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Frz. Autor:"Eine Neue Christliche Renaissance steht bev

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 19:22
von Athanasius2
René Girard, bedeutender Denker Frankreichs, Intellektueller, Autor, im Kontakt mit vielen anderen Leuten und Wissenschaftlern, prophezeit eine künftige Wiederauferstehung eines katholischen Europas, weil die Wissenschaft nicht seligmachend ist, in Frage gestellt wird und die areligiöse Gesellschaft gegen die Wand läuft:

http://www.cathnews.com/news/612/102.php

Ich glaube daran aber nur, wenn ein atomarer (Welt)Krieg in Europa und weiter die Not aufmacht, die perfiden und perverten Bürger Europas wachrüttelt, die wahre, römisch-katholische Kirche in die richtige Ordnung zurückgebracht wird. Aber nicht ohne solche Aufruhren, Kriegen und gesellschaftlichen Problemen, nicht ohne Untergang des liberalsozialistischen Hedonismus der heutigen Westeuropäischen Gesellschaften sowie der USA (teilweise).

Ich glaube (hoffe) nicht auf eine Islamische Gesellschaft Europas, deswegen. Demographisch sind die abtreibenden und antikonzeptionierenden "weissen" Völker Europas zum Tode verurteilt.

Wenn Öl nicht mehr strömt, ein nationalistisch-sozialistisches Rußland mit Nostalgie zur Sowjetzeit das Gas abstellt, Krieg verursacht (denke auch an Serbien, Kosovo, sowie die Ukrainischen Sachen usw.), wenn die Islamische Welt im Nahen Osten einen grossen Krieg dort weiterführt, Rotchina Taiwan angreift usw. usw., wird das einen richtigen Dolchstoß in die Brust unserer leider so dekadenten und schwachen Völker auslösen. Keine Massen Wasser mehr, keine Gasheizung, keine Autos mehr in Massen, und die Wirtschaft kommt zum stehen. Die Mittel- und Kleinbauern und die Selbstversorgung sind heute schon fast zerbrochen bzw. verschwunden (oder inaktiv geworden) - im II. WK existierte sie noch fast überall.

Dann wird eine "Neue Ordnung" möglich sein. Bevor nicht. Deswegen bin ich dem guten Herrn Girard ein wenig kritisch gegenüber.

Fragt sich nur

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 19:51
von sofaklecks
Fragt sich nur:

Soll man für diese Art christlicher Erneuerung beten?

Oder dafür, dass sie der Herr verhindere?

Wenn ihr einen Atomkrieg braucht, um die Menschen zum Glauben zu führen, taugt euer Glaube keinen Schuss Pulver.

Ich frag mich immer mehr, in was für einer Kirche ich da eigentlich bin.

sofaklecks

Re: Fragt sich nur

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 20:04
von Pit
Also, wenn so eine christliche Erneuerung Europas aussehen sollt, hoffe ich auch, daß sie nie eintritt.

Gruß, Pit
sofaklecks hat geschrieben:Fragt sich nur:

Soll man für diese Art christlicher Erneuerung beten?

Oder dafür, dass sie der Herr verhindere?

Wenn ihr einen Atomkrieg braucht, um die Menschen zum Glauben zu führen, taugt euer Glaube keinen Schuss Pulver.

Ich frag mich immer mehr, in was für einer Kirche ich da eigentlich bin.

sofaklecks

Re: Fragt sich nur

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 20:11
von Athanasius2
sofaklecks hat geschrieben:Fragt sich nur:

Soll man für diese Art christlicher Erneuerung beten?

Oder dafür, dass sie der Herr verhindere?

Wenn ihr einen Atomkrieg braucht, um die Menschen zum Glauben zu führen, taugt euer Glaube keinen Schuss Pulver.

Ich frag mich immer mehr, in was für einer Kirche ich da eigentlich bin.

sofaklecks
Wo steht, dass ich einen Atomkrieg will? Oder brauche?

Girard hat sowieso nichts über einen Atomkrieg gesagt. Er glaubt die Rechristianisierung kommt von selbst. Ich nicht.

Meine fehlbaren Theorien zur Rechristianisierung Europas und prophezeiten Zukunft sind nicht Teil der Kirche, als brauchst Du dich nicht zu fragen "in was für Kirche" Du "eigentlich" bist.

Also bitte nicht so pathetisch reagieren!

Re: Fragt sich nur

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 20:16
von Athanasius2
Pit hat geschrieben:Also, wenn so eine christliche Erneuerung Europas aussehen sollt, hoffe ich auch, daß sie nie eintritt.

Gruß, Pit
Du zieht eine allgemeine Apostasie einer Reconversio vor?

Wie vereinst Du so etwas mit dem katholischen Glauben?

Die Christliche Erneuerung könnte - KÖNNTE - so eintreten, muss aber nicht so.

Ich habe lieber eine Erneuerung mit Krieg, als Apostasie, ewige Verluste, in "Frieden".

Ich bete aber nicht für den Krieg und hoffe den nicht herbei. Ich bete für eine friedvolle Konversion natürlich. Ich habe kein apokalyptisches Idealbild der Welt, im Gegenteil. Eher ein "1900" Bild.

Aber der Idealzustand ist nicht halbe oder - wie heute - 95 % Apostasie, sondern das Christentum.

Nochmal, diese Ansichten sind nicht Girards, sondern meine. Lest den Artikel bevor ihr urteilt. Ihr seid só unheimlich "politisch korrekt" bevorurteilt und mit der heutigen Situation und dem heutigen Denksystem arrangiert, daß ihr eine radikale Alternativsituationisierung sogar für schlimmer haltet als allgemeine Apostasie. Dem kann ich - übernatürlich - nicht beitreten. Rein menschlich (in Gefühl und Erstgedanke) bin ich aber auch eurer - emotionell-primitiven - Meinung; das ist klar. (Wobei die eigene Existenz über der ewige Existenz der Allgemeinen Menschheit steht in der Hierarchie der Ziele.)

Wir - Du und ich - sind ja alle Menschen und zuerst auf Eigenerhalt eingestellt.

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2006, 20:16
von Athanasius2
ARTIKEL LESEN BITTE.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 01:02
von incarnata
Wenn GOTT will kommt`s so,wie es sich der academie-professeur
vorstellt;dafür kann man ruhig beten.Wenn ER allerdings den
Kräften der Finsternis noch ein wenig Raum lässt,dann kommt
vielleicht das Athanasius II-Szenario.
Egal wie`s kommt: Christus vinceret-et eius regnum non erit finis-
drum Schluß der nutzlosen Debatte :

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 05:50
von Ewald Mrnka
Ich sehe auch, daß Europa unausweichlich einer Katastrophe - oder einem Kollaps - entgegentaumelt.

Ob aber an dessen Ende "eine Neue Christliche Renaissance steht" - das halte ich für ganz unwahrscheinlich. Der Islam (in Verbindung mit Sozialismus stalinistischer Ausprägung) scheint mir eher geeignet zu sein den zusammengebrochenen Laden zu übernehmen.

Die Christen sind dafür zu reflexiv - zu aufgeklärt; vor allem fehlt ihnen der feste Glaube und zugleich der Wille zur Macht. Sie sind larmoyant und geistig vergreist. Als geschichtsbildende Kraft sind sie schon lange ausgeschieden - es reicht eben nur noch fürs private Seelchen und für Diakonie - aber das kann ja in Krisensituationen auch schon sehr hilfreich sein.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 07:33
von Linus
@Pit und sofaklecks

Mir scheint, ihr verwechselt da was. Athanas' sagt ja nur, dass die Vorarbeiten zur Renaissance der Krieg sein werden. Die Renaissance selbst lässt er aber aus - bzw. schließt sich dem von Girard gesagten an.

Linus, hoffend, daß kein heißer Krieg kommen muß, mir reicht eigentlich schon der kalte, ideologische jetzt.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 08:23
von holzi
Linus hat geschrieben:@Pit und sofaklecks

Mir scheint, ihr verwechselt da was. Athanas' sagt ja nur, dass die Vorarbeiten zur Renaissance der Krieg sein werden. Die Renaissance selbst lässt er aber aus - bzw. schließt sich dem von Girard gesagten an.

Linus, hoffend, daß kein heißer Krieg kommen muß, mir reicht eigentlich schon der kalte, ideologische jetzt.
Es gibt auch noch andere Szenarien: http://www.buzzle.com/articles/21-novem ... salem.html

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 09:40
von Athanasius2
René Girard ist übrigens auch wichtiger Träger des IntellektuellenManifesto für die überlieferte hl. Messe.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 09:42
von Athanasius2
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich sehe auch, daß Europa unausweichlich einer Katastrophe - oder einem Kollaps - entgegentaumelt.

Ob aber an dessen Ende "eine Neue Christliche Renaissance steht" - das halte ich für ganz unwahrscheinlich. Der Islam (in Verbindung mit Sozialismus stalinistischer Ausprägung) scheint mir eher geeignet zu sein den zusammengebrochenen Laden zu übernehmen.

Die Christen sind dafür zu reflexiv - zu aufgeklärt; vor allem fehlt ihnen der feste Glaube und zugleich der Wille zur Macht. Sie sind larmoyant und geistig vergreist. Als geschichtsbildende Kraft sind sie schon lange ausgeschieden - es reicht eben nur noch fürs private Seelchen und für Diakonie - aber das kann ja in Krisensituationen auch schon sehr hilfreich sein.
Nicht zu pessimistisch. Gerade unter "traditionalistischen" Katholiken wird ja eine kleine, aber junge Gruppe von gutausgebildeten, engagierten, selbstbewussten überzeugten Christen gefördert.

Ein Sozialismus stalinistischer Ausprägung mag für eine kurze Zeit gewisse Länder übernehmen (vor die romanischen Länder Europas), der Islam wird es vorerst noch nicht tun können, oder nur in Vierteln der Großstädte. Lange werden solche Reiche aber nicht dauern.

Re: Frz. Autor:"Eine Neue Christliche Renaissance steht

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 11:41
von kephas
Athanasius2 hat geschrieben:Ich glaube daran aber nur, wenn ein atomarer (Welt)Krieg in Europa und weiter die Not aufmacht, die perfiden und perverten Bürger Europas wachrüttelt, die wahre, römisch-katholische Kirche in die richtige Ordnung zurückgebracht wird. Aber nicht ohne solche Aufruhren, Kriegen und gesellschaftlichen Problemen, nicht ohne Untergang des liberalsozialistischen Hedonismus der heutigen Westeuropäischen Gesellschaften sowie der USA
Diese "Bekehrungen", die durch eine äußere Not ausgelöst sind, sind allerdings nicht von Dauer (siehe die Katholische Kirche in und nach dem 2. Weltkrieg).
Ich hoffe auf eine echte, tiefe (Neu-)Evangelisierung, die die Menschen von der Wurzel her ändert und Bestand hat.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 12:37
von Stephen Dedalus
Athanasius2 hat geschrieben:René Girard ist übrigens auch wichtiger Träger des IntellektuellenManifesto für die überlieferte hl. Messe.
Kein Wunder bei seiner Vorliebe für Opfer.

Re: Frz. Autor:"Eine Neue Christliche Renaissance steht

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 13:06
von Athanasius2
kephas hat geschrieben:
Athanasius2 hat geschrieben:Ich glaube daran aber nur, wenn ein atomarer (Welt)Krieg in Europa und weiter die Not aufmacht, die perfiden und perverten Bürger Europas wachrüttelt, die wahre, römisch-katholische Kirche in die richtige Ordnung zurückgebracht wird. Aber nicht ohne solche Aufruhren, Kriegen und gesellschaftlichen Problemen, nicht ohne Untergang des liberalsozialistischen Hedonismus der heutigen Westeuropäischen Gesellschaften sowie der USA
Diese "Bekehrungen", die durch eine äußere Not ausgelöst sind, sind allerdings nicht von Dauer (siehe die Katholische Kirche in und nach dem 2. Weltkrieg).
Ich hoffe auf eine echte, tiefe (Neu-)Evangelisierung, die die Menschen von der Wurzel her ändert und Bestand hat.
Ich meine auch keine Angstkonversionen, sondern eine politische bzw. kirchliche Neuordnung die eine Tiefe Bekehrung hervorrufen könnte.

Aber existentielle Fragen (Tod, Sünde, Leben nach dem Tod) werden heute in unseren Ländern unter den Teppich gekehrt, Tod wird tabuisiert oder todgeschwiegen (einfach ignoriert), bis er eintritt (und dann noch wird durch Verbrennung und Weghalten von Kindern schnell "reine Sache" gemacht; und wer hält noch Leichen zu Hause heutzutage? Nur meine katholische Tante machte es bei der Grossmutter, sonst keine bei uns in der Familie z.B.). Diese existentielle Fragen, die eine heute eher sehr betäubte Menschenmasse sich nicht zu stellen wagt oder nicht will stellen (Beispiele aus meiner Umgebung gibt es reichlich), werden angesichts kriegerischen Massensterbens leicht aufspielen und damit auch wahre Konversionen herbei führen.

Und auch Leute die in Angst sich konvertieren, können aushalten. Davon gibt es viele Zeugnisse.

In und nach dem Zweiten Weltkrieg gab es keine gewaltigen Konversionen. Zuerst waren Nationalsozialismus und Kommunismus gegen die Kirche gerichtet. Zweitens war der Anstieg sehr lokal bedingt. Erst 1949 bis 1960 gab es in den Niederlanden eine Massenweise Konversion von Protestanten (die strik Reformierten schrien im Parlament sogar auf, dass man der "Papistisierung" ein Ende setzen müsste). Auch in Deutschland. Aber etwa in Essen und dem Ruhrgebiet schon damals mehr Abtrünnigkeit (als vor 1939). Im langsam reicher werdenden Bayern dafür aber kurzfristig wieder einen Anstieg. Der II. WK. und deren Folgen verkündeten für manche - sehr aufs diesseits eingestellte - Leute ja auch, daß es "den barmherzigen Gott in Wirklichkeit nicht gibt".

Natürlich ist aber ein atomärer Krieg keine Lösung, und ich will den ja auch gar nicht. Aber pur realistisch sehe ich nicht, wie sonst eine Neuordnung von Medien, Gesellschaft, Kirche und Staat herbeigebracht werden kann. Und dennoch lebt in mir eine vielleicht primitive Sicherheit, dass es eine Christliche Renaissance geben wird - vor der Herrschaft des Antichristen und vor dem Letzten Gericht.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 16:54
von kephas
Von der Missionierung durch die Apostel bis zum "christlichen Staat" ab Konstantin und seinen Nachfolgern vergingen ca. 300 Jahre.

Erst kommt die Neuevangelisierung von innen her, später wird sich dadurch auch die Gesellschaft ändern. Solange das nicht geschehen ist, sind wir berufen, Salz der Erde zu sein.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 17:14
von Athanasius2
kephas hat geschrieben:Von der Missionierung durch die Apostel bis zum "christlichen Staat" ab Konstantin und seinen Nachfolgern vergingen ca. 300 Jahre.

Erst kommt die Neuevangelisierung von innen her, später wird sich dadurch auch die Gesellschaft ändern. Solange das nicht geschehen ist, sind wir berufen, Salz der Erde zu sein.
Sowie aber die Konversionen Constantins, Clovis' und vieler anderer Könige den Weg einer Massenkonversion oder Rekonversion (in Sachen Julian den Apostaten) ermöglichten, so wird die beschleunigende Wirkung gewisser historischer Ereignisse auch künftig nicht zu leugnen sein. Großereignisse können Wunder bewirken, vor allem weil die christliche Botschaft heute wohl noch bekannt ist, aber entweder bewusst abgelehnt, oder vergessen oder verdrängt durch materielle Sachen (die in Notsituationen aber nicht lánger verdrängen)!

Salz der Erde galt auch zu christlichen Zeiten wie im Mittelalter oder in Madrid in 1700.

Natürlich gehen Prozesse nicht rasch und schnell. Aber eine Schicht von Missionaren, auch unter den katholischen jungen Laien, wird ausgebildet. Aber nicht durch die Charismatische, Protestantische und Gefühlskirchlerei Initiativen, sondern in den römisch-katholischen Gemeinschaften die heute am meisten von der Institution verdrängt werden und angeklagt.

In diesem Sinne wird es auch eine Reconversio sein.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 18:37
von Ewald Mrnka
Linus hat geschrieben:@Pit und sofaklecks

Mir scheint, ihr verwechselt da was. Athanas' sagt ja nur, dass die Vorarbeiten zur Renaissance der Krieg sein werden. Die Renaissance selbst lässt er aber aus - bzw. schließt sich dem von Girard gesagten an.

Linus, hoffend, daß kein heißer Krieg kommen muß, mir reicht eigentlich schon der kalte, ideologische jetzt.
Athanasius II ist schon eine rechte Zumutung - für Comic-Konsumenten. :mrgreen:

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 18:55
von Leguan
Also da scheint mir doch sehr viel Wunschdenken dahinter zu stecken.
Im Moment deutet alles darauf hin, daß die Zukunft Europas dem Islam gehört.
Ich höre da immer wieder den Grundgedanken des "Christlichen Europa" heraus. Aber Europa war christlich wegen seinen Menschen, und es ist nicht mehr christlich, weil die Menschen vom Glauben abgefallen sind. Wir sollten uns nicht vormachen, daß Europa, aufgrund seiner Geschichte ein "Anrecht" auf das Christentum hätte, daß Gott irgendwann schon eingreifen würde, um alles wieder geradezurücken. Die Christen Nordafrikas waren auch keine schlechteren Christen als wir. Und haben wahrscheinlich auch noch von der Restauration geträumt, als sie schon längst ihre Dhimmisteuern abführten.
Das einzige, von dem wir Wissen, daß es die Pforten der Hölle nicht überwinden wird, ist die Heilige Katholische Kirche. Vom christlichen Europa war nie die Rede.

Und was den 3. Weltkrieg anbelangt. Ich kenne viele von den Stories und Prohpezeiungen, auf die sich Athanasius wohl bezieht. Aber letztlich ist das der völlig falsche Ansatz. Stillhalten und nichtstun, irgendwann machts eh kabumm und danach ist alles wieder Gut. Das klingt für mich eher wie eine List des Teufels.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 19:34
von Stephen Dedalus
Leguan hat geschrieben: Ich höre da immer wieder den Grundgedanken des "Christlichen Europa" heraus. Aber Europa war christlich wegen seinen Menschen, und es ist nicht mehr christlich, weil die Menschen vom Glauben abgefallen sind.

Das ist eine interessante Frage. Wir neigen allgemein dazu, daß säkulare Europa der demokratischen und "offenen" Gesellschaften als einen Abfall vom Christentum zu betrachten. Erzbischof Rowan Williams hat aber bei seinem Besuch in Rom einen Vortrag gehalten, in dem er genau diese Sichtweise herausfordert. In seinen Augen ist das, was wir heute als säkulares, liberales Europa verstehen ein genuiner Ausdruck dieses christlichen Europas, zumindest in seiner idealen Form.

Hier der Link.

http://www.archbishopofcanterbury.org/s ... 61123a.htm

(allerdings auch nichts für Comic-Leser...)

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 19:46
von Cosimo
Ja, Ja dieser ideale "Erzbischof" oder doch nur Druide in Albion? Bild
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jh ... ruid06.xml

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 20:47
von Tobias
Also soetwas ähnliches hat unser Alt-Bischof bei der Profess einer Schwester gepredigt: Er sagte sinngemäß: "Wir erleben nicht das Ende des Christentums sondern einen neuen Anfang. Es war damals ähnlich wie heute beim Übergang vom Mittelalter zur Renaissance und ei der Aufklärung, aber immer hat sich die Kirche gefestigt und ist Gott treu geblieben." :jump:

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 21:18
von Ewald Mrnka
Tobias hat geschrieben:Also soetwas ähnliches hat unser Alt-Bischof bei der Profess einer Schwester gepredigt: Er sagte sinngemäß: "Wir erleben nicht das Ende des Christentums sondern einen neuen Anfang. Es war damals ähnlich wie heute beim Übergang vom Mittelalter zur Renaissance und ei der Aufklärung, aber immer hat sich die Kirche gefestigt und ist Gott treu geblieben." :jump:
Aber nein, das ist doch reines Wunschdenken. Historisch-soziologisch betrachtet, hat die Kirche seit 1789 (um mal ein Datum heruszuklauben) an Einfluß verloren.

Rest gestrichen, da beleidigend.

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 22:46
von Linus
Ne, um meinen ReligionssoziologieProf "Halbgott Kröll":D sinngemäß zu zitieren, Das Christentum hat begonnen sich abzuschreiben, als es begann sich mittels eines theologischen Studiums zu verwissenschaftlichen.

Also schon viel früher... Höhepunkte waren sicher Luther Calvin und 1789,....

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2006, 23:29
von Walter
Linus hat geschrieben:Ne, um meinen ReligionssoziologieProf "Halbgott Kröll":D sinngemäß zu zitieren, Das Christentum hat begonnen sich abzuschreiben, als es begann sich mittels eines theologischen Studiums zu verwissenschaftlichen.

Also schon viel früher... Höhepunkte waren sicher Luther...
Wenn Luther ein Höhepunkt in dieser verwissenschaftlichen Selbstabschreibung war, bedeutete das ja zum einen, dass diese selbstzersetzende Entwicklung schon lange vor ihm eingesetzt haben muss (wer hat den die Scholastik in Europa entwickelt und vorangetrieben? wer Gott durch ein Rechts- und Machtsystem ersetzt?), zum andern dass mit ihm (bzw. durch ihn) diese Entwicklung sich ja kurzfristig wieder zum besseren entwickelt haben muss. Du solltest diesem Herren also durchaus dankbar sein.

In der Tat scheint er das Christentum zumindest in unseren Breite aus der absoluten Verzerrung wieder ein bisschen näher zu seinem ursprünglichen Frohen Botschaft geführt zu haben.

Die Vorarbeit für 1789 leistete gewiss weit weniger Luther selbst als z.B. die (päpstlich ernannten) katholischen Kardinäle Richelieu und Mazarin. Luthers Polemik, dass der wahre Antichrist in Rom sitzt, mag zwar nicht generell gestimmt haben, in allzu vielen Fällen leider doch. Die westliche Selbstzerstörung des Christentums wurde wesentlich von Rom verursacht und mitvorangetrieben (ab 1963 wird das ja sogar von den angeblich papsttreuesten Anhängern selbst in alle Welt geschrieen).

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 02:24
von Sissi
Ich habe eben so die Diskussion quer gelesen und bei allem stellt sich mir die Frage: In welcher Form wird heute in Europa überhaupt noch aktiv missioniert? Persönlich sind mir außer den Zeugen Jehovas und den Mormonen noch nie irgnedwelche Missionare über den Weg gelaufen. Ich sehe da für die katholische Kirche großen Handlungsbedarf!

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 05:34
von Ewald Mrnka
Sissi hat geschrieben:Ich habe eben so die Diskussion quer gelesen und bei allem stellt sich mir die Frage: In welcher Form wird heute in Europa überhaupt noch aktiv missioniert? Persönlich sind mir außer den Zeugen Jehovas und den Mormonen noch nie irgnedwelche Missionare über den Weg gelaufen. Ich sehe da für die katholische Kirche großen Handlungsbedarf!
Da wir ja nach dem "Großen", dem "heiligen" Papst aus Polen schließlich alle, aber auch Alle dereinst in den Himmel kommen werden, ist Mission in der Tat überflüssig geworden.

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 08:08
von Linus
Sissi hat geschrieben:Ich habe eben so die Diskussion quer gelesen und bei allem stellt sich mir die Frage: In welcher Form wird heute in Europa überhaupt noch aktiv missioniert? Persönlich sind mir außer den Zeugen Jehovas und den Mormonen noch nie irgnedwelche Missionare über den Weg gelaufen. Ich sehe da für die katholische Kirche großen Handlungsbedarf!
Ach da gibts genug. Angefangen von den vielen Movimenti, (neue) Orden,als Permanentmissionen über Pfarrmissionen, Stadtmissionen (Wien, Brüssel, Paris, Lissabon, Budapest,...) als temporäre Missionen. Wobei ich von Wien überzeugt bin, es wär erfolgreicher gewesen, hätte man nicht nur "Akademikermission" betrieben (Veranstaltungen zu denen man hingehen muß) sondern auch Arbeitermission - also am Würstelstand. (Currybude, für die Nordlichter)

Linus, schon öfters am Würstelstand missionieren gewesen.

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 09:05
von Stephen Dedalus
Cosimo hat geschrieben: Ja, Ja dieser ideale "Erzbischof" oder doch nur Druide in Albion? Bild
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jh ... ruid06.xml

Bitte entschuldige, daß ich Dich mit einem so komplexen Text konfrontiert habe. Ich konnte nicht ahnen, daß es Dich dermaßen überfordert.

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 10:53
von Athanasius2
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben: Ich höre da immer wieder den Grundgedanken des "Christlichen Europa" heraus. Aber Europa war christlich wegen seinen Menschen, und es ist nicht mehr christlich, weil die Menschen vom Glauben abgefallen sind.

Das ist eine interessante Frage. Wir neigen allgemein dazu, daß säkulare Europa der demokratischen und "offenen" Gesellschaften als einen Abfall vom Christentum zu betrachten. Erzbischof Rowan Williams hat aber bei seinem Besuch in Rom einen Vortrag gehalten, in dem er genau diese Sichtweise herausfordert. In seinen Augen ist das, was wir heute als säkulares, liberales Europa verstehen ein genuiner Ausdruck dieses christlichen Europas, zumindest in seiner idealen Form.

Hier der Link.

http://www.archbishopofcanterbury.org/s ... 61123a.htm

(allerdings auch nichts für Comic-Leser...)
Die Meinung des Primaten der Anglikanischen Gemeinschaft, interessiert mir weniger. Jeder weiss, wie sehr die Anglikaner der Freimaurerei nahe stehen, auch ihre Prälaten.

Wer glaubt, das heutige liberal-sozialistische Europa sei ein christliches, der täuscht sich gewaltig, oder lügt bewußt.

Die "stillschweigende Apostasie" Europas, die sogar Johannes-Paulus II. am Ende seiner "gloriösen Pontifikates", zugeben musste, ist eine bessere Beschreibung der Realität.

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 11:26
von kephas
Leguan hat geschrieben:Und was den 3. Weltkrieg anbelangt. Ich kenne viele von den Stories und Prohpezeiungen, auf die sich Athanasius wohl bezieht. Aber letztlich ist das der völlig falsche Ansatz. Stillhalten und nichtstun, irgendwann machts eh kabumm und danach ist alles wieder Gut. Das klingt für mich eher wie eine List des Teufels.
So ist es! :jump:
Sissi hat geschrieben:In welcher Form wird heute in Europa überhaupt noch aktiv missioniert? Persönlich sind mir außer den Zeugen Jehovas und den Mormonen noch nie irgnedwelche Missionare über den Weg gelaufen. Ich sehe da für die katholische Kirche großen Handlungsbedarf!
Ja!
Ewald Mrnka hat geschrieben:Da wir ja nach dem "Großen", dem "heiligen" Papst aus Polen schließlich alle, aber auch Alle dereinst in den Himmel kommen werden, ist Mission in der Tat überflüssig geworden.
:/
Dabei hat genau dieser Papst zur (Neu-)evangelisierung Europas aufgerufen!

Von wegen Mission überflüssig und alle in den Himmel. :nein:
Gib mal eine Quelle/Link an wo JP2 sich so geäußert haben soll!

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2006, 15:40
von Sissi
Missionieren ist doch so ähnlich wie Wahlkampf - da muß man sich auch auf die Straße stellen, die Leute ansprechen und zu Veranstaltungen einladen. Ich habe sowas aber bisher noch nie erlebt! Dabei wäre es ganz besonders im Osten bitter notwendig. Im Grunde brauchen sich doch nur ein paar Leute mal auf die Weihnachtsmärkte zu stellen und mit den Leuten darüber sprechen, warum man Weihnachten feiert usw.

Inmeiner Zeit an der Uni sind mir nur Einladungen politischer Verbände und Studentenverbindungen untergekommen - nie irgendwas Religiöses. Inziwchen hat es zumindest eine öffentlichkeitswirksame Aktion der evangelischen Studentengemeinde gegeben, ob da im Nachgang ein paar Leute für den glauben gewonen wurden, kann ich leider nicht sagen.
Linus hat geschrieben:
Sissi hat geschrieben:Ich habe eben so die Diskussion quer gelesen und bei allem stellt sich mir die Frage: In welcher Form wird heute in Europa überhaupt noch aktiv missioniert? Persönlich sind mir außer den Zeugen Jehovas und den Mormonen noch nie irgnedwelche Missionare über den Weg gelaufen. Ich sehe da für die katholische Kirche großen Handlungsbedarf!
Ach da gibts genug. Angefangen von den vielen Movimenti, (neue) Orden,als Permanentmissionen über Pfarrmissionen, Stadtmissionen (Wien, Brüssel, Paris, Lissabon, Budapest,...) als temporäre Missionen. Wobei ich von Wien überzeugt bin, es wär erfolgreicher gewesen, hätte man nicht nur "Akademikermission" betrieben (Veranstaltungen zu denen man hingehen muß) sondern auch Arbeitermission - also am Würstelstand. (Currybude, für die Nordlichter)

Linus, schon öfters am Würstelstand missionieren gewesen.