Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

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Siard
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Siard »

taddeo hat geschrieben:
Sonntag 5. Juli 2020, 23:03
Das ist ein Widerspruch in sich. Wenn ich an die "alte Bundesrepublik" etwa zu Zeiten von FJS denke, dann gab es wohl kaum ein verlogeneres System, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat. Auch wenn man die Lügen vielleicht selber geglaubt hat, blieben es dennoch Lügen.
Sie wäre nicht meine erste Wahl, aber die Verlogenheit damals finde ich harmloser, als die heute.
Und nicht nur was die Wirtschaft angeht. :pfeif:

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Irmgard
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Irmgard »

Caviteño hat geschrieben:
Montag 6. Juli 2020, 01:13
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 5. Juli 2020, 17:55
Die Gebietsreform hat ja sogar jetzt noch Nachwehen. Es werden zur Zeit all die Hallenbäder marode, die man kurz vor der Eingemeindungswelle noch gebaut hat, weil man (meist zurecht) Sorge hatte, dass das Geld nicht mehr in die entlegeneren Teilgemeinden fließt....
Das Problem der verfallenden Infrastruktur ist aber ein allgemeines und nicht auf die Gebietsreformen und Eingemeindungen beschränkt.
Man muß auch den damaligen Zeitgeist berücksichtigen. Die Bauten wurden in den 60'iger und Beginn der 70'iger Jahre errichtet, die Planungen dazu waren noch früher. Damals glaubte man an einen unbegrenzten Aufschwung, das sog. Wirtschaftswunder war die Ursache. Im Ruhrgebiet wurde ein städteübergreifendes U-Bahn-Netz (im Bergbausenkungsgebiet!) geplant - Kosten spielten keine Rolle, denn die Konjunktur lief.
Heute ist nur ein kleiner Teil fertiggestellt und jetzt fehlt das Geld für die grundlegende Renovierung der vorhandenen Tunnel.

https://signalarchiv.de/Meldungen/10003053

Ähnlichkeiten mit den damals gebauten Kirchen, die heute vor der Schließung stehen oder bereits geschlossen wurden, sind nicht zufällig.

Andererseits wurde/mußte damals viel Geld in die (zerstörte) Infrastruktur gesteckt werden; heute fließen die Mrden in die Sozialhaushalte oder nach "Europa" - aus "Solidarität".
Da hast du natürlich Recht. Allerdings bin ich in einem Dorf aufgewachsen, das dann "eingemeindet" wurde und wo der Gemeinderat das coh verfügbare Geld in eben ein Hallenbad und die Sanierung des Sportplatzes gesteckt hat. Ohne Eingemeindung hätte das neue Hallenbad sicher noch einige Jahre auf sich warten lassen. Insofern ergibt sich da ein fixer Zeitpunkt.

Gruß
Irmgard

HeGe
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von HeGe »

General-Anzeiger Bonn hat geschrieben: Interview mit Grünen-Chef Robert Habeck:

„Die Union ist biegsam“ [...]
Danke, Herr Habeck. Treffender kann man das Problem nicht beschreiben.
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Caviteño
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Caviteño »

HeGe hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 14:29
General-Anzeiger Bonn hat geschrieben: Interview mit Grünen-Chef Robert Habeck:

„Die Union ist biegsam“ [...]
Danke, Herr Habeck. Treffender kann man das Problem nicht beschreiben.
Wieso "Problem" - wenn man die beiden folgenden Sätze liest, ist es kein Problem sondern ein Programm:
Gemeinsame europäische Anleihen, Ausgaben des Staates fürs Binnenkonjunkturpaket und Klimaschutz, Einführung einer CO2-Steuer, selbst beim Kastenstand bei Schweinen, der auf Sicht beendet werden soll, haben wir uns durchgesetzt.
Diese Kanzlerin steht doch für nichts, nada, niente was einmal den "Markenkern" der Union ausmachte - und jeder, der jetzt die Positionen vertritt, die von einigen Jahren in der Union unumstritten waren, ist heute "Nazi". Das wäre weiter nicht beachtenswert, wenn nicht die Masse der Bevölkerung dem gröhlend zustimmen würde....

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Irmgard
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Irmgard »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 15:31
... - und jeder, der jetzt die Positionen vertritt, die von einigen Jahren in der Union unumstritten waren, ist heute "Nazi".
Findest du? Das kann ich aus den Erfahrungen in meinem Umfeld nicht teilen. Ich habe eher den Eindruck, dass sich die meisten Menschen gar nicht mehr inhaltlich mit Politik auseinandersetzen und daher auch keine Diskussion mehr zu Stande kommt, die irgendwie noch niveauvoll wäre. Außerdem nimmt sich kaum noch jemand Zeit und Ruhe, selbst zu denken.

Gruß
Irmgard

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Protasius
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Protasius »

Irmgard hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 16:45
Caviteño hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 15:31
... - und jeder, der jetzt die Positionen vertritt, die von einigen Jahren in der Union unumstritten waren, ist heute "Nazi".
Findest du? Das kann ich aus den Erfahrungen in meinem Umfeld nicht teilen. Ich habe eher den Eindruck, dass sich die meisten Menschen gar nicht mehr inhaltlich mit Politik auseinandersetzen und daher auch keine Diskussion mehr zu Stande kommt, die irgendwie noch niveauvoll wäre. Außerdem nimmt sich kaum noch jemand Zeit und Ruhe, selbst zu denken.

Gruß
Irmgard
Vergleiche mal ihre heutigen Positionen mit denen, die Dr. Angela Merkel MdB vor 15–20 Jahren noch vehement vertreten hat:

Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Irmgard
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Irmgard »

Protasius,

den Vergleich kann man so für viele politische Themen machen. Besonders deutlich ist ein Wechsel von Positionen nach dem Crash der schwarz-gelben Regierung. Frau Merkel kann man als Physikerin sicher nicht die Intelligenz absprechen. Die Frage ist eher, welche Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass sie heute steht, wo sie steht. Das würde mich wirklich interessieren. Denn ... "sehenden Auges"..., da muss es doch Gründe geben.

Gruß
Irmgard

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Edi
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Edi »

Irmgard hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 17:34
Protasius,

den Vergleich kann man so für viele politische Themen machen. Besonders deutlich ist ein Wechsel von Positionen nach dem Crash der schwarz-gelben Regierung. Frau Merkel kann man als Physikerin sicher nicht die Intelligenz absprechen. Die Frage ist eher, welche Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass sie heute steht, wo sie steht. Das würde mich wirklich interessieren. Denn ... "sehenden Auges"..., da muss es doch Gründe geben.
Machterhaltung um jeden Preis sind die Gründe sehr vieler Politiker. Bei Merkel hat man das schon oft gesehen wie beim schnellen Ausstieg aus der Atomenergie wegen Fukushima usw. usf.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Irmgard
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Irmgard »

Edi hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 18:09
Machterhaltung um jeden Preis sind die Gründe sehr vieler Politiker. Bei Merkel hat man das schon oft gesehen wie beim schnellen Ausstieg aus der Atomenergie wegen Fukushima usw. usf.
Da ist mir als alleinige Erklärung zu einfach oder besser: zu eindimensional. Bei Fukushima hat mir ein befreundeter Physiker mal erzählt, dass er immer für Kernreaktoren war, bis eben zu der Fukushima-Havarie. Er hatte das in einem Hochtechnologieland und einem "klassischen" Reaktortyp nicht für möglich gehalten. Und engagierte sich fortan für den Ausstieg aus der Kernenergie....
Das meine ich damit, dass ich diese politischen Kehrtwenden und Wegänderungen wirklich gerne verstehen würde. Aber OK, vielleicht gibt es auch nichts zu verstehen.

Gruß
Irmgard

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Edi
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Edi »

Irmgard hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 19:40
Edi hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 18:09
Machterhaltung um jeden Preis sind die Gründe sehr vieler Politiker. Bei Merkel hat man das schon oft gesehen wie beim schnellen Ausstieg aus der Atomenergie wegen Fukushima usw. usf.
Da ist mir als alleinige Erklärung zu einfach oder besser: zu eindimensional. Bei Fukushima hat mir ein befreundeter Physiker mal erzählt, dass er immer für Kernreaktoren war, bis eben zu der Fukushima-Havarie. Er hatte das in einem Hochtechnologieland und einem "klassischen" Reaktortyp nicht für möglich gehalten. Und engagierte sich fortan für den Ausstieg aus der Kernenergie....
Das meine ich damit, dass ich diese politischen Kehrtwenden und Wegänderungen wirklich gerne verstehen würde. Aber OK, vielleicht gibt es auch nichts zu verstehen.

