Donald Trump - 45. Präsident der USA

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Juergen
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Donald Trump sollte mit einer Einreise-Sperre nach Deutschland/ Europa belegt werden.
Ein äußerst seltsames Demokratieverständnis, Hochwürden. :irritiert:
Achwas?! :zirkusdirektor:
Demokratie ist für manche nur so lange gut, wie ein ihnen genehmes Ergebnis bei der Wahl herauskommt.


https://www.youtube-nocookie.com/v/VghXiuXT4SE
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Niels »

Ein lustiger Vogel, der Herr Röttgen.
:kugel:
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Hubertus
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Donald Trump sollte mit einer Einreise-Sperre nach Deutschland/ Europa belegt werden.
Ein äußerst seltsames Demokratieverständnis, Hochwürden. :irritiert:
Zudem ein Zeichen völlig Weltfremdheit. Schon allein GB dürfte da nicht mitmachen (noch sind sie ja in der EU :breitgrins: ), da man sich traditionellerweise als engster Verbündeter der USA versteht. Polen z.B. wird aus anderen Gründen wollen, daß Trump mal dorthin reist (und nicht nur nach Moskau :breitgrins: ). Und selbst wenn die anderen nur zähneknirschend das Wahlergebnis akzeptieren sollten, gebietet sowohl das allgemeine diplomatische Gebaren als auch des realpolitischen Gewichts der USA in der Weltpolitik ein anderes Vorgehen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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ziphen
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von ziphen »

Hubertus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Donald Trump sollte mit einer Einreise-Sperre nach Deutschland/ Europa belegt werden.
Ein äußerst seltsames Demokratieverständnis, Hochwürden. :irritiert:
Zudem ein Zeichen völlig Weltfremdheit. Schon allein GB dürfte da nicht mitmachen (noch sind sie ja in der EU :breitgrins: ), da man sich traditionellerweise als engster Verbündeter der USA versteht. Polen z.B. wird aus anderen Gründen wollen, daß Trump mal dorthin reist (und nicht nur nach Moskau :breitgrins: ). Und selbst wenn die anderen nur zähneknirschend das Wahlergebnis akzeptieren sollten, gebietet sowohl das allgemeine diplomatische Gebaren als auch des realpolitischen Gewichts der USA in der Weltpolitik ein anderes Vorgehen.
Man möge das Datum des Beitags beachten.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
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Caviteño
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Caviteño »

taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Donald Trump sollte mit einer Einreise-Sperre nach Deutschland/ Europa belegt werden.
Ein äußerst seltsames Demokratieverständnis, Hochwürden. :irritiert:
Wenn ich mir die Äußerungen einiger deutscher Politiker zum Wahlergebnis anschaue, befindet er sich doch in entsprechender Gesellschaft.

Sascha B.
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Sascha B. »

Caviteño hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Donald Trump sollte mit einer Einreise-Sperre nach Deutschland/ Europa belegt werden.
Ein äußerst seltsames Demokratieverständnis, Hochwürden. :irritiert:
Wenn ich mir die Äußerungen einiger deutscher Politiker zum Wahlergebnis anschaue, befindet er sich doch in entsprechender Gesellschaft.
Gibt auch gewisse Gemeinsamkeiten zwischen Politikern und Umu, sie leben alle auf Kosten des Steuerzahlers und machen es sich in der Steuerhängematte bequem.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Caviteño
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Caviteño »

Der Großvater von Donald Trump stammt aus Kallstadt an der Weinstraße. Nach seiner Auswanderung wollte er wieder zurück, erfüllte aber die Bedingungen nicht. Bei einem Staatsbesuch kann Frau Merkel den neuen Präsidenten ja in die Heimat seiner Vorfahren einladen und Saumagen servieren. :)
Friedrich Trumps Eltern waren Weinbauern und der Donald Trump, wie wir ihn heute kennen, hätte wohl nie existiert, wenn sein Großvater auch Weinbauer hätte werden wollen – das wollte er aber nicht. Er zog stattdessen im Jahr 1885, während der Hochzeiten deutscher Immigration in die Vereinigten Staaten, mit 16 Jahren nach New York zu seinen Schwestern, die bereits auf der Lower Eastside lebten. Innerhalb kürzester Zeit lernte er Englisch, übersiedelte an die Westcoast und machte sich als dort als Frederick Trump einen Namen im Saloon- und Rotlichtbusiness. Dann ging er zurück nach Kallstadt, heiratete die Nachbarstochter Elisabeth und nahm sie mit nach New York. Elisabeth hatte aber solches Heimweh, dass sie zurück in die Pfalz zogen, wo sie Donald Trumps Vater Fred zeugten. Als Friedrich dort ansuchte, wieder deutscher Staatsbürger zu werden, wurden sie schließlich abgewiesen, weil er, absichtlich oder unabsichtlich, niemals den deutschen Militärdienst abgeleistet hatte und nun zu alt dafür war. So wurde er gemeinsam mit seiner hochschwangeren Frau dorthin geschickt, wo er herkam, weshalb die Familie letztendlich unfreiwillig eine amerikanische wurde. Kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs später starb Frederick schließlich an der Grippe und Elisabeth musste sich alleine durchschlagen.
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... 1748.html

