Hochrechnungen zur Bevölkerungsentwicklung unterscheiden sich mE grundlegend von Vorhersagen zur technischen Zukunft.
Bei Dir verlinkten Vorhersage geht es um die Zahl der Kirchenmitglieder im Jahre 2060 in Deutschland. Diese Aussage ist relativ sicher, denn
- ein großer Teil der dann lebenden Kirchenmitglieder ist bereits geboren (Lebenserwartung 80 Jahre bedeutet Geburtsjahr 1980);
- die Anzahl der Geburten kann ziemlich sicher geschätzt werden. Gründe für eine grundlegende Änderung sind zwar denkbar, aber nicht wahrscheinlich. Gleiches gilt im übrigen auch für die Sterberate, die anhand der durchschnittlichen Lebenserwartung ermittelt werden kann. Auch hier können natürlich durch äußere Umstände (Epidemien, med. Fortschritt) Änderungen eintreten.
- Weniger vorhersagbar sind dagegen Änderungen durch Austritte bzw. Eintritte. Bei Eintritten könnte man an eine massive Zuwanderung aus kath. Ländern denken und innerkirchliche Ereignisse könnten zu höheren Austritten führen.
Ob sich die Mitgliederzahl nun bis 2060 halbiert oder bei 40% bzw. 60% der heutigen Zahl liegt ist mE nicht so sehr von Bedeutung. Wichtiger ist mE der regionale Schwund, der sicherlich unterschiedlich sein wird.
Im Bistum Essen leben ca. 780.000 Katholiken. Die Zahl würde sich auf ca. 400.000 vermindern, wenn die Vorhersagen der Studie einträfen. ME wird sie weitaus geringer sein, denn viele Gläubige sind alt und der Nachwuchs ist fortgezogen. Muß es aber für 200 - 300.000 Gläubige noch ein eigenes Bistum geben?
Hier könnte man - wie bei den Pfarreien einmal über eine Zusammenlegung nachdenken....