Landtagswahl Bayern 2018

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Hubertus
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Hubertus »

Torsten hat geschrieben:
Montag 15. Oktober 2018, 18:35
Was würde denn passieren, wenn die CSU einen Linksschwenk macht, um Wähler von den Grünen zurückzugewinnen? FW und AfD würden bei den nächsten Wahlen noch stärker abschneiden, bis die CSU irgendwann neben der SPD im 10% Bereich Platz nimmt.
Selbstverständlich. Deshalb bin ich ja so gespannt.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:
Montag 15. Oktober 2018, 18:46
Torsten hat geschrieben:
Montag 15. Oktober 2018, 18:35
Was würde denn passieren, wenn die CSU einen Linksschwenk macht, um Wähler von den Grünen zurückzugewinnen? FW und AfD würden bei den nächsten Wahlen noch stärker abschneiden, bis die CSU irgendwann neben der SPD im 10% Bereich Platz nimmt.
Selbstverständlich. Deshalb bin ich ja so gespannt.
Sollte es so kommen muß keiner eine Träne hinterherweinen: Dummheit gehört einfach bestraft.
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:
Montag 15. Oktober 2018, 18:49
Hubertus hat geschrieben:
Montag 15. Oktober 2018, 18:46
Torsten hat geschrieben:
Montag 15. Oktober 2018, 18:35
Was würde denn passieren, wenn die CSU einen Linksschwenk macht, um Wähler von den Grünen zurückzugewinnen? FW und AfD würden bei den nächsten Wahlen noch stärker abschneiden, bis die CSU irgendwann neben der SPD im 10% Bereich Platz nimmt.
Selbstverständlich. Deshalb bin ich ja so gespannt.
Sollte es so kommen muß keiner eine Träne hinterherweinen: Dummheit gehört einfach bestraft.
Auch Theo Waigel bläst mittlerweile in dieses Horn:
RTL.de hat geschrieben:Einen weiteren Rechtsruck der CSU in Richtung AfD lehnte er ab. Die Personen an der Parteispitze sollten den Reformprozess einläuten.

In der Sitzung kritisierte Waigel nach Angaben von Teilnehmern zudem explizit die "Anti-Merkel-Stimmung" in der CSU.[...]
Waigel sieht einen Grund für die Wahlschlappe darin, dass die CSU sich zu wenig um bestimmte Milieus gekümmert habe, beispielsweise im kirchlichen Bereich. "Auch im Bereich von Umwelt und Naturschutz haben wir die Kompetenz, die wir einmal hatten, zum Teil verloren."
Die Überlegungen dürften sich aus folgenden Gründen speisen:

1. Der demographische Wandel. Diesen hat z.B. Joachim Herrman gestern explizit erwähnt, als er nach den Ursachen für das schlechte Abschneiden seiner Partei gefragt wurde. Dabei ist in der Tat zu beobachten, daß grüne Positionen mittlerweile längst zum gesellschaftlichen Mainstream gehören. Im urbanen München, das (inkl. seines Speckgürtels) überdurchschnittlich wächst, sind die Grünen bereits die stärkste Partei (30,3%, vor CSU mit 25,2%). Immerhin rd. 200.010 der hippen, reichen, links-grünen Städter haben, wenn man die offiziellen Zahlen zugrundelegt, grün gewählt. Oder anders ausgedrückt: die Grünen haben bereits rd. ⅙ ihrer Gesamtstimmen (~ 1,2 Mio.) allein innerhalb der Landeshauptstadt geholt. Auch die Jugend wählt (leicht) stärker grün als der Wählerdurchschnitt (knapp 18%). Mit anderen Worten: es ist davon auszugehen, daß die Grünen eher zukünftig noch wachsen werden und sich zur neuen linken Volkspartei entwickeln. Wenn die CSU, so die Überlegung, diese Klientel zumindest teilweise für sich gewinnen könnte, ließen sich einige Prozentpunkte zurückgewinnen.

2. Die konzilskirchlichen Veränderungen, die durch immer größere Diesseitigkeit und „Offenheit“ für Themen wie Homosexualität und Religionsfreiheit auszeichnen. Der tonangebende Linkskatholizismus hat ja schon längst den Schulterschluß mit den Grünen vollzogen. Wer diesen Kurs in den Gemeinden nicht mitmacht, ist entweder verstummt oder hat sich entsprechende Nischen gesucht – auf jeden Fall wird deutlich gemacht, daß diese Denkungsart die neue katholische Stoßrichtung zu sein habe. So könnte man das "C" weiterhin propagieren, ohne die Grünen zu vergrätzen.

3. Das Verlangen der Grünen nach Regierungsverantwortung. Ich kann nur empfehlen, das oben eingebettete Video anzusehen. Während Erwin Huber vom „modernen Lebensgefühl“ schwadroniert, beschwört Cem Özdemir die „Bewahrung der Schöpfung“. Man könnte meinen, die beiden hätten die Rollen getauscht. Aber die Grünen wissen, dass zumindest mittelfristig in Bayern (noch) kein Weg an der CSU vorbeiführt und sie sind ihrerseits bereit, sich zumindest terminologisch der CSU zu öffnen, um ein Mitregieren zu ermöglichen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Peti
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Peti »

Für nicht wenige konservative Wähler in Bayern ist
" die CSU zu Merkel-treu
und die AFD zu vulgär".
Die wählten dann doch lieber die Freien Wähler.

Chefredakteur Georg Anastasiadis im Münchner Merkur
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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holzi
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von holzi »

Peti hat geschrieben:
Dienstag 16. Oktober 2018, 08:20
Für nicht wenige konservative Wähler in Bayern ist
" die CSU zu Merkel-treu
und die AFD zu vulgär".
Die wählten dann doch lieber die Freien Wähler.

Chefredakteur Georg Anastasiadis im Münchner Merkur
Das trifft's in der Tat recht gut!

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Peti
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Peti »

Hinzu kommt noch der grenzwertige rechte Rand der AfD. Den haben die FW nicht.
Das mag zwar in Sachsen Wähler nicht so sehr stören, in Bayern schon.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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ar26
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von ar26 »

Peti hat geschrieben:
Dienstag 16. Oktober 2018, 15:31
Hinzu kommt noch der grenzwertige rechte Rand der AfD. Den haben die FW nicht.
Das mag zwar in Sachsen Wähler nicht so sehr stören, in Bayern schon.
Der wird in Sachsen durch den Dresdner Richter (Zugereister) Jens Maier symbolisiert. Muss man nicht mögen, aber westdeutsches Akademikertum gilt hier eher nicht als vulgär. Der Punkt ist halt, dass es außerhalb Bayerns nichts zwischen Union und AfD gibt und selbst dort die FW nur zur LTW (und Kommunal) interessant sind. Überdies gab es seit dem 19. Jahrhundert in Bayern neben den Schwarzen immer noch eine lokale konservative Kraft. Mit dem Verschwinden der Bayernpartei nahmen eben die FW diesen Platz ein.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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ar26
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von ar26 »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Oktober 2018, 17:03
ar26 hat geschrieben:
Donnerstag 11. Oktober 2018, 00:23

Als Sachse
Aus Sachsen Freistaat oder Sachsen Königreich?
Ist bis auf die Ecke um Görlitz und einige Gemeinden in Nordachsen geographisch deckungsgleich. Daher stellt sich die Frage nicht.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Petrus
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Petrus »

ar26 hat geschrieben:
Dienstag 16. Oktober 2018, 17:16
Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. Oktober 2018, 17:03
ar26 hat geschrieben:
Donnerstag 11. Oktober 2018, 00:23

Als Sachse
Aus Sachsen Freistaat oder Sachsen Königreich?
Ist bis auf die Ecke um Görlitz und einige Gemeinden in Nordachsen geographisch deckungsgleich. Daher stellt sich die Frage nicht.
damke, ar26.

nu.

in Bayern bleibt fast alles, wie es war.

fast? fast.

Ilse Aigner darf den schwierigsten Job machen - Landtagspräsidenten in einem bayerischen Parlament.

Dieser Herr Richter Aleksander Holz, oder so ähnlich, spult dann auch seine Auftritte ab, wie damals, im Fernsehen. Als Justiz-Minister.

conclusio:

Es gibt Schlimmeres.
Davon geht die Welt nicht unter.

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taddeo
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von taddeo »

Schlimm ist nur, daß ausgerechnet der Hofnarr der bayerischen Politik was mitzureden hat und stellvertretender Ministerpräsident wird. :narr: :angewidert:

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ar26
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von ar26 »

Politik ist immer auch Unterhaltung. :narr:
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Caviteño
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Caviteño »

Hubertus hat geschrieben:
Montag 15. Oktober 2018, 21:39

1. Der demographische Wandel. Diesen hat z.B. Joachim Herrman gestern explizit erwähnt, als er nach den Ursachen für das schlechte Abschneiden seiner Partei gefragt wurde. Dabei ist in der Tat zu beobachten, daß grüne Positionen mittlerweile längst zum gesellschaftlichen Mainstream gehören. Im urbanen München, das (inkl. seines Speckgürtels) überdurchschnittlich wächst, sind die Grünen bereits die stärkste Partei (30,3%, vor CSU mit 25,2%). Immerhin rd. 200.010 der hippen, reichen, links-grünen Städter haben, wenn man die offiziellen Zahlen zugrundelegt, grün gewählt. Oder anders ausgedrückt: die Grünen haben bereits rd. ⅙ ihrer Gesamtstimmen (~ 1,2 Mio.) allein innerhalb der Landeshauptstadt geholt. Auch die Jugend wählt (leicht) stärker grün als der Wählerdurchschnitt (knapp 18%). Mit anderen Worten: es ist davon auszugehen, daß die Grünen eher zukünftig noch wachsen werden und sich zur neuen linken Volkspartei entwickeln. Wenn die CSU, so die Überlegung, diese Klientel zumindest teilweise für sich gewinnen könnte, ließen sich einige Prozentpunkte zurückgewinnen.
Eine ähnliche Entwicklung kann man in Freiburg und anderen Städten des Südwestens beobachten. Die haben allerdings meist gemeinsam, daß die wirtschaftliche Entwicklung dort hervorragend ist, hohe Löhne gezahlt werden und die Arbeitslosigkeit gering ist.

ME ist es allerdings eine Fehlannahme, hier zu hoffen, durch eine weitere Öffnung nach links zusätzliche Wähler zu gewinnen. Viele werden lieber das Original wählen und ob die Verluste dann auf der "rechten" Seite nicht höher sind, ist zweifelhaft. Immerhin hat die Union bundesweit durch ihren Linksruck nicht gewonnen, sondern verloren. Man muß schon ziemlich verbohrt sein, um unter diesen Umständen an die Erfolg eines "Weiter so" zu glauben.

Übersehen wird mE auch, ob die CSU nicht mit einer konsequenteren eigenen Politik mehr Stimmen erhalten hätte. Wer immer große Ankündigungen von sich gibt, dann aber einknickt, stärkt nicht gerade seine Vertrauenswürdigkeit - die wertvollste Münze auf dem politischen Marktplatz. Es mag ja sein, daß ein gleichgroßer Wähleranteil von der CSU zu den Grünen und zur AfD abgewandert ist - aber wo sind dann die Wähler der SPD hinge"wandert"? Die 10% AfD-Stimmen (und der Anstieg der FW) müssen doch irgendwo herkommen und selbst wenn es zu einem großen Teil die bisherigen Wahlenthaltungen waren, zeigt das Ergebnis der AfD doch, daß es eine Wählergruppe gibt, die eben keine "linke" Politik schätzt.

Natürlich wird kein Politiker eingestehen, daß mehr "rechte" Positionen zu einem besseren Wahlergebnis geführt hätten - die Angst vor den Medien ist da einfach zu groß. Man denke nur an Söder und seinen Rückzug für das Wort "Asyltourismus". Ob er damit Wähler gewonnen hat? :nein:
ME dürfte dann einigen klar geworden sein, daß auch bei einem MP Söder und seiner CSU kaum damit rechnen dürfen, daß die Dublin-Regeln und die Vorschriften des GG wieder zur Anwendung gelangen werden. Auch er wird - trotz aller neuen aber wirkungslosen Aktionen (Bayerische Grenzpolizei) - einknicken, wie sein Vorgänger - also: Es bleibt wie es war.

Petrus
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Petrus »

Die früheren Wähler der SPD simd fast überallhin gewandert, manche, auch das ist ein Punkt, auf den Friedhof. Was auch ein Problem der CSU ist.

hier die Wanderungsbewegungen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 50447.html

CIC_Fan

Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von CIC_Fan »

was überall ein Problem der sog Volksparteien ist

Petrus
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Petrus »

taddeo hat geschrieben:
Dienstag 16. Oktober 2018, 18:15
Schlimm ist nur, daß ausgerechnet der Hofnarr der bayerischen Politik was mitzureden hat und stellvertretender Ministerpräsident wird. :narr: :angewidert:
nun, die Rechnung vom Hubert ist aufgegangen. Vor ihm waren die FW nur lokal bekannt und lokal aktiv. Dann hat er die Sache in die Hand genommen. Sich an die Spitze gesetzt, alle Spitzenämter auf sich vereinigt. (woher kenne ich das - irgendwann in Deutschland hat es doch sowas Ähnliches schon mal gegeben vieilleicht, aber das ist schon lange her, ich kann mich nur unscharf daran erinnern, war vor meiner Zeit, wohl)

Der Mann ist nicht blöd. Er hat schon laut darüber nachgedacht, dass er auch das Ministerium besitzen/besetzen will, das wo publikums- undmediengerecht die Förderbescheide (das ist das Geld, das wo Mitglieder der Gemeinden nach München abliefern müssen, und wo dann ein Teil des Geldes die Bayerische Staatsregierung aus ihrem Füllhorn über die Gemeinden ausspendet) publikumswirksam übereichen kann.

und nun wird auch noch dieser Gong-Rentner Alterspräsident ...

nuja. ich lebe, es geht mir gut, und heute und hier ist Sonnenschein.

ich laß mich's nicht verdrießen.

in diesem Sinne

Petrus :)

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Hubertus
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Hubertus »

Caviteño hat geschrieben:
Mittwoch 17. Oktober 2018, 03:22
ME ist es allerdings eine Fehlannahme, hier zu hoffen, durch eine weitere Öffnung nach links zusätzliche Wähler zu gewinnen. Viele werden lieber das Original wählen und ob die Verluste dann auf der "rechten" Seite nicht höher sind, ist zweifelhaft. Immerhin hat die Union bundesweit durch ihren Linksruck nicht gewonnen, sondern verloren. Man muß schon ziemlich verbohrt sein, um unter diesen Umständen an die Erfolg eines "Weiter so" zu glauben.
Ja, man fragt sich schon, ob man aus der Entwicklung der CDU nichts lernt.
Aber Alois Glück, früher als "Vordenker" der CSU bekannt, faßt den Gedanken so in Worte:
Quelle hat geschrieben:Die Grünen bekommen möglicherweise in der Opposition eine viel interessantere Rolle, denn sie sind jetzt die größte Oppositionspartei. Sie sind gewissermaßen die unmittelbaren Akteure gegenüber der Regierung, die in der Konstellation CSU-Freie Wähler einige Themen nicht so aufgreifen kann, die dringend notwendig wären.
Mit anderen Worten: die bürgerliche Koalition bremst die "thematische Weiterentwicklung" in Richtung links-grün. :roll:
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Caviteño »

Scheitert die FDP an der 5%-Hürde? Ein Rechtstreit könnte den Einzug gefährden:
Ein seit Monaten andauernder Rechtsstreit gefährdet einem Medienbericht zufolge den Einzug der FDP in den bayerischen Landtag. Ein Gericht prüfe derzeit die Klage eines FDP-Kreisrats aus Vilshofen gegen die Wahlliste der Liberalen in Niederbayern, berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Dem Bericht zufolge erhielt die FDP in den strittigen Wahlbezirken 60.634 Stimmen, was einem Anteil von 0,45 Prozent am landesweiten Wahlergebnis entspreche. Sollte das Gericht dem Kläger Recht geben, würde die Partei alle Stimmen aus Niederbayern verlieren und läge damit landesweit unter der Fünf-Prozent-Hürde.
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... ndtag.html

Da wird man dem Kläger wohl attraktive Angebote unterbreiten, damit er die Klage zurückzieht.....
Peinlich allerdings, daß mal wieder so lange abgestimmt wurde, bis es "paßt"....

Caviteño
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Re: Landtagswahl Bayern 2018

Beitrag von Caviteño »

So schnell kann es in Bayern gehen: Vor der Wahl versprochen und es ist noch keine Woche seit der Wahl vergangen, da läßt man die Betroffenen im Regen stehen:

Söder versprach Hilfe: Sturmopfer gehen leer aus
Im Landkreis Bamberg hat das Sturmtief "Fabienne" Ende September besonders stark gewütet. Schwerpunkt war der Burgwindheimer Gemeindeteil Untersteinach. Viele Betroffene stehen mit existenzbedrohenden Sachschäden und ohne Versicherungsschutz da. Eine von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in Aussicht gestellte Hilfe durch den Freistaat wird es nicht geben, so Burgwindheim 1. Bürgermeister Heinrich Thaler im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Das wurde ihm nun mitgeteilt. Die Begründung aus München: "Dafür gibt es gerade keinen Topf", so Thaler.
Dankbarkeit kennen die CSU und Herr Söder auch nicht. Der entsprechende Landkreis Bamberg-Land hatte am letzten Sonntag mit 48,1% die CSU gewählt....

https://www.merkur.de/politik/lokale-wa ... 97844.html

"Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...."

Es sollte den Betroffenen eine Lehre sein - und damit meine ich nicht nur den Abschluß einer Sturmversicherung.

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