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Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Sonntag 2. Mai 2021, 11:56
von Petrus
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 2. Mai 2021, 10:45
Die CSU bietet jetzt bundesweit eine online-Mitgliedschaft an - die Nachfrage sei groß und man komme mit der Bearbeitung kaum nach, heißt es in dem Bericht.
Auch dürfte das Aussortieren von Tausenden Fake-Anmeldungen wohl einige Zeit beansprucht haben:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 5fe6f0a2ea

:)

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Freitag 7. Mai 2021, 16:59
von Caviteño
Laschet will im Fall einer Wahlniederlage in Düsseldorf bleiben und nicht als Oppositionsführer nach Berlin wechseln.

https://www.spiegel.de/politik/bundesta ... 9NcCvtlFcJ

Ob er dann die Landtagswahl in Düsseldorf im Mai 2022 gewinnen kann, wäre aber fraglich.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Freitag 7. Mai 2021, 20:01
von Petrus
Laschet will nun auf jeden Fall in Berlin bleiben:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 8f8bca7a4d

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Samstag 8. Mai 2021, 14:34
von Caviteño
Petrus hat geschrieben:
Freitag 7. Mai 2021, 20:01
Laschet will nun auf jeden Fall in Berlin bleiben:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 8f8bca7a4d
In fast allen Umfragen liegen die Grünen inzwischen vor der Union. Selbst wenn die Union stärkste Partei werden sollte, dürften die Grünen ehr eine Ampel bzw. eine R2G-Koalition anstreben und so die Kanzlerin stellen.

Wenn Laschet also - wonach es im Augenblick aussieht - die Wahl für die Union vergeigt, dann war es das Ende seiner politischen Karriere. Er müßte dann als Vorsitzender zurücktreten und wird auch die Fraktion nicht führen können. Die Union muß sich dann vollkommen neu aufstellen und vieles vom Merkel-Ballast über Bord werfen.

Ginge er zurück nach NRW, müßte er mit dem Makel des Wahlverlierers die Landtagswahl im Mai 2022 bestreiten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß in einem Jahr niemand mehr von Laschet reden wird.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Montag 17. Mai 2021, 10:26
von Libertas Ecclesiae

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 25. Mai 2021, 15:33
von Caviteño
Bei der Wahl in Sachsen-Anhalt in gut zwei Wochen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD ab:

CDU = 26%, AfD = 24%

https://www.wahlrecht.de/umfragen/landt ... anhalt.htm

Wie entscheiden die Wähler in Sachsen-Anhalt?

Was ist in diesem Land los, wenn die AfD dort stärkste Partei wird? Ausgeschlossen ist das nicht, zumal die Umfrage Ende April durchgeführt wurde und die CDU sich im Abwärtstrend befindet.
Zur Erinnerung: Bei der letzten LTW ging ein Schock durch die Republik, weil die AfD dort 24% der Stimmen erzielte und nicht - wie von den Wahlforschern vorhergesagt - unter der 20%-Grenze blieb.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Mittwoch 26. Mai 2021, 18:06
von Caviteño
Laschet verzichtet auf ein Direktmandat in seinem Wahlkreis in Aachen.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... shared.web

Er wird über die Landesliste abgesichert, aber:
Laschet geht ein Risiko ein, denn es ist fraglich, ob die Liste dieses Mal zieht. Das liegt vor allem an der chronischen Schwäche der SPD: Wenn die CDU zahlreiche Direktmandate gewinnt, könnten die Kandidaten auf der CDU-Landesliste gar nicht erst zum Zuge kommen. Laschet bliebe dann ohne Bundestagsmandat.
Bei einem Wahlsieg der Union und einer anschließenden Kanzlerschaft könnte Laschet sich zwar dennoch zum Regierungschef wählen lassen. Im Fall einer Niederlage und einem Gang in die Opposition wäre aber fraglich, wie es mit Laschet weitergeht.
Laschet hat zwar groß verkündet, daß seine politische Zukunft in Berlin sei - aber was geschieht, wenn die Landesliste nicht zum Zuge kommt und Laschet nicht die Oppositionspartei CDU/CSU als Fraktionsvorsitzender führen kann? Das muß sich nicht unbedingt am Wahlabend entscheiden. Wenn mehrere Regierungskoalitionen möglich sind, werden die Koalitionsverhandlungen lange dauern. Das größte Bundesland kann aber nicht monatelang ohne einen MPen regiert werden, zumal im Mai 22 dort Wahlen stattfinden. Auch insofern ist der Verzicht von Laschet auf ein Direktmandat nicht nachvollziehbar.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Mittwoch 26. Mai 2021, 21:47
von Caviteño
Jetzt knallt es bei den Umfragen in Sachsen-Anhalt und Sachsen:

Sachsen-Anhalt: CDU = 25%, AfD = 26% - INSA am 26. 05.
https://www.wahlrecht.de/umfragen/landt ... anhalt.htm

Selbst für eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen könnte es nicht reichen und R2G würde gerade ein Drittel der Stimmen bekommen.

Sachsen: CDU = 24%, AfD = 26% - INSA am 25. 05.
https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/sachsen.htm

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Montag 7. Juni 2021, 08:15
von Libertas Ecclesiae
Bemerkenswert: R2G verliert knapp sieben Prozentpunkte und kommt gerade einmal auf ein Viertel der Stimmen, das „bürgerliche“ bzw. „Mitte-Rechts-Lager“ legt um mehr als sechs Prozentpunkte zu und erhält, einschließlich der Freien Wähler, mehr als zwei Drittel der Stimmen.


Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Montag 7. Juni 2021, 09:28
von Caviteño
Ich habe mich über die Fehleinschätzung der Umfrageinstitute gewundert. Nicht nur, daß das vorhergesagte Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD nicht stattfand, auch die Grünen, die von Medien hochgeschrieben wurden, lagen deutlich unter dem vorhergesagten Ergebnis.

Angeblich sollen sich die Wähler erst in der Wahlurne entscheiden... ob das so stimmt, kann niemand nachprüfen.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Montag 7. Juni 2021, 10:36
von Raphael
Caviteño hat geschrieben:
Montag 7. Juni 2021, 09:28
Ich habe mich über die Fehleinschätzung der Umfrageinstitute gewundert. Nicht nur, daß das vorhergesagte Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD nicht stattfand, auch die Grünen, die von Medien hochgeschrieben wurden, lagen deutlich unter dem vorhergesagten Ergebnis.

Angeblich sollen sich die Wähler erst in der Wahlurne entscheiden... ob das so stimmt, kann niemand nachprüfen.
In den Berichten über die Wahlumfragen wurde manchmal darauf hingewiesen, daß ein hoher Prozentsatz (zwischen 35% und 40%) des Wahlvolkes noch unentschieden sei.
Vermutlich ist da die Ursache zu finden ............

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Montag 7. Juni 2021, 14:26
von Caviteño
Raphael hat geschrieben:
Montag 7. Juni 2021, 10:36
In den Berichten über die Wahlumfragen wurde manchmal darauf hingewiesen, daß ein hoher Prozentsatz (zwischen 35% und 40%) des Wahlvolkes noch unentschieden sei.
Vermutlich ist da die Ursache zu finden ............
Diese Einschränkung habe ich aber schon vor vielen Wahlen gelesen, wo die Vorhersagen dann genauer waren. Würde sie generell gelten, wären die Umfragen ziemlich wertlos.

Entzauberte Grüne, tricksende Meinungsforscher: Der heilsame Schock von Sachsen-Anhalt
Selten lagen Meinungsforschungsinstitute, die zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD gesehen hatten und beide Parteien bei 29 bzw. 28 Prozent ansiedelten, so daneben wie bei dieser Wahl und dies lässt sich nur durch so erklären, dass hier taktisch prognostiziert wurde: Indem die CDU schwächer und die AfD stärker geschrieben wurde, mögen viele schwankende Wechsel- und auch so mancher Nichtwähler umso eher Haseloff ihre Stimme gegeben haben, um das Szenario der AfD als erstmals stärkster Partei in einem Bundesland zu verhindern. Und wenn hier wirklich keine Manipulation im Spiel gewesen sein sollte, dann ist die gestrige Wahl der Beweis, dass die deutsche Polit-Demoskopie soviel taugt wie Kaffeesatzleserei oder Tarot-Karten.
Bgzl. der Grünen wird auf einen Artikel des SPIEGELS vom 03. 06. mit der Schlagzeile: "Drei Gründe, warum die Grünen auf eine Sensation hoffen dürfen" verwiesen.

Die ist dann ja auch eingetreten, aber anders als Spiegel und Grüne das gedacht hatten. :D

Ich habe mir gestern zum ersten Mal bei der Wahlberichterstattung nicht die beiden großen, gebührenfinanzierten Sender angeschaut sondern WELT TV - wie der frühere Nachrichtensender N24 jetzt heißt. Ich war angenehm überrascht. Kein hektisches Hin- und Hergeschalte, keine Interviews mit irgendwelchen Hinterbänklern oder Stimmungsberichten aus den Parteizentralen. Stattdessen eine Moderatorin, die mit Robin Alexander (Autor: "Die Getriebenen" und "Machtwechsel") die Stellungnahmen der Parteichefs kommentierte und einordnete. Hochrechnungen wurden eingeblendet, sobald sie in ARD oder ZDF gesendet wurden. Robin Alexander gilt als einer der am besten vernetzten Journalisten in Deutschland, seine Ausführungen waren ein Genuß. Ein Interview mit Friedrich Merz war auch dabei.

Eine sehr gute Alternative für die Bundestagswahl - die öffentlich-rechtlichen verlieren allmählich ihr Monopol.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 8. Juni 2021, 09:22
von Raphael
Caviteño hat geschrieben:
Montag 7. Juni 2021, 14:26
Raphael hat geschrieben:
Montag 7. Juni 2021, 10:36
In den Berichten über die Wahlumfragen wurde manchmal darauf hingewiesen, daß ein hoher Prozentsatz (zwischen 35% und 40%) des Wahlvolkes noch unentschieden sei.
Vermutlich ist da die Ursache zu finden ............
Diese Einschränkung habe ich aber schon vor vielen Wahlen gelesen, wo die Vorhersagen dann genauer waren. Würde sie generell gelten, wären die Umfragen ziemlich wertlos.

Entzauberte Grüne, tricksende Meinungsforscher: Der heilsame Schock von Sachsen-Anhalt
Selten lagen Meinungsforschungsinstitute, die zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD gesehen hatten und beide Parteien bei 29 bzw. 28 Prozent ansiedelten, so daneben wie bei dieser Wahl und dies lässt sich nur durch so erklären, dass hier taktisch prognostiziert wurde: Indem die CDU schwächer und die AfD stärker geschrieben wurde, mögen viele schwankende Wechsel- und auch so mancher Nichtwähler umso eher Haseloff ihre Stimme gegeben haben, um das Szenario der AfD als erstmals stärkster Partei in einem Bundesland zu verhindern. Und wenn hier wirklich keine Manipulation im Spiel gewesen sein sollte, dann ist die gestrige Wahl der Beweis, dass die deutsche Polit-Demoskopie soviel taugt wie Kaffeesatzleserei oder Tarot-Karten.
Bgzl. der Grünen wird auf einen Artikel des SPIEGELS vom 03. 06. mit der Schlagzeile: "Drei Gründe, warum die Grünen auf eine Sensation hoffen dürfen" verwiesen.

Die ist dann ja auch eingetreten, aber anders als Spiegel und Grüne das gedacht hatten. :D
Es ist schon verwunderlich, wie weit die Prognosen vom Ergebnis entfernt waren. Selbst das INSA-Institut, welches sonst häufig relativ genau war, hatte 'mal einen 1%-Vorsprung für die AfD ( ! ! ! ) vorhergesagt.
Aber die Erklärung wird sein, daß eine AfD, die stärkste Partei hätte werden können, im Vorfeld medial so sehr diabolisiert worden ist, daß Viele aus taktischen Gründen die CDU gewählt haben.
Caviteño hat geschrieben:
Montag 7. Juni 2021, 14:26
Ich habe mir gestern zum ersten Mal bei der Wahlberichterstattung nicht die beiden großen, gebührenfinanzierten Sender angeschaut sondern WELT TV - wie der frühere Nachrichtensender N24 jetzt heißt. Ich war angenehm überrascht. Kein hektisches Hin- und Hergeschalte, keine Interviews mit irgendwelchen Hinterbänklern oder Stimmungsberichten aus den Parteizentralen. Stattdessen eine Moderatorin, die mit Robin Alexander (Autor: "Die Getriebenen" und "Machtwechsel") die Stellungnahmen der Parteichefs kommentierte und einordnete. Hochrechnungen wurden eingeblendet, sobald sie in ARD oder ZDF gesendet wurden. Robin Alexander gilt als einer der am besten vernetzten Journalisten in Deutschland, seine Ausführungen waren ein Genuß. Ein Interview mit Friedrich Merz war auch dabei.

Eine sehr gute Alternative für die Bundestagswahl - die öffentlich-rechtlichen verlieren allmählich ihr Monopol.
Das hört sich in der Tat interessant an!

Robin Alexander versucht noch - in der Tradition eines Peter Scholl-Latour stehend - Fakten und Bewertung voneinander zu trennen. Ein einsamer Rufer in der Wüste des westdeutschen Journalismus.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 8. Juni 2021, 13:31
von Edi
Ich bin der Meinung, dass diese Umfragen bzw. ihre Veröffentlichung verboten werden sollten, mindestens 4 Wochen vor den Wahlen, wenn nicht sogar 8 Wochen. Sonst wird zuviel manipuliert.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 8. Juni 2021, 14:10
von Siard
Raphael hat geschrieben:
Dienstag 8. Juni 2021, 09:22
Aber die Erklärung wird sein, daß eine AfD, die stärkste Partei hätte werden können, im Vorfeld medial so sehr diabolisiert worden ist, daß Viele aus taktischen Gründen die CDU gewählt haben.
Hoffentlich. :unbeteiligttu:

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Freitag 30. Juli 2021, 16:42
von Christian
Die Afd darf in Bremen nicht zur Wahl antreten.
Die Grünen sind im Saarland gescheitert

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 3. August 2021, 09:18
von Caviteño
Alexander Kissler in der NZZ:

Der unbeherrschte Markus Söder schadet der Union
Mit jeder Watschen von Söder gewinnt Aiwanger an Bekanntheit. Den bundespolitischen Ambitionen der Freien Wähler konnte kaum Besseres passieren.
(...)
Eine «Unverschämtheit» nennt Aiwanger Söders Versuch, ihn deswegen in die Nähe der AfD zu rücken. Ein solcher Schlagabtausch geht oft einer Trennung voraus. Bei einer Entlassung Aiwangers müsste Söder mit den Grünen koalieren – und das wäre ein noch grösseres Geschenk an die wahlkämpfenden Freien Wähler. Söder kann diesen Streit vor den nächsten Landtagswahlen nicht gewinnen. Ihn beständig zu befeuern, führt zur Selbstverzwergung eines Landesfürsten.
Lt. Umfragen zur BTW liegt die CSU nur noch bei 36% - in 2017 waren es 38,8%. Söder will das mit der Behauptung kontern, wenn er als Kanzlerkandidat angetreten wäre, gäbe es ein besseres Ergebnis. Das mag für Bayern zutreffen - ist aber mit Blick auf das ganze Land zweifelhaft.

Die Freien Wähler treten diesmal bundesweit an und könnten der Union wichtige Stimmen wegnehmen - egal ob sie die 5%-Hürde überwinden oder nicht. Sie können für Wähler interessant sein, die z.B. die gesamte Corona-Politik des Parteienkartells als überzogen ansehen und gleichzeitig nicht die AfD wählen wollen. In einer solchen Situation den eigenen Koalitionspartner noch aufzuwerten, in dem man ihn dauernd angreift, zeugt nicht von politischer Klugheit.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 3. August 2021, 10:52
von holzi
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 3. August 2021, 09:18
Lt. Umfragen zur BTW liegt die CSU nur noch bei 36% - in 2017 waren es 38,8%. Söder will das mit der Behauptung kontern, wenn er als Kanzlerkandidat angetreten wäre, gäbe es ein besseres Ergebnis. Das mag für Bayern zutreffen - ist aber mit Blick auf das ganze Land zweifelhaft.
Ich denke, dass Söder nicht einmal in Bayern groß punkten könnte, er hat sich auch hier zu oft zu unbeliebt gemacht mit seiner Corona-Panikpolitik.

Und ja, die FW sind auch auf meinem privaten Wahl-o-Mat ziemlich weit oben. Im Landkreis Regensburg ist mit Tanja Schweiger die Lebensgefährtin von Hubert Aiwanger als Landrätin tätig und sie macht gar keinen schlechten Job.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Mittwoch 4. August 2021, 18:58
von Caviteño
Rund 2/3 der Wähler sind sich sicher, daß sich ihre Wahlentscheidung nicht mehr ändern wird:

Viele Wähler schon festgelegt

Gleichwohl gibt es Unterschiede zwischen den Parteien. Am geringsten ist die "Sicherheit" bei der FDP mit 55%, während die Anhänger der AfD mit 83% an der Spitze liegen. Bei den übrigen Parteien pendelt der Wert um die 64%.

Die Briefwahl wird wohl ein Rekordergebnis verzeichnen. Fast jeder Zweite beabsichtigt, von dieser Form der Stimmabgabe Gebrauch zu machen.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Samstag 7. August 2021, 19:06
von Caviteño
Im Augenblick sieht es so aus, als wenn nach der BTW eine Dreier-Koalition notwendig ist. Schwarz-grün kommt auf 45+%, ob das für eine stabile Mehrheit der Sitze reicht, ist fraglich.

Bei einer Dreier-Koalition ist (fast) alles möglich und die Union muß damit rechnen, daß sie nicht den Kanzler stellen könnte. Eine "Ampel" (rot, gelb, grün) läge bei ca. 49%, das würde wahrscheinlich reichen. R2G ist dagegen unwahrscheinlich, weil es z. Zt. unter 45% liegt.
Interessant wird es, wenn die SPD besser als die Grünen abschneiden sollte. Dann müßten sich die Grünen und die FDP entscheiden, mit wem sie die künftige Regierung bilden wollen. Man kann sich schon vorstellen, welche Angebote die Union den Grünen und die SPD der FDP machen wird, um sie "an Bord" zu holen.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm

Bemerkenswert ist, daß den beiden "großen Volksparteien" ganz erhebliche Stimmenverluste drohen. Lt. Umfragen fällt die Union von 33% auf 26 - 28% und die SPD von 20% auf 16 - 18%. Die Zeiten, als beide Parteien jeweils ca. 40%+ erzielten, sind unwiderruflich vorbei - bei dem Spitzenpersonal auch kein Wunder.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Samstag 7. August 2021, 20:01
von holzi
Passt mal besser auf die Freien Wähler auf, die könnten durchaus noch für Überraschungen sorgen!

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Samstag 7. August 2021, 20:55
von Caviteño
Hier in NRW bezweifle ich, daß sie die 5%-Hürde knacken werden. In Bayern mag das anders sein.

Aber selbst wenn sie es schaffen würden: Ich glaube nicht, daß es einen Einfluß auf die Regierungsbildung hätte. Die wird zwischen Union, SPD, Grünen und FDP ausgekungelt.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Samstag 7. August 2021, 21:43
von holzi
Die FW könnte die bürgerliche Alternative zur Alternative werden.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Samstag 7. August 2021, 22:06
von Protasius
Wenn es zu einer Deutschland-Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP käme, würde sich die Geschichte nach hundert Jahren in gewissem Maße wiederholen; sie wäre formal ziemlich nahe dran an der Zusammensetzung der sogenannten Weimarer Koalition oder Preußen-Koalition aus SPD, Zentrum und DDP.


Allerdings kann man nicht zu Unrecht darauf hinweisen, daß diese Parteien sich seitdem inhaltlich erheblich verändert haben (und streng formal gibt es das Zentrum auch noch, aber dessen frühere Funktion hat die Union ja bereits seit Anfang der Bundesrepublik übernommen).

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Samstag 7. August 2021, 22:21
von Petrus
schauen wir mal, ob Hubert Aiwangers Rechnung aufgeht, die "Querdenker" als Wähler zu gewinnen und AfD-Wähler abzuwerben.

Zu der Person Aiwangers hier mehr: https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 9a70d44205

Er ist der mit Abstand größte Parteispender der FW. Originell ist seine Methode nicht, an Staatszuschüsse zu kommen: Alles, was er seiner Partei NICHT in Rechnung gestellt hätte, hätte er als Parteispende deklariert. Nach den angerechneten Beträgen müßte er wohl im Auftrag der FW mit dem Learjet unterwegs gewesen sein und in exklusiven Nobelhotels übernachtet haben (oder 24h am Tag im AUftrag der FW mit dem Auto unterwegs gewesen sein).

Origineller schon die Aussage, er habe den FW einen Kredit (Höhe: unbekannt) gewährt, und auf Zinszahlungen (Höhe: unbekannt) verzichtet.

Sein Szenario wohl: Wenn CDU/CSU regieren würden, würde er aufgrund der Koalition der CSU mit den FW Bundeslandwirtschaftsminister werden mögen.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Montag 9. August 2021, 18:40
von Jakobgutbewohner

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Montag 9. August 2021, 18:58
von Caviteño
Eine Ampelkoalition ist möglich – aber droht alte Wunden der SPD aufzureißen
Einen gewissen Charme hätte eine Ampel. Mit den Grünen und der FDP kämen zwei Oppositionsparteien an die Macht, die beide darauf brennen, endlich Politik zu gestalten.
Sie brächten den Schwung in eine Koalition, an dem es der SPD nach 19 Regierungsjahren fehlt. Dafür könnten die Sozialdemokraten eine Ampel mit Regierungserfahrung stabilisieren. Eine Ampel könnte so zu einem stabilen Fortschrittsbündnis werden. So weit die Theorie.
(...)
Lindner wird eine Ampel nur eingehen, wenn er Finanzminister wird und viel liberale Finanzpolitik durchsetzen kann. Die ist aber das glatte Gegenteil von Rot-Grün. Die Liberalen wollen keine Schulden, keine höheren Steuern, sondern gewaltige Steuerentlastungen.
Es kann durchaus sein, daß ein Teil der CDU-Wähler ein "Weiter so" mit Laschet nicht möchte und die FDP wählt. Kommt es zu einer Ampel, landet die Union in der Opposition und würde sich dort erneuern. Bei den nächsten Wahlen (2025) wären die Merkel-Unterstützer und vermutlich auch der Merkel-Kurs Geschichte. Schließlich kann die Union kaum gewinnen, wenn sie die links-grün-liberale Koalition noch links überholen will.
Eine starke FDP wäre somit eine Garantie, daß es zu einer Dreiparteien-Koalition kommen muß. Für Wähler könnte so ein Ausgang durchaus reizvoll sein. Eine Regierungsbeteiligung der FDP wäre ein Garant, daß sich Steuererhöhungen -wenn überhaupt- in vertretbarem Rahmen halten werden. Bei schwarz-grün oder R2G wäre das nicht der Fall.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 10. August 2021, 08:44
von kabelkeber
ich habe selten einen so laschen Wahlkampf erlebt, wie dieses Jahr. Es macht den Eindruck, als sei der Termin der BTW ein Pflichttermin, den man schnell hinter sich bringen möchte. Alles recht ruhig und unaufgeregt.
Seltsam.

Vom CDU-Kreisverband kam diese Woche ein Schreiben, in dem man offen zugibt, Wähler in der Vergangenheit verprellt zu haben und nun alles daran setzen zu müssen, diese zurückzugewinnen.

In meinem Umfeld kann ich bei allen mir bekannten CDU-Wählern sagen, daß diese zu gut 40% (!) Laschet nicht möchten und bereit sind auf die Wahl zu verzichten.

Das ist das groß Dilemma in Deutschland....
Statt gerade jetzt, wo so vieles aus dem Ruder läuft, Demokratie aktiv mitzugestalten, zieht man den Schwanz ein und denkt: macht, was ihr wollt.

Wir erleben aktuell die größte Krise der deutschen Demokratie nach 1945. Und niemand merkt es. Unfaßbar.

Letzte Woche hatte ich ein Gespräch mit einigen E-Technikern. Auch hier ist über die Hälfte im E-Mobility-Wahn. Ob wir überhaupt bezahlbare Energie bereitstellen können, interessiert niemanden. Da werden Wallboxen an die Wand getackert, was das Zeug hält. Die KfW zahlt und der Kunde ist happy.
Das sind alles Früchte von Jahrzehnten an Wohlstand. Daß man diesen nicht nur erhält, sondern erhalten muß, scheinen viele vergessen zu haben. "Es iss jo immer jot jejange..."-----

Die Menschen leben im Hier und Jetzt, Hauptsache Urlaub, Biergarten, Auto... Rest ist wurscht. Meine Eltern und Großeltern waren immer bedacht, ihr Auskommen zu planen und kritisch zu prüfen, und waren auch immer politisch kritisch.
Das fehlt heute ja komplett.
Wenn die ARD abends sagt, morgen wir länger ausgeschlafen, dann machen das 80%---- wird schon richtig sein.

Und das Schlimmste ist, finde ich: die Kirche ist vollkommen eingenordet. Da wird es kein Aufbäumen geben, ganz im Gegenteil.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 10. August 2021, 10:14
von Jakobgutbewohner
kabelkeber hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 08:44
Wenn die ARD abends sagt, morgen wir länger ausgeschlafen, dann machen das 80%---- wird schon richtig sein.
Andererseits las ich, daß aktuell bei einer INSA-Umfrage nur noch 56% der Befragten angaben nicht mit weitreichenden (!) Wahlfälschungen bei der Bundestagswahl im September zu rechnen.

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 10. August 2021, 10:18
von kabelkeber
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 10:14
kabelkeber hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 08:44
Wenn die ARD abends sagt, morgen wir länger ausgeschlafen, dann machen das 80%---- wird schon richtig sein.
Andererseits las ich, daß aktuell bei einer INSA-Umfrage nur noch 56% der Befragten angaben nicht mit weitreichenden (!) Wahlfälschungen bei der Bundestagswahl im September zu rechnen.
Dann frage ich mich, was die Deutschen davon abhält, endlich mal auf die Barrikaden zu gehen.

Hatte Lenin doch recht?
"Wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen sie sich vorher noch eine Bahnsteigkarte"

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 10. August 2021, 11:07
von Caviteño
kabelkeber hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 08:44
ich habe selten einen so laschen Wahlkampf erlebt, wie dieses Jahr.
Worüber soll denn gestritten werden? Zwischen den Parteien, die voraussichtlich die Regierung bilden werden (Union oder SPD und Grüne und FDP) herrscht in den entscheidenden Fragen doch gaaanz große Einigkeit. Außerdem schiebt man den Popanz Klima und Pandemie nach vorn - dann muß man nicht über Steuern, EU, Migration diskutieren.
kabelkeber hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 08:44
Vom CDU-Kreisverband kam diese Woche ein Schreiben, in dem man offen zugibt, Wähler in der Vergangenheit verprellt zu haben und nun alles daran setzen zu müssen, diese zurückzugewinnen.
Hat man auch geschrieben wie? Wenn es nur eine Anregung ohne Handlungsanweisung war, gehört der Kreisvorsitzende bei der nächsten Wahl abgewählt.
kabelkeber hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 08:44
In meinem Umfeld kann ich bei allen mir bekannten CDU-Wählern sagen, daß diese zu gut 40% (!) Laschet nicht möchten und bereit sind auf die Wahl zu verzichten.
Wer ihn wählt, der will das kleinere Übel - statt Baerbock oder einen Sozi.
kabelkeber hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 08:44
Das ist das groß Dilemma in Deutschland....
Statt gerade jetzt, wo so vieles aus dem Ruder läuft, Demokratie aktiv mitzugestalten, zieht man den Schwanz ein und denkt: macht, was ihr wollt.
:D :D :kugel: :kugel: :freude: :freude:

Mitgestalten? Du bist ein Witzbold und hast einen feinen Humor.
Das "Mitgestalten" beschränkt sich darauf, ob es für eine Ampel reicht oder Laschet doch noch einmal Kanzler wird. Ab 26. 09. um 18:01 Uhr ist statt "mitgestalten" die Kungelei im Hinterzimmer angesagt.
"Mitgestalten" ist einem parlamentarischen System, so wie wir es kennen, nicht möglich. Im Präsidialsystem, wie z.B. in den USA, kann man noch den Regierungschef wählen. Hier ist doch die Auswahl auf den Wahlkreis-Direktkandidaten beschränkt - bei der entscheidenden Zweitstimme kann man nur noch eine Parteiliste abnicken.
kabelkeber hat geschrieben:
Dienstag 10. August 2021, 08:44
Die Menschen leben im Hier und Jetzt, Hauptsache Urlaub, Biergarten, Auto... Rest ist wurscht.
Nicht alle, wenn man diese Meldungen liest:

8.900 t Gold lagern in deutschen Privathaushalten - Tendenz steigend

Auch Schweizer Broker berichten von einem starken Ansturm von Neukunden aus Deutschland.
Ich glaube schon, daß diejenigen, die merken, daß der Zug in die falsche Richtung fährt, für sich nach Alternativen suchen. Warum soll man sich politisch engagieren, wenn die Erfolgsaussichten gegen Null tendieren? :hmm:

Re: Wahljahr 2021 - Alles zu den Wahlen für Landtage und den Bundestag

Verfasst: Dienstag 10. August 2021, 11:33
von kabelkeber
Ich stimme Dir ja vollumfänglich zu, aber ich denke nicht, daß wirklich nach außen gezeigter Mißmut und immense Demos wirkungslos blieben. Den Mumm hat Merkel nicht, Millionen niederknüppeln zu lassen.

Aktuell erlebe ich gerade, wie sich meine Chöre intern fertigmachen, weil es Ungeimpfte und Geimpfte gibt und man über Selbsttests diskutiert und Geimpfte in Gruppen dicht beisammen stehen und Ungeimpfte ausschließen. Es ist nicht mehr erträglich.

Ja, Laschet mag das kleinere Übel sein, aber gerade heute könnte er mal Arsch in der Hose haben.... da wird nix kommen.

Merkel zeigt dem Volk zum Abschluß nochmal den Mittelfinger und Söders feuchte Träume werden Realität.

Ab Oktober heißt der Inszidenzwert dann "CO2-Grenzwert".....