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Re: SARS-CoV2

Verfasst: Samstag 30. Mai 2020, 08:33
von Libertas Ecclesiae
Zu Beginn des „Lockdowns“ am 16. März hatte Ministerpräsident Söder für den Freistaat Bayern bekanntlich den Katastrophenfall ausgerufen. Meines Wissens wurde diese Anordnung trotz der inzwischen eingetretenen Lockerungen im öffentlichen Leben bis heute nicht offiziell zurückgenommen. Der Katastrophenfall gilt also nach wie vor, und ein Ende ist auch nach nunmehr elf Wochen nicht in Sicht. Aber was bedeutet das eigentlich? Und welche rechtlichen Folgen ergeben sich daraus für Bayern? Für die übrigen Bundesländer wurde im Rahmen der Coronakrise kein Katastrophenfall ausgerufen.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Samstag 30. Mai 2020, 10:49
von Juergen
Diese Studie ergründet die Psyche der Deutschen in der Krise

Die Studie ist eine Hilfestellung für die Regierenden, die ihnen Hinweise gibt, wie sie den Leuten ihren Mist verkaufen können, ohne daß es dabei zu größerem Murren kommt.
…Um was genau geht es also in der offenbar einflussreichen Cosmo-Studie? Den Autoren zufolge wird die „psychologische Lage“ der Bevölkerung im Verlauf der Corona-Pandemie gemessen, darüber werden dann Bundesregierung, Behörden, Pressevertreter und andere Interessierte informiert. „Dies soll es erleichtern, Kommunikationsmaßnahmen und die Berichterstattung so auszurichten, um der Bevölkerung korrektes, hilfreiches Wissen anzubieten und Falschinformationen und Aktionismus vorzubeugen“, heißt es auf der Homepage…

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Samstag 30. Mai 2020, 17:06
von Siard
Anteil der Erkrankten an der Bevölkerung in Österreich (Stand 30.05.): ca. 0,0056%
Das sind 497 Personen von ca 8.900.000.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Samstag 30. Mai 2020, 17:54
von Juergen
Der berüchtigte R-Wert lag heute etwas über eins.
Das RKI sagt allerdings dazu
…Wie erwähnt reagiert dieser Wert auf kurzfristige Änderungen der Fallzahlen empfindlich, wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden können. Dies kann insbesondere bei insgesamt kleinerer Anzahl von Neuerkrankungen zu verhältnismäßig großen Schwankungen führen…
Im Moment tritt das ein, vor dem manche schon gewarnt haben: je mehr ich teste umso mehr Infizierte werden gefunden und je mehr verbiegt es die Statistik. Wenn eine ganze Branche (Schlacht-/Zerlegebetriebe) mit prekären Arbeits- und Unterbringugnssituationen getestet wird und die sonstigen Zahlen insgesamt recht niedrig liegen, wirken sich solche „lokalen Ausbrüche“ auf die Statistik stark aus. Hinzu kommen die Fälle der Gottesdienst- und der Restaurantbesucher.
Man sollte mal Fließbandarbeiter bei der Automobilindustrie testen… Achne, da sei Gott vor.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 00:35
von maliems
Klaro.

Ich finde die gezielten Tests schon gut, wenn es um konkrete Verdachtsmomente geht.

Dass dann die Zahlen hochgehen, stört mich nicht. Liegt in der Natur der Sache.

cool bleiben.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 01:30
von Juergen
maliems hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 00:35
Ich finde die gezielten Tests schon gut, wenn es um konkrete Verdachtsmomente geht.
Ja.
Aber die flächenmäßigen Tests in einem Geschäftszweig sind eben nicht mehr gezielte Tests.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 08:55
von Protasius
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 01:30
maliems hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 00:35
Ich finde die gezielten Tests schon gut, wenn es um konkrete Verdachtsmomente geht.
Ja.
Aber die flächenmäßigen Tests in einem Geschäftszweig sind eben nicht mehr gezielte Tests.
Sie sind aber immerhin so etwas ähnliches wie eine unvoreingenommene Stichprobe (ähnlich wie in Heinsberg), und das ist der mE einzige Weg um mit einiger Sicherheit etwas über die Durchseuchung der Bevölkerung zu lernen. Solange man nur die testet, die sowieso Symptome aufweisen, wird man die symptomlos Kranken kaum finden.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 10:20
von Juergen
Protasius hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 08:55
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 01:30
Aber die flächenmäßigen Tests in einem Geschäftszweig sind eben nicht mehr gezielte Tests.
Sie sind aber immerhin so etwas ähnliches wie eine unvoreingenommene Stichprobe (ähnlich wie in Heinsberg), und das ist der mE einzige Weg um mit einiger Sicherheit etwas über die Durchseuchung der Bevölkerung zu lernen. Solange man nur die testet, die sowieso Symptome aufweisen, wird man die symptomlos Kranken kaum finden.
Allerdings „versaut“ das die Statistik. Beim heiligen R-Wert werden ja die Fälle vor x Tagen in Relation zu den aktuellen Fällen gesetzt. Wenn ich dann anfange alle möglichen Leute zu testen, schnellt der Wert in die Höhe und verliert seine Aussagekraft. Ebenso überschreitet man dann in manchen Landkreisen die Maximalzahl an „Neuerkrankungen“. Das verdeutlicht dann den Unsinn mancher Vorschriften. Und das kann doch niemand, insbesondere Politiker, nicht wollen.

Das Ganze liegt natürlich nicht an der Zahl der Infizierten sondern lediglich am Wissensstand über die Zahl der Infizierten.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 10:47
von Raphael
Ein kleiner Gag aus der gestrigen Vorabendmesse: :narr:

Zu Beginn wurden alle Gottesdienstteilehmer vom Diakon darauf hingewiesen, daß in geschlossen Räumen - also auch in Kirchenräumen - keine generelle Maskenpflicht besteht. Bei den zwei Liedern, die gesungen werden sollten, möge man aber dann doch bitte die Masken wieder aufsetzen.

Eine Begründung dafür wurde nicht gegeben.
Die sollte man sich vermutlich selber denken.

Wobei insbesondere Letzteres schwierig ist, denn Gläubige geben ja bekanntlich ihren Verstand an der Kirchtüre ab! :tuete:

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 10:49
von Libertas Ecclesiae
Protasius hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 08:55
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 01:30
maliems hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 00:35
Ich finde die gezielten Tests schon gut, wenn es um konkrete Verdachtsmomente geht.
Ja.
Aber die flächenmäßigen Tests in einem Geschäftszweig sind eben nicht mehr gezielte Tests.
Sie sind aber immerhin so etwas ähnliches wie eine unvoreingenommene Stichprobe (ähnlich wie in Heinsberg), und das ist der mE einzige Weg um mit einiger Sicherheit etwas über die Durchseuchung der Bevölkerung zu lernen. Solange man nur die testet, die sowieso Symptome aufweisen, wird man die symptomlos Kranken kaum finden.
Sind „symptomlos Kranke“ überhaupt „krank“ bzw. als „krank“ zu definieren, die man gewissermaßen „aufzuspüren“ hat?

Nach Berthold Walder widerspricht es der Würde des Menschen, ihn darauf zu reduzieren, potentieller Virusträger zu sein:

Es gibt Tragödien, die durch keine Ethik zu vermeiden sind

Auch neue Worte wie „Herdenimmunität“ und „Durchseuchung“, die sich durch Corona in unser Leben katapultiert haben, sind da nicht unproblematisch.

Alexander Kissler plädiert dafür, „dass wir nach dieser Krise sorgfältiger mit den Worten umgehen. Achten wir die Worte wieder. Worte können auch heilen.”

Quelle (unter „Der achte Tag #23“)

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 11:09
von Caviteño
Die Corona-Religion

Dieser Artikel wurde bereits Mitte April veröffentlicht, fand jedoch kaum Verbreitung. Zu groß war wohl die Hysterie und die geschürte Angst:
Die Virusangst muss nur längere Zeit geschürt werden, zum Beispiel durch Virusmutation oder „neue“ Viren, sodass praktisch alle Notstandsgesetze fortdauern müssen. Mit der Infektions- und Todesangst werden jeder Protest und auch alle Gegenbeweise im Keime erstickt und alle schwerwiegenden Folgen, wie Arbeitslosigkeit, Insolvenz, Verarmung, soziale Not, schwere psychische und psychosoziale Erkrankungen, Gewalt, werden den Viren angelastet. Die politischen und ökonomischen Verhältnisse und Ursachen bleiben unangetastet. Die Politik ist praktisch exkulpiert — das mag jeden Verantwortlichen zur Leugnung latenter Zweifel am eigenen Fehlverhalten beflügeln.
Wer in den sozialen Medien beobachtet, mit welcher Vehemenz von einem Teil der Bevölkerung Lockerungen (z.B. in Thüringen) bekämpft werden oder wie Demonstration für die Aufhebung der Einschränkungen (z.B. in München oder Sachsen) diffamiert werden, wird dem zustimmen.
Das Virus dient nun als Rechtfertigung für viele Maßnahmen, für die es sonst nie eine Mehrheit gegeben hätte. Erfolgreich wurde eine Hysterie geschürt, wie der Artikel bemerkt:
Wir bekommen schreckliche Bilder von Särgen gezeigt, von überforderten Intensivstationen, von erkrankten Ärzten und Pflegepersonal, von Mangel an Schutzbekleidung mit der Angst vor einem fürchterlichen Sterben („Ertrinken“). Diese einseitige bis falsche Berichterstattung fördert die Massenhysterie und -panik. Und im Gegensatz werden alle entängstigenden Informationen vermieden oder diffamiert,(...)
Erneut haben die Medien versagt. Sie sind auf die Regierungslinie eingeschwenkt anstatt kritisch zu berichten und die Maßnahmen zu hinterfragen.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 11:43
von Irmgard
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich gehe davon nun aus, daß auch in jenen Ländern mit hoher Mortalität wir nur eine milde Grippe wie dieses Frühjahr in Deutschland erlebt hätten.
Ich kann persönlich nur Statistik auf sehr niedrigem Niveau anbieten, zwei Aussagen, eine von einem betroffenen Familienmitglied, eine von einem befreundeten Intensivmediziner.

Beide sagen, dass die Erkrankung Covid19 nicht mit einer Grippe zu vergleichen ist, und man sie auf keinen Fall unterschätzen sollte. Das sagt nun selbstverständlich nichts über das große Ganze, aber "milde Grippe" trifft es wohl nicht.

Gruß
Irmgard

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 12:04
von Libertas Ecclesiae
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 11:09

Erfolgreich wurde eine Hysterie geschürt, wie der Artikel bemerkt:
Wir bekommen schreckliche Bilder von Särgen gezeigt, von überforderten Intensivstationen, von erkrankten Ärzten und Pflegepersonal, von Mangel an Schutzbekleidung mit der Angst vor einem fürchterlichen Sterben („Ertrinken“). Diese einseitige bis falsche Berichterstattung fördert die Massenhysterie und -panik. Und im Gegensatz werden alle entängstigenden Informationen vermieden oder diffamiert,(...)
Was es mit den Lastwagen und den Särgen von Bergamo auf sich hatte, erklärt dieser Artikel vom 6. Mai:

Die Bilder, die zum Katalysator der Coronakrise wurden

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 12:14
von Protasius
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 10:20
Protasius hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 08:55
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 01:30
Aber die flächenmäßigen Tests in einem Geschäftszweig sind eben nicht mehr gezielte Tests.
Sie sind aber immerhin so etwas ähnliches wie eine unvoreingenommene Stichprobe (ähnlich wie in Heinsberg), und das ist der mE einzige Weg um mit einiger Sicherheit etwas über die Durchseuchung der Bevölkerung zu lernen. Solange man nur die testet, die sowieso Symptome aufweisen, wird man die symptomlos Kranken kaum finden.
Allerdings „versaut“ das die Statistik. Beim heiligen R-Wert werden ja die Fälle vor x Tagen in Relation zu den aktuellen Fällen gesetzt. Wenn ich dann anfange alle möglichen Leute zu testen, schnellt der Wert in die Höhe und verliert seine Aussagekraft. Ebenso überschreitet man dann in manchen Landkreisen die Maximalzahl an „Neuerkrankungen“. Das verdeutlicht dann den Unsinn mancher Vorschriften. Und das kann doch niemand, insbesondere Politiker, nicht wollen.

Das Ganze liegt natürlich nicht an der Zahl der Infizierten sondern lediglich am Wissensstand über die Zahl der Infizierten.
Daß Vorschriften oftmals dämlich sind, ist keine Neuheit der Corona-Krise. Ja, es ändert die Datenlage den Testmodus zu ändern; aber ein Wechsel von „kaum aussagekräftig“ zu „sinnvoll“ erscheint mir angesichts der nicht ausgelasteten Testkapazitäten keiner ausführlichen Begründung zu bedürfen. Die Verordnungen müßten natürlich angepaßt werden, aber wenn man seinen Kopf einschaltet oder sich Sachverstand von Epidemiologen und Virologen einkauft, sollte das eigentlich kein wirkliches Problem darstellen; wenigstens eines von beiden sollten Politiker hinbekommen, das Ändern der Coronaschutz-Verordnungen schaffen sie ja sonst auch innert zwei Wochen.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 12:49
von Edi
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 11:43
Beide sagen, dass die Erkrankung Covid19 nicht mit einer Grippe zu vergleichen ist, und man sie auf keinen Fall unterschätzen sollte. Das sagt nun selbstverständlich nichts über das große Ganze, aber "milde Grippe" trifft es wohl nicht.
https://www.infranken.de/ratgeber/gesun ... 07,4997777

In vielen Fällen läuft die Erkrankung symptomlos oder symptomarm ab, in anderen aber ganz anders. Wenn das Virus in die Lunge kommt, kann es die Epithelzellen angreifen und zerstören und wie im Link erwähnt, findet man auch einen Einfluss auf die Blutgerinnung, was dann übel ausgehen kann.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/pa ... 68937.html

Man kann davon ausgehen, dass bei einem halbwegs intakten Immunsystem das Virus relativ harmlos ist. Man hat ja auch bei der Spanischen Grippe gesehen, dass viele eben nicht erkrankt sind, viele aber daran gestorben sind. Welche Schlüsse sich daraus ergeben, müsste ja auf der Hand liegen, aber die Forscher, die Mediziner und erst recht nicht die Politiker wollen das nicht sehen.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 12:56
von Caviteño
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 12:04

Was es mit den Lastwagen und den Särgen von Bergamo auf sich hatte, erklärt dieser Artikel vom 6. Mai:

Die Bilder, die zum Katalysator der Coronakrise wurden
Danke für die Verlinkung.
Wie in den Medien, insbesondere im öffentl.-rechtl. Rundfunk versucht wird, unter dem Rubrum "Faktencheck" zu manipulieren, wird hier dargestellt:

Strohmänner im Zahlengewitter
Die Autoren legen sich eine Behauptung zurecht: „Am Coronavirus sterben nur Alte und Schwache“, beantworten aber die Frage nicht: Wer sagt das überhaupt? „Einige behaupten dies“, behaupten die NDR-Redakteure, ohne jemanden zu nennen.
Wofür es auch einen guten Grund gibt: Denn in Wirklichkeit behauptet kein relevanter Diskussionsteilnehmer weit und breit, dass an dem Coronavirus nur Alte und Schwache sterben. Tatsache ist, dass überwiegend alte Menschen an beziehungsweise mit Covid-19 sterben, von denen wiederum sehr viele an mindestens einer Vorerkrankung litten.
Dann geht es weiter zu den "umstrittenen" Äußerungen von Boris Palmer und zu einer Studie der Universität Glasgow, um zu behaupten, daß "an bzw. mit Covid-19 Verstorbenen in Deutschland im Schnitt „neun Lebensjahre verloren“ hätten....
Beide Äußerungen halten einer Nachprüfung nicht stand, wie der Artikel ausführt.

Solche (regierungstreuen) Meinungen müssen auch noch mit staatlichen Zwangsgebühren finanziert werden. :traurigtaps:

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 14:29
von Juergen
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 10:49
Nach Berthold Walder…
Mein ehem. Philosophieprofessor heißt Berthold Wald.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 15:05
von Juergen
Interessante Zusammenhänge stellt katholisches.info vor:
Die Bilder, die zum Katalysator der Coronakrise wurden


Raphael hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 10:47
Ein kleiner Gag aus der gestrigen Vorabendmesse: :narr:

Zu Beginn wurden alle Gottesdienstteilehmer vom Diakon darauf hingewiesen, daß in geschlossen Räumen - also auch in Kirchenräumen - keine generelle Maskenpflicht besteht. Bei den zwei Liedern, die gesungen werden sollten, möge man aber dann doch bitte die Masken wieder aufsetzen.

Eine Begründung dafür wurde nicht gegeben.
Die sollte man sich vermutlich selber denken.
Die Begründung ist, daß beim Singen Aerosole entstehen und diese Aerosole sollen infektiös sein.

Mir persönlich kommen bei der Begründung Zweifel:
Vor einiger Zeit wurden Überlegungen angestellt, ob das Sommerwetter einen Einfluß auf die Verbreitung des Virus hat. Dazu gab es verschiedene Studien und es sieht wohl danach aus, daß das Wetter keinen (großen) Einfluß hat. Eine Erklärung dazu war, daß es sich eben um eine Pandemie handelt, die überall auf der Welt, unabhängig von den klimatischen Verhältnissen, in ähnlicher Weise um sich greift. Folglich kann das Klima keinen Einfluß haben.
Aerosole verhalten sich aber bei unterschiedlichen Luftfeuchtigkeiten und bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich. Ist es heiß und trocken, so lösen sich die Aerosole in Sekunden komplett auf, weil das Wasser verdunstet; ist es schwül warm, lösen sie sich langsamer auf. Es es nass-kalt mit hoher Luftfeuchtigkeit – früher nannte man sowas nicht umsonst auch „Erkältungswetter“ – lösen sie sich noch langsamer auf. Kurzum: Aerosole verhalten sich in unterschiedlichem Klima unterschiedlich.

Wenn es aber stimmt, daß die Pandemie überall auf der Welt, unabhängig vom Klima, sehr ähnlich verläuft, wie können Aerosole dann eine (große) Rolle spielen? :hmm:

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 18:01
von Lycobates
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 15:05
Interessante Zusammenhänge stellt katholisches.info vor:
Die Bilder, die zum Katalysator der Coronakrise wurden


Raphael hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 10:47
Ein kleiner Gag aus der gestrigen Vorabendmesse: :narr:

Zu Beginn wurden alle Gottesdienstteilehmer vom Diakon darauf hingewiesen, daß in geschlossen Räumen - also auch in Kirchenräumen - keine generelle Maskenpflicht besteht. Bei den zwei Liedern, die gesungen werden sollten, möge man aber dann doch bitte die Masken wieder aufsetzen.

Eine Begründung dafür wurde nicht gegeben.
Die sollte man sich vermutlich selber denken.
Die Begründung ist, daß beim Singen Aerosole entstehen und diese Aerosole sollen infektiös sein.

Mir persönlich kommen bei der Begründung Zweifel:
Vor einiger Zeit wurden Überlegungen angestellt, ob das Sommerwetter einen Einfluß auf die Verbreitung des Virus hat. Dazu gab es verschiedene Studien und es sieht wohl danach aus, daß das Wetter keinen (großen) Einfluß hat. Eine Erklärung dazu war, daß es sich eben um eine Pandemie handelt, die überall auf der Welt, unabhängig von den klimatischen Verhältnissen, in ähnlicher Weise um sich greift. Folglich kann das Klima keinen Einfluß haben.
Aerosole verhalten sich aber bei unterschiedlichen Luftfeuchtigkeiten und bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich. Ist es heiß und trocken, so lösen sich die Aerosole in Sekunden komplett auf, weil das Wasser verdunstet; ist es schwül warm, lösen sie sich langsamer auf. Es es nass-kalt mit hoher Luftfeuchtigkeit – früher nannte man sowas nicht umsonst auch „Erkältungswetter“ – lösen sie sich noch langsamer auf. Kurzum: Aerosole verhalten sich in unterschiedlichem Klima unterschiedlich.

Wenn es aber stimmt, daß die Pandemie überall auf der Welt, unabhängig vom Klima, sehr ähnlich verläuft, wie können Aerosole dann eine (große) Rolle spielen? :hmm:
Gilt das auch, wenn man Aerosole mio singt?
:hmm:

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 18:40
von Juergen
Lycobates hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 18:01
Gilt das auch, wenn man Aerosole mio singt?
:hmm:
Bild

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 19:18
von Raphael
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 15:05
Die Begründung ist, daß beim Singen Aerosole entstehen und diese Aerosole sollen infektiös sein.
Meines Wissens entstehen die schon, wenn man atmet. :hmm:

Bei kräftigem Gesang werden sie aber vermutlich dann weiter verteilt als wenn man nur so vor sich hin atmet; DAS könnte natürlich sein.

Der "Erfolg" der Maskenpflicht war dann allerdings ein eher klägliches Gesinge. :roll:

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 19:51
von Protasius
Raphael hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 19:18
Juergen hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 15:05
Die Begründung ist, daß beim Singen Aerosole entstehen und diese Aerosole sollen infektiös sein.
Meines Wissens entstehen die schon, wenn man atmet. :hmm:

Bei kräftigem Gesang werden sie aber vermutlich dann weiter verteilt als wenn man nur so vor sich hin atmet; DAS könnte natürlich sein.

Der "Erfolg" der Maskenpflicht war dann allerdings ein eher klägliches Gesinge. :roll:
Schon mal versucht eine Kerze auszusingen? Man verteilt mehr Aerosole im Raum, wenn jemand einmal nießt.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 20:19
von Juergen
Protasius hat geschrieben:
Sonntag 31. Mai 2020, 19:51
Schon mal versucht eine Kerze auszusingen? Man verteilt mehr Aerosole im Raum, wenn jemand einmal nießt.
Dann verteilst Du vor allem Tröpfchen. Vermutlich sind auch Aerosole dabei. Der Unterschied besteht ja nur in der Tröpfchengröße, die bei Aerosolen bei 0,1 nm und 10 μm (lt. Wikipedia) liegt und bei Tröpfchen eben deutlich darüber. Für SARS-CoV-2 liefert die Wiki das Bild als Größenvergleich

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 16:56
von Irmgard
Mich würde mal interessieren, was ihr denn vorschlagt, wir ihr weiter vorgehen würdet?

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 17:23
von Juergen
Irmgard hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 16:56
Mich würde mal interessieren, was ihr denn vorschlagt, wir ihr weiter vorgehen würdet?
Es gibt inzwischen Bundesländer die aktuellen keine oder nur noch einstellige Neuinfektionen haben. Da erscheinen viele Einschränkungen immer weniger sinnvoll zu sein. Es ist klar, daß das Gesundheitssystem nicht überlastet werden darf, aber davon sind wir ja sowieso weit entfernt. Derzeit (Stand heute) haben wir in Deutschland:
31602 Intensivbetten
12272 sind frei
19330 sind belegt
679 davon (4% der belegten Betten) sind mit COVID-19 Patienten belegt
387 davon (57% der COVIS-19-Patienten) davon werden beatmet

Solange es keinen Impfstoff gibt kann man zwei Stategien fahren:
1. das Leben weiterhin einschränken und hoffen, das das Virus sich weltweit in Luft auflöst.
2. mehr Infektionen in Kauf nehmen.

Ob und wann es einen Impfstoff geben wird, kann niemand mit Sicherheit sagen. Bei HIV suchen die Forscher seit fast 40 Jahren nach einem Impfstoff.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 18:03
von Siard
Juergen hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 17:23

Solange es keinen Impfstoff gibt kann man zwei Stategien fahren:
1. das Leben weiterhin einschränken und hoffen, das das Virus sich weltweit in Luft auflöst.
2. mehr Infektionen in Kauf nehmen.
Die Einschränkung der sozialen Begegnung und die Desinfiziererei führt sowieso zu einer zunehmenden Empfänglichkeit auch anderen Krankheiten gegenüber.
Es gibt also keine Wahl.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 18:09
von Athanasius0570
Ich hab mich gestern in einer orthodoxen Kirche mit einem bunten Cocktail von Keimen geimpft, :floet: meine Widerstandskraft ist für die nächsten Pandemien gestärkt. :ikb_boxing:

Br. Elias.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 18:24
von Juergen
Siard hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 18:03
Juergen hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 17:23
Solange es keinen Impfstoff gibt kann man zwei Stategien fahren:
1. das Leben weiterhin einschränken und hoffen, das das Virus sich weltweit in Luft auflöst.
2. mehr Infektionen in Kauf nehmen.
Die Einschränkung der sozialen Begegnung und die Desinfiziererei führt sowieso zu einer zunehmenden Empfänglichkeit auch anderen Krankheiten gegenüber.
Es gibt also keine Wahl.
Aldi hat im aktuellen Prospekt ein Handdesinfektionsmittel drin und die schreiben extra einen Warnhinweis dazu. Solche Warnhinweise sollen m.M.n. in großen Lettern an jedem öffentlich zugänglichen Desinfektionsmittelspender stehen.
Es gibt Leute, die haben inzwischen feuerrote, entzündete Hände und kloppen sich weiterhin das Zeug darauf nach dem Motto: Viel hilft viel. Andere tragen Einweghandschuhe, die natürlich vor Betreten des Geschäftes auch noch mit Handdesinfektionsmittel desinfiziert werden…
:patsch:

Bild

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 18:42
von Edi
Juergen hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 18:24
Siard hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 18:03
Juergen hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 17:23
Solange es keinen Impfstoff gibt kann man zwei Stategien fahren:
Aldi hat im aktuellen Prospekt ein Handdesinfektionsmittel drin und die schreiben extra einen Warnhinweis dazu. Solche Warnhinweise sollen m.M.n. in großen Lettern an jedem öffentlich zugänglichen Desinfektionsmittelspender stehen.
Es gibt Leute, die haben inzwischen feuerrote, entzündete Hände und kloppen sich weiterhin das Zeug darauf nach dem Motto: Viel hilft viel. Andere tragen Einweghandschuhe, die natürlich vor Betreten des Geschäftes auch noch mit Handdesinfektionsmittel desinfiziert werden…
:patsch:

Bild
So jetzt weiß ich auch, warum man heute kaum mehr Einweghandschuhe mehr bekommt. Diese braucht man ja auch wenn man mit Chemikalien arbeitet. Wegen Corona würde ich keine tragen. Hände waschen mit Seife reicht.
Aber die üblichen Desinfektionsmittel enthalten ja auch meist keinen Rückfetter, sodass die Haut noch mehr strapaziert wird, wenn man ohnehin bei jeder Gelegenheit Desinfektionsmittel nimmt. Diese braucht man aber im Privatbereich nicht oder nur ganz selten. So hautpflegend wie die Werbung sagt, ist Glycerin nicht. Glycerin hält nur die Haut feucht, ersetzt aber nicht den Hautfettverlust, den der Alkohol vom Desinfektionsmittel erzeugt.

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 18:53
von Irmgard
Zumindest der Fragenkatalog ist klar:
Prather et al. hat geschrieben:It is essential that control measures be introduced to reduce aerosol transmission. A multidisciplinary approach is needed to address a wide range of factors that lead to the production and airborne transmission of respiratory viruses, including the minimum virus titer required to cause COVID-19; viral load emitted as a function of droplet size before, during, and after infection; viability of the virus indoors and outdoors; mechanisms of transmission; airborne concentrations; and spatial patterns. More studies of the filtering efficiency of different types of masks are also needed.
Quelle: https://science.sciencemag.org/content/ ... ce.abc6197

Daraus auch:
From epidemiological data, countries that have been most effective in reducing the spread of COVID-19 have implemented universal masking, including Taiwan, Hong Kong, Singapore, and South Korea.
Korrelation oder Kausalität?

Lockerung, mehr Aufenthalt im Freien, mehr Masken und ein Auge auf Superspreading-Events scheint sich unter Wissenschaftlern langsam als Strategie herauszuschälen.

Gruß
Irmgard

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 19:00
von Juergen
Edi hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 18:42

Aber die üblichen Desinfektionsmittel enthalten ja auch meist keinen Rückfetter, sodass die Haut noch mehr strapaziert wird, wenn man ohnehin bei jeder Gelegenheit Desinfektionsmittel nimmt. Diese braucht man aber im Privatbereich nicht oder nur ganz selten.
Von diesen Hand-Desinfektionsmitteln bekommt man so trockene Hände bekommen, daß man gar nicht dagegen ancremen kann.
Finger weg von dem Zeug, wenn die Nutzung nicht zwingend vorgeschrieben ist!

Re: SARS-CoV2

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 19:01
von Edi
Irmgard hat geschrieben:
Montag 1. Juni 2020, 18:53
Lockerung, mehr Aufenthalt im Freien, mehr Masken und ein Auge auf Superspreading-Events scheint sich unter Wissenschaftlern langsam als Strategie herauszuschälen.
Sieht so aus, also etwa wie die japanische Art des Vorgehens.