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Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Mittwoch 30. August 2006, 17:54
von Tobias
Hier ist Platz für jeden der sich über das derzeit herrschende Schulsystem,die SChulpolitik oder PISA auslassen will.

Verfasst: Donnerstag 31. August 2006, 15:53
von Maria Magdalena
Halte es für nicht sinnvoll, weil Grundschüler "erst das Lesen beigebracht" wird bevor sie die einzelnen Buchstaben lernen. Somit ist es eine art des Auswendig lernens, aber nicht das Begreifens.
Und noch trauriger ist es, daß viele Betriebe heute Lehrer "einstellen" müssen um den Azubis Grundwissen des Lesens, Schreibens und Rechnens beizu bringen. Also ist aus dieser Sicht die allgemeine Schulpflicht eher ein Witz, als ein Recht Wissen zu erlangen.

Verfasst: Freitag 1. September 2006, 19:58
von jakob
Es liegt nicht an der Politik. Es liegt an den Eltern und an den Lehrern - in dieser Reihenfolge und in erster Linie.

das alte System, das neue System, das reformierte System????

Verfasst: Dienstag 5. September 2006, 23:53
von Prudens
Da ich selber noch Schülerin bin (KS 13), interessiert mich das Thema Schule doch sehr. Ebenso gebe ich einer 3. Klässlerin Nachhilfe.

Es ist manchmal sehr schlimm, was unsere heutigen Kinder nicht mehr wissen! Kaum Kinderlieder, keine Kindergedichte und keine Kindergeschichten und Märchen! Meine Nachhilfeschülerin wusste nicht einmal, wie das Lied "Hänschen klein" geht! In erster Linie sind da nicht die Schüler selsbt schuld, da diese ja nicht entscheiden können, was sie lernen, sondern die Eltern, die ihre Kinder heutzutage vor den Fernseher setzen oder vor den Computer. (um hier Missverständnisse zu vermeiden: Natürlich sind nicht ALLE Eltern so, ich sage das jetzt mal im Generellen.) Die Kinder kennen doch nur noch Spongebob (eine richtig schreckliche Sendung!), Teletubbies oder sonst noch irgendetwas auf SuperRTL. Kika wird ja kaum noch eingeschalten, weil Löwenzahn und die Sendung mit der Maus total out sind, schließlich hat das Mama und Papa schon gesehen. Natürlich meinen es die Eltern nur gut mit den Kindern, doch sie sollten vielleicht lernen, ein sich ein bisschen mehr durchzusetzen und nicht immer den Kindern nachzugeben, wenn diese etwas wollen.
Das nächste Problem birgt sich in den Problemen sich selbst. Schließlich hat jedes Kind einmal Probleme, wohin soll es die dann tragen, wenn Mama und Papa beim Arbeiten sind. Spongebob wird ihnen sicherlich zu hören. Diese Kinder verkümmern! Sie tragen ihre Probleme in den Alltag, in die Schule, zu ihren Freunden und werden ausgegrenzt, weil sie z.B. durch ihre Probleme (wie Fettleibigkeit etc.) zu schlecht im Unterricht. Und dann? Sollen sich etwa die Lehrer um die Kinder kümmern? Die sind doch restlos überfordert und wissen nicht einmal wie sie durchgreifen sollen, denn aus Verweisen und Strafarbeit macht sich doch heute kein Schüler mehr was! Nein! Es ist sogar cool, einen Verweis zu bekommen! In der Schule zählt man die Verweise und wer die meisten hat ist der Obermacker, und wenn doch noch mal jemand durch die Klasse rasselt, ist das doch egal, die Eltern bekommen es eh nicht mit. Und sollte man wirklich keinen Job bekommen, dann gibt es ja immer noch Hartz VI oder das Arbeitslosengeld und wenn alle Stricke reißen, dann gibt es ja auch noch andere "Auffanglager" christlicher und weltlicher Natur. Und so schließt sich der Kreis. Arbeitende Eltern, die keine Zeit haben sich um die Kinder zu kümmern. Überforderte Lehrer, die Angst haben müssen in die Schule zu kommen. Depressive Kinder, die nicht gelernt haben über ihre Probleme zu reden und um die sich keiner kümmert.
In welcher Welt leben wir hier eigentlich?
In einer Welt, die geprägt ist von einem egoistischen Kapitalismus, und nicht von einer friedlichen Welt. Hier tobt ein unsichtbarer Krieg, der Krieg zwischen den Menschen. Und wir bemerken es nicht einmal, wie selbstverständlich wir Überstunden hinnehmen, nur um die Arbeitsstelle behalten zu können. Und von wem ziehen wir diese Zeit ab? Natürlich von unseren Kindern! Und hier schließlich sind die "Hauptverbrecher": Die Unternehmen und die Politiker, die die kleinen Menschen immer mehr ausnutzen, ihnen mehr Arbeit aufdrücken, sie mit mehr Steuern belasten. Also wer ist nun schuld an unserer Schulkrise???
Nicht die Eltern, denn die haben genug Probleme (auch wenn sie in oberen Text beinahe als Hauptverbrecher betitelt wurden), sondern diejenigen, die sich darüber aufregen, dass wir in einer Bildungskrise stecken!

Verfasst: Mittwoch 6. September 2006, 00:32
von ghiaccio
Prudens

Na ja ...*hm, ob das die ganze Kausalkette ist?

Sind tatsächlich allein Politiker und Unternehmer die Täter, oder haben und tun bis zur Stunde nicht die meisten Menschen kräftig mit - in früherer Zeit nur um sich mehr leisten zu können und als dann - im Westen - , wie der Dominikaner Basilius Streithofen ausdrückt, es zum späten Sieg von Karl Marx kam und die Frauen nahezu vollständig in den Produktionsprozess eingebunden waren, konnte man daran gehen die Arbeitsentgelte wieder zu reduzieren bei gleichzeitiger Preiserhöhung (auch durch die Einführung des Euro) die Arbeitstätigkeit der Mütter fast zu einem überlebensnotwendigen Muss zu machen und dieser Muss-Prozess ist m.E. noch in den Anfängen.

Doch weiter sprechen die Medien und die Mehrzahl der Leute von einem Sieg der Frauen, dass sie nun doppel- und dreifach belastet sind. Vom Müttergehalt keine ernsthafte Rede, was auch daran liegt, dass man unverändert die Rolle der Frau als Mutter, Ehe- und Hausfrau als minderwertig diskreditiert.
I](Die sonst gar nicht so vorbildlich wirkende Eva Herrman bekommts gerade in der farge z.Zt. ganz dick).[/I]
Mit der Folge, dass man die Familie nicht schätzt und immer weniger schützt (auch aus anderen Gründen) und nicht einmal bereit ist, die Forderung des Bundesverfassungsgerichtes umzusetzen, die steuerliche Benachteiligung von Familien mit Kindern endlich zu beenden.


Es ist darum in meiner Sicht eine schmerzhafte Verwirklichung des Herrenwortes "ihr könnt nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon", die sich hier vollzieht.
Die Krankheit des einstmals christlichen Abendlandes heisst, Verlust der christlichen Familie einschließlich des Sensus dafür.

Ich denke darum auch, auch noch so ehrlich gemeinte politische Lösungen für die sogenannte Bildungsmisere wird ein wirklicher und dauerhafter Erfolg solange versagt bleiben, bis der Wert und "das Modell" christliche Familie wieder en vogue sind.

Wann das kommt und unter welchen Umständen, das weiß wohl niemand, sicher aber ist: es kommt!

Und der Bildungsnotstand, wie Medien und Politik das IST in nahezu masochistitisch anmutender Weise betiteln, wird verschärft durch die fast völlige Ignoranz des sich zu einem Gebirge auftürmenden Problems der weitverbreitet lernunwilligen Bürger mit islamischen Migrationshintergrund.

Und die Bundeshauptstadt mit ihrer kommunistisch geprägten Landesregierung unter Führung eines praktizierenden Homosexuellen hat noch ein weiteres Bonbon, um dem christlichen Abendland via Schule ein Schwerthieb zu versetzen: Religionsunterricht wird de facto ersetzt durch ein neues Pflichtfach Ethik - was kann das für eine Ethik sein, die bewusst sich von Gott abwendet?



Doch alles klagen, so notwendig auch das ist um es einfach malö loszuwerden nutzt ja wenig, da sich so nichts ändert. Treue in den Grundsätzen, auch wenn sie etwas kosten (selbst, wenn es Geld ist ;-) ), das offene Bekenntnis (auch in den Schulen, bei den Elternversammlungen) un d nicht zuletzt das Gebet werden dazu beitragen, dass die Zeit bis zur Wende eher kommen wird.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 26. August 2011, 22:10
von cantus planus
Ich musste diesen Uralt-Strang wieder ausgraben, um zu zeigen, dass die Bildungsproblematik nicht nur bei Kindern und deren Eltern liegt. Folgendes Angebot einer Vollzeit-Arbeitsstelle leitete mir eben ein Kollege weiter:
Hallo Musik begeisterte [Punkt]


Wir sucehn eine Junge dame oder Jungen Musiker der nur noch mit Keyboard Unterricht , Konzerte, Workshops Geld verdienen möchte.

Wir sind eine Musikschule mit Sitz in B[...] und suchen dringend jemand.

Sie arbeiten bei uns sowie AUswaärts, Einzreln bei den Schülern oder in Gruppen etc.

Melden Sie sich heute noch, guter Verdienst.

Wir freuen uns.

MFG
:hae?: :hae?: :hae?:

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 26. August 2011, 22:41
von taddeo
Die rechtschreibmäßige Qualität entspricht wahrscheinlich der musikalischen.
Warum wundert mich das nicht? :hmm:

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Montag 29. August 2011, 20:57
von Protasius
PISA ist ein unbrauchbares Mittel um Schulsysteme zu beurteilen:
1. Es werden nicht Schulabgänger mit Schulabgängern verglichen, sondern 15jährige mit 15jährigen. Da andere Länder ein verpflichtendes letztes Kindergartenjahr haben, ist das ein immenser Unterschied. Zudem sind andere Länder auf die Form der Aufgabenstellung wesentlich besser trainiert als unsere; zudem ist die Ausbildung mit der Schule ja nicht zu Enden: der Titel des z. B. Diplom-Ingenieurs ist aus gutem Grunde andernorts hoch angesehen.
2. Der Hauptsponsor hinter PISA ist *trommelwirbel* Bertelsmann: der Verlag, der um unserer Bildung willen jetzt Millionen mit neuen Schulbüchern scheffelt. Da können wir ja gleich gleich ein Miele-AEG-Konsortium eine Untersuchung über die Sauberkeit des Geschirrs der Welt durchführen lassen: Deutschland hätte bestimmt in Haushalten mit einer aktuellen Waschmaschine das sauberste Geschirr und alle anderen Länder müßten nachrüsten.

Betreffs der Schule möchte ich Prudens beipflichten: Als ich vor zwei Jahren mein Abitur machte, war die zweitbeste Schülerin ein Mädchen aus einer Familie ohne Fernseher; ich als der beste (wenn auch nur mit knappem Vorsprung nach Punkten) stamme zwar aus einer Familie mit einem solchen, habe meine Kindheit aber hauptsächlich mit Lesen verbracht; viele meiner Klassenkameraden waren quasi unfähig, einen Artikel in einem Lexikon in angemessener Zeit zu finden und durchzulesen.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Montag 29. August 2011, 21:24
von Galilei
Protasius hat geschrieben:Der Hauptsponsor hinter PISA ist *trommelwirbel* Bertelsmann: der Verlag, der um unserer Bildung willen jetzt Millionen mit neuen Schulbüchern scheffelt.
Seit wann verlegt Bertelsmann Schulbücher? Oder hängen die in einem der großen Schulbucherverlage (Klett, Cornelsen, Schroedel) mit drin?

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Montag 29. August 2011, 23:34
von cantus planus
Bertelsmann verlegt weder beim C. Bertelsmann-Verlag in Gütersloh, noch über die zahllosen mit dem Bertelsmann-Konzern zusammenhängenden Verlagshäuser derzeit Schulbücher. Das haben sie früher allerdings in der Tat mal getan.

Ich beobachte ohnehin immer wieder, dass der Bertelsmann-Konzern und die Bertelsmann-Stiftung Anlass zu den erheiterndsten Verschwörungstheorien geben.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Dienstag 30. August 2011, 03:03
von Protasius
Dann muß ich meine Quellen noch einmal prüfen, aber ich war mir ziemlich sicher damit im Recht zu sein.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Mittwoch 31. August 2011, 12:09
von Jarom1
Die Frage ist sehr allgemein. Welchen Aspekt des Schulsystems meinst Du?

Das klassische dreigliedrige Schulsystem halte ich für sehr sinnvoll. Von der Auflösung dieser Schulform und der Verstärkung der Integrierten Gesamtschulen halte ich gar nichts. Als Vater zweier schulpflichtiger Kinder habe ich insbesondere in der Grundschule erlebt, dass viele Aspekte der IGS bereits dort angewendet werden (möglichst keine Hausaufgaben, Noten werden nur vergeben, da das Ministerium dies angeordnet hat, etc.). Die armen Kinder kommen durch die Überfrachtung mit "modernen" pädagogischen Konzepten nur noch bedingt zum Lernen. Ebenfalls halte ich die Zusammenlegung von Realschulen und Hauptschulen als neue "Oberschulen" für kompletten Blödsinn. Man löst die Probleme der Hauptschule nicht dadurch, dass man sie durch Abschaffung der Hauptschule ignoriert.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Mittwoch 31. August 2011, 13:37
von taddeo
Protasius hat geschrieben:Dann muß ich meine Quellen noch einmal prüfen, aber ich war mir ziemlich sicher damit im Recht zu sein.
Klett, Kösel, Auer, das sind bekannte Schulbuchverlage hierzulande. Kösel zB gehört zu Random House, soweit ich weiß.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Mittwoch 31. August 2011, 16:07
von Bernado
taddeo hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Dann muß ich meine Quellen noch einmal prüfen, aber ich war mir ziemlich sicher damit im Recht zu sein.
Klett, Kösel, Auer, das sind bekannte Schulbuchverlage hierzulande. Kösel zB gehört zu Random House, soweit ich weiß.
Ja - und Random House gehört zu Bertelsmann.

Ihren Einfluß auf Schulbücher übt die Bertelsmann-Stiftung allerdings eher auf indirektem Wege aus: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/ ... senden.y=

Re: das alte System, das neue System, das reformierte System????

Verfasst: Freitag 2. September 2011, 00:51
von Peregrin
Prudens hat geschrieben: In einer Welt, die geprägt ist von einem egoistischen Kapitalismus, ...
Hier haben wir ja ein richtiges Sternchen II. Schuld am sozialistischen Staatsversagen auf allen Ebenen ist natürlich ein "egoistischer Kapitalismus". :roll: Noch mehr Vorschriften und Steuern machen dann wahrscheinlich alles wieder gut?

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 12:38
von Niels
"Finnlands Pisa-Wunder entpuppt sich als Irrtum": http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... rrtum.html
Bild

Re:

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 18:01
von Siard
Maria Magdalena hat geschrieben:Halte es für nicht sinnvoll, weil Grundschüler "erst das Lesen beigebracht" wird bevor sie die einzelnen Buchstaben lernen.
Das ist allerdings sehr sinnvoll, denn man liest keine einzelnen Buchstaben, sondern Silben und ganze Worte.
Allerdings halte ich das System für nicht besonders gut – Pisa und Bologna haben auch eher geschadet, als genutzt.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 18:08
von overkott
Das herrschende Schulsystem ist dann gut, wenn am Ende der 9. Klasse jeder Schüler die Farben von NRW kennt, das Grundgesetz, das Subsidiaritätsprinzip und auf Latein mindestens Amen sagen kann.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 18:27
von Juergen
Blogbeitrag von Peter Winnemöller: Der geplatzte Pisa- Hoax

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Dienstag 7. Juli 2015, 18:37
von Siard
overkott hat geschrieben:Das herrschende Schulsystem ist dann gut, wenn am Ende der 9. Klasse jeder Schüler die Farben von NRW kennt, das Grundgesetz, das Subsidiaritätsprinzip und auf Latein mindestens Amen sagen kann.
Wie heißt denn Amen auf Latein? :pfeif:

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 13:10
von Juergen
http://diepresse.com/home/bildung/schul ... tor=CS1-15

Bildungsforscher: „Gymnasium ist die Paradeinstitution“

Bildungswissenschaftler Alfred Schirlbauer hält die Vermittlung von Kompetenzen für „eine Infektionskrankheit der Pädagogik“ und die Begabtenförderung für ein „Paradiesgärtchen“…

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 13:39
von Isidor_von_Sevilla
Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Das herrschende Schulsystem ist dann gut, wenn am Ende der 9. Klasse jeder Schüler die Farben von NRW kennt, das Grundgesetz, das Subsidiaritätsprinzip und auf Latein mindestens Amen sagen kann.
Wie heißt denn Amen auf Latein? :pfeif:
So ist es! ;D

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 16:00
von Lilaimmerdieselbe
Die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen löst das Hauptschulproblem natürlich gar nicht. So ist es aber auch nicht gedacht. Diese Möglichkeit ermöglicht es lediglich Kommunen in den dünn besiedelten Gegenden NRWs die SekI-stufe noch vor Ort halten zu können. Das sind zugleich die Gegenden, in denen die Hauptschulen noch am wenbigsten kaput sind, weshalb das ganze dort noch am wahrscheinlichsten gelingen kann.
Aus Zufall habe ich die einzige wirklich gut funktionierende Hauptschule allerdings mitten im Ruhrgebiet mal kennengelernt. Da hatte amn allerdings auch realisiert, dass weniger interlektuelle Fähigkeiten nicht automatisch andere Begabung beinhaltet und von der fünften Klasse an sehr stringend Sorgfalt und Geschick gezielt gefördert. Da liefen Kinder herum, die wußten, dass sie was konnten und kein schäbiger Rest waren und damit hatten sie auch noch Recht. Für dieses Wunder brauchte es alerdings eine sehr starke Schulleitung und jede Menge hoch motivierte Lehrer. Da die aber nicht flächendeckend vorhanden sondern trotz mancher Verbesserungen eher die Ausnahme sind, ist das Aufgeben der Hauptschule das geringere Übel. Glücklicherweise hat die Landesregierung nach Jahrzehnte langen Grabenkämpfen beschlossen, die Leute mit dem Anmeldezettel abstimmen zu lassen. Da sich Schulschließungen sowieso nicht vermeiden lassen, werden wohl die miesesten Hauptschulen in den nächsten zehn Jahren geschlossen und die, die wieder etwas taugen, überleben.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 17:42
von Niels
overkott hat geschrieben:Das herrschende Schulsystem ist dann gut, wenn am Ende der 9. Klasse jeder Schüler die Farben von NRW kennt, das Grundgesetz, das Subsidiaritätsprinzip und auf Latein mindestens Amen sagen kann.
Und die NRW-Landesverfassung, die u.a. auf dem Subsidiaritätsprinzip des Hl. Bonaventura beruht, wird unterschlagen? :hmm: :auweia:

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 17:43
von Niels
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Das herrschende Schulsystem ist dann gut, wenn am Ende der 9. Klasse jeder Schüler die Farben von NRW kennt, das Grundgesetz, das Subsidiaritätsprinzip und auf Latein mindestens Amen sagen kann.
Wie heißt denn Amen auf Latein? :pfeif:
So ist es! ;D
Kyrie eleison und Alleluia nicht zu vergessen... :maske:

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 18:45
von Palmesel
Juergen hat geschrieben:
http://diepresse.com/home/bildung/schul ... tor=CS1-15

Bildungsforscher: „Gymnasium ist die Paradeinstitution“

Bildungswissenschaftler Alfred Schirlbauer hält die Vermittlung von Kompetenzen für „eine Infektionskrankheit der Pädagogik“ und die Begabtenförderung für ein „Paradiesgärtchen“…
Also... Bildungspolitik ist eben auch nur Politik. Jeder sucht sich den "Experten" seiner Wahl aus, um die Position seines Geschmacks zu vertreten.

Herr Schirlbauers Satz: "Wenn im Lehrplan der Pythagoräische Lehrsatz stand, sollten die Schüler den natürlich verstehen und nicht nur aufsagen können" zeugt jedenfalls von Unkenntnis dessen, was Kompetenz bedeutet, denn z. B. der Pythagoräische Lehrsatz (lautet btw nicht "a²+b²=c²") ist ein Werkzeug aus einem großen Werkzeugkasten mathematischer Inhalte, und Kompetenz bedeutet in diesem Sinne nicht, zu wissen, wie eine Säge und ein Hammer benutzt werden, sondern z. B. einen Tisch bauen zu können.

"Kompetenz" oder "Wissen"(=fachlicher Inhalt) - plötzlich sind es nur Schlagworte, die aus dem Zusammenhang gerissen zum Mittel politischer Polemik werden. Sachlichkundige Differenzierung und ggf. auch Relativierung ist wohl mehr was für Langweiler, die den Sinn einer donnernden Stammtisch-Diskussion einfach nicht begreifen wollen.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 18:56
von Niels
Danke, Herr Oberlehrer.
:schnarch:

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Freitag 10. Juli 2015, 19:01
von Palmesel
Niels hat geschrieben:Danke, Herr Oberlehrer.
:schnarch:
Q.e.d., keine Ursache. :ja:

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Samstag 11. Juni 2016, 21:17
von Niels
Wenn die meisten deutschen Schüler so drauf sind, dann gnade uns Gott: https://www.youtube.com/watch?v=1_SStcoIP5g

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Samstag 11. Juni 2016, 21:36
von umusungu

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Samstag 11. Juni 2016, 21:40
von Niels
Link funktioniert nicht.

Re: Das leidige Thema Schulpolitik und PISA

Verfasst: Samstag 11. Juni 2016, 22:59
von Sempre
Niels hat geschrieben:Wenn die meisten deutschen Schüler so drauf sind, dann gnade uns Gott: https://www.youtube.com/watch?v=1_SStcoIP5g
Die Schwulen-Transgender-... Verteidigerin hat korrekt dargestellt, dass die Schwulen-Transgender-... Leute (unter dieser Pest) selbst leiden.