Darum ist es würdig und recht, auf die Minen zu treten ...

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Darum ist es würdig und recht, auf die Minen zu treten ...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich gestehe, daß die Nachricht vom heutigen Tage mir einen schweren Tiefschlag versetzt hat.
Peter E. hat geschrieben:»Das Gelände ist unsagbar vermint.«
Das ist wahr.
Lucas (10,19) hat geschrieben:»Siehe, ich habe euch Vollmacht verliehen, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen.«
Darum ist es würdig und recht, auf die Minen zu treten. –

Daß Erzbischof Joachim unter der Drohung mit strafrechtlicher Verfolgung – sachlich ein Hohn! – und mit öffentlicher Leumundsvernichtung keinen anderen Weg gesehen hat, als Bedauern zu äußern und eine Formulierung seiner Predigt zurückzuziehen, ist überaus bedrückend.

Es geht dabei nur nebenbei um das Thema der Abtreibung. Der eigentliche Kampf geht um mehr. Es geht den Verfolgern darum, jederzeit bestimmen zu können, was die Kirche noch verkündigen darf und was nicht. Der unter dem Begriff „Holocaust“ blasphemisch vergötzte Massenmord des vorigen Jahrhunderts an den Juden ist ihnen dazu willkommenes Vehikel.

Die Führer der Juden tun sich heute wie einst als Verfolger der Kirche hervor. Sie schließen sich damit geistig ihren Vorläufern Hannas und Kaiphas an: Tatgenossen des Gottesmordes.

Nein, ihr Schlangen, der Massenmord an den Kindern eures Volkes im vorigen Jahrhundert ist so einzigartig wie jeder andere Mord, wie die Massenmorde an den Kinder meines Volks und jedes andern Volkes. Indem ihr diesen Greuel zum Götzen erhebt, lästert ihr den Gott Abrahams, Issacs und Jacobs erneut, den eure Väter gemordet haben.

Ihr verfolgt die Kirche des Gottes Abrahams, Isaacs und Jacobs: Israel verfolgt ihr. Wisset:
Melito von Sardes [[i]hom. 102,833 - 103,856[/i]] hat geschrieben:»„Ich“, spricht Er, „bin der Christus. Ich bin es, der den Tod vernichtet hat; und der über den Feind triumphiert hat; und der die Hölle zertreten hat; und der den Starken gebunden hat; und der den Menschen herausgerissen hat in die Höhen der Himmel: Ich, spricht Er, bin der Christus. Nun also hierher, all ihr Stämme der Menschen, die ihr in Sünden verkleistert seid, und empfanget die Vergebung der Sünden! Denn ich bin eure Vergebung. Ich bin das Pascha des Heils. Ich bin das Lamm, geschlachtet für euch. Ich bin euer Lösegeld. Ich bin euer Leben. Ich bin eure Auferstehung. Ich bin euer Licht. Ich bin euer Heil. Ich bin euer König. Ich führe euch hinan zu den Höhen der Himmel. Ich werde euch dorthin auferwecken. Ich werde euch den Vater weisen, der da ist von Ewigkeit. Ich werde euch auferwecken durch meine Rechte“«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Brunetti
Beiträge: 120
Registriert: Donnerstag 9. Dezember 2004, 21:26

Beitrag von Brunetti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Führer der Juden tun sich heute wie einst als Verfolger der Kirche hervor. Sie schließen sich damit geistig ihren Vorläufern Hannas und Kaiphas an: Tatgenossen des Gottesmordes.
Meinst du das so, wie du es schreibst? :shock:

Wenn ja, ist das völliger Unsinn. Schlimmer noch: Platte Demogogie! Paul Spiegel und andere Vertreter des Zentralrates reagieren sehr allergisch darauf, wenn jemand ihrer Meinung nach den Holocaust verharmlost oder relativiert. Auch wenn ich in diesem Fall halte ich die Kritik für überzogen halte, weil Kardinal Meisner m.E. eben keinen "Vergleich" angestellt hat, so hat Spiegels Kritik überhaupt nichts damit zu tun, dass er in irgendeiner Form die Kirche verfolgen will. Ihn jetzt als geistigen Tatgenossen des Gottesmordes zu bezeichnen, ist bodenlose Frechheit und Verleumdung!
(Mir fehlen im Moment die Worte, meine Empörung angemessen auszudrücken)
Die einen fallen durch ihre Taten auf -
die anderen durch ihr Getue...

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Brunetti hat geschrieben:»Meinst du das so, wie du es schreibst?«
Ja.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Brunetti hat geschrieben:»(Mir fehlen im Moment die Worte, meine Empörung angemessen auszudrücken)«
Paulus (II Cor 3,12-17) hat geschrieben:»Da wir nun solche Hoffnung haben, so gebrauchen wir große Freimütigkeit und tun nicht wie Mose, der eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israel nicht auf das Ende dessen, was aufhören sollte, schauen möchten. Aber ihre Sinne wurden verhärtet; denn bis zum heutigen Tage bleibt dieselbe Decke beim Lesen des Alten Testamentes, so daß sie nicht entdecken, daß es in Christus aufhört; sondern bis zum heutigen Tage, so oft Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen. Denn der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.«
Sei frei.
Paulus (Gal 5,1) hat geschrieben:»Für die Freiheit hat uns Christus befreit; so stehet nun fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Meine Guete, schon 11 Seiten... Wenn man mal nicht jeden Tag mitliest.

Die extremen Reaktion wundern mich deswegen, weil sie so extrem sind und nicht im Verhaeltnis zur Sache stehen. Man bekommt das Gefuehl, dass hier eine so grosse antikirchliche Haltung, direkt ein Hass da ist, fuer den diese Predigt nur ein Funken war, auf den diese Leute eigentlich nur gewartet haben... Meisner, Ratzinger und andere koennen sagen was sie wollen, die Presse (gerade Spiegel) springt mit Begeisterung auf alles um zu zeigen wie schlimm diese Christen seien. Woher all dieser Hass?

Find ich direkt unheimlich beizeiten....

Max

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ max72
max72 hat geschrieben:Woher all dieser Hass?
Die Parrhesia wird ungern gehört dieser Tage .....

GsJC
Raphael

John-Paul
Beiträge: 137
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 20:10

Beitrag von John-Paul »

Brunetti hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Führer der Juden tun sich heute wie einst als Verfolger der Kirche hervor. Sie schließen sich damit geistig ihren Vorläufern Hannas und Kaiphas an: Tatgenossen des Gottesmordes.
Meinst du das so, wie du es schreibst? :shock:

Wenn ja, ist das völliger Unsinn. Schlimmer noch: Platte Demogogie! Paul Spiegel und andere Vertreter des Zentralrates reagieren sehr allergisch darauf, wenn jemand ihrer Meinung nach den Holocaust verharmlost oder relativiert. Auch wenn ich in diesem Fall halte ich die Kritik für überzogen halte, weil Kardinal Meisner m.E. eben keinen "Vergleich" angestellt hat, so hat Spiegels Kritik überhaupt nichts damit zu tun, dass er in irgendeiner Form die Kirche verfolgen will. Ihn jetzt als geistigen Tatgenossen des Gottesmordes zu bezeichnen, ist bodenlose Frechheit und Verleumdung!
(Mir fehlen im Moment die Worte, meine Empörung angemessen auszudrücken)
Hallo Robert,

offengestanden, mir geht es wie Brunetti: Ich bin entsetzt.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß jemand, der so abgewogen und intelligent zu argumentieren vermag wie Du, so etwas ernsthaft vertreten kann. Das ist krudester Antisemitismus.

Und ich bin davon überzeugt, daß Du dem Kardinal und der Kirche mit solch einer "Unterstützung" letztlich einen Bärendienst erweist.

