Antiamerikanismus in Deutschland

[Nietenolaf]

Tacitus, thanks for the link, ol' fella!

... fast schon quasireligioeser Kult um nationale Symbole... Ueberall dort, wo uebermaessig Flaggen als nationale Symbole zu sehen sind, stimmt was nicht bzw. ist im Durchschnitt keine oder nur wenig Reflektionsvermoegen ueber die eigene Herkunft, Geschichte bis hin zur eigenen Biographie etc. vorhanden...

I guess Tacitus is already ironing his stars-and-stripes-underwear!
But what concerns the cult of symbols, indeed: we had an alike cult in the thirties till the end of our "glorious empire".

[Tacitus]

I guess Tacitus is already ironing his stars-and-stripes-underwear!

Yes, sir!

But what concerns the cult of symbols, indeed: we had an alike cult in the thirties till the end of our "glorious empire".

Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!

[FioreGraz]

Toller Körper, gibts von dem auch ein Ganzkörperfoto

LG
Fiore

[Tacitus]

Ich möchte mein Gesicht hier im Forum nicht zeigen, Fiore!

[FioreGraz]

Schade, selber schuld

LG
Fiore

[Yeti]

But what concerns the cult of symbols, indeed: we had an alike cult in the thirties till the end of our "glorious empire".

[//Bitterboeser Ironiemodus an://] Ja, aber in diesem Imperium konnten wenigstens alle lesen. [//Bitterboeser Ironiemodus aus.//]

Nein, im Ernst: das grundsaetzliche Misstrauen gegenueber Amerika ist ja keine deutsche Eigenart, frag mal die britische Bevoelkerung (nicht ihren Premier). Ungefaehr zehnmal im Jahr bin ich hier, gerade gestern erst erlebte ich wieder eine Diskussion ueber die USA mit Briten, bei der selbst eingefleischteste ATAC und sonstige linken Globalisierungsgegner vor Neid erblasst waeren. Vermutlich auch Unmut ueber den "Treuebruch" einer ehemaligen Kolonie (O-Ton gestern: "Einwanderer viele Verbrecher und religioese Fanatiker, da muss ja was dran haengenbleiben"). Und Frankreich erst...nein, ganz kulturlos sind die USA sicher nicht, diejenige die es heute gibt stammt ja so gut wie ausschliesslich aus Europa, die urspruengliche wurde ausgerottet. Die calvinistische Selbstgerechtigkeit der USA in aussenpolitischen Dingen kommt da halt nicht gut an. Das heisst nicht, das man die USA als Land nicht schaetzen koennte, aber in ihrer Sicht auf den Menschen, auf das Leben, die Religion (hier gabs keine Aufklaerung) und die Gesellschaft sind die USA von Europa mittlerweile so weit entfernt wie in all den genannten Gesichtspunkten Europa von der Volksrepublik China. Dessen muesste man sich halt bewusst sein, von daher bin ich auch stolz, zum "alten Europa" (dem die Zukunft gehoert, Herr Rumsfeld wird das noch merken) zu gehoeren.
Gruss, Yeti

[Tacitus]

Aha, das Misstrauen gegen die USA ist keine deutsche Eigenart. Schön. Antisemitismus ist auch keine deutsche Eigenart, Fremdenfeindlichkeit auch nicht ... Hast Du Deine britischen Freunde schon einmal gefragt, wie sie zu den Deutschen stehen? Oder die Franzosen, wie sie zu den Nordafrikanern stehen? Dass auch andere Rassisten sind rechtfertigt den eigenen Rassismus nicht, dass andere Antisemiten sind rechtfertigt den eigenen Antisemitismus nicht und wenn andere Antiamerikaner sind rechtfertigt das noch lange nicht den eigenen Antiamerikanismus.
Bezüglich Deiner "bitterbösen Ironiemodi" mache ich meinem Namen Ehre und - schweige ...

[Nietenolaf]

Tacitus, entschuldige, daß ich es bekenne, aber diese visuell offensive Amipropaganda geht mir auf den Kranz. Bitte, bitte, wedele hier doch nicht so häufig mit Deinen Unterhosen. Spleen gut und schön, aber mich machen diese Fahnen und dämlichen Liedchen nur ... ungehalten.

