Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

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pierre10
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Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von pierre10 »

Das von Gott auserwählte Volk: Segen oder Fluch?

Aus gegebenem Anlass stellt sich diese Frage.
Wenn wir uns die Geschichte des jüdischen Volkes ansehen, so erkennen wir eine große Anzahl von Plagen.

Zuerst das Fronleben in Ägypten, was vorher war wissen wir nicht.
Dann die Gefangenschaft in Babylon,
Die Vertreibung in die Diaspora während vieler tausend Jahren,
Die vielen Pogrome in der Diaspora,
Die Verfolgung durch Nazideutschland mit mehr als 6 Millionen toten Juden,
Dann endlich ein eigenes Land, das ihnen nicht wirklich gehörte,
Umgeben von vielen Völkern, die möglichst alle Juden ins Meer treiben wollen.....

Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?

Pierre, mit vielen Fragen.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich finde es gut zum Gottesvolk zu gehören. Nur mache ich mir darüber jedoch keinerlei Gedanken. Für mich ist es einfach eine Selbstverständlichkeit. :mrgreen:

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde es gut zum Gottesvolk zu gehören. Nur mache ich mir darüber jedoch keinerlei Gedanken. Für mich ist es einfach eine Selbstverständlichkeit. :mrgreen:
Recht haste, Gedanken können sehr störend sein.

Pierre :ratlos:
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pierre hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde es gut zum Gottesvolk zu gehören. Nur mache ich mir darüber jedoch keinerlei Gedanken. Für mich ist es einfach eine Selbstverständlichkeit. :mrgreen:
Recht haste, Gedanken können sehr störend sein.

Pierre :ratlos:
Auch hier sehe ich eher ein Klassenkonflikt. Arme Menschen brauchen was Handfestes. Reiche Menschen haben keine Geldsorgen und können sich mit Gedankengängen besorgen. Arme Menschen leben dagegen sehr intensiv, immer in den Tag hinein und gucken immer wieder aufs neue, was so geht. Da ist kein Platz für Gedankengänge.

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Edi
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben: Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?
Der Segen kommt noch, wenn ja wenn.... Lies mal bei Sacharja 10,11, 12 nach.

sofaklecks
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Gefährliche Bücher

Beitrag von sofaklecks »

Das jüdische Volk ist von Gott erwählt, ihn zu einer Zeit zu erkennen, als die anderen Völker Götzen verehrt haben. Dies ist der Segen.

Der fatale Irrtum des jüdischen Volkes bestand in manchen Zeiten, so auch heute, darin, aus dem Auserwähltsein Ansprüche im Diesseits herzuleiten, etwa die auf bestimmte Gebiete. Das ist der Fluch.

Die Bibel ist ein extrem gefährliches Buch. Die gefährlichsten Abschnitte beginnen mit: "Und Gott sprach:......" Für die anderen heiligen Bücher gilt das entsprechend.

sofaklecks

Jupp
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von Jupp »

Pierre hat geschrieben:Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?

Pierre, mit vielen Fragen.
Und wo ist der Fehler? Ist das Volk nicht das richtige oder taugt Gott nix oder haben die beiden Beziehungsprobleme?
Eine gute Welt braucht Wissen, Güte und Mut; sie braucht keine schmerzliche Sehnsucht nach der Vergangenheit, keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. (Bertrand Russel)

miriam
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von miriam »

Jupp hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?

Pierre, mit vielen Fragen.
Und wo ist der Fehler? Ist das Volk nicht das richtige oder taugt Gott nix oder haben die beiden Beziehungsprobleme?
meiner meinung nach haben christen, die einen milionenfachen massenmord durchgefuehrt haben oder stillschweigend geduldet haben ein beziehungsproblem zu Gott

[Rest gestrichen, der Mod.]
miriam

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

meiner meinung nach haben christen, die einen milionenfachen massenmord durchgefuehrt haben oder stillschweigend geduldet haben ein beziehungsproblem zu Gott
Und jene die den MAssenmord beendet haben waren keine Christen? Sind also nur Deutsche Christen? Mag sein das der Eindruck durch einen deutschen Papst besteht, aber gleub mir Miriam, die allierten waren mehrheitlich getauft.


LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Ali
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Beitrag von Ali »

153. Das Volk der Schrift verlangt von dir, daß du ein Buch vom Himmel zu ihnen herabgelangen lassest. Aber von Moses forderten sie etwas Größeres als dies, da sie sagten: «Zeig uns Allah offensichtlich!» Da ereilte sie vernichtende Strafe ob ihres Frevels. Dann nahmen sie sich das Kalb, nachdem ihnen doch deutliche Zeichen zuteil geworden waren, aber Wir vergaben sogar das. Und Wir verliehen Moses offenbare Gewalt.
154. Und Wir erhoben anläßlich des Bundes mit ihnen den Berg hoch über sie und sprachen zu ihnen: «Tretet ein durch das Tor in Unterwürfigkeit»; und Wir sprachen zu ihnen: «Übertretet nicht das Sabbatgebot». Und Wir schlossen einen festen Bund mit ihnen.
155. Weil sie dann ihren Bund brachen und die Zeichen Allahs verleugneten und die Propheten widerrechtlich zu töten suchten und sagten: «Unsere Herzen sind in Hüllen gewickelt» - nein, aber Allah hat sie versiegelt ihres Unglaubens willen, so daß sie nur wenig glauben -,
156. Und ihres Unglaubens willen und wegen ihrer Rede - einer schweren Verleumdung gegen Maria;

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WiTaimre
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Beitrag von WiTaimre »

Also nochmal zur Grundfrage zurueck:
Das Wort fuer "auserwaehlt" klingt nicht so pathetisch im Urtext.
Es ist einfach so etwas wie wenn Du eine Tuete Erbsen mit Linsen und Bohnen und kleinen Steinchen gemischt vorfindest und willst eine Linsensuppe haben zum Essen. Dann waehlst du die Linsen da raus und laesst vielleicht den Rest, wie er ist, noch beisammen.
Willst Du ein naechstesmal eine Erbsensuppe, dann waehlst Du die Erbsen da raus. Erbsen sollten nicht den Linsen vorwerfen, schon eine Suppe geworden zu sein, welche Hungrige speiste. Sie koennen das ja nun auch leisten.
Die kleinen Steine, die niemandem helfen, bleiben am Ende dann uebrig, als die, welche niemand "er_waehlte".
Segen, das ist ein Gut-Sprechen, eine grundsaetzlich andere Handlung als das Auswaehlen. Der Hungrige wird sicher eine Suppe aus Steinchen nicht gut-sprechen koennen.

Einer, der sowieso satt ist, sollte sich mit dem Urteil da raushalten, es sei denn, auch er moechte Hungrige speisen. Es genuegt, Steinchen aus der Suppe zu nehmen, eigend verfluchen muss man sie nicht, denn vielleicht kann man noch ein Haus daraus bauen oder einen Wall gegen Ueberflutungen. Sie sind lediglich nicht zu essen geeignet.

In der Religion Israels danken wir G0TT, weil wir IHN trafen, indem ER uns dazu bestimmte, die zu sein, die von Jakob-Israel und dessen Grossvater Abraham abstammen duerfen, dem Freund, der um Genauigkeit bat, wenn ein Unmass an Bosheit bestraft werden muss, nicht zugleich die auch damals vermutlich sehr wenigen Gerechteren mitzubeschaedigen. Um unter 10 Gerechte in einer greawlttaetigen Population zu retten, bat Abraham nicht, denn irgendwo ist das Mitleid mit deren Opfern das Gerechtere und Barmherzige. Damals war da eben nur noch der Lot anstaendig.
So wurde er "ausgewaehlt", naemlich mitsamt derer, die er liebte, egal ob auch diese anstaendig waren, von dem zu bestrafenden Ensemble an Orten fortgeleitet.

Der historische Abriss betreffs der Plagen Volk Israels in der Welt ist unvollstaendig. Es war immer dabei, dass wir G0TT anbeteten und uns geliebt wissen und auch darauf vertrauen, dass ER Seine Liebe fuer alle Menschen bereit hat. Wir denken, dass ER, wenn es auf der gesamten Welt der Menschen noch 36 anstaendig gerechte Leute gibt, an denen soviel Freude hat, um ihretwegen die gesamte Menschheit noch sich weiter mehren und hier einmal leben zu lassen, ER gewaehrt Sonne und Regen und Blumen und Lachen - alles zu seiner Zeit - allen.

In der juedischen Geschichte unter den Voelkern haben auch wir immer wieder an allem, was gut war, mit Freude gehabt. Man wurde da doch auch nicht immerzu beschaedigt.

Die andern Voelker schrieben, was ihnen an Gutem und Schlimmem im Leben begegnete, weniger auf und ehrten ihre Vorfahren weniger, so starben auch viele ganz ohne Gedenken an welche aus.

Sieh es mal so herum, was Du aufzaehltest: nach jeder "solchen" Leidensstrecke haben Juden das Herz gehabt, wieder mit genau diesen Menschen zu leben. Aber wir haetten als Volk nicht das Herz gehabt, unsern G0TT, Der immer mit uns auch die Leiden teilt, aufzugeben, um als Gesamt-Volk "wie alle" zu sein.

