Aber dass es so schlimm kommt ...
Die linke Tageszeitung taz wirbt für Buttons gegen die Konservativen - soweit so vorhersehbar. Aber: Auf einem der Buttons ist Angela Merkel als Schwein dargestellt und als Motto steht drauf: "Ferkel muss weg!" https://www.taz.de/pt/.etc/nf/abo/protestabo
In der Frauenzeitschrift Emma (weiterlesen! ) findet sich über die Fernsehauftritte von Schröder und Merkel bei Beckmann die Analyse einer Medienwissenschaftlerin. Die Lektüre lohnt sich. Hier eine kleine Kostprobe:
Wer den ganzen Bericht lesen will:Isss ja guuut, Frau Merkel!
Die Schröder-Inszenierung lässt keine plumpe Platitüde aus: Der Hund der Familie, namentlich benannt, mit Mützchen auf dem Kopf fotografiert, in die Kamera gehalten; die Verknüpfung mit dem Engagement der jungen Ehefrau; die falsch bescheidene Erwähnung Schröders, dass sie es aber eigentlich gar nicht möge, wenn ihr Mann öffentlich über ihre Arbeit rede; das kleine adoptierte Mädchen, mit Namen genannt; das häusliche Bücher-Vorlesen, die schöne Vorlesestimme des Kanzlers; das Grab des (unbekannten) Vaters, der Verlust des Freundes. Ja, selbst noch ein Rilke-Gedicht darf Schröder rezitieren, bedächtig, von unten in die Kamera blickend. „Ich rücke zur Seite, Herr Bundeskanzler!“, ruft Beckmann eilfertig und rückt mit seinem Stuhl vom Tisch weg, um der Kamera die großformatige Totale zu ermöglichen. ...
Demgegenüber nimmt sich die Demontage Merkels schon atemberaubend anders aus. Hier rückt Beckmann nicht zur Seite, um der Politikerin eine derartige Selbstdarstellung zu ermöglichen, er gibt ihr weder Raum noch Steilvorlagen zur Selbstinszenierung. Er rückt ihr auf die Haut, drängt sie in die Ecke, tritt ihr entschieden zu nahe. Tatsächlich nimmt er auch physisch über weite Teile des Gesprächs mit vorgestreckten Armen mehr als die Hälfte des Tisches zwischen sich und ihr ein.
Beckmann setzt Merkel als Person herab, macht sie lächerlich, treibt sie in die Defensive. Ihm gelingen nahezu alle Unterbrechungsversuche, und er unterbricht systematisch. Er lanciert, indem er fortwährend Diffamierungen zitiert, das Bild einer DDR-traumatisierten, kommunikativ unfähigen, freudlos-blutarmen, hyper-intellektuellen Frau, die nicht mit Männern kann: „Können Sie mit Frauen besser als mit Männern?“/„Warum gelingt es Ihnen nicht, Menschen mit Kompetenz um sich zu scharen?“/„Gibt’s ‘n Typ von Mann, wo Sie sagen, das ist was, was mir gefällt?“
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Mitten im Gespräch lässt Beckmann Männerfotos an die Wand projizieren („Wir haben Männer für Sie ausgesucht!“): Als erstes Brad Pitt („Ist wieder frei seit ‘n paar Tagen. Wie finden Sie den?“), dann Albert Einstein („Ist der sexy?“), Jürgen Klinsmann, Michael Glos, Merkels ersten Stellvertreter („Das ist doch mal ‘n Kerl!“), und dazu ein Glos-Zitat: „Von einsamen Entscheidungen sollte Angela Merkel mal Abstand nehmen, sollte mehr Teamgeist zeigen, sollte den rivalisierenden Männern mehr trauen“. Zuguterletzt ihren Ehemann, Joachim Sauer („Noch ein interessanter Mann, wenn wir grade bei Männern sind … wie ist der? … schicker Mann!“).
Können wir uns Frauenfotos, für Schröder an die Wand projiziert, vorstellen? Mit Kommentaren wie: ‚Ist die sexy?‘ ‚Wie gefällt Ihnen die?‘; ‚Wieder frei seit ‘n paar Tagen!‘.
http://www.emma.de/05_2_merkel_beckmann.html
Gut, ich kann die taz-Redakteure und all die anderen Linken schon verstehen: restlos desillusioniert, als Versager entlarvt, die Nerven liegen blank.
Wer hat ähnliche Unverschämtheiten gegen Angela Merkel entdeckt?
Ist Frauenfeindlichkeit eigentlich typisch "Mann" oder nur typisch "links"?