"Humanisten" fordern die Umwertung aller Werte

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Angelika
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"Humanisten" fordern die Umwertung aller Werte

Beitrag von Angelika »

"Humanisten" fordern die Umwertung aller Werte - Die Zahl der kirchenkritischen Verbände nimmt rapide zu -
Der ärztlich attestierte Selbstmord soll kein Tabu mehr sein


Eine Passage daraus:
Die Tagespost hat geschrieben:Wahr ist allerdings auch, obwohl zahlenmäßig unbedeutend, darf die Rolle, die die sich als Humanisten bezeichnenden Atheisten in den aktuellen gesellschaftlichen Debatten spielen, die sich um Themen wie Hirnforschung, Evolution, Sterbehilfe und embryonale Stammzellen ranken, nicht unterschätzt werden.
Was haltet ihr von den sich als Humaisten bezeichnenden Atheisten, von diesen Religionskritikern und Kirchenhassern ? Ist das eine kleine Gruppe von radikalen Fundamentalisten, die man als Spinner ohnehin nicht ernst zu nehmen braucht ? Oder stellen sie - auch angesichts zunehmender Medienpräsenz - eine Gefahr dar ?

Gruß
Angelika

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

* dieser Strang ohne mich! *
Zuletzt geändert von Juergen am Sonntag 20. November 2005, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Und dann dürfen sie sich nicht als Humanisten bezeichnen, Juergen. Oder sie müssen ihren "Humanismus" definieren.
Denn wenn wie bei Singer Kleinkinder schlachten zur humanistischen Existenz gehört, habe ich was falsch verstanden.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

* dieser Strang ohne mich! *
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Gruß Jürgen

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Petra
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Beitrag von Petra »

Wenn die kirchenkritischen Gruppen Zulauf und breitere Unterstützung bekommen, hängt das m.E. auch (auch!) damit zusammen, wie sich die Kirchen ...ähm....die Kirche und die christlichen Gemeinschaften in der Öffentlichkeit darstellen, bzw. darstellen lassen.

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Sarrha
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Beitrag von Sarrha »

Tacitus hat geschrieben:Denn wenn wie bei Singer Kleinkinder schlachten zur humanistischen Existenz gehört, habe ich was falsch verstanden.

Also ich finde über Singer nicht viel in dem Artikel aus dem Eingangsbeitrag. Ich kenne ihn als brillianten Wissenschaftler und als Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.
Wo findet sich etwas über diese Euthanasiegeschichte? Oder wie ist das gemeint?

Gruß von Sarrha

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

*** dieser Strang ohne mich ! ***
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Gruß Jürgen

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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

[left]http://www.utilitarianism.com/peter-singer.gif[/left]
"If a being suffers there can be no moral justification for refusing to take that suffering into consideration. No matter what the nature of the being, the principle of equality requires that its suffering be counted equally with the like suffering—insofar as rough comparisons can be made—of any other being."
Peter Singer (b. 1946), Animal Liberation, p. 8, New York Review of Books (1990).










Kurz: Singer unterscheidet zwischen den Tatsachen Mitglied der Spezies homo sapiens zu sein und Person zu sein.
Mitglied der Spezies homo sapiens ist jeder ab Verschmelzung von Ei und Samenzelle.
Personen sind Mitglieder der Spezies homo sapiens, die Bewusstsein haben und eine Erwartung und Hoffnung auf Zukunft.
Singer meint nun folgendes: Nur Personen haben ein absolutes Lebensrecht, nicht aber Mitglieder der Spezies homo sapiens.
Ein ausgewachsenes Schwein hat mehr "personale Anteile" (also Bewusstsein und Hoffnung auf Zukunft), als ein Embryo. Schlussfolgerung: ein ausgewachsenes Schwein hat mehr Lebensrecht als ein Embryo. Singer geht soweit zu behaupten: auch ein Baby in den ersten Wochen nach der Geburt hat kein absolutes, einer "Person" im Singer'schen Sinne gleichwertiges Lebensrecht und kann deshalb - unter genau definierten Umständen - ethisch unbedenklich noch getötet werden (postnatale Abtreibung sozusagen).

Singer ist damit kein Humanist im herkömmlichen Sinne. Humanismus hält er eigentlich für "Speziesismus", d.h.: Der Mensch nimmt sich das Recht, ausgewachsene Tiere zu töten, aber bei der Spezies homo sapiens sapiens macht er von Anfang an eine Ausnahme. Für Singer ist dies - ähnlich dem Rassismus - die in seinen Augen ungerechtfertigte Bevorzugung einer Spezies.
Er sieht alles Leben unabhängig von seiner Zugehörigkeit zu einer Spezies als lebendes Material, das in einer Art Hierarchie höher oder niedriger steht - je nach Entwicklungsstufe.
Und deshalb ist "unbewusstes" menschliches Leben durchaus Verfügungsmasse für Ärzte, Angehörige ... human vegetable eben.

Und: Deshalb ist Singer, der ein kleines Baby ohne weitergehende Gewissensskrupel töten könnte, ein extrem engagiertes Mitglied der so genannten Tierrechtsbewegung, die z.B. den Menschenaffen teilweise menschliche Grundrechte einräumen will.
Das erinnert fatal an Hitler. Der war auch Vegetarier ...

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

*** dieser Strang ohne mich ! ***
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Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Juergen hat geschrieben:
Sarrha hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:Denn wenn wie bei Singer Kleinkinder schlachten zur humanistischen Existenz gehört, habe ich was falsch verstanden.
Also ich finde über Singer nicht viel in dem Artikel aus dem Eingangsbeitrag. Ich kenne ihn als brillianten Wissenschaftler und als Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.
Da meinst Du Wolf Singer; hier ist aber Peter Singer gemeint.
Wobei auch Wolf Singers Thesen überaus problematisch sind
und der Mann als Mitglied einer päpstlichen Akademie jeden-
falls ein grotesker Fehlgriff.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Singer geht soweit zu behaupten: auch ein Baby in den ersten Wochen nach der Geburt hat kein absolutes, einer "Person" im Singer'schen Sinne gleichwertiges Lebensrecht und kann deshalb - unter genau definierten Umständen - ethisch unbedenklich noch getötet werden (postnatale Abtreibung sozusagen).
In einem Rechtsstaat würde eine derartige Bestie am Strick
baumeln, bis sie die Geier fressen. Nein, ich korrigiere: Der-
artige Bosheit muß ausgebrannt werden.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Um das noch einmal und mit Bedacht zu wiederholen:

Eine solche satanische Bestie würde ein Rechtsstaat nicht
leben und weiter sein tödliches Gift verspritzen lassen.
Seine Schriften darf man nicht unverbrannt lassen.
Seine Gedanken darf man nicht ungetilgt in der Welt lassen.

Oder man hilft, die Hölle auf Erden vorzubereiten. Und eben
dies ist es, was heute geschieht.
Anmerkung: Beitrag auf verschiedene Bitten hin geändert.
Erklärung siehe weiter unten.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

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nemesis
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Beitrag von nemesis »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eine solche satanische Bestie darf man nicht leben lassen. Seine Schriften darf man nicht unverbrannt lassen. Seine Gedanken darf man nicht ungetilgt in der Welt lassen.
Heinrich Heine hat geschrieben:"wo Bücher brennen, brennen auch Menschen"
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen. - Kurt Tucholsky

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Juergen hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Jürgen hat geschrieben:Singer geht soweit ...
Das war nicht ich, sondern Tacitus.
’tschuldigung, korrigiert.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

nemesis hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eine solche satanische Bestie darf man nicht leben lassen. Seine Schriften darf man nicht unverbrannt lassen. Seine Gedanken darf man nicht ungetilgt in der Welt lassen.
Heinrich Heine hat geschrieben:"wo Bücher brennen, brennen auch Menschen"
Und zwar beide zu Recht, im Falle Peter Singers oder
ähnlicher Teufelsbrut (ich nenne noch Norbert Hörster).
Leider wird’s nicht geschehen, denn nach menschlichem
Ermessen ist der Zug in den Untergang bereits abgefah-
ren und nicht mehr zu stoppen – bis ans Ende der Dinge.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Jürgen hat geschrieben:Selbst wenn man alle Bücher verbrennt. Irgendwann kommt wer mit den gleichen Gedanken.
Ja, ich weiß. Irgendwann kommt das Ende. Unweigerlich
nach der Beseitigung des Katechonten. Doch das Wissen
darum dürfte nicht daran hindern zu tun, was recht ist.

Es ist aber ein rundes Vierteljahrtausend zu spät, das Ruder
noch herumzuwerfen. Weil das korrupte Ancient Régime
versagt hat, konnte das Böse den Siegeszug antreten, hinan
zum Thron des Herrschers dieser Welt.
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Amandus
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Beitrag von Amandus »

Tacitus hat geschrieben:Personen sind Mitglieder der Spezies homo sapiens, die Bewusstsein haben und eine Erwartung und Hoffnung auf Zukunft.
Singer meint nun folgendes: Nur Personen haben ein absolutes Lebensrecht, nicht aber Mitglieder der Spezies homo sapiens.
Eine Vollnarkose setzt so nach Singer das Person- und Lebensrecht für eine Weile außer Kraft. Auch sein eigenes.

Amandus
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Beitrag von Amandus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es ist aber ein rundes Vierteljahrtausend zu spät, das Ruder noch herumzuwerfen. Weil das korrupte Ancien Régime versagt hat, konnte das Böse den Siegeszug antreten
Wer steht hierfür?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

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Zuletzt geändert von Juergen am Sonntag 20. November 2005, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Amandus hat geschrieben:Eine Vollnarkose setzt so nach Singer das Person- und Lebensrecht für eine Weile außer Kraft. Auch sein eigenes.
Nein, da unterscheidet er schon. Wenn der Narkotisierte bereits eine Person war und der Status der "Bewusstseinslosigkeit" nach menschlichem Ermessen wieder zu Ende geht, dann ist dieser Mensch auch im nicht-bewussten Status eine Person.
Dasselbe gilt ja auch, wenn die Person schläft.
Zuletzt geändert von Tacitus am Sonntag 20. November 2005, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

Amandus
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Beitrag von Amandus »

Daraus schließe ich: eine gelungene Monarchie kann nicht schlimmer sein als unsere derzeitige Demokratie, die mangels absoluter Werte keinen Widerstand gegen Demagogen wie Singer aufzubringen vermag. Eine Freiheit, die sich ohne Verantwortung selbst untergräbt . . .

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

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Wilhelm II., Enver Pasha, Franz Joseph: gelungene Monarchen!

Amandus
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Beitrag von Amandus »

Tacitus hat geschrieben:Nein, da unterscheidet er schon. Wenn der Narkotisierte bereits eine Person war und der Status der "Bewusstseinslosigkeit" nach menschlichem Ermessen wieder zu Ende geht, dann ist dieser Mensch auch im nicht-bewussten Status eine Person.
Dasselbe gilt ja auch, wenn die Person schläft.
Das Konzept ist so mutwillig wie grotesk, daß man sich fragen muß, warum es sich nicht von allein totläuft.

Amandus
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Beitrag von Amandus »

Tacitus hat geschrieben: Wilhelm II., Enver Pasha, Franz Joseph: gelungene Monarchen!
Ein Kernproblem der Monarchie: was ist, wenn ein Dussel wie Wilhelm II. in der Thronfolge ansteht? Dann kann man nur noch auf einen guten, unbeirrt weiterstampfenden Beamtenapparat hoffen, wie es in diesem Beispiel die Modernisierungserfolge unter Wilhelm II. zeigen.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

*** dieser Strang ohne mich ! ***
Zuletzt geändert von Juergen am Sonntag 20. November 2005, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Raphael

Beitrag von Raphael »

nemesis hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eine solche satanische Bestie darf man nicht leben lassen. Seine Schriften darf man nicht unverbrannt lassen. Seine Gedanken darf man nicht ungetilgt in der Welt lassen.
Heinrich Heine hat geschrieben:"wo Bücher brennen, brennen auch Menschen"
Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde.
Wehe der Welt mit ihrer Verführung! Es muss zwar Verführung geben; doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet.
Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden.
Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu gelangen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden.
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

(Evangelium nach Matthäus, 18. Kapitel, Vers 6 ff.)

Petra
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Beitrag von Petra »

Wo ist denn da bitte der Unterschied, die einen sprechen Lebensrecht ab, wenn man nicht denken kann, die anderen, weil man das Falsche denkt?

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Wo ist denn da bitte der Unterschied, die einen sprechen Lebensrecht ab, wenn man nicht denken kann.....
Also das glob ich nicht, da würden viele von uns dran glauben.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

wenn ich hier lese, was Du schreibst, wird mir anders:
Nun, man kann die Meinung eines Menschen ablehnen, und - wenn er eine Straftat begeht - , mit allen Mitteln eines Rechtsstaates dagegen vorgehen. Soweit, sogut. Aber auf Grund der Meinung eines Menschen seinen Tod zu fordern (Zitat:"Eine solche ...Bestie darf man nicht leben lassen."Zitatende) ist ein Politik- und Kulturverständniss, das wir - mit Verlaub - das letzte Mal unter der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten hatten. Und ich werde - und da darfst Du sicher sein - alles rechtlich, demokratisch mögliche unternehmen, damit in diesem Land nie wieder ein Mensch auf Grund seiner politischen, religiösen oder kulturellen Überzeugung verfolgt, mißhandelt oder ermordet wird.
Das bin ich den Opfern des Nationalsozialismus und den Gründervätern der Bundesrepublik sowie dem Rechtsstaat - in dem ich Gott sei Dank leben darf - schuldig.

NIE WIEDER TERROR UND FASCHISMUS IN [Punkt]

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Um das noch einmal und mit Bedacht zu wiederholen:

Eine solche satanische Bestie darf man nicht leben lassen.
Seine Schriften darf man nicht unverbrannt lassen.
Seine Gedanken darf man nicht ungetilgt in der Welt lassen.

Oder man hilft, die Hölle auf Erden vorzubereiten. Und eben
dies ist es, was heute geschieht.
carpe diem - Nutze den Tag !

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