Sodom und Co.

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Sempre
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Sempre »

Julian A. hat geschrieben:
Nichts neues von Dir. Du redest die ganze Zeit von rationalem Denken und von vernünftigen Argumenten, bist aber von Emotionen getrieben.
Du konstruierst falsche Gegensätze.
Verstehe ich richtig, dass Du zwischen von rationalem Denken geleitet und von Emotionen getrieben keinen Gegensatz siehst?

Gruß
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Julian A.
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Julian A. »

Sempre hat geschrieben:
Julian A. hat geschrieben:
Nichts neues von Dir. Du redest die ganze Zeit von rationalem Denken und von vernünftigen Argumenten, bist aber von Emotionen getrieben.
Du konstruierst falsche Gegensätze.
Verstehe ich richtig, dass Du zwischen von rationalem Denken geleitet und von Emotionen getrieben keinen Gegensatz siehst?
Ich würde es so formulieren: Gerade weil ich meine Ansichten rational begründe, sehe ich dein Weltbild als abergläubischen Schmutz an, und reagiere mit angemessenen Emotionen darauf.

Gefühl und Vernunftgebrauch sind keine Gegensätze. Gefühl ohne Vernunft ist blind, Vernunft ohne Gefühl ist witzlos 8)

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Sempre
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Sempre »

Julian A. hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben: Du lieferst nichts weiter als in etwa das, womit Schulkinder heutzutage indoktriniert werden, was die Lindenstraßenmatrix gerade als gut und richtig propagiert. Dressurergebnisse.
Wenn es so wäre:
Wenn es so wäre? Also zumindest wirst Du mir doch zustimmen, wenn ich sage:
Sempre hat geschrieben:Du lieferst nichts weiter als [...] Dressurergebnisse.
Das war ja soweit Deine eigene Selbstdarstellung, Dein eigenes Selbstverständnis. Kein freier Wille --- Das, was Du denkst, musst Du aufgrund Deiner persönlichen Gegebenheiten sowie der Gegebenheiten der Umwelt denken. Da bist Du vorbestimmt und kannst dem nicht ausweichen.
Julian A. hat geschrieben:Umso schlimmer, dass man euch schon damit an den Rand eurer Logik bringen kann. Ob es um den kosmologischen Gottesbeweis geht, um Religion als Grundlage der Moral, um die Verwerflichkeit von Homosexualität - nirgendwo habe ich bis jetzt ein einziges brauchbares Argument zu euren Gunsten gefunden.
Dass Du kein Argument akzeptierst, kannst Du nicht uns in die Schuhe schieben.

Du leugnest den Schöpfer, hast aber kein Argument dafür. Du führst die Naturwissenschaften ins Feld. Deren aktuell anerkannte Methodik erlaubt aber nicht, über die Existenz des Schöpfers zu urteilen. Selbst wenn alle ihre Modelle die Wirklichkeit und die Geschichte auch nur im Groben korrekt beschreiben würden, so könnten die Naturwissenschaften immer noch nicht urteilen, ob das All(es) nun einfach so von selbst aus nichts entstanden sei (was den Grundprinzipien des Denkens widerspräche), oder ob nicht doch ein Schöpfer dahinter heimlich die Fäden zieht.

Es kein Wunder, dass Du keine Argumente akzeptierst, wenn Du den Biologen den Zufall als Ursache abnimmst und den Physikern erlaubst, für den Anfang die Erhaltungssätze (die ebenfalls Prinzipien des folgerichtigen Denkens reflektieren) zu ignorieren.

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Sempre
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Sempre »

Julian A. hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Julian A. hat geschrieben:
Nichts neues von Dir. Du redest die ganze Zeit von rationalem Denken und von vernünftigen Argumenten, bist aber von Emotionen getrieben.
Du konstruierst falsche Gegensätze.
Verstehe ich richtig, dass Du zwischen von rationalem Denken geleitet und von Emotionen getrieben keinen Gegensatz siehst?
Ich würde es so formulieren: Gerade weil ich meine Ansichten rational begründe, sehe ich dein Weltbild als abergläubischen Schmutz an, und reagiere mit angemessenen Emotionen darauf.

Gefühl und Vernunftgebrauch sind keine Gegensätze. Gefühl ohne Vernunft ist blind, Vernunft ohne Gefühl ist witzlos 8)
Du übst Dich in Schaumsprache!

Du kannst nicht Gegensätze hinwegreden, indem Du argumentierst, dass sie sich ergänzen. Das hat niemand bestritten. Es sind Gegensätze, die sich ergänzen, und sie bleiben Gegensätze, auch wenn sich sich ergänzen.

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Julian A.
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Julian A. »

Du lieferst nichts weiter als [...] Dressurergebnisse.
Nein. Ich wurde nicht atheistisch erzogen und habe im Religionsunterricht vom lieben Gott gehört. Auch heute noch ist strikter Atheismus und Materialismus eine Minderheitenposition.

Überhaupt ein komischer Vorwurf von einem, der sich ein komplettes Weltbild einschließlich unfehlbarer Lehrsätze aufpfropfen ließ.
Das war ja soweit Deine eigene Selbstdarstellung, Dein eigenes Selbstverständnis. Kein freier Wille --- Das, was Du denkst, musst Du aufgrund Deiner persönlichen Gegebenheiten sowie der Gegebenheiten der Umwelt denken. Da bist Du vorbestimmt und kannst dem nicht ausweichen.
Du bringst einiges durcheinander. Dass ich mir mein Weltbild nicht willkürlich ausgesucht habe, bedeutet nicht, dass es nicht durch Gründe hervorgebracht wurde. In meinen Augen gehört es gerade zur Vernunft, dass ihre Urteile nicht dem Belieben unterstehen, sondern uns in gewisser Weise aufgezwungen werden.
Du leugnest den Schöpfer, hast aber kein Argument dafür.
Es reicht, die Argumente für die Existenz Gottes zu widerlegen. Den Rest erledigt Ockhams Rasiermesser. Man muss ja auch keine positiven Argumente für die Nichtexistenz von Phlogiston, Äther oder Nervengeistern entwickeln. Es genügt, dass alle Gründe für die Existenz dieser Entitäten hinfällig geworden sind.

Dabei gibt es sogar positive Argumente für die Nichtexistenz Gottes. Aber wir kommen von Hölzken auf Stöcksken...
Du führst die Naturwissenschaften ins Feld.
Ich kenne mich in der Philosophie besser aus als in der Naturwissenschaft, und meine Lieblingsargumente stammen auch aus der Philosophie. Ich empfehle auch gerne philosophische Literatur.

Und jetzt: Gute Nacht!

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Sempre
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Sempre »

Julian A. hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Du lieferst nichts weiter als [...] Dressurergebnisse.
Nein. Ich wurde nicht atheistisch erzogen und habe im Religionsunterricht vom lieben Gott gehört. Auch heute noch ist strikter Atheismus und Materialismus eine Minderheitenposition.
Mag sein, aber Du hast doch nun klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Du irrationalerweise glaubst, keinen freien Willen zu haben, und komplett durch die Faktoren bestimmt zu sein, die Dich gezeugt und geprägt haben.

Julian A. hat geschrieben:Überhaupt ein komischer Vorwurf von einem, der sich ein komplettes Weltbild einschließlich unfehlbarer Lehrsätze aufpfropfen ließ.
Wie kommst Du auf diese an den Haaren herbeigezogene Idee? Mein Weltbild entspricht weder dem meines Elternhauses, noch dem früheren oder meiner aktuellen Umgebung, noch dem mittleren Weltbild hier im Kreuzgang. Ich bin in meinem Leben diverse Wege gegangen, bevor ich für richtig erkannt habe, was ich nun für richtig erachte. Deine Behauptung, ich hätte mir Lehrsätze aufpfropfen lassen, entbehrt jeder vernünftigen Begründung. Woher wolltest Du solches wissen? Kannst Du gar nicht, und trifft auch nicht zufällig zu. Du demonstrierst hier nur zum N + ersten mal, dass Dein Denken von Vorurteilen verblendet ist.

Julian A. hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Das war ja soweit Deine eigene Selbstdarstellung, Dein eigenes Selbstverständnis. Kein freier Wille --- Das, was Du denkst, musst Du aufgrund Deiner persönlichen Gegebenheiten sowie der Gegebenheiten der Umwelt denken. Da bist Du vorbestimmt und kannst dem nicht ausweichen.
Du bringst einiges durcheinander. Dass ich mir mein Weltbild nicht willkürlich ausgesucht habe, bedeutet nicht, dass es nicht durch Gründe hervorgebracht wurde. In meinen Augen gehört es gerade zur Vernunft, dass ihre Urteile nicht dem Belieben unterstehen, sondern uns in gewisser Weise aufgezwungen werden.
Du bestätigst, was ich sage. Dein Weltbild ist Dir aufgezwungen, andressiert. Was willst Du nun mit der Relativierung "gewissermaßen" sagen? Du bringst nur zum Ausdruck, dass Dir Deine eigene Vorstellung nicht ganz geheuer ist.


Julian A. hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben: Du leugnest den Schöpfer, hast aber kein Argument dafür.
Es reicht, die Argumente für die Existenz Gottes zu widerlegen.
Ja, dann leg mal los und widerlege!

Julian A. hat geschrieben:Den Rest erledigt Ockhams Rasiermesser. Man muss ja auch keine positiven Argumente für die Nichtexistenz von Phlogiston, Äther oder Nervengeistern entwickeln. Es genügt, dass alle Gründe für die Existenz dieser Entitäten hinfällig geworden sind.
Du bist aber nun einer jener, die auf Phlogistontheorien hereinfallen. Die ET ist nichts anderes als eine Phlogistontheorie. Sie schaut angesichts einiger Beobachtungen ganz passabel aus, und leuchtet deshalb vielen ein. Dass das aber keineswegs ein Beweis dafür ist, dass die Theorie wenigstens im Prinzip zutrifft, wird ignoriert. Die ganz Hartnäckigen behaupten, die ET sei Faktum. Das stimmt natürlich: Ja, es gibt die Theorie. Die Theorie ist ein Faktum. Sie meinen aber, die ET beschreibe (wenigstens im Prinzip) sicher und endgültig die Wirklichkeit. Das aber ist kein Faktum. Die aktuelle Wissenschafttheorie verbietet Wahrheit. Moderatere ET-Vertreter sagen: wir haben keine bessere Theorie, die ET ist konkurrenzlos, und daher sei es vernünftig, sie für wahr zu halten. Das aber galt seinerzeit auch für die Phlogistontheorie. Die ET ist aber keine wissenschaftliche Theorie, da sich nichts erklärt. Sie erklärt nicht, warum die Welt ist, wie sie ist. Sie "erklärt" nur das auch ohne jede Wissenschaft und ohne jede Vernunft Offenbare: Die Welt ist wie sie ist und nicht anders. Warum das aber so ist, das beantwortet sie nicht. Sie sagt nur: es ist halt so. Das aber wusste immer schon jeder und das wurde von niemandem bezweifelt.

Julian A. hat geschrieben:Dabei gibt es sogar positive Argumente für die Nichtexistenz Gottes. Aber wir kommen von Hölzken auf Stöcksken...
Willst Du mich veräppeln? Du behauptest positive Argumente für die Nichtexistenz Gottes, nennst sie aber nicht einmal?

Sprich Dich aus, damit wir darüber reden können!

Julian A. hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Du führst die Naturwissenschaften ins Feld.
Ich kenne mich in der Philosophie besser aus als in der Naturwissenschaft, und meine Lieblingsargumente stammen auch aus der Philosophie.
Welches philosophische Argument spricht denn dafür, dass der Mensch keinen freien Willen, die Natur keinen Schöpfer und nichts einen Sinn hat, wie Du behauptest. Und falls Du ein solches Argument vortragen kannst, gleich die nächste Frage: welchen Sinn hat ein solches Argument, und woher stammt dieser Sinn?

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Nassos
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Nassos »

Julian, bist Du Atheist oder Antitheist?

Sempre, war das wirklich gut mit unterdrückter Meinungsfreiheit? Demokratie schtunk, Liberti schtunk, Freesprecken schtunk (aus: der große Diktator)? Oder war das evtl. nicht so gemeint, sondern eine Reaktion?

Tschöh,
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cantus planus
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von cantus planus »

Nassos hat geschrieben:[...] war das wirklich gut mit unterdrückter Meinungsfreiheit? Demokratie schtunk, Liberti schtunk, Freesprecken schtunk (aus: der große Diktator)?
Willkommen in der Bundesrepublik 2010. Vor dreißig Jahren wären die heutigen Verhältnisse undenkbar gewesen - und ich sehe keine Verbesserung. Im Gegenteil!
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Nassos
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Nassos »

Interessant. Ich hatte gehört, dass vor 30 Jahren D eher "einem Polizeistaat gleicht".

Heute ist wieder ein Blatt des Bundes gegen Anpassung reingeflattert. Dort wird gesagt, dass die islamistischen Drohungen Marke Eigenbau sind, um der abnehmenden Unterstützung der Bevölkerung für die Kolonialpolitik in Afghanistan entgegenzuwirken.

Man wird meschugge gemacht (auch von Verschwörungstheorien).
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Marion
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Marion »

Julian A. hat geschrieben: Aber ich sehe keinen Grund, diesen Diskussionsstrang fortzusetzen, da ich schon mehrfach erklärt habe, weshalb die Natürlichkeit oder Unnatürlichkeit einer Handlung keine moralische Bedeutung hat.
Es wurde in diesem Strang schon darauf hingewiesen, daß unnatürlich und widernatürlich verschiedenes ist.
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overkott
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von overkott »

Julian A. hat geschrieben:Dabei gibt es sogar positive Argumente für die Nichtexistenz Gottes. Aber wir kommen von Hölzken auf Stöcksken...
Natürlich kann ein Zweifler seine eigene Theologie widerlegen. Häufig offenbaren sich darin mangelnde Kenntnisse an Sprachphilosophie und theologischer Tradition. Zentrum und Höhepunkt dieser Tradition ist Jesus Christus als exemplarischer Sohn Gottes. Sein theologischer Subjektivismus und ethischer Solidarismus sind die positive Kehrseite seiner Religionskritik, die Götzenverehrung und Gesetzesformalismus als unvernünftig entlarvt.

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lifestylekatholik
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:Mein Weltbild entspricht weder dem meines Elternhauses, noch dem früheren oder meiner aktuellen Umgebung, noch dem mittleren Weltbild hier im Kreuzgang. Ich bin in meinem Leben diverse Wege gegangen, bevor ich für richtig erkannt habe, was ich nun für richtig erachte. Deine Behauptung, ich hätte mir Lehrsätze aufpfropfen lassen, entbehrt jeder vernünftigen Begründung.
Julian kann sich Katholiken, so scheint’s, nicht anders als hirnlose Zombies vorstellen, ohne Fähigkeit zur Kritik und dazu, aus vorgegebenen Denkbahnen ausbrechen zu können.

Dass man in der westlichen Gesellschaft in den meisten Fällen erstmal die Fähigkeit braucht, aus den in diese Gesellschaft vorgegebenen Denkbahnen durch kritisches Hinterfragen auszubrechen, bevor man überhaupt frei genug ist, die dem Säkulum feindlich entgegenstehende katholische Lehre gerade ansehen zu können und zu prüfen und anzunehmen, das ist jemandem, der sich in den Ketten des Materialismus noch wohlfühlt, natürlich nicht recht zu vermitteln.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Anaxagoras
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Anaxagoras »

Sempre hat geschrieben:Du bist aber nun einer jener, die auf Phlogistontheorien hereinfallen. Die ET ist nichts anderes als eine Phlogistontheorie. Sie schaut angesichts einiger Beobachtungen ganz passabel aus, und leuchtet deshalb vielen ein. Dass das aber keineswegs ein Beweis dafür ist, dass die Theorie wenigstens im Prinzip zutrifft, wird ignoriert. Die ganz Hartnäckigen behaupten, die ET sei Faktum. Das stimmt natürlich: Ja, es gibt die Theorie. Die Theorie ist ein Faktum. Sie meinen aber, die ET beschreibe (wenigstens im Prinzip) sicher und endgültig die Wirklichkeit. Das aber ist kein Faktum. Die aktuelle Wissenschafttheorie verbietet Wahrheit. Moderatere ET-Vertreter sagen: wir haben keine bessere Theorie, die ET ist konkurrenzlos, und daher sei es vernünftig, sie für wahr zu halten. Das aber galt seinerzeit auch für die Phlogistontheorie. Die ET ist aber keine wissenschaftliche Theorie, da sich nichts erklärt. Sie erklärt nicht, warum die Welt ist, wie sie ist. Sie "erklärt" nur das auch ohne jede Wissenschaft und ohne jede Vernunft Offenbare: Die Welt ist wie sie ist und nicht anders. Warum das aber so ist, das beantwortet sie nicht. Sie sagt nur: es ist halt so. Das aber wusste immer schon jeder und das wurde von niemandem bezweifelt.
Das kann und will ich nicht einfach so stehen lassen!

Die Evolutionstheorie ist nicht nur, wie du sagst, die konkurrenzlos einzige Theorie weit und breit, sondern sie stützt sich auf verifizierbare Fakten. Es sind aber nicht nur diese Fakten und Beobachtungen die die Wissenschaft von der Richtigkeit der Evolutionstheorie überzeugt. Es sind viel mehr die Zusammenhänge mit den Beobachtungen der Geologie, Radiometrie, Paläontolige, Archäologie, Anthropologie, Physik und Chemie, die ein dicht gewobenes Netz an Daten, Fakten und Theorien entstehen lässt, die alle von einander abhängen.

Mir scheint, du widersprichst der Theorie weil sie einfach nicht in dein persönliches Weltbild passt, und es gegen dein Glaubensbekenntnis verstösst. Doch ist das Genug, um einen Grossteil der Naturwissenschaft anzuzweifeln

Argumentierst Du vielleicht aus deinem Glauben an einen Schöpfergott hraus? Doch ist dieser Glaube gleichzusetzen mit Wissen?

Es gab eine Zeit, da glaubte man die Erde sei der Mittelpunkt des Kosmos. Diese Zeit ist seit Kopernikus und Galileo vorbei. So ist es auch seit Darwin mit der Schöpfungshypothese auch vorbei. Sowohl die EKD (http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... xt_94.html) , als auch die RKK (http://religion.orf.at/projekt3/news/ ... darwin.htm ) haben die Richtigkeit der Evolutionstheorie anerkannt. Willst Du mir also weismachen, diese Kirchenvertreter würden sich in der Anerkennung der Naturwissenschaftlichen Erkenntnisse irren, und deine Lieblingsthese einer göttlichen Schöpfung sei die einzig richtige?
Die Anzahl Dummheiten, die ein intelligenter Mensch im Lauf eines einzigen Tages sagen kann, ist unfassbar.
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Peti
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Peti »

Durch die Evolutionstheorie wird eine bestimmte Sicht der Natur abgelöst.
Dies räumte auch Kardinal Ratzinger , sonst ein Verteidiger des Naturrechtsgedankens, im Gespräch mit Jürgen Habermas in Müchen ein:
"Aber dieses Instrument ist leider stumpf geworden, und ich möchte mich daher in diesem Gespräch nicht darauf stützen.
Die Idee des Naturrechts setzt einen bestimmten Begriff von Natur voraus, in dem Natur und Vernunft ineinander greifen, die Natur selbst vernünftig ist. Diese Sicht von Natur ist mit dem Sieg der Evolutionslehre zu Bruch gegangen."
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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overkott
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von overkott »

Peti hat geschrieben:Durch die Evolutionstheorie wird eine bestimmte Sicht der Natur abgelöst.
Dies räumte auch Kardinal Ratzinger , sonst ein Verteidiger des Naturrechtsgedankens, im Gespräch mit Jürgen Habermas in Müchen ein:
"Aber dieses Instrument ist leider stumpf geworden, und ich möchte mich daher in diesem Gespräch nicht darauf stützen.
Die Idee des Naturrechts setzt einen bestimmten Begriff von Natur voraus, in dem Natur und Vernunft ineinander greifen, die Natur selbst vernünftig ist. Diese Sicht von Natur ist mit dem Sieg der Evolutionslehre zu Bruch gegangen."
Diese Kurzdarstellung ist höchst problematisch. Denn hier werden relativ eigenständige Kultursachbereiche miteinander vermischt. Die Evolutionstheorien gehören zur Biologie, die Naturrechtslehren zur Philosophie. Die Evolutionstheorien sind Versuche der Systematisierung empirischer Beobachtungen, die Naturrechtslehren sind eher normative Ideensysteme.

Den Naturrechtslehren liegt die Auseinandersetzung zwischen Legitimität und Legalität zugrunde, zwischen Menschenrecht und positivem Recht, zwischen Rechtsstaat und Demokratie. Gott, Natur und Mensch sind in der Rechsphilosophie Höchstbegriffe, die zum Schutz des Einzelnen oder der Minderheit, zum Teil sogar der Mehrheit, gegen überzogene Machtansprüche des Staates entwickelt wurden. Das hat Ratzinger in der Diskussion mit Habermas übersehen und daraus problematische Schlussfolgerungen gezogen.

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Peti
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Peti »

Ratzinger wurde in der Diskussion dann von Robert Spaemann kritisch befragt, wie er es den mit dem Begriff des Naturrechts halte.
Der Kardinal antwortete ihm," die Sache des Naturrechts" selbstverständlich weiterhin verteidigen zu wollen-wenn auch
"unter Verzicht, vielleicht unter einstweiligem Verzicht auf den Begriff der Natur" (im Sinne von Substanz)
Natur sei als objektivierender Schlüsselbegriff, mit dem man den Wahrheitsbegriff des Christentums auszudrücken pflegte, de facto "stumpf" geworden, das müsse man zur Kenntnis nehmen.
http://www.katholische-akademie-bayern. ... batte1.pdf
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overkott
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von overkott »

Peti hat geschrieben:Ratzinger wurde in der Diskussion dann von Robert Spaemann kritisch befragt, wie er es den mit dem Begriff des Naturrechts halte.
Der Kardinal antwortete ihm," die Sache des Naturrechts" selbstverständlich weiterhin verteidigen zu wollen-wenn auch
"unter Verzicht, vielleicht unter einstweiligem Verzicht auf den Begriff der Natur" (im Sinne von Substanz)
Natur sei als objektivierender Schlüsselbegriff, mit dem man den Wahrheitsbegriff des Christentums auszudrücken pflegte, de facto "stumpf" geworden, das müsse man zur Kenntnis nehmen.
http://www.katholische-akademie-bayern. ... batte1.pdf
Natürlich kann man die Begriffe Gott, Natur und Mensch auch in theologischer Relation zueinander verstehen. Immer geht es dabei ums Prinzip: um den Anfang, Ursprung und obersten Grundsatz gerechter sozialer Ordnung. Man kann die einzelnen Begriffe als Oberbegriffe auch bestimmten Weltanschauungen zuordnen: Gott - christlich, Natur - konservativ, Mensch - liberal. Vor diesem Hintergrund erscheint die Kritik am Naturrechtsgedanken eine Konservatismuskritik zu sein. Auch werden in dieser Kritik die Begriffe Natur und Substanz materialistisch und nicht geistig verstanden. Da es sich dabei jedoch um ein Missverständnis handelt, perlt die Kritik an den obersten Grundwerten ab.

Natürlich kann die Debatte auch ein neues Nachdenken über Subjektivismus und Objektivismus bewirken. Theologisch verstanden ist Gott Subjekt der Schöpfung und das Geschöpf hat in seiner Gottebenbildlichkeit Teil an der Subjektivität Gottes. Sein Wille erschließt sich ihm nicht durch Gesetzesformalismus, Rechtspositivismus und Legalismus, sondern subjektiv durch die durch das Gewissen begründete Legitimität. Das Gute und das Böse, das Reine und Unreine kommt also nicht von außen durch formale Vorschriften und formale Verstöße, sondern aus dem Herzen, aus der Identifikation mit dem leidenden Mitgeschöpf, aus Mitleid und Erbarmen.

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Anaxagoras
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Anaxagoras »

Peti hat geschrieben:Durch die Evolutionstheorie wird eine bestimmte Sicht der Natur abgelöst.
Dies räumte auch Kardinal Ratzinger, sonst ein Verteidiger des Naturrechtsgedankens, im Gespräch mit Jürgen Habermas in Müchen ein:
"Aber dieses Instrument ist leider stumpf geworden, und ich möchte mich daher in diesem Gespräch nicht darauf stützen.
Die Idee des Naturrechts setzt einen bestimmten Begriff von Natur voraus, in dem Natur und Vernunft ineinander greifen, die Natur selbst vernünftig ist. Diese Sicht von Natur ist mit dem Sieg der Evolutionslehre zu Bruch gegangen."

Eben... ein weiser Mann, dieser Kardinal Ratzinger.

Mich wundert nur, angesichts solcher und ähnlicher Aussagen, warum so viele Menschen Heute immer noch an der Realität der Evolutionstheorie zweifeln.

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Ewald Mrnka
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Ewald Mrnka »

Marion hat geschrieben:ist glaub weniger schmutzig als ne schwulenehe
http://www.focus.de/panorama/welt/tierl ... 9883.html
Im Vergleich zu einer Schwulenehe in der "westlichen Werteemeinschaft" ist diese "Ehe" keusch.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Nassos
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Nassos »

hoffentlich.
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Christ86
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Christ86 »

Jetzt sind's schon 74 Seiten :auweia:

Ich kann mich erinnern, da waren's noch unter 50, und seither wurden ja immer wieder Beiträge gelöscht, wenn es zu dolle zu und her ging.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Ewald Mrnka
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Ewald Mrnka »

Nassos hat geschrieben:hoffentlich.
Zumindest hört es sich so an :breitgrins: Schließlich handelt es sich um eine Kobra und nicht um eine Ziege oder um einen Esel.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Nassos
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Nassos »

Ne Kobra, wie durchaus spannend.... :panisch:

hallo Christ86, passend zum Thema sind ja die Atheisten dazugekommen. Das könnte demnächst ne dreistellige Ziffer erreichen...
wir könnten Wetten abschließen, wann dies erreicht wird. Der Sieger bekommt ein zartes Küßlein des Verlierers aufs Bäckchen....
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holzi
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von holzi »

Nassos hat geschrieben:Ne Kobra, wie durchaus spannend.... :panisch:

hallo Christ86, passend zum Thema sind ja die Atheisten dazugekommen. Das könnte demnächst ne dreistellige Ziffer erreichen...
wir könnten Wetten abschließen, wann dies erreicht wird. Der Sieger bekommt ein zartes Küßlein des Verlierers aufs Bäckchen....
Wahrscheinlich geht's bis 666! ;)

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Nassos
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Nassos »

667 - the neighbour of the bieschd.
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Nassos
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Nassos »

Heute ist Asderrixtag, der Rückkehrer aus Balkiza, äh Ilban, äh...

Verräterische "Bilderdieb"-Graphik auf Nutzerwunsch entfernt.
Der Moderator.


(Lustig war's trotzdem. :breitgrins: )
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cantus planus
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von cantus planus »

Ein ziemlich entlarvendes Posting! :freude:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

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anneke6
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von anneke6 »

Das paßt doch zum Thema, wenn man sich "outet", und sei es als Bilderdieb…
???

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Nassos
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Nassos »

Ikonoklept, bitte schön. Obwohl der Urheber nicht lange fackelt mit Prozessen, soviel ich weiß. :erschrocken:

Bild
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anneke6
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von anneke6 »

Bei derartigen Bildern wird wohl ein hartgesottener Asterixfan zum Ikonoklasten…
???

civilisation
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von civilisation »

Ist der Asterix nicht ein "Deix"?

So wie dieser Kreix auch?


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Linus
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Re: Wieder mal übers Thema Sodomie

Beitrag von Linus »

civilisation hat geschrieben:Ist der Asterix nicht ein "Deix"?
ja natürlich. so wie das hier: :breitgrins:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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