Die Lufthoheit über den Kinderbetten

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overkott
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Beitrag von overkott »

Zurück zum Thema: Bischof Mixa warnt Ministerin von der Leyen zurecht vor einer Ideologisierung der Familienpolitik. Mimt die Ministerin die Strohfrau? Für ihren fortgesetzten Angriff auf Ehe und Familie wittert die SPD Morgenluft. Für eine Verkrippung Deutschlands will sie nicht nur den Ehegatten an ihr Splitting, sondern auch die finanzielle Förderung des einzelnen Kindes abbauen. Denn während bisher das Kindergeld das Existenzminimum jedes einzelnen Kindes sichern soll. Schlägt die SPD nunmehr vor, für die Verkrippung den Kindern an ihr Existenzminimum zu gehen, um die Kinderfremdbetreuung Geld verdienender Mütter zu finanzieren. Das aber schlägt dem Fass den Boden ins Gesicht.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ich finde es sehr interessant, daß hier die SPD allenthalben angeführt wird. Meines Wissens ist Frau von der Leyen immer noch Mitglied der CDU.
If only closed minds came with closed mouths.

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

sca81 hat geschrieben: Es soll aber auch nicht so sein, daß die Frau nur aus solchen Gründen wie Armut, Tod oder Arbeitslosigkeit des Mannes,... arbeiten darf.

Wenn man sich leisten kann, daß die Frau zuhause bleibt, dem sei es vergönnt. Das soll aber dann wirklich ein „Nicht-Müssen“ sein, und kein „Nicht-Dürfen“.

Daß die Frau zuhause bleiben soll, solange die Kinder klein sind, das verstehe ich noch.

Aber: zum einen bieten sich gerade in der traditionellen Großfamilie, die auch Großeltern, Onkels, Tanten,… beinhaltet, zahlreiche Möglichkeiten, die Kinder für ein paar Stunden am Tag innerhalb der Familie unterzubringen, ohne sie gleich in eine (staatliche) Tagesstätte abzuschieben.

Zum anderen werden Kinder auch irgendwannmal groß und müssen auch mal selbständig werden und lernen, daß Mami eben nicht immer disponibel sein kann.
Natürlich, es geht ja auch garnicht in erster Linie darum, die Berufstätigkeit von Eltern zu verteufeln. Das Problem ist allerdings, dass die von der Leyen'schen Pläne ja auch irgendwie finanziert werden müssen und das geht nur, indem man an anderer Stelle Leistungen kürzt. Sicherlich wird man hier beispeilsweise schnell das Kindergeld ins Auge fassen. Eine Familie mit 3 Kindern bekommt heute aktuell 450 € Kindergeld pro Monat. Damit kann man zwar noch keine 3 Kinder voll ernähren, aber es ist immerhin ein erheblicher Beitrag zu den Unterhaltskosten. Wenn man nun hingeht und das Kindergeld kürzt, sagen wir mal statt 450 nur noch 200 €, dann ist das etwas, was sich sehr schmerzhaft im Geldbeutel der Familien bemerkbar macht, die ihre Kinder ohne Ganztagsunterbringung erziehen wollen. Wenn man denen nun sagt, ihr könnte Eure Kinder ja in die Ganztagsunterbringung geben (die ihr mit der Kürzung des Kindergeldes ja finanziert) und dann arbeiten gehen, dann ist das der blanke Hohn. Insofern ist das in der Tat eine Herabwürdigung der Leistung der Eltern, die ihre Kinder mit einem Gehalt erziehen oder die Erziehung ihrer Kinder anders geregelt bekommen. Letztendlich zielen diese Bestrebungen alle in die Richtung ab, die (ganztags?) Doppelverdienerehe als das Ideal hinzustellen dem alle mögliche Unterstützung zukommen muss, während die "nur"-Hausfrau und Mutter ein Auslaufmodell darstellt, das eben keine besondere Förderung verdient.

Ganz ehrlich, das kann es doch nicht sein. Es ist gut, wenn es für Alleinerziehende oder Eltern, wo es wirklich nicht anders geht, Möglichkeiten zur Kinderbetreuung gibt. Allerdings sollte das nicht die Regel, sondern die Ausnahme sein. Wer nun aber meint, um der Karriere oder seines hohen Lebensstandards willen Doppelverdiener sein zu müssen, der sollte nicht noch vom Staat auf Kosten derer, die sich dafür entschieden haben, ihre Kinder selbst zu erziehen, gefördert werden.

Benedictus

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overkott
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Beitrag von overkott »

Wenn Unternehmen junge Mütter beschäftigen wollen, können sie natürlich Betriebskindergärten einrichten oder gemeinsam mit anderen Unternehmen solche Einrichtungen betreiben.

Aber warum sollte ein siebenjähriges Kind von seinem Kindergeld einem zweijährigen Kind die Kinderfremdbetreuung bezahlen, wo doch die Mutter des zweijährigen wahrscheinlich mehr verdient als das siebenjährige Kind?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Sehr erfolgreich ist übrigens auch die Familienpolitik in Luxemburg.

Natbar
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Beitrag von Natbar »

Quelle: www.heute.de

Allerdings verstehe ich das nicht so ganz weil ich beides gelesen habe:

Die SPD will in den Haushalten von Bund, Länder und
Kommunen insgesamt 6,3 Milliarden Euro für die bessere Förderung von Kindern und Familien umschichten. Dies geht aus dem Finanzkonzept
vor, das SPD-Parteichchef Kurt Beck am Montag in Berlin vorstellte. Der massive Ausbau der Krippenplätze und die deutlichen pädagogischen Verbesserungen in den Horten sollen unter anderem auch durch einen einmaligen Verzicht auf die kommende Kindergelderhöhung in Höhe von zehn Euro monatlich finanziert werden. Durch Abstriche beim Ehegattensplitting für Besserverdienende sollen weitere 1,9 Milliarden eingespart werden.


und den anderen Beitrag:

den ich leider nicht reinkopieren konnte auf heute.de spricht von Einfrieren des KIndergeldes

eigentlich punkt eins: was jetzt?

Punkt zwei - bringt das wohl sehr wenig das Kindergeld einzugefrieren, dann können gleich noch mehr Leute Alg 2 beantragen und dem Statt wiederum noch mehr Geld kosten......
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.

Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....

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Walter
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Beitrag von Walter »

Natbar hat geschrieben:Quelle: www.heute.de
Und zwar hier: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/ ... 25,00.html
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Edi
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Beitrag von Edi »

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Linus
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Beitrag von Linus »

Bitte Edi, "Österreich" ist keine Kwelle, genausowenig wie die "Krone", selbst wenns über die OTS gespielt wird.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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overkott
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Beitrag von overkott »

Passend zum Thema hier noch ein kleiner Diskussionsbeitrag als Flash:

<embed src="http://overkott.dyndns.org/flash_flv_pl ... player.swf" width="240" height="190" bgcolor="#FFFFFF" allowfullscreen="true"type="application/x-shockwave-flash" pluginspage="http://www.macromedia.com/go/getflashplayer" flashvars="file=http%3A%2F%2Flive.focus.de%2Fimedia%2F828%2F47828_1Sz_AtGWaHotjXHU9r0yl3KRVcknn1mCD1muV7uWVbo%3D.flv&linkURL=http%3A%2F%2Flive.focus.de&pauseStatus=0" />

Vollansicht mit Flashplayer 9 >> Klick auf das kleine schwarze Quadrat vor der Lautstärkeregelung

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Edi
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Beitrag von Edi »

Linus hat geschrieben:
Bitte Edi, "Österreich" ist keine Kwelle, genausowenig wie die "Krone", selbst wenns über die OTS gespielt wird.
Wollte damit nur sagen, das jetzt in Öst. auch darüber diskutiert wird.
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... p?ID=30146
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Walter
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Beitrag von Walter »

Daraus:
Markus Reder, Die Tagespost, hat geschrieben:Warum um alles in der Welt fehlt der Familienministerin der politische Wille, auch die häusliche Erziehungsarbeit zu fördern? Warum setzt die neue Familienpolitik der Union einseitig und ausschließlich auf ein Familienmodell? So lange führenden Unionsvertretern dazu nichts anderes einfällt als ein blindes „Weiter so“, haben all jene Recht, die einen solchen Politikentwurf unter Ideologieverdacht stellen. Besonders aufschlussreich sind diesbezüglich auch die Finanzierungsvorschläge für den Krippenausbau. Gestern hat die SPD ihr Konzept vorgelegt. Die Sozialdemokraten wollen in den Haushalten von Bund, Ländern und Kommunen insgesamt 6,3 Milliarden Euro für die bessere Förderung von Kindern und Familien umschichten. Der massive Ausbau der Krippenplätze und pädagogische Verbesserungen in den Horten sollen unter anderem auch durch einen Verzicht auf die kommende Kindergelderhöhung in Höhe von zehn Euro monatlich finanziert werden. Durch Abstriche beim Ehegattensplitting sollen weitere 1,9 Milliarden eingespart werden.

Das ist keine Familienförderung. Das ist grauenhafte Umverteilungspolitik und ein weiterer Schritt in Richtung Verstaatlichung der Erziehung auf dem Rücken der Eltern. Dieses SPD-Konzept ist brutal unsozial. Von solcher Rechte-Tasche-linke-Tasche-Politik haben Familien die Nase gründlich voll. Immer deutlicher zeigt sich, dass es um die „Lufthoheit über den Kinderbetten“ geht und nicht um die tatsächlichen Interessen von Familien.
Der SPD-Vorsitzende sagte gestern bei der Vorstellung dieses "neuen" Konzepts weiter, die Familienpolitik der Zukunft müsse weg von individuellen Unterstützungen hin zu mehr Infrastrukturförderung. :ikb_wallbash:
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Robert Ketelhohn
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»Niemand hat die Absicht, Kinder zwangseinzuweisen.«

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Renate Schmidt (SPD) gegenüber der [url=http://www.netzeitung.de/deutschland/interviews/558431.html]Netzeitung[/url] hat geschrieben:Das Beste wäre, wenn der Bund einen Rechtsanspruch auf Ganztagskinderbetreuung ab dem zweiten Lebensjahr gesetzlich verankern würde. Der Rechtsanspruch muß dann umgesetzt werden, und dabei kann der Bund finanziell behilflich sein.
„Rechtsanspruch des Kindes auf Ganztagsbetreuung“: Das klingt ungefähr so wie „Rechtsanspruch des Zigeuners auf Unterkunft und geregelte Arbeit in Bergen-Belsen“.

[right]http://www.domus-ecclesiae.de/temp/kindlifresser.jpg[/right]
Renate Schmidt (SPD) gegenüber der [url=http://www.netzeitung.de/deutschland/interviews/558431.html]Netzeitung[/url] hat geschrieben:Niemand – weder ich noch Frau von der Leyen noch sonst jemand – hat den Antrag gestellt, daß Kinder in Kinderkrippen zwangseingewiesen werden.
Walter Ulbricht hat geschrieben:Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
Nebenbei: Das bayerische CSU-Régime läßt schon jetzt Kinder in die Psychiatrie einweisen, wenn sie sich auf die Seite der Familie stellen.
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Linus
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Beitrag von Linus »

+Mann oh mann, Robert, du bist aber hart an der politischen korrekten Euphemismusgrenze mit " geregelter Arbeit in Bergen-Belsen" :D
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overkott
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Beitrag von overkott »

Der SPD-Vorsitzende sagte gestern bei der Vorstellung dieses "neuen" Konzepts weiter, die Familienpolitik der Zukunft müsse weg von individuellen Unterstützungen hin zu mehr Infrastrukturförderung. :ikb_wallbash:
Das entspricht zunächst einmal sozialdemokratischer Ideologie, in der die Person eine untergeordnete Bedeutung hat.

Dabei stellen sich pragmatisch folgende Probleme:

Die eigentliche Funktion der Ehe, liegt in der gegenseitigen Unterstützung der Ehepartner in guten und in schlechten Tagen.

Kommt die Ehe nicht zustande oder bricht die Ehe auseinander, übernimmt der Staat aus subsidiarer Verantwortung unterstützende Funktionen des Ehepartners.

Baut der Staat die Anreize zur Eheschließung ab, fördert er eine bestehende Fehlentwicklung.

Nimmt er dann auch noch Schulkindern etwas von ihrem Kindergeld weg, um damit direkt oder indirekt Anreize zu schaffen, in unvollständigen Familien zu leben, verschärft er die Fehlentwicklung weiter und fördert zudem Kinderarmut und Geburtenmangel.

Daher müssen wir uns davor hüten, eine Fehlentwicklung per Infrastruktur auch noch zu zementieren.

Kurt
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Re: »Niemand hat die Absicht, Kinder zwangseinzuweisen.«

Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nebenbei: Das bayerische CSU-Régime läßt schon jetzt Kinder in die Psychiatrie einweisen, wenn sie sich auf die Seite der Familie stellen.
Ganz schön heftig...

