Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8686
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Marion »

Gazprom Ready to Ship Gas Via Shelved Nord Stream 2 Pipeline
. Ist wohl doch nicht alles ganz kaputt...

https://www.bloomberg.com/news/articles ... ify%20wall

https://www.reuters.com/business/energy ... 022-10-03/

Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8686
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Marion »

Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Marion hat geschrieben:
Montag 3. Oktober 2022, 19:34
Gazprom Ready to Ship Gas Via Shelved Nord Stream 2 Pipeline
. Ist wohl doch nicht alles ganz kaputt...
Das ist bekannt. Nordstream 1 und 2 bestehen jeweils aus einem Doppelstrang und bei Nordstream 2 wurde eine Rohrleitung nicht beschädigt. Nordstream 2 soll aber laut Bundesregierung nicht in Betrieb genommen werden.
Falls der Winter sehr kalt wird, darf man gespannt sein, ob die Bundesregierung bei dieser Auffassung bleibt. Bei einer Inbetriebnahme würde sie sich allerdings in der EU bzw. in Europa isolieren. Den Mut hat bisher noch keine Regierung gehabt.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11287
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
Mittwoch 5. Oktober 2022, 16:51
Marion hat geschrieben:
Montag 3. Oktober 2022, 19:34
Gazprom Ready to Ship Gas Via Shelved Nord Stream 2 Pipeline
. Ist wohl doch nicht alles ganz kaputt...
Das ist bekannt. Nordstream 1 und 2 bestehen jeweils aus einem Doppelstrang und bei Nordstream 2 wurde eine Rohrleitung nicht beschädigt. Nordstream 2 soll aber laut Bundesregierung nicht in Betrieb genommen werden.
Falls der Winter sehr kalt wird, darf man gespannt sein, ob die Bundesregierung bei dieser Auffassung bleibt. Bei einer Inbetriebnahme würde sie sich allerdings in der EU bzw. in Europa isolieren. Den Mut hat bisher noch keine Regierung gehabt.
Sie hat aber den Mut tausende Firmen und Existenzen in Deutschland zu gefährden oder gar zu ruinieren. Da helfen auch nicht immer finanzielle Unterstützungsmassnahmen wie sie nun stattfinden oder vorgesehen sind, denn manche Firmen erleiden derzeit schon reichliche Umsatzverluste, was nicht zu kompensieren ist, auch wenn der Gaspreis nun bezuschusst werden soll auf irgendeine Art.
Am Ende verschuldet sich unser Land noch viel mehr als bisher schon. Eine Regierung, die dem eigenen Volk schwer schadet, gehört hinweggefegt. Jedenfalls ist an vielem, was sich derzeit ereignet, auch unsere eigene Regierung schuld, die ihre Ideologie der pragmatischen Vernunft vorzieht.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8686
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Marion »

Edi hat geschrieben:
Mittwoch 5. Oktober 2022, 17:05
Sie hat aber den Mut tausende Firmen und Existenzen in Deutschland zu gefährden oder gar zu ruinieren...
Die Energiekrise bedroht den deutschen Mittelstand: Diese Bäckerei-Ketten sind bereits insolvent
..
Ein Beispiel hierfür ist die Bäckereikette Thilmann Brot aus Wolken in Rheinland-Pfalz, über dessen Insolvenz unter anderem der Südwestrundfunk (SWR) berichtete. Wegen der hohen Energiepreise sei das Unternehmen, das zum Demeter-Verband gehört, zahlungsunfähig geworden.
..
Wie der Bäckereikette Thilmann Brot, geht es auch der Bäckerei Goldjunge aus Langenzenn in Bayern.
..
Ein ähnliches Schicksal erlebten die Großbäckerei Stöhr-Brot aus Westerstede, die Bäckerei Hampe aus Neunkirchen, die Brotmanufaktur Gaues aus Hannover und die Traditionsbäckerei Otten aus Bremen, die auch Insolvent anmelden mussten...
https://www.businessinsider.de/politik/ ... insolvent/

Es geht schon alles kaputt :/
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben:
Mittwoch 5. Oktober 2022, 17:05
Sie hat aber den Mut tausende Firmen und Existenzen in Deutschland zu gefährden oder gar zu ruinieren. Da helfen auch nicht immer finanzielle Unterstützungsmassnahmen wie sie nun stattfinden oder vorgesehen sind, denn manche Firmen erleiden derzeit schon reichliche Umsatzverluste, was nicht zu kompensieren ist, auch wenn der Gaspreis nun bezuschusst werden soll auf irgendeine Art.
Am Ende verschuldet sich unser Land noch viel mehr als bisher schon. Eine Regierung, die dem eigenen Volk schwer schadet, gehört hinweggefegt. Jedenfalls ist an vielem, was sich derzeit ereignet, auch unsere eigene Regierung schuld, die ihre Ideologie der pragmatischen Vernunft vorzieht.
Ich finde es weitaus erschreckender, daß man jetzt erst - zu Beginn der Heizsaison - anfängt, über Maßnahmen zur Preisdämpfung nachzudenken und keine fertigen Konzepte hat. Man mußte doch spätestens seit Beginn der Kriegshandlungen damit rechnen, daß die Russen den Gashahn zudrehen. Wird kein Gas geliefert, wird die Menge geringer und damit steigt der Preis - eigentlich das ganz kleine Einmaleins der Wirtschaft. Aber ein Wirtschaftsminister der Kinderbücher schreibt - da kann man solche Grundkenntnisse natürlich nicht erwarten.

Natürlich interessiert die Regierung das eigene Volk nicht - das macht doch klaglos, was man ihnen sagt - auch dank des ÖRR. Der hätte diese Fragen doch schon früher stellen müssen und sich mit Antworten wie: "Ich antworte nicht auf hypothetische Szenarien" nicht zufrieden geben dürfen.

Die zusätzliche Verschuldung sehe ich inzwischen sogar als richtig an. Wer Mitglied in einer Schuldenunion ist - und das ist der Euroverbund - muß mit der Musik tanzen und sollte Schulden aufnehmen, als gäbe es kein Morgen. Die Reaktion der europäischen Partner ist doch bezeichnend:
„Während Deutschland es sich leisten kann, 200 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufzunehmen, können andere Mitgliedstaaten dies nicht“, hatte der Kommissar getwittert. „Wir müssen dringend darüber nachdenken, wie wir den Mitgliedstaaten, die keinen solchen fiskalischen Spielraum haben, die Möglichkeit geben, ihre Unternehmen zu unterstützen.“
EU-Partner erhöhen wegen „Doppel-Wumms“ Druck auf Finanzminister Lindner

Je mehr Deutschland spart und je geringer dadurch seine Verschuldung ist, umso größer wird der Druck werden, mehr in den Brüsseler Topf einzuzahlen. Entweder direkt oder indirekt über eine gemeinsame Schuldenaufnahme.

Vor 48 Jahren war das noch ganz anders:

Damals war Italien auch in finanziellen Schwierigkeiten und Deutschland gewährte Italien einen Kredit. Ein Auszug aus den Kabinettsprotokollen:
In Abstimmung mit den Finanzministern vereinbarten beide Regierungschefs die Anlage eines Betrags von 2 Milliarden Dollar aus den Währungsreserven der Deutschen Bundesbank bei der Banca d'Italia gegen ein Golddepot in Höhe von 80% des Anlagewerts.
https://www.bundesarchiv.de/cocoon/barc ... a3_12.html

Kredite nur gegen Sicherheiten - und zwar Goldsicherheiten. Siehe auch:

Wie Deutschland früher half: Der Goldkredit an Italien

Da konnte man sicher sein, daß Schulden noch zurückgezahlt wurden. Heute ist man nur sicher, daß es zu einer Währungsreform kommen wird.

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Die Energiekrise sollte jetzt dazu genutzt werden, die gemeinsame Verschuldung weiter zu erhöhen. Man kritisiert den deutschen "Doppel-Wumms" und fordert stattdessen eine Schuldenaufnahme durch die EU...

Polen befürchtet «Diktat Deutschlands» in der Energiepolitik

Die anderen EU-Länder beklagen, das sie nicht die entsprechenden Mittel hätten. Die Antwort von Scholz auf diesen Vorwurf könnte ganz einfach sein: "Spare in der Zeit, das hast du in der Not." Aber vermutlich wird man sich auf eine neue Schuldenaufnahme durch die EU einigen....

Peduli
Beiträge: 1569
Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 04:07

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Peduli »

Mittlerweile frage ich mich, ob es nicht aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sein könnte, die Verschuldung Deutschlands in die Höhe zu treiben. Denn es ist ökonomisch unsinnig, in einer allgemein völlig überschuldeten Welt (einer der wenigen) Gläubiger zu sein. :hmm: :hmm: :hmm:

Ab einer bestimmbaren Summe ist die Rückzahlung nicht mehr nur das Problem des Schuldners, sondern vielmehr des Gläubigers. Der wird nämlich erpressbar durch Zahlungsverweigerung. :auweia: :auweia: :auweia:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Es ist ja nicht nur eine überschuldete Welt - das könnte Deutschland noch ziemlich egal sein. Weitaus gefährlicher ist der Euroverbund und die EU. Hier drängt man auf immer mehr Schulden und nutzt dazu jeden Vorwand: Mit der Begründung "Corona" wurden Mrd-Programme zur Infrastruktur-Finanzierung aufgelegt und die Schulden erschienen nicht in den Statistiken, erhöhten nicht die Schuldenquote der Länder. Es sollte eine "einmalige Ausnahme" bleiben - hieß es.
Ein Jahr später jetzt das gleiche unter der Überschrift "Energienotstand" - auch jetzt werden wieder gemeinsame Schulden gefordert - die nächste "einmalige Ausnahme" wird man sagen.