Aus Kallstadt kommen auch die Vorfahren des Heinz-Ketchup Imperiums. Die haben auch für eine neue Orgel gespendet:
Pfarrer Oliver Herzog steht im Mittelschiff der Kallstadter Salvatorkirche und zeigt mit dem Arm Richtung Orgel: „Als die Orgel renoviert wurde, hat die Gemeinde einen Brief an die Familie Heinz geschrieben, die haben dann 4. Euro gespendet. Trump wurde auch angeschrieben, der hat sich aber nicht beteiligt.“

Vir Probatus
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Vir Probatus »

Ich sah gestern Abend den Gewählten mit seiner Sippe im Fernsehen aufmarschieren und dachte gleich an Denver-Clan.

https://www.domradio.de/themen/kirche-u ... achsamkeit

"Katholikenpräsident" Sternberg:
Sie (Clinton) wird als Vertreterin eines Establishments wahrgenommen, das übrigens auch in Deutschland immer stärker den Widerstand von Menschen erfährt, die den Eindruck haben, als gäbe es da eine politische Klasse oder eine politische Kaste, die alle dasselbe denken. Große Koalitionen haben zum Beispiel eine solche Tendenz, die Ränder stark zu machen.: Im Umkehrschluss heißt das Erstarken der Ränder wiederum, dass kaum etwas anderes übrigbleibt, als Große Koalitionen.
Ein Mitglied dieser politischen Kaste redet von dieser Kaste, als gäbe es sie nicht.
Wie verwirrt muss der wohl sein.

Zu Establishment fällt mir immer ein:
Wer zweimal mit der Selben pennt, gehört schon zum Establishment.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphael

Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Raphael »

Interessant wird sein, wie das Wirtschaftsprogramm des neuen Präsidenten aussieht. Bislang konnte man lesen, daß es eine Mixtur aus Reagonomics und dem New Deal sein soll. :hmm:
Mir erscheint das alles "ein bißchen" unkonkret! :pfeif:

Caviteño
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben:Interessant wird sein, wie das Wirtschaftsprogramm des neuen Präsidenten aussieht. Bislang konnte man lesen, daß es eine Mixtur aus Reagonomics und dem New Deal sein soll. :hmm:
Mir erscheint das alles "ein bißchen" unkonkret! :pfeif:
Mich wunderte die Reaktion der Börse. Nach einem - durch die main-stream-Medien hierzulande bejubeltem - Einsturz zu Handelsbeginn schlossen der DAX - ebenso wie Dow Jones und Nasdaq - kräftig im Plus. Eigentlich war mit einer entgegengesetzten Reaktion gerechnet worden, weil die Märkte einen Sieg von Clinton eingepreist hatten. Da werden Erinnerungen an die Untergangsszenarien für GB wach, die bei einem Brexit eintreten sollten - es kam dann doch ganz anders....

Sicher ist allerdings, das Trump auf wirtschaftlichem Gebiet schnell Erfolge vorweisen muß, um seine Wähler nicht zu enttäuschen. In diesem Artikel wird untersucht, welche verfassungsrechtlichen Möglichkeiten Trump als Präsident hat, seine Ideen durchzusetzen. Dabei liegen die Schwierigkeiten häufig im Detail, wie am Beispiel der Mauer zu Mexiko oder einer Aufkündigung des Nafta-Abkommens deutlich wird:
An seinem ersten Tag im Amt, so versprach Trump ferner, wolle er sein Projekt einer Grenzmauer im Süden angehen. Da es keinen Anlass gibt zu glauben, dass Mexiko das Mammut-Bauwerk tatsächlich bezahlen würde, und da im Kongress auch viele Republikaner skeptisch sind, dürfte die Finanzierung höchst kompliziert werden, von baulichen Problemen zu schweigen. Hinzu kommen rechtliche Stolpersteine, weil das Land an der Grenze zum Teil Privatleuten oder Indianerstämmen gehört.
(...)
Zudem ist damit zu rechnen, dass Trump zu Beginn seiner Amtszeit von Mexiko und Kanada verlangt, über ein neues Freihandelsabkommen zu verhandeln. Viel spricht dafür, dass Industrievertreter ihn daran hindern, gleich den Nafta-Vertrag zu kündigen. Wegen der grenzüberschreitenden Lieferketten zum Beispiel beim Automobilbau würden dadurch viele Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten gefährdet. Trump hat versprochen, amerikanische Firmen zu zwingen, in Mexiko geschaffene Arbeitsplätze ins eigene Land „zurückzuholen“.
Im Grunde die gleiche Ausgangslage wie beim Brexit: Auch hier will die EU-Kommission die abtrünnige Insel "bestrafen" - aber auch zwischen GB und der Rest-EU sind die Produktionswege inzwischen so verschlungen, daß eine Kappung der Handelsbeziehungen beiden schaden würde. Die Handlungsmöglichkeiten sind nun einmal beschränkt, je enger man mit der Weltwirtschaft verzahnt ist.