JP

Micha

Beitrag von Micha »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Führer der Juden tun sich heute wie einst als Verfolger der Kirche hervor. Sie schließen sich damit geistig ihren Vorläufern Hannas und Kaiphas an: Tatgenossen des Gottesmordes.
:flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11313
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Micha hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Führer der Juden tun sich heute wie einst als Verfolger der Kirche hervor. Sie schließen sich damit geistig ihren Vorläufern Hannas und Kaiphas an: Tatgenossen des Gottesmordes.
:flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :flop: :
Wenn man das Ergebnis sieht von dem allem, wird ja das Anliegen der Kirche die Abtreibung als das zu bezeichnen was sie ist und möglicherweise einige darüber zum Nachdenken zu bringen, konterkariert, indem nun ein ganz anderes Thema wieder Platz hat.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Franziska hat geschrieben:
Der Kardinal erklärte, wenn er geahnt hätte, dass sein Verweis auf Hitler missverstanden werden könnte, hätte er "seine Erwähnung" unterlassen.

Und dabei sollten wir es eigentlich belassen und zum Anliegen des Kardinals zurückkehren. Es ist schon ein paar Stunden her, dass er selbst den Weg dazu freigemacht hat.
Was blieb ihm den anderes uebrig als das zu sagen? Er haette sagen koennen, dass er gar keinen Vergleich gemacht hat. Das waere richtig gewesen, aber die Presse haette sich drauf gestuerzt...

Das eigentlich Anliegen... Mich wundert was eigentlich hinter all diesen Reaktionen liegt....

Gruss

Max

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

John-Paul hat geschrieben:»Das ist krudester Antisemitismus.«
Du überraschst mich nicht. Ich weiß, wie sehr viele von euch konditioniert sind von dem, was sie gelernt haben und täglich aufnehmen, als steten Tropfen, als Brot der Knechtschaft Pharaos. Schon darum nehme ich dir deinen Anwurf nicht übel; ich sage dir bloß nüchtern und offen, daß er schweres Unrecht ist.

Daß ihr euch von jenem Brot der Knechtschaft geistig nährt – statt vom Brot des Elends, des Vorübergangs, das unser Teil ist –, ist der Grund, weshalb ich vorhin vorangeschritten bin, mitten ins Minenfeld. Sehet, »ich fürchte kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, die trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.«

Brechen sollen die Bande des Scheol. Die Augenblick ist da. »Schmecket und seht, wie süß der Herr ist: Selig der Mann, welcher hoffet in Ihm.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Micha

Beitrag von Micha »

@ROBERT: Ich hoffe für dich, dass du viel zu viel gesoffen hast!! :nono: :wein:

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Micha
Micha hat geschrieben:@ROBERT: Ich hoffe für dich, dass du viel zu viel gesoffen hast!! :nono: :wein:
Kennst Du das Gefühl des «Trunkensein von Hoffnung»?

Es geht gut zusammen mit:
Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.
(1 Petrus 5, 8)

GsJC
Raphael
Zuletzt geändert von Raphael am Samstag 8. Januar 2005, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.

Micha

Beitrag von Micha »

Raphael hat geschrieben:@ Micha
Micha hat geschrieben:@ROBERT: Ich hoffe für dich, dass du viel zu viel gesoffen hast!! :nono: :wein:
Kennst Du das Gefühl des «Trunkensein von Hoffnung»?

GsJC
Raphael
Ich meine das ganz konkret mit Alkohol. Ansonsten könnte ich bei Robert nur geistige Verwirrtheit vermuten.

Peter
Beiträge: 1249
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Peter »

Ich möchte gerne von einer Anekdote sprechen, die ich bislang niemandem erzählt habe, und die mir eigentlich unbedeutend erschien. Hier ist sie allerdings meiner Ansicht nach am Platz.

Als Vorbemerkung: Ich stimme dem ersten Teil von Roberts Minenposting zu. Ob ich den Angriff auf Kardinal Meisner mit dem Judentum in Verbindung bringe? Wer etwas behauptet, muß es belegen, und ich habe keinen Anlaß, anzunehmen, es sei anderes als die persönliche, allerdings irregehende Betroffenheit Paul Spiegels (die Verbrechen Hitlers betreffen immerhin zuerst, aber nicht nur das Judentum) gewesen, den Kardinal mit einer Klageandrohung zu belegen.

Die Freiheit der Verkündigung sehe ich in und für die Kirche allerdings wirklich gefährdet.

Ich möchte kurz meine Anekdote erzählen. Vor Jahren besuchten wir einen Synagogengottesdienst. Nach dem Gottesdienst stand uns ein Rabbiner Rede und Antwort. Einer meiner Freunde, ein herzensguter, aber in seinen Formulierungen auch köstlich naiver Mensch, fragte nach dem Messias … und verstieß gleich gegen den Knigge! Ob sie sich auch darauf vorbereiteten, daß der Herr wiederkäme.

Die Antwort des Rabbiners war scharf und bestand in einer Zurückweisung des Glaubens an die Menschwerdung. (Sein gutes Recht, dagegen ist nichts einzuwenden!)

Beim anschließenden Zusammensein im Gemeindesaal war ich nachdenklich. Alle Formeln vom guten Miteinander der Religionen und der Konfessionen zeigen erst am Markstein der Wahrheitsfrage, was sie taugen. Hier saß ich, in der jüdischen Gemeinde, und wußte, daß der Messias gekommen war! «Jesus» flüsterte ich, und es erschien mit fast wie ein Frevel, den gesegneten Namen an dieser Stelle auch nur zu hauchen.

Sicher, mein Bekannter hatte einen Faux-Pas begangen, wie weiter oben Franziskas Kaddischchristen. Dennoch gilt die freimachende Wahrheit an jeder Stelle.

Auch wenn ich die Frage des Taktes bedenke: Meine Pflicht ist es, daß die Menschen in meiner Umgebung wissen, wofür ich stehe. Eine vielleicht weniger ideologisch belastete Situation war diese – wir sitzen als Gäste bei einem Gemeindereferenten, der die Auffassung vertrat, die Kirche habe sich um Kirchenfernstehende zu kümmern und die Ansprüche herunterzuschrauben. Evangelistische Arbeit sei Luxus und zu weit von der Lebenswelt der Menschen entfernt. Als ich dann meinte, es müsse wohl beides geben, rückten er und seine Frau fast ängstlich vor dem konservativen Schreckgespenst zusammen.

Es kann Augenblicke geben, da scheint die Wahrheit des Evangeliums verletzend und unglaublich deplaziert zu sein. Ich möchte gerade dann zu Jesus stehen. Gestern stand er entblößt und blutend vor seinen Richtern: Nicht in Gestalt des Kardinal Meisner, sondern in der Gestalt der ungeborenen Kinder.

Verurteilt wurde Er nicht vom Hohen Rat und Pilatus, sondern von einer breiten, gesellschaftlichen Koalition aus Liberalen und Ökologisten – man achte auf die Leichenrede, die der FDP-NRW-General Lindner gestern hielt: Die Ungeborenen sind legal verurteilt! Und Paul Spiegel hat sich zumindest zu deren Handlanger gemacht.
Zuletzt geändert von Peter am Samstag 8. Januar 2005, 20:45, insgesamt 5-mal geändert.

John-Paul
Beiträge: 137
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 20:10

Beitrag von John-Paul »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
John-Paul hat geschrieben:»Das ist krudester Antisemitismus.«
Du überraschst mich nicht. Ich weiß, wie sehr viele von euch konditioniert sind von dem, was sie gelernt haben und täglich aufnehmen, als steten Tropfen, als Brot der Knechtschaft Pharaos. Schon darum nehme ich dir deinen Anwurf nicht übel; ich sage dir bloß nüchtern und offen, daß er schweres Unrecht ist.
Hallo Robert,

ich bitte, mich nicht mißzuverstehen. Ich möchte auf keinen Fall, daß hier irgendetwas zwischen uns ins Persönliche gerät. Und da Dich mein Vorwurf des Antisemitismus offenbar verletzt und Du mir zudem bestätigt hast, daß er unberechtigt ist, so ziehe ich ihn zurück und bitte Dich um Entschuldigung.

Ich glaube Dir, daß Du kein Antisemit bist. Aber aus welcher Motivation heraus auch immer Du die Führer der Juden als (geistige) "Tatgenossen des Gottesmordes" bezeichnet hast, ich bitte Dich, die Wirkung solcher Worte mit zu berücksichtigen.

Du kannst mich "konditioniert" nennen, doch mich bindet in dieser Sache nichts als mein Gewissen. Du hast recht, wenn Du Dich gegen jede Form der Meinungsdiktatur - auch und gerade im "Fall" Meisner - wehrst. Aber mit der Art, wie Du dies tust, gehst Du entschieden zu weit. Wenn Du es auch anders meinst, was glaubst Du, von wem Du für Deine Formulierungen Beifall erwarten kannst? Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du dies willst.

Können wir uns in bezug auf Angriffe gegen die Kirche nicht viel mehr Gelassenheit leisten? Mögen sie reden, unsere Argumente nicht beachten, uns mit den Mitteln der "political correctness" zum Schweigen bringen - so wissen wir doch über unsere Kirche, daß "die Mächte der Unterwelt sie nicht überwältigen [werden]" (Mt. 16,18). Ich jedenfalls vertraue fest darauf.

Herzlichen Gruß
JP
Zuletzt geändert von John-Paul am Samstag 8. Januar 2005, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden (Mt 5,9).

Peter
Beiträge: 1249
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Peter »

Frieden … ja. Du ahnst nicht, wie sehr ich mich danach sehne, daß endlich Frieden herrscht.

Aber zwischen WEM? Frieden zwischen den Gegnern dieses Streites ist vielleicht schnell erstellt.

Doch «die im Dunkeln sieht man nicht» – und die sind, bis auf Kardinal Meisner, allen Protagonisten dieses Streites scheißegal gewesen.

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Kardinal Meisner und andere, z.B. einige Kreuzgänger, sind so sehr begeistert und entflammt für die Anliegen Gottes, dass ihnen entgeht, wenn sie manchmal ihrer Sache mehr schaden als nützen. Kardinal Meisner hat sich beraten lassen. Respekt! - Andere müssen noch daran arbeiten, dass ihre Worte bei Kirche- und Glaubensfernen nicht nur als "Geschichts-Neuinterpretation" rüberkommen.

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Petra
Petra hat geschrieben:Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden (Mt 5,9).
Wie kann es Frieden mit dem Diabolus geben? :(

GsJC
Raphael

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Es kann keinen Frieden mit dem Diabolus geben, Raphael. - Aber wir können nicht jeder Person "Teufel" entgegenbrüllen, die sich gegen Gott wendet, sei es aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit, mit Wort oder Tat. - Da hätte man viel zu brüllen. Jeden Tag - vor dem Badezimmerspiegel. ;)

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

John-Paul hat geschrieben:»da Dich mein Vorwurf des Antisemitismus offenbar verletzt«
Nein, tut er nicht. Ich habe ihn ja wissentlich provoziert. Das heißt, ich wußte, ich würde ihn auf mich ziehen.
John-Paul hat geschrieben:»ziehe ich ihn zurück und bitte Dich um Entschuldigung«
Gern akzeptiert.
John-Paul hat geschrieben:»ich bitte Dich, die Wirkung solcher Worte mit zu berücksichtigen«
Glaub mir: Ich habe es getan. Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Und wie gesagt, ich bin nicht überrascht ob der Wirkung. Wichtiger allerdings als die erste Reaktion wird die Tiefenwirkung sein. Daß es sie gibt, auch wenn ich sie nur selten und dann spät wahrnehmen kann, das weiß ich inzwischen.

Was ich gesagt habe, war erstens wahr; und zweitens war es opportun, es genau jetzt und so zu sagen. Es war notwendig, euch Anstoß zu geben; euch erschrecken zu lassen: »Es gibt noch einen, der so spricht«, »Man kann so sprechen«. Wenn dann vielleicht dem einen oder andern vor Schrecken die Augen aufgehen und er plötzlich eine ungekannte Freiheit gewahrt, jenseits der Mauer der Schattenbilder der gewohnten Phrasen: dann ist der Zweck schon erfüllt.

Nur solche Freiheit wird es der Kirche künftig noch ermöglichen, den Samen des Evangeliums zu streuen und Menschen zu fischen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Petra
Petra hat geschrieben:Es kann keinen Frieden mit dem Diabolus geben, Raphael.
Dann sind wir uns hier ja schon 'mal einig, schöne lara.
Petra hat geschrieben: - Aber wir können nicht jeder Person "Teufel" entgegenbrüllen, die sich gegen Gott wendet, sei es aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit, mit Wort oder Tat.
Das tut doch auch niemand, außer dem eigens dafür bestellten Exorzisten.
Nichtsdestoweniger ist es gut zu wissen, gegen wen man kämpft, wenn man denn überhaupt kämpft. Die Mittel und Techniken Satans sind eben ausgesprochen diabolisch.
Petra hat geschrieben: - Da hätte man viel zu brüllen. Jeden Tag - vor dem Badezimmerspiegel. ;)
Die Hölle, das sind die anderen! (Jean-Paul Sartre)

GsJC
Raphael alias Dr. Schiwago

P.S. Deine erste Version des Postings vor der Editierung des Badezimmerspiegels hatte was! ;)

uli
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 19. Mai 2004, 23:23

Beitrag von uli »

O-Ton Robert aus diesem Thread (von ihm selbst formuliert, auf sich selbst in Person bezogen):

„Darum ist es würdig und recht, auf die Minen zu treten.“

„Wisset:“ ... „Daß ihr euch von jenem Brot der Knechtschaft geistig nährt – statt vom Brot des Elends, des Vorübergangs, das unser Teil ist –, ist der Grund, weshalb ich vorhin vorangeschritten bin, mitten ins Minenfeld. Sehet, »ich fürchte kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, die trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.«“

“Brechen sollen die Bande des Scheol. Die Augenblick ist da. »Schmecket und seht, wie süß der Herr ist: Selig der Mann, welcher hoffet in Ihm.«“

„Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben“

„Was ich gesagt habe, war erstens wahr; und zweitens war es opportun, es genau jetzt und so zu sagen.“

„Es war notwendig, euch Anstoß zu geben; euch erschrecken zu lassen: »Es gibt noch einen, der so spricht«“


?????????????????????????????????????????????????????????

Uli

www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm

Uwe Schmidt
Beiträge: 1153
Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 04:56

Beitrag von Uwe Schmidt »

max72 hat geschrieben:Meine Guete, schon 11 Seiten... Wenn man mal nicht jeden Tag mitliest.

Die extremen Reaktion wundern mich deswegen, weil sie so extrem sind und nicht im Verhaeltnis zur Sache stehen. Man bekommt das Gefuehl, dass hier eine so grosse antikirchliche Haltung, direkt ein Hass da ist, fuer den diese Predigt nur ein Funken war, auf den diese Leute eigentlich nur gewartet haben... Meisner, Ratzinger und andere koennen sagen was sie wollen, die Presse (gerade Spiegel) springt mit Begeisterung auf alles um zu zeigen wie schlimm diese Christen seien. Woher all dieser Hass?

Find ich direkt unheimlich beizeiten....

Max



Ach Gott, das tun die linken Presseorgane nicht aus Hass gegen Christen, sondern aus ökonomischem Kalkül: nach der alles beherrschenden Lehre des Neoliberalismus stören Kirche, Tradition und Staat ja nur beim Geldscheffeln (durch so unsinnige Dinge wie Nächstenliebe und Konsumverweigerung z.B.). Das ist doch der wahre Grund, warum die Kirche bekämpft wird!
Wann merken die Leute endlich, dass Kirche, Sitte, Tradition und Vaterland die letzten Rettungsanker in einer globalisierten Wirtschaft sind? Die sägen sich ja den Ast ab, auf dem sie sitzen! Wenn die Kirche bald mundtot sein wird, wer soll denn dann noch für die Rechte der Ärmeren und Schwächeren eintreten? So wird die perfide Rechnung der kapitalistischen Raffzähne aufgehen: zersetzen wir alles, was die Menschen schützt, dann sind sie uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert!

Benutzeravatar
Erich
Beiträge: 781
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 10:50
Wohnort: Köln

Beitrag von Erich »

„Es war notwendig, euch Anstoß zu geben; euch erschrecken zu lassen: »Es gibt noch einen, der so spricht«“
Danke für Deine Worte, lieber Robert
Ich glaube sie sind gerade im Kreuzgang besonders wichtig, wie die zeitweise Sperrung der Threads sehr deutlich gezeigt hat.

Lieben Gruß + weiter so
Erich
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Peter
Beiträge: 1249
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Peter »

Wann merken die Leute endlich, dass Kirche, Sitte, Tradition und Vaterland die letzten Rettungsanker in einer globalisierten Wirtschaft sind?
Oje. Ich fürchte, Kirche in einem Atemzug mit den anderen zu nennen, ist fast blasphemisch. Das ist eine recht kleinbürgerliche Phantasie.

«In meinem Vaterland, die Seerepublik Venedig, genannt: La Serenissima, haben wir die Tradition, unsere Kirchen mit dem Plunder aus unseren Raubzügen zu schmücken.»

Na, wo liegt in diesem Satz der Hase im Pfeffer? Rrrrichtig: Sitte, Tradition und Vaterland sind aus sich keine geeigneten Größen, um vor irgend etwas zu retten. Und wo sich Kirche zur (folkloristischen) Erfüllungs- und Repräsentanzgehilfin des Vaterlandes macht, sinkt unsere hehre Arche auf den Grund des Meeres wie weiland der Ring des Dogen in die Bucht von San Marco.

O hättest du wenigstens noch la famiglia genannt!

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Peter
Peter hat geschrieben:
Wann merken die Leute endlich, dass Kirche, Sitte, Tradition und Vaterland die letzten Rettungsanker in einer globalisierten Wirtschaft sind?
Oje. Ich fürchte, Kirche in einem Atemzug mit den anderen zu nennen, ist fast blasphemisch. Das ist eine recht kleinbürgerliche Phantasie.

«In meinem Vaterland, die Seerepublik Venedig, genannt: La Serenissima, haben wir die Tradition, unsere Kirchen mit dem Plunder aus unseren Raubzügen zu schmücken.»

Na, wo liegt in diesem Satz der Hase im Pfeffer? Rrrrichtig: Sitte, Tradition und Vaterland sind aus sich keine geeigneten Größen, um vor irgend etwas zu retten. Und wo sich Kirche zur (folkloristischen) Erfüllungs- und Repräsentanzgehilfin des Vaterlandes macht, sinkt unsere hehre Arche auf den Grund des Meeres wie weiland der Ring des Dogen in die Bucht von San Marco.

O hättest du wenigstens noch la famiglia genannt!
Ich sehe, Du hast in La Serenissima Serenität gelernt ...... ;)

GsJC
Raphael

Peter
Beiträge: 1249
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Peter »

Serenität? Ich arbeite mit eine italienischen Agentur zusammen. Wenn ich im Verzug mit meinen Arbeiten bin, steht vor dem Haus der Betonmischer.

Das ist Sitte! Das istTradition! Das ist Anstand! Das ist Familie!

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:... Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben...
Und was Du geschrieben hast, war "ein typischer Robert". :lol:
Inzwischen bin ich - oh Grauß - soweit konditioniert, daß mich der Verweis auf die Paschapredigt (ich denke mal es war die Paschapredigt - viemehr ist ja, neben einer Apologie, weswegen er zu den Apologeten zählt, von dem nicht überliefert) des Melito von Sardes gar nicht überrascht :shock:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

John-Paul
Beiträge: 137
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 20:10

Beitrag von John-Paul »

Uwe Schmidt hat geschrieben:nach der alles beherrschenden Lehre des Neoliberalismus stören Kirche, Tradition und Staat ja nur beim Geldscheffeln
Der pöse, pöse "Neoliberalismus" ist an allem schuld, gell?

Auch ich beginne langsam, das zu begreifen. ;)

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Das heißt:
Chmeicht den pösen Purchen tchu Poden!
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema