürfen nicht eine winzige Kleinigkeit vergessen?
Nämlich, dass es die USA selbst waren, die Saddam Hussein zu dem gemacht hatten, was er war. Oder möchtest Du behaupten sie haben ihn nicht solange als" Staatschef" gefördert und sogar unterstützt als er "brauchbar" für sie war?

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Natürlich bin ich mir bewusst, dass die Amerikaner selber Saddams Regime ins Leben gerufen und am Leben gehalten haben.

Er war ja sunnitischer Muslime, dabei aber ein gemäßigter, eher sekular, er ist ja Ba'ath-Mitglied gewesen (Arabischer Sozialismus, Arabischer Nationalismus, der sich gegen Islamismus und ein totales Sharia-Gesetz stellt). Er wurde als militärisches Gegenmittel zum "fundamentalistisch"-shiitischen Islamischen Iran (Persien) gesehen. Anfangs.

Saddam und seine Regierung haben aber Massenmorde begangen. Das steht fest. Das ist Tatsache. Deswegen sollten wir ihn nicht loben, vor allem nicht, wenn sunnitische Arabisch-sozialistische Volksbefreiungsbewegungen Palästinas (etwa PLO stand dem Saddam-Irak nahe) in den Palästinenischen Gebieten Saddams Erhängung bedauern und aus ihm einen Märtyrer machen wollen (die Hamas macht das vielleicht auch, ist aber ideologisch für Saddam zu islamistisch gewesen).

Der Nahe Osten ist sehr komplex und schwierig. Das ist deutlich.

Und die Amis sind nicht immer nur die Bösen. Bitte.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Athanasius2 hat geschrieben:Saddam und seine Regierung haben aber Massenmorde begangen. Das steht fest. Das ist Tatsache.
Diese Vorwürfe beziehen sich ja vor allem auf Maßnahmen gegen aufständische Kurden und Schiiten, jedenfalls also um Vorgänge vor einem Bürgerkriegshintergrund. Die Kurden – in der Türkei, in Syrien, im Irak und im Iran je als Minderheit lebend – wurden regelmäßig von der einen Seite gegen die andere eingesetzt. Man versucht, seine eigenen Kurden ruhig zu halten (oder notfalls zu unterdrücken) und die des Gegners zum Aufstand zu animieren. Mitunter geht das schief, und plötzlich brennt es im eigenen Land. So ging es Saddam damals.

Was die Schiiten betrifft, so geht es um die Niederschlagung von deren Aufstand nach dem Irak-Krieg von Bush sen. Man hatte den Vormarsch der eigenen (amerikanischen) Truppen gestoppt, um Saddams Irakern die Möglichkeit zu geben, gegen den schiitischen Aufstand vorzugehen. Hier wurde Saddam also wieder einmal direkt von den Amerikanern als Werkzeug eingesetzt.

Auch wenn manches Detail unklar, manches wohl auch propagandistisch aufgebauscht ist, scheint mir hinreichend klar, daß Saddam Hussein diverser Bürgerkriegsverbrechen schuldig ist, vom ungerechten Angriff auf Persien gar nicht zu reden. Im Vergleich zu den amerikanischen Kriegsverbrechen im Irak (lassen wir Kalifornien, die Philippinen, Korea, Vietnam, Libyen, Grenada, Panama etc. mal beiseite, den II. Weltkrieg sowieso) muß man Saddam allerdings als geradezu harmlos und zahm bezeichnen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Entscheidend ist, wie die Araber Saddams Gestalt sehen.
Nein, entscheidend ist, wie Gott ihn sieht.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Auch wenn manches Detail unklar, manches wohl auch propagandistisch aufgebauscht ist, scheint mir hinreichend klar, daß Saddam Hussein diverser Bürgerkriegsverbrechen schuldig ist, vom ungerechten Angriff auf Persien gar nicht zu reden. Im Vergleich zu den amerikanischen Kriegsverbrechen im Irak (lassen wir Kalifornien, die Philippinen, Korea, Vietnam, Libyen, Grenada, Panama etc. mal beiseite, den II. Weltkrieg sowieso) muß man Saddam allerdings als geradezu harmlos und zahm bezeichnen.
Dann schlage ich Dir vor, die Geschichte von Deutschland (auch vor dem II. Weltkrieg), Rußland, Frankreich, England, Japan usw. genauer unter die Lupe zu nehmen.

Dass die USA keine Engel sind, ist nichts neues. Dass Du sie aber auf einmal schlimmer als Saddam darstellst, macht Dich geradezu lächerlich. Dass Du auch die positiven Dinge, die die USA vollbracht hat, völlig ausblendest, lasse ich erstmal im Raum stehen.

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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