[nemesis]

antiamerikanismus find ich absolut uninteressant. es handelt sich um ein zwar reaktionäres, aber gleichwohl vollkommen unschädliches ressentiment. schließlich ist noch kein ami zu klump geschlagen worden, weil er ami war. im grunde halten die deutschen amis für "rassisch" durchaus ebenbürtige menschen, sofern sie nord- oder mitteleuropäischer abstammung sind. bei leuten aus dem trikont oder aus südeuropa führen sie sich ganz anders auf! klar, dass im antiamerikanismus viele projektionen und nationalistische denkformen unterwegs sind. aber es scheint mir wichtiger, diese selbst als sein harmlosestes symptom, den linken und rechten antiamerikanismus, aufs korn zu nehmen. es ist ja auch ein furchtbarer witz: die leute schauen zu 70 prozent amerikanische spielfilme und serien, übernehmen aus den vereinigten staaten traditionen wie das feiern von halloween, verkleiden ihre söhne im kinderkarneval abwechselnd als cowboys und indianer, konsumieren überwiegend musikstücke aus den us-charts, aber bestehen allen ernstes darauf, dass das ein "kulturloses volk" sei.

ich hab nur einmal einen linken hardcore-antiamerikaner getroffen. da dreht man sich einfach um und geht, weil man mit so einem autoritären knallkopp nicht befreundet sein will. aber sich an solchen leuten abzuarbeiten? nee, dafür ist mir das ganze einfach zu unwichtig. antiamerikanismus hat, außer vielleicht für das us department, keine wirkliche relevanz. man muss schon ideologiekritiker im leerlauf sein, um sich mit so einem konsequenzlosen thema die zeit zu vertreiben. es gibt schlimmeres!


außerdem es ist verkürzt und dem gegenstand nicht angemessen, den anti-amerikanismus z.b in lateinamerika mit dem deutschen gleichzusetzen, auch wenn sie sich auf der phänomenologischen ebene oft überschneiden mögen. denn lateinamerika steht in einem ganz anderen verhältnis zu den usa: traditionell werden diese länder doch als hinterhof der usa betrachtet, die dort lange zeit hoffte ihre interessenspolitik ungehindert fahren zu können. da wurden dann auch nicht wie in europa verrückte nazis gestoppt sondern im gegenteil sogar faschisten oder zumindest militärdiktaturen an die macht gebracht, siehe chile. von daher ist der affekt gegen die usa dort auch um einiges nachvollziehbarer.

der europäische antiamerikanismus geht etwa so tief wie früher einmal der deutsche antifranzosismus: ja, es gibt ihn, aber nur als spontanes ideologie-supplement innerhalb einer historischen situation, in der zwei politisch-ökonomische blöcke um die vorherrschaft ringen. er hat sein pendant in der (an sich sehr sympathischen!) antideutschen einstellung vieler älterer franzosen und briten. das auf dieselbe ebene heben zu wollen wie die mörderischen denkformen des rassismus und des antisemitismus ist wirklich verharmlosend. damit hat es nichts zu tun.

[Knecht Ruprecht]

[quote]
(...)
Worin sehen Sie den wesentlichen Unterschied in der öffentlichen Rolle von Religion in den USA und in Europa, insbesondere in Deutschland?

In den USA ist es möglich, dass ein Katholik Präsident wird – Kennedy war der erste. Im letzten Wahlkampf gab es auch einen jüdischen Bewerber, Lieberman. Was es in den USA nicht gibt – und das ist signifikant: Es gibt keinen Kandidaten, keinen erfolgreichen Kandidaten, der Atheist ist, der sagt: Ich glaube an nichts.(...)
http://www.merkur.de/8615.0.html?&no_cache=1
[(quote]

[nemesis]

Militäreinsätze und Kriege der USA von 1950 bis 1999

Ab dem Jahre 1950 beginnen die Vereinigten Staaten von Amerika zahlreiche Kriege, animiert von der Truman-Doktrin und dem daraus resultierenden „Kalten Krieg“. Weder die USA noch die Sowjetunion sind in der Lage, die ständige Anspannung zwischen ihren Ländern zu zügeln. Auch nach dem die Sowjetunion inzwischen zusammengebrochen und aufgelöst ist, führen die Amerikaner weiterhin Kriege gegen die verschiedensten Kulturen und Nationen der Welt. Die folgende Liste amerikanischer Militäreinsätze und Kriege ist bei Weitem nicht vollständig:

* 1950-1953
Korea-Krieg: 27.06.1950 bis 27.07.1953

* 1956
Suez-Krise: Ägypten, 26.07.1956 bis 15.11.1956

* 1958
Operation “Blue Bat”: Libanon, 15.07.1958 bis 20.10.1958

* 1958 – 1963
Taiwan-Straße: 23.08.1958 bis 1.06.1963

* 1960 – 1962
Kongo: 14.07.1960 bis 1.09.1962

* 1970
Operation “Tailwind”: Laos, 1970
Operation “Ivory Coast/Kingoin”: Nordvietnam, 21.11.1970

* 1972
Operation “Linebacker II”: Nordvietnam, 18.12.1972 bis 29.12.1972
Operation “Pocket Money”: Nordvietnam, 9.05.1972 bis 23.10.1972
Operation “Freedom Train”: Nordvietnam, 6.04.1972 bis 10.05.1972

* 1972 – 1973
Operation “Endweep”: Nordvietnam, 27.01.1972 bis 27.07.1973

* 1962 – 1971
Operation “Linebacker I”: Nordvietnam, 10.05.1972 bis 23. Oktober
Operation “Ranch Hand”: Südvietnam, Januar 1962 bis Januar 1971

* 1962 – 1963
Kuba-Krise: weltweit, 24.10.1962 bis 1.06.1963

* 1965 – 1966
Operation “Powerpack”: Dominikanische Republik, 28.04.1965 bis 21.09.1966

* 1965 – 1970
Operation “Arc Light”: Südostasien, 18.06.1965 bis April 1970
Operation “Rolling Thunder”: Südvietnam, 24.02.1965 bis Oktober 1968

* 1967
Sechs-Tage-Krieg: Mittlerer Osten, 13.05.1967 bis 10.06.1967

* 1973
Operation “Nickel Grass”: Mittlerer Osten, 6.10.1973 bis 17.11.1973

* 1975
Operation “Eagle Pull”: Kambodscha, 11.04.1975 bis 13.04.1975
Operation “Freequent Wind”: Evakuierung in Südvietnam, 26.04.1975 bis 30.04.1975
Operation “Mayaguez”: Kambodscha, 15.05.1975

* 1977 – 1999
Operation “Coronet Oak”: Zentral- und Südamerika, Oktober 1977 bis 17.02.1999

* 1980
Operationen “Eagle Claw/Desert One”: Iran, 25.04.1980

* 1981
Operation “Golf von Sidra”: Libyen, 18.08.1981

* 1981 – 1992
El Salvador, Nikaragua: 1.01.1981 bis 1.02.1992

* 1983
Operation “Urgent Fury”: Grenada, 23.10.1983 bis 21.11.1983

* 1982 – 1987
US-Multinational Force: Libanon, 25.08.1982 bis 11.12.1987

* 1986
Operation “Attain Document”: Libyen, 26.01.1986 bis 29.03.1986
Operation “El Dorado Canyon”: Libyen, 12.04.1986 bis 17.04.1986
Operation “Blast Furnace”: Bolivien, Juli 1986 bis November 1986

* 1987 – 1990
Operation “Ernest Will”: Persischer Golf, 24.07.1987 bis 2.08.1990

* 1988
Operation “Praying Mantis”: Persischer Golf, 17.04.1988 bis 19.04.1988
Operation “Golden Pheasant”: Honduras, ab März 1988

* 1989
Operation “Nimrod Dancer”: Panama, Mai 1989 bis 20.12.1989

* 1989 – 1990
Operation “Just Cause”: Panama, 20.12.1989 bis 31.01.1990

* 1990
Operation “Promote Liberty”: Panama, 31.01.1990
Operation “Wipeout”: Hawaii, ab 1990

* 1990 – 1991
Operation “Sharp Edge”: Liberia, Mai 1990 bis 8.01.1991
Operation “Desert Shield”: 2.08.1990 bis 17.01.1991

* 1990 – 1993
Operation “Ghost Zone”: Bolivien, März 1990 bis 1993

* 1991
Operation “Desert Storm”: Irak, 17.01.1991 bis 28.02.1991
Operation “Eastern Exit”: Somalia, 2.01.1991 bis 11.01.1991
Operation “Productiv Effort/Sea Angel”: Bangladesh, Mai 1991 bis Juni 1991
Operation “Fiery Vigil”: Philippinen, 1. bis 30.06.1991
Operation “Victor Squared”: Haiti, 1. bis 30.09.1991
Operation “Quick Lift”: Zaire, 24.09.1991 bis 7.10.1991
Operation “Coronet Nighthawk”: Zentral- und Südamerika, ab 1991
Operation “Desert Falcon”: Saudi Arabien, ab 31.03.1991

* 1991 – 1992
Operation “Desert Calm”: “Südwest-Asien, 1.03.1991 bis 1.01.1992

* 1991-1994
Operation “Support Justice”: Südamerika, 1991 bis 1994
Operation “Provide Comfort”: Kurdistan, 5.04.1991 bis Dezember 1994

* 1991 – 1996
Operation “Provide Comfort II”: Kurdistan, 24.07.1991 bis 31.12.1996

* 1992
Operation “Desert Farewell”: Südwest-Asien, 1.01.1992 bis 1992
Operation “Silver Anvil”: Sierra Leone, 2.05.1992 bis 5.05.1992
Operation “Maritime Monitor”: Adria, 16.07.1992 bis 22.11.1992
Operation “Sky Monitor”: Bosnien-Herzegowina, ab 16.10.1992

* 1992 – 1993
Operation “Maritime Guard”: Adria, 22.11.1992 bis 15.06.1993

* 1992 – 1996
Operation “Provide Promise”: Bosnien, 3.07.1992 bis 31.03.1996

* 1993 – 1995
Operation “Sharp Guard”: Adria, 15.06.1993 bis Dezember 1995

* 1994
Operation “Distant Runner”: Ruanda, 9.04.1994 bis 15.04.1994
Operationen “Quiet Resolve”/”Support Hope”: Ruanda, 22.07.1994 bis 30.09.1994
Operation “Vigilant Warrior”: Kuwait, Oktober 1994 bis November 1994
Operation “Able Sentry”: Serbien-Mazedonien, ab 5.07.1994

* 1994 – 1995
Operation “Uphold/Restore Democracy”: Haiti, 19.09.1994 bis 31.03.1995
Operation “Steady State”: Südamerika, 1994 bis April 1996

* 1995
Operation “United Shield”: Somalia, 22.01.1995 bis 25.03.1995
Operation “Vigilant Sentine I”: Kuwait, ab August 1995
Operation “Nomad Vigil”: Albanien, 1.07.1995 bis 5.11.1996
Operation “Safe Border”: Peru/Ecuador, ab 1995
Operation “Deliberate Force”: Republika Srpska, 29.08.1995 bis 21.09.1995
Operation “Determined Effort”: Bosnien, Juli 1995 bis Dezember 1995
Operation “Quick Lift”: Kroatien, Juli 1995

* 1995 – 1996
Operation “Decisive Enhancement”: Adria, 1.12.1995 bis 19.06.1996
Operation “Joint Edeavor”: Bosnien-Herzegowina, Dezember 1995 bis Dezember 1996

* 1996
Operation “Assured Response”: Liberia, April 1996 bis August 1996
Operation “Quick Response”: Zentralafrikanische Republik, Mai 1996 bis August 1996
Operation “Guardian Assistance”: Zaire/Ruanda/Uganda, 15.11.1996 bis 27.12.1996
Operation “Pacific Haven/Quick Transit”: Irak – Guam, 15.09.1996 bis 16.12.1996
Operation “Laser Strike”: Südafrika, ab 1.04.1996
Operation “Nomad Edeavor”: Taszar, Ungarn, ab März 1996
Operation “Northern Watch”: Kurdistan, ab 31.12.1996
Operation “Desert Focus”: Saudi Arabien, ab Juli 1996
Operation “Desert Strike”: Irak, 3.09.1996; Cruise Missile-Angriffe: Irak, 26.06.1993, 17.01.1993, Bombardements: Irak, 13.01.1993
Operation “Decisive Edeavor/Decisive Edge”: Bosnien-Herzegowina, Januar 1996 bis Dezember 1996

* 1997
Operation “Guardian Retrieval”: Kongo, März 1997 bis Juni 1997
Operation “Noble Obelisk”: Sierra Leone, Mai 1997 bis Juni 1997
Operation “Bevel Edge”: Kambodscha, Juli 1997
Operation “Phoenix Scorpion I”: Irak, ab November 1997

* 1998
Operation “Noble Response”: Kenia, 21.01.1998 bis 25.03.1998
Operation “Shepherd Venture”: Guinea-Bissau, 10.06.1998 bis 17.06.1998
Operation “Infinite Reach”: Sudan/Afghanistan, 20. bis 30.08.1998
Operation “Phoenix Scorpion II”: Irak, ab Februar 1998
Operation “Phoenix Scorpion III”: Irak, ab November 1998
Operation “Phoenix Scorpion IV”: Irak, ab Dezember 1998
Operation “Desert Fox”: Irak, 16.12.1998 bis 20.12.1998
Operation “Joint Guard”: Bosnien-Herzegowina, 20.06.1998
Operation “Determined Falcon”: Kosovo/Albanien, 15.06.1998 bis 16.06.1998
Operation “Joint Forge”: ab 20.06.1998
Operation “Deliberate Forke”: Bosnien-Herzegowina, ab 20.06.1998
Operation “Deny Flight”: Bosnien, 12.04.1993 bis 20.12.1995

* 1998-1999
Operation “Eagle Eye”: Kosovo, 16.10.1998 bis 24.03.1999
Operation “Determined Force”: Kosovo, 8.10.1998 bis 23.03.1999

* 1999
Operation “Sustain Hope/Allied Harbour”: Kosovo, ab 5.04.1999
Operation “Shining Hope”: Kosovo, ab 5.04.1999
Operation “Cobalt Flash”: Kosovo, ab 23.03.1999

ach und dann kam Afghanistan, die Golfkriege etc etc.

[Tacitus]

Könntest Du mal Deine Quelle angeben, nemesis.
Die Liste scheint doch mit einigen Mängeln behaftet zu sein. Beim ersten Draufblick fallen z.B. auf:

1957 Suez-Krise: Ägyptens Nasser schließt - gegen alle Verträge - den Kanal. V.a. England und Frankreich wehren sich militärisch.

1962/63 Kuba-Krise: Die Sowjetunion stationiert Raketen auf Castros Kuba. Die USA verwahren sich dagegen. Chruschtschow zieht sich zurück.

1967 Sechs-Tage-Krieg: Die von der Sowjetunion aufgerüsteten und aufgehetzten arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Jordanien und Irak wollen Israel vernichten. Israel - das von den USA unterstützt wird - schlägt zurück.

Wie man dies um des Himmels willen als Kriege der USA deuten will ist mir schleierhaft. So könnten auch die beiden Weltkriege als Kriege der USA apostrophiert werden. Die USA haben Kriege geführt, ja. Aber man muss dabei seriös bleiben. Die Seriosität hast Du mit Abdruck dieser Liste verlassen, nemesis.

[Nietenolaf]

Das habe ich doch schonmal wo gelesen... ja richtig! "1939: Deutscher Gegenangriff in Polen". Ein nettes kleines Heftchen von 1943, das in diesem Zuge bemerkt, Angriff sei die beste Verteidigung. Die USA verteidigen sich nur.

Apropos Seriosität: der Angriffskrieg gegen das irakische Volk wird von den USA ohne mit der Wimper zu zucken u.a. mit chemischen Waffen geführt, und man braucht gar nicht darauf zu hoffen, daß solche Dinge wie Napalm oder weißer Phosphor, welche von der UNO für den Einsatz gegen Zivilisten verboten sind, irgendwie der Vergangenheit angehören. Falludscha wurde vor ziemlich genau einem Jahr einfach von der Erde weggesengt, mit Napalm, weißem Phosphor und schierer Mordslust. Man fand danach tausende Leichen von Terroristen, die so zwischen einer Woche und 12 Jahren alt waren, dazu deren Mütter, Großeltern usw. Hier gibt's eine 27-minütige Dokumentation von Rai24 zum Angucken (wobei man sagen muß, daß es nichts für schwache Nerven ist):

http://rapidshare.de/files/7338657/fall ... G.wmv.html

(Bei der Download-Methode einfach auf "Free" klicken, ein paar Sekunden warten, und das Video herunterladen. Die Datei ist 42 MB groß, eignet sich also nur für Enthusiasten oder Leute mit DSL.)

Es gibt selbiges als Live-Stream (in deutlich schlechterer Qualität) auch hier: http://www.informationclearinghouse.inf ... e10907.htm

Ich empfehle jedermann (außer Kindern), sich das Ding mal anzusehen. Ganz besonders denen, die ideologisch so perfekt hingebogen sind zu schreiben, daß man sich 1957 gegen Ägypten in deren eigenem Land "gewehrt" hat, oder daß 1967 einige Staaten irgendetwas wollten, die USA allerdings daraufhin "zurückschlugen".

Man muß freilich Englisch gut verstehen. Aber auch die Bilder sprechen deutliche Worte.

[Robert Ketelhohn]

Tacitus, über der Liste steht »Militäreinsätze und Kriege der USA«, nicht »Aggressionen der USA«. Das ist zunächst mal noch völlig neutral. Was sich am Umfang der Liste auf den ersten Blick ablesen läßt, ist der imperiale Anspruch der USA. Es geht um die Wahrung der Stellung des Hegemons. Das mag der eine positiv sehen, der andere negativ.

Im einzelnen gibt es allerdings ebenso an der Liste wie an deinen Ausführungen manches zu kritisieren. So gehört die Suez-Krise nicht in die Liste, denn es handelte sich um eine israelisch-britisch-französische Attacke auf Ägypten. Die USA widersetzten sich und zwangen – gemeinsam mit Russen, Indern, Chinesen, überhaupt durch Einschaltung der Vereinten Nationen – die Aggressoren zum Rückzug.

Deine Interpretation dieses Kriegs ist allerdings auch reichlich absurd. Man mag in Nassers Verstaatlichung der Suezkanal-Gesellschaft eine Verletzung internationalen Rechts sehen – wobei es auch für die gegenteilige Meinung gewichtige Argumente gibt, erst recht, nachdem Großbritannien 1954 die ägyptische Souveränität über die Kanalzone ausdrücklich anerkannt hatte –, doch einen rechtfertigenden Kriegsgrund sahen darin nicht einmal Briten und Franzosen selber. Darum schickten sie ja die Israelis als Aggressoren vor, um dann als vermeintliche Friedensmächte auftreten und die Kanalzone besetzen zu können.

[nemesis]

ich habe die liste nur veröffentlicht, die quelle ist hier, ich habe dazu keine deutung oder bewertung abgegeben. nur so hätte ich das feld der seriösität verlassen können. es kann natürlich vorkommen, das es die eine oder andere lücke gibt.
naja das die amis "nur" eingreift ist ja eher unwahrscheinlich, was sie wenn sie es tut auch hintergründig mitwirkt.
wenn die USA die quellen des terrors ausrotten will, sollte sie vielleicht zu erst ihre CIA zentrale bombardieren, dann als nächstes die Saudis

[Uwe Schmidt]

But what concerns the cult of symbols, indeed: we had an alike cult in the thirties till the end of our "glorious empire".

[//Bitterboeser Ironiemodus an://] Ja, aber in diesem Imperium konnten wenigstens alle lesen. [//Bitterboeser Ironiemodus aus.//]

Nein, im Ernst: das grundsaetzliche Misstrauen gegenueber Amerika ist ja keine deutsche Eigenart, frag mal die britische Bevoelkerung (nicht ihren Premier). Ungefaehr zehnmal im Jahr bin ich hier, gerade gestern erst erlebte ich wieder eine Diskussion ueber die USA mit Briten, bei der selbst eingefleischteste ATAC und sonstige linken Globalisierungsgegner vor Neid erblasst waeren. Vermutlich auch Unmut ueber den "Treuebruch" einer ehemaligen Kolonie (O-Ton gestern: "Einwanderer viele Verbrecher und religioese Fanatiker, da muss ja was dran haengenbleiben"). Und Frankreich erst...nein, ganz kulturlos sind die USA sicher nicht, diejenige die es heute gibt stammt ja so gut wie ausschliesslich aus Europa, die urspruengliche wurde ausgerottet. Die calvinistische Selbstgerechtigkeit der USA in aussenpolitischen Dingen kommt da halt nicht gut an. Das heisst nicht, das man die USA als Land nicht schaetzen koennte, aber in ihrer Sicht auf den Menschen, auf das Leben, die Religion (hier gabs keine Aufklaerung) und die Gesellschaft sind die USA von Europa mittlerweile so weit entfernt wie in all den genannten Gesichtspunkten Europa von der Volksrepublik China. Dessen muesste man sich halt bewusst sein, von daher bin ich auch stolz, zum "alten Europa" (dem die Zukunft gehoert, Herr Rumsfeld wird das noch merken) zu gehoeren.
Gruss, Yeti

Diese Imperalisten sind nach Larouche gar keine echten Amerikaner, sondern verkappte Synarchisten aus der Londoner Finanzwelt, denen es seit der Ermordung Kennedys gelungen ist, das Ruder in den USA ganz an sich zu reißen. Der ursprüngliche Amerikaner an sich interessiert sich nur für sein eigenes Land und lässt andere Völker in Frieden.

[Robert Ketelhohn]

Tja, ich hätte auch lieber Pat Buchanan als Präsidenten.

[Juergen]

Trauriger Rekord:
1000. Gefangener in den USA hingerichtet

Reinhard Pfaffenberg, der zur Zeit in den USA weilt schreibt in seinem Tagebuch dazu...

30.11.2005
...
07.00 Uhr Düdeldü - nachdem mir Maria im Gang über den Weg gelaufen ist, und versprochen hat, sich umgehend um das Frühstück zu kümmern, entspanne ich mich redlichst in der Badewanne und lausche mit dem Weltempfänger den Nachrichten aus meiner Heimat. Neben Themen wie "Folterflüge amerikanischer CIA Maschinen", "Enthüllungen über George W. Bushs Schreckensregierung", wird heute auch mit einer unglaublichen Geschichte über die Hinrichtung von Stanley "Tookie" Williams der Hass auf Amerika geschürt - wie unlöblich. Der dumme Radiosprecher erzählt von einem Verbrecher, der des mehrfachen Mordes überführt und zum Tode verurteilt wurde. Da Herr Williams aber in den letzten Jahren mehrfach für den Literatur- sowie den Friedensnobelpreis nominiert wurde, plädieren Gutmenschen in der ganzen Welt für die Begnadigung des Kinderbuchautors. HEUREKA - amerikanische Gesetze sollen plötzlich übergangen und die ausgesprochene Strafe in eine Haftstrafe umgewandelt werden. Obwohl ich die Todesstrafe ebenfalls ablehne, bin ich der Meinung, dass man nicht immer nur über die amerikanische Justiz berichten sollte. Wie jedes Kind weiss, wurden in Amerika durchschnittlich in den letzten 29 Jahren knapp 30, in China jedoch jährlich offiziell bis zu 1.000 Menschen hingerichtet. Ferner werden auch im Iran und in Saudi-Arabien prozentual mehr Todesurteile gesprochen als in Amerika - leider scheint diese Tatsache in Deutschland nur am Rande zu interessieren - wie schade. Anstatt über die unmenschlichen und demokratiefeindlichen Lebensumständen in China, Iran oder Saudi-Arabien zu schimpfen, scheint sich die Kritik deutscher Besserwisser auf Amerika zu beschränken - wie unlöblich.

[FioreGraz]

......Wie jedes Kind weiss, wurden in Amerika durchschnittlich in den letzten 29 Jahren knapp 30, in China jedoch jährlich offiziell bis zu 1.000 Menschen hingerichtet. Ferner werden auch im Iran und in Saudi-Arabien prozentual mehr Todesurteile gesprochen als in Amerika......

Die treten aber nicht als Gutmenschen und besten Demokraten auf und schreiben mit dem Blut der Welt "Menschenrechte" auf die Fahnen.

LG
Fiore

[Pelikan]

HEUREKA - amerikanische Gesetze sollen plötzlich übergangen und die ausgesprochene Strafe in eine Haftstrafe umgewandelt werden.

Das ist nun aber auch Blödsinn. Das Begnadigungsrecht der Exekutive übergeht keine Gesetze, es ist ein formell in die Gewaltenteilung integriertes Relikt christlicherer Zeiten.

[Uwe Schmidt]

......Wie jedes Kind weiss, wurden in Amerika durchschnittlich in den letzten 29 Jahren knapp 30, in China jedoch jährlich offiziell bis zu 1.000 Menschen hingerichtet. Ferner werden auch im Iran und in Saudi-Arabien prozentual mehr Todesurteile gesprochen als in Amerika......

Die treten aber nicht als Gutmenschen und besten Demokraten auf und schreiben mit dem Blut der Welt "Menschenrechte" auf die Fahnen.

LG
Fiore

Es gibt ja auch 4x mehr Chinesen als US-Amerikaner.

[Nietenolaf]

[left]http://img210.imageshack.us/img210/2968 ... sch2bj.jpg[/left]
Der selbsternannte Mahdi der Christenheit segnet die Christen Chinas... nachdem seine Killertruppen vorher nach bester Nero-Manier Kreuze auf zerstörte Moscheen in Falludscha schmierten (siehe Video hier).

Hier jedenfalls noch ein kleines Video, diesmal aus dem fernen Asien...
<klick!>
(3.4 MB)

"President Bush, übernehmen Sie!"

[Tacitus]

Wer das Bedürfnis verspürt, einfachen amerikanischen Soldatinnen und Soldaten in aller Welt zu danken für ihren Einsatz für Frieden und Freiheit, der kann das hier tun.
Ansonsten kann man sich einfach nur mal ansehen, wie sich andere bedanken. In jedem Fall wird das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Amerikaner deutlich, das dieses Land so groß gemacht hat.
Die Antiamerikaner im Forum sollten den Link vielleicht nicht anklicken, es sei denn sie wären im Besitz starker Nerven!

[Robert Ketelhohn]

Wirst du selbstironisch – oder merkste das noch nicht mal? :ikb_rolleyes1:

[Tacitus]

[Robert Ketelhohn]

Ich kann dir auch noch Fläschchen dazu geben …
Habe mittlerweile Übung darin …

[Ewald Mrnka]

Im Irak hatte bekanntlich das böse Väterchen Saddam gaaaanz viele Massenvernichtungsmittel angehäuft und im Iran sind die jetzt auch schon so weit. Die Amis waren auch immer ganz lieb und ganz fürsorglich zu den Indianern.

Uns haben sie 1945 befreit und Care-Pakete geschenkt.

Die Welt & wir sollten Amerika auf ewig dankbar sein.

God stress Amerika.

[Tacitus]

Ewald, ich freue mich, dass Du jetzt endlich Vernunft angenommen hast. Ich stimme Dir voll zu! Nur: es muss bless und nicht stress heißen!

[FioreGraz]

God stress Amerika.

Ja denn Amerkia stresst uns eh scho genug, wäre mal ein Ausgleich.

LG
Fiore

[Ewald Mrnka]

Ewald, ich freue mich, dass Du jetzt endlich Vernunft angenommen hast. Ich stimme Dir voll zu! Nur: es muss bless und nicht stress heißen!

Ach, da habe ich mich wohl vertippt, aber sonst mache ci mich doch schon recht gut, nicht?!

[Nietenolaf]

Wer das Bedürfnis verspürt, einfachen amerikanischen Soldatinnen und Soldaten in aller Welt zu danken für ihren Einsatz für Frieden und Freiheit, der kann das hier tun

LOL... das folgende Bild ging schon zu Zeiten der Nato-Invasion in Kosovo um, aber an Aktualität hat es nicht verloren:

DANKE FÜR NICHTS

[Ewald Mrnka]

Amerika ist nicht aufzuhalten.

Wir wollen alle bedingungslos kapitulieren, Cola saufen, bei Mc-Donald dinieren, nur noch das amerikanische Gedudel und Gequäke hören, amerikanische Serien ansehen und Denglisch sprechen.........und dabei fest an "Menschenrechte" und Demokratur glauben.

Amerika rettet und erzieht die Menschheit.

Wir alle haben den Großen Bruder lieb.