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Walter
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Re: »Niemand hat die Absicht, Kinder zwangseinzuweisen.«

Beitrag von Walter »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das bayerische CSU-Régime ...
Gibt es irgendwelche Quellen für die Einmischung der bayerischen Staatsregierung in diese Angelegenheit? Auf der von Dir verlinkten Seite konnte ich leider nichts diesbezüglich finden. :nein:
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Robert Ketelhohn
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Re: »Niemand hat die Absicht, Kinder zwangseinzuweisen.«

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Walter hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das bayerische CSU-Régime ...
Gibt es irgendwelche Quellen für die Einmischung der bayerischen Staatsregierung in diese Angelegenheit? Auf der von Dir verlinkten Seite konnte ich leider nichts diesbezüglich finden. :nein:
Es gibt in Bayern eine Staatspartei.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Familienheime statt Krippenplätze, elterliche Fürsorge statt staatliche Entsorgung, Wohlstand statt Stress für Mütter und Kinder - das wollen wir der CDU/CSU kurz vor dem Koalititonstreffen mit auf den Weg geben.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Nach einer Sondierung beim Koalitionstreffen gibt es erst einmal eine Verschnaufpause. Vernünftigerweise wollen CDU und CSU den Bedarf ermitteln. Freilich dürfen die Parteien bei ihrem politischen Tagesgeschäft nicht das Grundsätzliche aus dem Auge verlieren.

Dabei muss man feststellen, dass grundlegende wirtschaftliche Probleme von heute das Ergebnis einer Politik sind, für die vor allem SPD und Gewerkschaften stehen: das Arbeitskräfteangebot zu erhöhen. Mit dem erhöhten Arbeitskräfteangebot ist auch die Arbeitslosigkeit gewachsen, mit der Arbeitslosigkeit das Problem der Mindestlöhne. Auch die chronische Unterbewertung von Ehe und Familie führt in ihren demografischen Folgen zum Zusammenbruch der Versicherungssysteme. Werden die Trends politisch fortgesetzt und verstärkt, scheinen wir bald über den Berg zu sein, aber auf einer Fahrt ins Tal der Tränen.

Aus grundsätzlichen Überlegungen eine Tagespolitik zu gestalten, ist nicht leicht. Allerdings dürfen Politiker die grundsätzlichen Zusammenhänge auch nicht mit ideologischen Scheuklappen betrachten. Ehe und Familie müssen in ihrem Wert wiederentdeckt und politisch gestärkt werden. Der Kinderwunsch sollte gestärkt werden. Und insbesondere Mütter sollten die Zeit und die finanzielle Sicherheit haben, in den ersten drei Lebensjahren voll für ihre Kinder da zu sein.

anselm
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Beitrag von anselm »

Wie ist euere Einschätzung eines Familien-Splittings?

Eine stärkere Berücksichtigung von Kindern würde zu einer erheblichen Senkung der Steuerbelastung von Familien führen und würde das Haushaltsnettoeinkommen deutlich erhöhen. Leider ist die Diskussion zu diesem Thema im Moment wieder stiller geworden.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Das Familien-Splitting als Ersatz zum Ehegatten-Splitting ist der Anfang vom Ende der Ehe als grundgesetzliche Institution. Erreicht werden soll damit einfach, dass bald jeder unabhängig von der Ehe, der Kinder hat, Geld bekommt, was ja zunächst nicht einmal schlecht ist. Nur sehe ich da am Horizont schon wieder die dunklen Wolken der Homopaare auftauchen, die demnächst auch in die Kindererziehung eingebunden werden sollen. Mit solch halbwegs unverfänglichen Maßnahmen betreibt die Linke weiter die Abschaffung der Werte des christlichen Abendlandes.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Das Familien-Splitting splittet vor allem Familien in sehr reiche Familien und sehr arme Familien. Deshalb hat die Union diese Idee schon in den 80-er Jahren abgelehnt.

anselm
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Beitrag von anselm »

Na ja, ein Familiensplitting hat zunächst einmal das Ziel, Familien mit Kindern stärker finanziell zu unterstützen. Bislang bin ich davon ausgegangen, dass ein Familiensplitting am bisherigen Verfahren ansetzt, mit dem Unterschied, dass Ehen ohne Kinder genauso gestellt werden wie Singles.
Wie bei allen Verfahren, die an der Besteuerung ansetzen, werden natürlich diejenigen benachteiligt, die keine oder nur geringe Steuern zahlen. Dafür sollte es dann ergänzende Fördermaßnahmen geben für Familien mit relativ geringem Einkommen.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Die SPD will für ärmere Familien statt Kinderzimmer Krippenplätze. Da bringen dann die armen Frauen morgens gestresst ihre Kinder hin und holen sie abends müde wieder ab, um sich vom restlichen Mindestlohn ein Abendbrot zu kaufen. Aber doch wohl nicht mit CDU und CSU!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Anselm hat geschrieben:Na ja, ein Familiensplitting hat zunächst einmal das Ziel, Familien mit Kindern stärker finanziell zu unterstützen. Bislang bin ich davon ausgegangen, dass ein Familiensplitting am bisherigen Verfahren ansetzt, mit dem Unterschied, dass Ehen ohne Kinder genauso gestellt werden wie Singles.
Wie bei allen Verfahren, die an der Besteuerung ansetzen, werden natürlich diejenigen benachteiligt, die keine oder nur geringe Steuern zahlen. Dafür sollte es dann ergänzende Fördermaßnahmen geben für Familien mit relativ geringem Einkommen.
Nee, Anselm. Wenn ein Ehepaar schon allein durch das „Ehegattensplitting“ unter die Steuergrenze fällt, bekommt es für sein erstes Kind durch ein „Familiensplitting“ gar nichts mehr. Oder wenn eine Familie mit dem zweiten Kind unterhalb der Steuergrenze landet, dann bekommt es durch ein „Familiensplitting“ für dritte und vierte Kind keine Entlastung mehr. Und auch wer noch im steuerpflichtigen Bereich bleibt, wird mit jedem Kind immer weniger entlastet. Das ist eine Kurve, die schon rein arithmetisch allmählich gegen Null geht und jedenfalls irgendwann die steuerliche Nullinie kreuzt.

Mit andern Worten, ein solches „Familiensplitting“ benachteiligt nicht nur Ärmere, es benachteiligt auch Kinder. Je mehr Kinder, desto mehr. Schon darum ist es eine ganz hinterhältige Falle. Nützlich ist das bloß für die 1,3 Durchschnittskinder der oberen Zehntausend.

Ferner hat auch HeGe sehr recht damit, daß es auch die Ehe an sich benachteiligt, indem es sie mit Formen unehelichen Zusammenlebens finanziell gleichstellt und ihr so die ihr nicht nur nach dem Naturrecht, sondern immerhin auch immer noch nach dem deutschen Grundgesetz zustehende besondere Förderung entzieht.

Richtig ist natürlich, daß Eltern mehr als bisher entlastet werden sollen, wenn sie Kinder bekommen, auch unabhängig von der Ehe. Das bisherige Instrument von Freibeträgen und Kindergeld ist das prinzipiell der weitaus bessere und gerechtere Weg, nur daß es zu gering ausgestattet ist.

Besonders gefördert werden müßte aber zusätzlich die Mutter, die gerade nicht ihr Kind möglichst früh abgibt und arbeiten geht, sondern die – und das ist im vornehmsten Interesse des Kindes – zu Hause bleibt und sich um ihre Kinder kümmert. Hier wäre ein Müttergehalt das Gebot der Stunde.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die CDU ist die Partei der Zerstörung der Familie (wie wenig
verschleiert auch die Bairische Staats- und Einheitspartei [BSE]).
Zielstrebig verfolgen sie dies alte Programm.

Unter den im Bundestags vertretenen Parteien ist, wenn über-
haupt, Lafontaines Linke die einzige, auf welche man noch hoffen
kann. (Kein Wunder, daß die gleichgeschaltete Medienmischpoke
sich derzeit so auf Lafontaine einschießt.)

Man lese dazu dies hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,dr ... 35,00.html
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iustus
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Beitrag von iustus »

Das Ehegattensplitting ist schlicht die Anerkennung des Rechts eines Ehepaars, selbst zu entscheiden, wer von beiden in welchem Umfang einer Erwerbstätigkeit nachgeht.

Ich glaube, das ist vielen nicht klar, die von "Subventionierung der Ehe" sprechen und z.T. noch anfügen "statt der Familie".

Zwei Beispiele:

1. Beide Eheleute arbeiten halbtags. Sie verdienen dafür je 1.500 Euro (insgesamt also 3.000 €).

2. Beim andern Ehepaar arbeitet nur die Frau ganztags, der Mann kümmert sich um den Haushalt und/oder die Kinder (sei es weil sie dies wollen, sei es weil der Mann keinen Arbeitsplatz findet). Die Frau verdient 3.000 €.

Dank Ehegattensplitting zahlen beide Paare gleichviel Steuern. Ohne Ehegattensplitting würde Ehepaar 2 wegen der Progression mehr Steuern zahlen als Ehepaar 1.


Aber vielleicht war Euch allen dies schon klar.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ich fände einen Steuerfreibetrag von ungefähr 300,00€ pro Kind/Monat
sinnvoll. Das Einkommen, das es danach noch zu versteuern gilt, kann ja ruhig durch die Ehegatten gesplittet werden.

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