Gruß
Irmgard
Fukushima war ja nur EIN Beispiel, es gibt genug andere wie jemand oben schon erwähnt hatte. Merkel war auch nicht für die "Homoehe" und hat sie doch durchgesetzt am Ende. Sie wechselt doch oft genug ihre Meinung, was soll man denn als Grund sehen, wenn nicht den Machterhalt. "Mit mir wird es keine Maut geben"....@ Caviteño hat hier schon oft aufgezählt, was Merkel mal vertreten hat und was sie später gemacht hat. Merkel ist ja aber nicht die einzige, die so taktiert.
Wartet oft ab wie sich eine Sache in der Öffentlichkeit entwickelt und gibt dann erst ihre Meinung ab. Taktieren nennt man das. Eine Person ohne Prinzipien. Für den Irakkrieg unter Bush jun. gewesen, obwohl der regelrecht völkerrechtswidrig war, aber bei Rußland/Krim da hat sie plötzlich das Völkerrecht entdeckt. Ich glaube diesen Leuten nichts. Merkel-CDU sagte mal: "no bail out", Merkel macht das Gegenteil. Ich denke nicht, dass wir da noch groß nach Erklärungen suchen müssen und mit Intelligenz oder Ehrlichkeit hat das auch nichts mehr zu tun. Ein Herr Bosbach (CDU) ist da hundertmal glaubwürdiger. Der ist aber aus der aktiven Politik ausgeschieden und hatte auch als er noch MdB war, kaum mehr etwas zu sagen. Er sagte ja über Merkel auch einmal, er könne ihre Meinung nicht mehr verstehen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Caviteño
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Caviteño »

Irmgard hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 19:40
Da ist mir als alleinige Erklärung zu einfach oder besser: zu eindimensional. Bei Fukushima hat mir ein befreundeter Physiker mal erzählt, dass er immer für Kernreaktoren war, bis eben zu der Fukushima-Havarie. Er hatte das in einem Hochtechnologieland und einem "klassischen" Reaktortyp nicht für möglich gehalten. Und engagierte sich fortan für den Ausstieg aus der Kernenergie....
Das meine ich damit, dass ich diese politischen Kehrtwenden und Wegänderungen wirklich gerne verstehen würde. Aber OK, vielleicht gibt es auch nichts zu verstehen.

Gruß
Irmgard
Natürlich kann man seine Meinung ändern, wenn man zu anderen - besseren - Erkenntnissen kommt. Ob dafür allerdings ein Tsunami im 10.000 KM entfernten Japan ausreicht, das wage ich nun doch zu bezweifeln. Über einen Tsunami oder von einem starken Erdbeben, wie sie im pazifischen Feuergürtel häufiger sind, wird aus D. weniger berichtet. Außerdem ist noch unklar, welche Sicherheitsvorkehrungen in den deutschen Bauvorschriften bzgl. solcher Naturereignisse festgelegt sind und nicht zu vergessen: Wenige Monate vorher war Merkel zu dem Ergebnis gekommen, daß die AKWs sicher seien und hat die Laufzeit verlängert.
Die plötzliche Meinungsänderung könnte ehr mit einer kurz bevorstehenden Landtagswahl in Zusammenhang gestanden haben.... :breitgrins:

Das Problem - und nicht nur bei Energiewende - ist aber, daß etwas beschlossen wird, ohne an die Folgen zu denken - also genau das Gegenteil von "die Dinge vom Ende her denken". Bei der Energiewende wird etwas beschlossen, ohne das sicherer Ersatz vorhanden ist. Man kann in der Zeit noch nicht einmal die Leitungen verlegen, die notwendig sind.
Da werden über eine Million "Flüchtlinge" ins Land gelassen, von denen man weiß, daß der größte Teil nicht aufenthaltsberechtigt ist - und niemand man sich Gedanken, wie die wieder abgeschoben werden können.
Heute wird man ein im hohen dreistelligen Mrden-Bereich liegendes Hilfspaket beschließen, dafür werden Schulden aufgenommen - und niemand weiß, wie die mal zurückgezahlt werden sollen, wenn die Inflation nicht -wie erhofft- in die Gänge kommt.

Merkel handelt situativ und hat kein Programm oder keine Werte. Heute so, morgen so - was früher einmal die Prinzipien der Union waren, interessiert sie einen Dreck.
Schuldenunion ausgeschlossen - aber doch nicht bei Merkel;
Multi-Kulti gescheitert - aber doch nicht, wenn draußen 1 Mio warten;
Ehe für alle - da geben wir dann eben die Abstimmung frei;
Wehrpflicht, vereinbarter NATO-Beitrag - sorry, Gelder wurden für soziale Wohltaten verfrühstückt.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.

Man kann für alles eine Begründung finden, zur Not ist/sind es die undefinierbare(n) "Europäischen Werte(gemeinschaft) - aber meist dürfte die Begründung für Merkels Richtungswechsel ziemlich profan sein: Sie folgt der medialen Stimmung, die angeblich die Meinung der Bevölkerung widerspiegelt und sichert so die Macht. Die CDU-Granden und die zweite Reihe nickt alles ab, weil Merkel Wahlerfolge und damit gut dotierte Posten verspricht.

Wieso hat sie es, als erste Kanzlerin der Union, zu einem Liebling der links-grün dominierten Medien geschafft? Doch wohl kaum, weil sie die Prinzipien hochgehalten und durchgesetzt hat, für die die Union jahrzehntelang gestanden hat und die bei den meisten Journalisten nur auf Ablehnung stoßen.

Zielt man nur auf Wahlerfolge, kann niemand Merkel eine kluge Strategie absprechen. Das viele Wähler ihr Kreuz auch mit geballter Faust noch bei der Union machen, hängt auch damit zusammen, daß die Alternative als "unwählbar" dargestellt wird und somit praktisch nicht existent ist.
Ich wage einmal zu bezweifeln, daß ihr Nachfolger einen ähnlichen Erfolg haben wird. Da könnte die Union ziemlich schnell das Schicksal der SPD ereilen - denn egal ob Söder, Laschet oder Merz: Einer von ihnen muß die Scherben zusammenkehren und die Rechnungen bezahlen, die Merkel offen gelassen hat, als gäbe es kein Morgen...

Caviteño
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Caviteño »

Irmgard hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 16:45
Caviteño hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 15:31
... - und jeder, der jetzt die Positionen vertritt, die von einigen Jahren in der Union unumstritten waren, ist heute "Nazi".
Findest du? Das kann ich aus den Erfahrungen in meinem Umfeld nicht teilen. Ich habe eher den Eindruck, dass sich die meisten Menschen gar nicht mehr inhaltlich mit Politik auseinandersetzen und daher auch keine Diskussion mehr zu Stande kommt, die irgendwie noch niveauvoll wäre. Außerdem nimmt sich kaum noch jemand Zeit und Ruhe, selbst zu denken.

Gruß
Irmgard
Ich mache ehr die Erfahrung, daß politische Diskussionen überhaupt nicht mehr aufkommen, wenn bekannt ist, daß jemand eine diametral entgegengesetzte Auffassung vertritt - niemand will die Stimmung der Feier im Familienkreis oä mit politischen Diskussionen vermiesen.
Der größte Teil meiner Verwandtschaft ist "grün" - seit 2015 finden praktisch keine politischen Diskussionen mehr statt.

Petrus
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Petrus »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 19. Juli 2020, 02:27
Der größte Teil meiner Verwandtschaft ist "grün" - seit 2015 finden praktisch keine politischen Diskussionen mehr statt.

dann mach doch mal was - Mensch.

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Vinzenz Ferrer
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Petrus hat geschrieben:
Sonntag 19. Juli 2020, 12:21
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 19. Juli 2020, 02:27
Der größte Teil meiner Verwandtschaft ist "grün" - seit 2015 finden praktisch keine politischen Diskussionen mehr statt.

dann mach doch mal was - Mensch.
:kugel:
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

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Siard
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Siard »

Petrus hat geschrieben:
Sonntag 19. Juli 2020, 12:21
dann mach doch mal was - Mensch.
:patsch:

Caviteño
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Caviteño »

Petrus hat geschrieben:
Sonntag 19. Juli 2020, 12:21
Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 19. Juli 2020, 02:27
Der größte Teil meiner Verwandtschaft ist "grün" - seit 2015 finden praktisch keine politischen Diskussionen mehr statt.

dann mach doch mal was - Mensch.
Kennst Du nicht den Spruch:
"Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens!"

und - wie Du richtig erkannt hast - bin ich nur menschlicher Natur.
Werden offensichtliche Fehlentwicklungen dann doch einmal angesprochen, beschränke ich mich nur auf den Hinweis: "Bestellt - geliefert!" - kommt aber auch nicht so gut an... ;D

Nee, nee Petrus - da müssen die schon selber durch, manche lernen nur durch Schmerzen.

Caviteño
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Caviteño »

In Deutschland ist der Corona-Sozialismus ausgebrochen

Die Einmischungen des Staates aufgrund der Corona-Krise beschäftigen sogar die BILD-Zeitung. Im Gegensatz zu früheren Regierungen, die den Staatseinfluß abbauten, versucht die Merkel-Regierung ihn auszuweiten. Die "Rettung" der Commerzbank kann dabei als abschreckendes Beispiel dienen. Vor über zehn Jahren erhielt sie bei der Lehman-Krise eine Staatsbeteiligung - über deren Abbau spricht niemand, obwohl die Krise vorbei ist.
Ähnliches könnte für die Lufthansa gelten, zumal wenn die Grünen in einer Regierung vertreten sind und darüber ihre kruden verkehrspolitischen Vorstellungen verwirklichen wollen.

Das Vorbild sind nicht mehr die USA sondern China, wo der Staat "lenkend" eingreift.
„Die Zeiten sind vorbei, in denen sich der Staat zurückhält, in denen er Marktregulierungen abbaut und Staatskonzerne privatisiert“, sagt er. Im Gegenteil: Der industriepolitische Kurs der Bundesregierung sehe explizit vor, dass sich der Staat mehr einmische. „So möchte Wirtschaftsminister Altmaier europäische Konzerne schaffen, die mit der staatlich subventionierten Konkurrenz aus China mithalten können.“
Bisher war eine solche Strategie noch nie von Erfolg gekrönt - aber da hatten wir auch noch nicht die Maxima Lider mit ihrer Erfahrung im Sozialismus an der Spitze....

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Niels
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Niels »

"Polizist tritt auf Corona-Demo auf – Dienstrechtliches Fehlverhalten wird geprüft": https://www.welt.de/vermischtes/article ... ritik.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Caviteño »

Niels hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 08:15
"Polizist tritt auf Corona-Demo auf – Dienstrechtliches Fehlverhalten wird geprüft": https://www.welt.de/vermischtes/article ... ritik.html
Bestrafe einen, erziehe Hundert....

Das Wahlverhalten der Polizei, der Feuerwehr und anderer Ordnungskräfte, die täglich mit den Folgen der Merkel-Politik konfrontiert sind, würde mich einmal interessieren.

Fuchsi
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Fuchsi »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 08:32
Niels hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 08:15
"Polizist tritt auf Corona-Demo auf – Dienstrechtliches Fehlverhalten wird geprüft": https://www.welt.de/vermischtes/article ... ritik.html
Bestrafe einen, erziehe Hundert....

Das Wahlverhalten der Polizei, der Feuerwehr und anderer Ordnungskräfte, die täglich mit den Folgen der Merkel-Politik konfrontiert sind, würde mich einmal interessieren.
Darüber werden diese nicht reden, wenn sie klug sind :pfeif: . Lieber "Mund halten und <strike>Die Wacht am Rhein</strike> Meine Oma ist ne alte Umweltsau singen"

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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 09:06
Darüber werden diese nicht reden, wenn sie klug sind :pfeif: . Lieber "Mund halten und <strike>Die Wacht am Rhein</strike> Meine Oma ist ne alte Umweltsau singen"
Klug genug sind sie bestimmt, denn so ein Aufnahmetest bei der Polizei ist heutzutage eine echte intellektuelle Herausforderung für so manchen Bewerber, der gern als Beamter Karriere machen würde. (Zu meiner Schulzeit hätten die verlangten Kenntnisse sogar problemlos zur Versetzung in die dritte Grundschulklasse gereicht.)

Kostprobe: (Beispiel aus https://www.ausbildungspark.com/einstel ... t/polizei/)
Sprachverständnis
Rechtschreibung
In diesem Abschnitt werden Ihre Rechtschreibkenntnisse geprüft. Ermitteln Sie bitte bei den Aufgaben jeweils die richtige
Schreibweise.

Beantworten Sie bitte die folgenden Aufgaben, indem Sie die richtige Antwort anklicken.

Frage 1
Bitte wählen Sie die richtige Schreibweise.
Publikumm
Puplikum
Pupliekum
Publikum
Keine Antwort ist richtig.



Frage 2
Bitte wählen Sie die richtige Schreibweise.
Protokol
Prottokol
Protokoll
Prottokoll
Keine Antwort ist richtig.
...

Mathematik
Gemischte Textaufgaben
Im folgenden Aufgabenbereich wird Ihre Fähigkeit zum kaufmännischen Rechnen geprüft.
Beantworten Sie bitte die folgenden Aufgaben, indem Sie die richtige Antwort anklicken.

Frage 21
Berechnen Sie folgende Aufgabe

20 ÷ 0,5 + 20 = ?
30
40
50
60
Keine Antwort ist richtig.
...
Es reicht also sicherlich auch für "Die Wacht am Rhein". Das Absingen ist allerdings weniger zu empfehlen in Köln und anderen
Kulturstädten am Rhein wie Speyer, Worms und Mainz, denn rechts des Rheins (in Köln: "op dr schäl Sick") hausten im
Bewusstsein der Rheinländer im Laufe der Jahrhunderte erst die Wotansanbeter und anschließend deren würdige Nachfolger, die
Pickelhaubenfreunde aus den Sumpfdörfern.


https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin
Der Name Berlin leitet sich vermutlich von dem slawischen Begriff br’lo bzw. berlo mit den Bedeutungen ‚Sumpf, Morast, feuchte Stelle‘[43] oder ‚trockene Stelle in einem Feuchtgebiet‘ sowie dem in slawischen Ortsnamen häufigen Suffix -in ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dresden
Dresden (Audio-Datei / Hörbeispiel Aussprache?/i; obersorbisch Drježdźany; abgeleitet aus dem altsorbischen Drežďany für
Sumpf- oder Auwaldbewohner) ist die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen.
usw. ... (Unterstreichungen von mir.)

Fuchsi
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Fuchsi »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 11:45
Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 09:06
Darüber werden diese nicht reden, wenn sie klug sind :pfeif: . Lieber "Mund halten und <strike>Die Wacht am Rhein</strike> Meine Oma ist ne alte Umweltsau singen"
Klug genug sind sie bestimmt, denn so ein Aufnahmetest bei der Polizei ist heutzutage eine echte intellektuelle Herausforderung für so manchen Bewerber, der gern als Beamter Karriere machen würde. (Zu meiner Schulzeit hätten die verlangten Kenntnisse sogar problemlos zur Versetzung in die dritte Grundschulklasse gereicht.)

Kostprobe: (Beispiel aus https://www.ausbildungspark.com/einstel ... t/polizei/)
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Pupliekum
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Protokol
Prottokol
Protokoll
Prottokoll
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...

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Frage 21
Berechnen Sie folgende Aufgabe

20 ÷ 0,5 + 20 = ?
30
40
50
60
Keine Antwort ist richtig.
...
Es reicht also sicherlich auch für "Die Wacht am Rhein". Das Absingen ist allerdings weniger zu empfehlen in Köln und anderen
Kulturstädten am Rhein wie Speyer, Worms und Mainz, denn rechts des Rheins (in Köln: "op dr schäl Sick") hausten im
Bewusstsein der Rheinländer im Laufe der Jahrhunderte erst die Wotansanbeter und anschließend deren würdige Nachfolger, die
Pickelhaubenfreunde aus den Sumpfdörfern.


https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin
Der Name Berlin leitet sich vermutlich von dem slawischen Begriff br’lo bzw. berlo mit den Bedeutungen ‚Sumpf, Morast, feuchte Stelle‘[43] oder ‚trockene Stelle in einem Feuchtgebiet‘ sowie dem in slawischen Ortsnamen häufigen Suffix -in ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dresden
Dresden (Audio-Datei / Hörbeispiel Aussprache?/i; obersorbisch Drježdźany; abgeleitet aus dem altsorbischen Drežďany für
Sumpf- oder Auwaldbewohner) ist die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen.
usw. ... (Unterstreichungen von mir.)
Wenn Rechtschreibung keine Rolle mehr spielt, dann brauchen die Polizisten nicht mehr länger Leichen von der Goethestrasse in die Südstrasse tragen :tuete: :kugel:

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Juergen
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Juergen »

Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 12:10
Wenn Rechtschreibung keine Rolle mehr spielt, dann brauchen die Polizisten nicht mehr länger Leichen von der Goethestrasse in die Südstrasse tragen :tuete: :kugel:
Leichen von einer Straße in die andere zu tragen, ist ja recht einfach.

Ein Chrysanthemenbeet in ein Tulpenbeet zu verwandeln dauert indess schon länger und man macht sich zudem die Hände beim Rumbuddeln schmutzig.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Fuchsi
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Fuchsi »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 17:26
Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 12:10
Wenn Rechtschreibung keine Rolle mehr spielt, dann brauchen die Polizisten nicht mehr länger Leichen von der Goethestrasse in die Südstrasse tragen :tuete: :kugel:
Leichen von einer Straße in die andere zu tragen, ist ja recht einfach.

Ein Chrysanthemenbeet in ein Tulpenbeet zu verwandeln dauert indess schon länger und man macht sich zudem die Hände beim Rumbuddeln schmutzig.
:D :kugel: :pfeif:

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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Caviteño »

Interview mit Hans-Georg Maaßen:

Maaßen: „Das hat schon etwas Totalitäres“

Maaßen weist darauf hin, daß nicht nur die Parteien sondern auch die Institutionen - "bis hin zu den Kirchen" - sich inzwischen linken Positionen angepaßt haben.
Was wir erleben, sind die Auswirkungen einer chronischen Entwicklung, die seit Jahrzehnten andauert. Und durch die, um das einmal klar und deutlich zu benennen, Sozialisten die Deutungshoheit über politische Geschehnisse und die Herrschaft über den politischen Diskurs schrittweise an sich ziehen. Sie entscheiden mittlerweile, wer mit welchen Themen zugelassen wird.

Eine klassische sozialistische Strategie, wie ein Blick ins Geschichtsbuch zeigt – wie sie auch in der DDR angewendet wurde! Es handelt sich also um einen langwierigen Erosionsprozeß, der sich nicht mit einem politischen Kraftakt reparieren läßt, wie Sie ihn sich vielleicht wünschen. Sondern der einen grundlegenden demokratischen Heilungsprozeß erfordert, für den es wiederum einen langen demokratischen Atem braucht.
Ein gutes Beispiel ist die Berichterstattung in den Medien über Trump, z.B. während der Coronakrise. Da wird bewußt der Eindruck erzeugt, in den USA läge ein Totalversagen der (Bundes-)Regierung vor, obwohl dort - ebenso wie in D. - die Einzelstaaten (Länder) zuständig sind. Sieht man sich die Zahlen an, schneiden die USA besser als so mancher EU-Staat ab.

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Robert Ketelhohn
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Irmgard hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 17:34
da muss es doch Gründe geben.
Vielleicht Rosenholz. Initial zumindest.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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ar26
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von ar26 »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 11:45
Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 11. August 2020, 09:06
Darüber werden diese nicht reden, wenn sie klug sind :pfeif: . Lieber "Mund halten und <strike>Die Wacht am Rhein</strike> Meine Oma ist ne alte Umweltsau singen"
Klug genug sind sie bestimmt, denn so ein Aufnahmetest bei der Polizei ist heutzutage eine echte intellektuelle Herausforderung für so manchen Bewerber, der gern als Beamter Karriere machen würde. (Zu meiner Schulzeit hätten die verlangten Kenntnisse sogar problemlos zur Versetzung in die dritte Grundschulklasse gereicht.)

Kostprobe: (Beispiel aus https://www.ausbildungspark.com/einstel ... t/polizei/)
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20 ÷ 0,5 + 20 = ?
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40
50
60
Keine Antwort ist richtig.
...
Es reicht also sicherlich auch für "Die Wacht am Rhein". Das Absingen ist allerdings weniger zu empfehlen in Köln und anderen
Kulturstädten am Rhein wie Speyer, Worms und Mainz, denn rechts des Rheins (in Köln: "op dr schäl Sick") hausten im
Bewusstsein der Rheinländer im Laufe der Jahrhunderte erst die Wotansanbeter und anschließend deren würdige Nachfolger, die
Pickelhaubenfreunde aus den Sumpfdörfern.


https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin
Der Name Berlin leitet sich vermutlich von dem slawischen Begriff br’lo bzw. berlo mit den Bedeutungen ‚Sumpf, Morast, feuchte Stelle‘[43] oder ‚trockene Stelle in einem Feuchtgebiet‘ sowie dem in slawischen Ortsnamen häufigen Suffix -in ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dresden
Dresden (Audio-Datei / Hörbeispiel Aussprache?/i; obersorbisch Drježdźany; abgeleitet aus dem altsorbischen Drežďany für
Sumpf- oder Auwaldbewohner) ist die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen.
usw. ... (Unterstreichungen von mir.)
Was hat den jetzt Dresden mit Preußen zu tun? Brauchen Sie Nachhilfe in Geographie?
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von RomanesEuntDomus »

ar26 hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 14:26
Was hat den jetzt Dresden mit Preußen zu tun? Brauchen Sie Nachhilfe in Geographie?
Dass "den jetzt Dresden" etwas mit Preußen zu tun hat, hat hier niemand behauptet. Benötigen Sie vielleicht etwas Hilfe beim Verständnis einfacher deutscher Texte?

Zum Thema Pickelhauben: Die waren spätestens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur in Preußen in Mode. Das Museum für Sächsische Volkskunst präsentiert z.B. diesen typischen Sachsen:

https://skd-online-collection.skd.museu ... dex/507152
... Darstellung eines sächsischen Soldaten nach Einführung der sächsischen Pickelhaube
Linksrheinisch war man weit weniger begeistert von den Pickelhauben und vor allem von ihren Trägern: In Köln z.B. wurden die Besatzer aus dem Osten wegen ihrer eleganten Kleidung und ihrer charmanten Umgangsformen "Düxer Mehlsäck" (= "Deutzer Mehlsäcke") genannt. Sie sind bis heute ein beliebtes Motiv, wenn es im Karneval was zu lachen geben soll.

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Siard
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von Siard »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 20:21
Linksrheinisch war man weit weniger begeistert von den Pickelhauben und vor allem von ihren Trägern: In Köln z.B. wurden die Besatzer aus dem Osten wegen ihrer eleganten Kleidung und ihrer charmanten Umgangsformen "Düxer Mehlsäck" (= "Deutzer Mehlsäcke") genannt. Sie sind bis heute ein beliebtes Motiv, wenn es im Karneval was zu lachen geben soll.
Die Rheinländer sind ein eigenes Völkchen. Ihre Geschichtsdarstellung und ihr Charakter sind unzuverlässig.
Wenn sie selbst Besatzer sind, dann finden sie das völlig ok. :pfeif:

Pickelhauben gab es übrigens nicht nur in D etc.

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ar26
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von ar26 »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 20:21
ar26 hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 14:26
Was hat den jetzt Dresden mit Preußen zu tun? Brauchen Sie Nachhilfe in Geographie?
Dass "den jetzt Dresden" etwas mit Preußen zu tun hat, hat hier niemand behauptet. Benötigen Sie vielleicht etwas Hilfe beim Verständnis einfacher deutscher Texte?

Zum Thema Pickelhauben: Die waren spätestens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur in Preußen in Mode. Das Museum für Sächsische Volkskunst präsentiert z.B. diesen typischen Sachsen:

https://skd-online-collection.skd.museu ... dex/507152
... Darstellung eines sächsischen Soldaten nach Einführung der sächsischen Pickelhaube
Linksrheinisch war man weit weniger begeistert von den Pickelhauben und vor allem von ihren Trägern: In Köln z.B. wurden die Besatzer aus dem Osten wegen ihrer eleganten Kleidung und ihrer charmanten Umgangsformen "Düxer Mehlsäck" (= "Deutzer Mehlsäcke") genannt. Sie sind bis heute ein beliebtes Motiv, wenn es im Karneval was zu lachen geben soll.
Wer auf offenkundige Tippfehler rekurriert, hat meist nix zu sagen. Sie schrieben erkennbar über "die Wacht am Rhein", also Preußens Herrschaft über das Rheinland. Das hat mit Sachsen nix zu tun, da sich diese anders als die offenkundig schwachen Rheinländer preußischen Okkupationsversuchen letztlich stets erfolgreich erwehren konnten.
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RomanesEuntDomus
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von RomanesEuntDomus »

ar26 hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 22:53
... Das hat mit Sachsen nix zu tun, da sich diese anders als die offenkundig schwachen Rheinländer preußischen Okkupationsversuchen letztlich stets erfolgreich erwehren konnten.
Sachsen? Sich erfolgreich erwehren? --- :freude: :D :nuckel: Eure damaligen Oberherren in Wien mussten doch mehrmals (d.h. mindestens 1815 und 1866) den Preußen etwas vorheulen, damit diese euch nicht einfach gleich vollständig einkassieren, z.B.

https://de.wikisource.org/wiki/Prager_Frieden_(1866)
Artikel VI.
Auf den Wunsch Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich erklärt Se. Majestät der König von Preußen Sich bereit, bei den bevorstehenden Veränderungen in Deutschland den gegenwärtigen Territorialbestand des Königreichs Sachsens in seinem bisherigen Umfange bestehen zu lassen, indem Er Sich dagegen vorbehält, den Beitrag Sachsens zu den Kriegskosten und die künftige Stellung des Königreichs Sachsen innerhalb des norddeutschen Bundes durch einen mit Sr. Majestät dem Könige von Sachsen abzuschließenden besonderen Friedens-Vertrag näher zu regeln.
Sachsen war im 19. Jahrhundert so schwach, dass es z.B. schon um preußische Truppen betteln musste, um so etwas wie den Dresdner Maiaufstand 1849 niederschlagen zu können.

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ar26
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Re: Das politische System der Bundesrepublik ist in der Krise

Beitrag von ar26 »

Es zählt nur das Ergebnis. Sachsens Staatlichkeit wurde in seiner 1000jährigen Geschichte nur durch die beiden sozialistischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts beseitigt. 1989/90 haben wir sie uns zurückgeholt. Beutepreußen waren wir nie.

PS: Der zeitgenössische Rheinländer sollte sich zudem nicht über "Wotansanbeter" erheben. Er hat ja bei sich zum einen genug Gotteshäuser, wo fremden Göttern gehuldigt wird, zum.anderen ist der Rhein förmlich Symbol der gigantischen Apostasie des 20. Jahrhunderts.
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