Gleichzeitig pocht der deutsche Finanzminister auf Einhaltung der Schuldenbremse im nächsten Jahr - einmalig im Euroverbund. Mit der Weichwährung Euro importiert man die Inflation. Die hohen Energiepreise verteuern sich noch einmal, weil der Außenwert des Euros fällt. Wie es anders geht, sieht man in der Schweiz: Inflationsrate = 3,5%, Arbeitslosenquote = 2%.

Aber die haben ja auch nach 23 Jahren noch nicht den Euro, obwohl Helmut Kohl damals meinte, daß die Schweizer in 10 Jahren auch in Euro zahlen würden. Tun sie auch - aber nur, wenn sie hinter der Grenze bei deutschen Lebensmitteldiscountern einkaufen. Dort wird es für sie immer billiger. :D

Peduli
Beiträge: 1569
Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 04:07

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Peduli »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 7. Oktober 2022, 10:57
Es ist ja nicht nur eine überschuldete Welt - das könnte Deutschland noch ziemlich egal sein. Weitaus gefährlicher ist der Euroverbund und die EU. Hier drängt man auf immer mehr Schulden und nutzt dazu jeden Vorwand: Mit der Begründung "Corona" wurden Mrd-Programme zur Infrastruktur-Finanzierung aufgelegt und die Schulden erschienen nicht in den Statistiken, erhöhten nicht die Schuldenquote der Länder. Es sollte eine "einmalige Ausnahme" bleiben - hieß es.
Ein Jahr später jetzt das gleiche unter der Überschrift "Energienotstand" - auch jetzt werden wieder gemeinsame Schulden gefordert - die nächste "einmalige Ausnahme" wird man sagen.

Gleichzeitig pocht der deutsche Finanzminister auf Einhaltung der Schuldenbremse im nächsten Jahr - einmalig im Euroverbund. Mit der Weichwährung Euro importiert man die Inflation. Die hohen Energiepreise verteuern sich noch einmal, weil der Außenwert des Euros fällt. Wie es anders geht, sieht man in der Schweiz: Inflationsrate = 3,5%, Arbeitslosenquote = 2%.

Aber die haben ja auch nach 23 Jahren noch nicht den Euro, obwohl Helmut Kohl damals meinte, daß die Schweizer in 10 Jahren auch in Euro zahlen würden. Tun sie auch - aber nur, wenn sie hinter der Grenze bei deutschen Lebensmitteldiscountern einkaufen. Dort wird es für sie immer billiger. :D
Für Deutschland ist der EU-Haushalt wie ein Schattenhaushalt, wenn die EU - wie bereits geplant - anfängt, selbst als Schuldner am Kapitalmarkt aufzutreten.
Alle Schulden der EU entfallen ja in Wirklichkeit quotal auf die Staaten der EU. Der "Gag" an der Sache wäre, daß dieser quotale Schuldenanteil möglicherweise nicht in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung eingeht, d.h. zum Beispiel die Staatsschuldenquote am BSP nicht erhöht.

Wenn man diese Dinge rein ökonomisch betrachtet, ist die EU wie ein Mutterunternehmen für viele Tochterunternehmen, die jeweils als Staat organisiert sind. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung jedoch werden nur die Schulden eines Tochterunternehmens bilanziert, obwohl das Mutterunternehmen Schulden für die jeweiligen Tochterunternehmen gemacht hat. Und zwar nicht nur marginale Kleinbeträge, sondern erhebliche Summen. :/

Und eins noch zu den Währungen:
Hartwährungen haben den Vorteil, daß die Bevölkerung automatisch an dem "Gewinn" der Währung beteiligt wird. Weil jeder Bürger der seinerzeit mit der DM im Ausland seinen Urlaub verbrachte, plötzlich mehr Güter für seine Hartwährung bekam, weil die Fremdwährung abgewertet hatte. Im Prinzip wirkt eine Hartwährung im Ausland wie eine umgekehrte Inflation. :emil:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Gerade im Netz einen "Habeck" gefunden. Antwort auf die Frage: Was soll nur werden im Winter? Müssen wir alle frieren, jetzt wo die pipeline kaputt ist?
Habeck-Antwort: "Die pipeline ist ja nicht kaputt - das Gas kommt nur an anderer Stelle raus." :D :D

Wenn solche Witze schon die Runde machen....

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Peduli hat geschrieben:
Freitag 7. Oktober 2022, 14:42
Und eins noch zu den Währungen:
Hartwährungen haben den Vorteil, daß die Bevölkerung automatisch an dem "Gewinn" der Währung beteiligt wird. Weil jeder Bürger der seinerzeit mit der DM im Ausland seinen Urlaub verbrachte, plötzlich mehr Güter für seine Hartwährung bekam, weil die Fremdwährung abgewertet hatte. Im Prinzip wirkt eine Hartwährung im Ausland wie eine umgekehrte Inflation. :emil:
Der frühere Wirtschaftsminister Prof. Schiller - der Wirtschaftsminister der ersten Großen Koalition - zusammen mit dem Finanzminister Strauß wurde das Duo als Plisch und Plumm bezeichnet - sprach von einer Sozialdividende. Prof. Hankel - ein erklärter Gegner des Euros - hatte es noch mal auf den Punkt gebracht:
Für Deutschland wäre diese Aufwertung, wie schon Karl Schiller sagte, eine Sozialdividende für das deutsche Volk. Alles würde billiger: Energie, Benzin, Bananen bis hin zum Urlaub im Ausland.
https://www.fr.de/politik/euro-blockier ... 85612.html

Außerdem - und diesen Effekt sollte man nicht vergessen - wären die Unternehmen gezwungen, immer innovativer als ihre Wettbewerber zu sein, denn durch die Aufwertung werden die eigenen Waren teuerer. Diesen "Nachteil" muß man dann durch besonders gute und hochwertige Produkte wettmachen. Die Schweiz macht es auch heute noch vor. Bei der Euro-Einführung bekam man für 1 € = 1,60 CHF. Heute muß man für 1 CHF mehr als einen Euro zahlen. Sind die Schweizer deswegen verarmt? Nein - ganz im Gegenteil. Die Wirtschaft brummt, die Inflation und die Arbeitslosigkeit ist geringer als in Deutschland.

Christian
Beiträge: 1798
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Christian »

LNG Terminal in Wilhelmshaven ist auch sehr umstritten und anscheinend eine Umweltsauerei :
Stellungnahme zur geplanten Einleitung von 180 Millionen Kubikmetern Chlorwasser in die Jade
Herr Minister Lies wirft mir vor, der Vergleich mit dem Projekt in Victoria (s.u.) sei unseriös.
........

Was nicht erwähnt wird, ist die Menge an Chlor, die dort anfällt. Es werden rund 180 Millionen Kubikmeter eingeleitet, das entspricht 180 Milliarden Liter. In jedem Liter sind 0,2 Milligram Chlor. Wenn man das umrechnet, werden in jedem Jahr 36.000 Kilogramm Chlor eingespült. Bei später 3 Terminals werde das dann 108.000 Kilo oder 108 Tonnen!
Nun zu dem Gutachten:
Die äußeren Bedingungen am vorhandenen Anleger von Crib-Point und dem Anleger hier sind vergleichbar. Crib-Point ist ein Tidengewässer mit jeweils 6 Stunden Auflaufend- und Ablaufendwasser, dazwischen Stauwasser. Der Gewässerboden ist schlickig (mudflat) und die vorgehaltene Wassertiefe beträgt 14,2. Die Wassertemperatur schwankt zwischen 11 und 23 Grad. Der Tidenhub beträgt 3 m (3,6 m am LNG Terminal WHV). Der Salzgehalt ist ebenfalls 3 %.

.........

https://www.facebook.com/groups/1991903810962938/

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8686
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Marion »

Der Lauterbach hatte immer kräftig die Inzidenzen getwittert, Panik geschürt und dumme Tipps gegeben. Dasselbe macht nun der Müller mit Gas-Statistiken. Interessant sind die Antworten. Die Leute machen da wohl nicht mehr mit, im Gegensatz zu dem Coronamist. Sehen aus wie wenn sie langsam sauer werden und den Betrug durchschauen ...
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

In der Tat - die Kommentare haben eine "deutliche Sprache". Gas- oder noch schlimmer Stromabschaltungen im Winter könnten dazu führen, daß die Stimmung endgültig kippt.

Es wird immer wieder darauf hingewiesen, daß es sich wohl um Staatsversagen handelt, wenn die Regierung nicht ausreichend Gas besorgen kann. Noch nicht einmal einen Hafen mit LNG-Anladestation gebaut zu bekommen - das ist schon heftig, vor allem, wenn man Gas als "Brückentechnologie bis zum Eintritt in das Paradies der "Erneuerbaren" nutzen will.

Mit einem Lieferstop aus Russland hätte man doch immer rechnen müssen. Selbst wenn die Russen liefern wollten, könnte ein Brand, eine Zerstörung durch pipeline durch ein Seebeben oder eine alte Mine oder andere Zufälle die Energiezufuhr unterbrechen. Hat daran niemand gedacht und Vorsorge getroffen? :nein:

Man träumte vermutlich schon von der "grünen Welt" und Bedenken stören da nur.

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8686
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Marion »

:/
In Frankreich werden Benzin und Diesel knapp
Rund ein Fünftel der Tankstellen ist betroffen: In Frankreich gibt es Engpässe bei der Kraftstoffversorgung. Die Regierung bittet um »Ruhe«, mancherorts werden Benzin und Diesel nur an bestimmte Berufsgruppen ausgegeben.
https://www.spiegel.de/ausland/frankrei ... 595515421d
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Marion hat geschrieben:
Samstag 8. Oktober 2022, 20:13
:/
In Frankreich werden Benzin und Diesel knapp
Rund ein Fünftel der Tankstellen ist betroffen: In Frankreich gibt es Engpässe bei der Kraftstoffversorgung. Die Regierung bittet um »Ruhe«, mancherorts werden Benzin und Diesel nur an bestimmte Berufsgruppen ausgegeben.
https://www.spiegel.de/ausland/frankrei ... 595515421d
Da sollte man aber auch die beiden Besonderheiten erwähnen, die in dem Artikel auch genannt werden und die Frankreich betreffen:

1. Streik in den Raffinerien
Der Arbeitskampf dauert bereits seit mehreren Tagen an. Laut Medienberichten sind auch Raffinerien des Unternehmens TotalEnergies von dem Ausstand betroffen. In der Mehrheit der Anlagen sei die Produktion gedrosselt oder lahmgelegt.
2. Tankrabatte, die gelten zwar schon ab Anfang September, aber wenn der Benzinnachschub wegen der Streiks stockt, wird jeder versuchen, noch schnell zu tanken.

Ich glaube, bei diesen Voraussetzungen wäre die Situation in Deutschland ähnlich.

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Jetzt wird bereits gefordert, eine "nationale Notlage" auszurufen - damit man künftig ohne Schuldenbremse Kredite aufnehmen kann.

Wegen der Energiekrise Haseloff fordert Bund auf, nationale Notlage auszurufen

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11287
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 9. Oktober 2022, 11:16
Jetzt wird bereits gefordert, eine "nationale Notlage" auszurufen - damit man künftig ohne Schuldenbremse Kredite aufnehmen kann.
Die Notlage ist durch die Politik der deutschen Regierung entstanden und nicht durch Putin allein. Vor kurzem war ein gewisser Herr Steinbrück (SPD) bei einer Fernsehdiskussion zu sehen, aber der polterte nur gegen Putin. Die Ursache der Ukrainekrise bzw. des -kriegs unterschlug er voll und ganz, dabei weiß jeder, dass die Ursache bereits seit 2014 gelegt wurde. Derselbe Steinbrück, der mal Minister war, hat nicht wenige Firmen, die hier Biodiesel hergestellt haben, durch seine Steuerpolitik kaputt gemacht und auch Ethanol nicht mehr gefördert durch eben diese Politik. Wir könnten da längst viel weiter sein, indem wir viel mehr Treibstoff im eigenen Lande produzieren und damit weniger Erdöl importieren müssen. Heute kriegt man hierzulande meines Wissen gar kein Biodiesel mehr und die Ethanolherstellung für Treibstoffzwecke, also für Benzin, ist hierzulande auf einem sehr niedrigen Niveau geblieben. Die Versager nehmen den Mund zu voll. Sie haben mit die Ursache zu den Krisen gelegt.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11287
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Edi »

Edi hat geschrieben:
Montag 3. Oktober 2022, 12:55
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Montag 3. Oktober 2022, 12:28
Edi hat geschrieben:
Montag 3. Oktober 2022, 10:54
Alkohol lässt sich ja auch aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnen.
Problem: Wachsende Konkurrenz von Nahrungsproduktion und Energieproduktion um Anbauflächen
In Deutschland wohl eher nicht. Aber auch Stroh kann man verwenden.

https://www.forschung-frankfurt.uni-fra ... fallen.pdf

https://www.process.vogel.de/aus-stroh- ... 0errichtet.
https://www.clariant.com/de/Business-Un ... /Sunliquid
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11287
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Edi »

"Bestsellerautor Marc Friedrich vertritt die Auffassung, dass wir weiterhin die dümmste Energiepolitik der Welt machen"

https://www.focus.de/finanzen/news/der- ... 45829.html
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben:
Freitag 14. Oktober 2022, 19:36
"Bestsellerautor Marc Friedrich vertritt die Auffassung, dass wir weiterhin die dümmste Energiepolitik der Welt machen"

https://www.focus.de/finanzen/news/der- ... 45829.html
Die Auffassung wurde vom Wallstreet Journal bereits vor fast vier Jahren vertreten:

World’s Dumbest Energy Policy

aber offensichtlich will die Mehrheit es wohl so, wenn ich mir die Ergebnisse der Landtagswahl in Niedersachsen ansehe. Noch verrückter finde ich allerdings die Vorstellung, daß man eine "sichere" Energieversorgung hätte, wenn man früher mehr in die sog. "Erneuerbaren" investiert hätte und jetzt soll ihr Ausbau beschleunigt werden. Statt aus Fehlern zu lernen geht es immer weiter in die gleiche Richtung...

Peduli
Beiträge: 1569
Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 04:07

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Peduli »

Und die Grünen werden schon in den MSM bejubelt, weil nun 2 von 3 AKW als "Reserve" vorgehalten werden sollen. Wenn man sich dann klarmacht, daß "Reserve" nicht heißt, daß sie laufen - vulgo Strom produzieren sollen -, dann sieht man überdeutlich die ganze ideologische Verbohrtheit dieser Partei. Das Gemeinwohl geht denen "am Arsch vorbei", wenn denn nur die ideologischen Vorgaben eingehalten werden.

Kennt man in Deutschland allerdings schon aus historischer Erfahrung ...........................
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11287
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Edi »

Peduli hat geschrieben:
Samstag 15. Oktober 2022, 07:27
Und die Grünen werden schon in den MSM bejubelt, weil nun 2 von 3 AKW als "Reserve" vorgehalten werden sollen. Wenn man sich dann klarmacht, daß "Reserve" nicht heißt, daß sie laufen - vulgo Strom produzieren sollen -, dann sieht man überdeutlich die ganze ideologische Verbohrtheit dieser Partei. Das Gemeinwohl geht denen "am Arsch vorbei", wenn denn nur die ideologischen Vorgaben eingehalten werden.

Kennt man in Deutschland allerdings schon aus historischer Erfahrung ...........................
Dasselbe gilt für die grüne Politik, aber auch die der SPD im Zusammenhang mit Nordstream 2. Wo soll denn im Notfall der Strom herkommen, wenn mal Dunkelflaute ist? Vielleicht vom Atomstrom aus Frankreich?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11287
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
TeDeum
Beiträge: 580
Registriert: Montag 8. Juli 2013, 09:07

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von TeDeum »

Schon faszinierend: Da wird eines der größten Infrastruktur-Projekte Europas in die Luft gesprengt und im Blätterwald herrscht weitgehendes Schweigen schon die Woche danach.

Die Russen waren’s nicht. Soviel dürfte mittlerweile feststehen. Gäbe es dafür irgendeine Annahme, hätten wir EU-Sondergipfel und Schlagzeile um Schlagzeile. Nein, das Thema wird auf so kleiner Flamme geköchelt, am liebsten sollen alle Menschen vergessen, dass es Nord Stream 1 und 2 jemals gab.

Schweden hat sich aus den Ermittlungen zur Sabotage zurückgezogen. Die gefundenen Informationen seien „vertraulich“. Aha.

Die Russen lässt man gar nicht erst untersuchen, wer ihre Pipeline hochgejagt hat.

Und aus Deutschland heißt es, man wisse, wer sabotiert habe, aber die Informationen zu veröffenlichen, würde das Staatswohl gefährden. Ist das ein schlechter Film?

https://www.heise.de/tp/features/Nord-S ... ?seite=all

Was sagt uns das? Die Sabotage an der deutschen Pipeline wurde von einem „befreundeten“ Staat durchgeführt. Daher die oberste Geheimhaltung.

Schockierend daran ist, dass die Bundesregierung es offensichtlich für wichtiger hält, diesen „befreundeten“ Staat zu decken, als die Sabotage an der Energieversorgung ihrer eigenen Bevölkerung zu verfolgen oder zu schützen.

Ein befreundeter Staat bläst einem anderen befreundeten Staat aber nicht die Energieinfrastruktur unter dem Hintern weg. Vor allem nicht ohne Konsequenzen.

Was für ein Eindruck hinterlässt es, wenn jemand Deutschland mal eben ohne irgendeine Konsequenz die Lebensader seiner Industrie hochjagen kann, ohne dass es irgendeine Konsequenz nach sich zieht? Und was bedeutet das für ähnliche Situationen in der Zukunft?

Aber man sieht, wo die Loyalitäten der hiesigen Bundesrepublik Führung liegen.

Peduli
Beiträge: 1569
Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 04:07

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Peduli »

Die entsprechende Rhetorik dazu hat der WiMi schon unlängst vorgetragen: :maske:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 52626.html

[sarkasmus]Wir dienen dem Feind und führen das deutsche Volk in einen Untergang, der selbst dem ultimativ bösen AH nicht gelungen ist![/sarkasmus]
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:
Mittwoch 19. Oktober 2022, 12:02
Die Russen waren’s nicht. Soviel dürfte mittlerweile feststehen. Gäbe es dafür irgendeine Annahme, hätten wir EU-Sondergipfel und Schlagzeile um Schlagzeile. Nein, das Thema wird auf so kleiner Flamme geköchelt, am liebsten sollen alle Menschen vergessen, dass es Nord Stream 1 und 2 jemals gab.
Ah - das "dürfte feststehen" - na dann ist ja alles klar.

Ich frage mich allerdings, warum die USA das machen sollten. Nordstream 2 ist tot und selbst bei Nordstream 1 bestehen erhebliche Zweifel, ob die pipeline (nach einer Reparatur) wieder in Betrieb genommen würde.

Wenn - wovon Du ausgehst - Russland den Krieg gewinnen sollte und in der Ukraine ein Vasallenregime errichten würde, würden die Sanktionen sicherlich verschärft werden. Gas würde man (fast) nicht mehr von Rußland kaufen - allenfalls noch in geringen Mengen, die auch über die anderen pipelines lieferbar wären. Aber nicht nur aufgrund künftiger Sanktionen auch aus Gründen der Diversifizierung dürfte der Gasbezug aus Russland sich erheblich vermindern. Im übrigen werden Gasverträge über viele Jahre geschlossen. Wenn man also heute einen Vertrag mit anderen Lieferanten abschließt, gilt der erst einmal für die nächsten Jahre.

Soweit mir bekannt ist sind die Gaslieferanten nicht nach Berlin gefahren und wollten dort verkaufen, sondern Habeck und Scholz sind nach Katar, Norwegen, Kanada usw. geflogen und haben um Gas gebettelt. Die USA konnten sich das Schauspiel doch aus der Loge ansehen: Sie können liefern und die Deutschen waren bereit, jeden Preis zu zahlen, weil sie die dümmste Energiepolitik betrieben haben.
Wäre in Deutschland jemand auf die Idee gekommen, Gas aus Russland (nach dem Krieg, Ausgang s.o.) beziehen zu wollen, hätte man ihn auf die vereinbarten Sanktionen hingewiesen. Im übrigen - das sollten wir nicht vergessen - war Nordstream 2 innerhalb der EU sehr umstritten und sogar der enge "Freund" Frankreich hatte erhebliche Bedenken und unterstützte das Vorhaben nicht vorbehaltlos.

Merkwürdig finde ich vielmehr, daß ausgerechnet ein Strang von Nordstream 2 nicht zerstört wurde. Wahrscheinlich haben die dummen US-Navy-seals nicht gewußt, daß es zwei pipelines mit jeweils zwei Stränge gibt. Sie können wohl nur bis drei zählen und dachten, sie wären fertig. :breitgrins: Oder es hat nicht funktioniert, bei der unterlegenen westlichen Militärtechnologie, von der Du immer schreibst, sicherlich die wahrscheinlichere Variante. :blinker:

Der Gedanke, daß man den noch funktionierenden Strang in einem strengen Winter bei leeren Gasspeichern und einem Zusammenbruch der Energieversorgung für ein "vergiftetes" Angebot nutzen könnte, ist natürlich völlig abwegig. Ebenso wie die Vorstellung, daß die pipeline praktisch wertlos geworden ist und deswegen eine Zerstörung keinen wirtschaftlichen Verlust bedeutet. Aber man erhöhte die Unruhe in der Bevölkerung, denn die Propanda der Regierung warnte vor leeren Speichern, kalten Heizungen und propagierte Waschlappen statt warmer Dusche.
Merkwürdig, daß wenige Tage später Meldungen über gefüllte Speicher, volle Gastanker und milde Winter in den Schlagzeilen sind. Von Sparmaßnahmen liest man kaum noch etwas... Wollte da jemand nur die Hysterie, die in Deutschland herrschte, noch erhöhen? Das ist zu dem Augenblick dem Verursacher gelungen, allerdings hat man jetzt mit einer Beruhigung erreicht, daß es keine große "Angst" mehr gibt.
Es gilt das alte Wort der Großen Kanzlerin: "Wir schaffen das" - warten wir mal ab....

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8686
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Marion »

Bild
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3471
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von martin v. tours »

Caviteno, in dem Punkt muss ich TeDeum recht geben.
Auch wenn wir nicht wissen WER es war (egal ob es Amerika war oder Andere z.B. Polen mit amerikanischer Unterstützung).
Die Russen kannst Du getrost ausschließen.

Hat nicht die Bundesregierung verlauten lassen man wisse wer es war will es aber nicht sagen.
(schon allein so eine Aussage ist eine Frechheit schliesslich sind die Clowns Volksvertreter und keine absolutistischen Monarchen).
Wenn man es also weiß und es wären die Russen gewesen, wäre das nicht der Jackpot im Propaganda-Krieg .
Der böse Iwan. Der Untermensch aus dem Osten (ich sehe schon die Amerikanutten der BLÖD-Zeitung vor mir wie sie Titelstories basteln von erfrierenden Mindestrentnern in Pflegeheimen wegen Putler).

Für mich schliesst das Verhalten der westlichen Presse (Politiker sind da irrelevant) Russland als Täter aus.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Siard »

martin v. tours hat geschrieben:
Mittwoch 19. Oktober 2022, 18:34
(schon allein so eine Aussage ist eine Frechheit schliesslich sind die Clowns Volksvertreter und keine absolutistischen Monarchen).
Sie sind selbstverständlich der demokratische Staat! Alle anderen sind Staatsfeinde und gehören nicht dazu. :pfeif:

Caviteño
Beiträge: 12637
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Der Winter 2022/23 - alles zur Gas- und Stromkrise

Beitrag von Caviteño »

martin v. tours hat geschrieben:
Mittwoch 19. Oktober 2022, 18:34
Caviteno, in dem Punkt muss ich TeDeum recht geben.
Auch wenn wir nicht wissen WER es war (egal ob es Amerika war oder Andere z.B. Polen mit amerikanischer Unterstützung).
Die Russen kannst Du getrost ausschließen.
So eine Operation - so sie denn von einem Staat durch seinen Geheimdienst oder sein Militär durchgeführt wurde - wird doch von langer Hand geplant. Man weiß dann auch welche Möglichkeiten bestehen, den Urheber der Tat festzustellen und was man tun muß, um solche "Beweise" nicht zu hinterlassen. Der Aufenthalt von Schiffen oder die Nutzung eines bestimmten Sprengstoffs beweisen doch überhaupt nichts, denn natürlich können die Explosionen zeitversetzt erfolgen und jeder Sprengstoff irgendwo auf der Welt gekauft werden.

Daß die Bundesregierung behauptet, sie wisse, wer es gewesen sei - na ja, das kann man glauben oder nicht. Ich habe da jedenfalls meine Zweifel. Vielleicht hat man Anhaltspunkte - aber einen hieb- und stichfesten "Beweis", den wird es nicht geben. Nur dann kann man auch öffentlich sagen, wer der Täter ist. Jede falsche Information oder Stellungnahme in der gegenwärtigen Situation ist kontraproduktiv. Spätestens seit dem Auftritt von Powell bei der UN gehört das zum kleinen Einmaleins. So eine Blamage wird man sich ersparen wollen.

Glaubst Du, bei den Geheimdiensten säßen Idioten, die nicht wüßten, welche Spuren sie vermeiden müssen? Natürlich wird man die Sprengung nicht von innen, durch einen Roboter, ausgelöst haben. Wurde sie aber von außen durchgeführt, wird es schwierig mit dem "Beweis".

Warum sollten die USA so etwas machen? Nordstream ist tot und wenn die deutschen Politiker nur auf Anweisung der USA handeln, wie hier häufig suggeriert wird, dann macht die Sprengung erst Recht keinen Sinn.
Hättest Du es wirklich für denkbar gehalten, daß Deutschland aus den Sanktionen ausschert und zu einer separaten Vereinbarung mit Russland kommt (Gas gegen Neutralität)? Das mag zwar der Wunschtraum einiger Zeitgenossen sein, aber das ist kurzfristig nicht realistisch. Kurzfristig besteht die Gasknappheit, da muß eine Lösung gefunden werden. Kurzfristig aber können nur die USA liefern (und natürlich prächtig verdienen), dafür brauchten sie die pipeline nicht zu zerstören.

Nordstream war wertlos geworden, insbesondere Nordstream 2 wäre nicht in Betrieb gegangen. Merkel und die deutsche Gaswirtschaft hatten sich verkalkuliert. Denk doch nur an den Druck, den die osteuropäischen EU-Staaten ausgeübt haben, die deutliche Distanz, die der enge "Partner" Frankreich eingenommen hat und schließlich, die ersten Sanktionen, die die USA bereits verhängt hatten.
Wenn Nordstream aber seine Funktion als Devisenbringer nicht mehr erfüllen konnte, dann konnte es zumindest noch dazu dienen, die Angst vor einem gaslosen, kalten Winter zu fördern. Die beherrschte zu dem Zeitpunkt die Diskussion. Aber auch diese Angst schwindet inzwischen, wie wir dank der Berichterstattung der Presse über volle Vorräte und einen milden Winter wissen.

Es gibt Zufälle...:breitgrins:

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema