Entführt im Irak

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Entführt im Irak

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Wie man durch dumme Fragen auf alles und nichts kommen kann beweist eine amüsante Recherche von anitamerikanischen Verschwörungsjunkies hier. Komik vom Feinsten im Stile eines von Bülow. Antiamerikanismus at it's best!

Auf der "Achse des Guten" ein wundervoller Kommentar dazu von Henryk M. Broder.

Henryk M. Broder hat geschrieben:Susanne Osthoff wurde nicht entführt!
... und falls doch, dann von den Amis, die den Deutschen einen kleinen Denkzettel verpassen wollten. Das enthüllt die Zeitschrift "Arbeiterfotografie" auf ihrer HP

http://www.arbeiterfotografie.com/galer ... -0014.html

Die Geschichte ist extrem lesenwert und eine Wonne für alle, die an die unbefleckte Empfängnis, den Weihnachtsmann, die baldige Ankunft des Messias, die lupenreine Demokratie in Rußland und daran glauben, daß die Erde eine Scheibe ist, die in Sülze schwimmt. Am besten gefällt uns das Beweisfoto, auf dem fünf maskierte Gestalten zu sehen sind: drei, die stehen, und zwei, die knien bzw. hocken. Dazu stellt die "Arbeiterfotografie" fest, auf dem Bild sei "keine der zu sehenden Personen zu identifizieren - auch Susanne Osthoff nicht". Wie wahr! Tatsächlich handelt es sich um ein Bild, das auf der letzten Redaktionssitzung der "Arbeiterfotografie" aufgenommen wurde. Der mit der Panzerfaust auf der Schulter ist der Genosse Redaktionsleiter. Tolle Geschichte! Authentisch, echt und wahr!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (20. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.faz.net/imagecache/{3C1632E6 ... cture.jpeg[/right]
Susanne Osthoff ist frei

Sehnsucht nach der Wüste

Von Birgit Svensson

Susanne Osthoff braucht Ruhe. Drei Wochen Nervenkrieg liegen hinter ihr. […]

Die Kamerateams vor der deutschen Botschaft in Bagdad mußten am Montag ohne ein Bild von der deutschen Archäologin wieder abziehen. Das Botschaftspersonal schirmte sie ab. Sie müsse selbst entscheiden, was sie sagen und mit wem sie sprechen wolle, hieß es dazu kurz. Am ersten Tag nach ihrer Freilassung, so war aus der Botschaft zu hören, konnte Susanne Osthoff keinen klaren Gedanken fassen. Das Auswärtige Amt kleidete das in die Worte, vorerst reise Frau Osthoff nicht nach Deutschland und wolle ein paar Tage Ruhe im Ausland haben.

In der Obhut der deutschen Botschaft

Am 25. November war die 43 Jahre alte Ärchäologin mit ihrem irakischen Fahrer von Bagdad in den Norden des Landes aufgebrochen und auf dem Weg dorthin entführt worden. 24 Tage saßen beide in Geiselhaft. Am Sonntagnachmittag wurden sie frei gelassen. Während der Fahrer Chalid al-Schimani sofort zu seiner Familie nach Hause wollte, begab sich Susanne Osthoff in die Obhut der deutschen Botschaft in Bagdad. […]

Die Frau aus Bayern dürfte im Gästehaus untergebracht worden sein, das derzeit noch die Privaträume der in Bagdad arbeitenden deutschen Diplomaten beherbergt. Die besondere Situation, in der jeder in Bagdad lebt, ist auch hier sofort augenscheinlich. Sandsäcke versperren die Sicht aus den Fenstern, massige Eisentore sichern den Eingang, Stacheldraht und Betonpoller umgeben das Haus.

Nur der kleine Swimmingpool mit den ihn umgebenden Pflanzen und Sträuchern vermittelt einen Hauch von Normalität. Der Terror und die immer währende Bedrohung hat Bagdad zu einem Pflaster von unzähligen individuellen Gefängnissen werden lassen.

Wie besessen kämpfte Susanne Osthoff um den Erhalt der Karawanserei in der nordirakischen Stadt Mossul. Das alte Handelshaus aus dem 18. Jahrhundert ist in der Zeit der ottomanischen Herrschaft entstanden und unter dem Saddam-Regime völlig zerfallen. 40.000 Euro hat das Auswärtige Amt für die Restaurierung und Renovierung zur Verfügung gestellt. Zu wenig, um das „Juwel”, wie die Archäologin sagte, ganz zu erhalten. Stolz zeigte sie Journalisten Bilder und erklärte enthusiastisch ihr Vorhaben. Dadurch wollte sie Aufmerksamkeit wecken, um die Finanzierung der Arbeiten voranzubringen.

Zunächst galt es, das Haus vor dem Wintereinbruch zu schützen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte sie einen Bauunternehmer gefunden, dem sie vertraute und der das Projekt vorantrieb. Susanne Osthoff machte sich an jenem Freitag auf den Weg in den Nordirak. Wo genau sie angehalten und verschleppt wurde, wohin sie gebracht wurde, gar vielleicht zurück in die Hauptstadt nach Bagdad, das sind Fragen, die sie den Untersuchungsbeamten des Bundeskriminalamts beantworten soll. […]

Unversehrt und wohlauf

Susanne Osthoff selbst wird nur über ihre Entführer verläßlich Auskunft geben können. Spekulationen, wonach diese einer bestimmten Mudjaheddin-Gruppe angehörten, wurden postwendend dementiert. Ein politischer Hintergrund ist ohnehin unwahrscheinlich. Die Entführung trug weder die Handschrift des Terroristen Abu Mussab al Zarqawi, noch einer anderen ihm nahestehenden Gruppe. Es ist deshalb wahrscheinlich, daß die Deutsche und ihr Fahrer sunnitischen Aufständischen in die Hände fielen oder rivalisierenden Stämmen, die ihre Waffenkäufe - oder andere „Projekte” - mit Lösegeld finanzieren. [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (20. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.faz.net/imagecache/{3187D88E ... file2.jpeg[/right]
Naher Osten

Bundesregierung: Deutsche sollen den Irak verlassen

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat an ausländische Helfer appelliert, trotz der Gefahren weiter im Irak tätig zu sein. Humanitäre Helfer müßten gerade in Gefahren- und Krisensituationen tätig werden, sagte der Vorsitzende Nadeem Elyas und warnte davor, den Irak „den Verbrechern zu überlassen”. „Wo kämen wir denn hin, wenn jede Möglichkeit einer Gefahr ein Grund dafür sein soll, daß der menschliche Einsatz unterbunden würde?”


Über die im Irak entführte und nach 25 Tagen Geiselhaft freigelassene Susanne Osthoff sagte Elyas: „Auf jeden Fall sollte sie nicht einfach ihre Lebensaufgabe aufgeben aufgrund eines terroristischen Aktes.” Die Deutsche habe keinerlei Schuld an ihrer Entführung gehabt, sagte Elyas dem „Kölner Stadtanzeiger”. Für Osthoffs Engagement im Irak, das im Zuge der Entführung kritisiert worden war, forderte Elyas daher mehr Anerkennung.

„Wunder können wir nicht bewirken”

Dagegen forderte das Auswärtige Amt abermals alle Deutschen im Irak auf, das Land zu verlassen. Staatsminister Gernot Erler (SPD) sagte dem NDR am Dienstag, er hoffe, daß die Lehre aus dem Fall Osthoff gezogen werde. Das Risiko, entführt zu werden, sei „sehr hoch” und nicht immer gehe eine Entführung so glimpflich aus.

Der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt Jürgen Chrobog kritisierte ein „Sozialversicherungsdenken” mancher Deutscher im Ausland. Wer sich in Gefahr begebe, müsse das Risiko kennen, sagte Chrobog dem Bayerischen Rundfunk. „Man erwartet ja immer eine Rundumversicherung des Staates, aber Wunder können wir nicht bewirken.” [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (22. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.faz.net/imagecache/{F17DDB7F ... file2.jpeg[/right]Entführung im Irak

Susanne Osthoff schildert Details der Geiselhaft

Von Birgit Svensson

Vier Tage nach ihrer Freilassung werden immer mehr Einzelheiten über Verlauf und Ende der Geiselhaft Susanne Osthoffs bekannt. Die 43 Jahre alte deutsche Archäologin wurde demnach nahe einer Tankstelle im Norden Bagdads auf ihrem Weg nach Arbil im Nordirak entführt.


Ihr Fahrer Chalid al Schimani fuhr von der Hauptstraße, die nach Kirkuk führt, in eine Seitenstraße und hielt an. Dann ging nach den Schilderungen Susanne Osthoffs alles sehr schnell. Die Beifahrertür wurde aufgerissen, Susanne Osthoff herausgezerrt, ihre Augen wurden verbunden. In einem Kofferraum wurde sie abtransportiert. Als sie wieder sehen konnte, befand sie sich in einem weiß getünchten Raum. Nach einiger Zeit wurde Frau Osthoff in ein neues Versteck gebracht.

[…] Der Fahrer der Archäologin war laut den Schilderungen offenbar in die Entführung verwickelt. Nach seiner eigenen „Freilassung” hat er sich bislang weder bei irakischen noch bei deutschen Behörden gemeldet. Chalid al Schimani hatte demnach Kontakt zum Stamm der Duleimi, die Verbindungen zu sunnitischen Aufständischen im Irak haben. Frau Osthoff soll entführt worden sein, weil sie für eine Spionin gehalten wurde. Nachdem den Entführern klargemacht worden sei, daß Frau Osthoff „unschuldig” sei, seien die Entführer zu Verhandlungen bereit gewesen.

Einer Verwicklung in die Entführung verdächtig ist außerdem ein Bagdader Scheich namens Dschamal al Duleimi, der Frau Osthoff Wagen und Fahrer für die Reise am 25. November nach Arbil vermittelt haben soll, während derer sie dann entführt wurde. […]

Zwei Kontakte hätten den Ermittlern Lebenszeichen gebracht, hieß es am Donnerstag in Berichten aus Bagdad und Berlin […] Auf die Spur Susanne Osthoffs brachte die Ermittler aber ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes.

Durch private Kontakte zu den Mitarbeitern des BND im Irak hatte Susanne Osthoff Mitglieder des Duleimi-Stammes kennengelernt, die ihr Geleitschutz anboten. Der Fahrer al Schimani wurde ihr durch einen Scheich des Stammes, offenbar Dschamal al Duleimi, empfohlen. […]

Auch die Straße nach Kirkuk, wohin Susanne Osthoff unterwegs war, führt durch Duleimi-Land. Vor ihrer Abfahrt aus Bagdad in den Norden brachte die deutsche Archäologin in Begleitung eines Mitarbeiters des BND das für ihr Projekt in Mossul ausgezahlte Geld noch zur Bank. Sie gab ihm einen Zettel mit dem Namen des Fahrers und der Autonummer und verschwand.

Erst als das Video ihrer Entführung drei Tage später auftauchte, erinnerte sich der BND-Mitarbeiter an das Papier. [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (22. Dezember 2005 ) hat geschrieben:Verdacht der Ermittler

Osthoffs Fahrer an Entführung beteiligt?

Die am Sonntag befreite deutsche Geisel Susanne Osthoff hat den Irak verlassen. Wie das Auswärtige Amt am Mittwoch in Berlin mitteilte, reiste Osthoff aus Bagdad ab. Über das Ziel der 43 Jahre alten Archäologin wollte eine Ministeriumssprecherin nichts sagen. Sie verwies lediglich auf frühere Aussagen Osthoffs, wonach sie zunächst nicht nach Deutschland zurückkehren wolle [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

ich persönlich kann die Einstellung von Nadeem Elyas verstehe - wenn es um die Hilfsorganisationen geht. Denn gerade heutzutage, gerade in der momentanen Situation ist es für die Bevölkerung im Irak wichtig, daß dort Hilfsorganisationen vor Ort teils lebenswichtige Arbeit leisten. Etwas anderes ist es bei Archäologen und anderen Personen, die momentan u.U. nur sich selber und die Einheimischen Mitarbeiter in unnötige Gefahr bringen würden.

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (20. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.faz.net/imagecache/{3187D88E ... file2.jpeg[/right]
Naher Osten

Bundesregierung: Deutsche sollen den Irak verlassen

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat an ausländische Helfer appelliert, trotz der Gefahren weiter im Irak tätig zu sein. Humanitäre Helfer müßten gerade in Gefahren- und Krisensituationen tätig werden, sagte der Vorsitzende Nadeem Elyas und warnte davor, den Irak „den Verbrechern zu überlassen”. „Wo kämen wir denn hin, wenn jede Möglichkeit einer Gefahr ein Grund dafür sein soll, daß der menschliche Einsatz unterbunden würde?”


Über die im Irak entführte und nach 25 Tagen Geiselhaft freigelassene Susanne Osthoff sagte Elyas: „Auf jeden Fall sollte sie nicht einfach ihre Lebensaufgabe aufgeben aufgrund eines terroristischen Aktes.” Die Deutsche habe keinerlei Schuld an ihrer Entführung gehabt, sagte Elyas dem „Kölner Stadtanzeiger”. Für Osthoffs Engagement im Irak, das im Zuge der Entführung kritisiert worden war, forderte Elyas daher mehr Anerkennung.

„Wunder können wir nicht bewirken”

Dagegen forderte das Auswärtige Amt abermals alle Deutschen im Irak auf, das Land zu verlassen. Staatsminister Gernot Erler (SPD) sagte dem NDR am Dienstag, er hoffe, daß die Lehre aus dem Fall Osthoff gezogen werde. Das Risiko, entführt zu werden, sei „sehr hoch” und nicht immer gehe eine Entführung so glimpflich aus.

Der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt Jürgen Chrobog kritisierte ein „Sozialversicherungsdenken” mancher Deutscher im Ausland. Wer sich in Gefahr begebe, müsse das Risiko kennen, sagte Chrobog dem Bayerischen Rundfunk. „Man erwartet ja immer eine Rundumversicherung des Staates, aber Wunder können wir nicht bewirken.” [weiter]
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (27. Dezember 2005 ) hat geschrieben:Rückkehr in den Irak

Appelle an Osthoff: „Nehmen Sie Abstand von ihren Plänen”

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und andere Politiker haben die deutsche Archäologin Susanne Osthoff dringend vor einer Rückkehr in den Irak gewarnt. Ungeachtet aller Warnungen hatte die vor gut einer Woche aus der Geiselhaft entlassene Deutsche angekündigt, in den Irak zurückkehren zu wollen, um dort ihre Arbeit als Archäologin fortzusetzen.

Das sagte Osthoff in einem am Montag ausgestrahlten Interview des arabischen Nachrichtensenders Al Dschazira. Einen genauen Zeitpunkt nannte die 43 Jahre alte Deutsche in ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit ihrer Freilassung nicht. Steinmeier erklärte in Berlin, er appelliere an Frau Osthoff, von ihren Plänen, in den Irak zurückzukehren, Abstand zu nehmen.

„Nach intensiven Anstrengungen vieler Beteiligter über drei Wochen, die schließlich zu ihrer Freilassung führten, hätte ich wenig Verständnis, wenn Frau Osthoff sich erneut in eine Gefahrensituation begeben würde”, sagte Steinmeier. Schon am Samstag hatte das Auswärtige Amt einen Zeitungsbericht bestätigt, wonach Osthoff unmißverständlich aufgefordert worden sei, nicht in das Land ihrer Entführung zurückzukehren. Allerdings sei Osthoff eine freie Person, sagte er Sprecher.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, sagte der „Bild”-Zeitung, er bedauere, daß Osthoff dem dringenden Appell der Bundesregierung, nicht in den Irak zurückzukehren, nicht folge. „Gerade sie müßte das Risiko einer solchen Entscheidung deutlich vor Augen haben”, wurde der CDU-Politiker zitiert. Der SPD-Außenexperte Niels Annen sprach von einer unvorstellbaren Entscheidung. „Frau Osthoff sollte die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ernst nehmen. […]

Regierung: Keine Unterstützung für Osthoff-Projekte

Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, im Irak keine Projekte mehr zu unterstützen, die mit einem Aufenthalt Osthoffs in dem Land verbunden wären. Osthoffs Projekt, in der nordirakischen Stadt Arbil ein deutsches Kulturzentrum aufzubauen, sei jetzt aber offensichtlich vom Tisch. Auch die vom Auswärtigen Amt mit 40.000 Euro geförderte Sanierung einer Karawanserei in Mossul solle nicht mehr fortgeführt werden [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (27. Dezember 2005) hat geschrieben: Glosse Politik

Warnung

wgl. Man muß sein Land nicht mögen. Besonders in Deutschland sehen viele darin geradezu den Ausweis höheren Menschentums. Wenn man dann auch noch das Christentum verläßt und zum Islam übertritt, was in diesem Deutschland jedem freigestellt ist, wird man von Geiselverbrechern sogar "gut behandelt", wie das Entführungsopfer Osthoff in dem Sender Al Dschasira kundgetan hat. Jedenfalls ist die Chance, mit dem Leben davonzukommen, größer. Auch waren die Entführer in Wirklichkeit gar keine Verbrecher, sondern sie wollten nur das Gute: humanitäre Hilfe für eine von Sunniten bewohnte Region. Eigentlich muß man die Kidnapper als Wohltäter sehen. Allein - die deutsche Bundesregierung will das partout nicht begreifen, ebensowenig die Parteien des Bundestages und etliche Landeskundige, die sonst nicht gerade für übertriebene Ängstlichkeit bekannt sind. Sie warnen Frau Osthoff davor, in den Irak zurückzukehren. Man steige nicht zweimal in denselben Fluß, lehrte einst der Philosoph Heraklit; doch bei Entführungen ist eine Wiederholung nie ausgeschlossen. Und es ist auch nicht ausgeschlossen, daß andere Entführer sich nicht erweichen lassen.
[/color]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (28. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]BILD[/right]
Fragen zum Fall Osthoff

Getrübte Freude

Von Rainer Hermann

Auf die Freude über das Ende des Geisledramas um Susanne Osthoff ist ein Schatten gefallen; er wächst mit jedem Tag seit ihrer Freilassung. Denn ihr Verhalten ist widersprüchlich, und aus Ungereimtheiten entstehen Fragen, die noch nicht beantwortet werden können: Fragen über ihre Tätigkeit im Irak, ihre Geldquellen, ihre Kontakten in dem Land und der Mission, der sie sich möglicherweise selbst verpflichtet fühlt. Auch ihre Weigerung, nach Deutschland zurückzukehren ist, mindestens für Außenstehende, schwer zu verstehen.

Nach dem Ende der Geiselnahme hatte Frau Osthoff es zunächst abgelehnt, sich gegenüber Medien äußern. Als sie es dann tat, wählte sie dafür den arabischen Nachrichtensender Al Dschazira. Stets hatte es geheißen, sie spreche fließend Arabisch. In dem Interview verstand die Muslima, die ihr Haupthaar mit einem schwarzen Schal bedeckt hatte, die auf hocharabisch gestellten Fragen aber nicht und wechselte in die englische Sprache.

Was hat sie im Irak getan?

Sie ließ die Fernsehzuschauer im ungewissen darüber, was sie nach ihrer Rückkehr in den Irak, die sie ankündigte, tun wolle. Regierung und Opposition in Berlin warnten sie am Dienstag eindringlich davor, wieder in das Land zu reisen. (Siehe auch: Osthoff läßt Rückkehr in den Irak offen)

Zu den Ungereimtheiten der Susanne Osthoff zählt, daß sie sich als Archäologin und humanitäre Helferin ausgibt, aber in den vergangenen Jahren diesbezüglichwenig vorzuweisen hat: Bekannt ist nur, daß sie im Jahr 2003 Medikamentenlieferung des Hilfswerks Medeor in den Irak begleitet und im selben Jahr die amerikanische Besatzungsarmee erfolgreich gebeten hat, im Norden des Irak eine archäologische Stätte zu schützen. Zugleich sammelte sie Geld für den Erhalt des Bait Tutuncu nahe Mossul. Zudem habe sie in Arbil, der Hauptstadt von Irakisch-Kurdistan, ein deutsches Kulturzentrum aufbauen wollen. Den Behörden von Arbil ist davon indessen nichts bekannt.

Der Irak hat zu jeder Zeit schillernde Abenteurer angezogen. Im vergangen Jahr hatte sich in Arbil vorübergehend eine Französin aufgehalten, die sich als Anthropologin ausgegeben hatte und vorgab, sich ebenfalls für den Erhalt archäologischer Stätten einzusetzen. Sie hatte einmal im Libanon mit der Hizbullah gelebt, dann wechselte sie nach in Falludscha; nach der kurzen Zwischenetappe in Arbil setzte sie sich auf eine Karibikinsel ab.

Geheimdienstlicher Hintergrund?

Wie bei ihr ist auch bei Susanne Osthoff die Frage gestellt worden, ob ihre Tätigkeit im Irak einen geheimdienstlichen Hintergrund haben könnte. Ihre Entführer hatten sie zunächst verdächtigt, für einen westlichen Nachrichtendienst zu arbeiten. Immerhin hatte sie in Bagdad Kontakte zu den dortigen BND-Mitarbeitern gehabt. Es ist daher nicht auszuschließen, daß sie zumindest für Botengänge auch eingesetzt worden war.

Denn Frau Osthoff gehörte zu den letzten Ausländern, die sich im sunnitischen Dreieck und in Mossul über lange Zeit frei bewegen konnten. Bei einer nur schwer steuerbaren Person wie Susanne Osthoff scheidet jedoch eine nachrichtendienstliche Tätigkeit mit großer Wahrscheinlichkeit aus.

Welche Geldquellen?

Damit stellt sich aber weiter die Frage, woher Susanne Osthoff ihr Geld bekam. Am 25. November, dem Tag ihrer Entführung, konnte sie sich einen Flug von Bagdad nach Arbil nicht leisten. Ihre Tochter Tarfa schickte sie jedoch zur gleichen Zeit auf ein bayerisches Internat. Der Vater des Kindes, der zum Clan der Schaalan gehört, einem Unterstamm der in vielen arabischen Ländern siedelnden Schammar, zahlt für den Unterhalt seiner Tochter nichts.

Daher besuchte Susanne Osthoff Scheich Ghazi al Jawar, den Führer der Schammar und ersten Übergangspräsidenten des Irak. Möglicherweise hat er Hilfen für das Kind zugesagt. Nach arabischer Stammestradition dürfte er der Frau aber kaum etwas versprochen haben, zumal sie ja die Scheidung selbst eingereicht hatte. Sollte al Jawar es aber getan haben, stünde nun sie gegenüber den Schammar in der Pflicht.

Kontakte zu Saddam-Seilschaften?

Susanne Osthoff klagte stets über Geldmangel. Daher vertraute sie sich am 25. November für den gefährlichen Landweg einem Fahrer an, den ihr Dschamal Dulaimi vermittelt hatte. Sie kannte Dschamal Dulaimi lange und wohnte offenbar teilweise in seiner Bagdader Villa. Der Psychiater Dulaimi war einst einer der Leibärzte von Saddam Hussein. In den neunziger Jahren setzte er sich nach Salaheddin im kurdischen Nordirak ab, nach Saddams Sturz kehrte er nach Bagdad zurück. Der Stamm der Dulaimi siedelt vor allem im sunnitischen Dreieck um Falludscha und Ramadi. Seine Mitglieder gehörten zu den Stützen des Regimes von Saddam Hussein, heute stellen sie die Stützen der Aufständischen.

Wie weit könnte Susanne Osthoff damit in innerirakische Zusammenhänge eingebunden sein? In die Richtung einer möglichen Vernetzung mit Seilschaften aus der Zeit von Saddam Hussein zeigt auch ein anderer Hinweis. Susanne Osthoff war Mitte der achtziger Jahre in den Irak über den Marburger Professor Walter Sommerfeld und dessen Deutsch-Irakische Gesellschaft eingeführt worden, der gute Beziehungen zum Regime Saddam Husseins nachgesagt wurden.

Weiß die Regierung mehr?

Eine Rückkehr nach Deutschland schließt Susanne Osthoff kategorisch aus. Auch an Weihnachten nahm sie keinen Kontakt zu ihrer Mutter Ingrifd Hala auf, die sie seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hat. Susanne Osthoff kam auch nicht nach Deutschland, um ihre Tochter dort zu sehen. Die mußte vielmehr zu ihrer Mutter in den Nahen Osten fliegen.

Vielleicht fürchtet sich Susanne Osthoff vor dem Medienrummel in Deutschland, vielleicht will sie ihre Familie meiden, vielleicht weiß die Bundesregierung aber mehr, als sie gegenwörtig zugibt. Immerhin streicht sie Frau Osthoff alle Gelder und verhält sich ihr gegenüber auffallend [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (28. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.faz.net/imagecache/{2302061D ... file2.jpeg[/right]
Nach der Entführung

Politiker diskutieren Irak-Reiseverbot für Osthoff

Nachdem die entführte und freigelassene Deutsche Susanne Osthoff eine Rückkehr in den Irak nicht ausgeschlossen hat, diskutieren Politiker der großen Koalition über ein Einreiseverbot. „Wir sollten prüfen, ob die Bundesregierung den Irak um ein Einreiseverbot für Frau Osthoff bitten kann”, sagte die SPD-Außenpolitikerin Brunhilde Irber der „Bild”-Zeitung. Der CSU-Rechtsexperte Norbert Geis sagte dem gleichen Blatt: „Der Irak selbst müßte ein großes Interesse haben, dieser Frau die Einreise zu verweigern.”

Osthoff hatte am Dienstag abermals offengelassen, ob sie in den Irak zurückkehren wird. Dies sei ihre „Privatangelegenheit”, zu der sie sich noch nicht geäußert habe, sagte Osthoff im ZDF.

Die Archäologin war im Irak in kulturwissenschaftlichen und humanitären Projekten engagiert. Sie wurde Ende November im Norden des Landes entführt, kam nach 23 Tagen wieder frei und war dann an einen unbekannten Ort außerhalb des Iraks gereist, um abgeschieden von der Öffentlichkeit einige Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen.

Die Bundesregierung beabsichtigt, ihr politisches und wirtschaftliches Engagement für das Land zu verstärken. Deutschland wolle „nach den erfolgreichen Wahlen im Irak den Demokratisierungs- und Stabilisierungsprozeß im Irak stärker unterstützen”, sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Friedbert Pflüger (CDU) der „Neuen Osnabrücker Zeitung”. Gleichzeitig betonte er, es bestehe in der großen Koalition Konsens darüber, daß keine deutschen Soldaten in den Irak entsendet würden.

Die Bundesregierung beabsichtige weiter, die unter Rot-Grün begonnenen Ausbildungslehrgänge von irakischen Sicherheitskräften in Deutschland und in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Umfang und Qualität fortzusetzen, sagte Pflüger [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (28. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.faz.net/imagecache/{8C19DF94 ... cture.jpeg[/right]
Interview im ZDF

Osthoff: Entführer kamen aus Umfeld von Al Zarqawi

Die Archäologin Susanne Osthoff geht davon aus, daß ihre Geiselnehmer aus dem Umfeld des Al-Qaida-Anführers im Irak, Abu Musab al Zarqawi, stammen. Sie sei informiert worden, um wen es sich bei den Entführern gehandelt habe, sagte Osthoff am Dienstag in einem ZDF-Interview, dessen Wortlaut am Mittwoch auf der Internet-Seite des Senders veröffentlicht wurde und das am Abend in Auszügen ausgestrahlt wurde.

Es habe sich um eine Gruppierung aus dem Umfeld von Al-Sarkaui gehandelt. „Das ist mir von Anfang an klar gemacht worden.” Al Zarqawi und seine Terrorgruppe hat sich zu zahlreichen Selbstmordanschlägen im Irak bekannt. Über Details ihrer Entführung wollte Osthoff sich nicht äußern: „Das interessiert niemanden, ein Kidnapping läuft mit Gewalteinwirkung ab, in der Regel.”

Zur Frage, ob sie in den Irak zurückkehren wolle, sagte die 43 Jahre alte Frau, die aus Bayern stammt: „Es ist eine komplette Lüge.” Sie habe so etwas noch nie behauptet.

In den vergangen Tagen hatten Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Außenpolitiker der Koalition an Osthoff appelliert, nicht wieder in das Land zurückzukehren und sich der Gefahr einer abermaligen Entführung auszusetzen.

Dankbar zeigte sich Osthoff gegenüber Altkanzler Gerhard Schröder, der in einem arabischen TV-Sender an die Entführer appelliert hatte, die Archäologin freizulassen. „Ich möchte das jetzt noch sagen, ich danke Herrn Gerhard Schröder für diese Ansprache, denn das hat mir viel geholfen.” [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (28. Dezember 2005) hat geschrieben:[right]http://www.faz.net/imagecache/{A8449D13 ... file2.jpeg[/right]
Verschleppt im Jemen


Kontakt zu den Entführern: Familie Chrobog angeblich wohlauf

Der ehemalige Staatssekretär im Auswärtigen Amt Jürgen Chrobog ist im Jemen mit seiner Frau und seinen drei erwachsenen Söhnen entführt worden. Das Auswärtige Amt hatte am späten Mittwoch nachmittag die Geiselnahme bestätigt, ohne Einzelheiten mitzuteilen. Wie das jemenitische Innenministerium mitteilte, war die Familie in der Provinz Schabwa, rund 460 Kilometer östlich von Sanaa, entführt worden [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Cosimo
Beiträge: 397
Registriert: Sonntag 18. Dezember 2005, 13:23

Beitrag von Cosimo »

Diese ganze Entführungsgeschichte ist recht widersprüchlich. Die Nachrichtendienste sollten mal überprüfen ob es sich bei dem Kidnapping nicht um eine raffinierte Inszenierung handelt, mit der Osthoff sich schnell paar schöne Dollars für ihre "Projekte" ergaunerte.
Zuletzt geändert von Cosimo am Donnerstag 29. Dezember 2005, 13:12, insgesamt 3-mal geändert.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Das Wortlautprotokoll des Interviews von Marietta Slomka mit Susanne Osthoff findet man hier: "... war ich nicht freier Mensch"

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich kann nicht nachvollziehen, wieso sich der Staat Deutschland mit dieser Frau rumschlagen soll. Man sollte der Frau nahe legen, die irakische Staatsbürgerschaft zu beantregen, dann wird sie bestimmt glücklich.
In Deutschland gibt es Massenarbeitslosigkeit, daraus entstehende Massenarmut und dann kommt die Frau mit so einem Scheiß daher. Diese Frau sollte mal jemand kneifen, damit die aus ihrem Tripp aufwacht. Das die Grünen, in Person von Frau Roth, ihren Tripp noch unterstützen, passt wunderbar ins deutsche Parteiensystem.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Der ein oder andere Politiker fordert inzwischen, daß für den Fall, daß Frau Osthoff wieder was im Irak passiert, ihr die Kosten für die "Befreiung" auferlegt werden sollen; oder es wer den auch Stimmen laut, die ihre die Ausreise in den Irak untersagen wollen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Offensichtlich ist Frau Osthoff von der Entführung sehr mitgenommen und kann keinen klaren Gedanken fassen. Schuld in ihrem eigenen Verhalten sieht sie nicht. Wenn ich das Interview richtig verstehe, heiligt für sie der Zweck, nämlich die Versorgung der 40 Familien, von denen sie spricht, alle Mittel, auch dass sie sich selbst in Gefahr bringt. Das geht sogar soweit dass sie deutsche Behörden beschuldigt, sie dabei zu wenig unterstützt zu haben und sich jetzt auch noch das Recht herausnehmen, sich plötzlich dafür zu interessieren, was sie tut. Man sagt ihr in der deutschen Botschaft, dass man ihre Hilfe im Irak nicht braucht, was nicht ihrer eigenen Erfahrung entspricht. Die Deutschen sollen sich nicht um ihre Aktivitäten kümmern, so wie sie es vorher auch gemacht haben.

Ob Frau Osthoff vor ihrer Entführung mal darüber nachgedacht hat, ob ihr Verhalten sich mit der Verantwortung ihrer eigenen Tochter gegenüber vereinbaren lässt, ob sie vor irgendetwas auf der Flucht ist, ob sie ihre Entscheidungen noch nach den Richtlinien des gesunden Menschenverstandes fällt, weiß ich nicht. Darüber kann ich nur Vermutungen anstellen. Offensichtlich hat auch ihr Bruch mit der Familie einen Grund, der bei ihr liegt, denn die Familie selbst hat diesen Bruch offensichtlich nicht vollzogen.

Rein gefühlsmäßig tut mir diese Frau irgendwie leid, und zwar seitdem ich von ihr gehört hat. Irgendwie hatte ich immer den Eindruck, dass sie wichtige Dinge aus den Augen verloren hat.
Nur ein Gefühl, dass nicht der Wahrheit entsprechen muss.

Sobald die Frau sich von der Entführung erholt hat und wieder zurechnungsfähig ist, sollte man ihr einige Sachen klarzumachen versuchen. Wenn sie darauf nicht eingeht, kann man halt nichts machen.

Es-Ergo-Cogito
Beiträge: 422
Registriert: Mittwoch 16. Juni 2004, 16:05

Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Wer hatte welchen Vorteil aus dem "Fall Osthoff"?
«::: pax tecum :::»

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Frau Osthoff soll gehen, wohin sie will. Auf eigene Kosten und auf eigenes Risiko.

Benutzeravatar
Cosimo
Beiträge: 397
Registriert: Sonntag 18. Dezember 2005, 13:23

Beitrag von Cosimo »


Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Das wundert mich nicht; die Dame dürfte gleichfalls eine veritable Klatsche haben; zuviel Multi-kulti und Haß aus das Eigene scheinen sich generell schädlich auf die Psyche auszuwirken.

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Eine andere Frage ist, warum Frau Osthoff beim ZDF so verwirrt und desorientiert war, beim Al Djasira einige Tage vorher aber offenbar völlig klar.

Die FAZ meint, diese verwirrte Frau Osthoff sei ein Produkt der Bearbeitung des Interviews durch die heute-Redaktion. Kritik an Medien und deutscher Botschaft als Zeichen für einen verwirrten Geist.
klick mich

Uwe Schmidt
Beiträge: 1153
Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 04:56

Beitrag von Uwe Schmidt »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich kann nicht nachvollziehen, wieso sich der Staat Deutschland mit dieser Frau rumschlagen soll. Man sollte der Frau nahe legen, die irakische Staatsbürgerschaft zu beantregen, dann wird sie bestimmt glücklich.
In Deutschland gibt es Massenarbeitslosigkeit, daraus entstehende Massenarmut und dann kommt die Frau mit so einem Scheiß daher. Diese Frau sollte mal jemand kneifen, damit die aus ihrem Tripp aufwacht. Das die Grünen, in Person von Frau Roth, ihren Tripp noch unterstützen, passt wunderbar ins deutsche Parteiensystem.


Naja, wir wollen mal hoffen, dass sie das Geld zurückzahlen muss, mit dem sie freigekauft wurde.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich kann nicht nachvollziehen, wieso sich der Staat Deutschland mit dieser Frau rumschlagen soll. Man sollte der Frau nahe legen, die irakische Staatsbürgerschaft zu beantregen, dann wird sie bestimmt glücklich.
In Deutschland gibt es Massenarbeitslosigkeit, daraus entstehende Massenarmut und dann kommt die Frau mit so einem Scheiß daher. Diese Frau sollte mal jemand kneifen, damit die aus ihrem Tripp aufwacht. Das die Grünen, in Person von Frau Roth, ihren Tripp noch unterstützen, passt wunderbar ins deutsche Parteiensystem.


Naja, wir wollen mal hoffen, dass sie das Geld zurückzahlen muss, mit dem sie freigekauft wurde.
Die kann das doch gar nicht bezahlen. Man sollte die Dame ausbürgern und sie, in Geschenpapier eingewickelt, ihren irakischen Freunden schenken.

Man sollte überhaupt für niemanden auch nur einen Finger rühren, der freiwillig in Krisengebiete fährt.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Hallo Ewald,

ob man Frau Osthoff, die meines Wissens immer noch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, ausbürgern dürfte, überlasse ich lieber denjenigen, die sich mit Staatsrecht auskennen. Was Deinen letzten Satz angeht, bin ich anderer Meinung.
Denn ich bin der festen Überzeugung, daß man immer noch mehr als einen Finger rühren sollte für die Menschen, die freiwillig in Krisengebiete fahren, um dort notleidenden Menschen zu helfen.
Um Beispiele zu nennen:
- die DRK- und THW-Helfer, die nach den Katastrophen im Tsunamigebiet bzw. in Pakistan waren oder noch dort sind
- die freiwilligen Helfer der verschiedenen (auch christlichen) Organisationen, die im Irak, im Sudan, im Libanon und anderswo notleidenden Menschen Medikamente, Lebensmittel (für eine Übergangszeit), sauberes Trinkwasser usw. bringen.

Aber Du hast recht, wenn Du es auf Menschen beziehst, die auf eigene Gefahr und ohne Rücksicht auf das eigene Leben und das der ihnen anvertrauten in solche Krisengebiete reisen.

Gruß, Pit

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich kann nicht nachvollziehen, wieso sich der Staat Deutschland mit dieser Frau rumschlagen soll. Man sollte der Frau nahe legen, die irakische Staatsbürgerschaft zu beantregen, dann wird sie bestimmt glücklich.
In Deutschland gibt es Massenarbeitslosigkeit, daraus entstehende Massenarmut und dann kommt die Frau mit so einem Scheiß daher. Diese Frau sollte mal jemand kneifen, damit die aus ihrem Tripp aufwacht. Das die Grünen, in Person von Frau Roth, ihren Tripp noch unterstützen, passt wunderbar ins deutsche Parteiensystem.


Naja, wir wollen mal hoffen, dass sie das Geld zurückzahlen muss, mit dem sie freigekauft wurde.
Die kann das doch gar nicht bezahlen. Man sollte die Dame ausbürgern und sie, in Geschenpapier eingewickelt, ihren irakischen Freunden schenken.

Man sollte überhaupt für niemanden auch nur einen Finger rühren, der freiwillig in Krisengebiete fährt.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Junge Welt (03.01.2006) hat geschrieben: Indiana Jones und Ali Baba

Entführungsfall Osthoff (II): Die politische Dimension des Kidnappings und die zwielichtige Rolle des Bundesnachrichtendienstes

Von Jürgen Elsässer

Mit Indiana Jones, Titelheld einer dreiteiligen Hollywood-Saga, hat Susanne Osthoff zumindest den Beruf gemein: Der Ärchaologe kümmerte sich wie sie um versunkene Kulturgüter in fernen Landen. Für die Buddelei braucht man freilich auch das nötige Kleingeld, weswegen das Rauhbein sich in »Jäger des verlorenen Schatzes« von der US-Armee beauftragen ließ. In »Indiana Jones und der letzte Kreuzzug« muß sich der Altertumsexperte im Nahen Osten mit Entführern herumschlagen, die seinen Vater gekidnappt haben, ausgewachsenen Nazis sogar. Hätte Frau Osthoff in den 80er Jahren diese Filme gesehen, hätte sie vielleicht einen anderen Lebensweg eingeschlagen.

Daß ihr, ähnlich wie Indiana Jones, die Politik und die Geheimdienste zum Verhängnis wurden, bestreitet die Bundesregierung. Angeblich sei es ihren Entführern vor allem um Geld gegangen, wurde immer wieder behauptet. Die FAZ prägte in diesem Zusammenhang den Begriff vom »Ali-Baba-Land«. Kurz vor dem Jahreswechsel frischte der Berliner Geschäftsmann Rolfeckhard Giermann die Räuber-Version in der Bild-Zeitung wieder auf. Demnach soll Osthoff am 25. November, dem Tag der Entführung, 17000 Dollar in bar bei sich gehabt haben, die sie von der deutschen Botschaft für ein Kulturprojekt in Mossul bekommen haben soll. Für diese Summe habe sie ihr Fahrer an die Kidnapper verkauft. »Er soll gesagt haben: Ich habe eine Deutsche mit viel Geld im Taxi. Das haben mir Befreier von Frau Osthoff berichtet.«


Eine Verschwörung

Die Entführte erzählt eine andere Geschichte. »Ich weiß, daß ich das Opfer einer Verschwörung war«, sagte sie gegenüber Al-Dschasira. Die Motive der Kidnapper seien politisch gewesen: »Der wichtigste Punkt war die Besetzung durch die Amerikaner und ihre Verbündeten.« Zur Frage, warum die Entführer gerade sie auswählten, sagte sie im ZDF-heute-journal am vergangenen Mittwoch an zwei Stellen, sie sei als »jüdischer Geheimdienstoffizier« betrachtet worden. Eine lebensgefährliche Unterstellung: »Und normalerweise, wenn es in Arabien keine Gnade gäbe, wäre ich im Kofferraum nach einer Stunde schon eliminiert worden und dann in den Kanal daneben reingeschmissen worden.«

Falls das stimmt, stellt sich natürlich die Frage: Wer hat Frau Osthoff fälschlich als Mossad-Agentin denunziert? Einmal mehr stoßen wir auf die Rolle des deutschen Geheimdienstes. »Durch private Kontakte zu den Mitarbeitern des Bundesnachrichtendienstes (BND) hatte Susanne Osthoff Mitglieder des Duleimi-Stammes kennengelernt«, schrieb die FAZ schon vor Weihnachten. Ihr Fahrer, der sie dann an die Entführerbande ausgeliefert hat, wurde ihr durch Scheich Dschamal al Duleimi vermittelt. Ein Mitglied des Duleimi-Clans soll laut FAZ bei dieser Bande mitmischen. Die Frage ist allerdings, warum die Duleimis sie ans Messer liefern sollten, nachdem sie sie bis zur ersten Oktoberhälfte in ihrem Privathaus in Bagdad aufgenommen hatten. Theoretisch sind nur zwei Erklärungen denkbar: Entweder ihre Gastgeber haben beim Durchsuchen ihrer persönlichen Habe belastende Hinweise entdeckt. Oder jemand hat die Duleimis mit entsprechenden Hinweisen gegen die Archäologin aufgebracht.

Kam der vergiftete Pfeil von deutscher Seite? Dafür sprechen nur vage Andeutungen Osthoffs im ZDF-Interview: »Sie haben, ohne mich zu fragen, mich da irgendwie plötzlich wieder benutzt und sonst, ich sage nichts mehr dazu, ich wäre schon öfter wegen den Deutschen gestorben, weil die mich sitzen ließen im Krieg.« Verdächtig ist aber, daß der Bagdader BND-Mitarbeiter, dem Osthoff vor der Entführung das Autokennzeichen und den Namen des Fahrers zusteckte, der sie kurz darauf verschwinden ließ, geschlagene drei Tage wartete, bis er diese Information weitergab – bis zum Auftauchen des Entführervideos. Normalerweise wäre sie als vermeintliche Mossad-Agentin zu diesem Zeitpunkt schon liquidiert gewesen. Nachdem er sich des Zettels erinnert hatte, »stand er zunächst in Kontakt mit der deutschen Botschaft in Bagdad, tauchte aber dann unter. Sein Verschwinden und die Tatsache, daß er Frau Osthoff den Fahrer vermittelt hatte, machen ihn verdächtig,« meldete die Süddeutsche Zeitung.


Ein Dementi aus Amman

Kehren wir zurück zu der anderen Hypothese, daß Frau Osthoff von ihren Entführern zu Recht als Geheimdienstmitarbeiterin verdächtigt wurde, wenn auch nicht des Mossad, sondern des BND. »Immerhin hatte sie in Bagdad Kontakte zu den dortigen BND-Mitarbeitern gehabt. Es ist daher nicht auszuschließen, daß sie zumindest für Botengänge auch eingesetzt worden war«, vermutet die FAZ. Noch weitgehender äußerte sich ein anonymer BND-Mann gegenüber Welt am Sonntag: »Sie ist abgegriffen worden, weil man geglaubt hat, daß sie abgeschöpft worden ist.« Wer als westlicher Ausländer im Irak unterwegs sei, könne ja nicht wissen, »mit wem er redet«. Die Zeitung resümiert: »Eine Informantin ohne böse Absicht also soll Osthoff gewesen sein.«All diesen Verdächtigungen widerspricht ein Mitarbeiter des jordanischen Geheimdienstes GID in derselben Zeitung: »Die Frau ist sauber, und ist es immer gewesen.« Er empört sich über die seiner Ansicht nach bewußte Falschdarstellung der deutschen Dienststellen. Stimmt das, so wäre Osthoff verkauft worden, weil sie deutschen Interessen im Irak in die Quere gekommen ist oder einfach zuviel wußte.

Über die Aktivitäten der Archäologin Susanne Osthoff in den vorwiegend kurdischen Gebieten des Nordirak hat das Internetportal german-foreign-policy.com ausführlich recherchiert. Demnach leitete die Deutsche seit eineinhalb Jahren die Restaurierung einer zweihundert Jahre alten Karawanserei in Mossul (»Beit al Tütünj«), die sie zu einem Kulturzentrum umwandeln wollte. Darüber stand sie mit dem Auswärtigen Amt in Verbindung, das für das Projekt 40000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Außerdem hatte sie in Erbil mit einem zweiten Projekt, dem Aufbau eines »Deutschen Kulturzentrums in Kurdistan«, begonnen. All dies sei »immer in Abstimmung mit der deutschen Botschaft in Bagdad« erfolgt, teilt ihr Kooperationspartner, der bereits erwähnte Giermann, mit.

Spätestens nach der Bundestagswahl am 18. September mußten sich die Kooperationspartner Osthoffs in der deutschen Botschaft auf neue Direktiven einstellen. Die designierte Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm die Förderung der kurdischen Autonomie- bzw. Sezessionsbestrebungen auf ihre Agenda. Noch vor Amtsantritt empfing sie am 2. November in Berlin Massud Barzani, den Vorsitzenden der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) und Präsident der Region Irakisch-Kurdistan – was Kanzler Gerhard Schröder immer verweigert hatte. Die FAZ berichtet: »Die Erwartungen der irakischen Kurden an die neue Bundesregierung sind hoch, die Voraussetzungen sind günstig. Denn mit der CDU/CSU haben die irakischen Kurden in den vergangenen Jahrzehnten weit bessere Erfahrungen gemacht und Beziehungen gepflegt als mit der SPD und den Grünen. Bundeskanzler Kohl und seine Außenminister Genscher und Kinkel unterhielten gute Beziehungen zu ihnen; Franz Josef Strauß war schon seit den früheren sechziger Jahren freundschaftlich mit Mulla Mustafa Barzani verbunden, dem Vater von Massud Barzani. (...) Sympathien für die irakischen Kurden werden auch dem CSU-Vorsitzenden Stoiber und dem bayerischen Innenminister Beckstein nachgesagt. Eifrig setzt sich zudem die Industrie- und Handelskammer München für gute Beziehungen zur Wirtschaft von Irakisch-Kurdistan ein.«


Reserveoption Nordirak

Die Sezession des Nordirak ist eine Reserveoption der Okkupationsmächte. In Erbil, der Hauptstadt des kurdischen Autonomiegebietes, errichten die USA derzeit ihren größten Stützpunkt. »Hierhin wollen sich die Amerikaner zurückziehen, wenn sie ihre Präsenz im unsicheren Teil des Iraks reduzieren«, weiß die FAZ.

Nach Barzani hielt sich auch der kurdische Abgeordnete Adil Nasir Haddschi zu Gesprächen im Auswärtigen Amt auf. Er betonte, daß die Autonomieregierung »am Ausbau der Beziehungen mit Deutschland besonders interessiert« sei, unter anderem zur Entwicklung des Tourismus. »Deutsche Investoren und Baufirmen könnten bei der Errichtung neuer und besserer Hotels oder ihrer Modernisierung mitwirken (...)« Aber Touristen kommen nur, wenn es auch etwas zu besichtigen gibt – zum Beispiel von Frau Osthoff schmuck hergerichtete Karawansereien. Die FAZ berichtete über den Berlin-Besuch Haddschis am 17. November. Acht Tage später wurde die Archäologin verschleppt.

* Fortsetzung möglich


Die Entführung der Susanne Osthoff. Eine Chronik

25. November: Osthoff und ihr irakischer Fahrer Chalid al-Schimani werden auf dem Weg nach Erbil verschleppt.

26. November: Die US-Botschaft im Irak bekommt einen Hinweis und alarmiert die deutsche Botschaft.

28. November: Eine Videobotschaft der Entführer wird dem ARD-Büro Bagdad zugespielt.

29. November: Am Morgen sendet die ARD-Tagesschau Standbilder des Videos.

30. November: Bundeskanzlerin Merkel: »Wir lassen uns nicht erpressen.«

1. Dezember: Der irakische Präsident Dschalal Talabani will sich persönlich um die Befreiung kümmern. Appell von Osthoffs Mutter und Schwester.

3. Dezember: Die islamischen Dachverbände in Deutschland verurteilen die Entführung der 43jährigen »aufs Schärfste«.

4. Dezember: Promi-Appell in der Bild am Sonntag.

5. Dezember: Osthoffs Mutter wendet sich erneut an die Geiselnehmer.

7. Dezember: Altbundeskanzler Schröder appelliert in einer vom Sender Al Dschasira ausgestrahlten Erklärung [weiter]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Cosimo
Beiträge: 397
Registriert: Sonntag 18. Dezember 2005, 13:23

Beitrag von Cosimo »


Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Osthoff mit Lösegeld erwischt
http://www.bild.t-online.de/BTO/index.html


Da will womöglich jemand sein ALG2 aufbessern. Demnächst geht`s eh Grünanlagen am Wegesrand für 1€ säubern, anstatt auf Staatskosten Indianer Jones Expeditionen zu machen.


Wolfgang Bosbach Homo-(CDU) forderte in der Tageszeitung „Die Welt” Aufklärung:
Insbesondere interessiere ihn, „ob man Frau Osthoff befragt hat oder ob sie das Geld behalten durfte”.
:D
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema