Lupus hat geschrieben:
Wie tief ist das Verständnis von Demokratie gesungen, dass die Mehrheit der US-Amerikaner bei der Beurteilung der Wahlergebnisse überhaupt außer Acht gelassen wird!
Trump hat nicht in einem Staatsstreich die Mehrheit hinter sich gebracht, sondern in einer zumindest demokratisch bezeichneten Wahl gewonnen!
Ob es die "Mehrheit" der abgegebenen Stimmen war, steht wohl noch nicht endgültig fest. Das wurde bereits
hier angesprochen.
Aufgrund des dortigen Wahlsystems hat er zumindest die Mehrheit der Wahlmänner.
Lupus hat geschrieben:
Dass es jetzt in USA Demonstrationen gegen ihn geben soll, wie die Nachrichten verkünden, oder selbst in Deutschland angeblichb die Mehrheit gegen ihn ist, was soll´s, die Wahl ist entschieden!
Es mag vereinzelte Demonstrationen geben. Das sie in der deutschen Presselandschaft einen so großen Raum einnehmen kennen wir schon von der "Brexit"-Berichterstattung. Auch damals wurde von Demonstrationen in London berichtet, ebenso wie einer Welle von Auswanderungsanfragen nach Irland (heute: Kanada und Neuseeland) im Netz. Wahrscheinlich wird uns die Presse jetzt mit der Weisheit beglücken, daß in 24 Staaten die
Wahlmänner frei in ihrer Entscheidung sind und auch gegen den Wählerwillen abstimmen können. Da werden Erinnerungen an den "Hoffnungsanker" Unterhaus und nicht bindende Volksabstimmung beim Brexit wach, die ebenfalls von der deutschen Presse gepflegt wurden.....
Lupus hat geschrieben:
Wenn unsere "politische Klasse" mit "Mutti" und ihren Anhängern so, wie bisher weiter wirtschaftet, wird es demnächst wohl auch bei uns ein schockiertes ( Verteidigungsuschi!) Erwachen geben!
+L.
Jein....
Der Unterschied ist vor allem das amerik. Zweiparteiensystem (Clinton vs. Trump) bzw. die Frage Remain/exit - da gab es keine Alternativen.
In D. gibt es wahrscheinlich einige Wähler, die zwar die Politik von Frau Merkel ablehnen, denen aber gleichzeitig z.B. die AfD zu "radikal" ist. Die hätten dann die Möglichkeit, eine andere Partei zu wählen - sei es FDP oder Linke. Die Bandbreite, seine politischen Wünsche zu artikulieren und entsprechend zu wählen ist bei einer Bundestagswahl eben viel größer.
Andererseits senkt jeder Erfolg der "Populisten" die Hemmschwelle für die Wähler, eine neue, radikalere Partei zu wählen und so der "politischen Elite" einen Denkzettel zu verpassen. Wenn die Briten für den Brexit, die US-Amerikaner für Trump stimmen und künftig evtl. die Italiener gegen Renzi, die Niederländer für Wilders und die Franzosen für Le Pen stimmen sollten - warum soll man dann nicht für die AfD votieren?
Schließlich will man nicht der Letzte sein, der das Licht der EU ausmacht bzw. auf den Schulden aller anderen sitzen bleibt und die Rechnung bezahlen muß.