Schalom - Pax
mfG WiT

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

Hallo Wit,

guter Text, hätte ich nicht so schreiben können.
Danke.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Felicitus
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von Felicitus »

miriam hat geschrieben:
Jupp hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?

Pierre, mit vielen Fragen.
Und wo ist der Fehler? Ist das Volk nicht das richtige oder taugt Gott nix oder haben die beiden Beziehungsprobleme?
meiner meinung nach haben christen, die einen milionenfachen massenmord durchgefuehrt haben oder stillschweigend geduldet haben ein beziehungsproblem zu Gott

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miriam
Miriam,

Deine Aussage trifft ins Schwarze.

Ich bin nun eben erst wieder aus Jerusalem nach Europa zurückgekommen. Israel war in dieser schweren Zeit für mich wieder eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Zu Deiner Aussage möchte ich eine persönliche Erfahrung hinzufügen.
Ich besuchte diesmal u.a. wieder das „zentrale Heiligtum“ des Christentums am Ursprungsort der „christlichen Welt“, in Jerusalem, die Grabeskirche. Noch nie zuvor überkam mich hier der Eindruck: Das ist der Schrottplatz der „Christentümer“. Hier ist unter dieser Kuppel ein Sammelsurium von gegenseitig sich unfreundlich abgrenzender und abweisender christlichen Kirchen auf engstem Raum konzentriert. Jeder ist sich dem anderen unverständlich und fremd. Die Zerstrittenheit all dieser Christentümer wird noch dadurch manifestiert, dass dieses „zentrale Heiligtum“ seit Generationen am Morgen von einer muslimischen Familie aufgeschlossen und am Abend von dieser wieder abgeschlossen werden muss, weil sich die Christen bis heute nicht einigen können.

Shalom
Felicitus

Eldar
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von Eldar »

Edi hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben: Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?
Der Segen kommt noch, wenn ja wenn.... Lies mal bei Sacharja 10,11, 12 nach.
Genau darum gehts. Gott straft sie um die Rettung ihrer Seelen Willen. Also Pierre ich würde sagen...

1. "Fluch" ( vielmehr Gnade ) auf dieser vergänglichen und sündhaften Welt. Wir Menschen sind nun mal schwierige Wesen. Wir sündigen lieber als dafür zu büßen/leiden.
2. Segen im Hinblick auf die Ewigkeit.

mfg Eldar
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.
Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
Leben heißt Lieben und Lieben heißt Leiden. Wenn du nicht Leiden willst, warum Liebst du dann, aber wenn du nicht Lieben willst, warum lebst du dann??

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Nietenolaf
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von Nietenolaf »

Felicitus hat geschrieben:Die Zerstrittenheit all dieser Christentümer wird noch dadurch manifestiert, dass dieses „zentrale Heiligtum“ seit Generationen am Morgen von einer muslimischen Familie aufgeschlossen und am Abend von dieser wieder abgeschlossen werden muss, weil sich die Christen bis heute nicht einigen können.
Du hast keinen Dunst davon, wovon Du phantasierst. Diese Moslems symbolisieren bis heute die weltliche Macht. Das war nicht anders, bevor Jerusalem im 7. Jahrhundert an die Perser fiel. Am Grabe Christi stand die Wache des Pilatus.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Miriam hat geschrieben:meiner meinung nach haben christen, die einen milionenfachen massenmord durchgefuehrt haben oder stillschweigend geduldet haben ein beziehungsproblem zu Gott
Redest du von den deutschen Politgrößen in der pseudokatholischen
Abtreibungsberatung Donum vitae – oder von den deutschen Bischö-
fen, die jahrelang die Abtreibungslizenzen ausstellen ließen?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

miriam
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von miriam »

Felicitus hat geschrieben:
miriam hat geschrieben:
Jupp hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?

Pierre, mit vielen Fragen.
Und wo ist der Fehler? Ist das Volk nicht das richtige oder taugt Gott nix oder haben die beiden Beziehungsprobleme?
meiner meinung nach haben christen, die einen milionenfachen massenmord durchgefuehrt haben oder stillschweigend geduldet haben ein beziehungsproblem zu Gott

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miriam
Miriam,

Deine Aussage trifft ins Schwarze.

