Der Hunger und das Geld

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sternchen
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Der Hunger und das Geld

Beitrag von sternchen »

Es wird gehungert in Niger. Und es wird gestorben. Jedes fünfte Kind in den Notversorgungslagern ist wegen zu spät kommender Hilfe nicht mehr zu retten. Die internationalen Hilfsorganisationen erlassen zwar einen Hilfsappell nach dem anderen. Und die jüngsten Fernsehbilder von sterbenden Kinder brachten auch den erhofften, deutlichen Spendenschub: In zehn Tagen kam so viel zusammen wie vorher in zehn Monaten. Aber es reicht noch immer nicht. Weil es fremdes Leid ist? Oder weil Afrika doch sowieso dauernd hungert?
Zumindest die Katastrophe in Niger war schließlich absehbar. Erst hatten Heuschrecken die Ernte verwüstet, dann kam eine Dürre. Die Welternährungsorganisation der UN ahnte schon im vergangenen Jahr, was kommen würde.

Quelle

Oft hört man, alles in Ordnung die Märkte und das Wachstum schaffen Wohlstand für alle - aber wir wissen unsere Märkte und unser Wachstum schaffen nur Wohlstand für ganz wenige.

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

...und wie war doch gleich die Frage? Würde mich wirklich interessieren.

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sternchen
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"Uns geht es doch gut"

Beitrag von sternchen »

Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:...und wie war doch gleich die Frage? Würde mich wirklich interessieren.
Fragen???

Es fehlen wohl die Antworten.

Auf das Gleichnis von Jesu und der Speisung der 4000 Menschen mit sieben Laib Brot.

Es gibt Lebensmittel für alle nur die Verteilung will nich gelingen - es gibt Arbeit für alle nur die Verteilung will nich gelingen warum ist das so?

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Maria Magdalena
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@ sternchen

Beitrag von Maria Magdalena »

So traurig es ist, so hast du dir selbst in deinen Beitrag die Antwort gegeben.Denn der breiten Masse der Bevölkerung ist es egal, ob und wo ein Mensch verhungert,solange sie nicht selbst betroffen sind ,oder via Medien Bilder in ihre Wohnstuben bekommen,die an ihr Gewissen appelliert.Siehe das Spendenverhalten!Du fragst indirekt nach den Verhalten von Christen.Nur gibt es sehr viele,die im Grunde nur noch auf dem Papier solche sind.Und dann hat sich leider bei den Menschen, wie bei vielen Staaten im Denken der Gedanke breit gemacht,(der an Unmeschlichkeit nicht zu überbieten ist),mänlich"Was geht mich das Elend anderer Menschen an,denn mir hilft ja auch keiner".Dazu kommt leider auch noch ,dass zu viele hellhäutige Menschen (unbewußt)denken ,sie seinen mehr wert als Menschen mit dunkeler Haut. Ferner stimmt es,was du sagst,dass im Grunde es ein leichtes wäre die Menschen in Niger vorerst mit zuernähren,aber hier spielt mal wieder das Geld eine Rolle. Warum verstehe ich zwar auch nicht,aber es scheint so das Lagerhaltung bequmer ist. Anstatt sich Gedanken zu machen es dort hinzubringen,
wo es notwendig gebraucht wird. Hört sich alles wohl sehr deprimierent?! Aber,wenn jemand wirklich helfen möchte ,kann der sich an die Carietas wenden,weil sie schon vorort sind und helfen so gut es geht. Nur haben sie nicht die Mittel um ausreichend Lebensmittel kaufen zu können . Nur so am Rande ,sie haben schon begonnen zu helfen als der Rest der Menschheit (auch UN) noch weggeschaut hat.
Sylvia
Liebe deinen Nächsten,wie dich selbst und schaue nicht einfach weg

anselm
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Re: Der Hunger und das Geld

Beitrag von anselm »

sternchen hat geschrieben:Es wird gehungert in Niger. Und es wird gestorben. Jedes fünfte Kind in den Notversorgungslagern ist wegen zu spät kommender Hilfe nicht mehr zu retten. Die internationalen Hilfsorganisationen erlassen zwar einen Hilfsappell nach dem anderen. Und die jüngsten Fernsehbilder von sterbenden Kinder brachten auch den erhofften, deutlichen Spendenschub: In zehn Tagen kam so viel zusammen wie vorher in zehn Monaten. Aber es reicht noch immer nicht. Weil es fremdes Leid ist? Oder weil Afrika doch sowieso dauernd hungert?
Zumindest die Katastrophe in Niger war schließlich absehbar. Erst hatten Heuschrecken die Ernte verwüstet, dann kam eine Dürre. Die Welternährungsorganisation der UN ahnte schon im vergangenen Jahr, was kommen würde.

Quelle

Oft hört man, alles in Ordnung die Märkte und das Wachstum schaffen Wohlstand für alle - aber wir wissen unsere Märkte und unser Wachstum schaffen nur Wohlstand für ganz wenige.
Das hat vermutlich auch ganz einfache, banale Gründe:
- "man" kann nicht ständig über alles Schreckliche informiert sein.
- selbst wenn "man" informiert ist, kann man sich nicht um alles kümmern, weder zeitlich gesehen, noch finanziell.

Wenn schon, dann sollten sich "professionelle Helfer", also z.B. eine UN Organisation oder zuständige Ministerien oder karitative Hilfsorganisationen darum kümmern. Das ist schließlich deren Aufgabe, und wenn sie sich nicht rechtzeitig darum kümmern, kann man sie auch auflösen.

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Maria Magdalena
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@anselm

Beitrag von Maria Magdalena »

:hmm: Sorry,aber ist was du geschrieben hast nicht etwas sehr zynisch?? Und geht etwas in die Richtung "was geht mich das Elend anderer Leute an? Da hoffe ich nur für dich,dass du niemals in die Lage kommst auf Anteilnahme bzw. Hilfe anderer angewiesen zu sein.

anselm
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Re: @anselm

Beitrag von anselm »

Sylvia hat geschrieben::hmm: Sorry,aber ist was du geschrieben hast nicht etwas sehr zynisch?? Und geht etwas in die Richtung "was geht mich das Elend anderer Leute an? Da hoffe ich nur für dich,dass du niemals in die Lage kommst auf Anteilnahme bzw. Hilfe anderer angewiesen zu sein.
Nein, Du hast mich falsch verstanden. Es geht - zumindest bislang - bei diesem Thread nicht um die Frage, ob ich meinem Nachbarn helfe, wenn er in Not ist.

Sondern es geht um eine Notlage, die erstens sehr groß ist (so dass ein Einzelner ohne weitere Unterstützung nichts tun kann), und von der es zweitens, leider, ziemlich viele gleichzeitig gibt.

Und wofür gibt es "professionelle Helfer", wenn dann doch wieder Einzelne eingreifen müssen, um die Probleme selbst zu lösen. In diesem Fall müsste wohl die Organisation der Hilfe völlig verändert werden.

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Maria Magdalena
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@anselm

Beitrag von Maria Magdalena »

:ja: Scheint wohl so, dass ich dich falsch verstanden habe.Aber um ehrlich zu sein, ich bekomme immer die Krise,wenn Menschen an andere diese Art des Helfens "weiterleiten"und sich dann bequem in ihren Sessel zurück lehnen(damit bist jetzt nicht du persönlich gemeint).Denn man kann auch im Kleinen etwas tun,z.B. fragen ob man sich sogar hier vorort nützlich machen kann usw.. Gut ,damit du mich etwas in meinen Gedankengang verstehen kannst,folgendes ich stand schon mehrfach auf der Strasse, um einen mir wildfremden Menschen vom Selbstmord solange abzuhalten bis der Rettungswagen kam und halte nur Schaulustige um mich,die sogar gewettet haben ob dieser verzweifelte Mensch es "durchzieht oder nicht".Und so könnte ich weiter erzählen.Deshalb meine Reaktion-
also nichts für ungut-ja? :D

Es-Ergo-Cogito
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Re: "Uns geht es doch gut"

Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

sternchen hat geschrieben:
Es fehlen wohl die Antworten.

Auf das Gleichnis von Jesu und der Speisung der 4000 Menschen mit sieben Laib Brot.

Es gibt Lebensmittel für alle nur die Verteilung will nich gelingen - es gibt Arbeit für alle nur die Verteilung will nich gelingen warum ist das so?
Es handelt sich absolut nicht um ein "Gleichnis" mit dem uns Jesus eine schwer vermittelbare Botschaft mitteilt.... sondern es ist vielmehr genauso zu glauben, wie es dort steht: Jesus speist mit ein bisschen Nahrungsmittel eine Masse von Leuten, basta.

Wenn ich Dich also richtig verstehe, dann ist dieses Evangelium von der Speisung von Tausenden für Dich so eine Art symbolisch gemeintes Lehrmärchen um den Christen aller Generationen zu vermelden, daß das Ziel eine weltweite Zentralregierung ist, die dann nur noch mittels intelligenter Programme die Ressourcen gleichmässig verteilt? - So ungefähr wie es bis `98 in der DDR die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands durch ihr kat, äh kommunistisches Zentralkommittee versuchte?...
Zuletzt geändert von Es-Ergo-Cogito am Mittwoch 27. Juli 2005, 19:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Wenn man sagt, "Er verteilte das Brot unter den Armen" kann man da schnell was mißverstehen. Genauer wäre es so: "Er verteilte das Brot unter den Achseln".......

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Hey Jürgen,
mal so gefragt fehlen da nicht irgenwie die Worte oder .....? :D

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Sylvia hat geschrieben:Hey Jürgen,
mal so gefragt fehlen da nicht irgenwie die Worte oder .....? :D
Nee, die fehlen nicht. :D

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sternchen hat geschrieben:Auf das Gleichnis von Jesu und der Speisung der 4000 Menschen mit sieben Laib Brot
Ich will ja keine Korinthen kacken, aber das ist kein Gleichnis, sondern ein historischer Bericht. Genaugenommen waren es sogar zwei Begebenheiten. Einmal wurden 4.000 gespeist, das andere Mal 5.000.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ach, Es-Ergo-Cogito hat darauf ja auch schon hingewiesen.

Ja, auch seiner Warnung schließe ich mich an. Das Problem ist nicht wirklich ein Verteilungsproblem. Eher schon hat die Misere (unsere eigene übrigens auch) mit dem herrschenden Finanzsystem zu tun.

Ich erinnere bei dieser Gelegenheit noch einmal an die Enzyklika Vix pervenit Benedikts XIV. von 1745 (wir hatten das neulich nebenan).
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ich erinnere bei dieser Gelegenheit noch einmal an die Enzyklika Vix pervenit Benedikts XIV. von 1745 (wir hatten das neulich nebenan).
Diese Enzyklika ist ja topaktuell, Robert.
Darf ich da einen Blog aus dem Inhalt Deiner Website machen?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Aus dem kompletten Inhalt??? :D

Na, Vix pervenit kannste jedenfalls nehmen.
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Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

:D
Ne, klaro - Danke derweil.

Mich dünkt der Blogname in jene Richtung:
wider-den-widerlichen-wahnsinns-wucher.blogspot.com

... ist zu groß, dann nehmen wir halt den
Wider den Wucher Blog

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