Du schreibst hier einen Quatsch zusammen, der voller Unterstellungen ist. Ich habe mit dem, was du hier anführst, rein gar nichts zu tun. Wie man sein Immunsystem stärken kann, das ist dem Grunde nach schon seit 100 Jahren bekannt und wird inzwischen von einigen Wissenschaftlern auch zunehmend mehr erforscht, jedenfalls seit gut und gern 20 Jahren und auch schon vorher. Dabei gibt es auch Studien, die die heutigen Anforderungen erfüllen. Ich habe mir vor etwa 3 Monaten ein wissenschaftliches Buch zu dem Thema gekauft. Freilich sollten noch mehr Studien gemacht werden, das habe ich ja angedeutet, als ich von Milliarden geschrieben habe. Diese müsste aber die Regierung aufbringen. Millionen würden für eine solide Forschung aber auch schon viel bringen. Die bisherigen Studien und praktischen Erfahrungen von vielen Ärzten, zeigen ja die Richtung auf. Die vielen Ärzte sind freilich wenige im Verhältnis zu Gesamtzahl der Ärzte.Trisagion hat geschrieben: ↑Freitag 30. Juli 2021, 13:36Jaja, die bösen Wissenschaftler...
Publikationen zum Thema "immunotherapy": 24.876 (am 30.07.2021).
Eingeschränkt z.B. auf "immunotheraphy" und "diet": 142 (am 30.0.7.2021).
Der entscheidende Unterschied zwischen Wissenschaftlern und Fans irgendwelcher obskuren Heilmethoden ist weder Kreativität noch Interesse noch Einsatz noch etwa Bestechlichkeit. Der Unterschied ist schlicht, daß ein Wissenschaftler empirische Nachweise für seine Meinung heranschaffen muß, die kritischer Überprüfung halbwegs standhalten. Und der Wissenschaftler setzt jedesmal seinen Ruf aufs Spiel wenn er etwas publiziert, und wenn es schief geht, ist sein Lebensunterhalt bedroht. Der Fan erzählt uns hingegen gerne, daß es ihm viel besser geht seit er dies und jenes macht. Anekdoten sind aber keine Daten.
Wer in der Medizin ernsthaft Effekte wie "10% bessere Immunantwort dank dreimal täglich Nasepopeln" studieren will, muß hunderte oder gar tausende Leute über Jahre oder gar Jahrzehnte beobachten. Hast Du auch nur die geringste Ahnung was das kostet, an Personal, Material, Organisation, ...?
Es ist auch wohlfeil auf die Pharmaunternehmen zu schimpfen, weil die ja ach so profitgeil sind. Sind sie, das sind Unternehmer, die wollen ganz allgemein gerne Kohle machen. Aber das Problem ist das aufgrund der exorbitanten Kosten dieser Geschäftszweig im wesentlichen eine Art Roulette ist, nur daß man statistisch leichte Gewinnchancen hat. Pharmaunternehmer zocken mit Milliarden, und Zocker sind eben selten netten Leute. Hier ist eine Liste untergegangener Biotech-Unternehmen. Na, hast Du Lust es besser zu machen? Prima, ein paar Milliarden Startkapital und Du kannst auf die Therapie Deiner Wahl wetten. Und wenn Du sie in zehn Jahren durch alle Phasen der clinical trials durch hast, dann kannst Du die Welt retten und sogar Geld verdienen. Ich wünsche Dir Glück und einen verdammt langen Atem, wirst Du brauchen...
Oder Du kannst Dich gerne weiter selbst therapieren mit etwas das Deiner Meinung nach Sinn macht. Das geht auch. Wer weiß, vielleicht wirkt da sogar mehr als Plazebo und Stichprobenverzerrung. Viel ist möglich in der Medizin. Aber wenn Du die Profis lauthals anscheißt, dann mußt Du Dir eben auch Profifragen gefallen lassen. Auf Deinen "multicenter, longitudinal, interventional, double blind randomized clinical trial" publiziert im Lancet bin ich deshalb schon sehr gespannt.
Erklären musst du mir gar nichts auf dem Gebiet, weil ich die Dinge gut kenne und sehr wohl weiss, dass es heute auf die Doppelbildstudien und Co ankommt und dass die sehr teuer sind. Nissle, ein Mitinitiator der Dinge, hatte aber damals keine Möglichkeit solche teuren Studien durchzuführen und andere Ärzte auch nicht und trotzdem hatten sie therapeutische Erfolge vorzuweisen und das über Jahre. Medizin war nicht immer zuerst Doppelbildstudie, sondern hat auch oft mit Erfahrungsheilkunde angefangen und danach erst wurde manches auch wissenschaftlich und klinisch näher untersucht und die Grenzen der Behandlungsmethoden abgesteckt.
Erst in den letzten zwei Jahrzehnten machen sich zunehmend Wissenschaftler daran, die Dinge näher und genauer zu erforschen. Einer von denen ist der jetzige Chef der Uniklinik in Heidelberg Prof. Ingo Autenrieth, der früher Leiter der Mikrobiologie an der Uni Tübingen war, zusammen mit anderen in Stuttgart eine Firma gegründet hat, die sich auch mit dem Thema befasst. Leute wie Autenrieth und auch manch andere habe ich hier nicht gemeint, die sind auf dem richtigen Weg, aber sie sind bisher nur eine Minderheit. Wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema gibt es längst auch reichlich, die findet man, wenn man sie sucht, auch in medizinischen Zeitschriften. Bis die Dinge aber dem Virologen X oder dem Feld-Wald und -Wiesendoktor bekannt werden, wird es noch lange dauern. Von den letzteren gibt es genug, die meinen, diese Dinge seien mittelalterlich (Zitat). Ja, man hat vor 30 oder 40 Jahren mal Medizin studiert, da kam in den Vorlesungen freilich nichts dran und weitgebildet hat man sich nicht, obwohl der medizinische Kongress, der die Dinge auch zum Thema hatte, in derselben Stadt stattfand.
Die Studien, die du genannt hast, mögen einen Wert haben, aber man sollte in der Immunologie möglichst früher ansetzen, nämlich am Mukosaimmunsystem und nicht nur allein, wenn jemand schon eine handfeste Krankheit hat.
Übrigens, Wissenschaftler sind keine Götter. Da wird nicht immer nur reine Wissenschaft betrieben, sondern auch Vorurteilen stattgegeben. Ja, manche sind sogar bestechlich. Ich habe mir vor etwa einem Jahr mal eine Abhandlung von Agrarwissenschaftlern über ein Buch angesehen, wo man sich die Frage stellen musste, warum die drei Wissenschaftler, die vieles in dem Buch zwar richtig fanden, einige wichtige Dinge abgelehnt haben, ohne ihre Ablehnung mit Versuchen begründen zu können. Im Literaturverzeichnis ihrer Abhandlung, war da noch ein Buch genannt, das ich auch besitze, aber das scheinen sie nicht oder nur kaum gelesen zu haben oder vielleicht auch nicht verstanden zu haben, sonst hätten sie in einem wichtigen Punkt, anders über das Buch geurteilt.