Ich bin nun eben erst wieder aus Jerusalem nach Europa zurückgekommen. Israel war in dieser schweren Zeit für mich wieder eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Zu Deiner Aussage möchte ich eine persönliche Erfahrung hinzufügen.
Ich besuchte diesmal u.a. wieder das „zentrale Heiligtum“ des Christentums am Ursprungsort der „christlichen Welt“, in Jerusalem, die Grabeskirche. Noch nie zuvor überkam mich hier der Eindruck: Das ist der Schrottplatz der „Christentümer“. Hier ist unter dieser Kuppel ein Sammelsurium von gegenseitig sich unfreundlich abgrenzender und abweisender christlichen Kirchen auf engstem Raum konzentriert. Jeder ist sich dem anderen unverständlich und fremd. Die Zerstrittenheit all dieser Christentümer wird noch dadurch manifestiert, dass dieses „zentrale Heiligtum“ seit Generationen am Morgen von einer muslimischen Familie aufgeschlossen und am Abend von dieser wieder abgeschlossen werden muss, weil sich die Christen bis heute nicht einigen können.

Shalom
Felicitus
shalom

es ist ein offenes geheimnis, dass sich die verschiedenen christlichen gruppen in der grabeskirche nicht gerade durch "christliche naechstenliebe" auszeichnen
jede gruppe hat angeblich historische rechte dort und verteidigt sie im ernstfall auch mit gewalt (ich war zufaellig anwesend als ohrfeigen ausgetauscht wurden)
deshalb ist auch immer un-uniformierte polizei in der kirche und in naehe der kirche
ueber die dringend notwendigen bauarbeiten am haupteingang haben sich die verschiedenen gruppen so lange gestritten, bis das oberste gericht einschreiten musste, den haupteingang und den platz davor wegen einsturzgefahr sperrte.

shalom
miriam

miriam
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auserwaehltes volk

Beitrag von miriam »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miriam hat geschrieben:meiner meinung nach haben christen, die einen milionenfachen massenmord durchgefuehrt haben oder stillschweigend geduldet haben ein beziehungsproblem zu Gott
Redest du von den deutschen Politgrößen in der pseudokatholischen
Abtreibungsberatung Donum vitae – oder von den deutschen Bischö-
fen, die jahrelang die Abtreibungslizenzen ausstellen ließen?
das war meine antwort auf die frage: "wo ist der fehler, ist das volk nicht das richtige oder taugt Gott nichts oder haben beide beziehungsprobleme"

shalom
miriam

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spectator
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Re: auserwaehltes volk

Beitrag von spectator »

miriam hat geschrieben:das war meine antwort auf die frage: "wo ist der fehler, ist das volk nicht das richtige oder taugt Gott nichts oder haben beide beziehungsprobleme"

shalom
miriam
ist das jetzt eine Frage oder eine Aussage?

miriam
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auserwaehltes volk

Beitrag von miriam »

das war eine frage von jupp

miriam

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Edi
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Beitrag von Edi »

Pierre im alten Testament kannst du schön nachlesen, warum was geschehen ist und was die Propheten gesprochen haben.
Nebenbei, damals gab es noch keine Christen.

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pierre10
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von pierre10 »

Eldar hat geschrieben:
1. "Fluch" ( vielmehr Gnade ) auf dieser vergänglichen und sündhaften Welt. Wir Menschen sind nun mal schwierige Wesen. Wir sündigen lieber als dafür zu büßen/leiden.
2. Segen im Hinblick auf die Ewigkeit.

mfg Eldar
Ob Fluch mit Gnade zu tun hat, da stell ich mir Fragen.
Und ob in Anbetracht der Ereignisse es ein Segen sein kann?????????????

Pierre
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Edi hat geschrieben:Pierre im alten Testament kannst du schön nachlesen, warum was geschehen ist und was die Propheten gesprochen haben.
Nebenbei, damals gab es noch keine Christen.
Na ja, so wie das NT in den letzten 2000 Jahren umgeschrieben wurde, wird es wohl mit dem AT nicht anders gewesen sein.

Ich habe ganz persönlich Probleme mit der Authensität der Bibel.

Pierre
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Eldar
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von Eldar »

Pierre hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben:
1. "Fluch" ( vielmehr Gnade ) auf dieser vergänglichen und sündhaften Welt. Wir Menschen sind nun mal schwierige Wesen. Wir sündigen lieber als dafür zu büßen/leiden.
2. Segen im Hinblick auf die Ewigkeit.

mfg Eldar
Ob Fluch mit Gnade zu tun hat, da stell ich mir Fragen.
Und ob in Anbetracht der Ereignisse es ein Segen sein kann?????????????

