Weniger Rente für Kinderlose?!

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Juergen
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Weniger Rente für Kinderlose?!

Beitrag von Juergen »

Nun plant unsere Regierung die Rente für kinderlose zu kürzen. Sie sollten statt 60% des letzen Nettoeinkommens nur45% bekommen. Begründet wird dies damit, daß sie ja keine Kosten für die Kindererziehung gehabt hätten und so selbst besser für die Zukunft hätten vorsorgen können.

Nehmen wir mal zwei Rechenbeispiele.

1) Hier gehen wir von einem Nettoeinkommen von 1500,-€/Monat aus:

Ein Lediger (Steuerklasse I; keine Kinder) muß dann 2508,22€ brutto verdienen um 1500,-€ netto zu bekommen. Er zahlt also 1008,22€ in an Steuern und Sozialversicherungsabgaben.
Als Rente soll er dann 675,-€ bekommen.

Ein Verheirateter (Steuerklasse III; 1 Kind) braucht nur 1947,42€ brutto zu verdienen um ebenfalls 1500,-€ netto zu bekommen. Er zahlt also 447,42€ an Steuern und Sozialversicherungsabgaben.
Er bekommt 900,-€ Rente.


Der Ledige zahlt also schon einiges mehr an Steuern und Sozialabgaben - somit auch mehr in die Rentenkasse ein, soll aber am Ende 225,-€ weniger bekommen.


2) Hier gehen wir von einem Bruttoeinkommen von 2500,-€/Monat aus

Ein Lediger (Steuerklasse I; keine Kinder) hat bei dem Bruttoeinkommen ein Nettoeinkommen von 1496,29€.
Er zahlt also 1003,71€ an Steuern und Sozialabgaben
bekommt am Ende: 673,33€ Rente

Ein Verheirateter (Steuerklasse III; 1 Kind) hat bei gleichem Brottoeinkommen ein Nettoeinkommen von 1826,60€.
Er zahlt also 673,40€ an Steuern und Sozialabgaben
bekommt am Ende: 1095,96€ Rente


Der Ledige bekommt also 422,- weniger als der Verheiratete mit Kind.
Die Begründung ist - wie schon gesagt - daß der Lediger mehr Geld zur verfügung hatte, da er keine Erziehungskosten hatte und so besser privat für die Zukunft vorsorgen kann.....
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

TJo da heban sie recht, und sollte auch so sein, nur net apruppt die Kinderlosen sollten auch Zeit zum Vorsorgen haben. Und es muß sozial ausgewogen sein.

LG
Fiore

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Was heißt denn hier weniger Rente? Unter ALG II wird man als Arbeitsloser, diesen Zustand erfüllen Menschen die in Rente sind, nicht fallen.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Berücksichtigen sollte man auch, dass Frauen (manchmal auch Männer ;) ) aufgrund der Kindererziehung einige/mehrere Jahre gar nicht berufstätig sind und viele Jahre Teilzeit arbeiten, was natürlich auch zu weniger Rente führt.

Die Beispielrechnungen gehen ja immer von durchgehender Berufstätigkeit in Vollzeit-Beschäftigung aus. Gerade beim Vergleich Personen mit Kindern / Kinderlose ist dies aber sehr verzerrt.

Gruß
Angelika

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

FioreGraz hat geschrieben:TJo da heban sie recht, und sollte auch so sein, nur net apruppt die Kinderlosen sollten auch Zeit zum Vorsorgen haben. Und es muß sozial ausgewogen sein.
Bleiben wir mal bei der o.g. Rechnung und gehen von 1500,-€ Netto aus.

Dann zahlt der Ledige 244,55 in die Rentenvers. und 27,54 in die Pflegevers.
Der Verheiratet mit 1 Kind zahlt 189,87 in die Rentenvers und 16,55 in die Pflegevers.

Ergo: der Ledige zahlt etwa 55€ pro Monat mehr in die Rentenkasse und wird dann damit "belohnt", daß er 225€ weniger rausbekommt.
Und das ist also dann "gerecht" - oder wie?
Gruß Jürgen

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Also wenn ich irgendwahl mal einen Vollzietjob haben sollte, werde ich alles Geld was ich verdiene gleich ausgeben. Weil Rücklagen bilden, macht nur Nachteile und wenn ich mal keine Arbeit oder schon mein Rentenalter erreicht haben sollte, reicht mir ALG II. Aber bis dahin will ich ja schon in Österreich, Luxemburg oder ähnliches wohnen, am leichsten wohl über dahinführende Heirat zu erreichen. :hmm:

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Also wenn ich irgendwahl mal einen Vollzietjob haben sollte, werde ich alles Geld was ich verdiene gleich ausgeben. Weil Rücklagen bilden, macht nur Nachteile und wenn ich mal keine Arbeit oder schon mein Rentenalter erreicht haben sollte, reicht mir ALG II.
Das ist auch sinnvoll, denn bei der Beantragung von ALG II wird sog. Vermögen angerechnet. D.h. man muss sein sog. Vermögen ohnehin erstmal für den Lebensunterhalt ausgeben, bevor man ALG II beziehen kann. Dann doch lieber gleich verbraten ... 8)

Gruß
Angelika

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Aber bis dahin will ich ja schon in Österreich, Luxemburg oder ähnliches wohnen, am leichsten wohl über dahinführende Heirat zu erreichen. :hmm:
Dazu mußt Du nicht heiraten, denn innerhalb der EU hast Du als EU-Bürger die freie Wohnortwahl.
Gruß Jürgen

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Bleiben wir mal bei der o.g. Rechnung und gehen von 1500,-€ Netto aus.

Dann zahlt der Ledige 244,55 in die Rentenvers. und 27,54 in die Pflegevers.
Der Verheiratet mit 1 Kind zahlt 189,87 in die Rentenvers und 16,55 in die Pflegevers.

Ergo: der Ledige zahlt etwa 55€ pro Monat mehr in die Rentenkasse und wird dann damit "belohnt", daß er 225€ weniger rausbekommt.
Und das ist also dann "gerecht" - oder wie?
Ein Kind "kostet" mehr als 55€ im Monat.
Und er wird damit belohnt das jemand dafür gesorgt hat das er überhaupt Rente kriegt. Jo das ist sozial gerecht.

LG
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Juergen hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Aber bis dahin will ich ja schon in Österreich, Luxemburg oder ähnliches wohnen, am leichsten wohl über dahinführende Heirat zu erreichen. :hmm:
Dazu mußt Du nicht heiraten, denn innerhalb der EU hast Du als EU-Bürger die freie Wohnortwahl.
Freihe Wohnortwahl ist mir zu wenig. Ich möchte kein Österreicher oder Luxemburger zweiter Klasse sein.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Aber bis dahin will ich ja schon in Österreich, Luxemburg oder ähnliches wohnen, am leichsten wohl über dahinführende Heirat zu erreichen. :hmm:
Bist du dir sicher dass wir dich reinlassen? :P

Wobei: Ossis für die Tourismusbranche sind uns derzeit herzlich willkommen. :D
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Linus hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Aber bis dahin will ich ja schon in Österreich, Luxemburg oder ähnliches wohnen, am leichsten wohl über dahinführende Heirat zu erreichen. :hmm:
Bist du dir sicher dass wir dich reinlassen? :P

Wobei: Ossis für die Tourismusbranche sind uns derzeit herzlich willkommen. :D
Gibt`s in Österreich schon israelische Zustände? Dort dürfen die palestinänsischen Väter auch nicht zu ihren arabischen Israelinnen ziehen. Entweder die arabischen Israelinnen verlassen Isreal und machen sozusagen, Familienzuzug in Palestina oder es wir getrennt gelebt.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

FioreGraz hat geschrieben:
Bleiben wir mal bei der o.g. Rechnung und gehen von 1500,-€ Netto aus.

Dann zahlt der Ledige 244,55 in die Rentenvers. und 27,54 in die Pflegevers.
Der Verheiratet mit 1 Kind zahlt 189,87 in die Rentenvers und 16,55 in die Pflegevers.

Ergo: der Ledige zahlt etwa 55€ pro Monat mehr in die Rentenkasse und wird dann damit "belohnt", daß er 225€ weniger rausbekommt.
Und das ist also dann "gerecht" - oder wie?
Ein Kind "kostet" mehr als 55€ im Monat.
Und er wird damit belohnt das jemand dafür gesorgt hat das er überhaupt Rente kriegt. Jo das ist sozial gerecht.

LG
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Und die weiteren 500€/Monat, der er mehr bezahlt landen auch in dem "Faß ohne Boden", welches auch "Sozialstaat" genannt wird.
Gruß Jürgen

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Und die weiteren 500€/Monat, der er mehr bezahlt landen auch in dem "Faß ohne Boden", welches auch "Sozialstaat" genannt wird.
Tja irgendjemand muß ja die Anhemlichkeiten finazieren, der der mehr hat (Kinderlose) gibt mehr, der mit weniger (Kinder) halt weniger.

LG
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Aber bis dahin will ich ja schon in Österreich, Luxemburg oder ähnliches wohnen, am leichsten wohl über dahinführende Heirat zu erreichen.
Na Gott sei DAnk sind in Österreich Scheinehen verboten.
Freihe Wohnortwahl ist mir zu wenig. Ich möchte kein Österreicher oder Luxemburger zweiter Klasse sein.
Naja du kriegst aber mit der Heirat net automatisch die Staatsbürgerschaft sondern nur "freie Wohortwahl", rbeiten darfst .... alles was du als EU-Bürger sowieso schon in Österreich darfst.
Auserdem glaube ich ist auch ein Test für die Staatsbürgerschaft (die du glaube ich frühestens nach 5 Jahren oder waren es 10 beantragen kannst) notwendig, da kannst wieder die Schulbank drücken.

LG
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

FioreGraz hat geschrieben:
Aber bis dahin will ich ja schon in Österreich, Luxemburg oder ähnliches wohnen, am leichsten wohl über dahinführende Heirat zu erreichen.
Na Gott sei DAnk sind in Österreich Scheinehen verboten.
Freihe Wohnortwahl ist mir zu wenig. Ich möchte kein Österreicher oder Luxemburger zweiter Klasse sein.
Naja du kriegst aber mit der Heirat net automatisch die Staatsbürgerschaft sondern nur "freie Wohortwahl", rbeiten darfst .... alles was du als EU-Bürger sowieso schon in Österreich darfst.
Auserdem glaube ich ist auch ein Test für die Staatsbürgerschaft (die du glaube ich frühestens nach 5 Jahren oder waren es 10 beantragen kannst) notwendig, da kannst wieder die Schulbank drücken.

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Was denn für ein Test? Wäre ja ganz schön unfair, wenn ich als Zugezogener mehr über die geschichte Österreichs wissen muss, als ein Österreicher.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich gebe mal ein Beispiel. Ich ernähre durch meine Arbeit eine Frau und zwei, demnächst, gebe Gott, drei Kinder. Zuvor als Junggeselle war ich mit einer billigen 50-m²-Genossenschaftswohnung und einem gut motorisierten Kleinwagen bestens bedient.

Jetzt sind unsere 125 m² bereits knapp, und sie kosten mich bereits ca. 1200,- € monatlich. Das jetzige Auto darf ich spätestens zur Geburt unseres nächsten Kindes verabschieden, es wird einer in der Größenordnung Sharan, Alhambra oder Ulysse fällig. Setz mal – günstig gerechnet – eine zusätzliche monatliche Belastung von 400,- € an. Krankenversicherung incl. Praxisgebühren und Arzneizuzahlungen ca. 550,- € im Monat. Nun essen Kinder auch, sie brauchen Kleidung – wißt ihr, wie schnell die aus was rauswachsen? –, Spielzeug, Betten, Schränke, Tischchen, Stühlchen und was sonst noch alles, man zahlt für sie dort ’ne Schulgebühr, da einen Obolus fürs Turnen etc. pp. Ach ja, private Altersvorsorge 600,-€ im Monat. Spärlich genug. Und nun vergleich das mal mit einem Doppelverdiener-Ehepaar. Das lebt jetzt im Luxus, und wenn sie alt sind, werden meine Kinder für ihren Unterhalt aufkommen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Was denn für ein Test? Wäre ja ganz schön unfair, wenn ich als Zugezogener mehr über die geschichte Österreichs wissen muss, als ein Österreicher.
Naja bei Östereichern wird vorausgesetzt da sie Geschichte in der Schule hatten, außerdem hatten die das Glück in Österreich geboren zu sein.
Bei dem Test wirst neben Deutschkentnissen also auch zumindest Pflichtschulgeschichtswissen an den Tag legen müssen.
Die Welt ist Ungerecht Knecht und auch die Österreicher schenken dir nix.

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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben:Auserdem glaube ich ist auch ein Test für die Staatsbürgerschaft (die du glaube ich frühestens nach 5 Jahren oder waren es 10 beantragen kannst) notwendig, da kannst wieder die Schulbank drücken.

LG
Fiore
Ich sag nur "Kenntnis der deutschen Sprache" und "Österreichische Geographie und Geschichte"

nach 10 Jahren oder Rupperl ist ein gesuchter Sportsmann, dann auch früher.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ich wußte gar nicht, daß die Österreicher von sich meinen, daß sie deutsch sprechen :hmm:
Gruß Jürgen

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Juergen hat geschrieben:Ich wußte gar nicht, daß die Österreicher von sich meinen, daß sie deutsch sprechen :hmm:
Wir verschlucken wenigstens in unseren Dialekten nicht halbe sätze und wörter wie unsere (ebensowenig) deutschsprechenden Nachbarn.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Was denn für ein Test? Wäre ja ganz schön unfair, wenn ich als Zugezogener mehr über die geschichte Österreichs wissen muss, als ein Österreicher.
Ich sag nur ÖVP/FPÖ/BZÖ Regierung - die wollen keine "Tschuschen" Kanaken" "Piefke"(wobei die letzteren von der FPÖ als deutsches Brudervolk, doch nicht so ungern gesehen werden.Aber deutsche Nordlichter sind ihnen weniger lieb als Leut südlich des Weißwurschtäquators.)
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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Ich wußte gar nicht, daß die Österreicher von sich meinen, daß sie deutsch sprechen :hmm:
Wir verschlucken wenigstens in unseren Dialekten nicht halbe sätze und wörter wie unsere (ebensowenig) deutschsprechenden Nachbarn.

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ich gebe mal ein Beispiel. Ich ernähre durch meine Arbeit eine Frau und zwei, demnächst, gebe Gott, drei Kinder. Zuvor als Junggeselle war ich mit einer billigen 50-m²-Genossenschaftswohnung und einem gut motorisierten Kleinwagen bestens bedient.

Jetzt sind unsere 125 m² bereits knapp, und sie kosten mich bereits ca. 1200,- € monatlich. Das jetzige Auto darf ich spätestens zur Geburt unseres nächsten Kindes verabschieden, es wird einer in der Größenordnung Sharan, Alhambra oder Ulysse fällig. Setz mal – günstig gerechnet – eine zusätzliche monatliche Belastung von 400,- € an. Krankenversicherung incl. Praxisgebühren und Arzneizuzahlungen ca. 550,- € im Monat. Nun essen Kinder auch, sie brauchen Kleidung – wißt ihr, wie schnell die aus was rauswachsen? –, Spielzeug, Betten, Schränke, Tischchen, Stühlchen und was sonst noch alles, man zahlt für sie dort ’ne Schulgebühr, da einen Obolus fürs Turnen etc. pp. Ach ja, private Altersvorsorge 600,-€ im Monat. Spärlich genug. Und nun vergleich das mal mit einem Doppelverdiener-Ehepaar. Das lebt jetzt im Luxus, und wenn sie alt sind, werden meine Kinder für ihren Unterhalt aufkommen.
Vergiss mal nicht die indirekten Kosten.
Die Kindergärten, Schulen, und Unis, die deine Kinder kostenlos besuchen dürfen, werden nämlich hauptsächlich von den Steuern des Doppelverdienerehepaars finanziert, genauso wie der Spielplatz und das Kindergeld.
Bezieh das mal in die Rechnung mit ein, dann sieht die Sache nicht mehr ganz so rosig aus.
Und was deine Kinder angeht, die den Doppelverdienern die Rente zahlen: Bist du da sicher? Vielleicht werde sie Beamte, oder, wie deine Frau, Hausfrau und Mutter, oder selbständig, dann finanzieren sie überhaupt niemandes Rente aber du hast mit der Berufung darauf Vorteile reklamiert.

Das Thema ist sehr vielschichtig und nicht mit der einfachen Rechnung abzuhandeln, die du aufmachst.

Werner

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Heike
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Beitrag von Heike »

Werner001 hat geschrieben:Das Thema ist sehr vielschichtig und nicht mit der einfachen Rechnung abzuhandeln, die du aufmachst.
Außerdem bezahlen die jetzigen Erwerbstätigen mit Ihren Sozialversicherungsbeiträgen das Mutterschaftsgeld und die Familienversicherung für nicht berufstätige Elternteile und die Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung.

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Sven.Garde
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Beitrag von Sven.Garde »

Werner001 hat geschrieben:Das Thema ist sehr vielschichtig und nicht mit der einfachen Rechnung abzuhandeln, die du aufmachst.
Es mangelt in Deutschland an Kindern. Die Folgen sind bekannt und gravierend, werden aber irgnoriert.

Die Benachteiligung der Familien mit Kindern ist vom deutschen Bundesverfassungsgericht mehrfach gerügt worden. Geändert wurde nichts Wesentliches. Kinder führen in Deutschland für die Mehrheit der Erwerbstätigen auf direktem Weg in die materielle Armut.

Die Zukunftsträger sind jene Menschen, die sich durch die grossen materiellen Nachteile nicht abschrecken lassen, dennoch Kinder zu bekommen.

Vor bald 25 Jahren hat Kurt Biedenkopf als Generalsekretär der CDU darüber aufzuklären versucht, dass der Generationenvertrag nicht mehr funktionieren wird. Er wurde daraufhin entmachtet und ins Abseits gestellt. Stattdessen durfte Norbert Blüm überall verkünden "Die Renten sind sicher!". Das war damals so schwachsinnig wie heute.

Als Bismarck die Rentenversicheurng einführte, wurden die wenigsten Leute 70 Jahre alt und mit frühestens 65 pesonioniert. Es gab eine 50-60 Stunden Woche und der Samstag war Arbeitstag. Der gegringste Teil der Bevölkerung war von Renten abhängig. Die Mehrheit lebte vom Erwerbseinkommen.

Die Zahl der über 100-jährigen steigt rapide an. Die Gerontologen können uns relativ genau sagen, wann 40% der deutschen Bevölkerung Rentner sein werden.

Das Gesamtsystem ist marode und politisch sklerotisch. Es erneutert sich nicht mehr. Den Kinderlosen die Renten zu kürzen bringt nichts. Neben der schwachen Geburtenrate ist das Problem die Überalterung. Das stellt eine echte Herausforderung dar. Wir müssten uns etwas Neues einfallen lassen. Im bisherigen System (Generationenvertrag) kann es für alle nur schlechter werden als es ist. Daran besteht für mich kein Zweifel. Und zwar für alle in absehbarer Zukunft.
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner.

Petra
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Beitrag von Petra »

Hast du Ideen, was man machen könnte, Sven. Garde?

Stefan

Beitrag von Stefan »

Ich wüsste was... 8)

Petra
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Beitrag von Petra »

Erzähl, erzähl, erzähl :D

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Sven.Garde
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Beitrag von Sven.Garde »

Petra hat geschrieben:Hast du Ideen, was man machen könnte, Sven. Garde?
Natürlich habe ich kein Patentrezept. Wie auch?

In Kürze: Ich würde das Problem auf zwei Ebenen angehen: Einmal strategisch langfristig und einmal pragmatisch politisch.

Zur gesellschaftlichen Strategie gehört für mich die Neuevangelisierung Europas und die beständige Kultivierung der Gesellschaft durch christliche Werte. Die Kirche "liefert" hier kompetente Ansätze. Im Ergebnis wird sich immer mehr eine Lebensordnung entwickeln, die solidarische und menschenwürdige Lebensbedingungen ermöglicht.

Mit Restauration hat das allerdings nichts zu tun, da die Zeit immer neu ist und immer neue Menschen mit dem Evangelium konfrontiert sind und ihre Antwort geben. Ich bin da nicht so pessimistisch, denn die christliche Botschaft ist attraktiv. Ausserdem gehört zu dieser "strategischen" Ausrichtung, dass wir Gott als den Herrn der Zeit und Geschichte anerkennen und nicht davon ausgehen, dass wir Menschen alles aus eigener Kraft vollbringen müssen oder können.

Vor diesem Hintergrund kommt das konkrete politische Handeln. Pragmatisch politisch wird man zum einen die Ideologien bekämpfen müssen (z.B. "Die Renten sind sicher.") und den Leuten deutlich machen müssen, dass es keine wirkliche Sicherheit gibt. Der Sozialstaat vergangener Prägung kann in der bisherigen Form nicht erhalten werden. Man muss der Wahrheit die Ehre geben. Solidarität ist volkswirtschaftlich nur aus den Mitteln der (globalisierten) Ökonomie finanzierbar.

Zum anderen wird man die Systeme zunehmend auf kapitalgestützte Versicherungssysteme umstellen müssen, d.h. der einzelne Versicherte muss während der Zeit seiner Erwerbsphase das Geld verdienen, das später seiner Alterssicherung dienen soll. Ein Beispiel kann man sich hier am amerikanischen oder am schweizer System nehmen. Auch ein solches Alterssicherungssystem hat Schwächen, aber weit weniger als das deutsche reine Umlagesystem.

Wir müssen uns von der Staatsgläubigkeit abwenden. Der Ruf nach dem Staat ist verständlich (hohe Komplexität der arbeitsteiligen Gesellschaft), aber der Staat kann die anstehenden Probleme nicht lösen. Die Gesellschaft muss mehr Kompetenz erhalten und der Staat muss eingeschränkt werden auf die wesentlichen Aufgaben (vor allem Rahmenbedingungen setzen). Dabei muss man dem Staat das Geld wegnehmen (Steuern senken), denn der Staat ist unfähig zu sparen oder sich selbst zu beschneiden. Man muss den gesellschaftlichen Gruppen mehr zutrauen. Die Kraft, die erforderlich ist, um die gegenwärtigen Krisen zu bewältigen, kommt nicht aus der Politik, sondern aus der Gesellschaft selbst oder sie kommt nicht. Der Staat ist das Ergebnis von Gesellschaft und hat ihr zu dienen, nicht umgekehrt.

An erster Stelle in der Sozialpolitik steht für mich die Wiederherstellung und Stabilisierung von Ehe und Familie. Das meine ich nicht nur in einem materiellen, sondern auch in einem geistigen Sinne. Eine Gesellschaft, die Ehe und Familie verloren hat, hat keine Zukunft mehr.

Das ist jetzt nicht erschöpfend (man könnte ja Bücher darüber schreiben), aber es ist die Richtung, in der ich die Lösung sehe. Die Benachteiligung der Alleinlebenden Menschen trägt zur Lösung des Problems jedenfalls nicht wirklich etwas bei.
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Es soll angeblich eine Statistik geben, wonach seit der Einführung der Sozialversicherung die Geburtenrate kontinuierlich gesunken ist. Hatten Kinder vormals auch eine Funktion zur Altersvorsorge, fiel diese Notwendigkeit zunehmend weg. Konsequenterweise kann man natürlich einen Kinderbonus wieder einbauen und so die "natürliche Funktion" der Kinder simulieren; Kinderlose könnte man auch zur vollständigen Privatvorsorge verpflichten, denn auch vor dem Bismarckschen System konnte sich ja Kinderlose nicht auf die Fürsorge der Nachkommen stützen. Stattdessen hatten sie in der Regel Ersparnisse, von denen sie gelebt haben.

Aus meiner Sicht spricht nichts gegen die Rentenreduzierung für Kinderlose, aber viel dafür.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Dann wäre ich eher dafür, alle Kinderlosen ganz aus dem System zu nehmen.
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