Wahlen in Israel

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
miriam
Beiträge: 286
Registriert: Donnerstag 11. März 2004, 13:22
Wohnort: israel

Re: Mea Shearim

Beitrag von miriam »

Alexandra Zayadeh hat geschrieben:Lieber Pit,

der Name des gleichnamigen Stadtteils steht für eben diese ultraorthodoxe Gruppe. Was mich an ihnen fasziniert ist die Konsequenz, mit der sie ihren Glauben leben wollen. Alles Politische und Weltliche läßt sie - scheinbar - "kalt". Mich erinnern diese Menschen an Mitglieder kontemplativer Orden, wie wir sie kennen.

Liebe Grüße
es gibt sogar bewohner von mea shearim die dienst in kommandoeinheiten machen
immer noch der meinung, dass die bewohner von mea shearim politisches und weltliches kalt laesst?

shalom
miriam

Hypatia
Beiträge: 39
Registriert: Sonntag 8. Oktober 2006, 16:33

Mea Shearim

Beitrag von Hypatia »

Liebe Miriam,

geht es fü Dich immer nur um Geld? Ein Armutszeugnis. Und meine Begeisterung nimmst Du mir auch nicht.

Liebe Grüße

Hypatia
Beiträge: 39
Registriert: Sonntag 8. Oktober 2006, 16:33

Mea Shearim

Beitrag von Hypatia »

liebe Miriam,

das stimmt nicht!

miriam
Beiträge: 286
Registriert: Donnerstag 11. März 2004, 13:22
Wohnort: israel

Re: Mea Shearim

Beitrag von miriam »

Alexandra Zayadeh hat geschrieben:liebe Miriam,

das stimmt nicht!
beweise, dass einer meiner soehne nicht seit jahren militaerdienst mit 2 leuten aus mea shearim macht


erkundige dich lieber genauer nach den tatsachen, bevor du dir eine weltanschauung zusammenbastelst

shalom
miriam

miriam
Beiträge: 286
Registriert: Donnerstag 11. März 2004, 13:22
Wohnort: israel

Re: Mea Shearim

Beitrag von miriam »

Alexandra Zayadeh hat geschrieben:Liebe Miriam,

geht es fü Dich immer nur um Geld? Ein Armutszeugnis. Und meine Begeisterung nimmst Du mir auch nicht.

Liebe Grüße
du kannst gerne begeistert sein von etwas, das nicht den tatsachen entspricht

42 % der bevoelkerung von mea shearim arbeitet in zionistischen betrieben, fabriken usw. ist selbstaendig, d.h. 42 % zahlen an die zionistischen ministerien einkommensteuer , gewerbesteuer usw.

wieso willst du dir mit gewalt etwas vormachen das mit der wirklichkeit nichts zu tun hat?

shalom
miriam

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Re: Mea Shearim

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Alexandra Zayadeh hat geschrieben:Liebe Miriam,

geht es fü Dich immer nur um Geld? Ein Armutszeugnis. Und meine Begeisterung nimmst Du mir auch nicht.

Liebe Grüße
Natürlich geht es in der Politik nur ums Geld und seiner Verteilung. Steuern, Abgaben und sonstige fianziellen Abzüge, die direkt vom Staat oder staatlich verordnet geschehen, machen die Parteienunterschiede aus.
Die anderen Sachen wie, Homoehe, Abtreibung,, Todesstrafe usw. sind Dinge drumherum, für Politik und Wirtschaft völlig unbedeutend, allerdings für die Politik sehr günstig um Wählergruppen anzusprechen.
So reichen auch 4 Parteien vollkommen aus. Wobeidas Fundament aus der finanziellen Ausrichtung besteht und es nur 2 Möglichkeiten gibt, einmal viele Steuern und Abgaben und wenig Steuern und Abgaben.
Und durch die nichtfinanzielle Ebene kommen eben die 4 unterschiedlichen Parteien zustande. Viele Steuern und Abgaben mit konservativer nichtfinanzieller Ausrichtung/ mit liberaler nichtfinanzieller Ausrichtung und die anderen 2 Parteien mit wenig Steuern und Abgaben mit konservativer nichtfinanzieller Ausrichtung/ nichtfinanzieller liberaler Ausrichtung.

Für Christen bleiben aus den 4 möglichen Parteien, 2 wählbare Parteien. Einmal die Partei die für hohe Steuern und Abgaben mit konservativer nichtfinanzieller Ebene steht und die Partei die für niedrige Steuern und Abgaben mit konservativer nichtfinanzieller Ebene steht. Somit haben Christen vom Fundament her, dass aus dem Geld besteht, die gesamten 2 politischen Möglichkeiten zur Wahl, nur bei der nichtfinanziellen Ebene, sind Christen an das konservative nichtfinanzielle Ausrichtung gebunden.

Um das Modell auf Deutschland anzuwenden, bleibt unabhänging vom finanziellen Fundament, einzig die regionale etablierte Partei CSU zur Wahl, da nur diese Partei, für die konservative nichtfinanzielle Ebene steht. Demzufolge müssten alle Christen in Deutschland nach Bayern umziehen, um eine etablierte Partei zu wählen.

Hypatia
Beiträge: 39
Registriert: Sonntag 8. Oktober 2006, 16:33

Mea Shearim

Beitrag von Hypatia »

Liebe Miriam,

Deine Aggressivität macht Dich auch nicht glaubwürdiger. Wenn Du einen oder zwei Renegaden kennst, schau sie Dir gut an, sie sind, wenn überhaupt, rare Vertreter ihrer Spezies. Du darfst sie behalten. :)

Liebe Grüße

miriam
Beiträge: 286
Registriert: Donnerstag 11. März 2004, 13:22
Wohnort: israel

wahlen in israel

Beitrag von miriam »

ich bewundere deine tiefgehenden kenntnisse
da du so gut orientiert bist, weisst du sicher auch, dass der 5. kurs des "nachal charedi lochem" voll "ausgebucht" war
wie oft warst du schon in mea shearim?
shalom
miriam

Benutzeravatar
Adrian Leverkuehn
Beiträge: 28
Registriert: Donnerstag 5. Oktober 2006, 00:39

@ Alexandra Zayadeh

Beitrag von Adrian Leverkuehn »

Was mich an ihnen fasziniert ist die Konsequenz, mit der sie ihren Glauben leben wollen. Alles Politische und Weltliche läßt sie - scheinbar - "kalt".
Ja, die Betonung muß wohl auf "scheinbar" liegen. Tatsächlich sind die meisten Ultraorthodoxen unpolitisch. Sie sehen Israel weder positiv noch negativ. Sie lehnen Israel genauso wenig ab wie sie Deutschland oder die Niederlande oder die USA ablehnen würden.
Alles was sie ablehnen ist der Anspruch Israels eine irgendwie geartete Form des Judentums zu sein.

Diese Leute haben eine Lesart des Judentums die streng religiös ist, die Entwicklung die mit Aufklärung oder Zionismus auch unter der jüdischen Bevölkerung eingesetzt hat, wird von ihnen eigentlich nicht abgelehnt, aber schlicht ignoriert. Sie leben in Israel genauso unbeteiligt wie sie in Deutschland oder Russland leben würden.
Die von ihnen glorifizierte Gruppierung ist aber erstens nur eine verschwind geringe Minderheit selbst unter den Ultraorthodoxen und zweitens sehr wohl politisch.
Das Verbrennen der Fahne des säkularen Israel kann man wohl als politischen Akt bezeichen oder nicht?
Diese Gruppierung vertritt also sehr wohl politische Zielsetzungen. Und zwar erzreaktionäre. Sie verurteilen (oder verteufeln) ganz einfach Aufklärung, Säkularismus und Nationalstaat (bzw. Zionismus) und wollen zu Zuständen zurück die vor all dem liegen.

Was waren das für Zustände.

Naja, damals lebten die Juden in Ghettos unter weitgehender Selbstverwaltung. Eine Autorität (wenn nicht sogar die heraus ragende Autorität) war der örtliche Rabbiner.
Und genau zu solchen Zuständen will die von ihnen umjubelte radikale Gruppierung zurück. Sie möchte Israel in ein einziges großes Ghetto, oder etwas schöner formuliert: in einen Gottesstaat unter dem Gesetz der Halacha verwandeln.

Diese Leute verbrennen die israelische Fahne nicht weil sie über die Besetzung des Westjordanlandes so empört wären, sondern weil sie vorgeben über den Lebensstil ihrer säkularen Zeitgenossen empört zu sein!
Ihr Problem, Alexandra Zayadeh, besteht darin, daß Sie sich einbilden, daß diese Leute die israelische Fahne aus Empörung über das Vorgehen der Armee verbrennen. Das ist aber nicht der Fall. Diese Leute sind überhaupt nicht empört über die Besetzung der Palästinensergebiete. Das sind Strenggläubige! Die glauben an jeden Buchstaben der Thora, die glauben, daß jedes Sandkörnchen in Jericho heilig ist.

Tatsächlich findet man in Israel zwei unterschiedliche Variationen von Anhängern eines Gottesstaates, Die erste ist die von mir geschilderte, die den Zionismus als Irrweg ablehnen und den Weg korrigieren möchten indem sie die Halacha als Gesetzesgrundlage einführen.
Die zweite Gruppierung sieht den (säkularen) Zionismus als Vorform eines Kommens des jüdischen Messias und möchte einen Gottesstaat einführen, dessen ideologische Grundlage weitgehend mit der Grundlage des shiitisch-iranischen Gottesstaates korrespondieren dürfte. Diese Richtung wird besonders von den amerikanischen Evangelikalen unterstützt, die mit ihrer wörtlichen Lesart der Bibel und hier besonders der Johannes Offenbarung in der Staatsgründung Israels den ersten Schritt auf dem Weg zu einer Apokalypse sehen. Freilich verschweigen sie dabei, daß - bevor das Ende nach christlich-evangelikaler Sicht kommt - ein kleiner Teil der Juden zum Christentum konvertiert, der Rest aber in einer Art Holocaust umkommt.

Die von mir erwähnte erste Variante der israelischen Anhänger der Idee eines Gottesstaates findet besonders im katholisch geprägten Europa Anhänger. Hier ist die - typisch evangelikale - Idee der Apokalypse tradtitionell nicht sehr verbreitet. Dies würde wohl den Selbstanspruch der Katholischen Kirche zuwider laufen. Aus diesem Grund bevorzugen strenggläubige Katholiken eher die nicht-messianische Lesart der israelischen religiösen Rechten, die zum Beispiel in der von Alexandra Zayadeh zitierten Gruppierung verwirklicht ist!

Nur bilden Sie sich doch bitte nicht ein, daß diese die Fahne verbrennen aus Empörung über den Umgang mit den Palästinensern! Das möchten Sie vielleicht heraus lesen. Es entspricht aber nicht den Tatsachen!

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Der neue israelische Vize-Ministerpräsident Avigdor Lieberman hat eine Trennung von Juden und Arabern in Israel nach dem Vorbild der geteilten Insel Zypern gefordert.
http://www.orf.at/?href=http%3A%2F%2Fww ... 34635.html
Diese Form des förderns eines friedlichen Zusammenlebens, sehe ich auch für andere Staaten angebracht.

Benutzeravatar
Adrian Leverkuehn
Beiträge: 28
Registriert: Donnerstag 5. Oktober 2006, 00:39

Liebermann

Beitrag von Adrian Leverkuehn »

Liebermann ist ein Rechtsextremer, der eine unterirdische Russenpartei namens "Israel Beitenu" führt.

Nein danke!

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Re: Liebermann

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Adrian Leverkuehn hat geschrieben:Liebermann ist ein Rechtsextremer, der eine unterirdische Russenpartei namens "Israel Beitenu" führt.

Nein danke!
Mir sind Russen näher als Araber.

Benutzeravatar
nemesis
Beiträge: 262
Registriert: Montag 4. Juli 2005, 04:35

Re: Liebermann

Beitrag von nemesis »

Adrian Leverkuehn hat geschrieben:Liebermann ist ein Rechtsextremer, der eine unterirdische Russenpartei namens "Israel Beitenu" führt.

Nein danke!
Er ist ein Faschist! So einer wie er hätte es als Nazi weit gebracht.
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen. - Kurt Tucholsky

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6845
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

ach wie differenziert die politisch korrekten hier heute wieder sind echt unterhaltsam

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema