Berlin – Heute wurde bekannt, daß die Deutsche Oper Berlin eine Opern-
Inszenierung des Regisseurs Hans Neuenfels vom Spielplan abgesetzt hat.
Die Oper war als Wolfgang Amadeus Mozarts „Idomeneo“ angekündigt.
Wie bei Neuenfels-Inszenierungen üblich, ging es jedoch primär nicht um
die Oper, sondern um die szenische Präsentation neuenfelsischer Obsessi-
onen.
Aus Mozarts „Idomeneo“ macht Neuenfels ein vermeintlich aufkläreri-
sches, religionsfeindliches Spektakel. Auf heidnische Kulte des Altertums
drischt er dabei ebenso ein wie auf Buddhismus, Islam und Christentum.
Völlig neben der Handlung läßt er neben Poseidon Jesus Christus, Mo-
hammed und Buddha auf einem Gerüst herumstehen, bis am Ende Titel-
held Idomeneo ihnen die Häupter abschlägt und als Trophäen in einem
Sack präsentiert.
Während der pathologische Lästerer Hans Neuenfels nun ob der Abset-
zung zetert, tut sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble – sonst eher
für seinen Hang zum Handschellen-enger-Schnallen bekannt – als Vertei-
diger der Freiheit neuenfelsischer Kunst der Gotteslästerung hervor. Die
Entscheidung zu Absetzung des Stücks sei „inakzeptabel“ und „verrückt“.
Auf derselben Linie liegen weite Teile der gleichgeschalteten deutschen
Presse. So meint »Die Welt«, Flaggschiff des Springererbes, das »Theater
als moralische Anstalt eines aufgeklärten westlichen Geistes« habe sich
mit der Absetzung »jedenfalls keinen Gefallen getan«.
Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, die Verlagsleitung
des Springerkonzerns habe Schäuble vertraulich empfohlen, die wöchent-
lichen Abteilungsleiterkonferenzen des Ministeriums künftig zwecks
Wahrung des aufgeklärten westlichen Geistes von Hans Neuenfels insze-
nieren zu lassen. In der Hauptrolle würden, so die Quellen, im wöchentli-
chen Wechsel Karl Lehmann in Springer-Stiefeln und Michel Friedmann
im Bett auftreten.