Pierre
Lieber Pierre

Wir erkennen das fatale Vergehen der Sünde im Hinblick auf Gottes vollkommene Heiligkeit eben nicht. Es ist meines Erachtens nun mal eine Gnade Gottes, schon hier auf Erden leiden zu dürfen um sich die Qualen des Jenseits zu ersparen. Denn die Seele welche in dieser Welt in Wonne und Saus und Braus lebt ist wohl für die Sünde um das 100-Fache empfänglicher als eine leidende büßende Seele.

Ich sehe den Krieg auch nicht wirklich allein als ein sündhaftes treiben an, sondern vielmehr als eine Folge unserer Sünden. Stützen kann ich mich da auch beispielsweise auf die Offenbarungen der hl. Mutter Gottes in Fatima.

mfg Eldar
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.
Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
Leben heißt Lieben und Lieben heißt Leiden. Wenn du nicht Leiden willst, warum Liebst du dann, aber wenn du nicht Lieben willst, warum lebst du dann??

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Edi
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Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:Ich habe ganz persönlich Probleme mit der Authensität der Bibel.Pierre
Du hast noch mehr Probleme oder nicht? Was anerkennst denn du überhaupt?
Ds AT enthält immerhin gut und gerne hundert Hinweise auf Jesus Christus. Die sind auch in der jüdischen Bibel, die dem AT fast gleich ist, enthalten. Wer soll das also verfälscht haben?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben: Ich habe ganz persönlich Probleme mit der Authensität der Bibel.

Pierre
Ich eher mit Cäsars De bello gallico oder Homers Ilias. :kiss:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Beitrag von Uwe Schmidt »

Pierre hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Pierre im alten Testament kannst du schön nachlesen, warum was geschehen ist und was die Propheten gesprochen haben.
Nebenbei, damals gab es noch keine Christen.
Na ja, so wie das NT in den letzten 2000 Jahren umgeschrieben wurde, wird es wohl mit dem AT nicht anders gewesen sein.

Ich habe ganz persönlich Probleme mit der Authensität der Bibel.

Pierre

In Wahrheit haben die Philologen schon seit Tischendorf bewiesen, dass am Bibeltext so gut wie nichts verändert wurde....gut, vielleicht mal hier ein Komma zu viel oder dort zu wenig, aber der Wortlaute konnte bewahrt werden - was ja auch kein Wunder ist, handelt es sich doch um einen heiligen Text!

Uwe Schmidt
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von Uwe Schmidt »

Jupp hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Kann so ein von Gott auserwähltes Volk leben,
kann man da noch von Segen sprechen?

Pierre, mit vielen Fragen.
Und wo ist der Fehler? Ist das Volk nicht das richtige oder taugt Gott nix oder haben die beiden Beziehungsprobleme?

Beziehungsprobleme. Im AT heißt es ja immer, die Juden seien Jahweh untreu geworden.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Na ja, so wie das NT in den letzten 2000 Jahren umgeschrieben wurde, wird es wohl mit dem AT nicht anders gewesen sein.
Stimmt diverse Gruppen haben immer wieder gerne das NT korrigiert, was wir aber im allgemeinen unter Bibel verstehen und in der Kirche gebräuchlich ist und überliefert wurde, wurde nicht verändert.

LG
Fiore
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pierre10
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Re: Das "auserwählte Volk", Segen oder Fluch?

Beitrag von pierre10 »

Eldar hat geschrieben: eine Gnade Gottes, schon hier auf Erden leiden zu dürfen um sich die Qualen des Jenseits zu ersparen.

mfg Eldar
leiden dürfen??ß also mit anderen Worten statt im Jenseits bereits hier zu leiden?

Mein Verständnis von Gott, so wie ich IHN kenne, ist ganz anders. Er ist liebevoll und steht mir immer zur Seite, hat mir in den unmöglichsten Situationen geholfen.....ich denke ER freut sich wenn es uns gut geht.

Aber so macht sich eben jeder ein eigenes Bild von GOTT.

Pierre
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Edi hat geschrieben: Du hast noch mehr Probleme oder nicht? Was anerkennst denn du überhaupt?
GOTT, in jeder Form, die er für mich annimmt, seine Präsenz, immer und überall......

Pierre
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Beitrag von pierre10 »

FioreGraz hat geschrieben:

Stimmt diverse Gruppen haben immer wieder gerne das NT korrigiert, was wir aber im allgemeinen unter Bibel verstehen und in der Kirche gebräuchlich ist und überliefert wurde, wurde nicht verändert.

LG
Fiore
Nun, ich kann es nicht beweisen, bin kein Exeget, verlasse mich mehr auf meine Intuitionen, was nun wieder kritisiert werden kann.

Pierre
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