Raphael

Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Interessant wird sein, wie das Wirtschaftsprogramm des neuen Präsidenten aussieht. Bislang konnte man lesen, daß es eine Mixtur aus Reagonomics und dem New Deal sein soll. :hmm:
Mir erscheint das alles "ein bißchen" unkonkret! :pfeif:
Mich wunderte die Reaktion der Börse.
Sie scheint ihm jedoch viel zuzutrauen. Der Nikkei hat nach über 5% Verlust gestern heute einen Gewinn von ca. 7% hingelegt. So etwas sieht man selten! :emil:

Wenn er die Hoffnungen der kleinen Leute nicht enttäuschen will, muß er den Finanzhaien an der Wall Street ans Leder gehen. Und die werden alle Hebel dieser Welt in Bewegung setzen, damit das nicht geschieht. :|
Er sollte im Einvernehmen mit Schäuble und der EU die Tobin-Steuer einführen und damit Steuersenkungen an anderer Stelle finanzieren.

Was die "Mauer nach Mexiko" anbetrifft, wird sie IMHO früher oder später ins Metaphorische umgedeutet werden und eben nicht wie bislang geplant durchgängig gebaut .............

Lilaimmerdieselbe
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Die Börsianer sind sich halt ziemlich sicher, welche seiner Wähler er enttäuschen wird.

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Lupus
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Lupus »

"Wenn ich mir die Welt betrachte,
-und das tu ich jeden Tag-
komme ich zu dem Verdachte,
dass sie sich nicht leiden mag..."

So haben wir in einem Song innerhalb eines Theaterstücks auf dem Gymnasium einst gesungen.
Daran werde ich erinnert, wenn ich das Kaleidoskop der Meinungsäußerungen nach der amerikanischen Präsidenten-Wahl Revue passiere.

Wie tief ist das Verständnis von Demokratie gesungen, dass die Mehrheit der US-Amerikaner bei der Beurteilung der Wahlergebnisse überhaupt außer Acht gelassen wird!

Trump hat nicht in einem Staatsstreich die Mehrheit hinter sich gebracht, sondern in einer zumindest demokratisch bezeichneten Wahl gewonnen!

Dass es jetzt in USA Demonstrationen gegen ihn geben soll, wie die Nachrichten verkünden, oder selbst in Deutschland angeblichb die Mehrheit gegen ihn ist, was soll´s, die Wahl ist entschieden!

Wenn unsere "politische Klasse" mit "Mutti" und ihren Anhängern so, wie bisher weiter wirtschaftet, wird es demnächst wohl auch bei uns ein schockiertes ( Verteidigungsuschi!) Erwachen geben!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Caviteño
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Caviteño »

Lupus hat geschrieben:
Wie tief ist das Verständnis von Demokratie gesungen, dass die Mehrheit der US-Amerikaner bei der Beurteilung der Wahlergebnisse überhaupt außer Acht gelassen wird!

Trump hat nicht in einem Staatsstreich die Mehrheit hinter sich gebracht, sondern in einer zumindest demokratisch bezeichneten Wahl gewonnen!
Ob es die "Mehrheit" der abgegebenen Stimmen war, steht wohl noch nicht endgültig fest. Das wurde bereits hier angesprochen.
Aufgrund des dortigen Wahlsystems hat er zumindest die Mehrheit der Wahlmänner.
Lupus hat geschrieben: Dass es jetzt in USA Demonstrationen gegen ihn geben soll, wie die Nachrichten verkünden, oder selbst in Deutschland angeblichb die Mehrheit gegen ihn ist, was soll´s, die Wahl ist entschieden!
Es mag vereinzelte Demonstrationen geben. Das sie in der deutschen Presselandschaft einen so großen Raum einnehmen kennen wir schon von der "Brexit"-Berichterstattung. Auch damals wurde von Demonstrationen in London berichtet, ebenso wie einer Welle von Auswanderungsanfragen nach Irland (heute: Kanada und Neuseeland) im Netz. Wahrscheinlich wird uns die Presse jetzt mit der Weisheit beglücken, daß in 24 Staaten die Wahlmänner frei in ihrer Entscheidung sind und auch gegen den Wählerwillen abstimmen können. Da werden Erinnerungen an den "Hoffnungsanker" Unterhaus und nicht bindende Volksabstimmung beim Brexit wach, die ebenfalls von der deutschen Presse gepflegt wurden.....
Lupus hat geschrieben: Wenn unsere "politische Klasse" mit "Mutti" und ihren Anhängern so, wie bisher weiter wirtschaftet, wird es demnächst wohl auch bei uns ein schockiertes ( Verteidigungsuschi!) Erwachen geben!
+L.
Jein....
Der Unterschied ist vor allem das amerik. Zweiparteiensystem (Clinton vs. Trump) bzw. die Frage Remain/exit - da gab es keine Alternativen.
In D. gibt es wahrscheinlich einige Wähler, die zwar die Politik von Frau Merkel ablehnen, denen aber gleichzeitig z.B. die AfD zu "radikal" ist. Die hätten dann die Möglichkeit, eine andere Partei zu wählen - sei es FDP oder Linke. Die Bandbreite, seine politischen Wünsche zu artikulieren und entsprechend zu wählen ist bei einer Bundestagswahl eben viel größer.
Andererseits senkt jeder Erfolg der "Populisten" die Hemmschwelle für die Wähler, eine neue, radikalere Partei zu wählen und so der "politischen Elite" einen Denkzettel zu verpassen. Wenn die Briten für den Brexit, die US-Amerikaner für Trump stimmen und künftig evtl. die Italiener gegen Renzi, die Niederländer für Wilders und die Franzosen für Le Pen stimmen sollten - warum soll man dann nicht für die AfD votieren? :achselzuck:
Schließlich will man nicht der Letzte sein, der das Licht der EU ausmacht bzw. auf den Schulden aller anderen sitzen bleibt und die Rechnung bezahlen muß.

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Juergen
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Juergen »

Caviteño hat geschrieben:Ob es die "Mehrheit" der abgegebenen Stimmen war, steht wohl noch nicht endgültig fest. Das wurde bereits hier angesprochen.
Aufgrund des dortigen Wahlsystems hat er zumindest die Mehrheit der Wahlmänner.
Es ist nicht außergewöhnlich, daß der Verlierer mehr Stimmen bekam als der Gewinner.
In den Jahren 1824, 1888, 2000 und 2016 hatte der Verlierer eine relative Mehrheit; im Jahre 1876 hatte der Verlierer, Samuel J. Tilden (Demokart), sogar die absolute Mehrheit der Stimmen und dennoch wurde Rutherford B. Hayes (Republikaner) Präsident.

Das kann man nicht gut finden, allerdings ist nun einmal das Wahlsystem so.
Wahlsysteme kann man freilich auch ändern, doch da müßte erst einmal der Wille dazu da sein.
Caviteño hat geschrieben:Der Unterschied ist vor allem das amerik. Zweiparteiensystem (Clinton vs. Trump) bzw. die Frage Remain/exit - da gab es keine Alternativen.
Es gab Alternativen (Johnson, Stein, McMullin, Castle). Doch hatten die absolut keine Chance – ähnlich wie damals Westerwelle als Kanzlerkandidat.

Beispiele:
In Utah hat McMullin rund 20% der Stimmen bekommen
In New Mexiko bekam Johnson 9%
Ansonsten lagen die zumeist eher bei rund 3% oder weniger
Gruß Jürgen

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HeGe
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von HeGe »

Caviteño hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Dass es jetzt in USA Demonstrationen gegen ihn geben soll, wie die Nachrichten verkünden, oder selbst in Deutschland angeblichb die Mehrheit gegen ihn ist, was soll´s, die Wahl ist entschieden!
Es mag vereinzelte Demonstrationen geben. Das sie in der deutschen Presselandschaft einen so großen Raum einnehmen kennen wir schon von der "Brexit"-Berichterstattung. Auch damals wurde von Demonstrationen in London berichtet, ebenso wie einer Welle von Auswanderungsanfragen nach Irland (heute: Kanada und Neuseeland) im Netz. Wahrscheinlich wird uns die Presse jetzt mit der Weisheit beglücken, daß in 24 Staaten die Wahlmänner frei in ihrer Entscheidung sind und auch gegen den Wählerwillen abstimmen können. Da werden Erinnerungen an den "Hoffnungsanker" Unterhaus und nicht bindende Volksabstimmung beim Brexit wach, die ebenfalls von der deutschen Presse gepflegt wurden.....
Würden Trump-Anhänger gegen eine Siegerin Clinton demonstrieren oder AfD-Anhänger gegen eine wiedergewählte Merkel, würden die Medien mit Sicherheit irgendwas von wegen "antidemokratischer Gesinnung" und "fehlendem Demokratieverständnis" faseln.

Den nächsten Herzinfarkt in der deutschen Presse erwarte ich übrigens, wenn Trump die Ernennung der ähnlich beliebten Sarah Palin für ein Ministeramt bekannt gibt.
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Caviteño
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Caviteño »

HeGe hat geschrieben: Den nächsten Herzinfarkt in der deutschen Presse erwarte ich übrigens, wenn Trump die Ernennung der ähnlich beliebten Sarah Palin für ein Ministeramt bekannt gibt.
Wenn die deutsche Presse einen Herzinfarkt bekommt und mit dem Wahlergebnis hadert, kann man das zur Kenntnis nehmen. Vollkommen daneben hat sich dagegen der Chefdiplomat des Landes, Außenminister Steinmeier, verhalten:
Was vor der Wahl gesagt wurde, lässt sich aber noch mit einem Schwamm von der Tafel wischen. Die Stellungnahmen nach der Wahl aber bleiben stehen. Und da hat Steinmeier sich ein zweites Mal von seinen Emotionen hinreißen lassen, wie es sich für einen Mann in dieser Position nicht geziemt. Er verweigerte Trump zunächst die Gratulation zum Wahlerfolg, was normalerweise eine Selbstverständlichkeit unter Demokraten ist. Denn wer den Glückwunsch verwehrt, verwehrt ihn nicht nur dem Gewinner. Sondern desavouiert eine Demokratie und ihre Wähler. Sogar der mexikanische Präsident, sicher auch kein Busenfreund Trumps, hat eine Gratulation über seine Lippen gebracht.
Im Anschluss an den verweigerten Glückwunsch breitete Steinmeier seine Sorgen und Befürchtungen, die sich mit einem US-Präsidenten Trump verbinden, öffentlich aus. Das ist töricht, kurzsichtig und unprofessionell. Steinmeier ist nicht Kolumnist und Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels und damit frank und frei in seinen Meinungsäußerungen. Sondern Außenminister des wichtigsten Landes Europas, der zweite Mann in der Regierung.
Allenthalben, aus allen politischen Lagern, ist ihm in den vergangenen Tagen die Eignung für das andere wichtigste Amt in der deutschen Diplomatie zugesprochen worden. Nach diesem politischen Sturmlauf steht aber in Frage, ob Steinmeier als Bundespräsident wirklich der Richtige wäre.
Steinmeier außer Rand und Band

Wie wichtig der Kontakt mit einem möglichen Präsidenten ist, hat Heribert Schwan in dem Buch "Die Kohl-Protokolle" dargelegt:
Ronald Reagan – diesen Schluss legen unsere Gespräche jedenfalls nah – schien Kohls eigenes Schicksal zu teilen: »Ich bin der Meinung, dass Reagan total unterschätzt wurde. Alle hielten Reagan für einen trotteligen Mann, für einen Schauspieler.« Auch Mitterrand »hielt Reagan für einen Trottel«. Die beiden mächtigen Spottfiguren, der eine als Cowboy, der andere als Birne verhöhnt, lernten einander bald schätzen.
Die erste Begegnung datiert aus einer Zeit, als die große politische Karriere noch vor ihnen lag: Anfang 1980 war der ehemalige Gouverneur Kaliforniens, einer von vier republikanischen Präsidentschaftskandidaten, im Vorfeld der Nominierung auf internationaler Promotiontour. Helmut Schmidt fand keine Zeit, Oppositionsführer Kohl, der Neugierige, aber durchaus. »Weil mich die Haltung der Bundesregierung ärgerte, gab ich ihm einen Termin. Dann war er viel länger als geplant bei mir, weil mich der Mann interessierte. Es fiel mir auf, dass er von Europa nichts wusste, aber dass er zuhören konnte. Er hat es mir niemals vergessen, dass ich Zeit für ihn hatte. Als er dann Präsident wurde, war das eine Eintrittskarte für mich.«
Aber diese Fehler macht die deutsche Politik ja nicht zum ersten Mal. Man erinnere sich nur an die Unterstützung von Sarkozy durch die Bundeskanzlerin.

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Amanda
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Amanda »

"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

HeGe
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von HeGe »

Quotenmeter hat geschrieben:Viva positioniert sich gegen Trump

Eine Stunde lang spielte der Sender am Mittag aus Protest den Song "American Idiot" von Green Day.
:D
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Hubertus
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Hubertus »

Caviteño hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Interessant wird sein, wie das Wirtschaftsprogramm des neuen Präsidenten aussieht. Bislang konnte man lesen, daß es eine Mixtur aus Reagonomics und dem New Deal sein soll. :hmm:
Mir erscheint das alles "ein bißchen" unkonkret! :pfeif:
Mich wunderte die Reaktion der Börse. Nach einem - durch die main-stream-Medien hierzulande bejubeltem - Einsturz zu Handelsbeginn schlossen der DAX - ebenso wie Dow Jones und Nasdaq - kräftig im Plus. Eigentlich war mit einer entgegengesetzten Reaktion gerechnet worden, weil die Märkte einen Sieg von Clinton eingepreist hatten. Da werden Erinnerungen an die Untergangsszenarien für GB wach, die bei einem Brexit eintreten sollten - es kam dann doch ganz anders....

Sicher ist allerdings, das Trump auf wirtschaftlichem Gebiet schnell Erfolge vorweisen muß, um seine Wähler nicht zu enttäuschen. In diesem Artikel wird untersucht, welche verfassungsrechtlichen Möglichkeiten Trump als Präsident hat, seine Ideen durchzusetzen. Dabei liegen die Schwierigkeiten häufig im Detail, wie am Beispiel der Mauer zu Mexiko oder einer Aufkündigung des Nafta-Abkommens deutlich wird:
An seinem ersten Tag im Amt, so versprach Trump ferner, wolle er sein Projekt einer Grenzmauer im Süden angehen. Da es keinen Anlass gibt zu glauben, dass Mexiko das Mammut-Bauwerk tatsächlich bezahlen würde, und da im Kongress auch viele Republikaner skeptisch sind, dürfte die Finanzierung höchst kompliziert werden, von baulichen Problemen zu schweigen. Hinzu kommen rechtliche Stolpersteine, weil das Land an der Grenze zum Teil Privatleuten oder Indianerstämmen gehört.
(...)
Zudem ist damit zu rechnen, dass Trump zu Beginn seiner Amtszeit von Mexiko und Kanada verlangt, über ein neues Freihandelsabkommen zu verhandeln. Viel spricht dafür, dass Industrievertreter ihn daran hindern, gleich den Nafta-Vertrag zu kündigen. Wegen der grenzüberschreitenden Lieferketten zum Beispiel beim Automobilbau würden dadurch viele Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten gefährdet. Trump hat versprochen, amerikanische Firmen zu zwingen, in Mexiko geschaffene Arbeitsplätze ins eigene Land „zurückzuholen“.
Im Grunde die gleiche Ausgangslage wie beim Brexit: Auch hier will die EU-Kommission die abtrünnige Insel "bestrafen" - aber auch zwischen GB und der Rest-EU sind die Produktionswege inzwischen so verschlungen, daß eine Kappung der Handelsbeziehungen beiden schaden würde. Die Handlungsmöglichkeiten sind nun einmal beschränkt, je enger man mit der Weltwirtschaft verzahnt ist.
"US-Börse steigt nach Trump-Sieg auf Rekordhoch"
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Hubertus
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Hubertus »




"Was sie über das Trump-Zitat, das fast jeder teilt, wissen sollten"


Aber interessant, mit welcher Bereitschaft so etwas aufgegriffen und geglaubt wird.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Juergen »

Why Donald Trump when you when you can Trump Donald?
http://trumpdonald.org/

:kugel:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Caviteño
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Caviteño »

Juergen hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Der Unterschied ist vor allem das amerik. Zweiparteiensystem (Clinton vs. Trump) bzw. die Frage Remain/exit - da gab es keine Alternativen.
Es gab Alternativen (Johnson, Stein, McMullin, Castle). Doch hatten die absolut keine Chance – ähnlich wie damals Westerwelle als Kanzlerkandidat.

Beispiele:
In Utah hat McMullin rund 2% der Stimmen bekommen
In New Mexiko bekam Johnson 9%
Ansonsten lagen die zumeist eher bei rund 3% oder weniger
Wobei diese Alternativen evtl. sogar wahlentscheidend waren:
Der Ralph Nader dieser Wahl nun heißt Gary Johnson und war der Kandidat der Libertären Partei. Er bekam insgesamt mehr als vier Millionen Stimmen und die Demokraten unterstellen nun wieder, dass er – sowie die Kandidatin der Grünen, Jill Stein, die allerdings wesentlich weniger Stimmen bekam – Hillary Clinton die Präsidentschaft gekostet und den Republikaner Donald Trump ins Weiße Haus gebracht haben. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter häufen sich Beiträge, die Johnson- und Stein-Wähler beschuldigen, dafür verantwortlich zu sein, dass Donald Trump ins Weiße Haus einzieht.
Ein Blick auf die Wahlergebnisse in drei Staaten, die Trump für sich entschieden hat, scheint diese Annahme zu unterstützen. In Florida war der Ausgang zwar knapp, jedoch nicht so knapp, wie vor 16 Jahren. Trump gewann den Staat den bisherigen Ergebnissen zufolge mit rund 12. Stimmen Vorsprung vor Clinton, Gary Johnson kam auf mehr als 2. Stimmen. Diese Stimmen hätten also gereicht, Clinton den Staat gewinnen zu lassen.
Ein ähnliches Bild bietet sich in Pennsylvania. Trump hat dort rund 68. Stimmen Vorsprung, Johnson bekam mehr als 14.. Auch in Wisconsin lief es so. Clinton liegt nur rund 27. Stimmen hinter ihrem republikanischen Konkurrenten, Johnson bekam mehr als 1.. Zählt man in beiden Staaten Johnsons Stimmen dem Clinton-Lager zu, hätte sie diese gewonnen und wäre dank der insgesamt 59 Wahlmännerstimmen aus Florida, Pennsylvania und Wisconsin die erste Frau im Amt des amerikanischen Präsidenten gewesen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... 21782.html

Ob es so gekommen wäre, weiß man nicht. Im Artikel wird vermutet, daß ein großer Teil dieser Wähler dann zu Hause geblieben wären anstatt Clinton zu wählen.....

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Juergen
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Juergen »

Caviteño hat geschrieben:…Ob es so gekommen wäre, weiß man nicht. Im Artikel wird vermutet, daß ein großer Teil dieser Wähler dann zu Hause geblieben wären anstatt Clinton zu wählen.....
…oder sie hätten gar Trump gewählt. :hmm:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Hubertus
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:…Ob es so gekommen wäre, weiß man nicht. Im Artikel wird vermutet, daß ein großer Teil dieser Wähler dann zu Hause geblieben wären anstatt Clinton zu wählen.....
…oder sie hätten gar Trump gewählt. :hmm:
Rel. breiten Raum hat RT America der Berichterstattung über die "dritten Parteien" eingeräumt: https://www.youtube.com/watch?v=Ac1OMkYVL6Y

Das Gegenargument ist: Wer es aus eigener Kraft nicht schafft, einen Staat zu gewinnen, braucht sich nicht über Gegenkandidaten zu beschweren. In der Tat haben nicht wenige nicht nur unabhängige Kandidaten gewählt, sondern tatsächlich lieber für Trump gestimmt, um Hillary zu verhindern. Das ist ein Fakt, der hierzulande auch kaum genannt wird - da dominieren ja die "dummen Ungebildeten", die Trump ins Amt gewählt hätten; ja, daß Hillary so unbeliebt war, daß selbst einige Bernie-Anhänger lieber Trump gewählt haben. Und es kommt die Frage auf, ob Sanders gegen Trump nicht sogar erfolgreich hätte sein können. Mehrfach wurde von Kommentatoren analysiert, daß man mit Clinton eigentlich keine ungeeignetere Kandidaten gegen Trump ins Rennen hätte schicken können.

In dem Zusammenhang muß auch die Einrichtung der sog. "superdelegates" kritisch hinterfragt werden. Sanders hatte Clinton mehrfach in den Vorwahlen deutlich geschlagen - gegen ihren unweigerlichen Vorsprung durch die ihr von vornherein sicheren Stimmen kam er nicht an (s. z.B. hier).
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Amanda
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Amanda »

Juergen hat geschrieben:Why Donald Trump when you when you can Trump Donald?
http://trumpdonald.org/

:kugel:
:kugel: :kugel: :kugel:
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obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
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HeGe
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von HeGe »

Caviteño hat geschrieben:
Der Ralph Nader dieser Wahl nun heißt Gary Johnson und war der Kandidat der Libertären Partei. Er bekam insgesamt mehr als vier Millionen Stimmen und die Demokraten unterstellen nun wieder, dass er – sowie die Kandidatin der Grünen, Jill Stein, die allerdings wesentlich weniger Stimmen bekam – Hillary Clinton die Präsidentschaft gekostet und den Republikaner Donald Trump ins Weiße Haus gebracht haben. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter häufen sich Beiträge, die Johnson- und Stein-Wähler beschuldigen, dafür verantwortlich zu sein, dass Donald Trump ins Weiße Haus einzieht.
Ein Blick auf die Wahlergebnisse in drei Staaten, die Trump für sich entschieden hat, scheint diese Annahme zu unterstützen. In Florida war der Ausgang zwar knapp, jedoch nicht so knapp, wie vor 16 Jahren. Trump gewann den Staat den bisherigen Ergebnissen zufolge mit rund 12. Stimmen Vorsprung vor Clinton, Gary Johnson kam auf mehr als 2. Stimmen. Diese Stimmen hätten also gereicht, Clinton den Staat gewinnen zu lassen.
Ein ähnliches Bild bietet sich in Pennsylvania. Trump hat dort rund 68. Stimmen Vorsprung, Johnson bekam mehr als 14.. Auch in Wisconsin lief es so. Clinton liegt nur rund 27. Stimmen hinter ihrem republikanischen Konkurrenten, Johnson bekam mehr als 1.. Zählt man in beiden Staaten Johnsons Stimmen dem Clinton-Lager zu, hätte sie diese gewonnen und wäre dank der insgesamt 59 Wahlmännerstimmen aus Florida, Pennsylvania und Wisconsin die erste Frau im Amt des amerikanischen Präsidenten gewesen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... 21782.html

Ob es so gekommen wäre, weiß man nicht. Im Artikel wird vermutet, daß ein großer Teil dieser Wähler dann zu Hause geblieben wären anstatt Clinton zu wählen.....
Für mich jedenfalls hinsichtlich Johnson eine Fehleinschätzung. Wähler der libertären Kandidaten kommen für mich eindeutig eher aus dem republikanischen Lager, zumal Johnson selber ehemaliger Republikaner ist. Diese typisch deutsche Gleichsetzung von Republikanern und Konservatismus funktioniert nicht, die sind in vielen Bereichen mindestens genauso gegen staatlichen Regulierungswahn.

Bei der grünen Kandidatin mag die Einschätzung eher stimmen.
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Hubertus
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:Why Donald Trump when you when you can Trump Donald?
http://trumpdonald.org/

:kugel:
:kugel: :kugel:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Amanda
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Amanda »

Hubertus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Why Donald Trump when you when you can Trump Donald?
http://trumpdonald.org/

:kugel:
:kugel: :kugel:
Besonders cool ist es, wenn auch noch Konfetti rauskommt...
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Caviteño »

Wer wissen möchte, warum die Börse nach dem Wahlsieg von Trump entgegen allen Vorhersagen so gestiegen ist, sollte dieses Bericht lesen:

Hedgefonds-Milliardär Carl Icahn klärt auf: Warum Donald Trump der neue Liebling der Wall Street ist

Stellungnahmen zur Wahl von Alexander Kissler und Roger Köppel - zwei Journalisten, die nicht dem mainstream zuzurechen sind.

Kisslers Konter nach der US-Wahl

Thank you, Mr. President

Neben den Medien, die ein Hetze gegen den Kandidaten Trump betrieben haben, bekommt auch die Kanzlerin eine Lektion erteilt:
Auch Merkel scheitert gerade daran, einen Teppich der Sondermoral zu knüpfen. Das anmaßende Statement an Trump, sie werde gerne mit ihm zusammenarbeiten, sofern (und nur sofern) er einen von ihr vorgegebenen Wertekranz hochhalte – eine Anspruchshaltung, die sie im Umgang mit Erdogan nicht an den Tag legt –, zeigt die Unvereinbarkeit zweier Politikmodelle. Merkel stellt moralische Bedingungen auf. Sie regiert vom hohen Ross, will erst Politik betreiben, wenn das Gegenüber ihren Benimm- und Sprachvorgaben zugestimmt hat. Trump will die Interessen seines Landes durchsetzen. Merkel überlegt, ob sie mit ihm reden soll. So verhindert Moralisierung Politik. Aus Trumps Sicht ist Merkel eine Moralmimose.
Warum hat Merkel ihren vorgegebenen Wertekranz nicht auch bei der Diskussion mit Erdogan berücksichtigt? :)

Roger Köppel in der Weltwoche:

Die Befreiung - Donald Trump ist neuer 
US-Präsident. Das Unmögliche wurde möglich. Genial.

Der Mann ist mir persönlich nicht sonderlich sympathisch. Seine primitiven Kommentare gegen Frauen fand ich daneben, und ganz generell hat sich mein Amerika-Bild in den letzten Jahren eher verdüstert. Meine Begeisterung hat weniger mit der Person und dem Charakter Trumps zu tun als mit dem demokratischen Erdrutsch, den Trump nicht entfesselt hat, dessen Treiber und Verkörperung er nun allerdings gegen alle Prognosen geworden ist: der richtige Mann zur richtigen Zeit. Trumps Erfolg ist eine gigan­tische Ohrfeige gegen das «System», das in Amerika, aber nicht nur dort, die Leute nervt und plagt. Und, ja, diese Ohrfeige fühlt sich gut an.
Die Medien versagten kolossal, und alle ­lagen sie falsch: die Staatsgläubigen und politisch Korrekten, die Scheinheiligen, die Trump-Verteufler und Umfrageinstitute, die wieder irrten, das Establish­ment, die grossen Parteien, der ganze Apparat der Experten und Intellektuellen, die mit abgrundtiefer Herablassung auf den republikanischen Kandidaten und dessen Befürworter blickten; die «Beklagenswerten», wie sich die unterlegene Favoritin Hillary Clinton ausdrückte.
(...)
Die Medien zeichneten Trump als negative Figur mit einer negativen Botschaft. Sie wollten nicht sehen, dass seine wichtigste Durch­sage ein zukunftsfroher Patriotismus ist: ­«Make America Great Again.» Amerika zuerst. Das hochmütige politische Kartell, das ihn ­bekämpfte, erlebt seine schrecklichste Nieder­lage. Die Priesterkaste wurde besiegt. Und das allein ist eine grossartige Nachricht. Wir ­haben wieder mehr Vielfalt und Freiheit auf der Welt. Und, ja, das fühlt sich gut an.
Man befand sich also mit seiner Freude über Trumps Sieg in guter Gesellschaft.

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holzi
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Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von holzi »

Es gibt Leute, die meinen, die Oligarchen haben Trump zugelassen, um nun die Blase platzen zu lassen: http://www.zerohedge.com/news/216-11-1 ... l-collapse

Raphael

Re: Donald Trump - Trumpf oder Schlumpf?

Beitrag von Raphael »

holzi hat geschrieben:Es gibt Leute, die meinen, die Oligarchen haben Trump zugelassen, um nun die Blase platzen zu lassen: http://www.zerohedge.com/news/216-11-1 ... l-collapse
Das ist jedoch eine selbstwidersprüchliche Deutung! :hmm:

1. Wenn dem so wäre, warum haben dann vorher nahezu alle Medien versucht, HRC ins Weiße Haus zu schubsen? :roll:
2. Wenn es zu einer (mehr oder weniger gesteuerten) globalen Rezession kommen sollte, dann verlören insbesondere die Oligarchen einen Großteil ihres Vermögens. IMHO sind sie jedoch nicht masochistisch orientiert. Warum sollten sie also eine Rezession in Gang setzen? :hmm:
3. Trump macht nicht den Eindruck, er seie er fremdgesteuert. Warum sollte er dann plötzlich für irgendwelche nicht näherhin benannte Oligarchen den Vortänzer machen, wo er doch (sehr bald) merken wird, wie sehr seine Macht als US-Präsident durch die vorgegebenen Strukturen beschränkt wird? :achselzuck:

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